Gesamtverzeichnis Des Nachlasses Von Alfred Kastil (1874–1950) Im Schönbüheler Brentano-Haus
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Gesamtverzeichnis des Nachlasses von Alfred Kastil (1874–1950) im Schönbüheler Brentano-Haus Erstellt von THOMAS BINDER und ULF HÖFER Forschungsstelle und Dokumentationszentrum für Österreichische Philosophie Graz 2004 Das Projekt „Der Nachlaß von Alfred Kastil im Schönbüheler Brentano-Haus“, in dessen Rahmen die Herstellung dieses Kataloges erfolgte, wurde von folgenden Institutionen unterstützt: Jubiläumsfond der Österreichischen Nationalbank Amt der Niederösterreichischen Landesregierung. Gruppe Kultur, Wissenschaft und Unterricht. Abteilung Kultur und Wissenschaft The Franz Brentano Foundation (Boston) Forschungsstelle und Dokumentationszentrum für österreichische Philosophie (Graz) Franz Brentano Forschung (Würzburg) Thomas Binder, Ulf Höfer Forschungsstelle und Dokumentationszentrum für österreichische Philosophie Sparbersbachgasse 41, 8010 Graz www.austrian-philosophy.at © Forschungsstelle und Dokumentationszentrum für österreichische Philosophie, 2004 Inhaltsverzeichnis I. Einleitung . v II. Gliederung des Gesamtnachlasses . ix III. Gesamtverzeichnis des Nachlasses von Alfred Kastil . 1 IV. Personen- & Körperschaftsregister . 329 Einleitung Die Bestände im Schönbüheler Brentano-Haus wurden erstmals 1999 gesichtet. Abgesehen von einem kleinen Teil der Dokumente, die vom Nachlasser, dem Innsbrucker Philosophie- professor ALFRED KASTIL (1874–1950), selbst vorgeordnet waren, waren diese im Arbeits- raum, im Speisesaal und im Vorraum des Hauses in Kisten, Laden und Truhen verstreut, zum Teil lose, zum Teil in den unterschiedlichsten Behältern. Der Zustand des Nachlasses war trotz der mangelhaften Lagerung über viele Jahre hinweg im großen und ganzen erfreulich gut, Pilzbefall, Nagetiere und Feuchtigkeit hatten nur vergleichsweise wenige Dokumente beschädigt oder gar zerstört. Es wurde beschlossen, im Rahmen des Projektes „Der Nachlaß von Alfred Kastil im Schönbüheler Brentano-Haus“1 den Nachlaß nicht nur systematisch zu erfassen, zu ordnen und fachgemäß zu lagern, sondern aus Gründen der Konservierung und Bereitstellung für wissenschaftliche Auswertung auch zu digitalisieren. Um die große Zahl der anfallenden elektronischen Faksimile entsprechend verwalten zu können, wurde eine Da- tenbank eingerichtet, die auch die Grundlage für den vorliegenden Katalog bereitstellt. Wäh- rend der Projektdauer von 2001 bis 2003 wurden in mehr als 4.000 Datensätzen Nachlaßdo- kumente mit einem Umfang von rund 26.400 Seiten beschrieben; die Separatdrucke, Bücher und Zeitschriften sind in dieser Umfangsangabe nicht berücksichtigt, sehr wohl aber in der Datenbank erfaßt. Aus ökonomischen Gründen wurde von einer Gesamtdigitalisierung Ab- stand genommen, lückenlos digitalisiert wurden jedoch alle wissenschaftlichen Schriften so- wie die wissenschaftlich und biographisch relevante Korrespondenz. Als Ergebnis des Projek- tes liegen nunmehr fast 17.000 digitale Faksimile in hervorragender Qualität vor. Im gedruck- ten Katalog wurde darauf verzichtet, das Vorhandensein von Digitalisaten eigens zu vermer- ken, da der Katalog ja in erster Linie die Originale selbst erschließen soll; in der Datenbank ist ein entsprechender Verweis natürlich vorhanden. Bei der Erfassung gänzlich übergangen wurden jene Teile der Bibliothek, die keinen wissenschaftlichen Charakter tragen, sowie ein Teilnachlaß von CHRISTIAN BRENTANO (1784–1851), dem Bruder des romantischen Dichters Clemens Brentano, der völlig aus dem Rahmen des Projektes „Schönbüheler Brentano-Haus“ fällt. Vorbemerkung zur Benutzung des Kataloges Aber auch die im Schönbüheler Brentano-Haus vorgefundenen philosophisch relevanten Ma- terialien stammen von unterschiedlichen Personen und haben unterschiedliche Provenienz. Es war daher für die Ordnung der hier katalogisierten Stücke sinnvoll, mehrere voneinander un- abhängige Einheiten einzurichten, die den jeweiligen Nachlassern zugeordnet sind. Dabei umfaßt der eigentliche Nachlaß von A. Kastil naturgemäß den größten Teil des Materials, während sich der Rest auf sog. Kryptonachlässe von Franz Brentano, J.C.M. Brentano, Oskar Kraus und Anton Marty verteilt. 1 Das Projekt „Der Nachlaß von Alfred Kastil im Schönbüheler Brentano-Haus“ wurde als Projekt Nr. 8963 vom Jubiläumsfond der Österreichischen Nationalbank gefördert; eine Zusatzförderung wurde unter dem Kennzei- chen K1-WF-5277 vom Amt der Niederösterreichischen Landesregierung. Gruppe Kultur, Wissenschaft und Unterricht. Abteilung Kultur und Wissenschaft gewährt; weitere Mittel und Leistungen wurden schließlich von der Franz Brentano Foundation (Boston), der Forschungsstelle und Dokumentationszentrum für österreichische Philosophie (Graz) und der Franz Brentano Forschung (Würzburg) bereitgestellt. Einleitung Innerhalb dieser Nachlässe erfolgte die Ordnung – angepaßt an die Gegebenheit des jeweili- gen Materials – entsprechend den Richtlinien der RNA2. Hier werden als Hauptgruppen Ma- nuskripte (A., B.), von Korrespondenzstücken (K.), Lebensdokumenten (L.) und Sammlungen (S., V., Z.) getrennt. Innerhalb der Werkmanuskripte wurden jeweils wissenschaftliche (A.1.) von nichtwissenschaftlichen (A.2.) Schriften getrennt. Die Sortierung der einzelnen Stücke erfolgt innerhalb einer Rubrik chronologisch, bei un- terschiedlichen Autoren wird zuerst alphabetisch nach Autoren und dann chronologisch sor- tiert. Dokumente, bei denen eine Datierung nicht möglich war, wurden am Ende der jeweili- gen Gruppen eingeordnet. Die wissenschaftlichen Manuskripte aus dem Hauptnachlaß Kastil wurden – soweit dies aus den Texten ersichtlich war – in Schriften aus der Studienzeit, Vorlesungs- und Vortrags- manuskripte und Manuskripten zu Publikationen eingeteilt (A.1.1 – A.1.4). Die übrigen nicht veröffentlichten Schriften Kastils wurden einerseits nach den verschiedenen philosophischen Disziplinen (Ethik, Erkenntnistheorie, Logik etc.) angeordnet (A.1.5.1 – A.1.5.10), anderer- seits nach den Personen, Apelt – Wollaston, auf die sich die Texte beziehen (A.1.6.1 – A.1.6.52). Letzteres spiegelt ein Charakteristikum von Kastils Arbeitsweise wieder, der eine beträchtliche Anzahl von nicht zur Veröffentlichung bestimmten Texten verfaßte, die direkt auf einen anderen Philosophen oder ein konkretes Werk gerichtet sind. Bei diesen Texten von ganz verschiedenem Umfang und Grad der Ausarbeitung finden sich stichwortartige Notizen, kommentierende Inhaltsangaben, Zusammenfassungen, kritische Bemerkungen aber auch vollständig ausformulierte und oft ins Reine geschriebene Kommentare und Entgegnungen, die vermutlich den jeweiligen Kontrahenten auch zugesandt wurden. Besonders hervorzuhe- ben sind unter diesem Material 22 Texte, mehrheitlich zum Problem des Kontinuums an und zu Rush Rhees, einem Dissertanden Kastils, mit dem er langjährig in intensivem wissen- schaftlichem Austausch stand. Der kleine Bestand an nichtwissenschaftlichen Schriften Kastils umfaßt einige Gedichte, Rätsel und Texte zum Schachspiel (A.2.1 – A.2.3). Die verhältnismäßig umfangreiche Korre- spondenz Kastils wurde nach Schreibern, Empfängern und chronologisch geordnet in Korre- spondenzstücke an bzw. von Kastil, Familienkorrespondenz und Korrespondenzen Dritter (K.1. – K.4.) eingeteilt. Unter den Lebensdokumenten (L.1. – L.3.) finden sich Personalpapie- re, Schulzeugnisse, Ernennungen, Tauf- und Totenscheine, Lebensläufe und familienge- schichtliche Aufzeichnungen von A. Kastil, seiner Frau Hermine und einigen weiteren Fami- lienmitgliedern, sowie einige wenige das Alltagsleben dokumentierende Stücke wie etwa Haushaltsbücher. Unter den Sammlungen Kastils (S.1. – S.5.) wurden teilweise verstreute Materialien zusammengestellt, teilweise war auch bereits eine bestimmte Ordnung vom Nach- lasser vorgegeben. Hier wurden Besprechungen von Kastils Werken, diverse Materialien zu Leben und Werk Franz Brentanos, Materialien zum Schönbüheler Brentano-Haus und ge- sammelte Bilder und Photographien angeordnet. Die umfangreichen Sammlungen fremder Autographen (S.6.), die Separatasammlung von ca. 300 Stück (Sep.), die wissenschaftliche Bibliothek (V.) mit über 740 Bänden und eine Sammlung von Zeitschriftenbänden und Zei- tungen (Z.) schließen den eigentlichen Nachlaß Kastils ab. Eine weitere Eigenart des Kastil-Nachlasses bildet die große Anzahl von Transkriptionen und Bearbeitungen von Schriften Franz Brentanos, die ihren Ursprung in der Herausgebertä- 2 Regel zur Erschliessung von Autographen und Nachlässen (RNA). Hg. von der Deutschen Forschungsgemein- schaft, Unterauschuß für Nachlaßerschließung. Berlin, 1997. Online zugänglich unter: http://zka.sbb.spk- berlin.de/rna_00.htm. vi Einleitung tigkeit A. Kastils haben: seit Beginn der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts war Kastil ge- meinsam mit Oskar Kraus mit der Herausgabe der nachgelassenen Schriften Brentanos befaßt. Das Material wurde innerhalb des Hauptnachlasses Kastil unter B. (Werkmanuskripte) und BK. (Korrespondenz) abgelegt. Die wissenschaftlichen Manuskripte wurde dabei ebenfalls nach philosophischen Disziplinen gegliedert; der leichteren Zuordnung halber wurde aber die von Franziska Mayer-Hillebrand eingeführte Ordnung des Brentano-Nachlasses übernommen, nach der in der wissenschaftlichen Literatur üblicherweise Texte aus dem Nachlaß zitiert werden.3 Die Transkriptionen und Regesten aus der Brentano-Korrespondenz wurden analog zu jener Kastils geordnet. Den wichtigsten Teil der Bestände in Schönbühel stellt wohl der Kryptonachlaß des Philo- sophen FRANZ BRENTANO (1838–1917) dar, der das Haus Schönbühel Nr. 50 im Jahre 1887 erworben hatte und hier bis zum Beginn des I. Weltkrieges jeweils die Sommermonate ver- brachte.