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DER DREIZACK

2/2017 · Ausgabe 53 www.deutschermaseraticlub.de DRUCK & MEDIEN SERVICE GmbH

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03 INHALT

04 IMPRESSUM

05 EDITORIAL/GRUSSWORT

06 NACHRUF

DER CLUB 07 Monatstreffen Berlin I 08 Monatstreffen Berlin II 10 Frühlingstreffen 14 Schloss Dyck 16 Bodensee-Klassik 18 Oldtimer GP 22 Incontro 26 Klassikstadt Frankfurt 28 Hockenheim-Runden

INTERNATIONAL 32 Weihnachten im Sommer 38 Das Beste vom Besten 39 Treffen in St. Johann/Österreich

NUEVO 40 New in New York 42 Interview mit Achim Saurer v. Deutschland 44 La-La-Lusso 46 Weiße Unschuld

SERVIZIO 48 und Maserati 50 Pirelli und die Formel 1

HISTORIE 54 Der Tänzer und das Auto

3 IMPRESSUM

Ehrenmitglieder: Rolf u. Millie Deichmann Peter Kaus Manfred Meritz Paul Pietsch † Maria-Theresa de Fillippis † Kurt Kiefer †

DER DREIZACK

Der Dreizack ist das offizielle Magazin des Deutschen Maserati-Club e.V.

Herausgeber: Deutscher Maserati-Club e.V. (DMC) www.deutschermaseraticlub.de

Sitz: Frankfurt am Main

Vorstand: Manfred Just – Präsident Aidenbachstraße 72 81379 München Tel. 089-89669605 · Mobil 0174-3776013 · [email protected]

Stellvertreter: Wolfgang Karl – Vizepräsident Im Vogelsang 20 · 53179 Bonn Tel. 0228-362558 · Mobil 0178-4582454 · w.w.karl©t-online.de

Schatzmeister: Wilhelm Hartmut Arens Grüne Schanze 5 · 15745 Wildau Tel. 03375-5261632 · Fax 03375-5261637 · Mobil 0173-9312121 [email protected]

Club-Sekretariat: Manfred Meritz St.-Augustinus-Straße 54 · 53175 Bonn Tel. 0228-31 42 33 · Fax 0228-3 86 75 25 [email protected]

Redaktion DREIZACK: Walter Bäumer Mintarder Berg 64 · 40885 Ratingen Mobil 0171-2 75 45 85 · Fax 0180-31 18 86 68 21 [email protected]

Freie Mitarbeiter: Alle Clubmitglieder

Druck: Offsetdruck Walter GmbH, Oberhausen

Satz/Bildbearbeitung: ADDON Technical Solutions, Düsseldorf

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Aufnahmegebühr: E 250,00

Jahresbeitrag: E 200,00

Erscheinungsweise: Aperiodisch

Bezug: Kostenlos für alle DMC-Mitglieder

Schutzgebühr: E 19,00

Auflage: 1.000+

Titelseite: Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen jeweils die Meinung des Verfassers dar. Der neue Maserati GranTourismo Kürzungen sind aus redaktionellen Gründen möglich.

© Copyright Deutscher Maserati-Club e.V. · Bild- und Textveröffentlichungen aus dieser Ausgabe­ nur mit schriftli- 4 cher Genehmigung des Clubs. EDITORIAL

GRUSSWORT

Liebe Maserati-Freunde, was für ein Jahr liegt hinter uns. Über zwanzig Club-Events und davon über zehn regionale Clubtreffen zeugen von einem aktiven Club- leben. Zu den klassischen DMC-Veranstaltungen, wie Techno-Classica, Frühjahrstreffen und Oldtimer GP, kamen zwei weitere Höhepunkte dazu. Unsere Clubmitglieder Jeff Scott und Wolfgang Karl boten auf Schloss Dyck einen famosen Clubauftritt und unser Clubmitglied, Michael Bartels, brachte uns beim Jim Clark Revival auf dem Hockenheim Ring mit zwei Track-Times das Rennfeeling nahe.

Die Angebote sind so vielfältig, dass für jedes Clubmitglied etwas dabei ist. Schön ist, dass die regionalen Treffen zunehmen. Dafür bedanke ich mich bei den Organisatoren.

Auch aus Modena hören wir nur Gutes – siehe Interview mit Achim Saurer, Geschäftsführer Maserati Wiesbaden, in dieser Ausgabe. Die Verkaufszahlen von Maserati sind beeindruckend und die Modellpalette ist aktuell optisch überarbeitet.

Trotzdem irritieren immer wieder nationale und internationale Presseberichte über Verkaufsabsichten unserer Automarke. Denen wider- sprach bisher sehr vehement Sergio Marchionne. Der FCA-Konzern ist ein börsengeführtes Unternehmen. Da sind solche Börsengerüchte nicht selten. Warten wir die für Frühjahr angekündigte Fünfjahres-Strategierede von Sergio Marchionne ab.

Und auch aus Wiesbaden hören wir Gutes. Für die finanzielle Unterstützung bedanke ich mich gerne. Es ist ein sehr harmonisches und für beide Seiten positives Verhältnis zwischen der kompletten „Wiesbadener Mannschaft“ und dem DMC entstanden.

Im nächsten Jahr organisiert der DMC die Maserati Internation Rally in Berlin. Für diesen Event, aber auch für das ganze Clubleben, ­brauchen wir die Unterstützung der Clubmitglieder. Bei diesen Aktivisten bedanke ich mich schon im Vorhinein. Ich jedenfalls freue mich auf 2018 und auf viele aktive Treffen mit Euch/Ihnen.

Manfred Just Präsident des Deutschen Maserati Club

5 NACHRUF

Fragte man ihn nach seinem Beruf dann bekam man mit einem sehr charmanten Lachen die Antwort: „Autoverrückt!“

Bernd Hahne wurde im rheinischen Moers geboren. Er war der mitt- lere von drei Brüdern. Sein älterer Bruder Hubert Hahne war in den 1960igern ein bekannter Rennfahrer, der in den 1970er-Jahren Lambor- ghini Importeur in Düsseldorf wurde.

Bernd Hahne fuhr oft nach Sant’Agata, um von dort etliche Fahrzeuge für die betuchte Kundschaft seines Bruders direkt zu überführen.

Wenig später wurde er dann Chefverkäufer für beim damali- gen Importeur Auto Becker, ebenfalls in Düsseldorf. Bernd’s Leidenschaft für alles was schnell und aus Italien kam, war gesetzt. Später wurde er Chefverkäufer für Ferrari bei dem heute legendären Händler Auto Becker in Düsseldorf. Viele prominente Ferrari-Kunden kauften ihr Fahr- zeug bei Becker nur wegen Bernd Hahne.

Seine besonderes Kennzeichen war seine immer sehr positive Lebensein- stellung, die man ihm auch sofort ansah. Nach der Insolvenz der Firma Auto Becker baute er dann den Verkauf von Maserati beim Nachfolge- betrieb Lueg Sportivo in Meerbusch aus. Nach seinem altersbedingten Ausscheiden bekam er ein Angebot der Autogruppe Moll in Düsseldorf als Repräsentant für McLaren Sports Cars in Düsseldorf tätig zu werden, deren äußerst erfolgreicher Chefverkäufer er für einige Jahre wurde. Fragte man ihn nach seinem Beruf, erhielt man als Antwort „Autoverrückt“.

Er selbst war über Jahrzehnte im Rennsport aktiv. In den 1990er-Jahren gewann er zweimal die Ferrari-Challenge. Doch hauptsächlich war er in den letzten zwanzig Jahren mit historischen Fahrzeugen auf der Renn- strecke. Mit dem schwer zu fahrenden 450S von Hartmut Ibing startete er viermal – und gewann viermal!

Der Marke Maserati war Bernd Hahne besonders verbunden, besaß er doch innerhalb weniger Jahre einen Typ 3500 GT Spyder Vignale, einen Mistral Spyder, einen Kyalami sowie einen der seltenen 1992er Barchet- ten. Am 16. Mai 2017 starb Bernd Hahne nach langer schwerer Krankheit.

6 DER CLUB

BERLINER LUFT 1 Am letzten Märzwochenende fand das erste Regionaltreffen im Berliner Raum statt. Bei herrlichem Vorfrühlingswetter fanden sich 22 Teilnehmer mit 12 aus allen Epochen ein. Besonders bemerkenswert war ein Querschnitt durch die Modellpallette der wunderschönen Spyder, vertreten durch den silber- nen 3500GT Vignale von Nicolaus von Oppenheim, dem Ghibli-Spyder von Dr. Andreas Halder sowie dem Ghibli Spyder Conversion von Alex- ander Kindermann, dem offenen Biturbo eines Nicht-Mitglieds und dem modernen GranCabrio von Thomas Bogedain – die selbstverständlich alle offen bewegt wurden.

Eine zweistündige Ausfahrt führte uns in das nördliche Berliner Umland über kleine Straßen bis hin zum Schloss Meseberg und zurück an die nördliche Stadtgrenze Berlins. Alle unsere Fahrzeuge präsentierten sich topfit und wurden von ihren Fahrern beherzt bewegt. Nur der Khamsin unseres Schatzmeisters Hartmut Arens leistete zunächst Widerstand – er nahm uns am Ziel im Ristorante Piazza Italiana in Empfang. Hier fand das Treffen bei einem gemeinsamen Essen seinen Ausklang.

Wir freuen uns schon auf das zweite geplante Treffen in diesem Jahr, das voraussichtlich im Juli stattfinden wird und hoffen auf eine ebenso rege Beteiligung.

Angela und Jörg Linke

7 DER CLUB

BERLINER LUFT 2 Fast 30 Teilnehmer sind der Einladung zum 2. Monatstreffen in der Region Berlin/Brandenburg ge­folgt. Mitglieder des Clubs und Gäste verteilt auf 13 Maseratis fanden sich zum Start einer kleinen Ausfahrt vor dem Berliner Olympiastadion ein, allen Befürchtungen zum Trotz bei gutem Ausfahrtwetter (Petrus ist doch ein Maseratifan!). Die Fahrt führte diesmal über Potsdam ins süd- liche Berliner Umland einschließlich einer Fährfahrt über die Havel. Bei einem kleinen aber feinen Mittagessen im ländlichen Stücken fand dann ein reger Gedankenaustausch statt. Der Rückweg ging über kleine ein- same Landstraßen bis an den Stadtrand von Berlin.

Eine gelungene Veranstaltung mit vielen netten Maseratisti!

Angela und Jörg Linke

DER CLUB

IM FRANKENLAND Der Franke an sich ist nicht schlecht. Er ist fleißig, reinlich, sehr konservativ und rollt das „r“ recht heftig. Auch spricht er das „t“ gerne sehr weich aus, z. B. „Den Dooden holt der Sadaaaan“. Aber: er macht tolle Rost-Bratwürste!

In diesem wunderschönen Landstrich fand in diesem Jahr das Frühlings- treffen des DMC statt. Unsere Gastgeber und Organisatoren waren Claudia und Bertram Fischer, die insgesamt 39 angereiste Teams mit ihren neuen und klassischen Fahrzeugen begrüßten. Besonders erwäh- nenswert war, dass darunter zwei Brüderpaare waren. Axel und Georg Bankeser aus Freiburg mit ihrem sehr schön restaurierten Mistral-Spyder und Coupé sowie Michael und Willi Gobbers aus Krefeld mit Vignale- und Mistral-Spyder.

Als zentralen Ausgangspunkt hatten Fischers das Hotel Dormero in Rei- chenschwand gewählt. Nach der Ankunft am Hotel stellten wir unsere Autos vor dem Garten-Rondell vor dem nebenan gelegenen Schloss Reichenschwand auf. Das Wochenende war sehr warm und somit die Anreise für manchen aus dem Norden recht anstrengend. Da war der erste kühle Drink auf der Terrasse des Hotels ein reines Labsal.

10 Das Abendessen mit Grillspezialitäten einschließlich der bereits oben hatten es mit einer Ausnahmegenehmigung der Stadt geschafft, dass wir erwähnten vorzüglichen „Würstel“ fand dann ebenfalls auf der Terrasse mit unseren Autos auf dem für den Verkehr gesperrten Albrecht-Dürer- des Hotels statt. Platz in der Altstadt und somit vor malerischer Kulisse parken durften. Es folgte eine Stadtführung mit anschließendem Lunch in Sichtweite zu Am Freitag dann bei herrlichem, bayrisch blauen Himmel zuerst das unseren in Reih und Glied aufgestellten Fahrzeugen. Briefing für alle Teilnehmer und dann ging’s los über sehr schöne, wenig befahrene Straßen in Richtung Nürnberg. Bei der Einfahrt nach Nürn- Zurück zum Hotel machten wir Halt beim Motormuseum unseres Mit- berg hatten die Veranstalter einen Zwischenstopp an einer Waschanlage glieds Claus Merk, der uns auch durch seine sehr schöne Sammlung geplant, in der man seinen Wagen wieder zum Glänzen bringen konnte. führte. Danach ging es dann über Lauf a. d. Pegnitz (und darüber dürfte sich Leonard Helmreich gefreut haben, ist er mit seinem Sebring II hier Das Abbiegen von der größeren und somit sehr befahrenen Einfahrt- Lokalmatador!) zurück ins Hotel. straße nach Nürnberg erwies sich als recht schwierig, denn beim Abbie- gen nach links bildete sich ein Rückstau über die Gegenfahrbahn. Wel- Am Abend dann per Shuttle-Bus zum Michelsberg in Hersbruck, wo wir che Autowaschanlage kann schon 39 Fahrzeuge zur fast gleichen Zeit oben auf der Terrasse der Weiberwirtschaft ein tolles Abendessen mit aufnehmen? Aber der Franke – er ist auch geduldig und somit warteten grandiosem Blick auf die wunderbare Landschaft bei warmen Tempera-

die übrigen Verkehrsteilnehmer ohne Hupen. Das Roadbook erwies sich turen genießen konnten. Spät am Abend fand der Tag seinen Ausklang als sehr gut ausgearbeitet. an der Hotelbar...

In Bayern gilt das Motto „A bisserl was geht immer“ und hier in Nürn- Der Samstag stand im Zeichen der Ausfahrt in die Berg- u Talfahrt ins berg (oder „Närmbärch“ wie der Franke mit dem weichen „t“ gerne Fränkische mit etwa 215 km. Erster Zielpunkt war die Teufelshöhle vor sagt) da war das „bisserl“ schon ganz schön viel, denn die Veranstalter Pottenstein. Nach kurzem Halt ging es dann weiter zum Schloss Tur-

11 DER CLUB

nau. Hier erwartete uns das Mittagessen im Schlossbräu direkt am See gelegen. Danach dann zum Löwenfelsen in Krögelstein. Hier gestaltete sich die sehr steile und schmale Auffahrt zum hoch gelegenen Parkplatz für einige unserer Fahrzeuge recht schwierig. Es herrschten mittlerweile wieder deftige Temperaturen bei einem wolkenlos, blauem Himmel und eine kurze Rast – direkt neben dem Friedhof (genau: da wo die Toden der Sadaaan holt!) war sehr willkommen. Wir verweilten aber – auch in eigenem Interesse! – dort nicht sehr lang und starteten dann weiter am Nachmittag in Richtung Hotel.

Am Abend dann ein weiteres Highlight dieser Veranstaltung: ein Oldti- merbus chauffierte uns zur Automobilsammlung von Friedrich Dauphin. Der Büro-Möbel-Unternehmer hatte sich im nahe gelegenen Hersbruck ein beeindruckendes Museum für seine umfangreiche Autosammlung mit gehobener Gastronomie gebaut. Vor dem Abendessen dann ein Prosecco-Empfang. Bertram Fischer hielt beim anschließenden Abendes- sen im Restaurant direkt neben den ausgestellten Fahrzeugen eine sehr „... Aha, Indy America!“ launige Rede, die von allen Anwesenden mit sehr viel Applaus bedacht wurde. Anschließend folgte eine Führung in verschiedenen Gruppen durch die Dauphin-Sammlung, die neben verschiedenen Ferrari, , Porsche und Mercedes auch diverse Maserati beherbergt, darunter den Mille Miglia A6G-2000 von 1956, einen A6GCS sowie Vignale- und Ghibli-Spyder als auch einen sehr schön restaurier- ten OSCA MT4.

Zurück im Hotel wurde es dann an der Hotel-Bar sehr lang...

Am Sonntagmorgen folgte nach der anstrengenden Zeit an der Hotel- Bar eine 45-minütige Gymnastik im Freien und anschließend führe uns der Wald-Pauli zu den Wild-Orchideen in den Wald. Spätestens hier war dann jeder wach, um die Heimreise anzutreten.

Der DMC bedankt sich bei Claudia und Bertram Fischer und ihrer Fami- lie für das außergewöhnliche Engagement, um dieses tolle Treffen für uns zu organisieren. Alles hat gepasst und es war ein mehr als vergnüg- liches Wochenende im Fränkischem, dort, wo das weiche „t“ zu Hause ist!

WB

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der einen Seite der öffentlichen Straße die „Sicherheits“-Heuballen mit SCHLOSS DYCK Die Classic Days in Schloss Dyck einem großen Traktor beseitigt wurden. sind der niederrheinische Hochaltar der Oldtimer-Szene. Maserati waren und sind dort recht selten anzutreffen, umso mehr die alltäglichen „Hier können Sie offiziell nicht durch!“ erklärte der Polizeibeamte durch- Mercedes 190SL, Porsche 911 usw., usw. aus freundlich. Auf den Hinweis dass ich mit dem A6G Allemano nicht so einfach wenden könne, folgte „Dann machen wir das inoffiziell...!“ Poli- Club Mitglied Jeffrey Scott, Inhaber der European Motor Company in zeiauto weg und Sperre auf und weg waren wir! Wir sind halt im Rhein- Wuppertal, entschied sich zur Präsentation des neuen, facegelifteten land und et hätt noch emmer joot jejange! Grand Tourismo-Cabriolet und lud alle Maserati Fahrer auf seinem WB Areal nahe dem Fahrerlager ein, dabei zu sein.

Die Anfahrt auf das Schloss-Gelände ist immer irgendwie chaotisch und von den Ordnern weiß der linke nicht was der rechte zu sagen hat. Aber es et hätt noch emmer joot jejange und alle erreichten das Maserati-Areal.

Leider erfolgte die Organisation etwas zu kurzfristig und viele Mitglieder des DMC befanden sich im wohlverdienten Sommerurlaub. Trotzdem waren die ausgestellten Fahrzeuge ein äußerst gelungener Blickfang und eines der Highlights an diesem Wochenende.

DMC-Mann Dirk Rosenberg hatte seinen in der originalen Farbe „Rame mettalizato“ wunderbar restaurierten Ghibli 4.7 (#230) ausgestellt nicht weit entfernt vom ebenfalls restaurierten Ghibli 4.7 (#996) unseres Mit- glieds Dr. Axel Roschker. DMC-Urgestein Hans Nettekoven brachte sei- nen frisch erworbenen Ghibli II an den Niederrhein.

Matthias Dörffler aus Bayern hatte seinen A6G-2000 (#2108, ex-Alle- mano und heute mit originaler Zagato Karosserie) und Michael Gobbers seinen A6G-2000 (#2115, ex-Genfer Automobilsalon 1956) beigesteu- ert. Beide Herren befanden sich im Urlaub und konnten somit nicht vor Ort sein, umso mehr freuten wir uns über ihr Vertrauen, uns ihre wert- vollen Autos zur Verfügung zu stellen.

Der Samstag begann dann mehr oder weniger mit Land unter – es reg- nete aus Kübeln und das bis etwa 14:00. Wie gut das Jeffrey Scott und seine Frau ein Präsentationszelt mitgebracht hatten, das eben nicht nur dem neuen Gran Tourismo Schutz vor Nässe bot sondern auch so man- chem Maserati-Fahrer... Wir wurden aufs Herzlichste von den Wupper- talern bewirtet und versorgt.

Die Zuschauermassen hielten sich an diesem feuchten, grauen Tag sehr in Grenzen. Doch am Sonntag war dann Kaiserwetter angesagt und alles war gut. Die Sonne lachte von einem strahlend blauen Himmel und es fanden sich dann doch so einige DMC-Mitglieder ein, um uns auf dem Areal zu besuchen.

Es war eine sehr schöne, relaxte Atmosphäre und alle Freunde der Marke Maserati saßen an den Tischen und es waren wohl nicht wenige, die sich einen Sonnenbrand einfingen.

Auf der Veranstaltung selbst war von Maserati nicht allzu viel zu sehen. Irgendwo stand ein wohl sehr gut restaurierter Sebring I aus Holland und im Concours fand sich auch der Quattroporte I unseres Clubmit- glieds Detlef Hönscheidt.

Nicht weit von unserem Areal befand sich die Sonderausstellung über 70 Jahre Ferrari. Ein Spektrum vom 195er über 275GTB, 246, 288GTO, F40 bis hin zum F12 bot einen tollen Überblick über die doch sehr beeindruckende Historie der Pferdemarke.

Der DMC bedankt sich bei Jeffrey Scott, seiner Frau und seinem Team für ihre Gastfreundschaft und das wirklich große Engagement an die- sem Niederrhein-Wochenende.

Um 18:00 Uhr am Sonntagabend machte sich der Autor dieser Zeilen dann auf dem Heimweg. Wieder etwas Chaos, denn der Abfahrtsweg war durch ein Gitter und einen Polizeiwagen versperrt, da gerade auf

14 15 Anz_Robels_206x276_Anzeige Robels 02.05.12 10:47 Seite 1

DER CLUB

BODENSEE KLASSIK Die Musketiere des DMC sagten wieder ‚en Garde‘ im zeppelinnahen Friedrichshafen bei der Bodensee-Klassik 2017 mit den glänzenden Stücken des originalen in Fahrer- und Markenwertung siegreichen Weltmeisterboliden MC 12 GT1, Chassisnummer 02/15439, einem 4200 Gransport Spyder und einem der seltenen 4200 Gransport MC Victory (No 172 v. 180) .

Bei freundlichem Wetter und gastlicher Stimmung erfochten wir solide Fachgespräche, machten viele Fotoaufnahmen und begrüßten neun neue !! Mitgliedsaspiranten für unseren DMC, zudem organisierte unser ‚Club- anndd Häuptling‘ Manfred Just mit dem MC 12 des uns vom früheren Formel 1 hhlla Piloten und FIA GT WM Fahrers Michael Bartels zu Verfügung gestellten tsscc !! werthaltigsten Wagen der gesamten Messe auf die Austellungspiste. uut ndd n DDee cchhllaan Gefechte mittels fruchtbarer Erfahrungsberichte und weiterführende ss iin uttss Kontakte zu anderen Austellern wie dem Alfa Romeo Club, der Ketterle ttoo eeu zz!! Car Group, der Motorworld in München, der Dekra und den R 129 AAuu n DD aatt Clubs hielten uns in kameradschaftlicher Form. .. iin rss MMiillll sssseell lllee EEr Einige Besuche unseres werten Club-Hofstaates unter der Ägide des 444 llüü aal Clubpräsidenten Manfred Just rundeten den Ausritt an den Bodensee ab. 4 chh rr illll.. SSc nn ffüü Von einem autoreichem Messe-Wochenende am Bodensee mit guter MMi bbee Standlage grüßen nach gelungener Filo und Finte Claudia Maier, Heike 44 hhaa und Harald Fritsche, Andrea, Dennis und Martin Hecher. 44 iirr ndd ww ...... uun

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IN EIGENER SACHE

Auf den Seiten 34/35 und 36/37 in der Ausgabe 1/2017 wurden beide Aufnahmen nicht zur Veröffentlichung freigegeben. Diese Aufnahmen gehören der Firma Scuderia Azzurra aus Köln/Portu- gal. Wir bitten den Fehler nachträglich zu entschuldigen. Venloer Str. 192 Tel. 0221-52 70 44 50823 Köln Fax 0221-51 27 81 Anz_Robels_206x276_Anzeige Robels 02.05.12 10:47 Seite 1

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OLDTIMER GP Letztes Jahr lachte die Sonne vom goldfarbener Khamsin, der von einem Mitglied kurz vorher erworben strahlend blauen Himmel über dem Nürburgring. Die Wettervorhersage wurde. Es handelte sich um eine US-Version, die über Holland nach für dieses zweite Augustwochenende war sehr durchwachsen. Deutschland kam.

Und genauso kam es – am Freitag „verschönte“ uns strömender Regen Auf der Rennstrecke war dann in Sachen Maserati recht viel los. DMC- die Veranstaltung. Das hatte aber den Vorteil, dass es dann abends Mitglied Stefan Hamelmann hatte nach lange dauernder Restauration beim Catering im gemeinsam mit unseren Freunden vom Ferrari Club seinen A6GCS (#2062) an den Nürburgring gebracht. Der Wagen ist Deutschland (FCD) organisierten Zelt recht kuschelig wurde, wäre denn wieder in seinen ursprünglichen Farben Blau und Gelb lackiert. Trotz fast eine Heizung vor Ort gewesen. Die Kälte kroch so manchem in die Kno- zweijähriger Rennabstinenz erreichte Stefan beim 1-Stunden-Rennen am chen. Aber alle hielten tapfer durch. Zum ersten Mal hatte der FCD für Samstagabend den 3. Platz in seiner Klasse. Gewonnen wurde das Ren- ein Catering am Freitagabend gesorgt und das wurde dann auch gerne nen von Marco Werner, der einen sehr souveränen Sieg im Maserati angenommen. Tipo 63 (#006) einfuhr.

Der Samstag war dann vom Wetter etwas angenehmer und die Wol- Besondere Aufmerksamkeit galt auch dem Maserati-Rennwagensamm- kenlücken gaben die Sonne frei, um für den Glanz auf unseren Autos zu ler Josef-Otto Rettenmaier, der von Ex- Präsident Thomas Bscher sorgen, den diese auch verdient haben. den Ex-Peter Kaus 450S (#4506) erworben hatte. Bruder Stefan Ret- tenmaier hatte den 8CTF #3031 in die Eifel gebracht. Es handelt sich Und so sammelten sich etwa vierzig klassische und aktuelle Maserati um genau den Wagen, mit dem Ex-Ehrenmitglied Paul Pietsch im Jahre auf dem DMC-Areal vor dem gemeinsamen Catering-Zelt. Gemeinsam 1938 den 3. Platz beim Großen Preis von Deutschland erreichte. heißt aber auch genau das, was es auch sein soll: die gleichberech- tige Präsentation der Ferrari... aber eben auch unserer Autos vor dem Von Ferrari war allerdings auf der Rennstecke nicht viel zu sehen...

– gemeinsamen – Zelt. Dies wurde zumindest am Sonntag von Seiten Am Samstagabend lud der DMC dann ein zu seinem traditionellen Bar- eines FCD-Mitglieds etwas ignoriert. Ben Dörrenberg, oberster Pferde- beque im Wald direkt unter der Nürburg. Familie Hoven hatte einmal führer des FCD, versprach aber Besserung für 2018. mehr für eine sehr gastliche Atmosphäre gesorgt und das Fleisch vom Grill war mal wieder fantastisch. DMC-Urgestein Hans Nettekoven kam – nach langer Abstinenz mit einem Maserati – zum ersten Mal mit seiner sehr schönen Neuerwer- Auf der Anfahrt zum Barbeque war der kleine Merak des Autors etwas bung, einem Ghibli II in elegantem Schwarz mit cremefarbener Innen- schlecht bei Laune und stellte auf dem Parkplatz vor dem Grillplatz sei- ausstattung an den „Ring“. Besondere Aufmerksamkeit erregte auch ein nen Dienst dann vollkommen ein. Grund war eine nasse Verteilerkappe

18 19 DER CLUB

bedingt durch die lange Regenarie am Vortag. Meister Nettekoven Insgesamt waren es aber dennoch wieder schöne Tage am Nürburgring. war dann sehr hilfreich zur Hand und sorgte für die Trockenlegung und Und im nächsten Jahr scheint garantiert wieder die Sonne vom Himmel. damit auch für die sichere Heimreise mit dem Wagen. Dafür an dieser „Majestät brauchen Licht!“ wurde Kaiser Wilhelm Zwo einst gesagt – und Stelle nochmals meinen Dank. das gilt auch und gerade für den DMC... WB Der Sonntag gestaltete sich beim Wetter wieder etwas abwechslungs- reich und bei meist grauem Himmel. Es wäre aber dennoch sehr schön, wenn mehr Mitglieder des DMC an diesem Tag zum OGP kommen wür- den. Der FCD ist hier klar in der Überzahl...

20 DMC-Mitglied Stefan Hamelmann in seinem gerade frisch restaurierten A6GCS.

Josef-Otto Rettenmaier mit dem Ex Peter Kaus 450S beim Nachtrennen am Samstagabend.

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(siehe oben...)! Wie immer über wenig befahrene Straßen gab es Stre- INCONTRO Stellen Sie sich vor, Sie wohnen im dörflich- ckenabschnitte, auf denen man wirklich Gas geben und die Leistung sei- beschaulichen Grenzgebiet zwischen Bayern und Baden-Württemberg. nes Autos mal wieder richtig genießen konnte. Samstagmorgen um 9:00 Uhr gehen Sie nach draußen, tätscheln den faul in der Sonne liegenden Hund, hören den Vögeln beim morgend­ Das von Volkmar Spielmann erstellte Roadbook erwies sich als perfekt... lichen Gezwitscher zu, blinzeln selbst noch etwas verschlafen ins Mor- nahezu perfekt. Bis zu einem Streckenabschnitt in dem wir lt. Anweisung genlicht – kurz, Sie sind mit sich und der Welt zufrieden. nach 400 Metern rechts hätten abbiegen sollen. Tatsächlich stellte sich aber dann heraus, dass diese Abzweigung erst nach ca. 4 km kam. Das Und dann fällt eine Horde exotischer Autos mit brüllendem Auspuffge- machte dann die weitere Streckenführung des Roadbooks obsolet. räusch über Ihr Dorf her, beschleunigt mit kurzem Zwischengas vor der Kurve an Ihrem Haus – und zu Ihrem Erschrecken nimmt die Heimsu- Kurzerhand übernahm das Präsidial-Cabrio unseres Manfred Just die chung kein Ende: beim Bäcker wackeln die Brötchen im Regal und der Führung und als altgedienter Bayer führte er alle Teilnehmer mit hohem gerade gefegte Gehweg versinkt in einer Staubwolke! Tempo – fast – zielsicher durch die Irrungen und Wirrungen und Höhen und Tiefen dieser Gegend. Der tief röhrende Sportauspuff seinen 4200 So geschehen am letzten Augustwochenende beim diesjährigen Incon- Spyder veranlasste dann eine direkt an der Straße weidende Kuh- tro. nahe Dinkelsbühl. Gastgeber war in diesem Jahr der Ferrari Club Herde zur wilden Stampede, wilde Sprünge eingeschlossen! Am nächs- Deutschland (FCD). Wir trafen uns um großzügigen Hotel Vital Hotel ten Tag dürfte es dort nur zur H-Milch gereicht haben... Meiser und stellten unsere Fahrzeuge auf dem abgesperrten Parkareal ab. Angereist waren 28 Fahrzeuge beider Marken. Die Gegend dort im Hohenloher Land gehört zum Kerngebiet des deut- schen Mittelstands-Wirtschaftswunderland. Neben den eher traditionel- Es ist etwas Schade, dass diese Veranstaltung mehr und mehr von len Gebäuden finden sich oft große, moderne Produktionshallen. Alles modernen Autos beider Marken frequentiert wird. In diesem Jahr war ist hier blitzsauber und ordentlich! Das Restaurant L`Osteria im Lokschup- bei den nur Andreas Birner im klassischen 308/GT4 angereist pen in Aalen ist im Gegensatz zu den meistens konservativ gestalteten und beim DMC standen dann immerhin fünf klassische Fahrzeuge auf Neu- und Altbauten sehr modern gestaltet worden. Dort war dann der dem Parkplatz. Highlight bei den Ferrari waren gleich drei der sehr sel- erste Zielpunkt nach etwa 140 km Fahrt an diesem Morgen. Nach dem

tenen 575 Superamerica. Aber immerhin stellten die Maserati in diesem Jahr zum ersten Mal die Mehrheit aller Fahrzeuge! Auf der Terrasse des Hotels erfolgten dann die ersten Erfrischungen an diesem sehr sonnigen und warmen Wochenende.

Der Samstag begann für alle Teilnehmer mit dem Briefing von Volkmar Spielmann, der das Treffen organisiert hatte. Und danach ging’s los

22 23 DER CLUB

Mittagessen fuhren wir nach Dinkelsbühl, um dort die wunderbare histo- rische Altstadt zu erkunden.

Danach dann über einen kurzen Streckenabschnitt zurück ins Hotel wo um 18:30 das Abendessen erfolgte. Hier kündige Manfred Just an, dass das nächste Incontro in der Gegend um Meran in Südtirol stattfinden wird.

Während unseres Abendessens fand zur gleichen Zeit im Hotel eine Hochzeitsfeier statt. Gegen 23:00 trafen sich dann die Braut, der Bräuti- gam und einige deren Freunde in, nunja, sehr lustiger Stimmung an der

Hotelbar. Einige unserer Teilnehmer gesellten sich unter lautem Hallo dazu und versanken dann kurze Zeit später mit diesen Hochzeitsgästen im neben dem Hotel gelegenen Tanzsaal...

Am Sonntagmorgen ging es dann auf zur etwa 150 km langen Etappe über tolle Strecken durchs Frankenland in Richtung Lauda-Königshofen. Dort angekommen erfolgte nach dem Mittagessen im Restaurant Reb- gut die Heimreise. Und erneut erwies sich die Rückreise für die aus dem Norden angereisten Teilnehmer als das reine Grauen, denn die Som- merferien in NRW waren am nächsten Tag zu Ende.

Der DMC bedankt sich bei Volkmar Spielmann für seine – wie immer – hervorragende Organisation dieser ja schon traditionell zu nennenden Veranstaltung und freut sich auf ein Wiedersehen mit unseren Freunden vom FCD in Meran in 2018. WB

24 25 DER CLUB DER DREIZACK IN FRANKFURT

Bei bestem Wetter fand auch in diesem Jahr Mitte August der MASERATI- Day in der Klassikstadt Frankfurt statt. Wegen einer Großveranstaltung in der Stadt hatte man den ursprünglichen Termin um einige Wochen verschoben, um den Teilnehmern die zu erwartenden schwierigen Ver- kehrsverhältnisse zu ersparen.

An diesem Tag war der Innenhof der Klassikstadt ausschließlich alten und neuen Maserati-Fahrzeugen vorbehalten. Beim dem eintägigen Treffen finden sich Maserati-Fahrer – vielfach in Begleitung ihrer Partner – zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch zusammen. Die meisten Teilnehmer nutzten das Event, um die Exponate der Klassikerhändler des Oldtimer- zentrums zu begutachten oder eine Probefahrt mit einem der vom Auto- haus Tridente präsentierten aktuellen Maserati-Modelle zu unternehmen. Ein aus Venezuela stammendes Mistral Coupe mit Aluminiumkarosserie, Chassis Nr . AM 109 A1 1612, jedoch in eher schlechtem Zustand und mit einer Reihe von Fehlteilen versehen, das für über E 100.000 zum Verkauf angeboten wurde, sorgte für allgemeines Aufsehen.

Zahlreiche Mitglieder des DMC verbanden den Besuch der Veran- staltung mit einer entspannenden Spritztour in die Bankenmetropole. Diese Veranstaltung fand nun bereits zum vierten Mal statt und erfreut sich unter Maserati-Kennern und dem allgemeinen Publikum zunehmen- der Beliebtheit. Heiner Bröhl

26 27 DER CLUB

HOCKENHEIM-RUNDEN Ende April dieses Jahres lud uns Michael Bartels, DMC-Mitglied und FIA GT-Welt- meister 2005, mit seinem MC12 ein, auf einem für uns abgesperrten Areal im Fahrerlager von Hockenheim an den Hockenheim Classics teil- zunehmen. 46 moderne und klassische Fahrzeuge der Marke Maserati folgten einer Einladung für den Samstag.

Michael Bartels selbst war mit nicht weniger als drei MC12 angereist, von denen zwei im nahegelegenen Pavillon ausgestellt waren. Manfred Just konnte dann Thomas Herrmann bewegen, seine gelbe, straßenzu- gelassene 1992er Barchetta ebenfalls dort zu präsentieren.

Das Wetter war an dem Samstag etwas bewölkt, aber dann und wann gab es Wolkenlücken und es blieb überwiegend trocken. Michael Bartels hatte angekündigt, mit uns auf der Rennstrecke zu fahren. Er mit seinem MC12 vorneweg und dann wir. Vor der Aktion gab es von unserem Fah- rer des 12-Zylinder „Pace Wagen“ ein lustiges Briefing.

Danach erzeugte das Starten des mächtigen 12-Zylindermotors mit 6 Litern Hubraum und etwa 640 PS für einen wahren Menschenauflauf. Alle reihten sich dahinter brav mit ihren Fahrzeugen beim Vorstart ein und warteten darauf, dass sich die Tore wie bei Ali Baba öffneten und wir auf der Strecke endlich Vollgas geben konnten.

Ich hatte schon einige Tage vorher auf meiner Spielekonsole Forza den Streckenverlauf studiert. Mir kam das zumindest zugute. Heinz See, wirklich kein Zauderer, wenn es um einen „schweren“ rechten Fuß geht,

28 29 DER CLUB

überzog es in seinem feuerroten Shamal heftig und drehte sich vom Kurs. Alle Teilnehmer trafen sich abends in Hockenheim zum Abendessen in Und wieder einmal zeigte sich, dass das Auspuffgeräusch beim Grand einem sehr gemütlichen Restaurant mit wirklich exzellent guter Küche. Es Turismo einfach göttlich ist. Diese Autos sind ja nun wirklich keine Renn- herrschte eine tolle Stimmung an diesem Abend und es wurde für alle wagen, aber die kernigen Zwischengassalven im Sportmodus beim Her- recht lang... Am Sonntagmorgen erfolgte dann erneut ein Start mit unse- unterschalten vor den Kurven begeistern immer wieder aufs Neue. ren Autos. Und diesmal gab es kaum Verzug und es konnten nun deut- lich mehr Runden gefahren werden. Michael Bartels war mit seinem MC12 auf seiner Hausstrecke von uns anderen natürlich nur von hinten zu sehen. Es war schon beeindruckend In 2018 soll diese Veranstaltung wiederholt werden, zumindest ist das bis zu sehen, wie wenig Seitenneigung der doch große Wagen selbst in jetzt geplant. Wenn dem so ist – ich bin wieder dabei! engen Kurven zeigt. Die ganze Strecke ist recht schnell und breit mit WB großen Auslaufzonen. Allerdings ist sie ganz flach, im Gegensatz zum neuen Nürburgring. Trotzdem macht die Streckenführung einfach Laune. Und die Einfahrt zur Sachskurve ist schon spektakulär.

Leider zog sich das Feld zu weit auseinander, so dass es nur knapp zwei Runden waren, die gefahren werden konnten. Den Lunch nahmen dann alle Teilnehmer im Pavillon ein. Und zu großer Freude konnten wir dort auch mal wieder die Familie Erich Herzog begrüßen.

Angereist waren auch DMC-Mitglieder aus der Schweiz. Kein Wunder, gibt es dort im Land von „Milk & Money“ keine Rennstrecke, auf der man sich mal etwas austoben kann. Und Vorschläge, dieses seit 1955 beste- hende Rennstreckenverbot aufzuheben, lassen alle diesbezüglichen Akti- vitäten den Schweizern selbst als asozial erscheinen. Wer hat’s – nicht erfunden? Genau – die Schweizer! Aber ich mag „unsere“ DMC-Schwei- zer, denn die lassen es richtig gehen...! Lieber René, es ist mir immer wie- der eine Freude, an deinem Auto die „Pneus“ quietschen zu hören!

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WEIHNACHTEN IM SOMMER

Wir waren schon ganz zufrieden über unsere als lang empfundene, aber störungsfreie Anreise mit dem inzwischen schon 22 Jahre alten Biturbo. Umso mehr fiel uns ein Ghibli II gleichen Baujahres auf, der ein norwegisches Kennzeichen hatte.

Im Gespräch berichtete der sympathische Fahrer von einer defekten Lichtmaschine, die er bei Tamsen in Hamburg reparieren ließ und einer ansonsten guten Anreise. Wir schwärmten von seinem schönen Land, worauf der – mit seinem Sohn angereiste – Norweger von seinen Plä- nen für eine internationale, touristische Maserati-Rundfahrt in Norwe- gen berichtete. Gesagt getan, zwei weitere Jahre und der Plan für eine ganze Woche Norwegen stand fest.

Jens Holger Nilsen und seinem Sohn Eirik gelang es tatsächlich, Teilneh- mer aus zwölf Nationen mit 34 Maseratis von 1961 bis 2017 von sei- nen Plänen zu begeistern (Es waren tatsächlich keine Holländer dabei...). Und es gab wirklich nichts zu bereuen. Vielleicht hat es damit zu tun, dass sein Sohn Tourismus studiert hat und daher die besten Gegenden, Hotels und fahrbaren Routen kannte.

Schon die Wartezeit in Kiel auf die Fähre war mit Überraschungen gespickt. So kam ein (von nur 2 gebauten) Quattroporte Frua „Aga Khan“ im Konvoi mit weiteren edlen Achtzylindern (Stephen Dow- lings 5000 GTAllemano, ein frisch bei McGrath restaurierter hellblauer Khamsin aus Norwegen) und Sechszylindern (Roger Lucas’ Vignale Spyder 3500) begleitet von den unverkennbaren Fanfarenklängen von Roger Epsztajn’s Sebring zu der Gesellschaft der Wartenden hinzu. Auch unsere griechischen Freunde Anastasia und Dimitrios mit ihrer kleinen Tochter haben vor ihrem nächsten Nachwuchs noch mal die Gelegenheit für eine Reise mit „Baby(ies) on Board“ genutzt.

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In einem wunderschön am Oslofjord gelegenen Hotel startete der Event zeitlich abgestimmt zur Ankunft der Fähre Kiel – Oslo. Der italienische Botschafter begrüßte uns mit begeisterten Worten. Wir konnten eine erste Kostprobe eines üppigen norwegischen Büfetts genießen und dann gestärkt die erste Tagestour von etwas über 200 km Richtung Dr. Holms Hotel unter die Räder nehmen. Der zugehörige Ort heißt Geilo und war – wie die meisten anderen Orte auch – für Wintersport vorbereitet. Die Hallen der historischen und mit viel Holz gebauten Hotels haben einen unvergleichlichen Flair, der mit Kaminzimmern, Teppichen und Acces- soires an Gemütlichkeit kaum zu übertreffen ist.

Die norwegischen Straßen zeichnen sich durch höchst gelassen gefahre- nes Tempo (maximal 80 erlaubt) und einen schon sehr hohen Anteil an (hochpreisigen) Elektroautos aus. Die Zahl der Tunnels schien uns die in der Schweiz sogar zu überschreiten. Das Roadbook warnte zuverlässig vor jeder Radarfalle (puuuh...).

So blieb jede Menge Zeit, die wunderschöne Landschaft zu genießen und auch für Fotostopps anzuhalten. Bereits am ersten Abend verblüffte die lange Dämmerung, und Birgit schreckte dann um 4:00 Uhr morgens auf und war sich sicher, verschlafen zu haben, da es bereits taghell war.

Nach üppigem Frühstück ging es auf das Hochplateau des Hardanger- vidda. Nachdem der Morgen bereits frisch war, sanken die Temperatu-

ren mit zunehmender Höhe weiter ab. Bei einem Fotostopp fragte Sarah Lucas als Copilotin des Vignale Spyder, ob wir wenigstens eine Heizung hätten – in ihrem Oldtimer wärmte nur der Motor. Das hielt sie jedoch ebenso wenig wie John Gove im Mistral Spyder und uns davon ab, den blauen Himmel und die Schneewände am Straßenrand bei -1° offen zu genießen.

Das Hochplateau gab uns den ersten Eindruck des schier grenzenlosen Wasservorrates des Landes, und der nicht zählbaren Wasserfälle. Vom

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Aussichtspunkt auf dem Vøringsvossen-Wasserfall führte ein Tunnel wie- Die unglaubliche Leidenschaft der Gastgeber für Maserati’s war bei- der ins Tal, der in einer Schraubenform mindestens zwei komplette 360° spielhaft gelebt durch unseren „Nachtwächter“, René Depuis. Da dieser Kurven enthielt. In einem der weiteren Tunnels war dann sogar ein Kreis- als Mitglied des Clubvorstandes mangels Babysitter keine Gelegenheit verkehr eingebaut. zur Mitfahrt hatte, hat er es sich dennoch nicht nehmen lassen, zwei Nächte lang die Autos persönlich zu bewachen, um nah bei den Mase- Das nächste Hotel „Ullensvang“ war ein Paradies mit einem Infinity-Pool ratis zu sein. vor einem Fjordende. Wer hier war kann verstehen, dass Edvard Grieg bei diesem Ausblick einige seiner schönsten Melodien komponiert hat. Alle Hotels waren auch für einen Teilnehmer mit Rollstuhl bestens vorbe- reitet – und sowohl sein Auto (Quattroporte V) als auch sein trockener Doch Norwegen ist regenreich. Am nächsten Tag gab es den ersten Test, Humor und der unerschrockene Fahrstil ließen oft an den Film „Ziemlich ob die Autodächer und -fenster wasserdicht sind. Zwar verstehen sich beste Freunde“ erinnern. die Norweger gut auf Tunnelbau, sind jedoch bei den vielen Fjorden mangels Brücken auf Fähren angewiesen. An diesem Tag waren mit der Jens Holger hat, wie uns seine Inger Lise in einer launigen Rede an gesamten Reisegruppe dreimal Schiffsüberfahrten mit der Fähre nötig. einem Galaabend mitteilte, sogar seinen Hochzeitstag der Veranstaltung Den berühmten Hardangerfjord konnten wir so von jeder Seite aus geopfert. Somit haben uns Jens Holger Nilsen, seine Familie und der bewundern. norwegische Club eine unvergessliche Zeit ermöglicht.

Der Mittagsimbiss fand in einem klassischen Bauernhaus statt und wir Die Tour war stressfrei und perfekt geplant, es gab keine Zeitnot und konnten die berühmten Pfannkuchen kosten. Für den Fotofreund zeigte (fast) keine Pannen. Bei den Abschiedsreden hat Guido Danneel vom sich wieder einmal, dass Autolacke bei Regen besonders intensiv leuch- belgischen Club dann die richtigen Worte gefunden: Das Roadbook ten. Endpunkt des Tages war nochmals ein Hotel an einem Fjordende, hatte nur einen einzigen Fehler: Es fehlte hinter „Discover Norway“ der in alter Holzarchitektur, das Kviknes-Hotel. Die Autos durften hier zwi- Zusatz: „Part One“ schen Fjord und Hotel fotogen auf dem Rasen platziert werden, was in Deutschland ja (nicht nur mangels Fjorden) undenkbar wäre. Mit Schnee, Eis, zauberhaften Landschaften, liebenswerten Menschen und Mitfahrern und vielen unvergesslichen Überraschungen war es tat- Ein weiterer Tag führte uns durch atemberaubende Landschaften mit einer sächlich ein Weihnachten mitten im Sommer. Leider wollte auch unser Vielzahl von architektonisch hochwertigsten Aussichts- und Informations- Spyder dann nicht viel weiter zurück nach Süden als Hamburg – aber punkten – der Begriff Wasserklosett hat nun für alle Reiseteilnehmer eine das ist eine andere Geschichte… neue Bedeutung. Der Tag endete dann am Geirangerfjord, den wir über Dr. Hermann Becker eine lange Fährfahrt entlang der Route der Hurtigruten Schiffe bereisen konnten und der sich in strahlendem Sonnenschein präsentierte.

Im Hotel Union gab es vom Enkel der Hotelgründer eine höchst unter- haltsame Führung in das hoteleigene, angeblich größte Museum für his- torische „7-Seater“ die Anfang des letzten Jahrhunderts dem Transport der adligen Urlauberschaft in die Hotels dienten.

Am nächsten Tag gab’s wieder Regen, der uns dann zu einem der höchsten Aussichtspunkte, 1,5 km über dem Fjord, begleitete. Hier wur- den die tapferen Insassen der offenen Cabrios sogar von Schneefall überrascht, und die gewünschte spektakuläre Aussicht war leider nur im Roadbook abgebildet. Aber das Wetter besserte sich, die Landschaften konnten wieder bewundert werden. Die Farben des Wassers werden unvergesslich bleiben, wobei ein großer Teil der Seen noch teilweise mit Eis bedeckt war. Leider war auch der berühmte Trollstigen nebelverhan- gen. Erstaunlicherweise fanden einige der Teilnehmer die Fotos ihrer Autos im Nebel besonders reizvoll.

Am nächsten Tag wurde dann wieder die Richtung Oslo eingeschlagen. Ein Zwischenstopp im Fossheim Hotel Lom wird nicht nur wegen der wunderbaren Stabkirche, sondern auch wegen des anschließend ser- vierten, unvergleichlich feinen Lachses im Gedächtnis bleiben. Der letzte Teil der Route führte über die Hochebene des Valdresflye zum Radisson Hotel in Beitostolen, einem Wintersportort. Die 3-4 m hohen Schneestan- gen neben der Straße ließen die erst wenige Wochen zurückliegende Straßenräumung noch erkennen.

Die Rundreise endete zurück in Oslo, nun am Holmenkollen Hotel. Oberhalb davon war ein Gala-Menue im historischen Restaurant Forg- nerseteren mit herrlicher Aussicht auf Oslo der würdige Abschluss der Tour nach über 1500 km.

Um nicht in Norwegen gewesen zu sein, ohne auch Oslo gesehen zu haben, haben wir und andere Teilnehmer noch eine weitere Nacht angehängt. So blieb dann Zeit für einen Stadtbummel in Oslo sowie den Besuch der Museen und des neuen Opernhauses – Roger Epsztajn konnte hier Ballettkunst mit Don Quixote genießen...

36 Inger Lise, Eirik und Jens Holger Nilsen – unsere Gastgeber

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DAS BESTE VOM BESTEN Der mit Basierend auf dem erfolgreichen Zwei-Liter-Rennwagen, der von den Spannung erwartete Sieger der Classics Best of the Best Award 2016 Maserati-Brüdern entwickelt wurde, debütierte er auf der Pariser Motor ist eine 1954 Maserati A6GCS/53 Berlinetta von Pinin Farina, Chassis Show von 1954. Der Sportwagen wurde zum ersten Mal im Besitz von #2059 aus der Destriero-Kollektion aus Monaco. Die prestigeträchtige Graf Alberto Magi Diligenti aus Italien gefahren, der an mehreren Ren- Auszeichnung, die von den Peninsula Hotels, Graff Diamonds und Rolex nen, darunter die 1955 Mille Miglia, teilnahm. gesponsert wird, wurde am 15. August 2017 während der Monterey Car Week am privaten Abendessen bekannt gegeben. „Die 1954 Maserati A6GCS/53 Berlinetta ist ein hervorragendes Beispiel für die Schönheit von Pinin Farinas Entwürfen, die gleichbedeutend mit Jetzt im zweiten Jahr vereint der Peninsula Classics Best of the Best den Karosserien sind, die klassische italienische Sportwagen verkörpert. Award acht der weltbesten Rennwagen aus den Top-internationalen Die sensible Beibehaltung seiner Originalität ermöglicht es diesem atem- Concours-Veranstaltungen, um den Titel des außergewöhnlichsten Autos beraubenden Automobil, als das eleganteste unter seinen vier 1954 der Welt zu konkurrieren. Das Siegerfahrzeug wurde ausgewählt, nach- Pendants zu sein“, sagte Sir Michael Kadoorie, Mitbegründer der Aus- dem es von 24 Automobil-Experten, Designern und bemerkenswerten zeichnung und Vorsitzender der Hongkong und Shanghai Hotels, Limi- Prominenten in der Auto-Welt überprüft wurde, darunter , Prä- ted, Eigentümer und Betreiber der Peninsula Hotels. sident des Welt-Automobilverbandes, Ex-BMW-Chefdesigner Chris Ban- gle, Modedesigner Ralph Lauren, Urur-Ford-Enkel Henry Ford III. und „Wir waren uns alle einig, dass dieser Maserati die Auszeichnung nicht Jay Leno. nur für seine erstaunliche Darstellung der modernen Innovation verdient hat, sondern auch, weil er in einer Weise restauriert wurde, die das Nur vier A6GCS Berlinetta-Sportwagen wurden von Pinin Farina produ- Design bewahrt, wie es geschätzt werden sollte, mit einem präzisen Maß ziert, und dieses exquisite Modell – es ist das einzige, das sein ursprüng- an Sorgfalt für seine historischen und zeitlosen Automobil-Implikationen“, liches Chassis und seine Karosserie behalten hat – gilt als das am besten sagte Jay Leno im gefeierten TV-Host von CNBC‘s Jay Leno‘s Garage. erhaltene. Der kompromisslose Sportstil der Maserati A6GCS/53 Berli- netta gewann den Concorso d‘Eleganza Villa d‘Este 2016. Quelle: Peninsula Hotels

Das A6GCS Coupé #2059 in der Villa d’Este 2016.

38 ST JOHANN/ÖSTERREICH Vor neun Nach einer obligatorischen Fahrerbesprechung am Samstagmorgen Jahren hatte Franz Wimhofer zum ersten Mal ein Maserati-Treffen folgten wir dem sorgfältig ausgearbeiteten Roadbook von St Johann organisiert. Sein Konzept war einfach wie genial. Man nehme ein ver- aus über den Sölker Pass nach Tamsweg, wo wir eine Rast einlegten. längertes Wochenende und kombiniere eine touristische Ausfahrt in Am Nachmittag führte uns der Weg über den Radstädter Tauern nach landschaftlich reizvoller Umgebung mit Stopps zur Rast an der Strecke. Wagrain, wo wir zu Gast bei einer interessanten Leistungsschau lokaler Besichtigungen interessanter Sehenswürdigkeiten runden das Tagespro- Handwerksbetriebe waren. gramm ab. Gemeinsames Essen und Beisammensein bilden den Rah- men des Treffens. Die Rundfahrt fand bei einem Sektempfang am Hotel einen entspannten Abschluss. Beim festlichen Galamenü im Hotelrestaurant ließen wir den Franz und seine Familie richteten die Treffen mit hohem persönlichen Tag ausklingen. Franz Wimhofer überreichte den Teilnehmern wieder Engagement und viel Liebe zum Detail aus. Seine Maserati-Tischdekora- attraktive Gastgeschenke. Selbst die eigens für den Abend hergestellte tionen und zahlreiche kreativ gestaltete Gastgeschenke ernteten immer Tischdekoration mit dem Dreizack wurde den Teilnehmern überlassen. wieder Begeisterung und Beifall unter den Teilnehmern. Ein Wermutstropfen blieb am Ende des schönen Abends zurück. Bereits seit längerem hatte Franz angekündigt, kein weiteres Treffen mehr zu Von Anfang an wurde das Treffen so gut angenommen, dass es sich veranstalten. zum festen Bestandteil des Jahresprogramms des Stammtischs Oberös- terreich etablierte. Neben unseren Freunden aus Österreich erfreute sich Mit einer kleinen Abschiedsrede bedankten wir uns – auch im Namen das Event auch bei Teilnehmern aus Deutschland großer Beliebtheit. des DMC – bei ihm und seiner Familie für sein außerordentliches Enga- gement in den zurückliegenden Jahren. Sicher wird uns Franz erhalten Wie in den Vorjahren war der Tag der Ankunft mit einem gemütlichen bleiben, denn als Mitglied im DMC freuen wir uns darauf, ihn und seine Grillabend auf der hoteleigenen Almhütte der Auftakt zum Treffen der Frau auf unseren Veranstaltungen wiederzusehen. Maserati-Enthusiasten. Von der Hütte des Hotels „Gut Berg“ genießt man einen großartigen Panoramablick ins Salzach-Tal. Heiner Bröhl

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NEW IN NEW YORK Es war ein ungewöhn- licher Auftritt an der New Yorker Börse: Gestern Abend deutscher Zeit präsentierte Maserati am New York Stock Exchange (NYSE) die neueste Generation eines Klassikers. Flankiert von weiteren Maserati Modellen erlebte der neue GranTurismo MC seine Weltpremiere. Pünktlich um 16 Uhr Ortszeit beendete Reid Bigland, CEO von Maserati S.p.A., mit dem Läuten der Glocke den Börsenhandel in New York und leitete ein neues Kapitel in der langen Geschichte der Gran-Turismo-Fahrzeuge von Maserati ein. Der Ort war mit Bedacht gewählt: Nordamerika ist der wichtigste Markt für den GranTurismo und das Fahrzeug gerade auch an der Wall Street sehr beliebt.

Die Modellpflege betrifft Exterieur, Interieur und Technologie gleicher- maßen und wird neben dem GranTurismo auch dem GranCabrio zu Gute kommen. Mit diesen Maßnahmen wird der Erfolg der beiden Zweitürer weiter beflügelt: Bislang wurden sie zusammen mehr als 37.000 mal gefertigt – eine Rekordzahl für einen Sportwagen von Mase- rati.

Von GranTurismo und GranCabrio wird es künftig jeweils zwei Modell- varianten geben: Sport und MC. Das Kürzel steht für Maserati Corse, die Rennabteilung des Unternehmens. Beide Versionen werden von einem 4,7-Liter-V8-Saugmotor angetrieben, der von Ferrari in Mara- nello handgefertigt wird. Er leistet 338 kW (460 PS) bei 7.000 U/min und stellt ein maximales Drehmoment von 520 Newtonmetern zur Ver- fügung. Die Kraftübertragung erfolgt ausschließlich über ein Sechsgang- Automatikgetriebe von ZF, das direkt an den Motor angeflanscht ist.

Gegenüber den bisherigen Modellen verbessern sich die Fahrleistungen leicht. Der neue GranTurismo Sport beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 4,8 Sekunden. Er erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 299 km/h. Der leichtere MC spurtet in 4,7 Sekunden auf 100 km/h und kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 301 km/h.

Zu den besseren Fahrleistungen trägt unter anderem die optimierte Aerodynamik bei. Das Maserati Centro Stile in unterzog GranTu- rismo und GranCabrio einem behutsamen Restyling, das dem zeitlosen Design Respekt zollt. Der neue „Sharknose“-Sechskant-Kühlergrill ist vom Konzeptfahrzeug Alfieri inspiriert und verleiht der frontalen Fahrzeug- ansicht einen dreidimensionalen Effekt. Ob das nun schöner ist beibt abzuwarten. Wahrscheinlich werden jetzt die älteren Versionen mit dem runderen Grill einen gewissen „Klassiker“-Status erreichen, sieht die Front bei diesen Fahrzeugen doch einfach homogener aus.

Zusammen mit den neu gestalteten unteren Luftkanälen verbessert der Grill aber die Verteilung des Luftstroms und reduziert den aerodynami- schen cW-Wert von 0,33 auf 0,32. Der hintere Stoßfänger wurde eben- falls neu gestaltet. Hier gibt es nun zwei Varianten für das Sport- und das MC-Modell.

Der Innenraum von GranTurismo und GranCabrio bietet auch weiterhin Platz und Komfort für vier Erwachsene. Die hochwertige Lederausstat- tung stammt von Poltrona Frau, damit auch ex-Ferrari- (und zeitweilig Maserati-) Boss Montezemolo Geld verdient, gehört ihm doch dieser renommierte Lederhersteller... Alternativ sind Coupé und Cabrio auch mit einer Kombination aus Leder und erhältlich.

Zum Modelljahr 2018 verfügen GranTurismo und GranCabrio über einen neuen hochauflösenden 8,4-Zoll-Touchscreen sowie über das Harman Kardon Premium Sound System. Das nun endlich (!) moderne Infotainmentsystem ist sowohl mit den Smartphone-Spiegelfunktionen Apple CarPlay als auch mit Android Auto kompatibel. Bedient wird es mit einem benutzerfreundlichen doppelten Drehknopf aus geschmiede- tem Aluminium, der in der neu gestalteten Mittelkonsole platziert ist. Die Bedienelemente für die verschiedenen Fahrmodi befinden sich an der unteren Mittelkonsole neben dem Schaltknauf.

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INTERVIEW Achim Saurer ist seit 2016 bei Maserati in der Funktion Managing Director Maserati für Deutschland, Österreich und der Schweiz tätig.

DMC: Maserati gehört wie Alfa Romeo zu FCA. Wie sind die beiden Marken voneinander abgegrenzt, und wo steht Maserati im Vergleich zu Ferrari?

AS: Maserati steht für die einzigartige Verbindung aus Sportlichkeit, ele- gantem Design und Fahrkomfort und ist klar über Alfa Romeo positio- niert. Bezogen auf das Modellprogramm heißt das: In den Segmenten unterhalb des Ghibli geht es mit den Produkten von Alfa Romeo weiter. Umgekehrt stehen die Modelle von Ferrari oberhalb des Quattroporte GTS oder des GranTurismo MC – allerdings bei deutlich geringerer All- tagstauglichkeit.

DMC: Ist ein V8-Motor für den Ghibli und den Levante vorstellbar?

AS: Denkbar ist vieles. Angesichts der momentanen Entwicklungen in Richtung Elektromobilität hat dieses Thema aber sicher keine entschei- dende Priorität. Wenn – dann allerdings eher im Levante als für den Ghibli.

DMC: Wann kommt der erste Maserati mit Elektroan- trieb?

AS: Sicher ist, dass er kommt. Wann, das wird FCA-Vorstandschef Sergio Marchionne bei seiner Strategierede im kommenden Frühjahr verkün- den.

DMC: Wie steht es um ein Nachfolgemodell für GranTurismo und GranCabrio?

AS: Das ist bereits für 2019 angekündigt und wird Elemente des Kon- zeptfahrzeugs Alfieri aufgreifen.

DMC: Und wie sieht es mit anderen Produktneuheiten aus?

AS: Auch in diesem Punkt möchte ich nicht den Ankündigungen von Herrn Marchionne vorgreifen.

DMC: Wie steht Maserati gegenwärtig wirtschaftlich da?

AS: Blendend! Im ersten Halbjahr 2017 sind wir um 90 Prozent gewach- sen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum – und 2016 war bereits ein Rekordjahr für uns. Besonders positiv ist, dass wir in allen Schlüsselmärkten zulegen: In China um 125 Prozent, in Nordamerika um 63 Prozent und in Europa um 101 Prozent. Gerade auch in Deutschland ist Maserati sehr erfolgreich.

DMC: „Diesel-Gate“ ist hierzulande ein beherrschendes Thema. Betrifft das auch Maserati?

AS: Nein, ganz im Gegenteil. Vor einiger Zeit hat der ADAC einen Ghibli Diesel auf seine Emissionswerte hin untersucht und dabei festge- stellt, dass die Werte sogar noch unter den Werksangaben lagen.

Das Interview führte Manfred Just

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LA-LA-LUSSO! Am 25. August 2017 debütiert der neue in der neuen Version GranLusso auf der Chengdu Motorshow in China. Nach vier erfolgreichen Jahren auf allen internatio- nalen Märkten erhält die italienische Sportlimousine nun eine bedeutende Überarbeitung. Sie betrifft sowohl das Design als auch technische Umfänge.

Der Ghibli GranLusso besitzt einen neu gestalteten Frontstoßfänger mit Einsätzen in Chrom sowie einen neuen Kühlergrill mit Chromstreben im Stil der jüngsten Maserati Modelle. In der Seitenansicht kennzeichnen das Fahrzeug spezielle GranLusso Embleme an den vorderen Kotflügeln sowie Seitenschweller in Wagenfarbe. Der neue Heckstoßfänger und der ebenfalls in Wagenfarbe gehaltene Diffusor verleihen dem Modell zusätzliche Eleganz und sind ein wichtiges Unterscheidungskriterium zur Vorgängerversion.

Bei dem neuen Design des Ghibli GranLusso geht es aber nicht nur um die Optik: Die Überarbeitung trägt auch zu einer deutlichen Verbesse- rung der aerodynamischen Effizienz bei.

Neben der neuen Gestaltung verfügt der Ghibli GranLusso über wich- tige Ausstattungselemente wie die adaptiven Voll-LED-Scheinwerfer mit blendfreiem Matrix-High-Beam für einen unverwechselbaren Look und eine noch bessere Fahrbahnausleuchtung. Ebenfalls neu sind im Ghibli GranLusso die aktiven Fahrerassistenzsysteme, mit denen Maserati die Welt des autonomen Fahrens betritt. Maserati S.p.A.

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WEISSE UNSCHULD Maserati ist Automobil- Partner von „Venetian Heritage“ und fördert damit eine der weltweit führenden Non-Profit-Organisationen. Diese unterstützt philanthropische Projekte wie Restaurationen, Ausstellungen, Veröffentlichungen, Vorträge und Forschungsarbeiten mit dem Ziel, das großartige künstlerische und kulturelle Erbe Venedigs zu bewahren.

Zur Unterstützung stellte Maserati bei einer Charity-Auktion in Venedig ein Unikat zur Verfügung: einen Quattroporte GTS GranLusso in einer speziellen dreischichtigen Weiß-Lackierung, die zum ersten Mal bei einer Maserati Limousine zum Einsatz kam. Das Interieur ist in schwarzer Pre- mium-Volllederausstattung mit Kontrastnähten in Grau und gesticktem

Dreizack-Logo auf den Kopfstützen gehalten. Ein Logo von „Venetian Heri- tage“ zierte eine spezielle Plakette auf der Mittelkonsole und unterstreicht den exklusiven Status des Fahrzeugs. Es entstand speziell für diesen Zweck.

Im Rahmen der Partnerschaft war Maserati bei zwei Gala-Abenden zugegen. Diese wurden gemeinsam von „Venetian Heritage“ und „The American Friends of the Louvre“ in Venedig und Paris organisiert. Beide Veranstaltungen dienten dazu, Mittel für die Wiederherstellung der Gal- lerie dell’Accademia in Venedig – gefördert von „Venetian Heritage“ – und der Wohnung von Anne von Österreich in Paris – gefördert von „The American Friends of the Louvre“ – zu sammeln.

Die erste Veranstaltung fand unter dem Motto „La Grande Nuit“ im Louvre in Paris statt. Maserati übernahm dabei den Shuttle-Service für VIP-Gäste. Die Veranstaltung in Venedig trug den Titel „La Dolce Vita“ und fand am 23. Juni, in der Scuola Grande della Misericordia statt. Bei dieser Gele- genheit wurde auch der Quattroporte GTS GranLusso versteigert.

Der Quattroporte GTS GranLusso besitzt einen 390 kW (530 PS) starken V8-Motor. Er beschleunigt die Luxuslimousine in nur 4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 310 km/h ist er der schnellste Maserati aus Serienproduktion aller Zeiten. Maserati S.p.A.

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MASERATI UND PIRELLI „Ein Auto ist nicht nur ein Stück Metall. Es ist eine lebendige Kreatur, deren Herz schlägt, die froh oder traurig ist, je nach- dem, wie der Fahrer sie behandelt. Wenn Sie wollen, dass ein Auto Ihnen alles gibt, was Sie von ihm verlangen, dann müssen Sie es gut kennen und wissen, wie Sie ihm dabei helfen können, seine Persönlichkeit zu entfalten.”

Dieses bemerkenswerte Zitat der Formel 1-Legende spiegelt den beson- deren Geist der Zusammenarbeit, die Maserati und Pirelli bereits im 85. Jahr verbindet. Aus der gemeinsamen Leidenschaft für hochklassige Automobile und wegweisende Spitzen-Tech- nologie resultierte seither eine Fülle erfolgreicher Fahrzeug-Reifen-Kombinationen für Renn- strecke und Straße. Zugleich ist Juan Manuel Fangio der wohl berühmteste Zeuge für die Durchschlagskraft, die aus der Kooperation der beiden Unternehmen resultiert. 1954 und 1957 gewann der argentinische Rennfahrer im Maserati 250 die Formel 1-Weltmeisterschaft mit Pirelli Stelvio Rennreifen.

Die großen gemeinsamen Erfolge der Entwicklungspartner setzten aber schon deutlich frü- her ein. Bereits 1933 gewann Giuseppe Campari den Großen Preis von Frankreich in einem achtzylindrigen Maserati mit Pirelli Stella Bianca-Reifen.

Die damals begründete Partnerschaft von Maserati und Pirelli auf den Rennstrecken blieb nicht ohne weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung von Automobilen und Reifen für die Straße. 1961 wurden der Maserati 3500 GT Spyder und das Coupé mit dem außeror- dentlich leistungsfähigen Cinturato S ausgeliefert. 1963 kam der Reifen in einer High-Speed Version am Maserati 5000 zum Einsatz. Mit der Dimension 205 VR 15, die ihr Debüt am Maserati 5000 feierte, wurden in den Folgejahren sämtliche Modelle des Automobil-Herstel- lers ausgestattet, darunter das 4000 Coupé, der Spyder, der Mistral, der Sebring, der Quat- troporte sowie der großartige 4700 Mexiko. Zu Beginn der 70er Jahre feierte der prächtige Maserati Ghibli wahre Triumphe in der Automobilwelt – ausgestattet mit dem ersten Nie- derquerschnittsreifen der Serie 70 von Pirelli. Diese Benchmark-Reifen aus der Produktfamilie Cinturato trugen die CN72-Markierung und wurden als „Die Amerikaner“ bekannt.

Als Maserati im Jahr 2002 den Sportwagen Trofeo Maserati auf den Markt brachte, waren das leistungsstarke Coupé sowie die Spyder-Version mit Pirelli P Zero Reifen ausgestattet. Beide Modelle dokumentierten die in der DNA von Maserati fest verankerte Leidenschaft für sportliche Fahrzeuge. Daraus resultiert die Rennserie Trofeo Maserati. 2003 wurde das MC12-Projekt aus der Taufe gehoben. Das zwölf Zylinder starke Superauto fuhr in den Fol- gejahren bei den FIA GT-Meisterschaften mit den Rennsportversionen des P Zero einen Sieg nach dem anderen ein.

Das jüngste Kapitel in der traditionellen Zusammenarbeit schrieben die aktuellen Modelle der Reihen Levante, Quattroporte und Ghibli. Auch sie sind ab Werk mit Pirelli Reifen ausge- stattet. Doch anders als bei ihren Vorgängern handelt es sich dabei um maßgeschneiderte Erstausrüstungs-Reifen, jeder von ihnen individuell für ein Fahrzeug-Modell von Maserati entwickelt. Pirelli hat diesen Trend der Individualisierung frühzeitig erkannt und rückte bereits vor Jahren die Entwicklung quasi maßgeschneiderter Reifen in den Mittelpunkt seiner indust- riellen und technischen Strategie. Aus diesem Grund ist das Unternehmen heute ein geschätz- ter Partner der führenden Vertreter der Automobilindustrie für die Erstausrüstung ihrer Spit- zenmodelle.

„Die Unterschiede zwischen Serienreifen für das Ersatzgeschäft und exklusiv für ein Fahr- zeugmodell entwickelten Reifen sind beachtlich“, betont Michael Wendt, Geschäftsführer Technische Ressorts der Pirelli Deutschland GmbH. „Ein maßgeschneiderter Erstausrüstungs- reifen ist aufgrund individueller Vorgaben des Herstellers exakt auf dieses Fahrzeugmodell und dessen Fahrwerk abgestimmt. Daraus resultiert für den Fahrer ein deutlich entspannte- res und sichereres Fahrverhalten. Und zwar unter allen Einsatzbedingungen.“ Dazu gehöre der beruhigend saubere Geradeauslauf des Fahrzeugs in engen Baustellen oder bei hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn. Hinzu komme das gleichmäßigere Verschleiß- und Fahr- verhalten über die gesamte Lebensdauer der Pneus. „Nicht zuletzt sprechen die Fahrzeugre- gelsysteme wie ABS und ESP dank der eigens auf die sie abgestimmten Reifen optimal an“, hebt Michael Wendt einen weiteren Vorteil hervor.

Zu erkennen sind diese speziellen, auf die charakteristischen Anforderungen der einzelnen Modelle von Maserati zugeschnittenen Reifen am Kürzel MGT auf der Reifenflanke. Diese speziellen Erstausrüstungs-Reifen von Pirelli tragen an jedem Modell von Maserati maßgeb- lich dazu bei, dessen einzigartige Persönlichkeit zu entfalten. Denn wie sagte Juan Manuel Fangio: „Ein Auto ist nicht nur ein Stück Metall.“

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BREITER, SCHNELLER, SPEKTAKULÄRER – PIRELLI IN DER FORMEL 1 2017 Seit dem 26. März läuft die Formel 1-Saison 2017. Und die hat es in sich. Breiter, schnel- ler, spektakulärer – und lauter! – ist das Motto. Aufgrund der geänder- ten Regeln entwarfen die Chef-Designer der Rennställe Boliden, deren aggressive Optik die Herzen der Motorsport-Fans höherschlagen lässt. Die Autos sind nun zwei Meter breit. Der V-förmige Frontflügel wuchs um 15 Zentimeter, der deutlich tiefer angesetzte Heckflügel legte sogar 20 Zentimeter zu. Die Eingriffe ließen die Autos schwerer werden: Ihr Mindestgewicht stieg auf 722 Kilogramm. Was allerdings bei der eben- falls gestiegenen Leistung von sehr deutlich über 900 PS eine unterge- ordnete Rolle spielt.

Denn vor allem wurden die Autos schneller: im Schnitt über alle Strecken der Saison rund vier Sekunden pro Runde! In erster Linie bedingt durch die neue Aerodynamik mit einem Plus von rund 20 Prozent Abtrieb. Pirelli musste daher Reifen entwickeln, die in der Lage sind, diesen kräfti- gen Zuwachs an Speed sicher auf die Strecke zu übertragen. Wie immer mit dem Fokus auf Performance und Sicherheit. Die größeren aerodyna- mischen Belastungen sowie die verbreiterte Spur der Autos erforderten in diesem Fall eine neue Reifenstruktur. Insbesondere, um in den Kurven den erhöhten Seitenkräften standhalten zu können. Daher sind die Rei- fen des Jahres 2017 deutlich breiter als ihre Vorgänger. Der Vorderreifen wuchs um 60mm von 245mm auf 305mm in der Breite. Der Hinterreifen legte gar um 80mm zu und ist nun sagenhafte 405mm breit. Der Durch- messer der Slicks beträgt 670mm, bei den Intermediates sind es 675mm, bei den Regenreifen 680mm. Der Durchmesser der Felgen blieb unver- ändert bei 13 Zoll.

Parallel dazu fand ein Wechsel in der Entwicklungs-Philosophie statt. In den Jahren zuvor erfüllte Pirelli die Vorgabe der Formel 1-Verantwort- lichen, Reifen zu liefern, deren Leistung nach einer bestimmten Runden- zahl soweit abfällt, dass ein Boxenstopp erforderlich wird. Für 2017 forderten die F1-Offiziellen Reifen, die langsamer verschleißen und aufgrund der deutlich schnelleren Autos widerstandsfähiger gegen die sogenannten Hitzespitzen sind.

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Mit ihren neuen Mischungen und der neuen Reifenstruktur erreichen die Pirelli Formel 1-Reifen des Jahres 2017 in Kurven, beim Bremsen sowie beim Beschleunigen ein erheblich höheres Grip-Niveau als ihre Vorgän- ger. Zudem verfügen sie über ein breiteres Einsatzfenster und verschlei- ßen langsamer. Und zwischenzeitlich hochschnellende Temperaturen im Reifeninneren beeinträchtigen die Leistung der Gummiwalzen weitaus weniger als in den Jahren zuvor. Dieser positive Effekt resultiert aus der erhöhten Leistungsfähigkeit der Reifenaufstandsfläche. Sie verteilt die auf den Reifen wirkenden Kräfte gleichmäßiger auf die Fahrbahn. Das stabilisiert das Temperatur-Niveau im Inneren der Pneus und mindert die Belastung der Mischung. Mit ihnen können sich die Piloten, an ers- ter Stelle natürlich die Titelfavoriten Lewis Hamilton und Sebastian Vet- tel, auf dem Track harte und spannende Duelle liefern. Und viele dieser von den Ingenieuren von Pirelli im Hightech-Labor Formel 1 entwickelten Technologien finden später ihren Weg in die Serienfertigung und kom- men erfolgreich im täglichen Straßenverkehr zum Einsatz. Mit dem Ziel Sicherheit und Performance immer weiter zu optimieren.

So sah Foto-Altmeister Helmut Newton das Thema Pirelli und Formel 1 im Jahr 1986.

52 53 HISTORIE

DER TÄNZER UND DAS AUTO. Hermes Pan starb 1980 und sein Maserati #1886 überlebte die kom- menden Jahre nur mühsam. Mittlerweile hatte man die schiefergraue Hermes Joseph Panagiotopoulos wurde 1909 als Sohn griechischer Immi- Farbe durch eine dunkelrote Lackierung ersetzt. 2012 kam das Auto granten in Memphis, USA, geboren. Durch seine Tante lernte er Jazzmusik über den Beverly Hills Car Club in sehr schlechtem Zustand in den Besitz kennen und gleichzeitig den damals sehr populären Tap-Dance den wir von Guy Barryman, dem Bassisten der Pop-Gruppe Coldplay. Die- heute Stepptanz nennen. Tanzen wurde sein Leben, und der umständliche ser war aber mit der sehr umfangreichen Restauration seines 3500GT Nachname wurde Anfang der 1930iger Jahre auf Pan gekürzt. Schnell Spyder Vignale und seinen weltweiten Tourneen zu beschäftigt, um sich fand er zur Bühne und zum Film. 1928 hatte er eine kleinere Rolle im Film um die notwendige Restauration von #1886 zu kümmern. Der Wagen „Animal Cackers“ von und mit den anarchistischen Marx Brothers. wurde dann 2015 an Dalimil Vyskovsky in Prag verkauft und befindet sich dort in der Restauration. Vielleicht sehen wir den Wagen ja irgend- 1930 traf er dann Ginger Rogers, die damals ebenfalls nur kleinere Rol- wann wieder „fliegen“ wie seinerzeit seinen ersten Besitzer Hermes Pan. len hatte. 1933 dann traf er den bereits legendären Tänzer Fred Astaire. WB Diese Begegnung sollte seine Karriere entscheidend fördern. Pan cho- reografierte die atemberaubend spektakulären Tänze in nicht weniger Kl. sw-Foto: Hermes Pan übt mit Fred Astaire die Choreografie als siebzehn der einunddreißig Filme von Astaire, viele davon zusam- für einen Film. men mit Ginger Rogers. Seine Choreographie und Astaire’s unglaubli- Farbfoto re.: #1886 wie er von Guy Barryman gekauft wurde. ches Talent, diese auch umzusetzen war dafür verantwortlich, dass er – zusammen mit Partnerin Ginger Rogers – regelrecht über die Tanzfläche zu fliegen schien und das in einem irrwitzigen Tempo.

Fred Astaire, obwohl ein lausig schlechter Autofahrer, war ein Liebha- ber außergewöhnlicher Fahrzeuge. Durch seinen Manager Ned Tannen erwarb er in den 1950iger Jahren einen BMW 507, einen Mercedes 300SL Flügeltürer und den Maserati A6G 2000, Chassis #2181. Beide Fahrzeuge wurden beim Händler „Maserati Southwest Distributors“ in Hollywood erworben. Mr. Tannen bestätigte später, dass er Astaire ver- bot seine Autos zu fahren, da er eben zum Fahren kein Talent besaß. Pan und er blieben ein Leben lang gute Freunde, Astaire starb 1987.

Hermes Pan folgte der Autoleidenschaft von Fred Astaire. Er reiste Anfang der 1960iger Jahre nach Italien, um bei den Filmaufnahmen von „Cleopatra“ mit Elizabeth Taylor und Richard Burton für die Choreo- graphien verantwortlich zu sein. Während seines Aufenthalts in Italien besuchte er den Händler Franco Cornacchia in Mailand. Dessen Firmen Cornacchia Automobili S.p.A. in Mailand und Rom waren zu der Zeit die umsatzstärksten Händler von Fahrzeugen der Marke Maserati. Hermes Pan bestellte dort am 10. Oktober 1961 einen schiefergrauen („Grigio Newmarket“) 3500GT Touring mit rotem Lederinterieur. Das Auto, Chas- sis #101.1886, wurde am 23. November an Cornacchia angeliefert und am 11. Dezember 1961 an Hermes Pan an dessen römischem Adresse Via Colonna Antonina 52 ausgeliefert. Pan benutzte das Auto während seines Aufenthaltes in Italien und reiste damit zu allen Drehorten von „Cleopatra“. Im Juni 1962 endeten die Dreharbeiten und Elizabeth Tay- lor, Richard Burton und Hermes Pan reisten per Schiff zurück in die USA und mit ihnen Chassis #1886 im Laderaum des Schiffes...

In den USA gehörte der 3500GT zum gewohnten Bild auf den Studio- geländen in Hollywood. 1964 war Pan als leitender Choreograph in der Filmcrew von „My Fair Lady“ mit Audrey Hepburn und Rex Harrison. Gleichzeitig fanden die Dreharbeiten zur damals berühmten TV-Serie „77 Sunset Strip“ mit Efrem Zimbalist Jr. und dem mit quiekender Stimme spre- chenden Edward Byrness, der die Rolle des „Kookie Kookson III.“ spielte. Hermes Pan wurde gebeten, seinen Maserati für einige Folgen zur Verfü- gung zu stellen und verlieh den Wagen an die Produzenten der Fernseh- serie. Um sicher zu gehen, dass der Wagen dort gut behandelt wurde fuhr Pan dann mit dem Fahrrad zwischen den einzelnen Studios hin und her!

Der Hollywood Choreograph war auch eng befreundet mit Rita Hayworth, der Hollywood Sex Göttin der 1940ger Jahre und diente auch als Ratge- ber, was ihre Probleme mit ihren Ehemännern anging. Beide waren mit dem 3500GT Touring auf einem Trip in Richtung San Francisco und bei die- ser Ausfahrt ruinierte Hermes Pan den Motor des Wagens wegen Ölman- gels... Pan liebte den Maserati sehr und fuhr ihn bis Anfang 1966 und ver- kaufte ihn an den Maserati Händler Hollywood Sports Cars am gleichna- migen Boulevard, um ihn gegen einen Ghibli einzutauschen. #1886 kam dann irgendwann in die Hände von Richard Olmstaed aus Los Angeles.

54 Efrem Zimbalist jr. und Edward Byrness auf dem Set von 77 Sunset Strip. MEHR ALS SCHWARZ.

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