Und Enwicklungsprojekt Heide-Guide Inhalt
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Projekt Heide-Guide Das Forschungs- und Enwicklungsprojekt Heide-Guide Ein GPS-gestütztes Besucherinformationssystem für den Naturpark Lüneburger Heide Inhalt: 1. Zielsetzung und Organisation ________________________________________ - 2 - 2. Beitrag zum Naturschutz ____________________________________________ - 3 - 2.1 Das Projektgebiet und die Touren _________________________________________ - 3 - 2.2 Schutz sensibler Bereiche durch Besucherlenkung ____________________________ - 4 - 2.3 Besucherinformation und Umweltbildung ____________________________________ - 5 - 3. Tourismus im Projekt Heide-Guide ____________________________________ - 6 - 3.1 Ansprache und Berücksichtigung unterschiedlicher Zielgruppen: _________________ - 6 - 3.2 Nachhaltigkeit der touristischen Zielsetzung _________________________________ - 7 - 4. Die Technik ______________________________________________________ - 8 - 4.1 Technik und Funktionsweise von Hugo dem Heide-Guide_______________________ - 8 - 4.2 Empfangsgeräte und Datenformate ________________________________________ - 9 - 5. Touren _________________________________________________________ - 10 - Projekt Heide-Guide 1. Zielsetzung und Organisation Das Projekt Heide-Guide wurde als Forschungs- Zum einen sollen die Belange des Naturschutzes und Entwicklungsvorhaben von der Alfred Toepfer im Naturpark stärker unterstützt werden. Hervor- Akademie für Naturschutz (NNA) von Nov. 2008 zuheben ist hier der Schutz sensibler Bereiche vor bis April 2010 durchgeführt. In dieser Projektlauf- einer intensiven Inanspruchnahme durch den zeit wurde ein neues Informations- und Len- Tourismus. Dies erfolgt durch eine aktive Besu- kungssystem für den Naturpark Lüneburger Heide cherlenkung, die zugleich auch dazu dienen kann, erstellt, das die Besucher mithilfe der GPS- die Besucher auf besonders attraktive Bereiche Navigation durch die Natur führt und hierbei viele des Gebiets direkt hinzuweisen. Kombiniert mit interessante Informationen vermittelt. der Vermittlung von hochwertig aufbereiteten In- formationen ergibt sich so eine aktive Besucher- Die Zielsetzung des Projektes und der Projektför- lenkung, die durch ihren Bildungsanspruch positi- derung bestand darin, mithilfe der GPS-Technik ve Effekte für den Naturschutz erzielen kann. Das einen Beitrag sowohl zum Naturschutz als auch Ziel ist eine erhöhte Wertschätzung der Natur. In zu einem nachhaltigen Tourismus in diesem Ge- Verbindung mit vielen weiteren Informationen biet zu erstellen. Hierfür wurde im Rahmen dieses unterschiedlichster Themenbereiche erhält der Forschungs- und Entwicklungsvorhabens der Naturpark ein spannendes Informationssystem für Heide-Guide “Hugo“ als Prototyp eines neuartigen seine Gäste. Besucherinformationssystems entwickelt, das zukunftsweisende Möglichkeiten der Information Die Umsetzung des Informations- und Lenkungs- in Grosschutzgebieten aufzeigt und in diesem systems in Verbindung mit moderner Technik soll Sinne auch modellhaft auf andere Gebiete über- zudem ein interessantes touristisches Angebot tragbar ist. erzeugen, das die Attraktivität des Naturparks Lüneburger Heide für Besucher steigert. Eine Der konkrete Mehrwert dieses Systems ergibt sich Ausweitung des naturtouristischen Angebots auf allerdings erst aus der Verbindung zwischen Na- das gesamte Naturparkgebiet könnte zu einer turschutz, Tourismus und den modernen Medien. Entlastung des eigentlichen Naturschutzgebietes Die Schnittmengen der Naturschutzziele mit ei- führen und damit die Umsetzung der naturschutz- nem nachhaltigen Tourismus und der modernen fachlichen Entwicklungsziele unterstützen. GPS-Technik ermöglichen Synergieeffekte, die nur in Kombination dieser drei Komponenten rea- Die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz hat- lisierbar sind. Die Zielsetzung des Projekts war te als Träger des Projekts die Projektleitung sowie also auf eine Verknüpfung von Naturschutz und die Geschäftsführung für den Heide-Guide über- Tourismus fokussiert, von denen beide Seiten nommen. zukünftig profitieren könnten. - 3 - Das Projekt wurde gefördert aus Mitteln: Projektpartner für den Heide-Guide waren: • des Europäischen Fonds für regionale Ent- • der Trägerverein des Naturparks Lüneburger wicklung (EFRE) Heide: Naturparkregion Lüneburger Heide durch die Investitions- und Förderbank Nie- e.V. dersachsen (NBank) • die Firma Cruso Informationssysteme GmbH • der Bingo Umweltlotterie durch die Nieder- • die Brockmann-Rother GbR sächsische Lottostiftung 2. Beitrag zum Naturschutz 2.1 Das Projektgebiet und die Touren Mit einer Fläche von über 107.000 Hektar zählt Lüneburger Heide insgesamt auch 11 FFH- der Naturpark Lüneburger Heide zu den größten Gebiete. Das größte unter ihnen ist identisch mit in Deutschland. Er umfasst neben den größten dem Naturschutzgebiet Lüneburger Heide und hat zusammenhängenden Heideflächen Mitteleuropas eine Flächengröße von 23.000 ha. Hier wird zu- viele weitere wertvolle Landschaftsbestandteile, dem mit der trockenen europäischen Heide die als Schutzgüter und Schutzgebiete des Natur- (LRT 4030) einer der flächenmäßig größten Le- schutzes auch internationale Bedeutung aufwei- bensraumtypen auf rund 3000 ha geschützt. Im sen. Projektgebiet kommen weitere 26 wertbestim- mende Lebensraumtypen, sowie 18 wertbestim- Neben dem Naturschutzgebiet und verschiedenen mende Tier- und Pflanzenarten vor. Das FFH- Landschaftsschutzgebieten umfasst der Naturpark - 4 - Gebiet Lüneburger Heide ist zugleich auch das einzige ausgewiesene Vogelschutzgebiet im Naturpark und bietet 14 Arten aus Anhang I der Vogelschutzrichtlinie einen Lebensraum. Dar- unter finden sich beispielsweise das Birkhuhn, die Heidelerche oder der Schwarzspecht. Wei- tere 16 Arten nutzen das Gebiet als Rastplatz während des Vogelzuges. Diese hervorragende und internationale Bedeu- tung des Gebietes für den Naturschutz war in diesem Projekt sowohl in der Zielsetzung als auch in der inhaltlichen Erstellung des Heide- Guide in besonderem Maße zu berücksichtigen © D. Blume-Winkler und zu integrieren. 2.2 Schutz sensibler Bereiche durch Besucherlenkung Der Heide-Guide trägt dazu bei, ökologisch sen- sondere auf den Premium-Wegen des Natur- sible Bereiche im Naturschutzgebiet und im Na- parks. Neue Wege wurden durch den Heide- turpark Lüneburger Heide vor einer intensiven Guide also nicht erschlossen. Inanspruchnahme durch den Tourismus zu schüt- Regelmäßige oder temporäre Lenkungsmaßnah- zen. Das GPS-gestützte Besucherinformations- men des Naturschutzes können in den Heide- system ermöglicht eine gezielte Lenkung der Be- Guide aufgenommen werden. So besteht die sucher, da diese durch die Tourenvorschläge Möglichkeit, dem Besucher über entsprechende aktiv auf bestimmte Wege geleitet werden. So Informationen die Ziele dieser Maßnahmen zu können naturschutzfachlich besonders sensible erläutern und damit für Betretungsverbote oder Bereiche vor Störungen bewahrt werden. Im Ge- zeitweise gesperrte Wege eine höhere Akzeptanz genzug lernt der Besucher aber auch die schöns- bei den Besuchern zu erreichen. ten Bereiche des Naturparks mit Hugo, dem Hei- de-Guide kennen. Bei der Auswahl der POI wurde darauf geachtet, dass in deren Umfeld keine Gefährdung von Die Routen für den Heide-Guide befinden sich auf Schutzgütern durch ein erhöhtes Besucherauf- den bestehenden Wegen im Gebiet und insbe- kommen entsteht. Projekt Heide-Guide 2.3 Besucherinformation und Umweltbildung Ein wesentliches Ziel des Projektes ist die Um- turlandschaft des Naturparks können auch Aufga- weltbildung und -information. Den Besuchern des ben und Ziele der Landschaftsplanung hervorra- Naturparks Lüneburger Heide und seiner zahlrei- gend dargestellt werden. chen Schutzgebiete sollen die Aufgaben und Ziele Der Nutzer des Heide-Guides wird während sei- des Naturschutzes vermittelt werden. Auf diese nes Besuchs im Naturpark einer Vielzahl unter- Weise soll eine erhöhte Wertschätzung der Natur schiedlicher Schutzgebietskategorien begegnen. und ein Zugewinn an Verständnis für den Natur- Um die Systematik und die jeweiligen Ziele und schutz realisiert werden. Um dieses Ziel umzuset- Aufgaben der verschiedenen Schutzgebiete zu zen, werden verschiedene naturschutzfachliche erläutern, wurden diese als POI aufgenommen Inhalte in den POI des Heide-Guide integriert und und beschrieben. Einblicke in die Flora und Fauna erläutert. des Gebiets wurden zudem mit diversen Informa- tionen in den POI-Texten gegeben und zusätzlich mit einem kleinen Bestimmungslexikon, das ex- emplarisch einige charakteristische Pflanzen- Arten darstellt. Der Besucher soll auf seinen Touren durch den Naturpark einen Überblick über die unterschiedli- chen Schutzgebietskategorien erhalten. Natur- schutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete und Naturdenkmale wurden daher anhand von Bei- spielen erläutert. Individuelle Besonderheiten einzelner Gebiete wurden dabei herausgestellt. © A. Winkler Mit dem Hinweis auf besonders attraktive Land- Auch die Kategorien des Europäischen Schutzge- schaftsräume soll den Besuchern vor allem auch bietsnetzes Natura 2000 sind integriert und erläu- die Schönheit der regionalen Kulturlandschaft tert. Verschiedene FFH-Gebiete und das Vogel- bewusst gemacht werden. Die Entwicklungszu- schutzgebiet mit ihren besonderen Ausprägungen sammenhänge und die erforderlichen Nutzungen und den wertgebenden Lebensraumtypen und bzw. Pflegemaßnahmen zum Erhalt diese Räume Arten wurden so beschrieben, dass auch der Laie werden im Rahmen der einzelnen Infopunkte die Bedeutung dieser Gebiete verstehen kann. vermittelt. Denn anhand der facettenreichen Kul- Zusätzlich wurden