St. Johannis | Klosterkirche ( Youngstars)
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Nummer 1| 2018 Brief aus den Gemeinden Christuskirche | St. Johannis | Klosterkirche ( Youngstars) Liebe Leserinnen und Leser! Ein Jubiläumsjahr ist zu Ende gegangen, ein neues ist angebrochen. Vielleicht ist das neue Jubiläumsjahr nicht ganz so gewaltig, wie das vergangene, doch immerhin für die- jenigen, die davon betroffen sind, und für unsere Region ist es sehr bedeutsam und mit vielen Erinnerungen verbunden. Strei- chen wir bei der 500 eine Null weg, bleiben 50 übrig. 1968, vor 50 Jahren, wurde die Christuskirche in Bordesholm in einem Fest- gottesdienst geweiht. Zwar reichen die An- fänge der Christuskirche noch weiter zurück, doch mit der Fertigstellung des Kirchbaus bekamen Bordesholm und Wattenbek einen weiteren kirchlichen Standort. Die damals wachsenden Gemeinden rechtfertigten ei- nen weiteren Kirchbau in Bordesholm neben der Klosterkirche und der St. Johanniskirche in Brügge. In diesem Jahr wollen die Redaktionsmit- glieder des Gemeindebriefes dieses Jubilä- um der Christuskirche durch verschiedene Berichterstattungen und Hinweise beglei- ten. Es wird nicht immer das Hauptthema des Gemeindebriefes sein, aber es werden immer wieder Menschen zu Wort kommen, die eng mit der Christuskirche verbunden sind oder waren. Erinnerungen sollen so le- bendig werden. Manches kommt vielleicht wehmütig daher, anderes fröhlich und herz- lich. Erinnerungen an ein lebendiges Ge- meindeleben in und um die Christuskirche in Bordesholm herum. Es grüßt Sie und Euch herzlich Henry Koop, Pastor an St. Johannis, für das Redaktionsteam des Gemeindebriefes (H.-K. Fiek) Foto: T. Engel 2 | 1| 2018 Christuskirche | St. Johannis | Klosterkirche Brief aus den Gemeinden 50 Jahre Christuskirche – das Jubiläum „Einen anderen Grund kann niemand le- gen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“. Dieser Vers steht auf dem Grundstein der Christuskirche, die vor 50 Jahren 1968 fer- tiggestellt und eingeweiht worden ist. Sie ist flankiert von den Kirchen, die ihr Alter in Jahrhunderten angeben. Aber eine Kirche, an deren Entstehen sich noch Viele erinnern können, ist etwas ganz Besonderes. „Ich habe den Hahn mitgebaut!“ – so stolz wird sich auch vor 800 Jahren ein Schlosser gefühlt haben, wenn er sein Werk schon von weit außerhalb des Dorfes ganz oben auf der Turmspitze golden leuchten gesehen hat. Von unseren Erbauern leben noch viele. Und diejenigen, die als Erste dort getauft, ge- traut, konfirmiert wurden, erzählen das auch (H.-K. Fiek) gerne als ganz besonderes Ereignis. „Sie ist Ort von Kirche mitten chen. Liebe Bordesholmerinnen und Bordesholmer! Sie alle sind herzlich eingeladen, das Jubilä- im Leben.“ In der Christuskirche hängt das Kreuz aus dem Stahl eines im Krieg gesunkenen Schif- um der Christuskirche mit uns am 3. Juni 2018 Die Christuskirche: Gebaut, weil das Gemein- fes - was für ein Symbol! ganz groß zu feiern! dehaus in Wattenbek zu eng geworden war, Und im Kreuz wird auch deutlich, wo unser Ihre Pastorin Stefanie Kämpf das nach dem Krieg aus Platzmangel in den eigentliches Zentrum liegt. Weder diesseits Nachbarkirchen eingerichtet worden war. noch jenseits der alten B4, weder an der Für die Flüchtlinge. Die aus Kiel – die waren Linde in Alt-Bordesholm noch am Bahnhof. immerhin noch ausgebombt oder evakuiert. Unser wahres Zentrum ist Christus! Unsere Und für die Flüchtlinge aus Pommern und Mitte und der Grund, auf dem wir daran ar- Ostpreußen. Lager entstanden, die Finnen- beiten, Gottes Welt von hier aus, von Bor- haussiedlung. Wattenbek und Bordesholm desholm und Wattenbek aus, so aufzubauen, wuchsen über die Jahrzehnte zu einem von wie sie nach seinem Willen sein soll: Aus- außen nicht zu unterscheidenden Ort zusam- druck von Liebe! men. Die Bahn, die damals absichtlich au- ßerhalb der Dörfer gebaut worden war, liegt heute im Zentrum – dort, wohin nach einer Zwischenphase am Markt 1 auch das Bor- desholmer Rathaus vom althergebrachten Ortszentrum an der Linde in Alt-Bordesholm Christuskirche in Bordesholm: Das Jubiläumsjahr 2018 gezogen ist. Dazu alle Geschäfte, die einen Ortskern prägen. Sa, 02.06.18, 10.00 Uhr: Goldene Konfirmation des Jahrgangs 1968 Eine der ersten Aktionen, diese Gegend von So, 03.06.18, 10.00 Uhr : Festgottesdienst zum 50- jährigen Jubiläum einer Neubesiedlung zu einem Zentrum zu machen, war, rückblickend gesehen, der (Termin wird bekanntgegeben): Offene Chorkonzerte ab 12 Uhr in der Bau der Christuskirche. Und tatsächlich ist Kirche die Christuskirche auch als Kirchengemeinde (Termin wird bekanntgegeben): Jubiläumsmarkt mit vielen Ausstellern heute deutlich Kirche im Zentrum. Sie ist gut von Kunsthandwerk erreichbar, sie ist nicht prächtig. Aber auch Sa, 15.09.18, 17.00 Uhr: Aufführung eines Chorkonzertprojektes nicht einschüchternd, und sie ist einladend. Fr, 09.11.18, 18.00 Uhr: Ehrenamtsfest Sie ist Ort von Kirche mitten im Leben. Ob- wohl die Christuskirche selbst vor einigen Jahren unter Denkmalschutz gestellt wurde und architektonisch durchdacht ist, braucht man hier nicht nach Kunstschätzen zu su- Brief aus den Gemeinden Christuskirche | St. Johannis | Klosterkirche 1 | 2018 | 3 Maurermeister Hübner erinnert sich Fritz Hübner ist 84 Jahre, aber er erinnert blieb seiner Lehrfirma Gustav-Reese- sich an jeden Bau, den er im Laufe seines Bau treu und übernahm dort später langen Berufslebens als Maurermeister als Bauleiter viele Aufträge. Mit dem hochgezogen hat. “Wenn ich durch Schles- Motorrad fuhr er zu den einzelnen wig-Holstein fahre, treffe ich immer wieder Baustellen und zum Teil durch ganz auf eine der 22 Turnhallen, die ich mitgebaut Deutschland. habe“, sagt er stolz, und ich empfinde tiefen Respekt für solch eine Lebensleistung. Er „Das haben wir gut gemacht.“ Als ich ihn auf den Bau der Christus- kirche vor 50 Jahren anspreche, da erhellt sich sofort sein Gesicht. „Da- mals habe ich den Ziegelstein für die Kirche ausgesucht und ich glaube, der Ziegel ist wirklich gut. Stein für Stein haben wir das große Gebäude (C. Struck) gemauert, so richtig nach Maurer- art. Neulich war ich zu einer Beerdigung in der Christuskirche, da hab ich mir den Verblender noch mal angesehen und gedacht: Das haben wir gut gemacht.“ Er erzählt mir davon, wie er als 34-jähriger auf dem Gerüst gearbeitet hat, zusammen mit einem guten Freund, Egon Tank, der für die Klempnerarbeiten zuständig war und der am Schluss auch den Hahn auf der Kirche installiert hat. „Nach einem Sommer waren wir fertig, das war Bedingung der Kirchengemein- de.“ Für mich als Zugezogener ist es schön, von einem Zeitzeugen vom Bau der Christuskirche zu hören. Sicher gibt es noch mehr Menschen in Bordesholm, die sich erinnern und für die auf ganz beson- dere Weise der Bau der Christuskirche mit ihrem Leben verbunden ist. Thomas Engel „Wir bauen (noch) eine Kirche in Bordesholm!“ Robert Brokoph (88) arbeitete als Hochbau-Architekt beim Landesbauamt Kiel und war vor allem für Krankenhausplanung, aber auch für das Kieler Institut für Meereskunde (mit Seehundbecken!) verantwortlich. Als langjähriges Kirchenvorstandsmitglied betrieb er den Bau der Christuskirche eifrig mit. plötzlich der jetzige Platz, damals eine Mi- Michael Struck: Lieber Robert Brokoph, schung aus „Urwald“, Müllplatz und Bienen- wieso baute man eigentlich die Christuskir- Standort, zum Verkauf – und wir griffen zu. che? Es gab doch die Klosterkirche und St. M.S.: Wer hat den Namen „Christuskirche“ Johannis in Brügge! ausgesucht? Robert Brokoph: Ja, und die Gemeinden R. B.: Bei der Grundsteinlegung 1967 war der gehörten auch eng zusammen. Aber durch Name noch nicht klar. Doch der eingemauer- den Krieg hatte sich mit der Ansiedlung von te Bibelspruch aus dem 1. Korintherbrief lau- Kieler Werftarbeitern und Ost-Flüchtlingen tete: „Einen anderen Grund kann niemand le- die Einwohnerzahl und auch die Zahl aktiver gen, als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christen in Ost-Bordesholm und Wattenbek Christus.“ Nicht ganz zufällig war das mein stark vergrößert. Der Wattenbeker Kirchen- und meiner Frau Renate Hochzeitsspruch… raum reichte längst nicht aus. Pastor Bartel M. S.: Wurde die Kirche genau so gebaut, wie und ich – als KV-Mitglied und Architekt – be- sie geplant war? trieben erst zu zweit, dann mit dem KV die R. B.: Aus finanziellen Gründen mussten wir Kirchenbau-Idee. Vor allem Pastor Irmer von leider auf den Gang zwischen Gemeindehaus (C. Struck) der Klosterkirche musste überzeugt werden. und Kirche verzichten. Den geplanten An- Beim Architektenwettbewerb gewann Gustav schluss sieht man noch an der Kirchenwand. Henses Entwurf. Dann musste KV-Finanzge- R. B.: Nein. Der Platz, auf dem jetzt die Wat- M. S.: Was wünschst Du der Christuskirche für nie Albert Lüthje „nur noch“ die Finanzie- tenbeker Grundschule steht, lag uns zu weit die Zukunft? rung hinkriegen. „in der Pampa“, viel war da noch unbebaut. R. B.: Dass sie stets gut besucht ist, voll an- M. S.: War gleich klar, wo die neue Kirche ste- Ein Bordesholmer Grundstück am Groten- genommen wird und alle gerade bei dem mit- hen sollte? kamp/Steenredder war zu klein. Dann stand wirken, was sie gut können. 4 | 1| 2018 Christuskirche | St. Johannis | Klosterkirche Brief aus den Gemeinden Verantwortlich für den Glockenklang Dieter Thilow (82) war Direktor des Amtsgerichts Neumünster. Er gründete und leitete den evangelischen Jugendchor Bordesholm. Von 1990 bis 2003 war er zudem als Präsident des Nordelbischen Kirchengerichtes tätig. schickte Herrn Thilow mehrere Möglichkeiten des „Geläutes“ auf Tonband zu. Als Leiter der Bordesholmer Liedertafel und Mitglied des Kirchenvorstandes war er dafür auch rundum prädestiniert. Immer