(UCITSG) Und Des Gesetzes Über Die Verwalter Alternativer Investmentfonds (AIFMG) Sowie Des Gesetzes Über Die Finanzmarktaufsicht (FMAG) in Erster Lesung Beraten
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STELLUNGNAHME DER REGIERUNG AN DEN LANDTAG DES FÜRSTENTUMS LIECHTENSTEIN ZU DEN ANLÄSSLICH DER ERSTEN LESUNG BETREFFEND DIE ABÄNDERUNG DES GESETZES ÜBER BESTIMMTE ORGANISMEN FÜR GEMEINSAME ANLAGEN IN WERTPAPIEREN (UCITSG) UND DES GESETZES ÜBER DIE VERWALTER ALTERNATIVER INVESTMENTFONDS (AIFMG) SOWIE DES GESETZES ÜBER DIE FINANZMARKTAUFSICHT (FMAG) AUFGEWORFENEN FRAGEN Behandlung im Landtag Datum 1. Lesung 03.12.2020 2. Lesung Schlussabstimmung Nr. 9/2021 2 3 INHALTSVERZEICHNIS Seite Zusammenfassung .................................................................................................. 4 Zuständiges Ministerium ......................................................................................... 5 Betroffene Stelle ..................................................................................................... 5 I. STELLUNGNAHME DER REGIERUNG ......................................................... 6 1. Allgemeines ................................................................................................... 6 2. Vorabumsetzung der Verordnung (EU) 2019/1156 und der Richtlinie (EU) 2019/1160 .............................................................................................. 7 3. Vorabumsetzung weiterer EWR-Verordnungen............................................ 9 4. Korrektur Art. 1 Abs. 3 Bst. c und Art. 98 Abs. 6 UCITSG ............................ 12 II. ANTRAG DER REGIERUNG ..................................................................... 14 III. REGIERUNGSVORLAGEN ....................................................................... 15 1.1 UCITSG ................................................................................................ 15 1.2 AIFMG ................................................................................................. 27 1.3 FMAG .................................................................................................. 51 Beilagen: – Verordnung (EU) 2019/1156 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Juni 2019 zur Erleichterung des grenzüberschreitenden Vertriebs von Organismen für gemeinsame Anlagen und zur Änderung der Verordnun- gen (EU) Nr. 345/2013, (EU) Nr. 346/2013 und (EU) Nr. 1286/2014; – Richtlinie (EU) 2019/1160 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Juni 2019 zur Änderung der Richtlinien 2009/65/EG und 2011/61/EU im Hinblick auf den grenzüberschreitenden Vertrieb von Organismen für ge- meinsame Anlagen. 4 ZUSAMMENFASSUNG Anlässlich der Sitzung vom 3. Dezember 2020 hat der Landtag den Bericht und An- trag Nr. 125/2020 betreffend die Abänderung des Gesetzes über bestimmte Orga- nismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (UCITSG) und des Gesetzes über die Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFMG) sowie des Gesetzes über die Finanzmarktaufsicht (FMAG) in erster Lesung beraten. Gegenstand der Vorlagen ist die Umsetzung der Richtlinie (EU) 2019/1160 zur Än- derung der Richtlinien 2009/65/EU (UCITS-Richtlinie) und 2011/61/EU (AIFM- Richtlinie) im Hinblick auf den grenzüberschreitenden Vertrieb von Organismen von gemeinsamen Anlagen (OGAW und AIF) und die Durchführung bzw. erforder- liche Umsetzung der direkt anwendbaren Verordnung (EU) 2019/1156 zur Erleich- terung des grenzüberschreitenden Vertriebs von Organismen für gemeinsame An- lagen. Sowohl die Richtlinie (EU) 2019/1160 als auch die Verordnung (EU) 2019/1156 verfolgen das Ziel, den freien Verkehr für Anteile von Organismen für gemeinsame Anlagen im gesamten EWR noch besser sicherzustellen, indem fest- gestellte Hindernisse durch umfangreichere Koordination und Harmonisierung be- seitigt werden. Die Richtlinie (EU) 2019/1160 wird durch die Verordnung (EU) 2019/1156 ergänzt. Durch die beiden Rechtsakte soll der grenzüberschreitende Fondsvertrieb weiter erleichtert werden. Die Gesetzesvorlagen wurden vom Landtag als notwendige Umsetzungsmassnah- men im Hinblick auf die Richtlinie (EU) 2019/1160 bzw. Durchführungsmassnah- men im Hinblick auf die Verordnung (EU) 2019/1156 begrüsst. Der Landtag hat dem Eintreten auf die Vorlagen einhellig zugestimmt. In der ersten Lesung des Landtages wurden keinerlei Fragen aufgeworfen. Ursprünglich war vorgesehen, dass die relevanten Gesetzesvorlagen gemeinsam mit dem EWR-Übernahmebeschluss in Kraft treten, da von Seiten unserer EWR/EFTA-Partnerstaaten stets zugesichert wurde, dass sie noch vor Sommer ihre nationalen Gesetzesumsetzungsprozesse abschliessen werden. Die Lage hat sich zwischenzeitlich insoweit geändert, als dass der EWR-Übernahmebeschluss nun definitiv nicht rechtzeitig vor Sommer in Kraft treten wird und folglich ein zeitglei- ches Inkrafttreten der Gesetzesvorlagen mit den EU-Staaten nicht möglich ist. Da- mit die Chancengleichheit zwischen dem liechtensteinischen Fondsplatz und den 5 EU-Anbietern erhalten bleibt, soll im Rahmen der vorliegenden Stellungnahme, eine Vorabumsetzung der Verordnung (EU) 2019/1156 und der Richtlinie (EU) 2019/1160 auf den 2. August 2021, also zeitgleich mit der Anwendbarkeit der Ge- setzesvorlagen in den EU-Mitgliedstaaten, erfolgen. Zudem sollen ab 2. August 2021 neue Geschäftsmöglichkeiten für spezielle Arten von alternativen Investmentfonds (AIF) bzw. Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) durch eine Vorabumsetzung der EU-Verordnungen (EU) Nr. 345/2013 (EuVECA), Nr. 346/2013 (EuSEF), 2015/760 (ELTIF) sowie 2017/1131 (Europäische Geldmarktfonds) für nationale Anbieter geschaffen wer- den. Auch das soll die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des liechtensteini- schen Fondsplatzes stärken. ZUSTÄNDIGES MINISTERIUM Ministerium für Präsidiales und Finanzen BETROFFENE STELLE Finanzmarktaufsicht Liechtenstein, FMA 6 Vaduz, 16. März 2021 LNR 2021-413 P Sehr geehrter Herr Landtagspräsident, Sehr geehrte Frauen und Herren Abgeordnete Die Regierung gestattet sich, dem Hohen Landtag nachstehende Stellungnahme zu den anlässlich der ersten Lesung betreffend die Abänderung des Gesetzes über bestimmte Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (UCITSG), des Gesetzes über die Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFMG) und des Ge- setzes über die Finanzmarktaufsicht (FMAG) aufgeworfenen Fragen sowie zu den von der Regierung vorgeschlagenen Vorabumsetzungen von EU-Rechtsakten bzw. Korrekturen in der Vorlage zur Abänderung des UCITSG zu unterbreiten. I. STELLUNGNAHME DER REGIERUNG 1. ALLGEMEINES Das Eintreten auf die Vorlagen war unbestritten und die Vorlagen wurden in der Landtagssitzung vom 3. Dezember 2020 in erster Lesung behandelt. Es wurden da- bei keine inhaltlichen Fragen zu den Bestimmungen der Vorlagen aufgeworfen. Die Regierung sieht jedoch Vorabumsetzungen verschiedener EU-Rechtsake ver- bunden mit einem aktualisierten Inkrafttretensdatum für die Gesetzesvorlagen vor und nimmt zudem Korrekturen in Art. 1 Abs. 3 Bst. c und Art. 98 Abs. 6 UCITSG 7 vor, um eine richtlinienkonforme Umsetzung im Hinblick auf Art. 93 Abs. 7 UCITS- Richtlinie zu gewährleisten. 2. VORABUMSETZUNG DER VERORDNUNG (EU) 2019/1156 UND DER RICHT- LINIE (EU) 2019/1160 In der EU sind die Verordnung (EU) 2019/1156 und die Richtlinie (EU) 2019/1160 am 2. August 2019 in Kraft getreten. Die Mitgliedstaaten haben spätestens bis zum 2. August 2021 nationale Rechts- und Verwaltungsvorschriften zu erlassen, um der Richtlinie nachzukommen. In der Verordnung (EU) 2019/1156, die grundsätzlich direkt Anwendung findet, ist geregelt, dass die harmonisierten Bestimmungen über die Anforderungen an Marketingmitteilungen und die Publikationspflichten der zuständigen Aufsichtsbehörden auf der Webseite, welche die Richtlinie (EU) 2019/1160 ergänzen, gleichzeitig mit der Richtlinie am 2. August 2021 An- wendung finden. Derselbe Anwendungszeitpunkt gilt für die ebenfalls in der Ver- ordnung (EU) 2019/1156 enthaltenen Abänderungen der Verordnungen (EU) Nr. 345/2013 und Nr. 346/2013 im Hinblick auf die jeweilige Aufnahme der analo- gen Regelung zum Pre-Marketing in der Richtlinie (EU) 2011/61/EU (AIFMD). Der Gemeinsame EWR-Ausschuss hat mit Beschluss Nr. 53/2021 vom 5. Februar 2021 die Übernahme der Verordnung (EU) 2019/1156 und der Richtlinie (EU) 2019/1160 in das EWR-Abkommen beschlossen. Aufgrund der Verzögerun- gen der nationalen Umsetzungs- und Genehmigungsverfahren in den beiden an- deren EWR/EFTA-Staaten ist nicht davon auszugehen, dass der EWR-Übernahme- beschluss rechtzeitig am 2. August 2021 in Kraft treten wird. Aufgrund des bereits laufenden Umsetzungsgesetzgebungsverfahrens in Liechtenstein steht jedoch ei- nem Inkrafttreten der nationalen Gesetzesvorlagen am 2. August 2021, d.h. zum selben Zeitpunkt der vorgesehenen Anwendbarkeit der Richtlinie (EU) 2019/1160 und der Verordnung (EU) 2019/1156 in den EU-Mitgliedstaaten, nichts entgegen. 8 Auch aus Sicht der liechtensteinischen Marktteilnehmer ist eine Vorabumsetzung der entsprechenden Rechtsakte erwünscht. Die Regierung schlägt daher eine Vorabumsetzung dieser EU-Rechtsakte vor. Dazu wird in dem neu aufgenommenen Kapitel III. Bst. b in der UCITSG-Vorlage und dem ebenfalls neuen Kapitel III. Bst. f in der AIFMG-Vorlage vorgesehen, dass die Ver- ordnung (EU) 2019/1156 bis zu ihrer Übernahme in das EWR-Abkommen als nati- onales Recht Anwendung findet. Im jeweiligen Abs. 2 derselben Bestimmungen sind Verweisbestimmungen auf die Publikation des EWR-Rechtsaktes vorgesehen. Da die Richtlinie (EU) 2019/1160 vollständig in nationales Recht umgesetzt wird, ist ihre Aufnahme in Kapitel III. UCITSG bzw. AIFMG nicht erforderlich. Die jewei- lige Inkrafttretensbestimmung wird – anders als noch in den Gesetzesvorlagen im Bericht und Antrag Nr. 125/2020