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# 1,666 | November 2007

ae-jazz-markestick-1a 20.09.2007 12:12 Uhr Seite 1 DIE PRAWDAPRAC M Y CM MY CYWDACMY K DEN die ärzte IHR OFFIZIELLES FFAN-MAGAZINAN-MAGAZIN # 1,666 | 2007 WDA DIE PRAWDA # 1,666 | 2007 DIE PRAWDA PRA

JAZZ IST ANDERS: Erste Sin- Probedruckgle - Der Videodreh - Das Inter- view - 100 Fakten - Liner Notes ES WIRD ENG: Ernährungstipps - Logistic Facts - Die Vorbands - U.V.M.

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ÄDITORIAL 3 „...und ständig dieser Lärm!“ Ein wahrlich jazzi- ges Äditorial

Nun ist es endlich soweit. Das Warten hat ein Ende, die Welt ist wieder schön, und Jazz ist defi nitiv anders! So anders, dass auch der DÄOF – Den die ärzte Ihr Offi - zieller Fanclub nicht still sitzen kann. Wir haben uns - wie ihr hoffentlich auch - so Der die ärzte-Winter 2007 kann also sehr auf den heutigen Tag gefreut, dass kommen. Freut euch auf die Tour und wir vor lauter Tatendrang mal eben eine auch die zweite offi zielle Ausgabe der DIE PRAWDA aus dem Ärmel geschüttelt ha- PRAWDA im Dezember. „“, ben. Das Magazin zum quasi. wie wir nun alle wissen, und mehr als nur „ständig dieser Lärm“. So fi ndet ihr hier alle Hintergrundinfos zu der am 5.Oktober erschienenen Single In diesem Sinne wünschen wir euch viel „“. Neben einer geradezu philoso- Spaß mit dieser Sonderausgabe der DIE phischen Abhandlung über den Text des PRAWDA! Songs berichtet Geheimagent Johnny S., der immer noch auf der Flucht ist, vom Euer DÄOF - Team Dreh des Videoclips. Dass dies kein un- gefährliches Unterfangen war, könnt ihr euch sicher vorstellen. INHALT Der große Info-Overkill kommt jedoch erst noch: In einem exklusiven Interview er- Äditorial Seite 3 zählen euch die ärzte höchstpersönlich, was sie sich denn überhaupt mit ihrem Junge: Die Single Seite 4 neuesten Album gedacht haben, ob Dro- Junge: Das Video Seite 6 gen im Spiel waren und wie es im Kalten Krieg zwischen dem Jazz und ihnen steht. Interview DÄ Seite 11 Sie gewähren uns außerdem intime Blicke JiA: 100 Fakten Seite 18 ins Studioleben und reden ungehemmt über Phil Collins und Phillip Boa. Was das JiA: Cover Seite 25 zu bedeuten hat - ihr erfahrt es hier! JiA: Liner Notes Seite 26 Doch wie bei den einschlägigen TV-Shops Comic Seite 28 ist das noch lange nicht alles. Zur großen Dezembertour „Es Wird Eng“ tritt DÄOF Tour: Ernährung Seite 30 nun auch in die Fußstapfen trendig-be- Tour: Logistik Seite 32 wusster Lifestyle-Zeitschriften. Die DIE PRAWDA, die ihr gerade in euren Händen Vorbands Seite 35 haltet, ist nicht nur das jazzigste Fanma- YeoMen Seite 36 gazin der Welt, sondern vor allem auch der ultimative Tour-Führer für alle, die Steriogram Seite 38 den die ärzte auf ihren Reisen folgen und Beatplanet Seite 39 dies möglichst angenehm und gesund überstehen wollen. Außerdem stellen wir Crädits Seite 41 euch auch die drei Support-Acts Yeomen, Beatplanet und Steriogram vor. Impressum Seite 42

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Junge eine kritische Auseinandersetzung

fiktiver Auswuchs der zugegebenermaßen wildwuchernden Phantasie des Texte- schreibers Urlaub, oder ist er schlicht als Metapher zu betrachten, als Symbol einer richtungslosen Generation? Und woher stammt die Inspiration für das Lied? Ver- suchen wir, dieses Rätsel zu lösen, indem wir zuerst die musikalischen Aspekte des Songs eingehender untersuchen.

Das Lied beginnt mit dem anklagenden Ausruf „Junge!“, der mit Hilfe eines Echos wiederholt und somit verstärkt wird. Die- ses Echo erscheint dem geübten die ärz- te-Hörer vertraut: Schon vor 23 Jahren, im Jahr 1984, wurde auf der LP „“ derselbe Effekt verwendet. (Die LP wurde übrigens 2005 unter dem Namen Devil „Junge! Warum hast du nichts gelernt?“ wiederveröffentlicht - ein geschickter - so schallt es seit jeher aus elterlichen Trick, um diese offensichtliche Anlehnung Mündern. Doch nun schallt es aus aber- auch denjenigen Fans verständlich zu tausend Kehlen der so hinterfragend machen, die sich damals noch nicht zum angesprochenen (und manchmal auch elitären Kreis der die ärzte-Fans zählen einfach frontal angebrüllten) Generation konnten, sei es aufgrund eines damals ebenso zurück. Und sobald ein Elternteil noch nicht gefestigten Musikgeschmacks nicht richtig aufpasst, prangt am Morgen oder dem offensichtlichen Problem der auf dem Badezimmerspiegel die Aufschrift eigenen Nochnichtexistenz.) Es geht hier „Und wie du wieder aussiehst!“. Verkehrte natürlich - wie könnte es anders sein - um Welt..., oder? das Lied „Mädchen“. Auch hier wird der Echoeffekt genutzt, um die Hauptprota- Schuld daran sind, wie könnte es anders gonisten des Liedes richtig in Szene zu sein, die ärzte. Aber was genau wollen setzen. Im Gegensatz zum doch eher sie uns mit dem Lied eigentlich mittei- pessimistischen „Junge“ handelt es sich len? Wer ist dieser vielbesungene Junge bei „Mädchen“ jedoch um ein positives, überhaupt? Ist er eine reale Person, ein

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Junge eine kritische Auseinandersetzung

fiktiver Auswuchs der zugegebenermaßen wildwuchernden Phantasie des Texte- schreibers Urlaub, oder ist er schlicht als Metapher zu betrachten, als Symbol einer richtungslosen Generation? Und woher stammt die Inspiration für das Lied? Ver- suchen wir, dieses Rätsel zu lösen, indem wir zuerst die musikalischen Aspekte des Songs eingehender untersuchen.

Das Lied beginnt mit dem anklagenden Ausruf „Junge!“, der mit Hilfe eines Echos wiederholt und somit verstärkt wird. Die- ses Echo erscheint dem geübten die ärz- te-Hörer vertraut: Schon vor 23 Jahren, im Jahr 1984, wurde auf der LP „Debil“ derselbe Effekt verwendet. (Die LP wurde fröhliches Liedchen über die schönen Sei- Unter Berücksichtigung all dieser Eindrü- übrigens 2005 unter dem Namen Devil ten des Lebens. Der Junge an sich steht cke bleibt festzuhalten: die ärzte sind „Junge! Warum hast du nichts gelernt?“ wiederveröffentlicht - ein geschickter also für das Negative, Schlechte, Kranke erwachsen geworden. Statt herumzublö- - so schallt es seit jeher aus elterlichen Trick, um diese offensichtliche Anlehnung in dieser Welt, während das Mädchen deln, wie es früher ihre Art war, geben sie Mündern. Doch nun schallt es aus aber- auch denjenigen Fans verständlich zu für Freude und Glück zuständig ist. Die ihren Fans nun gut gemeinte Ratschläge tausend Kehlen der so hinterfragend machen, die sich damals noch nicht zum Schlussfolgerungen dieses Zusammen- an die Hand. „Und deine Haare, musst du angesprochenen (und manchmal auch elitären Kreis der die ärzte-Fans zählen hangs überlassen wir dem Leser. Es sei die denn färben?“ - „Was sollen die Nach- einfach frontal angebrüllten) Generation konnten, sei es aufgrund eines damals lediglich darauf hingewiesen, dass man barn sagen?“ Offenbar haben die drei nun ebenso zurück. Und sobald ein Elternteil noch nicht gefestigten Musikgeschmacks möglicherweise in Richtung eines umge- auch schon etwas älteren Herren den nicht richtig aufpasst, prangt am Morgen oder dem offensichtlichen Problem der kehrten Yin-Yang-Verhältnisses nach der Kontakt zu ihren jugendlichen Fans noch auf dem Badezimmerspiegel die Aufschrift eigenen Nochnichtexistenz.) Es geht hier lyrischen Deutung suchen könnte - eine nicht verloren, denn sie sprechen genau „Und wie du wieder aussiehst!“. Verkehrte natürlich - wie könnte es anders sein - um Mutmaßung, die zusätzliche Glaubwürdig- die Probleme an, die die Jugendlichen mit Welt..., oder? das Lied „Mädchen“. Auch hier wird der keit erhält, wenn man sich die bekannte ihren Eltern täglich auskämpfen müssen. Echoeffekt genutzt, um die Hauptprota- Asienaffinität des Autors in Erinnerung Der Vater lümmelt auf Hartz IV zu Hause Schuld daran sind, wie könnte es anders gonisten des Liedes richtig in Szene zu ruft. rum, statt sich einer neuen Aufgabe zu sein, die ärzte. Aber was genau wollen setzen. Im Gegensatz zum doch eher stellen und vielleicht doch noch das er- sie uns mit dem Lied eigentlich mittei- pessimistischen „Junge“ handelt es sich Betrachten wir das Werk nun unter dem sehnte Studium abzuschließen. Die Mut- len? Wer ist dieser vielbesungene Junge bei „Mädchen“ jedoch um ein positives, Aspekt des künstlerischen Ausdrucks, so ter kann die grauen Haare nicht ertragen, überhaupt? Ist er eine reale Person, ein legt der wehmütige Tonfall des Ausrufs und die Streitereien in der Familie werden „Junge!“ aber noch eine weitere Assozi- regelmäßig so laut, dass die Nachbarn ation nahe. Denn stellt man sich einen besorgt anklopfen. pubertierenden Jugendlichen vor, der, wie im Lied beschrieben, gegen seine Was bleibt den Jugendlichen von heute Eltern, seine Respektspersonen und die denn übrig, außer laut zu fragen: „Ihr Gesellschaft rebelliert, so kann es von nehmt doch alle Drogen?!?“. diesem „Jungen“ nur eine Antwort auf die Aufforderung: „Junge! Brich deiner Mutter nicht das Herz!“ geben - nämlich:„Mama! Du sollst doch nicht um deinen Jungen Susi S. & Natollie weinen!“

extraprawda_in.indd 4 18.10.2007 18:27:58 Uhr extraprawda_in.indd 5 18.10.2007 18:27:59 Uhr 6 JUNGE: DAS VIDEO Johnny S.: Zombiealarm!

Anfang Juli, die erste Praw- Jahren sein Volontariat als Nachrichten- da war gerade erst ausgelie- offizier bei uns gemacht und wurde dann fert, erreichte uns schon wie- nicht übernommen. Nun schlägt er sich der ein Bericht von Johnny S. als Statist bei diversen Videodrehs durch. Der arme Mann ist immer noch vor seinem Peiniger auf der „Ja, dieser Tage drehen wir hier etwas. Flucht, aber lest selbst... So ein Videoclip für so ne Band, aber da bist du wohl zu alt, um Ja, es gibt mich noch. Johnny S., die zu kennen.“ Hm, ihr wisst schon. Ehemaliger Ge- das sollten doch wohl heimagent und so. Nach wie vor nicht meine drei Bur- bin ich auf der Flucht vor dem schen sein? „Meinst du Meister der Misstöne. Nachdem ‚die ärzte’?“, frage ich. ich mich gerade so an den Ber- „Ja, woher weißt du das liner Ostbahnhof retten konnte, denn jetzt?“ – „Ach, als tauchte er auch sofort dort auf. alter Hase hat man so Im letzten Moment konnte ich seine Tricks.“ mich noch in eine S-Bahn ret- ten. Zwei Stationen weiter am Clemens will mir einen „Ostkreuz“ dann in die nächste. Job bei der Produktion Das „Zick-Zack-Spiel“, wie es besorgen, damit ich mir in unserer Ausbildung genannt ein wenig Geld für die wurde. weitere Flucht verdienen kann. Also werde ich die Mit der Ringbahn geht es bis Drei schon wiedersehen. „Gesundbrunnen“, ich schlage Hm, komische Sache. mich nach und nach mit verschiedenen Verkehrsmitteln weiter durch. In einem Am nächsten Tag rückt das Filmteam an. Vorort der Hauptstadt habe ich am Abend endlich Gewissheit: Sie haben meine Spur wohl verloren. Ich streiche durch die Stra- ßen. Unter einer Laterne sehe ich eine DAS SAGEN JOHNNYS INFORMANTEN: Gestalt stehen. Sofort fällt mir der graue Pullover auf, den er trägt. Gibt es irgendwelche Cameo-Auftritte von bekannten Gesichtern im Video Hm, sollte das...? Ich muss Gewissheit (angeblich ist der Typ im Auto ja Ha- haben. „Wenn wir bei der Laterne ste- gen)? hen...“, fange ich an zu singen, so gut es geht. Der Andere hat ein weitaus Nicht wirklich. besseres Organ. „Wie einst Lilli Marleen“, Der Geschäftsführer von QFilm ist im Video schmettert er zurück. Ich gehe zu ihm hin zu sehen - aber das ist ja nur für die Mitar- und mache weiter nach Kontaktplan 89b. beiter interessant. Leider kann ich die genauen Verhaltens- Der Autofahrer (nennen wir ihn doch Die- weisen nicht wiedergeben, ein wenig Ehre ter) ist nicht Hagen. Er ist ein Stuntman, habe ich schon noch im Leib. der übrigens noch während des Videos selbst zum Zombie mutiert und Bela auf Auf jeden Fall ist klar – der andere ist dem Bus anfällt (und dann von ihm herun- auch einer von „uns“. Als „Clemens“ stellt tergeworfen wird). er sich vor. Ich berichte ihm von meiner Und der Junge mit der grauen Kapuze ist misslichen Lage. Es ist klar, dass ich erst nicht Benno von den The Bottrops. einmal bei ihm im Hotel unterschlüpfen kann. Der arme Mann hat erst vor vier

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„Ach, du bist der Hilfsarbeiter?“, fragt mich ein Mann, der wohl Produktionsleiter oder etwas ähnliches ist. „Ja, der bin ich Spielen DÄ nur sich selbst oder kann wohl“, höre ich mich sagen. man sie auch unter den Zombies ent- decken? Ein stundenlanges Aufbauen beginnt, ich schleppe schwere Kisten. Clemens ist Sie spielen nur sich selbst, obwohl genau noch im Hotelzimmer und probt seine Rol- das auch mal von der Band angedacht war. le. „Hey Johnny, was machst‘n du hier?“, Es erwies sich aber als zu zeitaufwendig, sie schallt es da plötzlich. Bela ist gekom- dann so zu verstellen, dass man sie nicht men. „Naja, Pizza backen war doch nicht erkennt. so mein Ding, jetzt verdinge ich mich hier. Was dreht ihr denn hier?“ - „Was ganz Ist das Video jetzt eher an "Dawn of cooles, so ne Zombiefilm-Verarsche. Eine the dead" oder "Shawn of the dead" Mischung aus ‚Dawn of the Dead‘ und angelehnt? ‚Shaun of the Dead‘.“ Eine gute Mischung. Viele Szenen sind Zombie-Filme. Die alten Romero-Strei- natürlich eine echte Hommage an „Shaun fen von 1968 und 1978 wurden bei of the Dead" - die Bedrohlichkeit der Dar- meinem ehemaligen Arbeitgeber gerne stellung eher „Dawn of the Dead" in der bei Einstellungstests vorgeführt, um die Neufassung. Bei Shaun sind die Zombies Reaktion der Bewerber zu testen. Der nicht wirklich gefährlich, weil man ihnen im- „Mann-gegen-Memme-Test“, wie er intern mer gut entkommen kann. Der Leichensack hieß. Als Spion darf man kein Weichei sein als direktes "Dawn"-Zitat sieht übrigens – da sollte man dann lieber Bassist oder maschinell bewegt aus, es steckte aber tat- Bandmanager werden. sächlich ein Schauspieler drin.

Nach einem weiteren Tag, den wir mit Gefährten. „Sorry, das wollte ich nicht.“ Aufbauen verbringen, kann es endlich losgehen. Als ich am Morgen komme, Clemens muss heute viel ran, doch er traue ich meinen Augen nicht: Auf meh- macht seine Sache wirklich gut. Blutdurs- reren Bildschirmen laufen Zombiefilme. tig stapft er durch die Straßen, ein Bild für Eine kleine Träne läuft mir über das Ge- die Götter! Ich bin mir sicher, dass man sicht vor Rührung. Genau so war das bei von diesem jungen Mann noch viel hören meinem Einstellungstest auch! und sehen wird. Ein kalter Wind weht durch die Straßen. Von der Plattenfirma sind auch Vertreter Plötzlich tippt mich eine Person von hin- da, einer gibt mir einen großen Beutel mit ten an. Ich drehe mich um und blicke in Schokolade: „Verteil den mal an die An- eine blutrünstige Fratze! Die Augen sind wohner, damit die ruhig bleiben.“ Ich ma- rot unterlaufen, das Gesicht völlig weiß. che mich also auf den Weg und laufe die Erschrocken mache ich drei Sätze rück- Straßen ab. Doch schon beim dritten Haus wärts. „Clemens, hast du mir einen Schre- schallt es mir von einem 28-jährigen Bän- cken eingejagt“, tadele ich meinen neuen ker wütend entgegen: „Pah, Filmdrehs!

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Das ist eine Schande, an- dauernd hier. Ich werde gleich das Ordnungsamt anrufen und mich be- schweren.“

Hm, sieht schlecht aus. Je- der normale Mensch würde an dieser Aufgabe schei- tern, aber nicht Johnny S.! Immer im Gepäck habe ich ein Mittelchen, mit dem ich jeden Menschen wehrlos machen kann: Das „Hirn- schwund“-Elixier. Schaltet den Gegner für 24 Stun- den aus, in denen er völlig abhängig ist und alles tut, was man ihm sagt. Kaffee fühle ich mich schon besser. Ich schlendere zum Drehort. Ein Tropfen auf die Schokoladentafel reicht völlig, wohlgemut schlendere ich Natürlich gibt es dort viel zu tun: Ein Bus wieder los. Natürlich haut mir die Bank- ist aufgefahren worden, auf dem die Band Heuschrecke erst einmal wieder viele nachher gefilmt werden soll. „Wie seid ihr Schimpfwörter an den Kopf. „Nehmen Sie denn da drauf gekommen?“, frage ich. doch ein Stück Schokolade“, beruhige ich „Der war unter mehreren Bussen einfach ihn. Ohne sie eines Blickes zu würdigen, am besten geeignet, was Höhe und Flä- reißt er mir die Tafel aus der Hand. che anging“, antwortet mir ein Techniker, Hastig beißt er ein Stück ab, kaut und – kaut, kaut, kaut. Jetzt ist er soweit, ich habe ihn unter Kontrolle. „Hol deinen Ra- Warum wird ausgerechnet Farin ge- senmäher und mach Krach“, befehle ich fressen? ihm und verschwinde. Sicherheitshalber bekommen die restlichen Tafeln auch Weil er die größte Klappe hat? noch eine „Hirnschwund“- Extrabehand- Nein, er ist einfach der Sänger dieses lung. Stücks und somit etwas mehr im Vorder- grund als die beiden anderen. Bis 22 Uhr ist noch viel zu tun, und ich be- Bela kann allerdings auf keinen Fall über- mühe mich nach allen Kräften zu helfen. leben, da man noch sieht, dass auch er Müde kommen wir in unserer Absteige an. gebissen wurde. Clemens scheint sehr erschöpft zu sein, Nur über Rods Verbleib kann man speku- wortkarg sinkt er ins Bett und murmelt lieren. Vielleicht hat er irgendwie überlebt nur etwas von „neuen Chancen“. und taucht in einer Fortsetzung auf?

In der Nacht schlafe ich sehr unruhig. Waren DÄ die ganze Zeit vor Ort? Wilde Zombies wandern umher, mit lan- gen Mähnen, und singen „Brother Louie“ Am ersten Tag wurden nur Szenen ohne oder „Cherry Cherry Lady“. Überall jubeln DÄ gedreht: Das komplette Intro mit dem ihnen die Menschen zu, beklatschen die Kapuzenjungen, alle Nebenstories und ... Darbietung. Die Gehirne tropfen nur so Effektschüsse. (Belas Armbrustbolzen ist aus den Köpfen. übrigens ein echter Bela B.-Drumstick, das erkennt man aber leider nicht). An diesem Klatschnass und mit trockenem Mund wa- Tag schauten sie mal vorbei, um alle(s) che ich auf. Was für ein Alptraum! Sollte kennenzulernen. Am 2. Tag standen sie das ein Zeichen sein? Clemens ist bereits dann selbst komplett vor der Kamera. weg. Kurz nach sieben. Nach einem

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der gerade den Kamera-Kran ausrichtet. „Aber du solltest doch eigentlich auch et- was tun, oder?“, grinst er frech und deu- Gibt es die "Es wird eng"-Tasse auch tet auf einen Eimer mit roter Farbe. bald zu kaufen?

Große Blutstreifen zieren nach einer Das ist noch nicht entschieden, aber be- Dreiviertelstunde mehrere Autos. Stolz reits in die Planung mit einbezogen. betrachte ich mein Werk. Da dröhnt auf einmal laute Musik in meinen Gehörgän- Was für eine goldene Schallplatte ist gen: „Warum hast du nichts gelernt?“ das eigentlich?

Während ich mit dem Streichen beschäftigt Natürlich die 12"-Maxi von "Junge" direkt war, ist die Band eingetroffen. Stolz stehen nach der Goldverleihung - das Video spielt sie auf dem Bus, die ersten Sequenzen nämlich in der Zukunft (sonst wäre es auf werden gedreht. Clemens ist auch wieder der Tour ziemlich leer auf der Bühne). da, er grinst und schießt Fotos von dem Im Ernst: ein beliebiges Requisit, das die Spektakel. Unterhalten können wir uns auf- Ausstattung hergestellt und mit nem "ä" grund der Lautstärke nicht. verziert hat.

Nach und nach sind immer mehr Szenen War es von Anfang an beabsichtigt, im Kasten. Autos krachen ineinander und dass es zwei Versionen geben würde? eine Zombie-Armee marschiert auf. Eine Mischung aus Tomatensoße und Himbeer- Beabsichtigt nicht, aber man ging bereits saft dient als künstliches Blut. während des Drehs davon aus, dass Clemens hat sich wohl schon verabschie- man irgendwie eine jugendfreie Version det. Ich hingegen helfe noch den ganzen herstellen müsste und überlegte, wie das Tag. Am Abend sind noch einige Tüten passieren könnte. Wir haben dann aber Himbeersaft übrig, ich schnappe mir eine erst einmal den Film so fertiggestellt, wie und schlendere ins Hotel. er unzensiert nun auch ist - und haben uns Als ich ins Zimmer komme, knallt die dann an die Verharmlosung gemacht. Tür hinter mir zu. „Hehe, endlich hab ich dich.“ Diese Stimme! ER ist es! Big Dieter! „Jetz‘ kann ich dir endlich mal persönlich Wie bitte? Clemens? Debil grinsend lug- sagen, wie scheiße ich das fand, dass du dieser aus dem Bad zu mir rüber. Big Die- mir einfach so abgehauen bist. Das macht ter winkt mit einer Schokoladentafel. man doch nicht. Ich hätte noch so viele Aufträge für dich gehabt. Auf Clemens ist „Nettes Zeug, der Junge gehorcht ja wirk- da mehr Verlass.“ lich aufs Wort.“ Verdammt!! „Die Foddos,

extraprawda_in.indd 9 18.10.2007 18:28:01 Uhr 10 JUNGE: DAS VIDEO INTERVIEW: DIE ÄRZTE 11

Jahre. Motto-Show ‚Der beste Abgang‘, hahaha.“ Endlich bekomme ich den Saft Wer kam auf die Lösung mit der Zen- zu greifen. Blitzschnell ziehe ich die Saft- „Jazz ist eine sur? tüte, richte den Strohhalm auf „Dietaa“ und drücke ab. „Aaaah, aaah. Das klebt, Eine Gemeinschaftsarbeit. Nachdem wir verdammt. Clemens, pack den Schuft!“ Terrororganisation“ merkten, dass es nicht damit getan sei, die ganz schlimmen Szenen durch harm- Doch ich bin schon an der Tür. Eilig hetze lose Bilder zu ersetzen, war klar, dass eine ich über die Hotelflure. Clemens habe ich Was kann man eine Band fragen, von der man schon so viele Interviews Zensur durch Balken und Wegpixeln den schnell abgehängt. „Hirnschwund“ macht gelesen und die man teilweise selbst schon des öfteren interviewt hat? We- Ärzten nicht würdig sei, sondern diese Vi- eben auch langsam. Steif wie ein Zombie nig Erquickendes kam dann auch bei einem ersten Brainstorming zwischen deoversion einen eigenen Stil im Sinne der taumelt er durch die Lobby. Schnell lasse Michael Lösl, einem befreundeten Musikjournalist und Ärzte-Kenner, und mir Besten Band der Welt haben müsse. ich das Hotel hinter mir, zu meinem gro- heraus. Doch dann kam „Jazz ist anders“ und brachte gleich jede Menge Als wir feststellten, dass nur Schwarwel ßen Glück hält direkt ein Taxi vor dem offene Fragen mit - leider viel zu viele für die angesetzte Interviewzeit. Im der Richtige dafür sei, äußerte Bela B. kon- Hotel: „Zum Flughafen Tegel und zwar Theaterhaus im Kölner Stadtteil Ehrenfeld machten wir es uns dann mit die krete Comicwünsche und die Idee mit den schnell“, rufe ich, während ich mich auf ärzte bei einer Runde After Eight am Morgen gemütlich. Im Interview wurde Texttafeln, bei denen dann jeder seinen die Rückbank fallen lasse. dann über Phil Collins (sogar zwei Mal), Phillip Boa und die neue Paralympics- Senf abgegeben hat, bis es stimmte. Hymne von die ärzte gesprochen. Es kam natürlich auch die Sprache auf das „Aber klaaar doch“, meint der Fahrer und heißkalte Verhältnis zwischen dem Jazz und die ärzte – ein hochpolitisches die der da gemacht hat, kann ich schon drückt das Gaspedal durch. Fürs erste bin Thema, wie sich herausstellen sollte. Aber lest doch einfach selbst: einmal gut zu Geld machen, was? Ich ich gerettet. Hier bin ich aber auf keinen Bela: Findet ihr das neue Album „Jazz 2 Stücken an, die ich mag, und dadurch hab da so ne Zeidung, die zahl‘n mir für Fall mehr sicher. Ich muss mich dringend ist anders“ auch so großartig, wie wir erschließt sich bei mir dann der Rest des die Bilda schön was. Da verkauf ich auch ins Ausland absetzen. Müde blicke ich selber? . So sehe ich das bei unserem Al- immer was über mich hin.“ Breit grinst er auf die fernen Lichter . Der Fahrer bum jetzt auch. Wir haben „Tu das nicht“ mit seiner Visage des Grauens. dreht das Radio auf, die Cranberries lau- Michael: Ja. so als Opener fürs Album… „Abä nun zu dir. Nen Recall mach ich da fen: „What‘s in your head, In your head, Stefan: Ja, aber nicht komplett nach dem Bela & Rod: Haben wir? nich‘“, sagt er und lacht gleich danach Zombie, Zombie, Zombie?“ Ein eiskalter ersten Hören. Farin: Ja, es ist nicht das erste Stück auf über seinen eigenen Witz, da das sonst Schauer läuft mir über den Rücken.. Farin: Das wäre ja auch schlimm. der Platte, aber das erste, was hängen niemand tut. Clemens steht nur stumm Michael: Ich fand’s nach dem ersten Hö- bleibt, und dann kommen die komplexe- da. „Nö, Johnny S. Du bist raus“, raunt Johnny S. ren schon grandios. ren Sachen… das hanseatische Organ weiter. Ich fas- Farin: Das ist auch richtig so (lacht). se in meine Tasche. Kein Revolver. Ver- Michael: Warum ist es bei dir denn dammt! Nur der blöde Saft. Lest in der nächsten „Prawda“, wie Johnny auf eine fremde Kultur trifft Michael: Wieso ist es schlimm, Alben gerade „Tu das nicht“? nach dem ersten Hören schon gut zu „Dich werde ich ausmustern, genau wie – exklusiv in geheimer Mission für finden? Farin: Es ist für mich das erste Stück, all die anderen Deppen der vergangenen DÄOF! was halt so richtig aneckt beim Hören. Rod: Alben, die mich nach dem ersten Hören schon packen, langweilen mich Stefan: Gab es ein Stück, was den ziemlich schnell. Anfang eurer Aufnahme-Session und Stefan: Die müssen beim Hören wach- somit auch den musikalischen Grund- sen… stein für das Album bildete? Rod: Richtig. Bela: Bei mir ist es so, dass ich ganz Bela: Das erste Stück, was wir probiert schnell merke, wenn ein Album Potenzi- haben aufzunehmen, war bezeichnender al für „mehr“ hat, also zum öfter hören. Weise auch das letzte – „Vorbei ist vor- Oder es ist halt etwas, von dem ich mir bei“. Das haben wir dann aber erstmal ganz schnell ein paar Songs auf eine hinten angestellt, weil es schwierig war Compilation fürs Auto mache, weil ich es und wir am Arrangement noch etwas fei- in drei Tagen eh nicht mehr hören will… len mussten. Farin: Das ist bei mir so mit einzelnen Farin: Es schien trügerisch einfach zu Liedern. Ich habe meist Stücke, die mir sein (lacht). erst den Zugang zu einem komplexeren Bela: Dann haben wir tatsächlich „Him- Album erschließen. Also ich rede jetzt melblau“ als ersten Song aufgenommen. aber nicht von Cher-Alben – aber die höre Farin: Von da an haben wir dann al-

© Tannebaum, # 1175 # Tannebaum, © ich sowieso nicht. Alben, dir mir ans Herz les schön nacheinander aufgenommen Auch DÄOF Mitglied Tannebaum schaffte es, noch einen Schnappschuss von den Drehar- wachsen, fangen bei mir meistens mit 1- (lacht). beiten zu schießen, bevor die Zombies ihm auf die Schliche kamen.

extraprawda_in.indd 10 18.10.2007 18:28:04 Uhr extraprawda_in.indd 11 18.10.2007 18:28:05 Uhr INTERVIEW: DIE ÄRZTE 11 „Jazz ist eine Terrororganisation“

Was kann man eine Band fragen, von der man schon so viele Interviews gelesen und die man teilweise selbst schon des öfteren interviewt hat? We- nig Erquickendes kam dann auch bei einem ersten Brainstorming zwischen Michael Lösl, einem befreundeten Musikjournalist und Ärzte-Kenner, und mir heraus. Doch dann kam „Jazz ist anders“ und brachte gleich jede Menge offene Fragen mit - leider viel zu viele für die angesetzte Interviewzeit. Im Theaterhaus im Kölner Stadtteil Ehrenfeld machten wir es uns dann mit die ärzte bei einer Runde After Eight am Morgen gemütlich. Im Interview wurde dann über Phil Collins (sogar zwei Mal), Phillip Boa und die neue Paralympics- Hymne von die ärzte gesprochen. Es kam natürlich auch die Sprache auf das heißkalte Verhältnis zwischen dem Jazz und die ärzte – ein hochpolitisches Thema, wie sich herausstellen sollte. Aber lest doch einfach selbst: Bela: Findet ihr das neue Album „Jazz 2 Stücken an, die ich mag, und dadurch ist anders“ auch so großartig, wie wir erschließt sich bei mir dann der Rest des selber? Albums. So sehe ich das bei unserem Al- bum jetzt auch. Wir haben „Tu das nicht“ Michael: Ja. so als Opener fürs Album… Stefan: Ja, aber nicht komplett nach dem Bela & Rod: Haben wir? ersten Hören. Farin: Ja, es ist nicht das erste Stück auf Farin: Das wäre ja auch schlimm. der Platte, aber das erste, was hängen Michael: Ich fand’s nach dem ersten Hö- bleibt, und dann kommen die komplexe- ren schon grandios. ren Sachen… Farin: Das ist auch richtig so (lacht). Michael: Warum ist es bei dir denn Michael: Wieso ist es schlimm, Alben gerade „Tu das nicht“? nach dem ersten Hören schon gut zu finden? Farin: Es ist für mich das erste Stück, was halt so richtig aneckt beim Hören. Rod: Alben, die mich nach dem ersten Hören schon packen, langweilen mich Stefan: Gab es ein Stück, was den ziemlich schnell. Anfang eurer Aufnahme-Session und Stefan: Die müssen beim Hören wach- somit auch den musikalischen Grund- sen… stein für das Album bildete? Rod: Richtig. Bela: Bei mir ist es so, dass ich ganz Bela: Das erste Stück, was wir probiert schnell merke, wenn ein Album Potenzi- haben aufzunehmen, war bezeichnender al für „mehr“ hat, also zum öfter hören. Weise auch das letzte – „Vorbei ist vor- Oder es ist halt etwas, von dem ich mir bei“. Das haben wir dann aber erstmal ganz schnell ein paar Songs auf eine hinten angestellt, weil es schwierig war Compilation fürs Auto mache, weil ich es und wir am Arrangement noch etwas fei- in drei Tagen eh nicht mehr hören will… len mussten. Farin: Das ist bei mir so mit einzelnen Farin: Es schien trügerisch einfach zu Liedern. Ich habe meist Stücke, die mir sein (lacht). erst den Zugang zu einem komplexeren Bela: Dann haben wir tatsächlich „Him- Album erschließen. Also ich rede jetzt melblau“ als ersten Song aufgenommen. aber nicht von Cher-Alben – aber die höre Farin: Von da an haben wir dann al- ich sowieso nicht. Alben, dir mir ans Herz les schön nacheinander aufgenommen wachsen, fangen bei mir meistens mit 1- (lacht).

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Michael: Wo hat die ihre Zellen? Michael: Warum wird denn eigentlich der Jazz schon wieder strapaziert. Bela: Es herrscht eigentlich immer eine Lasst ihn doch einfach mal in Ruhe. Art „Kalter Krieg“ zwischen dem Jazz und uns. Farin: Man kann den Jazz nicht einfach Rod: Ein heißkalter Krieg manchmal… komplett ignorieren. Der hat bei den die ärzte seit 1983 immer eine drohende Stefan: Welche Phase herrscht denn Präsenz. Wir wissen, dass es ihn gibt. im Moment? Er weiß, dass es uns gibt, und ab und zu müssen wir gegenseitig Stellung be- Bela: Es ist gerade etwas ruhiger gewor- ziehen. den. Farin: Wir haben gerade ein Communi- Stefan: Dann ist der Jazz also das Da- que unter dem Namen „Jazz ist anders“ moklesschwert über den die ärzte? veröffentlicht, das ja auch klar definiert, was Jazz alles nicht ist und jetzt warten Farin: Nee, Damoklesschwert ist falsch wir mal ab, ob Jazz sich in diesem abge- gesagt. Es ist mehr eine kleine Terroror- zäunten Territorium zurechtfindet, oder ganisation (alle lachen), die immer wieder ob er irgendwie Ansprüche stellt, so von mal zuschlagen kann. wegen: „Nee, nee, auf dem Album ist auch Jazz“. Dann müssen wir Verhand-

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lungen aufnehmen. euch aber in Zukunft nicht zu erwar- ten? Michael: Aber Jazz ist doch eine Frei- form? Farin: Kommt darauf an. Wenn man da- mit Geld verdienen kann (lacht). Farin: Ja, wir behaupten ja jetzt das Ge- genteil und stellen halt Regeln auf. Also Stefan: EM 2008 steht vor der Tür… negative Regeln, was Jazz halt alles nicht ist. In der Umkehrreaktion kann man Farin: Machen wir sofort, oder? dann auch wieder Rückkehrschlüsse auf Bela: Bin dabei. den Jazz ziehen. Farin: die ärzte – I Like Football. Bela: Auf diese Weise hoffen wir halt, ir- Rod: Football Is Not Coming Home. gendwann dem Jazz den Garaus machen Farin: Don’t Call Me Football. Ich glaube zu können. das macht keinen Sinn. Das ist wieder so eine Trendsportart wie Nordic Walking, an

„Alben, die mich nach dem ersten Hören schon packen, langweilen mich ziemlich schnell.“ (Rod)

Michael: Bei Phil Collins habt ihr es ja die sich in zwei Jahren keiner mehr erin- schon geschafft… nern kann. Bela: Das macht in diesem Land keinen Bela: Ja, aber Menschen in Rom waren da Sinn. anderer Meinung. Rod: Vielleicht schreiben wir die Hymne für die Paralympics. Michael: Wie viele waren denn da? Bela: Wieso? Die ist doch schon drauf auf dem Album. Farin: 480.000. Unfassbar (Kopf schüt- telnd). Michael: Das niedliche Liebeslied? Bela: Aber das war halt Rom. Come on. Und umsonst. Rod: Ja, unser Paralympics-Song. Farin: Wenn wir in Rom spielen würden, würden auch 20 Leute kommen. Stefan: Schöner Song mit vielen Bela: Wenn wir in einer Stadt mit 480.000 schönen Textstellen. Mein Favorit ist Einwohnern spielen würden, können wir „Wo ich hinriech, riecht’s nach dir”. das auch behaupten. Wo fallen euch solche Texte ein?

Stefan: Ist die dem Album beiliegen- Rod: (zu Bela) Auf dem Klo, oder? de Bonus-EP so ähnlich entstanden (lacht) wie seinerzeit die „5, 6, 7, 8 – Bul- Bela: Hierzu eine kleine Beschreibung der lenstaat?“ Studio-Situation: Es gab einen verhältnis- mäßig kleinen Aufenthaltsraum mit einem Farin: Eher wie die „“. Damals größeren Tisch, an dem wir drei beim war es so, du hast ein Lied über Frisuren, Pizza-Mahl Platz fanden – dafür mussten ich habe ein Lied über Frisuren – komm aber die Kartons dann verschwinden. lass uns ein Album daraus machen. Die- Dann gab es noch eine winzige Küchen- ses Mal hatten wir halt alle Lieder über zeile, sowie eine kleine Sitzecke mit die ärzte und es gab dann verschiedene Fernseher und DVD-Player und noch eine Ideen, u.a. eine Vorab-EP vor dem Album große Zimmerpflanze und eine Toilette. heraus zu bringen. Das hätte aber zu- Manchmal war dann die Toilettentür offen sätzlichen Stress und Zeitdruck bedeutet, nach dem (stockt)… und so haben wir die EP dann lieber dem Rod: … Geschäft (alle lachen). Album beigelegt. Farin: Da war das dann auch nicht so schwer mit dem Hinriechen. Ein Album mit Fußball-Songs ist von Bela: Es gab dann halt dieses Konzept

extraprawda_in.indd 13 18.10.2007 18:28:06 Uhr 14 INTERVIEW: DIE ÄRZTE INTERVIEW. DIE ÄRZTE 15

für den Text zu dem Song und mir sind Bela: Hatten wir früher nicht so oft ges- Rod: Nee, eigentlich überhaupt nicht. geschöpft… schnell so dermaßen viele Zeilen einge- agt, vor 1989. Das hätte ja auch einer Bei der Grundidee hatte ich eigentlich Farin: Aber du warst ja nicht kreativ fallen – so viel Quatsch. Rod hat sich falsch verstehen können. unseren ehemaligen Toningenieur Gerdie während du breit warst, sondern in der bepisst vor Lachen, als er das Textblatt Farin: Wo ist denn der Farin? Ach, der ist im Kopf. Der repräsentierte das alles ganz Refl exion hinterher, oder? gesehen hat. Da waren dann noch viele in der Zone (lacht). Es ist ja auch so, dass gut – dieses sich nicht mehr artikulieren Rod: Ja, „” ist zum Beispiel andere Reime drauf, als es später auf die man als Textschreiber dann gerne mal können und dieses selige Nichts. Der hat in so einem Rausch entstanden. Platte geschafft haben. logische Fehler übersieht und Außenste- Spaß daran gehabt, Tage lang am Rech- Bela: Ich will da keine Werbung für Rod: Z. B. „Du bist der Käse, ich die hende dann fragen „Wie kommst denn du ner zu sitzen und eigentlich dabei total machen, aber ich habe schon empfunden, Reibe”. von der Zeile zu der Zeile”… unproduktiv zu sein. Er hat sich dann dass ich dann offener für Ideen bin. Bela: „Du bist obdachlos, ich die Bleibe” gewundert, warum er nichts auf die Reihe Rod: Bei „Rock’n’Roll Übermensch” auch (alle lachen). Michael: Gibt es denn Fehler in euren kriegt. Wir mussten dann immer sagen: zum Beispiel. Texten? „Ey, Gerdie, jetzt wasch dich doch mal Bela: Da war’s Sake. Stefan: Wäre doch ‘ne schöne Idee und geh doch mal raus”. Wir mussten ihn Rod: Jeder Alkohol hat halt seinen Rausch als „Extended Version” für ‘ne B- Farin: Fehler im eigentlichen Sinn nicht, echt zwingen, sich zu duschen oder zu (lacht). Seite? da beste Band der Welt usw., aber andere baden. Er war dann also das Role Model. Bela: Der Song klingt auch wie Sake. Geschmäcker und Ansichten. Aber Drogen sind natürlich immer ein be- Farin: Mir fällt an Leuten, die Drogen ne- Bela: Können wir uns noch überlegen. liebtes Thema. hmen, auf, dass manchmal total interes- Es gibt da auch noch einen Song für eine Stefan: Bei „Breit” gibt’s sogar die Bela: Es ist auf jeden Fall eine viel ver- sante und originelle Sachen ans Tageslicht B-Seite, den wir vergessen haben, zu Kombination von Rod und Farin als breitete Beschäftigung unter Jugendlichen kommen, aber oft fehlt dann die Kontrol- machen. Textschreiber. Wie kam es dazu? – und das deutlich mehr als früher. Heute linstanz und sie fi nden totale Scheiße lust- Farin: Eine weitere Idee für ne B-Seite konzentriert man sich nur auf den Effekt, ig. Man kennt ja das Bekifften-Phänomen, ist, das „Gag-Imperium” mal richtig lang Bela: Rod hat den ersten Text-Entwurf „high” zu sein. Man benutzt es nicht mal, dass man irgendwie sagt: „Ach, guck mal, zu machen. geliefert, und Farin ist dann noch mal um zu tanzen oder kreativ zu sein. die Tür steht offen”, und dann lacht man drüber gegangen. eine Stunde darüber. Ich als Nicht-Konsu- Stefan: Und dann noch 4 Minuten lang Farin: Wie ein Bulldozer (macht das Michael: Kreativ zu sein unter Droge- ment höre dann schon nach einer Viertel- „Tu das nicht”. Da hatte ich eigentlich Geräusch nach), und ich habe dann die neinfl uss – das funktioniert? Hast du stunde auf mit dem Lachen. Da fehlt mir gehofft, dass du das das ganze Lied zweite Strophe noch mal ausgehoben. Die ein Beispiel? dann die Humorenergie, noch eine Dreivi- über durchziehst… Musik war perfekt. ertelstundee r t e l s t u n d e weiter zu lachen. Michael: Es ist aber wirklich eine spe- Bela: BukBuko-o- vski. Bela: 2 Minuten haben dir wohl nicht ge- zielle Konstellation… Michael:M i c h a e l : Aber schaffen reicht? Nach 2 Minuten haben mich schon MMichael:i c h a e l : Nee, von dir? würdest du’s die Hämorrhoiden gefragt, ob ich nicht Farin: Hatten wir aber schon ein paar sschon,c h o n , rausgehen und eine rauchen will. Mal. Bela: Früher habe ich da oder? Rod: Eigentlich ja. sschonc h o n Michael: Farin, wie reagierst du ei- v o n

“Ich bin ja wohl DER Drogen-Experte.” (Farin)

gentlich auf so einen Text wie beim Michael: Ja, aber gerade bei dem „Niedlichen Liebeslied”? Thema.

Farin: Bin ich neidisch drauf. Da denke Farin: Na entschuldige mal – „Lieber ich mir dann: „Warum ist mir das nicht Tee”. Ich bin ja wohl DER Drogen-Experte auch noch eingefallen?” Aber dann hätte (lacht). ich alle Lieder auf dem Album geschrieben Bela: Oder „Saufen” z. B. (alle lachen). (lacht). Nee, ich fand es großartig und habe auch die Reimideen gesehen, die nicht benutzt wurden und war dann ganz Stefan: Michael und ich mussten beim froh, dass sie nicht verwendet wurden. Hören des Textes beide an die, in der Bela: Ach komm… Meerschwein-Bio beschriebene, Zeit Farin: Der Pudding aus der Kantine war bei Depp Jones denken, wo Drogen schon mein Favorit. Manchmal ist es ja keine unwesentliche Rolle gespielt beim Text-Präsentieren so, dass wir dann haben. War das auch ein Aufhänger sagen: „Nee, da gehen wir noch mal für den Song? rüber”.

extraprawda_in.indd 14 18.10.2007 18:28:07 Uhr extraprawda_in.indd 15 18.10.2007 18:28:13 Uhr INTERVIEW. DIE ÄRZTE 15

Rod: Nee, eigentlich überhaupt nicht. geschöpft… Bei der Grundidee hatte ich eigentlich Farin: Aber du warst ja nicht kreativ unseren ehemaligen Toningenieur Gerdie während du breit warst, sondern in der im Kopf. Der repräsentierte das alles ganz Refl exion hinterher, oder? gut – dieses sich nicht mehr artikulieren Rod: Ja, „Friedenspanzer” ist zum Beispiel können und dieses selige Nichts. Der hat in so einem Rausch entstanden. Spaß daran gehabt, Tage lang am Rech- Bela: Ich will da keine Werbung für ner zu sitzen und eigentlich dabei total machen, aber ich habe schon empfunden, unproduktiv zu sein. Er hat sich dann dass ich dann offener für Ideen bin. gewundert, warum er nichts auf die Reihe Rod: Bei „Rock’n’Roll Übermensch” auch kriegt. Wir mussten dann immer sagen: zum Beispiel. „Ey, Gerdie, jetzt wasch dich doch mal Bela: Da war’s Sake. und geh doch mal raus”. Wir mussten ihn Rod: Jeder Alkohol hat halt seinen Rausch echt zwingen, sich zu duschen oder zu (lacht). baden. Er war dann also das Role Model. Bela: Der Song klingt auch wie Sake. Aber Drogen sind natürlich immer ein be- Farin: Mir fällt an Leuten, die Drogen ne- liebtes Thema. hmen, auf, dass manchmal total interes- Bela: Es ist auf jeden Fall eine viel ver- sante und originelle Sachen ans Tageslicht breitete Beschäftigung unter Jugendlichen kommen, aber oft fehlt dann die Kontrol- – und das deutlich mehr als früher. Heute linstanz und sie fi nden totale Scheiße lust- konzentriert man sich nur auf den Effekt, ig. Man kennt ja das Bekifften-Phänomen, „high” zu sein. Man benutzt es nicht mal, dass man irgendwie sagt: „Ach, guck mal, um zu tanzen oder kreativ zu sein. die Tür steht offen”, und dann lacht man eine Stunde darüber. Ich als Nicht-Konsu- Michael: Kreativ zu sein unter Droge- ment höre dann schon nach einer Viertel- neinfl uss – das funktioniert? Hast du stunde auf mit dem Lachen. Da fehlt mir ein Beispiel? dann die Humorenergie, noch eine Dreivi- ertelstundee r t e l s t u n d e weiter zu lachen. Bela: BukBuko-o- vski. Michael:M i c h a e l : Aber schaffen MMichael:i c h a e l : Nee, von dir? würdest du’s sschon,c h o n , Bela: Früher habe ich da oder? sschonc h o n v o n

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Farin: Ja, klar. Ich bin ja auch immer et- was natur-stoned. Das berühmteste lit- Stefan: Kommen wir nach Phil Col- erarische Beispiel ist doch aber Sherlock lins mal zu Phillip Boa. Was verbin- Holmes, der als genialer Mensch sich im- det euch oder verbindet euch nicht mer Kokain gespritzt hat, weil ihm sonst mit ihm? langweilig war. Ich kann das schon nach- vollziehen, warum manche Leute Drogen Farin: Der hat in meinem Leben nie eine nehmen. Rolle gespielt. Bis auf einmal. Wir haben Bela: Manche Leute nehmen dann auch ein Konzert in einem Zirkus gespielt – in Amphetamine, um weiterarbeiten zu kön- Dresden, glaube ich. Da hatten wir Zi- nen. rkuswagen als Backstageräume und dann hieß es, dass der Uli Figgen (richti- Michael: Phil Collins z. B. ... ger Name von Boa, Anm. der Redaktion) (alle lachen) nächste Woche hier hin kommt und dann hat Bela angefangen, ihm kleine Bots- Farin: Phil Collins. Echt? chaften im Wagen zu hinterlassen. Michael: Nee, keine Ahnung... Rod: Wir waren ja mehrere Tage da und hatten daher richtig viel Zeit. Bela: Ich glaube, dass Phil Collins kein Farin: Ich glaube auch, dass sich jeder Kostverächter ist. mehrfach verewigt hat – mit zweifelhaf- Farin: Ey, wir reden schon zum zweiten ten Komplimenten. Mal über Phil Collins… Bela: Die Crew auch. Am Ende war der Bela: Na, das wird auch nicht das letzte ganze Wagen vollgeschmiert (alle la- Mal sein. Früher waren Drogen ja auch der chen). Fakt ist, dass es schon damals krasse Unterschied nach außen hin zwis- bekannt war, dass der Mann überhaupt chen mir und Farin. keinen Humor hat. Mir sind auch seine Farin: Und ich konnte das beobachten, Interviews im Fernsehen immer tierisch manchmal. auf die NervNervenen gegangen. Ich habe

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dann einem Bekannten von ihm gesagt, was ich von ihm halte, und der hat’s ihm Bela: Ja, schon. Ich bin zwar kein Freund dann weitergegeben und dann hat Boa von ihrer Musik und ihren Live-Auftritten, angefangen, in der Öffentlichkeit über aber sie haben uns schon einige den- mich herzuziehen. So entstand unsere kwürdige Textzeilen gegeben. Ich habe Freundschaft. vor kurzem mal wieder „Let There Be Farin: Erwähnt wird er jetzt nur, weil mir Rock» gehört – großartig. Bei dem „Tu kein anderer Reim auf „zuvor» einfiel. das nicht»-Teil habe ich übrigens Gitarre Bela: Und jetzt ist der Name Phillip Boa und Farin Schlagzeug gespielt. mal auf einer erfolgreichen Platte zu fin- Farin: Ich hatte übrigens einen extrem den (alle lachen). politischen Song für die Platte gehabt und Rod: Es ist letztlich wie mit dem Reim habe den dann den beiden anderen vor- von „Körper» auf „Ralf Dörper» bei „Meine gespielt. Die Reaktion war sehr verhalten Ex». (lacht). Wird also vielleicht mal mit viel Farin: Und von wem wieder (lacht)? Glück eine B-Seite werden. „» Bela: Den Reim haben wir aber ständig hat aber am Schluss wenigstens noch mal gemacht in den 80ern. eine kleine Peitsche Richtung Springer- Farin: Da konnte ich ihn dann aber en- Presse. dlich unterbringen. Bin gespannt, wann Bela: Zu allererst geht es ja bei uns um ich einen Reim auf Xao Seffcheque finde den perfekten Song und nicht um die The- (Family 5, Anm. der Redaktion). matik des Songs.

Stefan: „Jazz ist anders» unters- Stefan: Farin und Bela, wie war eure cheidet sich in seiner Stimmung und Reaktion auf den letzten Song der seinen Texten, die nicht so politisch Bonus-EP – „Gag-Imperium»? sind, deutlich von seinem Vorgänger „Geräusch». War das eine bewusste Farin: Total unterschiedlich. Ich habe mit

„Auf diese Weise hoffen wir halt, irgendwann dem Jazz den Garaus machen zu können.“ (Bela)

Entscheidung, oder kam das frei aus Bela telefoniert, als Rod uns drei Songs euch heraus? oder so geschickt hat. Ich fand das Lied jetzt nicht direkt super. Ich fand ein an- Farin: Mir ist aufgefallen, dass wir die- deres geil, aber da hat mich Bela schon ses Mal einfach lockere Demos gemacht unterbrochen und gesagt „Gag-Imperium haben, weil es viel mehr zusammen - ey, ist das nicht geil…» und dann habe entstand. Es war einfach wohl die Freude, ich gesagt „Muss ich wohl doch noch mal mal wieder ein die ärzte-Album zu ma- hören» und fand es dann super. chen, nach all den Jahren der Pflicht. Unpolitisch finde ich die Platte aber nicht. Evil Acker Bela: Finde ich auch nicht unpolitisch. Stefan: Ich meinte auch nicht unpoli- tisch. Sondern nicht so offensichtlich politisch, wie es Songs wie „», „Nicht allein» oder „Die klügsten Männer der Welt» waren.

Bela: Ja, gut. Über illegale Downloads kann ich z. B. nur so schreiben, wie ich es getan habe. Die Hälfte des Textes ist sowieso improvisiert.

Stefan: Der Song hat mich sehr an To- cotronic erinnert. War das Absicht?

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ae-jazz-markestick-1a 20.09.2007 12:12 Uhr Seite 1 100 Fakten C M Y CM MY CY CMY K zu „Jazz ist anders“

Wir haben lange gegrübelt, wie wir euch das neue Meisterwerk aus dem Hause „die ärzte“ näher bringen sol- len. Da wir es vermeiden wollen, euch mit unserer persönlichen Meinung zum Album zu langweilen, halten wir uns doch lieber an die Fakten, die euch als Begleitinformationen wäh- rend des Hörgenusses dienen sollen. Viel Spaß nun mit 100 Fakten zu „Jazz ist anders“…

1. Himmelblau: Von Frauenärzten auch „Babyblau“ genannt – aber das wäre ja ein alberner Songti- tel gewesen.

2. Spiegelbild: Der Blick in den 6. Gute Laune: Wird zu Karneval Spiegel ist bekanntlich eher am oder Fasching gerne in rauhen Abend zu empfehlen. Probedruck Mengen abgefüllt.

3. Dämonen: Aus dem Griechi- 7. Bernd: Zweiter Vorname des schen: das übernatürliche We- Musikers Michael B. Schmidt sen. alias Smudo von der deutschen Rap-Formation „Die Fantasti- 4. „Ernten, was man sät“: In der schen Vier“. jüngeren Vergangenheit auch von der Rap-Formation „Die 8. Beschaffungskriminalität: Fantastischen Vier“ unter Zuhil- Verfluchtes Suchtverhalten. Man fenahme der Münchner Freiheit will immer mehr, und irgend- lyrisch verar- wann muss man seinen Körper beitet. verkaufen oder stehlen! Welch ein Teufelskreis. 5. „Jemandem ins Regal 9. Drogen: Was Drogen alles an- pissen“: Mu- richten können? S. Pete Doher- sikerjargon für ty. „jemandem an den Karren 10. Soziale Kontakte: Schön, fahren“, „je- wenn man sie hat. manden dumm von der Seite 11. „Die Tapete ist dermaßen anmachen“, schön.“ Ein Ausspruch, der auch „jemandem gerne Verwandten und Freunden blöde kom- beim Erstbesuch in den neuen men“ usw.. vier Wänden über die Lippen © Pixelio © fährt – oft in Gegenwart von Abhängigkeit leicht gemacht Raufasertapete zu hören.

extraprawda_in.indd 18 18.10.2007 18:28:26 Uhr JAZZ IST ANDERS: FAKTEN 18 JAZZ IST ANDERS: FAKTEN 19 12. Lasse: Skandinavischer Männer- bekanntlich nicht. Vorname, abgeleitet von Lauren- ae-jazz-markestick-1a 20.09.2007 12:12 Uhr Seite 1 tius. 20. Prostitution: Siehe Medien- 100 Fakten C M Y CM MY CY CMY K Prostitution (berühmte Vertre- 13. Nachbarn: Australische Soap ter: Dieter Bohlen, Paris Hilton). Opera (engl. „Neighbours“), in zu „Jazz ist anders“ der schon Kylie Minogue, Jason 21. Busbahnhof: Typische Situation Donovan, Russell Crowe und bei Rauchern: Man hat sich ge- Wir haben lange gegrübelt, wie wir Natalie Imbruglia mitgespielt rade eine angesteckt, und schon euch das neue Meisterwerk aus dem haben. kommt der Bus umme Ecke. Hause „die ärzte“ näher bringen sol- len. Da wir es vermeiden wollen, euch 14. Vereinigte Staaten (von 22. Schwager: Hier hat Loriot in ei- mit unserer persönlichen Meinung Amerika): „Schurkenstaat“ auf ner Szene aus seinem Film „Pap- zum Album zu langweilen, halten wir dem nordamerikanischen Konti- pa Ante Portas“ eigentlich alles uns doch lieber an die Fakten, die nent. zu Familienverhältnissen erklärt. euch als Begleitinformationen wäh- Es sprechen On- rend des Hörgenusses dienen sollen. kel Hellmuth und Viel Spaß nun mit 100 Fakten zu „Jazz Tante Hedwig ist anders“… zu ihrem Neffen Dieter, dem Sohn von Renate und 1. Himmelblau: Von Frauenärzten Heinrich Lohse: auch „Babyblau“ genannt – aber Hedwig: Ich bin das wäre ja ein alberner Songti- deine Tante, weil tel gewesen. ich die Schwes- ter deiner Mutter 2. Spiegelbild: Der Blick in den 6. Gute Laune: Wird zu Karneval bin. Darum ist Spiegel ist bekanntlich eher am oder Fasching gerne in rauhen deine Großmutter Abend zu empfehlen. Probedruck Mengen abgefüllt. meine Mutter… Hellmuth: …und 3. Dämonen: Aus dem Griechi- 7. Bernd: Zweiter Vorname des meine Schwie- schen: das übernatürliche We- Musikers Michael B. Schmidt germutter und sen. alias Smudo von der deutschen die Mutter dei- Rap-Formation „Die Fantasti- Pixelio © ner Mutter. 4. „Ernten, was man sät“: In der schen Vier“. Moderner Busbahnhof Hedwig: Also jüngeren Vergangenheit auch die Schwie- von der Rap-Formation „Die 8. Beschaffungskriminalität: 15. Osama bin Laden: Islamis- germutter von deinem Vater. Fantastischen Vier“ unter Zuhil- Verfluchtes Suchtverhalten. Man tischer Bombenleger mit Rau- Hellmuth: Darum ist dein Va- fenahme der Münchner Freiheit will immer mehr, und irgend- schebart, der schon als Kind ter mein Schwippschwager. lyrisch verar- wann muss man seinen Körper beim „Verstecken“-Spielen der Hedwig: Dein Schwager! beitet. verkaufen oder stehlen! Welch Beste in seiner Bande war. Hellmuth: Nein, Liebes. Das ein Teufelskreis. wäre ja Renates Bruder. 5. „Jemandem 16. Damenbart: Auch Hirsutismus Hedwig: Dein Onkel hat Recht. ins Regal 9. Drogen: Was Drogen alles an- genannt. Wird häufig mit der Hellmut weiß in diesem Din- pissen“: Mu- richten können? S. Pete Doher- Hypertrichose („Wolfsmensch“- gen immer so gut Bescheid. sikerjargon für ty. Syndrom) verwechselt. Hellmuth: Nein, nein, wir ergän- „jemandem zen uns nur sehr gut. Ich freue an den Karren 10. Soziale Kontakte: Schön, 17. Kripo: Abkürzung für Kriminal- mich immer, wenn Hedwig etwas fahren“, „je- wenn man sie hat. polizei oder „Kritischer Politi- besser weiß. manden dumm ker“. von der Seite 11. „Die Tapete ist dermaßen 23. Bild: Siehe www.bildblog.de anmachen“, schön.“ Ein Ausspruch, der auch 18. Märchen: Die besten bekommt oder „Günther Wallraffs Bilder- „jemandem gerne Verwandten und Freunden man in den angesagtesten Parla- buch“. blöde kom- beim Erstbesuch in den neuen menten dieses Landes zu hören. men“ usw.. vier Wänden über die Lippen 24. Angst: Beliebtes politisches © Pixelio © fährt – oft in Gegenwart von 19. Fremdenfeindlich: Ein gutes Abhängigkeit leicht gemacht Führungswerkzeug. Raufasertapete zu hören. DÄOF-Mitglied kennt dieses Wort

extraprawda_in.indd 19 18.10.2007 18:28:31 Uhr extraprawda_in.indd 18 18.10.2007 18:28:26 Uhr 20 JAZZ IST ANDERS: FAKTEN

25. Hass: Deutschpunkband der Lärm (B.S.L.) auf. ersten Stunde. die ärzte zollten ihnen bereits mit einer Version 35. Zu Hause: „Zu Hause ist dort, ihres Songs „Ihr Helden“ Tribut. wo dich der Nachbar grüßt“ (Zi- tat Hansi Hinterseer). 26. Titten: Umgangssprachlich für Brüste, Berge, Knospen, Möpse, 36. Elektrische Gitarren: Sind in Melonen, Goldäpfel, Bongos, Tü- der Regel lauter als handelsüb- ten, Schläuche, liche Wan- Holz vor der dergitarren. Hütte, Liebes- Müssen felsen, Bälle, stets weit Milchkammern, unten und Quarktaschen vor allem etc. vor dem pri- mären Ge- 27. Wetterbe- schlechts- richt: Wird merkmal gerne von getragen unrasierten werden. Schweizern zu später Stunde nach dem Sport 37. Fi- vorgetragen. nanzamt: Rangiert 28. Maitresse: auf der Liste Aristokratische der meist- © Pixelio © Form der Kon- Vollmond geliebtes- kubine (Bei- ten Ämter schläferin) – berühmteste Ver- Deutschlands wohl auf dem treterin: Madame de Pompadour letzten Platz. (Maitresse von Ludwig XV.). 38. Kuss: Kann lang und nass aber 29. Freiheit: Bekannter Chanson auch kurz und trocken sein. von Marius Müller-Westernha- gen. 39. Fremder Mann: Hat auch einst schon Connie Francis bezirzt. 30. Dieter: Beliebter deutscher Männervorname, wird oft und 40. „Ich bin bald zurück“: Höfli- gerne von den Hildebrandts, cher Ausdruck für „Ich bin mal Nuhrs und Hallervordens dieser eben Zigaretten holen“ oder Welt mit Stolz getragen. „Warte nicht mit dem Essen auf mich“. 31. Onkel Werners Werk- statt: Siehe www.werners- 41. Rote Rose: Dient zeitweilig als werkstatt.de. „Dosenöffner“.

32. Festanstellung: Dauerhafte 42. Jemand an einen Baum fest- sozialversicherungspflichtige Be- binden: Alte gallische Sitte – s. schäftigung. Asterix.

33. Löcher in der Hose: Kann 43. Vollmond: Manche Menschen man gut durch Kord-Aufnäher in sollen starke Körperbehaarung Herzform verdecken. bekommen und aggressiv wer- den, und es wachsen ihnen 34. Lärm: Tritt bei die ärzte oft in angeblich spitze Eckzähne und der Form von brutal-schnellem- Krallen.

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44. Ungeschicktheit: Trifft gut auf mann“. den Redestil von Edmund Stoiber (Bayerischer Ministerpräsident a. 50. Perfekt: Die vollendete Gegen- D.) zu. Edmund, we’ll miss you. wart - Tempus in der deutschen Grammatik. 45. Champagner: Französischer Schaumwein, darf nur aus Lack- 51. Dehydrieren: Zitat aus dem Stilettos getrunken werden - das Buch/Film „Herr Lehmann“: gebietet die Höflichkeit. „Die Dehydrierung ist der ge- fährlichste Feind des Trinkers. 46. Sternschnuppe: Auch Super- Immer schön an die Elektrolyte nova genannt. Man sagt, dass denken.“ Nicht mit der gemeinen Wünsche angeblich in Erfüllung Wasservergiftung zu verwech- gehen, wenn man sie sieht. seln.

47. Barry Manilow: Viele ostdeut- 52. Inkubus: Ein männlicher Alb sche Paare benannten ihren (Alptraum-Dämon). weiblichen Nachwuchs nach sei- nem wohl größten Hit. 53. Dracula: Abgeleitet von Vlad III. Dr�culea (auch genannt: 48. Sex: Auch: Geschlechtsverkehr, „der Pfähler“), der zu seiner Zeit Beischlaf. Dient der Fortpflan- grausamer Herrscher über einen zung und der Befriedigung der malerischen Landstrich im heuti- Libido, wird bei bekennenden gen Rumänien war. Katholiken nicht vor der Ehe vollzogen. 54. Hämoglobin: Kriegt man ganz schwer aus Kleidung raus. Man 49. Klaus & Klaus: Norddeutsche sagt auch, es habe magische Schunkelbarden. Bekannt durch Kräfte. lyrische, gesellschaftskritische und zeitlose Meisterwerke wie 55. Sukkubus: Gegenstück von In- „An der Nordseeküste“, „Es kubus (nicht der Band) – weibli- steht ein Pferd auf dem Flur“ und cher Alb-Dämon. „Klingeling, hier kommt der Eier- © Pixelio © Moshpit

extraprawda_in.indd 21 18.10.2007 18:28:48 Uhr 22 JAZZ IST ANDERS: FAKTEN

56. Moshpit: Partyzone auf Kon- Herren-Tanzformation „Back- zerten. Die Protagonisten geben street Boys“. Aber auch häufiger sich untereinander mit fröhli- Ausspruch im Wirken der ameri- chem Gegeneinander-Springen kanischen Soul- und Funklegen- zu erkennen. Unbeteiligte rea- de James Brown. gieren oft gereizt und mit Kopf- schütteln. Abgewandelte Form 63. Jemanden absägen: Unliebsa- ist der sog. mes Heraus- Circle Pit (die komplimen- Protagonis- tieren. ten laufen im Kreis herum). 64. Allein: Keine Frage. 57. Lalala: Das die ärzte- wohl am Fans sind es häufigsten bekanntlich verwendete nicht. DÄOF Refrain-Wort macht’s in Popsongs möglich (siehe „Hey (ha!). Jude“ (), „Mi- 65. Bau: ckey Mouse In Kurzbe- Moscow“ (The schreibung Busters) oder für das Bau-

„Der lustige #22 Jumpie, © gewerbe, Astronaut“). Nordish by Notausgang auch Zu- flucht von Tieren (z. B. Füchsen, 58. Transsylvanien: Jener pittores- Dachsen) oder anderes Wort für ke Landstrich, über den Vlad III. den guten alten Knast. Dr�culea einst Herrscher war. 66. Hungerstreik im Hochsicher- 59. Schalala: Das wohl am zweit- heitstrakt: Hat einst RAF-Mit- häufigsten verwendete Refrain- glied Holger Meins das Leben Wort in Popsongs (siehe „Ama- gekostet. rillo“ (Tony Christie), „My Heart Goes Shalala“ (Vengaboys) oder 67. Taschengeld: Es ist gut, wenn „Du willst mich küssen“). man reichlich hat, um es für Alben, Tickets und den Fanclub 60. Amsel, Spatz und Star: Hin- von die ärzte auszugeben. weis auf eine beliebte Sende- reihe im deutschen Privatfern- 68. Ein faules Schlampenleben: sehen: „Deutschland sucht die Wird gerne in Hängematten, Spitzenamsel“, „Deutschland unter Palmen und auf hübschen sucht den Megaspatz“ und den Chaiselongues geführt. Inbegriff des Fremdschämens „Deutschland sucht den Super- 69. Van Gogh: Vincent van Gogh, star“. holländischer Maler (1853- 1890), malte gerne Olivenbäu- 61. Kantinenpudding: Kommt me, Sonnenblumen, Weizenfel- überwiegend in den Farben der und Zypressen. braun und gelb vor und bildet bei längerer Lagerung eine un- 70. Glückspilz: Berühmtester Ver- ansehnliche Hautschicht. treter: Gustav Gans.

62. „Get down“: Wohl eine Anspie- 71. Menschen, die zu gut ausse- lung auf einen großen Hit der hen… Florian Silbereisen, Guido

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Westerwelle, Hansi Hinterseer, 79. Guter Whiskey: Sollte man Eva Herman, Chiara Ohoven, nicht auf Ex trinken - das gebie- Oliver Geissen. tet der Respekt.

72. Vögeln: Auch der Gebrauch fol- 80. Ulan Bator: Hauptstadt der in- gender Wörter wäre zulässig: fi- neren Mongolei. cken, bumsen, poppen, knallen, tackern, dübeln, nageln, etc. 81. Fjord: Flussähnlicher Meeres- arm, häufig in Skandinavien 73. Notausgang: Ein Notausgang vorkommend, dessen Ufer sich ist ein Ausgang aus einem Ge- meist hervorragend zum Nordic bäude, der in Notfällen benutzt Walking eignen. werden soll. 82. Federn und teeren: Macht in 74. Psychopharmaka: Werden un- dieser Reihenfolge keinen Sinn, terschieden in Antidepressiva, teeren und federn sieht hinge- Neuroleptika, Tranquillizer, Pha- gen schon viel lustiger aus. senprophylaktika, Psychostimu- lantien und Halluzinoge- ne.

75. Vorbei ist vorbei: In der Croupier- Sprache sagt man lieber „Rien ne va plus“.

76. Eine schö- ne Zeit: Eine schöne lan- ge Zeit: ein Konzert von die ärzte, eine schö- ne Zeit: ein Album/eine © Pixelio © Single von Wärmekissen gegen Rheuma die ärzte, eine schöne kurze Zeit: Sex mit Farin 83. Darmentleerung: Andere Vo- Urlaub (nach Aussage von Bela kabularien sind „kacken“, „schei- B.). ßen“ oder „abstuhlen“.

77. Messias: Ein Messias sollte u.a. 84. Im Olymp sitzen: Soll nach folgende Fähigkeiten mitbringen: Überlieferung sehr bequem sein, Beherrschen der Meerteilung, deswegen war dieses Sitzmobi- Verwandlung von Wasser zu liar im alten Griechenland auch Wein, Laufen über Wasser. Und nur den „Coolen“, also den Göt- er sollte die Wiederauferstehung tern, vorbehalten. aus dem Effeff können. 85. Im Schaukelstuhl sitzen: 78. Phillip Boa: Gebürtiger Name: Soll nach Überlieferung auch Ernst Ulrich Figgen – musika- bequem sein, deswegen ist die- lische Frohnatur (wohl größter ses Sitzmobiliar in der heutigen Hit: „Container Love“). Zeit auch nur den „Best Agern“,

extraprawda_in.indd 23 18.10.2007 18:29:01 Uhr 24 JAZZ IST ANDERS: FAKTEN

also den älteren Menschen, vor- 93. Gag Imperium: Wurde von behalten. George Lucas unter „Gag-Wars: Episode V - Das Imperium 86. Rheumakissen: Kassenschla- schlägt zurück“ verfilmt. Wurde ger auf Kaffeefahrten. aber später umbenannt.

87. Schlagzeuger: Sind loyal aber 94. Treppenwitz: Eine Pointe (Defi- dumm, so steht es geschrieben. nition s.u.) zu einem Thema, die einem zu spät einfällt und nicht 88. : Entwickelte sich aus mehr lustig ist. Mento, und Rocksteady un- ter dem Einfluss von Soul, R&B 95. Gags’R’Us: Schenkelklop- und Jazz. fer-Gewerkschaft in den USA, ansässig in , Wisconsin. 89. Phil Collins: Schlagzeuger und späterer Frontmann der Band 96. Niveau: Äh, Niveau? Genesis sowie Solokünstler, von führenden Musikjournalisten 97. Pointe: Dramaturgisches Werk- hochgelobt. zeug (Schlussatz) beim Witzeer- zählen, welches das Publikum 90. Rock im Blut: Manche Bands zum Kochen bringt. Dazu gehört haben dies, manche leider nicht. Timing, die richtig gewählten Hauptsache, es rockt. Worte und die richtige Akzentu- ierung. 91. Humor: Lateinisch für Saft, Feuchtigkeit. (Haben die Herren 98. Zoten: Siehe und Damen in der Antike etwa www.fipsasmussen.de nur besoffen Spaß haben kön- nen?) 99. Witzekollektiv: Sozialistische Unterhaltungsindustrie. 92. Frohsinn: Anerkannter Erfin- der: Heinz Schenk (Zum Blauen Bock).

100.* „Jazz ist anders“ ist:

* Fakt Nr. 100 wollen wir ganz bewusst euch überlassen. Hier habt ihr Platz für eure persönliche Meinung. Macht was draus!

Anja & Evil Acker

extraprawda_in.indd 24 18.10.2007 18:29:02 Uhr JAZZ IST ANDERS: COVER 25 „Jazz ist anders“ mal anders und ganz anders...

...oder: Drei Entwürfe aus dem Hause Schwarwel (Grafiker der die ärzte), die es nicht auf‘s Album geschafft haben, es aber trotzdem verdienen, in der Prawda abgedruckt zu werden!

extraprawda_in.indd 25 18.10.2007 18:29:04 Uhr 26 JAZZ IST ANDERS: LINER NOTES

Bela B.s – Breit Liner Notes Pro-Drogen? Anti-Drogen? Farin hat den Text von Rod noch ein wenig bearbeitet, also wird‘s nicht zu pro sein. Beat der Liner Notes sind kurze Begleit- rockt!! texte zur Musik und den Texten. Wir haben Bela B. darum gebeten uns ein paar Zeilen zu jedem Lied zu schreiben. – Lasse redn Et voilà, hier seine Kommentare. ...ist dänisch und bedeutet so viel wie „Afrika ist im Winter klimatisch gesehen nicht viel anders als im Sommer“. Ein Dis- – Himmelblau co-Heuler aus dem Hause Urlaub.

Der zweite Song, den wir aufgenommen – Die ewige Mätresse haben und der sofort klappte. Kein Wun- der. Ein echter Bandsong. Ein fetter Rocksong aus dem Hause Gon- zález mit einem Text von Bela. Da wir – uns schwer taten mit der Entscheidung, wer den TextText nun letztendlich singen soll, In der Ur-Version zu fröhlich in der Mu- hören wir einfach alle: Bela in den sik, deshalb hat Bela ihn auf Drängen Strophen, FFarinarin und RRodod im von Farin, der den Text zu schade RRefrain.efrain. für den „Rummelplatz“ fand, nochmal überarbeitet und ist – Junge nun sehr stolz darauf. WarumWarum ham wir das ge- tan? Wir ham uns früher doch für Tiere interessiert, wwarumarum jetzt das?Unsere ers- te Single ist nicht vonvon unge- fähr unsere erste Single.

– Nur einen Kuss

SchwererS c h w e r e r TTränenzie-ränenzie- herher,, das!! Eine tra- ditio- nelle

extraprawda_in.indd 26 18.10.2007 18:29:16 Uhr JAZZ IST ANDERS: LINER NOTES 27

Geschichte, spannend bis zum Schluss! – Tu das nicht Schweren Herzens haben wir hier auf Streicher verzichtet, wegen unserem Jammern auf hohem Niveau!! In den ruhi- „Keine Gastmusiker“- Dogma. Trotzdem gen Passagen spielt Farin Schlagzeug und Anwärter zum Lieblingslied des Jahres. Bela Gitarre. Beides First Takes (viel Spaß mit dem Bass, Rod). Das gesamte Ende – Perfekt ist improvisiert.

Die Punkrock-Liebeserklärung an die Lie- – Living Hell be, mit dem originellsten Gitarrensolo, das Farin je gespielt hat. Jammern auf hohem Niveau, die Zweite. Es ist nicht leicht, dieses Leben als Kö- nig. Aber einer muss den Job ja tun! Ein – Heulerei Lied mit gleich mehreren verschiedenen Refrains. Voll auf die Omme! Schon wieder Liebe, aber diesmal mit Nachtreten!! ROCKAS- – Vorbei ist vorbei FUCK! Das erste Lied, das wir aufnahmen ... und – Licht am Ende des Sar- gleich wieder verwarfen! Insgesamt vier mal haben wir den Song im Studio neu ges arrangiert und aufgenommen, bis wir zu- frieden waren. Es hat sich gelohnt. Für dieses Lied bekommt Bela bestimmt Hausverbot auf dem WGT! – Wir sind die Besten – Niedliches Liebeslied DAF leben!! Inkl. einer Erwähnung von Phillip Boa! DER Tanzflächenfeger des äh Der Titel ist Programm!!! Kitsch rocks!! Winters!! Der Text war eigentlich doppelt so lang. Rod hat sich hier mit einem sehr psyche- delischen Mix durchgesetzt!! – Wir waren die Besten Wir werden zwar nie alt, aber wagen hier – Deine Freundin (wäre einen Blick in eine unvorstellbare Zukunft. Eine Zukunft ohne Phil Collins, aber mit ... mir zu anstrengend) öhem ... viel Reggae.

James Brown ist tot, und wer verwaltet sein Vermächtnis? WIR!! Warum muss – Wir sind die Lustigsten man bei dem Text nur sofort Yoko Ono Abgesehen vom nachdenklich stimmen- denken? den Text endlich die unumstößliche Ge- wissheit: Rodrigo González ist Richard – Allein Claydermann!

Eine Hymne über den Punkt im Leben, wo man alles verpasst. Mit Totenglocken in die Rocknachdenklichkeit!!

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extraprawda_in.indd 29 18.10.2007 18:30:01 Uhr 30 TOUR: ERNÄHRUNG

GESUND UND DOCH BILLIG - Essen für Unterwegs

Es wird wieder Zeit für eine die ärzte Tour. Aus diesem Grund haben wir mal mit einem Ernährungswissen- WelcheW e l c h e schaftler aus Hamburg gesprochen, Lebens-L e b e n s - der uns wertvolle Tipps gab, wie mittel soll- man sich auf Tour gesund, und doch ten bevor- relativ billig, ernähren kann. Und das zugt geges wollen wir euch natürlich nicht vor- sen werden?? enthalten. ;) Lebensmittel mit einem hohen Nährstoff- anteil. Dazu zählen z. B. Obst, Gemüse, Warum ist regelmäßiges Essen Vollkornprodukte, Milch und Milchproduk- und Trinken wichtig?? te, sowie mageres Fleisch.

Essen und Trinken dienen nicht nur zum Auffüllen der Energiereserven, sondern Das Frühstück wird ja immer steigern auch unsere Konzentration und als wichtigste Mahlzeit genannt. Leistungsfähigkeit. Aus diesem Grund Was sollte hier bevorzugt geges- ist eine gesunde Ernährung sehr sehr sen werden?? wichtig. Hier sind auch wieder die Vollkornproduk- te sehr empfehlenswert, da sie viele Vit- amine und Ballaststoffe enthalten. Müsli, am besten noch mit Milch oder Joghurt, ist der optimale Kraftspender. Dies kann man gut mit frischen oder auch getrockneten Früchten kombinieren. Frisches Obst, als allgemeine Zugabe zum Frühstück, liefert wertvolle Vitamine. Hier kann nach Her- zenslust zugegriffen werden.

Ganz wichtig ist außerdem: Man soll im- mer aufhören zu essen, wenn man satt ist!!

Was kann man sich gut für Unter- wegs einpacken??

Für den kleinen Hunger eignet sich gut frisches Obst, ein Apfel als Ganzes passt eigentlich in jede Tasche. Außerdem gut geeignet sind Trockenobst, Studenten- futter oder Nüsse. Auch Müsliriegel sind gut. © Pixelio © So „Latte“ ist das gar nicht, was man zu sich Für den etwas größeren Hunger eignen nehmen sollte! sich belegte Brötchen. Wenn diese nicht

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mit Bedacht auswählen. Lieber ein Stück dunkle Schokolade als eine Tüte Chips. Auch erlaubt sind Fruchtgummi oder Eis, hier lieber ein Fruchteis als Milcheis.

Was ist noch wich- tig??

Viel Trinken, mindestens 1,5 Liter am Tag, wenn man kann, mehr. Hier eignen sich am besten Wasser, Saftschorlen © Pixelio © So nicht! oder auch Früchte- oder Kräutertees. Aber auch zu Hause zubereitet werden können, gibt ein bis zwei Tassen Kaffee es ja auch die Möglichkeit, mal beim Bä- oder Schwarztee sind erlaubt. Übrigens: cker oder so zuzugreifen. Ein hartgekoch- Wasserreiches Obst und Gemüse, wie z. tes Ei oder auch ein gebratenes Schnitzel B. Gurken, können ebenfalls zur Flüssig- schmecken mal kalt. keitsversorgung beitragen.

Steffi Und was ist mit kleinen Sün- den??

Die sind natürlich auch mal erlaubt, sonst würde das ganze Gesund leben doch auch keinen Spaß machen. Aber auch hier © Pixelio ©

extraprawda_in.indd 31 18.10.2007 18:30:39 Uhr 32 TOUR: LOGISTIK

„… gute Freunde, Sind die Planungen abgeschlossen und alle Vorbereitungen getroffen, geht es mit denen man durch jetzt darum, alles in einem möglichst rei- bungslosen Ablauf umzusetzen. Die Tour DICK und DÜNN geht.“ kann starten. Wenn in wenigen Tagen die „Es wird Wie viele Busse und LKWs sind für eng-Tour“ startet, erwarten wir Fans die kommende Tour im Einsatz? mal wieder einen reibungslosen Ab- lauf der Konzerte, eine schicke Bühne, Andy: „Für die „Es wird eng Tour“ stehen fetten und guten Sound und eine aus- 6-7 LKWs und 4-5 Busse zur Verfügung, gefeilte Lichtshow. Das, was wir als um die gesamte Crew, das Material, die selbstverständlich erachten, braucht Bühne und letztendlich auch die ärzte aber schon im Vorfeld eine große lo- zu den verschiedenen Konzerthallen zu gistische Planung. Aus diesem Grund transportieren.“ wollen wir einmal den Aufwand, der hinter einer die ärzte-Tour steckt, Der Bühnenaufbau vor Ort beginnt bereits etwas näher beleuch- morgens um 8.00 Uhr ten. Für die Hard Facts und muss um 16.30 der anstehenden Tour Auf- und Abbauhelfer: Uhr abgeschlossen stand uns Produkti- sein. D.h. nicht nur onsleiter Andy Borg- 1 Produktionsleiter die Bühne muss auf- mann von Satis&Fy 1 Stagemanager gestellt sein, auch Rede und Antwort. 1 Assistent Stagemanagement 8 Lichttechniker die gesamte Technik sollte einsatzbereit Die Vorbereitungen für 6 Tontechniker sein, da im Anschluss die kommende Tour be- 1 Videotechniker der Soundcheck für gannen vor ca. einem 3 Backliner das Konzert stattfin- Jahr. Dies ist die gewöhn- 3 Rigger det. Für die Tour rei- liche Vorlaufzeit, um eine 1 Setmann chen den drei Herren Tour in dieser Größen- 5 Köche übrigens ein Schlag- ordnung zu realisieren. 3 Küchenhilfen zeug, sowie jeweils Beginnend bei der Erstel- 2 Runner 10 Gitarren und 10 lung eines Konzepts für 12 mitreisende Helfer Bassgitarren. das Bühnenbild, über die 4 mitreisende Securitys Auswahl und das Booking 1 Tourneeleiter Der Zeitaufwand der Veranstaltungsorte, 1 Assistent Tourneeleitung des Bühnenabbaus bis hin zum Zusammen- ca. 28 örtliche Helfer erscheint dagegen stellen des Teams, sind mit 2 – 2 ½ Stunden viele Punkte zu berücksich- verschwindend gering. Jedoch bedeutet tigen und zu koordinieren. Letztendlich dies für die Techniker, bis weit nach Mit- kommt auch noch die Kostenkalkulation ternacht zu arbeiten, um dann am nächs- (Gehälter, Miete für Bühne, LKWs und ten Morgen um 8.00 Uhr wieder mit dem Busse etc.) hinzu, um die Ticketpreise Aufbau zu beginnen. Ausnahmen bieten festzulegen. Veranstaltungsorte wie die Berliner Wuhl

extraprawda_in.indd 32 18.10.2007 18:30:41 Uhr TOUR: LOGISTIK 33

heide, die be- reits eine Bühne integriert haben (siehe Foto S. 34 unten).

Am gesamten Auf- und Abbau der Bühne ist ein Team von um die 80 Personen beteiligt (siehe Kasten Seite 32). Insgesamt sind pro Konzert an einem Tag, unter Berücksichtigung des Local-Teams des Veranstalters,

durchaus an die Pixelio © 120 Personen be- Bühnenbeleuchtung schäftigt. Da wundert es kaum, dass bei gestiege- nen Energiepreisen auch die Ticketpreise DÄOF: „Wie wird man eigentlich immer mal wieder angeglichen werden Tourmithelfer bei die ärzte?“ müssen.

Andy: „Durch eine Bewerbung beim Pro- DÄOF: „Was kosten Special Effects, duktionsleiter (aber bitte schickt mir wie Pyrotechnik?“ keine !!!!).“ Andy: „Das ist schwer zu sagen. So was Für die Instrumente auf der Bühne, die kann pro Show zwischen 500 und 15.000 PA (Power Amplifi er, Anm. d. Red.) und EUR liegen.“ die Lichtshow werden bis zu 7 Kilometer Kabel verlegt. Das impliziert, dass auch DÄOF: „Andy, welches ist das orga- Unmengen an Strom benötigt werden. nisatorisch aufwendigste Konzert Letztendlich liegt der VerbrauchVerbrauch pro Kon-Kon- dieser Tour und warum?“ zzertdurchschnittlichertdurchschnittlich bei 650 kWh. Zum VVergleich:ergleich: Ein Ein-Personen-HaushaltEin-Personen-Haushalt Andy: „Auf„Auf einer TourTour wie dieser sind alle vverbrauchterbraucht insgesamt pro Jahr ca. 1600 KonzerteKonzerte mit bestem Wissen und Gewis- kWh. sen zu behandeln.“

Publikum in der Berliner Wuhlheide 2004.

extraprawda_in.indd 33 18.10.2007 18:30:49 Uhr 34 TOUR: LOGISTIK

Monat, und zwar der 13.12.2003. Auf „JAZZFÄST“ TOUR 2008 der Tour hatten wir eine lange Reise von 21.05. Oldenburg - Weseremshalle Chemnitz (12.12.2003) nach Oberhausen 23.05. Karlsruhe - Europahalle (13.12.2003) vor uns. Dass wir es nicht 24.05. Schwäbisch Gmünd - Open Air pünktlich bis 8:00 Uhr nach Oberhausen 25.05. Krefeld - Königspalast 27.05. Münster - Halle Münsterland schaffen würden, stand schon im Laufe 28.05. Cottbus - Messehalle der Tournee fest. Aber mit einem delay 30.05. Berlin - Wuhlheide (AUSVERK.) (Verpätung A. d. R.) von ca. 1,5 Stunden 31.05. Berlin - Wuhlheide (AUSVERK.) 01.06. Berlin - Wuhlheide (AUSVERK.) hatten wir uns schon abgefunden. Leider 04.06. Rostock - Stadthalle erlitt einer unserer Tourneebusse nach ca. 05.06. Hannover - TUI Arena 120 km eine Panne. Natürlich der Bus mit 06.06. Kiel - Ostseehalle der Mannschaft, die morgens am wich- 08.06. Bielefeld - Seidenstickerhalle 09.06. Saarbrücken - Saarlandhalle tigsten ist. Naja, der Aufbau fi ng dann 10.06. L-Esch sur Alzette - Rockhal erst gegen 12:30 Uhr an. Die Crew reiste 18.06. A-Dornbirn - Messe-Stadion mit Taxis weiter. Dabei darf nicht verges- Dornbirn 19.06. Bamberg - Jako Arena sen werden, dass uns an diesem Termin 21.06. Ferropolis - Open Air eine DVD-Aufzeichnung bevorstand. Also 22.06. Würzburg - S.Oliver Arena war das Ganze mit einem erheblichem 24.06. Ingolstadt - Saturn Arena Mehraufwand verbunden (Kameras, Ü- 27.06. Braunschweig - Volkswagen Halle 28.06. Bremerhaven - Wilhelm Kaisen Wagen, Publikumsbeleuchtung etc., etc.). Platz (Open Air) An diesem Tage bin ich um ca. 5 Jahre 01.07. Rügen - Rugard Bühne Bergen gealtert und habe graue Haare bekom- 04.07. Dresden - Filmnächte am Elbufer 06.07. Passau - Dreiländerhalle men (momentan trage ich nur Kurzhaar- 08.07. Augsburg - Schwabenhalle frisuren). 09.07. Nürnberg - Arena Nürnberger Versicherung DAS SCHAFFEN WIR NIE.

DÄOF: „Was war die bisher schlimms- Aber man glaubt es kaum, auch an die- te bzw. denkwürdigste Tourpanne, sem Termin konnten wir die Türen so gut die du bisher erlebt hast?“ wie pünktlich öffnen (ca. ½ Stunde ver- Andy: „Das war natürlich ein 13. im spätet). Solche Sachen sind nur mit ei- nem guten TeamTeam zu bewältigen.“

St. Pauli

Berlin, Wuhlheide 2004.

extraprawda_in.indd 34 18.10.2007 18:30:53 Uhr VORBANDS 35

Beatplanet nicht schlecht finden, und Aller Anfang ist schwer die YeoMen versprechen uns immerhin einiges an Nonsens auf der Bühne, was wiederum ein gewisses Grundbedürfnis Die Vorbands eines jeden die ärzte-Fans befriedigen dürfte. 2007 Eins sollte allerdings allen Konzertgän- gern klar sein: Buhrufe gegenüber der Manche Fans finden alle super, manche Vorband sind unfein und auch nicht wiederum feiern ein paar davon ab und wirklich respektvoll, weder den Anhei- erdulden die anderen mit stoischem zern noch dem Hauptact gegenüber, Gesichtsausdruck, und dann gibt es denn immerhin wählen die ärzte selber natürlich auch die Leute, denen sie aus, wer sich vor ihnen auf die Bühne ganz gestohlen bleiben könnten: Die stellen soll. Natürlich bedeutet das nicht, Vorbands bei die ärzte-Konzerten wa- dass man den persönlichen Geschmack ren schon immer ein Grund für hitzige an der Eingangstür abgeben und Schaf- Diskussionen. Das wird vermutlich auch herden gleich alles gut finden soll, was bei der anstehenden da unter dem Scheinwerferlicht abläuft Tour nicht anders – aber vielleicht findet sein. Bleibt zu Die Konzerte mit Vorbands der Nebenmann die hoffen, dass das (Achtung: Vor dem 28.11. keine Band ja nicht total Motto „Es wird Supportbands, pünktlicher Be- doof und wäre froh, eng“ nicht auch ginn um 20 Uhr!): wenn er das Pfeifen für die Support in den Ohren erst Acts gilt… 28.11. Leipzig: Yeomen später durch den 29.11. Leipzig: Steriogram Lärm der die ärz- The Distillers, 30.11. Bremen: Steriogram te und nicht jetzt The Hives, Beat- 03.12. Frankfurt: Steriogram schon durch deine steaks, Fettes 04.12. Friedrichshafen: Steriogram Missmutsbekundun- Brot oder sogar 05.12. Zürich: Steriogram gen kriegt… die Village Peo- 07.12. Wien: Beatplanet ple: Als Anheizer 09.12. Erfurt: Beatplanet Wir vom DÄOF freu- für die ärzte 11.12. Hannover: Beatplanet en uns jedenfalls auf traten schon so 12.12. Hamburg: Beatplanet alle Konzerte, ob mit einige bekann- 13.12. Hamburg: Yeomen oder ohne Vorband, te Gruppen an. 15.12. Mannheim: Yeomen und stellen euch die Diesmal haben 16.12. Düsseldorf: Yeomen Support Acts auf sich die drei den nächsten Seiten Herren für Bands v o r. entschieden, die den meisten Fans vermutlich ein „Hä? Websites zu den Vorbands: Wer?“ entlockt haben. Offensichtlich setzt man bei die ärzte mal wieder auf Yeomen: musikalische Vielfalt: Das Genre Pop- www.yeomen.de punk-Rapcore ist ebenso vertreten wie www.myspace.com/yeomen Sixties-Beatpop und Punkapella. Steriogram: Etwas für jeden Geschmack also? Nun ja, www.steriogram.com der Konzertbesucher vom Typ Vorband- www.myspace.com/stereogram Ausbuher wird eh nicht zufrieden sein (außer er geht nur vor dem 28.11. an Beatplanet: Konzerte, da sind die ärzte bekanntlich www.beatpla.net ohne Support unterwegs), die Punk- und www.myspace.com/schnafte Rock-Fraktion wird sich am ehesten für Steriogram begeistern können, wer Bela Natollie B.s „Bingo“ mag, der wird wohl auch

extraprawda_in.indd 35 18.10.2007 18:30:54 Uhr 36 VORBAND: YEOMEN Von Nonstop- bis Punkapella: Die YeoMen © www.yeomen.de © An vier Abenden – in Leipzig, Hamburg, Mannheim und Düsseldorf - werden die YeoMen aus Berlin den die ärzte-Fans einheizen. Allerdings sollte man als Konzertbesucher nicht damit rechnen, dass auf der Bühne in bester Rock’n’Roll-Manier mit Gitarren geworfen wird oder Schlagzeuge in Brand gesteckt werden: Die YeoMen arbeiten nämlich ohne Instrumente. Aber keine Angst: Laut wird es trotzdem, versprechen die fünf Sänger.

Wer sind die YeoMen? stil entschieden?

YeoMen [gesprochen: Jomen] ist alteng- Abi: Warum ist der Papst katholisch? lisch und bedeutet sowas wie „Jungmän- Phil: Weil Rockmusik einfach rockt! ner“. Den Bandnamen haben wir uns bei Basti: Und wenn der Papst rockt, denn der Loveparade 2003 zugelegt, in deren bekanntlich im Kettenhemd. Zuge wir mit Westbam auftraten – der Marek: Normalerweise sagen wir immer, vorige Bandname war „Vocapella“. Und da wir seien zu faul Instrumente zu schlep- geben wir zu, der Name hat einfach nicht pen und singen deswegen einfach alle gerockt. Zur Band gehören: Sebastian Stimmen… aber inzwischen hat sich so Beyer, Tobias Lindh, Absalom Reichardt, viel technisches Equipment angesammelt, Marek Strupp und Philipp Wackernagel. dass dieses Argument wohl kaum zählt. Unsere aktuelle CD heißt „Chilli Bo“ und Es ist wohl eher so, dass Punkapella sei- ist unser ständiger Begleiter. nen ganz eigenen Reiz hat – wir sind z. B. auf kein Genre beschränkt, und das Wie habt ihr euch gefunden? nutzen wir nicht nur auf unserem Album auch aus. Ursprünglich ging es als Schülerband in Hannover los, das ist aber schon gefühlte Was war euer größter Auftritt bis- Jahrhunderte her. Die Band zog irgend- her? wann komplett nach Berlin, um sich ganz der Musik zu widmen – diesen Schritt Tobi: Es gab einige tolle Auftritte – he- wollten aber einige Mitglieder nicht mitge- rausgreifen kann man wohl die Auftritte hen. Nach ein paar Besetzungswechseln vor mehreren hunderttausend Menschen kam es also zur jetzigen Besetzung, in der auf der Fanmeile in Berlin während der wir schon länger zusammenarbeiten. WM 2006, oder unser Weltrekordver- such im Techno-A-Cappella-Nonstop: 6 Wieso habt ihr euch für diesen Musik- Stunden und eine Minute ohne Pause.

extraprawda_in.indd 36 18.10.2007 18:31:00 Uhr 36 VORBAND: YEOMEN VORBAND: YEOMEN 37 Von Nonstop-Techno bis Punkapella: Die YeoMen Ansonsten gilt: Der nächste Auftritt ist gewinnen? immer der größte! Abi: Ist das so? Na wir werden einfach Wie habt ihr den Job als die ärzte- unser Bestes geben und versuchen, durch Vorband gekriegt? unsere Musik zu begeistern.

Abi: Puh, ja, sowas ist gar nicht so ein- Und wie sieht Plan B aus, falls das fach. nicht klappt?

Was verbindet euch mit die ärzte? Phil: Abi zieht sich nackt aus. Abi: Okay…. Basti: Wir nehmen uns selbst nicht ernst. Was versprecht ihr euch allgemein von dem Job als die ärzte-Support? Was war eure erste musikalische Be- gegnung mit die ärzte, welchen Song Basti: Zunächst mal 4 klasse Gigs mit habt ihr z. B. als erstes gehört? der bästen Bänd där Wält…. was danach kommt ist Zugabe. Phil: Das ist lange her. Konkret erinnern Tobi: Was wir auf jeden Fall schon haben kann ich mich nicht, welchen Song ich als sind fast tausend Besucher auf unserer erstes gehört habe, aber ich weiß noch, Webseite (www.yeomen.de) pro Tag

© www.yeomen.de © dass ich mal während ner Klassenfahrt in mehr. An vier Abenden – in Leipzig, Hamburg, Mannheim und Düsseldorf - werden die YeoMen aus der Grundschule mit „Schwanz ab“ über Berlin den die ärzte-Fans einheizen. Allerdings sollte man als Konzertbesucher nicht damit die Zimmerlautsprecher geweckt wurde… Wie kam es dazu, dass Rod bei eurem rechnen, dass auf der Bühne in bester Rock’n’Roll-Manier mit Gitarren geworfen wird oder Kumpels von mir hatten sich in die Zim- A-Cappella-Techno-Nonstop-Weltre- Schlagzeuge in Brand gesteckt werden: Die YeoMen arbeiten nämlich ohne Instrumente. merradiostation geschlichen, sie besetzt kord-Versuch Pate war? Aber keine Angst: Laut wird es trotzdem, versprechen die fünf Sänger. und ihre Mucke aufgelegt. Danach kam dann KISS. Abi: Puh, ja, sowas ist gar nicht so ein- fach. Wer sind die YeoMen? stil entschieden? Wart ihr selbst schon mal an einem Marek: Auf jeden Fall meinte er: „Entwe- die ärzte-Konzert? der seid Ihr Jungs total genial – oder total YeoMen [gesprochen: Jomen] ist alteng- Abi: Warum ist der Papst katholisch? bescheuert.“ lisch und bedeutet sowas wie „Jungmän- Phil: Weil Rockmusik einfach rockt! Marek: Klar waren wir da! Obwohl man, Tobi: Wir haben einen gemeinsamen gu- ner“. Den Bandnamen haben wir uns bei Basti: Und wenn der Papst rockt, denn wenn man selber Musiker ist, sehr selten ten Freund... der Loveparade 2003 zugelegt, in deren bekanntlich im Kettenhemd. auf Konzerte von anderen Acts geht, sind Zuge wir mit Westbam auftraten – der Marek: Normalerweise sagen wir immer, die Jungs einfach ne Show, die man nicht Werdet ihr bei den die ärzte-Konzer- vorige Bandname war „Vocapella“. Und da wir seien zu faul Instrumente zu schlep- verpassen darf. ten auch ärzte-Songs singen, oder ist geben wir zu, der Name hat einfach nicht pen und singen deswegen einfach alle euch das dann doch zu riskant? gerockt. Zur Band gehören: Sebastian Stimmen… aber inzwischen hat sich so Wie bereitet ihr euch auf die Rolle als Beyer, Tobias Lindh, Absalom Reichardt, viel technisches Equipment angesammelt, Anheizer vor, welche Erwartungen Basti: Diese Entscheidung überlassen Marek Strupp und Philipp Wackernagel. dass dieses Argument wohl kaum zählt. habt ihr? wir den Ärzten. Wir haben zwar mehrere Unsere aktuelle CD heißt „Chilli Bo“ und Es ist wohl eher so, dass Punkapella sei- Songs von den Ärzten in unserem stän- ist unser ständiger Begleiter. nen ganz eigenen Reiz hat – wir sind z. Phil: Wir bereiten uns vor wie immer – digen Repertoire – ob davon aber einer B. auf kein Genre beschränkt, und das wir proben unsere Tracks bis zum Abwin- zum Einsatz kommt, davon müßt Ihr euch Wie habt ihr euch gefunden? nutzen wir nicht nur auf unserem Album ken. Neben der musikalischen Geschichte überraschen lassen. auch aus. ist aber die Energie, die man mit auf die Ursprünglich ging es als Schülerband in Bühne bringt, mindestens genauso wich- Was möchtet ihr den die ärzte-Fans Hannover los, das ist aber schon gefühlte Was war euer größter Auftritt bis- tig. Und wie man diese gewinnt, da hat sonst noch über euch mitteilen, so als Jahrhunderte her. Die Band zog irgend- her? jeder seine eigenen Rituale, die er direkt Grußwort vor den Konzerten? wann komplett nach Berlin, um sich ganz vor dem Konzert durchführt. Wir erwar- der Musik zu widmen – diesen Schritt Tobi: Es gab einige tolle Auftritte – he- ten ne Menge Spaß und hoffentlich geile Basti: Huhu! wollten aber einige Mitglieder nicht mitge- rausgreifen kann man wohl die Auftritte Stimmung. Tobi: Äähh.... Viel Spaß! hen. Nach ein paar Besetzungswechseln vor mehreren hunderttausend Menschen Abi: Rock it! kam es also zur jetzigen Besetzung, in der auf der Fanmeile in Berlin während der Nun sind die die ärzte-Fans ja nicht Marek: Aquaaba! wir schon länger zusammenarbeiten. WM 2006, oder unser Weltrekordver- zwingend dafür bekannt, dass sie Phil: Bis bald! such im Techno-A-Cappella-Nonstop: 6 Support Acts mit offenen Armen Wieso habt ihr euch für diesen Musik- Stunden und eine Minute ohne Pause. empfangen. Wie wollt ihr ihre Herzen Natollie

extraprawda_in.indd 36 18.10.2007 18:31:00 Uhr extraprawda_in.indd 37 18.10.2007 18:31:01 Uhr 38 VORBAND: STERIOGRAM

Steriogram - New Zealand meets Berlin

Wie seid ihr Vorband von die ärzte geworden?

Unser Deutscher Manager Olli überreichte Bela B. unser neu- es Album. Diesem gefiel das so gut, dass er es auch an Farin und Rod weitergab. Darauf rief © www.stereogram.com er Olli zurück und fragte, ob wir Alle, die dieses Jahr die ärzte in Leipzig, die ärzte auf ihrer Dezember- Bremen, Frankfurt, Friedrichshafen und / Tour supporten möchten. oder Zürich sehen werden, werden auch in den Genuss kommen, die neuseeländischen Kennt ihr die ärzte? Oder kanntet ihr Rapcore Rocker von Steriogram live zu sie schon vorher? erleben. Mit ihrer Mischung aus schnellem Sprechgesang und fetten Rockbeats gepaart Eigentlich wissen wir nur, dass die ärzte mit einem untragbaren Riecher für tolle eine der größten Acts in Deutschland Melodien bringen die Ozeanier den idealen sind. Sound für die heutige Zeit mit. Mögt ihr die ärzte auch? (Sprich: wie- So erstaunt es auch kaum, dass der Erfolg viel zahlen sie euch? Kleiner Scherz nicht lange auf sich warten ließ. Im Jahre am Rande...) 2004, nur knapp fünf Jahre nach der Gründ- ung, erreichten Tim Youngson, Brad Carter, Die Jungs rocken. Aber leider scheinen bei Jake Adams, Jared Wrennall und Tyson ihnen ja auch die Texte ein sehr wichtiger Kennedy quasi über Nacht weltweite Bekan- Bestandteil zu sein. Deshalb sind wir im ntheit durch die Single „Walkie Talkie Man” Moment gerade dabei, etwas Deutsch zu von dem Album „Schmack!”. Den nötigen lernen, damit wir auch verstehen, was die Anstoß dazu bekamen sie vor allem dadurch, da so singen. dass Apple den Song wenig später in einem iPod-Werbespot verwendete. Das dazuge- Was für Unterschiede und Gemein- hörige Video wurde ein Jahr später auch samkeiten seht ihr zwischen euch noch für einen Grammy nominiert. und die ärzte?

Steriogram legten also einen wahren Wir spielen beide Gitarrenmusik und mö- Traumstart hin. Nach drei Jahren ununter- gen es zu rocken. Der einzige Unterschied brochenem Touren durch die ganze Welt ist eigentlich, dass wir auf unterschiedli- steht nun die Veröffentlichung des zweiten chen Kontinenten leben. Albums „This Is Not The Target Market” an. Mit dem Schritt weg vom Major Label Was erwartet ihr von den fünf Shows ändert sich auch der Steriogram-Sound ein in Deutschland und der Schweiz? kleines bisschen, weniger Radiotauglichkeit, dafür mehr verzerrte Gitarren, mehr lauter Wir lieben es über alles, durch die Welt Gesang, mehr Rock. Und hier findet sich zu reisen, und freuen uns auf Europa. nun auch der Bogen zu die ärzte, denn das Wir hörten auch, dass die Die ärzte-Fans Album hinterließ bei BELAFARINROD einen sehr speziell sind, uns wurde gesagt, dass bleibenden Eindruck. So sehr, dass sie Ste- Support Acts eigentlich immer sehr gut riogram kurzerhand zu einem der Support- aufgenommen werden. Wir werden uns Acts der „Es Wird Eng”-Tour erklärten. auf jeden Fall alle Mühe geben, damit die Fans eine tolle Zeit mit uns haben kön- Grund genug also, um auch mit der am wei- nen. testen angereisten Band der Dezember-Tour ein paar kurze Worte zu wechseln. leSpring

extraprawda_in.indd 38 18.10.2007 18:31:02 Uhr VORBAND: BEATPLANET 39 Geschmackvolle Menschen in geschmackvoller Kleidung führen süffisante Gespräche, und jeder einzelne von ihnen tanzt besser als D!. © www.beatpla.net ©

Wien, Erfurt, Hannover, Hamburg. Niemand geringeres als „Die beste Band der Welt“ laden ein zum Konzert und wer könnte sie in diesen vier Städten wohl besser supporten als BEATPLANET, eine Band aus Berlin? Genau: Keiner! Aber wer sind eigentlich Beat- planet und was machen die? Gotti, der bei Beatplanet die Bassgitarre schwingt, steht uns Rede und Antwort…

Wer seid ihr, woher kommt ihr, was Das wollten wir auch! macht ihr für Musik und warum? Wie habt ihr euch gefunden? Wir sind sieben Berliner (5 Buben, 2 Mäd- chen) und machen geschmackvolle 60er Eigentlich haben wir uns alle vor 3 Jahren Jahre Tanzmusik. Bei uns werden die über den Freundeskreis meines ehemaligen Fräuleins gesiezt, wir glauben noch an Bogenschützen-Kumpels (ich war doch mal die ewige Liebe und an Heavy Petting. DDR-Meister...Spitzname „Maschinenge- Schuld daran sind Manfred Krug (wegen wehr“) Thomas und seiner Mitbewohnerin seiner beiden Alben „Es war nur ein Mo- (unserer Uschi) kennen gelernt. Dort gibt ment“ und „Ein Hauch von Frühling“), die es viele seltsame Menschen mit noch selt- Amiga Agogo-Sampler (wegen der Theo sameren Gebrechen. Das mögen wir. Schumann-Combo), Lee Hazlewood (we- gen „Some Velvet Morning“) und natürlich Was war bisher euer größter Auf- auch die recht talentierten Beatles. tritt? Wir waren einfach schwer beeindruckt von der Verbindung unglaublich grooven- Das kann ich kaum beantworten. Aber ich der, einfallsreicher und gut gespielter Mu- glaube, es war in Russland... in Wolgo- sik und diesen oft sehr seltsamen Texten. grad. Verrücktes Volk.

extraprawda_in.indd 39 18.10.2007 18:31:06 Uhr 40 VORBAND: BEATPLANET

Wie seid ihr die ärzte-Vorband ge- worden?

Die ganze Wahrheit wissen wir leider auch noch nicht. Kiki hat bei uns angefragt. Aber wir bleiben am Ball und der Wahrheit auf der Spur.

Was verbindet euch mit die ärzte?

Sie begleiten uns fast schon so lange durchs Leben wie unsere Eltern.

Wart ihr schon mal auf einem die ärz- te-Konzert? © www.beatpla.net © Das ist doch so etwas wie der Jakobsweg. Ihr wart dieses Jahr schon mit Jeder Mensch sollte ihn wenigstens ein- Juli unterwegs. Welchen Unterschied mal im Leben gehen. denkt ihr gibt es zwischen dem Sup- port bei Juli und Support bei die ärz- Wie bereitet ihr euch auf die Rolle als te? Vorband vor? Zum Juli-Support: Juli haben uns einge- Gut, sehr gut. laden, da sie die Musik, die wir machen, ebenfalls sehr schätzen und sie uns auf Wie wollt ihr die Fans auf eure Seite dem steinigen Weg ganz nach oben ein holen? wenig unter die Arme greifen wollten (unser Label ist ja nun mal sehr klein und Indem wir ihnen unvergessliche Momente unsere Mittel begrenzt). Feine Leute. Sie der getanzten Lebens- und Liebesfreuden behandelten uns auf Tour wie seltene Kä- schenken. the-Kruse-Porzellanpuppen und das ob- wohl wir als Band, wegen unserer großen Wie sieht Plan B aus, falls das nicht Ess- und Trinklust in Fachkreisen nur noch klappt? „Die Heuschrecken“ genannt werden. Auf der Juli-Tour haben wir auch zum ersten Ganz klar: Vakuumbombe. Mal Bekanntschaft mit der Roten Gourmet Fraktion gemacht. Was versprecht ihr euch von der Tour mit die ärzte? Es war eine schöne Zeit. Danach wa- ren wir alle bereit für den Pansenstich. Geschmackvolle Menschen in geschmack- Juli-Ärzte-Support-Vergleich: Dazu werde voller Kleidung führen süffisante Gesprä- ich mich im Vorfeld nicht äußern, da war- che, und jeder einzelne von ihnen tanzt ten wir mal ab. Nicht dass ich da was ver- besser als D!. Und wir hoffen, dass das mute, was dann überhaupt nicht passiert Publikum unsere in wundervolle Melodien und dann sind alle enttäuscht... Das habe und heiße Rhythmen eingewickelte Ironie ich jetzt selbst nicht ganz verstanden.. zu schätzen weiß. Ansonsten: Plan B! Naja, wir kommen jedenfalls in Frieden und mit einem Sack voll Liebe. Das Pu- Mit welcher bisherigen die ärzte-Vor- blikum sollte dasselbe tun und schon wird band würdet ihr euch vergleichen? es ein fantastischer Abend. Ein fantasti- scher Abend, mit Einhörnern und so. So Vermutlich sind wir ein Mischwesen aus Gott will. den The Busters und den Village People. Jetzt kriege ich Gänsehaut...

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Jesperine

„... gute Freunde, mit denen man durch dick und dünn geht.“ (Andy Borgmann, Produktionsleiter seit 1993)

"... der beste Benz der Welt!" (Gotti von Beatplanet, links)

"...good dudes who we’re looking forward to meet." (Tyson von Steriogram, mitte)

„... die ärzte sind die ärzte – muss man noch mehr sagen?" (Phil von Yeomen, rechts)

extraprawda_in.indd 41 18.10.2007 18:31:19 Uhr 42 IMPRESSUM

DIE EXTRA-PRAWDA – den die ärzte ihr offi zielles Fan-Magazin wird zu besonderen Anlässen herausgegeben vom DÄOF – den die ärzte ihrem offi ziellen Fanclub.

DIE EXTRA-PRAWDA ist ein Gemeinschaftsprojekt von

Verena Angelmahr, Stephanie Bindel, Michael Blanke, Ruth Fuchss, Line Grabowski, Anja Groeger, Manuela Horn, Lars Kirchner, Martin Kirchner, Heike Lipfert, Maik Mom- ber-van Dornik, Stefanie Pawlak, Christian Petrausch, Mariella Reishofer, David Spring, Natalie Springhart, Thorsten Struwe, Florian Surek, Stefan Üblacker und Anna Winko sowie Johnny S.

DÄOF sagt extra noch mal „Danke!“ an:

XL Schulz, Tabea, Ravel, Jenny, Benno, Marc & das gesamte Team von Hot Action Re- cords, Auge, Schwarwel, Sandra & das ganze AGM-Team, Michael Zettler, Andy Borg- mann, Marc Listmayr, Böllen im Schwarzwald, Düsseldorf am Rhein, Wutha-Farnroda in Thüringen und alle Fans, deren Fotos und Bilder hier zu fi nden sind.

DÄOF sagt extra noch mal „Hallo!“ an:

Farin Urlaub, Bela B., Rod Gonzalez, T, Dagmar Grosser, Michael Lösl, Saskia & Crew von Bananatexx für die DÄOF-Uniform, Yeomen, Beatplanet, Steriogram, Thorsten Springhart, Familie Bindel, Bierschinken Inc., Myriam W. und natürlich die besten Fans der Welt.

Die Ausgabe # 2 2007 von DIE PRAWDA erscheint am 20. Dezember 2007.

Postfach 10 02 29 | 40702 Hilden

DÄOF im Internet: www.daeof.de - [email protected]

Bankverbindung: DÄOF – den die ärzte ihr offi zieller Fanclub Kontonummer: 789844800 | BLZ: 30070024 Deutsche Bank AG IBAN: DE79300700240789844800 BIC: DEUTDEDBDUE

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# 1,666 | November 2007

ae-jazz-markestick-1a 20.09.2007 12:12 Uhr Seite 1 DIE PRAWDAPRAC M Y CM MY CYWDACMY K DEN die ärzte IHR OFFIZIELLES FFAN-MAGAZINAN-MAGAZIN # 1,666 | 2007 WDA DIE PRAWDA # 1,666 | 2007 DIE PRAWDA PRA

JAZZ IST ANDERS: Erste Sin- Probedruckgle - Der Videodreh - Das Inter- view - 100 Fakten - Liner Notes ES WIRD ENG: Ernährungstipps - Logistic Facts - Die Vorbands - U.V.M.

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