Kultursponsoring Und Mäzenatentum in Hessen
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Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst Kultursponsoring und Mäzenatentum in Hessen 2. Hessischer Kulturwirtschaftsbericht Herausgeber Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Verantwortlich: Dr. Helga Jäger Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst Verantwortlich: Dr. Klaus Arzberger Bearbeitung und Redaktion HA Hessen Agentur GmbH Susanne Piesk, Regina Giebel Postfach 1811 D-65021 Wiesbaden Abraham-Lincoln-Straße 38 - 42 D-65189 Wiesbaden Telefon 0611 774-81 Telefax 0611 774-8313 [email protected] www.hessen-agentur.de Layout ansicht kommunikationsagentur, www.ansicht.com nach einer Idee von Mandy Schlundt Druck Bernecker Druck GmbH, Melsungen Titelbild Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Buchhandlung Walter König, Köln Fotos ansicht, B. Braun Melsungen AG, DekaBank Deutsche Girozentrale, Eckelshausener Musiktage, Ernst & Young, Hessischer Rundfunk, Dr. Helga Jäger Report Nr. 684 ISBN-Nr. 3-89352-139-9 Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur mit Quellenangabe gestattet. Belegexemplar erbeten. Wiesbaden 2005 Präsentation des Berichts mit freundlicher Unterstützung durch 3 Vorwort Als gesellschaftlicher Tradition und Gegenwart kommt Kultur ein hoher Eigenwert zu; sie ist elementarer Bestandteil von Lebensqualität. Zudem gewinnt sie als Imagefaktor und Wirt- schaftsbereich stetig an Bedeutung – ohne ihre Eigenständigkeit ökonomischem Kalkül zu opfern. Das Klima zwischen Kultur und Wirtschaft in Der Bedeutungszuwachs bei der privaten Kul- Hessen hat sich verändert. Kultur ist in den ver- turförderung resultiert auch aus der angespann- gangenen Jahren für viele Unternehmen zum ten finanziellen Lage bei der öffentlichen Kultur- Thema geworden, aber auch die Kulturszene finanzierung. Es sind neue Allianzen sowie hat sich der Wirtschaft stärker geöffnet. Kultur- Modelle von Partnerschaft und Zusammen- schaffende beginnen sich als Teil der Kulturwirt- arbeit zwischen Kulturanbietern unterschiedlich- schaft zu verstehen – dies hat die positive Reak- ster Art und privaten Förderern unterschiedlich- tion auf den 1. Hessischen Kulturwirtschaftsbe- ster Provenienz entstanden. richt eindrucksvoll belegt. Der 2. Hessische Kulturwirtschaftsbericht unter- Unternehmen in Hessen schätzen aber nicht nur sucht die Bedeutung der privaten Kulturförde- ein anregendes kulturelles Milieu an ihren rung in Hessen, auch im Hinblick auf deren Zu- Standorten. Viele von ihnen sind auch bereit, sammenhang mit der öffentlichen Kulturförde- hierin eine Verpflichtung zu sehen und enga- rung. Er informiert über inhaltliche Schwerpunk- gieren sich vor Ort, in Stadt und Region für te des privaten Engagements sowie über des- Kultur. Kunst und Kultur sind ohne privates sen Art und Umfang. Die Motive der privaten Engagement durch einzelne Firmen, durch Förderer und deren Kriterien bei der Auswahl Mäzene, Stiftungen und ehrenamtlich tätige förderwürdiger Vorhaben finden ebenso Ein- Bürgerinnen und Bürger in Hessen heute nicht gang in die Untersuchung. mehr denkbar. Diese Privaten ermöglichen längst ein zusätzliches Kulturangebot, ein hoch- Da nichts so überzeugend ist wie das gute Bei- karätiges „Mehr“ an Kultur. Eine solche freiwilli- spiel, enthält der Bericht darüber hinaus an- ge Unterstützung ist nobel und ihr gilt unsere schauliche Portraits von privaten Förderern so- Anerkennung. Wir freuen uns, diese Leistungen wie privat geförderten Kultureinrichtungen und mit dem vorliegenden Bericht mehr in das –veranstaltungen, die hoffentlich zum Nachah- öffentliche Bewusstsein rücken zu können. men anregen. Dr. Alois Rhiel Udo Corts Hessischer Minister für Wirtschaft, Hessischer Minister für Verkehr und Landesentwicklung Wissenschaft und Kunst 3.2.1 Leitmotive für kulturelles Engagement der Wirtschaft 40 3.2.2 Sponsortypen 42 3.2.3 Regionale Verbundenheit 50 3.2.4 Bevorzugt unterstützte Kulturbereiche 50 3.2.5 Sponsoring von kulturellen Events 57 3.2.6 Art der Zuwendungen 58 3.2.7 Unternehmenskunstsammlungen und Betriebsmuseen 59 3.2.8 Kulturelles Engagement und Architektur 63 3.2.9 Branchenherkunft und Größe der Kultur unter- stützenden Unternehmen 66 3.2.10 Private Förderung für die Freie Kulturszene 70 *2. HESSISCHER KULTURWIRTSCHAFTSBERICHT* 4 Stiftungswesen 74 Inhaltsverzeichnis 4.1 Stiftungen und Stiftungsrecht 75 ============================== 4.2 Kulturförderung durch Stiftungen 79 4.3 Öffentliche Kulturstiftungen 81 Impressum Seite 4.4 Private Kulturstiftungen in Hessen 83 Chancen für Kunst und Kultur – 2 4.4.1 Regionale Verteilung 84 Plädoyer für eine offene Diskussion 4.4.2 Alter der Stiftungen 87 über das Zusammenspiel von Kultur, 4.4.3 Organisationsformen Wirtschaft und Politik der Stiftungen 87 Beitrag von Karin Heyl 4.4.4 Branchennähe der Stiftungen 89 6 4.4.5 Vermögen der Stiftungen 90 Einleitung 10 4.4.6 Unterstützte Kulturbereiche 92 Zusammenfassung 14 4.4.7 Art und Umfang der Unterstützung 102 1 Formen der privaten 4.4.8 Auswahlkriterien 104 4.4.9 Kulturförderung Kulturförderung 20 1.1 Sponsoring 22 der Sparkassenstiftungen 105 1.2 Mäzenatentum, Stiftungs- 5 Mäzenatentum und Kulturför- und Spendenwesen 24 derung anderer Institutionen 110 2 Umfang der privaten 5.1 Mäzene 112 5.2 Fördervereine und Förderkreise 116 Kulturförderung 28 2.1 Kulturförderung in Deutschland 29 5.3 Kirchenverbände 120 2.2 Kulturförderung in Hessen 31 5.4 Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.V. 123 3 Kultursponsoring 34 5.5 Hessischer Rundfunk 124 3.1 Kultursponsoring in Deutschland 36 3.2 Kultursponsoring in Hessen 38 Anhang Tabellenverzeichnis 168 Abbildungsverzeichnis 169 Literaturverzeichnis 170 Liste der Portraits 172 6 Fazit und Empfehlungen 128 6.1 Zusammenspiel von öffentlichem Liste der Experten 173 und privatem Engagement 129 Vielen Dank 6.2 Regionale Kulturförderung 130 6.3 Netzwerke der privaten für Ihr Interesse. Kulturförderung 132 Es bediente Sie 6.4 Einflussnahme von Sponsoren 134 Ihr Land Hessen 6.5 Kulturförderung und Medien 134 6.6 Kultur im Hessen-Marketing 135 Kultur mit allen - Nachwort 136 Beitrag von Hadwiga Fertsch-Röver 7 Struktur und ökonomische Bedeutung der Kulturwirtschaft in Hessen - Fortschreibung der wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen auf Basis des Jahres 2002 – 144 7.1 Überblick 145 7.1.1 Umsatz 146 7.1.2 Beschäftigte 147 7.1.3 Selbständige Künstler 148 7.2 Umsätze in den Teilmärkten der Kulturwirtschaft in Hessen 149 7.3 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und selbständige Künstler in den Teilmärkten der Kulturwirtschaft in Hessen 151 7.3.1 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 151 7.3.2 Selbständige und freie Künstler 152 7.4 Freie Kulturszene 155 7.4.1 Beschäftigte 155 7.4.2 Umsatz 156 7.5 Öffentliche Kulturförderung in Hessen 159 7.5.1 Kulturausgaben der hessischen Kommunen und Landkreise 159 7.5.2 Kulturausgaben des Landes Hessen 161 7.5.3 Kulturausgaben des Landes Hessen nach Teilmärkten 161 7.5.4 Direkte Kulturförderung des Landes Hessen 162 7.5.5 Indirekte Kulturförderung des Landes Hessen 163 7.5.6 Öffentliche Kulturförderung im Bundesländervergleich 166 6 Plädoyer Die Berührungspunkte und Schnittmengen von Kultur und Wirtschaft sind heute vielfältig, vielfältiger als in der jüngeren Vergangenheit, und es scheint, dass wir zu einem Zusammenwirken der beiden Lebensbereiche zurückkehren, das uns vergleichbar aus anderen Epochen – so der Renaissance – durchaus bekannt ist. Liegt es aus- schließlich an den knapper werdenden öffentlichen Mitteln? Oder liegt es vor allem an der allgemein zu beobachtenden Ökonomisie- rung der Welt? Wie ist das Zusammenrücken von diesen beiden un- sere Lebenswelt bestimmenden Bereichen zu bewerten und vor allem wie ist es zu gestalten – das sind die Fragen, die uns an dieser Schnittstelle beschäftigen. Auf der einen Seite sind unter dem Druck der knapper werdenden öffentlichen Mittel die Kulturinstitutionen gefordert, sich als wirt- schaftliche Geschäftsbetriebe zu organisieren: Wirtschaftlichkeit und Marketing sind dabei nicht nur Kriterien für eine erfolgreiche Ein- werbung von Drittmitteln, sondern werden auch von politischer Seite gefordert und zunehmend Chancen für als Voraussetzung für öffentliche Zuwendungen Kunst und Kultur definiert. Die Einführung Plädoyer für eine offene Diskussion der Steuerungsmodelle in über das Zusammenspiel von Kultur, den hessischen Museen ist ein entscheidender Schritt Wirtschaft und Politik in diese Richtung. 7 Manchmal verschwimmt aufgrund dieser Entwicklung die Grenze zu dem, was der 1. Hessische Kulturwirtschafts- bericht als erwerbswirtschaftlichen Bereich der Kultur- wirtschaft bezeichnete. Dieser Sektor wächst kontinuier- lich und gerät in den letzten 10 Jahren wegen seiner wirt- schaftlichen Bedeutung und den Beschäftigungspoten- zialen immer stärker in den Blickpunkt der Politik. Heute entfallen in Deutschland, bezogen auf den Gesamtumsatz in der Kultur, 70% auf die Kulturwirtschaft und nur rund 30% auf den öffentlichen Kultursektor1. Die Kulturwirt- schaft ist aber auch – ganz abgesehen von ihrer wirtschaft- lichen Bedeutung – eine lebendige Ergänzung zum öffent- Es waren die Kulturwirtschaftsberichte – lichen und gemeinnützigen Kulturbetrieb im Bereich der erst ungeliebt und verdächtig – die dies Kunst und Kulturproduktion. ins Bewusstsein der Politiker rückten. Zählt man alle öffentlichen, privatwirtschaftlichen und Heute machen sie deutlich, was Kultur gemeinnützigen Aktivitäten insgesamt zusammen, so und Kulturwirtschaft gerade in Zusam- erzielt der Kultursektor im weiteren Sinne pro Jahr eine menhang mit dem