Die damals

Die Ems ist mit einer Länge von 371 km Deutschlands kürzester Strom. Sie entspringt in der Senne bei Schloß Holte-Stukenbrock und fließt zunächst in nordwestlicher Richtung durch die Münsterländische Bucht. Etwa bei Rheine ändert sie ihre Fließrichtung nach Nord und mündet nordwestlich von Emden in die Nordsee. Kurz nach ihrer Quelle tritt sie in den Kreis ein und fließt danach im Kreis Gütersloh durch die Städte und Rheda-Wiedenbrück. Nordwestlich von Rheda-Wiedenbrück bildet sie die Gemeindegrenze zwischen Herzebrock-Clarholz und Gütersloh sowie . Nach ihrem Lauf über Harsewinkeler Gebiet tritt sie westlich der Neuen Mühle in den Kreis Warendorf ein.

Im Bereich von Harsewinkel fließen ihr von Süden der Poggenbach und der Ruthenbach zu, die auf Herzebrock-Clarholzer Gebiet entspringen. Von Norden münden die Lutter, der Abrooksbach, der Rhedaer Bach und der Loddenbach in die Ems. Diese entspringen oder entstehen durch den Zusammenfluss kleinerer Bäche am Südhang des Teutoburger Waldes.

Die ersten menschlichen Eingriffe in den Lauf der Ems erfolgten im Mittelalter mit dem An- legen von Mühlen. Die Hüttings Mühle liegt auf dem Südufer der Ems an der Grenze zu Marienfeld. Obereigentümer war das Kloster Clarholz, in dessen Besitz sie seit 1231 nachweisbar ist. Die Neumühle westlich von Greffen war Eigentum des Klosters Marien- feld. Sie wird 1270 in Zusammenhang mit einem Wiederaufbau erwähnt, ist also sicher älter. Seit 1318 lagen die Fischereirechte in der Ems beim Kloster Marienfeld.

Im Bereich Harsewinkel verlief die Ems in einem 800 Meter breiten Sohlental als Flach- landfluss und war einer ständigen natürlichen Veränderung unterworfen. Erosionen führ- ten zu aus- und einbuchtenden Ufern, an einigen Stellen sogar zu Durchbrüchen, in folge deren kam es über Jahre hinweg einer andauernden Veränderung des Flusslaufes und zu seiner Vielzahl von Altarmen. Außerdem suchte sich der Fluss nach Überschwemmungen häufig ein neues Bett. Ursache der Überschwemmungen waren das niedrige Gefälle der Ems und die große Sandfracht, die sie mit sich führte. Da die Sohle des Flussbettes höher lag als die angrenzenden Wiesen standen diese bei Hochwässern lange Zeit unter Wasser

Deutlich ist auf dem Lageplan für eine Erneuerung der Umflut für die Neumühle in Greffen der Die Abbildung zeigt, wie auf den Gleithängen des Ufers nach und nach Sand mäandrierende Verlauf der Ems zu erkennen. Die Mühlenumflut verläuft auf der Südseite und abgelagert wird, während es auf den Prallhängen zu Sandabspülungen kommt. An hatte die Funktion, bei starker Wasserführung der Ems eine Überschwemmung der aufwärts gegenüber liegenden Prallhängen eines Mäanders kann es zu Uferdurchbrüchen liegenden Wiesen zu verhindern. Bei Niedrigwasser konnte sie durch eine Entlastungsschleuse kommen, durch die das alte Flussbett sich zu einem Altarm entwickelt. abgetrennt werden, so dass genügend Wasser für den Betrieb der Mühle in der Ems verblieb. Auf dem Lageplan ist Osten oben. Quelle: Ansgar Kaiser: Zur Geschichte der Ems. Natur und Ausbau (= Veröffentlichungen aus dem Quelle: Stadtarchiv Harsewinkel, Bestand A, Nr. 518 Kreisarchiv Gütersloh, Reihe 1, Heft 1). Rheda-Wiedenbrück 1993, S. 26.

Die lang anhaltenden Überflutungen im Emstal verdarben nicht nur die Heumahd im Emstal, sondern fügten auch dem Vieh, das lange im Wasser stehen musste, Schaden zu. Foto: Foto Jäger, Harsewinkel