Öffentliche Bekanntmachung Zusammenlegungsbeschluss Vom
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Landratsamt Main-Tauber-Kreis Untere Flurbereinigungsbehörde Wellenbergstraße 3, 97941 Tauberbischofsheim Az.: 2748 B 1.20 Öffentliche Bekanntmachung Zusammenlegungsbeschluss vom 05.11.2007 1. Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis - Untere Flurbereinigungsbehörde - ordnet hiermit die Zusammenlegung Werbach-Niklashausen nach § 91 des Flurbereinigungsgesetzes (FlurbG) in der Fassung vom 16.03.1976 BGBl. I S. 546) an. Das Zusammenlegungsgebiet umfasst a. von der Gemeinde Werbach auf der Gemarkung Niklashausen die Gewanne Edelsberg, Untere Klinge, Obere Klinge, Häuslein, Körber, Arten, Obere Halle, Untere Halle, Zimmermann, Oberer Rain, Fuchsenloch, Umkern, Röthe, Selgenberg, Spottenberg, Leimenäcker, Im Acker, Gaisberg, Ruh, Ruhweinberge, Distrikt Obere Ruh, Distrikt Untere Ruh, Ruhäcker, Schneckenrain, Hart, Innere Tannen, Benzenrot, Steigäcker, Säusack, Junkerholzäcker, Junkerholz, Mühlberg, Mühlbergrain, Grafenholz, Rosenberg, Oberes Mühlhölzle, Unteres Mühlhölzlein, Pfarrweinberg, Störig, Begenlein, Grumberg, Gleisenweinberge, Äußeres Rütlein, Inneres Rütlein, Stolzenberg, sowie angrenzende Gewannteile b. von der Stadt Wertheim auf der Gemarkung Höhefeld die Flurstücke mit der Flurstücksnummer 13608 und 13609 c. von der Gemeinde Werbach auf Gemarkung Werbach die Flurstücke mit der Flurstücksnummer 10734, 10735, 10735/1, 10736, 10737, 10737/1, 10738, 10739, 10739/1, 10740, 10741, 10741/1, 10742, 10743, 10744 und 12306 Es wird mit einer Fläche von rd. 186 ha festgestellt. Seine Abgrenzung ist aus der Gebietskarte vom 05.11.2007 und der Gebietsübersichtskarte vom 05.11.2007 ersichtlich . Die Begründung und die Gebietskarte sind Bestandteile dieses Beschlusses. 2. An der Zusammenlegung sind beteiligt: Als Teilnehmer die Eigentümer und die Erbbauberechtigten der zum Zusammenlegungsgebiet gehörenden Grundstücke; sie bilden die Teilnehmergemeinschaft; als Nebenbeteiligte die Inhaber von Rechten an diesen Grundstücken. Die mit der Bekanntgabe dieses Beschlusses entstehende Teilnehmergemeinschaft führt den Namen "Teilnehmergemeinschaft der Zusammenlegung Werbach-Niklashausen". Sie ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und hat ihren Sitz in 97956 Werbach - Niklashausen, Main-Tauber-Kreis. 3. Dieser Beschluss mit Begründung und Gebietskarte liegt 1 Monat lang - vom 1. Tag seiner öffentlichen Bekanntmachung an gerechnet - in den Rathäusern von Werbach und Niklashausen zur Einsichtnahme für die Beteiligten aus. Der Beschluss mit Begründung und einer Gebietsübersichtskarte liegt zur gleichen Zeit in den Rathäusern von Neubrunn und Wertheim aus. Die Wirkungen dieses Beschlusses treten am Tag nach der Bekanntgabe sämtlicher Unterlagen in der Gemeinde ein. 4.1 Inhaber von Rechten, die aus dem Grundbuch nicht ersichtlich sind, aber zur Beteiligung am Verfahren berechtigen, z. B. Pachtrechten, werden aufgefordert, diese Rechte innerhalb von 3 Monaten beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis - Untere Flurbereinigungsbehörde -, Wellenbergstraße 3, 97941 Tauberbischofsheim anzumelden. Werden Rechte erst nach Ablauf der 3-Monats-Frist angemeldet oder nachgewiesen, so kann das Landratsamt - Untere Flurbereinigungsbehörde - die bisherigen Verhandlungen und Festsetzungen gelten lassen. Der Inhaber eines vorbezeichneten Rechts muss die Wirkung eines vor der Anmeldung eingetretenen Fristablaufs ebenso gegen sich gelten lassen wie der Beteiligte, demgegenüber die Frist durch Bekanntgabe des Verwaltungsakts in Lauf gesetzt worden ist. 4.2 In der Nutzungsart der Grundstücke dürfen ohne Zustimmung der Unteren Flurbereinigungsbehörde nur Änderungen vorgenommen werden, die zum ordnungsgemäßen Wirtschaftsbetrieb gehören. Bauwerke, Brunnen, Gräben, Einfriedungen, Hangterrassen und ähnliche Anlagen dürfen nur mit Zustimmung der Unteren Flurbereinigungsbehörde errichtet, hergestellt, wesentlich verändert oder beseitigt werden. Sind entgegen diesen Vorschriften Änderungen vorgenommen oder Anlagen hergestellt oder beseitigt worden, so können sie im beschleunigten Zusammenlegungsverfahren unberücksichtigt bleiben. Das Landratsamt - Untere Flurbereinigungsbehörde - kann den früheren Zustand, notfalls mit Zwang, wiederherstellen lassen, wenn dies der Zusammenlegung dient. 4.3 Obstbäume, Beerensträucher, Rebstöcke, einzelne Bäume, Hecken, Feld- und Ufergehölze dürfen nur mit Zustimmung der Unteren Flurbereinigungsbehörde beseitigt werden, andernfalls muss die Untere Flurbereinigungsbehörde Ersatzpflanzungen anordnen. 4.4 Auf den in das beschleunigte Zusammenlegungsverfahren einbezogenen Waldgrundstücken dürfen Holzeinschläge, die den Rahmen einer ordnungsgemäßen Bewirtschaftung übersteigen, nur mit Zustimmung der Unteren Flurbereinigungsbehörde vorgenommen werden. Andernfalls kann diese anordnen, dass die abgeholzte oder verlichtete Fläche wieder ordnungsgemäß in Bestand zu bringen ist. 4.5 Wer gegen die unter Nr. 4.2 bis 4.4 genannten Vorschriften verstößt, kann wegen Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße belegt werden. Rechtsbehelfsbelehrung Gegen diesen Beschluss können die Beteiligten innerhalb eines Monats nach der Bekanntgabe - schriftlich oder zur Niederschrift - Widerspruch beim Landratsamt Main- Tauber-Kreis - Untere Flurbereinigungsbehörde -, Wellenbergstraße 3, 97941 Tauber- bischofsheim erheben. Wird der Widerspruch schriftlich erhoben, muss er innerhalb dieser Frist beim Landratsamt - Untere Flurbereinigungsbehörde - eingegangen sein. Die Widerspruchsfrist beginnt mit dem 1. Tag der öffentlichen Bekanntmachung dieses Beschlusses. gez. DS. Rüger, OVR Begründung zum Zusammenlegungsbeschluss der Zusammenlegung Werbach-Niklashausen Landkreis Main-Tauber Kreis Die Voraussetzungen für eine Zusammenlegung nach §§ 91-93 FlurbG liegen vor. 1. Die Verhältnisse im Zusammenlegungsgebiet wirken sich in hohem Maße nachteilig auf die Produktions- und Arbeitsbedingungen in der Land- und Forstwirtschaft aus. Viele Grundstücke sind für eine rentable forstwirtschaftliche Nutzung zu klein und oft ungünstig geformt. Die Flurstücksgröße des Kleinprivatwaldes liegt auf Gemarkung Niklashausen zwischen 9 m² und 1,6 ha. Die durchschnittliche Besitzgröße beträgt 44 Ar. Die Grundstücksbesitzer verfügen im Schnitt über 9 über die Gemarkung Niklashausen zerstreut liegenden Flurstücke. (Besitzzersplitterung) Eine ordnungsgemäße forstwirtschaftliche Bewirtschaftung ist bei vielen Grundstücken wegen ihrer geringen Größe nicht möglich. Eine großzügige Zusammenlegung ist daher dringend erforderlich. Viele landwirtschaftliche Grundstücke werden nicht mehr bewirtschaftet, was sich nachteilig auf die angrenzenden Grundstücke auswirkt. Gerade in den Hangbereichen ist eine weitere Entbuschung und dauerhafte Offenhaltung aus Sicht des Naturschutzes dringend notwendig. Eine Zusammenlegung zu größeren Einheiten erhöht die Bereitschaft zur ordnungsgemäßen Bewirtschaftung. Erschwerend kommt hinzu, dass sich das vorhandene Wegenetz in einem schlechten Zustand befindet und somit nur beschränkt zur ordnungsgemäßen Bewirtschaftung benutzt werden kann. Eine Verdichtung des vorhandenen Wegenetzes mit Anschluss an das bereits vorhandene Wegenetz ist unbedingt erforderlich. In den Gewannen Junkerholz und Edelsberg ist die Anlage eines neuen Weges erforderlich, damit die Waldgrundstücke ordnungsgemäß bewirtschaftet werden können. Das Waldflürstück auf Gemarkung Höhefeld wird beigezogen, um einen geplanten Weg an das bestehende Wegenetz anschließen zu können. Eine Zusammenlegung und Wegebau zur Erschließungsverbesserung ist auf Gemarkung Höhefeld nicht vorgesehen. 2. Da die Anlage eines neuen Wegenetzes und größere wasserwirtschaftliche Maßnahmen im Zusammenlegungsgebiet zunächst nicht erforderlich sind, ist die Zusammenlegung ein geeignetes und zweckmäßiges Verfahren, um rasch die vorgenannten notwendigen Verbesserungen der Produktions- und Arbeitsbedingungen in der Land- und Forstwirtschaft durchzuführen. 3. Das Landratsamt - Untere Flurbereinigungsbehörde - hält bei dieser Sachlage das Interesse der Beteiligten i.S. von § 4 i.V. mit § 92 Abs. 2 FlurbG für gegeben, da bei unvoreingenommener Abwägung aller für und gegen die Zusammenlegung sprechenden sachlichen Gesichtspunkte der betriebswirtschaftliche Erfolg der Zusammenlegung für die Gesamtheit der Beteiligten gewährleistet ist. Es hält die Anordnung des Zusammenlegungsverfahrens unter Berücksichtigung aller Umstände für zweckmäßig. 4. Das Zusammenlegungsgebiet wurde so begrenzt, dass der Zweck der Zusammenlegung möglichst vollkommen erreicht werden kann. Aus diesem Grunde mussten alle Waldflächen, Flächen im Hangbereich und angrenzende landwirtschaftlich genutzte Flächen der Gemarkung Niklashausen einbezogen werden. Es wurden deshalb im Hinblick auf Anbindung an das vorhandene Wegenetz auch Grundstücke aus dem Gemeindegebiet der Stadt Wertheim Gemarkung Höhefeld und aus dem Gemeindegebiet der Gemeinde Werbach Gemarkung Werbach einbezogen. 5. Die Zusammenlegung wurde eingeleitet, da mehrere Grundstückseigentümer und die Gemeinde Werbach sie beantragt haben. Die voraussichtlich beteiligten Grundstückseigentümer, die landwirtschaftliche Berufsvertretung, die Forstkammer, die Zusammenlegungsgemeinden und der Landkreis sowie die gesetzlich bestimmten Organisationen und Behörden wurden angehört. Das Regierungspräsidium Tübingen – Abteilung Forstdirektion- hat der Einbeziehung der geschlossenen Waldfläche in das Verfahren zugestimmt. Das Landratsamt Main-Tauber-Kreis - Untere Flurbereinigungsbehörde - hat in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden, der Unteren Landwirtschaftsbehörde, den Wasserwirtschaftsbehörden und dem Forstamt allgemeine Leitsätze über die in der Zusammenlegung zu berücksichtigenden Belange und die voraussichtlich zu verwirklichenden Maßnahmen und Ziele des Naturschutzes, der Landschaftspflege und der Erholungsvorsorge aufgestellt. Diese Abstimmung richtet sich nach der Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum über Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Flurneuordnungs- verfahren vom 15. April 2002 - Az.: 65-8871.00 - (GABl. 2002 S. 394). Damit ist eine ausgleichende Verbindung zwischen der geplanten Agrarstrukturverbesserung und den Belangen der Landschaftspflege hergestellt und das Verfahren auch insoweit zweckmäßig. gez. D.S. Rüger, OVR .