DIE PRAWDAPRAC M Y CM MY CYWDACMY K DEN Die Ärzte IHR OFFIZIELLES FFAN-MAGAZINAN-MAGAZIN # 1,666 | 2007 WDA DIE PRAWDA # 1,666 | 2007 DIE PRAWDA PRA
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# 1,666 | November 2007 ae-jazz-markestick-1a 20.09.2007 12:12 Uhr Seite 1 DIE PRAWDAPRAC M Y CM MY CYWDACMY K DEN die ärzte IHR OFFIZIELLES FFAN-MAGAZINAN-MAGAZIN # 1,666 | 2007 WDA DIE PRAWDA # 1,666 | 2007 DIE PRAWDA PRA JAZZ IST ANDERS: Erste Sin- Probedruckgle - Der Videodreh - Das Inter- view - 100 Fakten - Liner Notes ES WIRD ENG: Ernährungstipps - Logistic Facts - Die Vorbands - U.V.M. extraprawda_cover.indd 1 18.10.2007 18:13:19 Uhr ÄDITORIAL 3 „...und ständig dieser Lärm!“ Ein wahrlich jazzi- ges Äditorial Nun ist es endlich soweit. Das Warten hat ein Ende, die Welt ist wieder schön, und Jazz ist defi nitiv anders! So anders, dass auch der DÄOF – Den die ärzte Ihr Offi - zieller Fanclub nicht still sitzen kann. Wir haben uns - wie ihr hoffentlich auch - so Der die ärzte-Winter 2007 kann also sehr auf den heutigen Tag gefreut, dass kommen. Freut euch auf die Tour und wir vor lauter Tatendrang mal eben eine auch die zweite offi zielle Ausgabe der DIE PRAWDA aus dem Ärmel geschüttelt ha- PRAWDA im Dezember. „Jazz Ist Anders“, ben. Das Magazin zum Album quasi. wie wir nun alle wissen, und mehr als nur „ständig dieser Lärm“. So fi ndet ihr hier alle Hintergrundinfos zu der am 5.Oktober erschienenen Single In diesem Sinne wünschen wir euch viel „Junge“. Neben einer geradezu philoso- Spaß mit dieser Sonderausgabe der DIE phischen Abhandlung über den Text des PRAWDA! Songs berichtet Geheimagent Johnny S., der immer noch auf der Flucht ist, vom Euer DÄOF - Team Dreh des Videoclips. Dass dies kein un- gefährliches Unterfangen war, könnt ihr euch sicher vorstellen. INHALT Der große Info-Overkill kommt jedoch erst noch: In einem exklusiven Interview er- Äditorial Seite 3 zählen euch die ärzte höchstpersönlich, was sie sich denn überhaupt mit ihrem Junge: Die Single Seite 4 neuesten Album gedacht haben, ob Dro- Junge: Das Video Seite 6 gen im Spiel waren und wie es im Kalten Krieg zwischen dem Jazz und ihnen steht. Interview DÄ Seite 11 Sie gewähren uns außerdem intime Blicke JiA: 100 Fakten Seite 18 ins Studioleben und reden ungehemmt über Phil Collins und Phillip Boa. Was das JiA: Cover Seite 25 zu bedeuten hat - ihr erfahrt es hier! JiA: Liner Notes Seite 26 Doch wie bei den einschlägigen TV-Shops Comic Seite 28 ist das noch lange nicht alles. Zur großen Dezembertour „Es Wird Eng“ tritt DÄOF Tour: Ernährung Seite 30 nun auch in die Fußstapfen trendig-be- Tour: Logistik Seite 32 wusster Lifestyle-Zeitschriften. Die DIE PRAWDA, die ihr gerade in euren Händen Vorbands Seite 35 haltet, ist nicht nur das jazzigste Fanma- YeoMen Seite 36 gazin der Welt, sondern vor allem auch der ultimative Tour-Führer für alle, die Steriogram Seite 38 den die ärzte auf ihren Reisen folgen und Beatplanet Seite 39 dies möglichst angenehm und gesund überstehen wollen. Außerdem stellen wir Crädits Seite 41 euch auch die drei Support-Acts Yeomen, Beatplanet und Steriogram vor. Impressum Seite 42 extraprawda_in.indd 3 18.10.2007 18:27:57 Uhr 4 JUNGE: DIE SINGLE Junge eine kritische Auseinandersetzung fiktiver Auswuchs der zugegebenermaßen wildwuchernden Phantasie des Texte- schreibers Urlaub, oder ist er schlicht als Metapher zu betrachten, als Symbol einer richtungslosen Generation? Und woher stammt die Inspiration für das Lied? Ver- suchen wir, dieses Rätsel zu lösen, indem wir zuerst die musikalischen Aspekte des Songs eingehender untersuchen. Das Lied beginnt mit dem anklagenden Ausruf „Junge!“, der mit Hilfe eines Echos wiederholt und somit verstärkt wird. Die- ses Echo erscheint dem geübten die ärz- te-Hörer vertraut: Schon vor 23 Jahren, im Jahr 1984, wurde auf der LP „Debil“ derselbe Effekt verwendet. (Die LP wurde übrigens 2005 unter dem Namen Devil „Junge! Warum hast du nichts gelernt?“ wiederveröffentlicht - ein geschickter - so schallt es seit jeher aus elterlichen Trick, um diese offensichtliche Anlehnung Mündern. Doch nun schallt es aus aber- auch denjenigen Fans verständlich zu tausend Kehlen der so hinterfragend machen, die sich damals noch nicht zum angesprochenen (und manchmal auch elitären Kreis der die ärzte-Fans zählen einfach frontal angebrüllten) Generation konnten, sei es aufgrund eines damals ebenso zurück. Und sobald ein Elternteil noch nicht gefestigten Musikgeschmacks nicht richtig aufpasst, prangt am Morgen oder dem offensichtlichen Problem der auf dem Badezimmerspiegel die Aufschrift eigenen Nochnichtexistenz.) Es geht hier „Und wie du wieder aussiehst!“. Verkehrte natürlich - wie könnte es anders sein - um Welt..., oder? das Lied „Mädchen“. Auch hier wird der Echoeffekt genutzt, um die Hauptprota- Schuld daran sind, wie könnte es anders gonisten des Liedes richtig in Szene zu sein, die ärzte. Aber was genau wollen setzen. Im Gegensatz zum doch eher sie uns mit dem Lied eigentlich mittei- pessimistischen „Junge“ handelt es sich len? Wer ist dieser vielbesungene Junge bei „Mädchen“ jedoch um ein positives, überhaupt? Ist er eine reale Person, ein extraprawda_in.indd 4 18.10.2007 18:27:58 Uhr 4 JUNGE: DIE SINGLE JUNGE: DIE SINGLE 5 Junge eine kritische Auseinandersetzung fiktiver Auswuchs der zugegebenermaßen wildwuchernden Phantasie des Texte- schreibers Urlaub, oder ist er schlicht als Metapher zu betrachten, als Symbol einer richtungslosen Generation? Und woher stammt die Inspiration für das Lied? Ver- suchen wir, dieses Rätsel zu lösen, indem wir zuerst die musikalischen Aspekte des Songs eingehender untersuchen. Das Lied beginnt mit dem anklagenden Ausruf „Junge!“, der mit Hilfe eines Echos wiederholt und somit verstärkt wird. Die- ses Echo erscheint dem geübten die ärz- te-Hörer vertraut: Schon vor 23 Jahren, im Jahr 1984, wurde auf der LP „Debil“ derselbe Effekt verwendet. (Die LP wurde fröhliches Liedchen über die schönen Sei- Unter Berücksichtigung all dieser Eindrü- übrigens 2005 unter dem Namen Devil ten des Lebens. Der Junge an sich steht cke bleibt festzuhalten: die ärzte sind „Junge! Warum hast du nichts gelernt?“ wiederveröffentlicht - ein geschickter also für das Negative, Schlechte, Kranke erwachsen geworden. Statt herumzublö- - so schallt es seit jeher aus elterlichen Trick, um diese offensichtliche Anlehnung in dieser Welt, während das Mädchen deln, wie es früher ihre Art war, geben sie Mündern. Doch nun schallt es aus aber- auch denjenigen Fans verständlich zu für Freude und Glück zuständig ist. Die ihren Fans nun gut gemeinte Ratschläge tausend Kehlen der so hinterfragend machen, die sich damals noch nicht zum Schlussfolgerungen dieses Zusammen- an die Hand. „Und deine Haare, musst du angesprochenen (und manchmal auch elitären Kreis der die ärzte-Fans zählen hangs überlassen wir dem Leser. Es sei die denn färben?“ - „Was sollen die Nach- einfach frontal angebrüllten) Generation konnten, sei es aufgrund eines damals lediglich darauf hingewiesen, dass man barn sagen?“ Offenbar haben die drei nun ebenso zurück. Und sobald ein Elternteil noch nicht gefestigten Musikgeschmacks möglicherweise in Richtung eines umge- auch schon etwas älteren Herren den nicht richtig aufpasst, prangt am Morgen oder dem offensichtlichen Problem der kehrten Yin-Yang-Verhältnisses nach der Kontakt zu ihren jugendlichen Fans noch auf dem Badezimmerspiegel die Aufschrift eigenen Nochnichtexistenz.) Es geht hier lyrischen Deutung suchen könnte - eine nicht verloren, denn sie sprechen genau „Und wie du wieder aussiehst!“. Verkehrte natürlich - wie könnte es anders sein - um Mutmaßung, die zusätzliche Glaubwürdig- die Probleme an, die die Jugendlichen mit Welt..., oder? das Lied „Mädchen“. Auch hier wird der keit erhält, wenn man sich die bekannte ihren Eltern täglich auskämpfen müssen. Echoeffekt genutzt, um die Hauptprota- Asienaffinität des Autors in Erinnerung Der Vater lümmelt auf Hartz IV zu Hause Schuld daran sind, wie könnte es anders gonisten des Liedes richtig in Szene zu ruft. rum, statt sich einer neuen Aufgabe zu sein, die ärzte. Aber was genau wollen setzen. Im Gegensatz zum doch eher stellen und vielleicht doch noch das er- sie uns mit dem Lied eigentlich mittei- pessimistischen „Junge“ handelt es sich Betrachten wir das Werk nun unter dem sehnte Studium abzuschließen. Die Mut- len? Wer ist dieser vielbesungene Junge bei „Mädchen“ jedoch um ein positives, Aspekt des künstlerischen Ausdrucks, so ter kann die grauen Haare nicht ertragen, überhaupt? Ist er eine reale Person, ein legt der wehmütige Tonfall des Ausrufs und die Streitereien in der Familie werden „Junge!“ aber noch eine weitere Assozi- regelmäßig so laut, dass die Nachbarn ation nahe. Denn stellt man sich einen besorgt anklopfen. pubertierenden Jugendlichen vor, der, wie im Lied beschrieben, gegen seine Was bleibt den Jugendlichen von heute Eltern, seine Respektspersonen und die denn übrig, außer laut zu fragen: „Ihr Gesellschaft rebelliert, so kann es von nehmt doch alle Drogen?!?“. diesem „Jungen“ nur eine Antwort auf die Aufforderung: „Junge! Brich deiner Mutter nicht das Herz!“ geben - nämlich:„Mama! Du sollst doch nicht um deinen Jungen Susi S. & Natollie weinen!“ extraprawda_in.indd 4 18.10.2007 18:27:58 Uhr extraprawda_in.indd 5 18.10.2007 18:27:59 Uhr 6 JUNGE: DAS VIDEO Johnny S.: Zombiealarm! Anfang Juli, die erste Praw- Jahren sein Volontariat als Nachrichten- da war gerade erst ausgelie- offizier bei uns gemacht und wurde dann fert, erreichte uns schon wie- nicht übernommen. Nun schlägt er sich der ein Bericht von Johnny S. als Statist bei diversen Videodrehs durch. Der arme Mann ist immer noch vor seinem Peiniger auf der „Ja, dieser Tage drehen wir hier etwas. Flucht, aber lest selbst... So ein Videoclip für so ne Band, aber da bist du wohl zu alt, um Ja, es gibt mich noch. Johnny S., die zu kennen.“ Hm, ihr wisst schon. Ehemaliger Ge- das sollten doch wohl heimagent und so. Nach wie vor nicht meine drei Bur- bin ich auf der Flucht vor dem schen sein? „Meinst du Meister der Misstöne. Nachdem ‚die ärzte’?“, frage ich. ich mich gerade so an den Ber- „Ja, woher weißt du das liner Ostbahnhof retten konnte, denn jetzt?“ – „Ach, als tauchte er auch sofort dort auf. alter Hase hat man so Im letzten Moment konnte ich seine Tricks.“ mich noch in eine S-Bahn ret- ten.