Fachamt Sozialraummanagement Abteilung SR 1 - Integrierte Sozialplanung

Sozialraumbeschreibung

Planungsraum 8 Nienstedten - -

Teil 1 – Zahlen zum Planungsraum und zur Bevölkerungsstruktur

Fassung: September 2010

Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Inhalt 1 Einleitung ...... 4 1.1 Aufbau ...... 5 2 Lage und Geschichte ...... 7 2.1 Administrative Einordnung ...... 7 2.2 Geschichte ...... 7 2.3 Räumliche Beschreibung ...... 10 2.3.1 Sozialraum Nienstedten ...... 10 2.3.2 Sozialraum Blankenese...... 10 2.3.3 Sozialraum Iserbrook-Mitte ...... 11 2.3.4 Sozialraum Iserbrook-Ost ...... 11 3 Sozialraumdaten...... 13 3.1 Bevölkerung ...... 13 3.1.1 Bevölkerungsentwicklung ...... 13 3.1.2 Einwohnerdichte ...... 14 3.2 Altersstruktur ...... 15 3.3 Menschen mit Migrationshintergrund ...... 16 3.4 Wanderungen ...... 20 3.5 Wohnstruktur ...... 22 3.6 Immobilienpreise ...... 26 3.7 Einkommen ...... 28 3.8 Wahlen ...... 29 4 Zielgruppen ...... 30 4.1 Junge Menschen ...... 30 4.1.1 Junge Menschen mit Migrationshintergrund ...... 32 4.1.2 Familiensprache von Grundschülern ...... 34 4.1.3 Junge Menschen in Bedarfsgemeinschaften nach SGB II ...... 34 4.1.4 Familiäres Umfeld ...... 35 4.1.5 Hilfen zur Erziehung ...... 36 4.1.6 Erwerbslose junge Menschen ...... 36 4.2 Menschen im Erwerbsalter ...... 37 4.2.1 Menschen im Erwerbsalter mit Migrationshintergrund ...... 39 4.2.2 Familien ...... 41

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4.2.3 Erwerbslose ...... 43 4.2.4 Empfängerinnen und Empfänger von Transferleistungen ...... 47 4.3 Ältere Menschen ...... 50 4.3.1 Ältere Menschen mit Migrationshintergrund ...... 51 4.3.2 Alleinstehende ältere Menschen ...... 53 4.3.3 Ältere Menschen im Transferleistungsbezug ...... 54 5 Zusammenfassung markanter Daten ...... 55 5.1.1 Planungsraum ...... 55 5.1.2 Nienstedten ...... 55 5.1.3 Blankenese ...... 56 5.1.4 Stadtteil Iserbrook ...... 56 5.1.5 Iserbrook-Mitte ...... 56 5.1.6 Iserbrook-Ost ...... 56 6 Soziale Infrastruktur, Netzwerke und Handlungsfelder ...... 58 6.1 Kinder, Jugendliche und Familien ...... 58 6.2 Senioren ...... 58 6.3 Bildung ...... 58 6.4 Gesundheit ...... 58 6.5 Sport ...... 58 6.6 Kulturelle Angebote ...... 58 6.7 Bürgerhäuser, -vereine, Netzwerke und Religionsgemeinschaften ...... 58 6.8 Karte sozialer Infrastruktur im Planungsraum ...... 58 7 Fazit und Handlungsempfehlungen ...... 61

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1 Einleitung Zu den Aufgaben des Fachamtes Sozialraummanagement gehört eine fachübergreifende Planung und Steuerung der sozialen Infrastruktur. Mit der integrierten Sozialplanung werden dem Bezirk grundlegende Informationen über die Lebenslagen, Risiko- und Defizitlagen so- wie die Handlungspotentiale der im Bezirk lebenden Bevölkerungsgruppen zur Verfügung gestellt. Durch die Verknüpfung der unterschiedlichen Fachperspektiven und Fachlogiken (Kinder, Jugendliche und Familien; Sport und Kultur; Gesundheit; Senioren; integrierte Stadtentwicklung) wird kommunales Handlungswissen erzeugt, welches die Grundlage für eine raumbezogene Infrastrukturplanung und für die strategische Gesamtausrichtung des Bezirks darstellt. Ziel der integrierten Sozialplanung ist es, Bedingungen und Maßnahmen zu beschreiben, die zur Verbesserung der Lebensbedingungen der in einem Planungs- und/oder Sozialraum lebenden Alters- und Zielgruppen beitragen. Der gesetzliche Hintergrund der integrierten Sozialplanung ist vielseitig verankert. Bereits das Grundgesetz hat mit der „…Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse ...“ eine sozial- räumlich ausgeglichene Orientierung zum Ziel. Auch im Bau- (BauGB) und Sozialrecht gibt es eindeutige Aufträge zu einer sozialräumlich ausgerichteten Planung. Das SGB VIII Kinder und Jugendhilfegesetz (KJHG) enthält in § 1 den Generalauftrag, dass Jugendhilfe „dazu beitragen soll, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien, sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu schaffen.“ Weitere Aufträge leiten sich aus dem Hamburgischen Bezirksverwaltungsgesetz (BezVG) und dem Hamburgischen Gesundheitsdienstgesetz (HmbGDG) ab. Die Sozialraumbeschreibung bildet die Grundlage der integrierten Sozialplanung. Der Sozial- raum ist Lebensraum, Quartier und Heimat der dort lebenden Menschen. Hier spiegeln sich gesellschaftliche Entwicklungsprozesse und Versäumnisse wider. Je nach sozialer und räum- licher Segregation wachsen die Problemlagen in bestimmen Gebieten des Bezirkes. So kann steigende Arbeitslosigkeit die Situation in einer Nachbarschaft verändern oder Wanderungs- prozesse führen zu einer anderen Zusammensetzung der Bevölkerung in einem Sozialraum. Hinzu kommt, dass demographische Prozesse einzelne Gebiete altern lassen und sich neue Fragen nach dem Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen aufwerfen. Die Sozialraumbeschreibung ist ein methodischer Ansatz, Lebensräume möglichst realitäts- getreu und wirklichkeitsnah abzubilden. Dabei werden fachübergreifend die Lebenslagen aller, dort lebenden Alters- und Zielgruppen quantitativ beschrieben und in Bezug gesetzt zu den bezirklichen Handlungsfeldern Senioren, Bildung, Gesundheit, Sport, Integration, Ju- gendhilfe und Soziales. Für diese kleinräumige Analyse bedient sie sich soziodemografischer und infrastruktureller Daten (quantitativer Teil) die mit fachübergreifenden Informationen (qualitativer Teil) zu den Planungs- und Sozialräumen in einem Gesamtbericht zusammenge- führt werden. In Abstimmung mit den Fachbereichen werden Potenziale und Defizite sowie daraus abzuleitende Ziele und Handlungserfordernisse für die einzelnen Sozialräume ermit- telt und für Politik und Verwaltung benannt. Fachplanungen und Fachberichte sind nicht Bestandteil der Sozialraumbeschreibung. Mit Fachplanungen werden bezirklich definierte, sozialraumbezogene Ziele verfolgt. Sozialraum- beschreibungen und Fachplanungen stehen in einem dialogischen Verhältnis zueinander: in den Fachplanungen werden die Erkenntnisse zu den Sozialräumen aufgegriffen und die be- zirklichen Ziele der Fachplanungen werden in die Sozialraumbeschreibungen integriert. 4 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Der Bezirk ist untergliedert in 24 größere und kleinere Sozialräume. Die Sozialräume orien- tieren sich an den Lebensräumen der Menschen und bilden die Analyseeinheit. Sie werden für die Planung von sozialer Infrastruktur zu 10 Planungsräumen zusammengefasst. Dabei orientieren sich die Planungsräume überwiegend an den 14 Stadtteilen des Bezirks. Nur im Süd-Westen des Bezirks werden mehrere Stadtteile zu einem Planungsraum zusammenge- fasst. Die Sozialräume eines Planungsraumes werden gemeinsam in einer Sozialraumbe- schreibung analysiert und beschrieben.

Hier vorgelegt ist zunächst der quantitative Teil der Sozialraumbeschreibung. Da mit der in- tegrierten Sozialplanung ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt wird und sie als ein Gesamt- konzept für den Bezirk verstanden werden muss, bedarf es einer Verständigung und eines Konsens über die zu verwendenden Indikatoren und der weiteren Ausrichtung des Gesamt- berichts. Quantitative Daten des Gesundheitsamtes sind in die Sozialraumanalysen noch nicht eingeflossen. Dazu müssen noch Auswertungs- und Verfahrensabsprachen entwickelt werden. Ebenso sind die Lebenslagen von Menschen mit Behinderung in dieser Beschrei- bung noch nicht berücksichtigt.

1.1 Aufbau Grundlage der Sozialraumbeschreibung ist die administrative Abgrenzung, geographische Beschreibung und der geschichtliche Hintergrund der Sozialräume (Kapitel 2). Anhand der Strukturdaten sollen die Ressourcen und Defizite im Sozialraum (Kapitel 3 Sozial- raumdaten) sowie die Zielgruppen für die Planung (Kapitel 4 Zielgruppen) herausgestellt werden. Bei den Strukturdaten werden Aussagen getroffen zur Bevölkerungszusammenset- zung, zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund und ohne deutsche Staatsangehörigkeit, zu Wanderungen innerhalb des Bezirks, zur Haushaltsstruktur, zur Wohnstruktur, zu den Im- mobilienpreisen und der Wahlbeteiligung. Näher eingegangen wird auf die Zielgruppen Jun- ge Menschen, Menschen im Erwerbsalter und ältere Menschen. Für die Daten wird zuerst ihre Aussagekraft dargestellt, anschließend wird anhand von Text und Graphiken der Sozialraum bzw. die Zielgruppe beschrieben. Im Anhang befinden sich umfassende Datentabellen und die Quellen. Die Themen sind so aufgebaut, dass zuerst die Daten für den Planungsraum, den Bezirk und die Stadt vorgestellt und anschlie- ßend die Sozialräume im Kontext zum Planungsraum, zum Bezirk und zu der Stadt Hamburg beschrieben werden. Die Daten aus den Jahren 2001 und 2005 sind aus den vorherigen Sozi- alraumbeschreibungen entnommen. Sie liegen teilweise nur für den Stadtteil oder für den Sozialraum vor. Die qualitative Erhebung der Lebenslagen und die soziale Infrastruktur (Kapitel 6) bilden den zweiten Teil der Sozialraumbeschreibung. Planungserfordernisse – das heißt Unterstüt- zungsbedarf und Bedürfnisse der Zielgruppen im Sozialraum – werden hier anhand von qua- litativen Befragungen und durch die Beiträge der Fachämter im Dezernat erfasst und konkre- tisiert. Der Gesamtbericht schließt mit einem Fazit zu den Lebenslagen und Handlungsempfehlun- gen ab (Kapitel 7).

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Zur besseren Lesbarkeit sind die absoluten Zahlen gerundet, ohne die Aussagekraft der Da- ten zu verändern. Aus dem Tabellenanhang können bei Bedarf die genauen Zahlen entnom- men werden.

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2 Lage und Geschichte

2.1 Administrative Einordnung Der Planungsraum 8 (PR 8) liegt in der Region II und umfasst die Sozialräume Nienstedten, Blankenese, Iserbrook Mitte und Iserbrook Ost. Nienstedten, Blankenese und Iserbrook sind jeweils Stadtteile. Das Gebiet Iserbrook Ost ist Themengebiet der integrierten Stadtteilent- wicklung. Im Planungsraum sind keine Quartiere enthalten. In der Tabelle 1 werden den vier Sozialräumen die verschiedenen administrativen Gebietseinheiten zugeordnet.

RISE-Gebiete 1 Sozialräume Stadtteil Statistische Gebiete und sonstige Quartiere Nienstedten Nienstedten 30001 bis 30004 Keine Blankenese Blankenese 31001 bis 31006 Keine Iserbrook Ost Iserbrook 32003 Themengebiet Iserbrook Iserbrook Mitte Iserbrook 32001, 32002, 32004, 32005 Keine Tabelle 1 - Administrative Zuordnung Der Planungsraum 8 grenzt im Westen an die Stadtteile Sülldorf und und im Osten an die Stadteile , Osdorf und Groß-Flottbek. Südlich begrenzt die den Pla- nungsraum. Nördlich grenzt die Stadt Schenefeld an.

2.2 Geschichte In Nienstedten befand sich schon im 13. Jahrhundert eine Kirche. Es war Zentrum des Kirch- spiels Nienstedten mit den Dörfern Rissen, Sülldorf, Schenefeld, Blankenese, Dockenhuden, Osdorf, , Groß- und Klein-Flottbek sowie dem Nordteil der damaligen Elbinsel Finken- werder. Nach wechselvoller Geschichte, Kriegen und Belagerungen, Epidemien, regelmäßi- gen Überflutungen und Landabtragungen durch die Elbe siedelten sich im 17. Jahrhundert neben kleinen Bauern auch reiche Hamburgerinnen und Hamburger an und gründeten Land- sitze, die den mondänen Charakter des Stadtteils bis heute bestimmen. Im Jahr 1860 wohn- ten in Nienstedten etwa 700 Einwohnerinnen und Einwohner. Das Dorf wuchs schnell, trieb Handel und Landwirtschaft und wird 1867 durch die Eisenbahn an Blankenese und Altona angebunden. Im Jahr 1882 siedelte sich die Elbschloss Brauerei an. Um 1900 werden erste Arbeiterwohnungen für 125 Familien erreichtet. Nienstedten hatte um die Jahrhundertwen- de etwa 1.800 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Jahr 1927 wird Nienstedten erst nach Altona, anschließend mit dem Groß Hamburg Gesetz nach Hamburg eingemeindet. Es be- wahrte sich durch das 19. und 20. Jahrhundert seine mondäne Tradition und stellt sich heute als Wohngebiet traditionell wohlhabender Hamburgerinnen und Hamburger dar. (Quelle: Sozialraumbeschreibung von 2002 und www.nienstedten.de) Blankenese wird urkundlich im Jahr 1301 erwähnt. Im Jahr 1464 leben 8 Einwohnerinnen und Einwohner in Blankenese. Der Ort wächst langsam und entwickelt sich in Konkurrenz zu Hamburg zu einem Fischerei- und Frachtschiffhafen. Im Jahr 1640 leben in Blankenese 200 Menschen, im Jahr 1719 sind es 700, im Jahr 1795 schon 1.500 und im Jahr 1837 2.100 Men-

1 Gebiete der integrierten Stadtteilentwicklung (u.a. Sanierungsgebiete und Gebiete der Sozialen Stadt) 7 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook schen. Es sind überwiegend Fischer-, Seemanns-, Lotsen- und Kapitänsfamilien. 1867 fällt Blankenese an Preußen. Im gleichen Jahr wird die Eisenbahnstrecke nach Altona eröffnet, im Jahr 1883 die Verbindung nach Wedel. Im Jahr 1890 leben 4.100 Einwohnerinnen und Ein- wohner in Blankenese. Im Jahr 1919 vereinigen sich Blankenese, Mühlenburg und Dockenhuden. Im Jahr 1927 wird Blankenese nach Altona und im Jahr 1938 mit dem Groß- Hamburg Gesetz nach Hamburg eingemeindet. Zu diesem Zeitpunkt lebten 18.700 Men- schen in Blankenese. Der Stadtteil blieb von den verheerenden Bombenangriffen im zweiten Weltkrieg weitgehend verschont. Nach dem Krieg siedelten sich in Blankenese wie in den übrigen Elbvororten zunehmend wohlhabendere Hamburgerinnen und Hamburger an. Zu- dem besitzt Blankenese touristische Attraktionen. Insbesondere das Treppenviertel wird in den Sommermonaten zahlreich besucht. Heute gilt Blankenese als einer der wohlhabends- ten und vornehmsten Stadtteile der gesamten Stadt. (Quelle: Sozialraumbeschreibung von 2002) Iserbrook wurde als „Iserenbrock“ im Jahr 1588 erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich war Iserbrook kein eigenständiges Dorf, sondern Hinterland der Landgemeinde Dockenhuden (heute aufgegangen in die Stadtteile Blankenese und Nienstedten). Im 19. Jahrhundert wurden unter dem Einfluss der Blankeneser Kaufmannsfamilie Godeffroy weite Flächen aufgeforstet 2. Der Ort Iserbrook entsteht erst nach dem Bau der Eisenbahn- verbindung Altona Blankenese im Jahr 1867 mit der Gründung des „Waldhotels Iserbrook“ im Jahr 1892. Durch Eingemeindung in die Großstadt Altona/Elbe im Jahr 1927 (Groß-Altona- Gesetz) wurde Iserbrook, das mit Dockenhuden 1919 zu Blankenese gekommen war, Erwei- terungsgebiet für die städtische Besiedelung. Mit Mitteln der städtischen Siedlungs- Aktiengesellschaft Altona (SAGA) entstand die denkmalgeschützte Häuserzeile an der Süll- dorfer Landstraße. Das erste Haus wurde 1924 in Rotklinker in Eigenleistung für 20.000 Reichsmark errichtet. Dahinter entstand nördlich ein Siedlungsgebiet, dessen Grundstücke mit einer Größe von 1.000 m² auf die Selbstversorgung der Bewohner durch Land- und Gar- tenwirtschaft angelegt war. Auf der gegenüberliegenden Seite der Schenefelder Landstraße entstand in der Zeit des Nationalsozialismus ab 1936 eine Siedlung aus kleinen Doppelhäu- sern auf kleinen Grundstücken. Diese wurden seinerzeit gezielt an verdiente Partei- Genossen verkauft. Im Jahr 1938 (Groß-Hamburg-Gesetz) kam Iserbrook mit Blankenese zu Hamburg. 1951 wurde aus Iserbrook erstmals ein eigener Stadtteil. 1949 wurde die erste Schule, 1954 die Martin-Luther-Kirche erbaut. Durch den gestiegenen Wohnraumbedarf in Folge des Zweiten Weltkrieges setzte sich die Siedlungsbildung fort. Heute ist der Stadtteil geprägt durch ein verdichtetes Mietwohnungsgebiet der 1960-er Jahre (Sozialraum Iserb- rook Ost) und durch die einfache, bürgerliche Einzel- und Siedlungshausbebauung (Sozial- raum Iserbrook Mitte) (Quelle: Sozialraumbeschreibung von 2002, www.hamburg.de/iserbrook/ und www.wikipedia.org).

2 Quelle: Stadtteilbeschreibungen unter www.hamburg.de/iserbrook/ Zugriff: 12.04.2010. 8 Stand Sep. 2010

2.3 Räumliche Beschreibung In diesem Kapitel werden, soweit Informationen darüber zur Verfügung stehen und für den Planungsraum von Relevanz sind, Informationen zur räumlichen Infrastruktur aufbereitet. Dabei werden Themen wie Ortszentren, Öffentlicher Personennahverkehr, Verkehrsbelas- tung, Naherholung, lokale Ökonomie, Baustruktur, Stadtentwicklung, neue Wohn, Gewerbe, Einzelhandelsgebiete und Verknüpfung zu benachbarten Räumen aufgegriffen. Im Kapitel 6 erfolgt (im 2. Arbeitsschritt der Sozialraumbeschreibung) die Zusammenführung der sozialen Infrastruktur mit Überlegungen der Fachplanungen. Einen ersten Überblick zur Infrastruktur ist in der Karte (Kapitel 6.8.) sowie im Anhang als Auszug aus der Datenbank „Infrastruktur“ dargestellt.

2.3.1 Sozialraum Nienstedten Der Sozialraum Nienstedten reicht im Süden von der Elbe bis zum Norden an die S-Bahnlinie und grenzt dort an den Sozialraum Alt Osdorf. Die westliche Grenze zum Sozialraum Blanke- nese verläuft entlang dem Mühlenberg und der Schenefelder Landstraße, die östliche Gren- ze zum Sozialraum Othmarschen bildet die Baron Vogth-Straße. Am Alten Verkehrsweg dem Elbhochufer hat sich die mit ihrer Landhauskultur entwickelt. Insgesamt gilt Nienstedten als wohlhabender und mondäner Wohnstandort mit der attraktiven Lage am Elbufer und zwei großen heute öffentlich zugänglichen Parkflächen (Hirschpark an der westlichen Grenze und Wesselhöeftpark und Westerpark an der östlichen Grenze). Seit 1867 verkehrt zwischen Blankenese und Altona die Eisenbahn, die heute als S- Bahnlinie 1 die nördlichen Bereich von Nienstedten gut an das Hamburger Verkehrsnetz an bindet. Durch Nienstedten fahren die Buslinien 286 (alle 30 Minuten) und die Schnellbusli- nien 36 und 39 (alle 15 bzw. 20 Minuten). Nienstedten ist daher sehr gut an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen. Einkaufsmöglichkeiten befinden sich entlang der Nienstedtener Straße und am Nienstedtener Marktplatz. Im Westen von Nienstedten ist die Führungsakademie der Bun- deswehr ansässig.

2.3.2 Sozialraum Blankenese Die südliche Grenze bildet die Elbe. Die nördliche Grenze zum Sozialraum Sülldorf bilden die Rissener Landstraße, der Waldpark Marienhöhe und die Straße Siebenbuchen. Die westliche Grenze zum Sozialraum Rissen bildet der Waldpark Falkenstein sowie die Straße In de Bar- gen. Im Nord-Osten bildet die S-Bahnlinie die Grenze zum Sozialraum Iserbrook-Mitte. Im Osten bilden Mühlenberg und Schenefelder Landstraße die Grenze zum Sozialraum Nien- stedten. Der ursprüngliche Fischerort am Elbufer und Geesthang besteht aus kleinen Häusern und bildet das Treppenviertel. Vom Treppenviertel über den Marktplatz bis zum S-Bahnhof ver- läuft die Einkaufsstraße. Der übrige Sozialraum ist überwiegend von Einfamilienhäusern ge- prägt und weist - wie Nienstedten - einige Villengrundstücke mit heute z.T. öffentlichen gro- ßen Parkanlagen auf. Der Westen und Norden des Sozialraums sind durch große Wald, Park und Freiflächen geprägt. Im angrenzenden Sozialraum Rissen befindet sich ein Golfplatz und am Elbufer ein Naturschutzgebiet.

Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Der Sozialraum ist über die S-Bahnlinie an das öffentliche Verkehrsnetz gut angeschlossen. Vom S-Bahnhof durch das Treppenviertel an das Elbufer fährt alle 10 Minuten ein Kleinbus. Die Buslinie 1 Richtung Sülldorf fährt alle 20 Minuten, die Linie 189 Richtung Rissen alle 10 Minuten.

2.3.3 Sozialraum Iserbrook-Mitte Der Sozialraum Iserbrook-Mitte reicht im Süden und Westen bis an die S-Bahnlinie und den Iserbrooker Weg. Dort grenzen im Süd-Westen der Sozialraum Blankenese und im Nord- Westen der Sozialraum Sülldorf an. Die süd-östliche Grenze zum Sozialraum Alt Osdorf bil- den die Straßen Brookhorst und Düppenautal und die dortige Kleingartenanlage. Die östliche Grenze zum Sozialraum Iserbrook-Ost bilden die Straßen Osdorfer Landstraße, Schenefelder Landstraße bzw. Osterloh und Holtbarg. Im Norden grenzt der Sozialraum an die Stadt Sche- nefeld. Auf Schenefelder Gebiet befinden sich entlang der Grenze landwirtschaftlich genutz- te Flächen. Wobei auf den östlichen landwirtschaftlich genutzten Flächen derzeit die Erwei- terungsbauten der Forschungseinrichtung DESY entstehen. Der Sozialraum ist überwiegend von Einfamilienhäusern geprägt. Durch Iserbrook verläuft in ost-westlicher Richtung die Bundesstraße 431, die seit Ende des Zweiten Weltkrieges den Verkehr und das Wirtschaftsleben dieses Stadtteils bestimmt. Durch den Ausbau der B 431 von einer zweispurigen Dorfstraße zu einer vierspurigen Schnellstraße hat sich das Leben erheblich verändert. Die B 431 ist als Haupt-Ausfallstraße im Hamburger Westen eine der meistbefahrenen Ost-West-Verbindungen in Norddeutschland. Die ab 1950 elektrifizierte S-Bahnlinie 1 von Blankenese nach Wedel fährt alle 20 Minuten und in den Hauptverkehrszeiten alle 10 Minuten, wobei es aufgrund der Eingleisigkeit häufig zu Verspätungen kommt. 3 Die Buslinien 1 und 22 erschließe den Sozialraum, fahren aber ebenfalls nur alle 20 Minuten. Im Sozialraum gibt es kein Ortszentrum mit Nahversorgungsmöglichkeiten. Entlang der Os- dorfer und Sülldorfer Landstraße gibt es vereinzelt Discounter für die Nahversorgung. Die nächsten Einkaufsmöglichkeiten bestehen im Ortszentrum Blankenese oder im Elbe- Einkaufszentrum im Sozialraum Alt-Osdorf.

2.3.4 Sozialraum Iserbrook-Ost Der Sozialraum Iserbrook-Ost bildet einen Siedlungsabschnitt und unterscheidet sich durch seine Gebäudestruktur von seiner Umgebung 4. Im Osten grenzt er an die Osdorfer Feldmark, die zum Sozialraum Osdorfer Born gehört. Im Süden ist er begrenzt durch die Osdorfer Land- straße. Im Westen bildet die Wohnstraße Osterloh mit ihrer Einfamilienhausbebauung die Grenze zum Sozialraum Iserbrook-Mitte. Die Schule und die Kirchengemeinde an der Osdor- fer Landstraße gehören noch zum Sozialraum. Im Norden grenzt der Sozialraum an die Stadt Schenefeld. Die bisher dort vorhandenen landwirtschaftlich genutzten Flächen werden der- zeit mit der Erweiterung der Forschungseinrichtung DESY bebaut. Im Sozialraum gibt es fast ausschließlich Geschosswohnungen, die seit den 1960er Jahren von der SAGA und dem Bauverein der Elbgemeinden (BVE) gebaut wurden. Neben drei und

3 Quelle: www.wikipedia.org 4 Die folgende Beschreibung wurde zu großen Teilen aus der Gebietsanmeldung für das Themengebiet aus dem Jahr 2008 entnommen. 11 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook vier geschossigen Gebäuderiegeln gibt es einzelne Hochhäuser, einzelne Reihenhauszeilen und Bungalowbauten. Im Süd-Westen, an der Osdorfer Landstraße (B 431) befinden sich die Martin-Luther-Kirchengemeinde und die Grundschule Schenefelder Landstraße. Daneben, auf dem ehemaligen Recyclinghof, hat die Baugemeinschaft Brachvogel eG im Jahr 2008 im Gebäudebestand 38 Wohneinheiten und 22 Doppel- und Reihenhäuser in Einzeleigentum geschaffen. Das anschließende Villengrundstück wird seit 2010 mit Mehrfamilienhäusern mit etwa 60 Wohneinheiten durch den BVE bebaut. Das Gebiet ist mit der Osdorfer Feldmark gut mit Grün- und Freiflächen versorgt. Als beson- deres Freizeitangebot ist auf den Kleingartenverein „Gartenfreunde Borndiek“, der sich im Übergang zur Feldmark befindet, hinzuweisen. Der Spielplatz mit Bolzplatz im Norden des Sozialraums wurde im Jahr 2009 erneuert. Dort ist auch die Einrichtung „Kinderhaus Iserb- rook“, eine von einer Elterninitiative getragene KiTa, eingebunden. Im Sozialraum gab es einen hohen Sozialwohnungsbestand. Die Bindungen sind jedoch bis zum Jahr 2006 ausgelaufen. Leerstände gibt es nicht. Die Mieten liegen derzeit unterhalb des Mietenspiegels. Die SAGA hat einen Wohnungsbestand von 541 Wohnungen. Davon sind etwa 10% Einzimmerwohnungen, 30% Zweizimmerwohnungen, 40% Dreizimmerwohnungen und 20% Vierzimmerwohnungen. Die BVE hat 680 Wohnungen. Davon sind etwa 6% Ein- zimmerwohnungen, 40% Zweizimmerwohnungen, 40% Dreizimmerwohnungen und 14% Vierzimmerwohnungen. Durch das Quartier verlaufen keine Hauptstraßen. Die Straße Holtbarg, Am Botterbarg und Heerbrook werden jedoch als Abkürzung zwischen den Hauptstraße Schenefelder und Os- dorfer Landstraße genutzt und sind daher von Durchgangsverkehr belastet. Auch das Wen- den der Busse durch den Schenefelder Holt für die Start- und Endhaltestelle „Schenefelder Holt“ wird als problematisch erachtet. Der Sozialraum ist durch die Buslinien 1 und 285 an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlos- sen. Die S-Bahn Station Iserbrook ist nur für den süd-westlichen Teil des Sozialraums in fuß- läufiger Entfernung (600m). Die Fahrt bis zur S-Bahn Othmarschen dauert 20 Minuten, bis zum Bahnhof Altona 35 Minuten. Zur S-Bahn Blankenese dauert es 10 Minuten, doch fährt der Bus diesen Streckenabschnitt nur alle 20 Minuten. Ebenfalls alle 20 Minuten fährt die Linie 285 von der Ecke Holtbarg/Schenefelder Landstraße zur S-Bahn Iserbrook. An der Ecke Schenefelder Holt/ Am Botterbarg befindet sich ein Nahversorgungszentrum mit Ärzten und Läden. Die Ladenzeile gehört dem BVE und ist stark von Leerstand und Fluktuati- on geprägt, die Kneipe hat ebenfalls geschlossen. Die BVE bietet dort seit 2005 mit dem Vor- Ort Büro Beratung und Information für die Mieterinnen und Mieter an. Es besteht ein Man- gel an Treff- und Kommunikationsräumen. Der Umbau des Waschhauses im Jahr 2009 zu einer Mütterberatungsstelle und einem Nachbarschaftstreff im südlichen Bereich des Sozial- raums soll darauf reagieren. Die Bewohnerinnen und Bewohner versorgen sich anhand der größeren Einzelhandelsangebote an der Osdorfer Landstraße oder im Elbe-Einkaufszentrum. Das Quartier wurde als Wohngebiet konzipiert, so dass sich kaum Gewerbe im Sozialraum befindet. Ziele für die Gebietsentwicklung, die seit 2008 begonnen hat, sind das Wohnumfeld, die Frei- flächen und die Verkehrssituation zu verbessern

12 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

3 Sozialraumdaten

3.1 Bevölkerung Indikator 5 (Sozialraum): Die Bevölkerung umfasst alle Zielgruppen der Sozialplanung in einem Sozialraum. Sie bildet daher für die verschiedenen Zielgruppen im Sozialraum die Bezugsgr ö- ße. Daneben gibt sie Auskunft über die Größenordnung der Sozialräume und des Pla nungs- raums. Der Anteil der Bevölkerung im Sozialraum an der Bevölkerung im Bezirk stellt ihr Ge- wicht im Bezirk dar. Im Planungsraum leben insgesamt 30.7 00 Menschen. Sie stellen 12,3 % der Altonaer Bevö l- kerung. Wie auf Abbildung 1 zu sehen , leben in Blankenese mit 12.800 Menschen zwei Fünf- tel der Menschen des Planungsraum s (5,1 % der Altonaer Bevölkerung) , gefolgt von Iser- brook-Mitte mit 7.700 Menschen (3,1% der Altonaer Bevölkerung) und Nienstedten mit 7.000 Menschen (2,8% der Altonaer Bevölkerung) . In Iserbrook-Ost leben mit 3.100 Me n- schen ein Zehntel der Menschen des Planungsraums (1,3 % der Altonaer Bevölkerung) .

Bevölkerung (Anteil am Planungsraum) Iserbrook Mitte Nienstedten 7.722 7.021 25% 23%

Iserbrook Ost 3.140 Blankenese 10% 12.839 42%

Abbildung 1 – Bevölkerun g 2009. Quelle: Melderegister Dezember 2009

3.1.1 Bevölkerungsentwicklung Indikator: Die Entwicklung der Bevölkerungszahlen ist für die Planung als alleinstehender Indikator nicht sehr aussagekräftig, da diese von zu vielen Faktoren abhängig ist ( natürliche Bevölkerungsentwicklung, Wanderungsverhalten ). Für die Planung ist viel mehr relevant , welche Bevölkerungsgruppen sich verändern und worauf diese Veränderungen Auswirku n- gen haben können (Kaufkraft, Wohnraumversorgung, soziale Infrastruktur). Der dynamische Indikator der Entwicklung wird daher in den entsprechenden Kapiteln zu den verschiedenen Bevölkerungsgruppen aufgenommen. Z.B. wird die Entwicklung der verschiedenen Alter s- gruppen dargestellt , da für diese Zielgruppen dann steigende und fallende Bedarfe er mittelt werden können.

5 Die Bevölkerungsdaten stammen aus dem Melderegister der Stadt Hamburg und haben den Stand 31.12.2009. Die Daten finden Sie im Ta bellenanhang in der Tabelle Bevölkerung und Altersstruktur . 13 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

3.1.2 Einwohnerdichte Indikator 6 (Sozialraum): In Bezug auf die Lebensbedingungen in einem Sozialraum kann die Einwohnerdichte sowohl als Defizit als auch als Ressource gewertet werden. • Eine hohe Einwohnerdichte bedeutet meistens einen geringeren Anteil an öffentli- chen Flächen und Freifläche pro Einwohner. Oder anders ausgedrückt – die vorhan- denen öffentlichen Flächen werden von mehr Nutzern in Anspruch genommen. Es bestehen daher stärkere Nutzungskonflikte und Belastungen durch Lärm und Immis- sionen. • Andererseits bedeutet eine hohe Einwohnerdichte für die sozialraumorientierte Pla- nung, dass im Umfeld einer Einrichtung mehr Menschen erreicht werden können und dass sich im nahen Umfeld von einer Einrichtung andere Einrichtungen, Vereine und Organisationen befinden, die Kooperationsspielräume für gemeinsame Ziele und Ak- tivitäten im Sozialraum eröffnen. Da einige Sozialräume große öffentliche Park-, Grün- und Außenflächen aufweisen, ist je- weils auch die Spanne der Einwohnerdichten in den Sozialräumen auf Ebene der statisti- schen Gebiete angegeben. Die Einwohnerdichte im Planungsraum ist mit 2.100 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer unterdurchschnittlich. Sie beträgt damit etwa zwei Drittel der Einwohner- dichte im Bezirk Altona (3.200 Einwohner/km²) und liegt etwas unter dem Wert für Hamburg (2.300 Einwohner/km²). Nienstedten weist mit 1.600 Einwohnerinnen und Einwohnern pro Quadratkilometer ledig- lich die Hälfte der Einwohnerdichte im Bezirk Altona auf. In den Statistischen Gebieten reicht die Einwohnerdichte von 1.100 bis 3.000 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilo- meter. Blankenese weist mit 1.700 Einwohnerinnen und Einwohnern pro Quadratkilometer eine geringfügig höhere Einwohnerdichte als Nienstedten auf. In fünf statistischen Gebieten liegt die Einwohnerdichte etwa auf dem Niveau für den gesamten Bezirk - zwischen 2.500 und 3.300 Einwohnerinnen und Einwohnern je Quadratkilometer. Der westliche Teil Blankeneses umfasst große öffentliche Parkflächen. In diesem statistischen Gebiet liegt die Einwohner- dichte daher nur bei knapp 500 Einwohnerinnen und Einwohnern pro Quadratkilometer. Iserbrook Ost weist mit 4.800 Einwohnerinnen und Einwohnern pro Quadratkilometer eine um 40% höhere Einwohnerdichte auf als im Bezirk Altona und sie ist doppelt so hoch wie in Hamburg. Iserbrook Mitte weist mit 3.800 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer eine 20% höhere Einwohnerdichte auf als der Bezirk. Die Einwohnerdichten reichen in den statis- tischen Gebieten von Iserbrook Mitte von 3.600 bis 4.300 Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer.

6 Die Bevölkerungsdaten stammen aus dem Melderegister der Stadt Hamburg und haben den Stand 31.12.2009. Die Daten finden Sie im Tabellenanhang in der Tabelle Bevölkerung und Altersstruktur . 14 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

3.2 Altersstruktur Indikator 7 (Sozialraum): Dargestellt werden die Zahl der Kinder und Jugendlichen, der Me n- schen im Erwerbsalter und der älteren Menschen. Ihre Anteile an der Gesamtbevölkerung zeigen auf durch welche Altersgruppen der Sozialraum geprägt ist und insbesondere genutzt wird. Auf die einzelnen Altersgruppen und ihre Lebenslagen wird gesondert im Kapitel 4 Zielgruppen eingegangen. Die Altersstruktur ist auf der Abbildung 2 dargestellt. Wie auf der Abbildung zu sehen , sind der Planungsraum und die Sozialräume geprägt durch überdurchschnittliche Anteile junger und älterer Menschen und einem unterdurchschnittlichen Anteil von Menschen im erwerbs- alter. Nienstedten weist dabei einen besonders hohen Anteil von 20,5% an Kindern und J u- gendlichen auf, während diese r in Iserbrook-Ost mit 16,9% dem Durchschnittswert des B e- zirks entspricht. Der Anteil der älteren Menschen in den vier Sozialräumen entspricht etw a dem hohen Anteil von 26,3% im Planungsraum. Dabei weis t Nienstedten den geringsten A n- teil mit 25,3% und Blankenes den höchsten Anteil mit 27,2% auf. Die im Vergl eich zum Bezirk Altona niedrigen Anteile der Menschen im Erwerbsalter liegen zwischen 54,3% i n Niensted- ten und 56,8% in Iserbrook Mitte.

Altersstruktur 0% 20% 40% 60% 80% 100%

Nienstedten 20,5% 54,3% 25,3%

Blankenese 17,4% 55,4% 27,2%

Iserbrook Ost 16,9% 56,1% 26,9%

Iserbrook Mitte 17,6% 56,8% 25,7%

PR 8 18,1% 55,6% 26,3%

Altona 16,8% 64,5% 18,7%

Hamburg 15,7% 65,1% 19,2%

unter 18-Jährige 18 bis unter 65-Jährige 65-Jährige und Ältere

Abbildung 2 – Altersstruktur 2010 . Quelle: Melderegister Dezember 200 9

7 Die Bevölkerungsdaten stammen aus dem Melderegister der Stadt Hamburg und haben den Stand 31.12.2009. Die Daten finden Sie im Tabellenanhang in der Tabelle Bevölkerung und Altersstruktur . 15 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

3.3 Menschen mit Migrationshintergrund Indikator (Zielgruppe)8: Zu den Menschen mit Migrationshintergrund gehören alle ab 1950 von außerhalb Deutschlands zugewanderten Menschen, die eingebürgert wurden sowie in Deutschland geborene deutsche Staatsbürger und Staatsbürgerinnen, bei denen sich der Migrationshintergrund aus der Migrationserfahrung der Eltern oder eines Elternteils ableitet. Und die Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Die Zahlen zu den Menschen mit Migrationshintergrund wurden nicht statistisch erhoben, sondern beruhen auf einer statisti- schen Berechnung. Die Teilgruppe der Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit wird ebenfalls dargestellt. Diese Teilgruppe ist dem Melderegister entnommen. Beiden Gruppen gemeinsam ist, dass sie von Diskriminierung und stärker von Armut betrof- fen sind. Bei der Interpretation ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Zielgruppe zwar eine höhere Armutsquote aufweist, insgesamt aber sehr heterogen ist. So ist Hamburg als inter- nationaler Handelsstandort und Standort von internationalen Unternehmen wie Airbus in und von Forschungseinrichtungen wie dem Desy in und der Tech- nischen Universität Hamburg- Wohnort für international besetzte, gut ausgebildete und hochqualifizierte Belegschaften. Die Zielgruppe wird hier benannt um bei der bezirklichen Planung auf einen diskriminie- rungsfreien Umgang und eine dem Migrationshintergrund angemessene Unterstützung bei der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben hinzuwirken. Die Bevölkerung ohne deutsche Staatsangehörigkeit wird als Teilgruppe der Menschen mit Migrationshintergrund darge- stellt, da sie einer anderen Rechtsordnung unterliegen aus der sich eine andere Lebenssitua- tion ergibt (beschränkte Arbeitserlaubnis, eingeschränkter Zugang zum Hilfesystem). Sozialraum: In Bezug auf den Sozialraum wird sie auch als Indikator für Verdrängungs- und Konzentrationsprozesse herangezogen. Die am häufigsten vorkommenden Nationalitäten geben einen Hinweis auf kulturelle Hintergründe, Sprachförderangebote und evtl. vorhan- dene soziale Netzwerke. Treten überwiegend Nationalitäten aus dem europäischen Ausland, aus Nordamerika und Japan auf, ist eher von einer Bevölkerung mit hohen bis sehr hohen Einkünften auszugehen. Im Bezug auf die Ressourcen im Sozialraum können mögliche soziale Netzwerke und migrantische Organisationen sowohl unterstützen als auch begrenzen. Diese müssen daher bei der Planung berücksichtigt und gezielt mit einbezogen werden. Für die Entwicklung werden die Daten aus den bisherigen Sozialraumbeschreibungen für die Jahre 2001 und 2005 entnommen. Im Weiteren wird diese Teilgruppe der Bevölkerung mit den sonst üblichen Begriffen be- schrieben und mit der gesamten Bevölkerung in den Gebieten verglichen. Auch wird jeweils in den Kapiteln Junge Menschen, Menschen im Erwerbsalter sowie ältere Menschen auf sie eingegangen.

8 Die Daten stammen aus dem Melderegister der Stadt Hamburg und haben den Stand 31.12.2008. Die Daten aus dem Jahr 2001 und 2005 stammen aus den Sozialraumbeschreibungen 2002 und 2006. Sie finden die Daten im Tabellenanhang in der Tabelle Bevölkerung ohne deutsche Staatsangehörigkeit . 16 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Im Planungsraum leben 5.500 Menschen mit Migrationshintergrund. Ihr Anteil von 17,8% an der Bevölkerung im Planungsraum ist 10%-Punkte niedriger als der Anteil, den sie im Bezirk Altona stellen (27,7%). In Nienstedten leben 1.300 Menschen mit Migrationshintergrund. Die am stärksten vertre- tenen Bezugsregionen sind Nord-West-Europa, östliches Mitteleuropa und Süd-West- Europa. Sie stellen einen Anteil von 18,7% an der Bevölkerung und damit etwas mehr als im Planungsraum aber ebenfalls deutlich weniger als im Bezirk Altona (27,2%). In Blankenese leben 2.200 Menschen mit Migrationshintergrund. Dort ist die stärkste Be- zugsregion ebenfalls Nord-West-Europa und anschließend sind es Süd-West-Europa und das östliche Mitteleuropa. Ihr Anteil von 16,8% ist etwas niedriger als im Planungsraum und ebenfalls deutlich niedriger als im Bezirk Altona. In Iserbrook-Mitte leben 1.300 Menschen mit Migrationshintergrund. In Iserbrook-Ost sind es 740 Menschen. Die stärksten Bezugsregionen für den Stadtteil Iserbrook sind das östliche Mitteleuropa, Nord-West-Europa und Osteuropa. In Iserbrook-Mitte stellen sie einen Anteil an der Bevölkerung von 16,3% und damit – vergleichbar mit Blankenese – etwas weniger als im Planungsraum und deutlich weniger als im Bezirk Altona. In Iserbrook-Ost stellen sie ei- nen Anteil von 23,4%. Dieses ist der höchste Anteil im Planungsraum und er ist nur etwas niedriger als im Bezirk Altona (27,2%).

17 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit Im Planungsraum haben von der Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2.300 Menschen bzw. 42,2% nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Im Bezirk Altona ist der Anteil der Men- schen ohne deutsche Staatsangehörigkeit an den Menschen mit Migrationshintergrund mit knapp 50% etwas höher. Mit einem Anteil von 7,5% an der Bevölkerung stellen sie im Pla- nungsraum einen deutlich niedrigeren Anteil an der Bevölkerung als im Bezirk Altona (13,7%) und in Hamburg (13,3%). In Nienstedten haben von der Bevölkerung mit Migrationshintergrund 639 Menschen bzw. 48,6% nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Dies ist der höchste Anteil im Planungsraum und er erreicht das bezirkliche Niveau von knapp 50%. Wie auf Abbildung 3 für das Jahr 2010 zu sehen, stellen sie mit einem Anteil an der Bevölkerung von 9,1% den höchsten Anteil im Vergleich zu den anderen drei Sozialräumen. Ihr Anteil liegt aber noch deutlich unter dem bezirklichen Niveau von 13,7%. In Blankenese haben von der Bevölkerung mit Migrationshintergrund 890 Menschen bzw. 41,3% nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Ihr Anteil von 6,9% an der Bevölkerung ist im Vergleich zum Planungsraum etwas geringer. In Iserbrook-Mitte haben von der Bevölkerung mit Migrationshintergrund 540 Menschen bzw. 43,2% nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Sie stellen einen Anteil von 7% an der Bevölkerung. Hingegen haben in Iserbrook Ost nur 230 Menschen bzw. 31,8% der Menschen mit Migrationshintergrund nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Dieser Anteil liegt deut- lich unter dem Anteil von knapp 50% im Bezirk Altona. Ihr Anteil an der Bevölkerung ist mit 7,5% geringfügig höher als ihr Anteil in Iserbrook-Mitte und Blankenese. In der Abbildung 3 ist dargestellt, wie sich ihre Anteile von 2001 bis 2010 verändert haben. Die Anteile an der Bevölkerung sind in den Sozialräumen wie im Bezirk Altona und in Ham- burg gesunken. In Nienstedten und Iserbrook-Ost gab es bis zum Jahr 2005 jedoch noch ei- nen Anstieg. In Blankenese ist der Anteil seit dem Jahr 2005 stark gefallen.

18 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Anteil 2001 bis 2010 18,0%

16,0% Altona 14,0% Hamburg 12,0% Nienstedten Iserbrook Ost 10,0% Iserbrook Mitte 8,0% Blankenese

6,0% 2001 2005 2010

Abbildung 3 – Entwicklung des Anteils der Bevölkerung ohne deutsche Staatsbürgerschaft 2001 – 2009. Quel- le Melderegister 2008 sowie Sozialraumbeschreibungen 2002 und 2006.

19 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

3.4 Wanderungen Indikator (Sozialraum): Das Wanderungsvolumen, die Summe aus Zu- und Fortzügen, kann Auswirkungen haben auf soziale Netze, Nachbarschaftshilfe und lokale Organisationen. • Ein hohes Wanderungsvolumen erfordert eine ständige Information über Angebote im Sozialraum für Zugezogene, einen erhöhten Integrations- und Anpassungsauf- wand seitens bestehender Netzwerke und Organisationen und bedeutet den mögli- chen Verlust engagierter Ehrenamtlicher. Es bedeutet aber auch, dass neue Ideen, neue Interessen und neues Engagement in einen Sozialraum kommen. • Ein geringes Wanderungsvolumen weist auf eine beständige Einwohnerschaft hin. Dies ermöglicht ein stark institutionalisiertes Engagement in Netzwerken und Organi- sationen und ermutigt zum Engagement für eine langfristige Entwicklung des Sozial- raums. Dies kann aber auch zu mangelnder Offenheit gegenüber neuen Menschen und Ideen führen. Menschen, die sich neu engagieren wollen, werden dann mit ihren Ideen entmutigt oder engagieren sich außerhalb des Sozialraumes. Das Wanderungsvolumen liegt für die drei Stadtteile Nienstedten, Blankenese und Iserbrook sowie für den Bezirk und die Stadt Hamburg vor. Das Volumen der Stadtteile kann nicht für den Planungsraum addiert werden, da dann auch die Wanderungen zwischen den Stadttei- len innerhalb des Planungsraums mitgezählt würden. Das Wanderungssaldo wird häufig als Indikator für die Attraktivität eines Wohnstandortes herangezogen. Da es aber stark davon abhängt ob bei Fortzug Wohnungen frei werden und damit Zuzug möglich ist oder ob lediglich die Zahl der Haushaltsangehörigen sinkt (Auszug der Kinder) und ob in einem Gebiet größere Bauprojekte durchgeführt wurden, wird dieser Indikator hier nicht genutzt. Wie auf der Abbildung 4 zu sehen beträgt das Wanderungsvolumen im Bezirk Altona und in Hamburg 21,2% der Bevölkerung. In Nienstedten beträgt das Wanderungsvolumen 1.600 Menschen. Dies ist ein Anteil von 23,8%, der leicht über dem Altonaer Durchschnitt liegt. In Blankenese sind 2.900 Menschen zu- oder fortgezogen. Sie stellen einen Anteil von 21,8% an der Bevölkerung. In Iserbrook umfasst das Wanderungsvolumen 1.900 Menschen. Diese stel- len einen geringeren Anteil von 17,6% an der Bevölkerung.

20 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Wanderungsvolumen (Anteil an der Bevölkerung)

10% 15% 20% 25%

Nienstedten 23,8%

Blankenese 21,8%

Iserbrook 17,6%

Altona 21,2%

Hamburg 21,2%

Abbildung 4 - Wanderungen 2008. Quelle: Amtliche Statistik 2010

21 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

3.5 Wohnstruktur Indikator (Sozialraum): Die Größe der Wohnung, die durchschnittliche Wohnfläche je Ein- wohner sowie die Anzahl der Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern geben Auskunft über die Lebensbedingungen und Bedürfnisse in einem Sozialraum. So kann eine geringe Wohnfläche je Einwohner bedeuten, dass die Möglichkeiten in den privaten Räumen einge- schränkt sind und eine starke Nachfrage nach öffentlichen Räumen und sozialen Treffpunk- ten besteht. Ist die Wohnfläche zu gering, kann es an privaten Rückzugsräumen fehlen und zu sozialen Konflikten führen. Der Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern (inkl. grüner Pri- vatflächen) hat Auswirkungen auf den Bedarf nach öffentlichen Frei- und Grünflächen. Neue Wohnungen bedeuten, dass neue Menschen in den Sozialraum ziehen. Dies hat ähnli- che Auswirkungen auf soziale Netzwerke, Nachbarschaftshilfe und Organisation wie bei ei- nem hohen Wanderungsvolumen. Neue Wohnungen haben nicht zwangsläufig eine höhere Bevölkerungszahl zur Folge. So stabilisieren sie häufig im demographischen Wandel nur die Bevölkerungszahl 9. Sozialwohnungen bilden einen Indikator für Bewohnerinnen und Bewohner mit niedrigem Haushaltseinkommen. Erst bei einer zu starken Konzentration von Sozialwohnungen können benachteiligende Quartierseffekte 10 auftreten. Ein geringes Angebot an Sozialwohnungen bedeutet für die Einwohner eines Sozialraums jedoch auch, dass sich bei geringen Einkom- men wenige Chancen auf eine Wohnung in ihrem Sozialraum bieten und sie gezwungen sind ihre gewohnte Umgebung und ihre nachbarschaftlichen Netzwerke zu verlassen. Die Indikatoren liegen nur für die Stadtteile vor und können nur z.T. zu Werten des Pla- nungsraums zusammengefasst werden. Im Planungsraum gibt es 15.800 Wohnungen in 7.300 Wohngebäuden. Das sind 12,6% des Wohnungsbestandes im Bezirk Altona. Blankenese hat 7.000, Iserbrook 5.400 und Niensted- ten 3.400 Wohnungen. Wie auf Abbildung 5 zu sehen, liegt die durchschnittliche Wohnungsgröße in Nienstedten mit 107m² und Blankenese mit 102m² mehr als 20m² über dem Wert im Bezirk Altona (81m²) und mehr als 30m² über dem Wert in Hamburg (72m²). Dem Gegenüber ist die durchschnitt- liche Wohnungsgröße im Stadtteil Iserbrook mit 78m² leicht unterdurchschnittlich in Bezug auf den Wert von Altona. Die durchschnittliche Wohnfläche je Einwohnerin und Einwohner zeigt ein ähnliches Bild. Sie ist in Blankenese mit 56m² und in Nienstedten mit 54m² über 10m² größer als im Bezirk Al- tona (41m²) und über 15m² größer als in Hamburg (37m²). Auch hier ist der Wert im Stadtteil Iserbrook leicht unterdurchschnittlich mit 39m² im Vergleich zum Bezirk Altona. Wie auf der Abbildung 6 zu sehen, ist der Anteil der Wohnungen in Ein- und Zweifamilien- häusern im Planungsraum mit 45% fast doppelt so hoch wie im Bezirk Altona (23%). In Ham- burg ist ihr Anteil noch etwas geringer bei 21%. In Nienstedten stellen Wohnungen in Ein-

9 Abnehmende Haushaltsgrößen, bzw. die Zunahme der Wohnfläche pro Person haben zur Folge, dass bei glei- cher Anzahl an Wohnungen die Bevölkerung zurückgeht. 10 Benachteiligende Quartierseffekte: Durch die Konzentration von Armut sinkt die Möglichkeit auf unterstüt- zende soziale Netzwerke und Nachbarschaft zurück zu greifen, eine geringe Kaufkraft führt zu einer schlechten Nahversorgung und auch die öffentliche Infrastruktur ist zumeist in einem schlechteren Zustand, da Ressourcen fehlen Interessen aus dem Quartier gegenüber Politik und Verwaltung durchzusetzen. 22 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook und Zweifamilienhäusern fast die Hälfte aller Wohnungen (4 9%). Und auch in Blankenese und Iserbrook liegt der Anteil der Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern über 40%.

Wohnungsgröße [m²] 107 100 102 80 78 81 60 72 54 56 40 41 39 37 20

0 Durchschnittliche Wohnungsgröße Durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner

Nienstedten Blankenese Iserbrook Altona Hamburg

Abbildung 5 – Wohnungsgrößen 200 8. Quelle: Stadtteilprofile 2009

Wohnungen in Ein - und Zweifamilienhäusern (Anteil an allen Wohnungen)

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

Nienstedten

Blankenese

Iserbrook

PR 8

Altona

Hamburg

Abbildung 6 – Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern 2008. Quelle Stadtteilprofile 200 9.

23 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Im Planungsraum wurden 2 30 neue Wohnungen gebaut. Dies entspricht 37% des Neubauvo- lumens im Bezirk Altona. Die neuen Wohnungen teilen sich auf in 12 0 neue Wohnu ngen in Blankenese, 90 neue Wohnungen in Iserbrook und 20 neue Wohnungen in Nienstedten. Wie auf Abbildung 7 zu sehen , liegt der Anteil neuer Wohnungen an allen Wohnungen im Planungsraum mit 1,4% dreimal so hoch wie im Bezirk Altona (0,5%) und in Hamburg (0,4%). Blankenese weist dabei den höchsten A nteil von 1,7%, gefol gt von Iserbrook mit 1,6 % auf. Nienstedten weist im Vergleich zum Bezirk nur einen leicht überdurchschnittlichen Anteil von neuen Wohn ungen an allen W ohnungen von 0,6% auf. Der Bestand an Sozialwohnungen ist mit 1 60 Sozialwohnungen im Planungsraum gering. Lediglich 1% des Sozialwohnungsbestandes im Bezirk Altona sind im Planungsraum 8. In Iserbrook befinden sich mit einem Angebot von 100 Sozialwohnungen knapp zwei Drittel der Sozialwohnungen des Planungsraums. Das dritte Drittel befind et sich mit 60 Sozialwohnun- gen in Blankenese. In Nienstedten gibt es keine Sozialwohnu ngen. Wie auf Abbildung 8 zu sehen, sind die Anteile der Sozialwohnungen am Wohnu ngsbestand im Planungsraum und den drei Stadtteilen im Vergleich zu Altona sehr gering. Beträgt der Anteil der Sozialwohnu n- gen im Bezirk Altona 11,7% und in Hamburg 11,6%, so liegen die Anteile im Planungsraum und den drei Stadtteilen lediglich zwischen 0 und 2%.

Neubau (Anteil an allen Wohnungen)

0,0% 0,5% 1,0% 1,5% 2,0%

Nienstedten

Blankenese

Iserbrook

PR 8

Altona

Hamburg

Abbildung 7 – Neue Wohnungen 2008. Quelle Stadtteilprofile 2009.

24 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Sozialwohnungen (Anteil an allen Wohnungen)

0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14%

Nienstedten Blankenese Iserbrook PR 8 Altona Hamburg

Abbildung 8 – Sozialwohnungen Jan. 2009. Quelle Stadtteilprofile 2010.

25 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

3.6 Immobilienpreise Indikator (Sozialraum): Dieser Indikator wird häufig herangezogen, um die Attraktivität eines Wohnortes zu messen. Hier wird er jedoch genutzt um Rückschlüsse auf den Zugang zum Wohnungsmarkt für einkommensarme Mieter zu geben. Sind die Immobilienpreise hoch und gibt es wenig Angebote an Sozialwohnungen, bestehen für einkommensarme Haushalte oder einzelne Haushaltsmitglieder keine Möglichkeiten des Umzugs innerhalb des Sozial- raums. Es kann zu Überbelegungen von Wohnungen kommen oder zu Verdrängung von Menschen, die gerne in ihrem Sozialraum mit ihren sozialen Netzen verblieben wären. Der durchschnittliche Immobilienpreis pro Quadratmeter beinhaltet die Preise von verkauf- ten Immobilien aus dem Bestand und Neubauten in einem Jahr. Er schwankt daher stark je nachdem welchen Anteil die Bestandsimmobilien gegenüber den Neubauten aufweisen, wie sich die jeweiligen Teilmärkte entwickeln und welche Qualitäten die verkauften Immobilien selber aufwiesen. Die durchschnittlichen Immobilienpreise lagen nicht für den Planungsraum vor. Daher wer- den diese direkt für die Sozialräume beschrieben. Vorweg wird darauf hingewiesen, dass der durchschnittliche Immobilienpreis im Bezirk Alto- na deutlich über dem durchschnittlichen Immobilienpreis in Hamburg liegt. Für Ein- und Zweifamilienhäusern werden im Bezirk Altona mit einem Durchschnittspreis von 3.000 €/m² etwa 600 €/m² mehr gezahlt als in Hamburg (2.400 €/m²). Für Eigentumswohnungen beträgt der Durchschnittspreis 2.300 €/m² und damit etwa 400 €/m² mehr als in Hamburg (2.000 €/m²). Wie auf Abbildung 9 zu sehen, liegen die durchschnittlichen Immobilienpreise in Nienstedten und Blankenese noch mal deutlich über den durchschnittlichen Preisen im Bezirk Altona. In Nienstedten und Blankenese werden durchschnittlich über 4.000 €/m² für ein Ein- oder Zweifamilienhaus gezahlt und damit etwa 1.000 €/m² mehr als im Bezirk Altona. In Blanke- nese kostet eine Eigentumswohnung durchschnittlich 3.000 €/m² und damit etwas mehr als in Nienstedten (2.700 €/m²). Sie liegen damit in Blankenese 700 €/m² und in Nienstedten 400 €/m² über dem durchschnittlichen Preis im Bezirk Altona. Dagegen sind die Immobilienpreise in Iserbrook im Vergleich zum Bezirk Altona unterdurch- schnittlich und liegen auf dem Niveau von Hamburg. Ein- und Zweifamilienhäuser kosten hier durchschnittlich 2.400 €/m² und Eigentumswohnungen 1.800 €/m². Eigentumswohnun- gen sind damit in Iserbrook sogar noch etwa 100 €/m² günstiger als in Hamburg.

26 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Immobilienpreise €/m² 4.500 4.189 4.000 4.126 3.500

3.000 2.737 3.042 3.052 2.500 2.362 2.365 2.000 2.294 1.751 1.933 1.500 Ein- bzw. Zweifamilienhäuser Eigentumswohnungen

Nienstedten Blankenese Iserbrook Altona Hamburg

Abbildung 9 – Immobilienpreise 200 9. Quelle: Stadtteilprofile 2009

27 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

3.7 Einkommen Indikator 11 (Sozialraum) Das Durchschnittseinkommen je Steuerpflichtigen in einem Gebiet ist ein Indikator dafür, ob die steuerpflichtig Erwerbstätigen in einem Gebiet eher höhere Einkommen oder eher niedrigere Einkommen erzielen. Das Durchschnittseinkommen bietet aber keine Aussage zum Anteil der Menschen oder Haushalte, die ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze beziehen. Das Durchschnittseinkommen liegt ausschließlich für die Stadtteile vor. Vorweg wird auf die hohe Differenz zwischen dem Durchschnittseinkommen im Bezirk Alt o- na und Hamburg hingewiesen. So liegt das Altonaer Durchschnittseinkommen mit 52.000 € 20.000 € bzw. 60% über dem Hamburger Durchschnittseinkommen von 33.000 €. Diese Za h- len stammen aus dem Jahr 2004. Es liegen keine aktuellen Daten vor, sie haben damit eine eingeschränkte Aussagekraft. In Nienstedten beträgt das Durchschnittseinkommen je Ste uerpflichtigen 150.000 €. Wie auf der Abbildung 10 zu sehen entspricht d ies fast dem dreifachen Durchschnittseinkommen im Bezirk Altona. In Blankenese beträgt das Durchschnittseinkommen 95.000 €. Es ist damit fast doppelt so hoch wie im Bezir k Altona . In Iserbrook ist das Durchschnittseinkommen im Ve r- gleich deutlich niedriger. Es beträgt 31.000 €. Damit liegt es lediglich bei 60% der Altonaer Durchschnittseinkommens und geringfügig unter dem Durchschnittseinkommen in Ha m- burg.

Durchschnittseinkommen [Euro] je Steuerpflichtigen 180.000 150.008 150.000

120.000 94.494 90.000

60.000 52.174 31.265 32.505 30.000

0 Nienstedten Blankenese Iserbrook Altona Hamburg

Abbildung 10 - Durchschnittliches Einkommen je Steuerpflichtigen 2004. Quelle: Stadtteilprofile 2009.

11 Die Daten zum durchschnittlichen Einkommen stammen aus dem Jahr 2004. Sie sind den Stadtteilprofilen 2009 entnommen. Sie finden diese im Tabellenanhang in der Tabelle Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Einkommen. 28 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

3.8 Wahlen Indikator (Sozialraum) 12 : Auf die politische Integration und Repräsentation eines Sozialraums in der Stadtgesellschaft kann der Indikator der Wahlbeteiligung Hinweise geben. Mit der Ausübung ihres Wahlrechts nehmen Bürgerinnen und Bürger Einfluss auf eine politische Ausrichtung und damit auf gesellschaftliche Willensbildungsprozesse. Die Ausübung des Wahlrechts heißt Teilnahme, Tei lhabe, Mitwirkung und Mitbestimmung – dies ist ein Weg der Partizipation. Partizipation gilt als gesellschaftlich relevant, weil sie zum Aufbau von soz i- alem Kapital führen kann und soziales Vertrauen verstärkt. Im Planungsraum lag die Wahlbeteiligung zur B ürgerschaftswahl 2008 bei 55%. Wie auf der Abbildung 11 zu sehen, war sie d amit etwas höher als im Bezirk Altona insgesamt (51%). In Nienstedten und Iserbrook lag sie wie im Planungsraum bei 55%, in Blankenese war sie mit 54% geringfügig niedriger. Bei der Bürgerschaftswahl 2004 lag die Wahlbeteiligung insgesamt höher. Die Wahlbeteil i- gung ist im Planungsraum um 7, 0%-Punkte zurückgegangen und damit etwa geringer als im Bezirk Altona (7,3%-Punkte). In Iserbrook ist sie mit 8,8% -Punkten deutlich stärker zurückg e- gangen. In Nienstedten und Blankenese nahm die Wahlbeteiligung mit einem Rückgang um 6% etwas geringer ab.

Wahlbeteiligung Bürgerschaftswahl 2008 56% 55,0% 54,7% 54,7% 54,3% 54%

52% 50,9%

50%

48% Nienstedten Blankenese Iserbrook PR 9 Altona

Abbildung 11 – Wahlbeteilig ung zur Bürgerschaftswahl 2008. Quelle: Statistikamt Nord.

12 Sie finden diese im Tabellenanhang in der Tabelle Wahlbeteiligung 29 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

4 Zielgruppen

4.1 Junge Menschen Indikator 13 (Zielgruppe): Junge Menschen stellen eine Zielgruppe für die bezirkliche Planung dar. Sie sind Zielgruppe der Jugendhilfeplanung und bilden eine Zielgruppe für das Gesund- heitsamt, die Sportplanung, die Stadtteilkultur und die Stadt- und Verkehrsplanung. In städ- tischer Verantwortung liegt die Planung für Kulturangebote, die Kindertagesbetreuung und die schulische und berufliche Ausbildung. Die Zielgruppe umfasst Kinder- und Jugendliche von 0 bis unter 18 Jahre. Andere Altersabgrenzungen sind Fachplanungsspezifisch und wer- den dort ausgewertet. Die Entwicklung der Altersgruppen zeigt, ob der Sozialraum für diese Bevölkerungsgruppe bedeutsamer oder unbedeutsamer wird und gibt einen Hinweis auf die Infrastrukturplanung. Für die Entwicklung werden die Daten aus den bisherigen Sozialraumbeschreibungen für die Jahre 2001 und 2005 entnommen. Im Planungsraum leben 5.600 Kinder und Jugendliche. Ihr Anteil an der Bevölkerung von 18,1% ist höher als im Bezirk Altona oder in Hamburg. Im Bezirk Altona stellen sie 16,8% und in Hamburg lediglich 15,7% der Bevölkerung. In Blankenese leben mit 2.200 Kinder und Jugendlichen die meisten Kinder- und Jugendli- chen im Planungsraum. Wie auf der Abbildung 12 für das Jahr 2010 zu sehen stellen sie mit einem Anteil von 17,4% an der Bevölkerung einen leicht höheren Anteil als im Bezirk Altona, ihr Anteil ist jedoch etwas niedriger als im Planungsraum. In Nienstedten leben 1.400 Kinder und Jugendliche. Sie stellen 20,5% der Bevölkerung und damit deutlich mehr als im Pla- nungsraum und knapp 4%-Punkte mehr als im Bezirk Altona. Wie in Nienstedten leben in Iserbrook Mitte 1.400 Kindern und Jugendliche. Ihr Anteil von 17,6% an der Bevölkerung ist ebenfalls höher als im Bezirk Altona aber wie in Blankenese etwas niedriger als im Planungs- raum. In Iserbrook Ost leben nur 500 Kinder und Jugendliche. Dort stellen sie 16,9% der Be- völkerung. Ihr Anteil ist vergleichbar mit dem Anteil im Bezirk Altona und ist etwas höher als in Hamburg. In der Abbildung 12 ist dargestellt, wie sich der Anteil der Kinder und Jugendlichen von 2001 bis 2010 verändert hat 14 . Bei zunehmender Bevölkerungszahl stagnieren im Bezirk Altona und in Hamburg der Anteil der Kinder und Jugendlichen. So nahm er im Bezirk Altona gering- fügig um 0,1%-Punkt zu und fiel in Hamburg geringfügig um 0,5%-Punkte. In den vier Sozialräumen sind die Anteile der Kinder und Jugendlichen hingegen gestiegen, angeführt von Nienstedten. Dort stieg ihr Anteil bei stark zunehmender Bevölkerung um 2%- Punkte. In Blankenese stieg ihr Anteil ebenfalls um 2%-Punkte, jedoch nahm gleichzeitig die Bevölkerung ab. Ebenfalls bei zunehmender Bevölkerungszahl stieg in Iserbrook-Mitte ihr Anteil um 1,5%-Punkte und in Iserbrook Ost stieg er um 1%-Punkt.

13 Die Bevölkerungsdaten stammen aus dem Melderegister der Stadt Hamburg und haben den Stand 31.12.2009. Die Daten finden Sie im Tabellenanhang in der Tabelle Bevölkerung und Altersstruktur . 14 Für den Planungsraum liegen keine Daten für die Jahre 2001 und 2005 vor. 30 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Anteil der unter 18 Jährigen 2001 bis 2010

21%

20% Nienstedten 19% Iserbrook Mitte 18% Blankenese 17% Iserbrook Ost Altona 16% Hamburg 15%

14% 2001 2005 2010

Abbildung 12 – Entwicklung der unter 18-Jährigen 2001 - 2010. Quelle: Melderegister 2009 und Sozialraumbeschreibungen 2002 und 2006

31 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

4.1.1 Junge Menschen mit Migrationshintergrund Indikator 15 (Zielgruppe): Grundlegende Aussagen zur Planungsrelevanz dieser Zielgruppe befinden sich bei der Definition der Menschen mit Migrationshintergrund (Kapitel 3.3). Junge Menschen mit Migrationshintergrund haben spezifische Anforderungen an die Pla- nung. Sei es bei der Jugendhilfe, dem Gesundheitsamt, dem Sozialamt, der Sport-, Kultur-, Verkehrs- oder Stadtplanung. Die Entwicklung der Junger Menschen mit Migrationshintergrund zeigt an, ob der Sozialraum für diese Bevölkerungsgruppe bedeutsamer oder unbedeutsamer wird und gibt damit einen wichtigen Hinweis für die Infrastrukturplanung. Im Planungsraum leben 1.400 junge Menschen mit Migrationshintergrund. Mit einem Anteil von 25,6% an ihrer Altersgruppe weist jeder vierte junge Mensch im Planungsraum einen Migrationshintergrund auf. Dieser Anteil ist deutlich geringer als im Bezirk Altona mit knapp 40%. In Nienstedten und Iserbrook-Mitte leben 360 bzw. 350 junge Menschen, in Blankenese mit 540 jungen Menschen etwas mehr. Mit einem Anteil von um die 25% an ihrer Altersgruppe weist – wie im Planungsraum – in diesen drei Sozialräumen jeder vierte junge Mensch einen Migrationshintergrund auf. In Iserbrook-Ost leben mit 170 jungen Menschen etwas weniger. Mit einem Anteil von 32,3% weist in diesem Sozialraum bereits jeder dritte junge Mensch einen Migrationshintergrund auf. Dieser Anteil ist jedoch noch etwas niedriger als der Anteil im Bezirk Altona von 40%. Im Planungsraum haben von den jungen Menschen mit Migrationshintergrund 300 bzw. 21% nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Im Bezirk Altona ist dieser Anteil mit 26,9% etwas höher. Wie auf der Abbildung 13 dargestellt, stellen die jungen Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit 5,4% an ihrer Altersgruppe. Damit entspricht ihr Anteil etwa der Hälfte der Anteile im Bezirk Altona (10,8%) und in Hamburg (11,5%). In Nienstedten haben von den jungen Menschen mit Migrationshintergrund 100 bzw. 27% nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Als einziger von den vier Sozialräumen liegt in Nien- stedten dieser Anteil knapp über dem bezirklichen Niveau von 26,9%. In Nienstedten stellen sie 6,9% an ihrer Altersgruppe und damit etwas mehr als im Planungsraum, jedoch noch we- niger als im Bezirk Altona In Blankenese haben von den jungen Menschen mit Migrationshintergrund 90 bzw. 17,4% nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Ihr Anteil an ihrer Altersgruppe ist mit 4,2% unter- durchschnittlich. In Iserbrook-Mitte haben von den jungen Menschen mit Migrationshintergrund lediglich 76 bzw. 21,1% nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. In Iserbrook-Ost sind es mit 30 jungen Menschen und mit einem Anteil von 17,3% der jungen Menschen mit Migrationshinterg- rund, noch weniger. Ihr Anteil an ihrer Altersgruppe in diesen beiden Sozialräumen liegt bei 5,6% und entspricht etwa dem Anteil im Planungsraum.

15 Die Bevölkerungsdaten stammen aus dem Melderegister der Stadt Hamburg und haben den Stand 31.12.2009. Die Daten finden Sie im Tabellenanhang in der Tabelle Bevölkerung und Altersstruktur . 32 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Junge Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit (Anteil an der jeweiligen Altersgruppe)

0% 5% 10% 15%

Nienstedten 6,9% Blankenese 4,2% Iserbrook Ost 5,6% Iserbrook Mitte 5,6% PR 8 5,4% Altona 10,7% Hamburg 11,0%

Abbildung 13 - Junge Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit 2010. Quelle: Melderegister 2009

33 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

4.1.2 Familiensprache von Grundschülern Indikator (Zielgruppe): Grundschulkinder, deren Familiensprache nicht deutsch ist, bringen zumeist einen eigenen kulturellen Hintergrund mit. Für eine gelingende Integration und ins- besondere für gleiche Teilhabechancen sind die individuellen Potenziale und Ressourcen der Grundschulkinder mit deutscher oder andere Familiensprache aufzuspüren und in Angebote einzubinden. Dies erfordert eine hohe Sensibilität und interkulturelle Fähigkeiten in den Ein- richtungen. In Bezug auf die Zielgruppe Familien im Kapitel Menschen im Erwerbsalter weist dieser Indi- kator auf die Notwendigkeit nach interkulturellen Kompetenzen im Umgang mit den Eltern hin. In der Herbststatistik 2009 wurden in Hamburg 59.500 Schülerinnen und Schülern der Klas- sen 1 bis 4 ermittelt und nach Wohnort ausgewertet. Davon leben 58.700 in Hamburg und 740 im Umland. Für 20 fehlt die Angabe zum Wohnort. Für 15.400 bzw. 26% der Grund- schulkinder ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Im Bezirk Altona sind 9.000 Schülerinnen und Schüler gemeldet. Für 1.900 bzw. 21% der Grundschulkinder ist Deutsch nicht die überwiegend gesprochene Sprache in der Familie. Hier liegt der Altonaer Wert von 21 % unter dem Hamburger Wert (26%). Im Planungsraum leben 1.100 Grundschülerinnen und Grundschüler. Bei 70 Kindern (5,8%) ist die Familiensprache nicht deutsch. In Nienstedten wird bei etwa 10 Kindern in der Familie nicht deutsch gesprochen, in Blankenese sind es mit etwa 20 Kindern etwas mehr. In beiden Sozialräumen entspricht dies einem sehr geringen Anteil von 3,4% der Grundschulkinder. In Iserbrook-Mitte und in Iserbrook Ost wird jeweils bei etwa 20 Kindern in den Familien nicht deutsch gesprochen. In Iserbrook Mitte entspricht dies ebenfalls einem geringen Anteil von 6,9% der Grundschulkinder. In Iserbrook-Ost entsprich dies einem Anteil von 20,6% der Grundschulkinder, der damit das Niveau im Bezirk Altona erreicht.

4.1.3 Junge Menschen in Bedarfsgemeinschaften nach SGB II Indikator 16 (Zielgruppe): Kinder und Jugendliche bis unter 15 Jahre, die in Bedarfsgemein- schaften nach SGBII leben, werden als nicht erwerbsfähige Hilfebezieher erfasst. Das geringe Einkommen der Eltern bedeutet für sie ein hohes Armutsrisiko. So sind sie aufgrund der ma- teriellen Armut mit vielfältigen Benachteiligungen und Belastungen in verschiedenen Le- benslagen konfrontiert. Dazu zählen beengte Wohnverhältnisse, benachteiligte Quartiere mit schlechter Infrastruktur, mangelnde Möglichkeiten an sozialen und kulturellen Angebo- ten ihrer Umwelt zu partizipieren und mögliche innerfamiliäre Spannungen und Stresssitua- tionen aufgrund der ökonomischen Schwierigkeiten 17 . Außerdem wirken sich materielle Ar- mut und ein niedriger sozialer Status der Eltern häufig negativ auf die Gesundheit und die Bildung der Kinder- und Jugendlichen aus. Für diese Gruppe ist daher ein niedrigschwelliger Zugang zu allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens besonders wichtig.

16 In dieser Zahl sind auch andere nicht erwerbsfähige Hilfebezieher in Bedarfsgemeinschaften nach SGB II ent- halten. Jedoch sind ca. 97% der nicht erwerbsfähigen Hilfebezieher unter 15 Jahre alt (vgl. Indikatorensatz zum Sozialmonitoring Hamburg 04.05.2009). Die Daten zu den nicht erwerbsfähigen Hilfebeziehern in Bedarfsge- meinschaften sind von Dezember 2008 und stammen vom Statistikamt Nord. Sie finden diese im Tabellenan- hang in der Tabelle Empfängerinnen und Empfänger von Transferleistungen. 17 Vgl. Prekäre Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen in NRW, S. 11. 34 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Im Planungsraum leben 190 nicht erwerbsfähige Hilfebezieher innen und -bezieher. Diese stellen 4,1% der unter 15 Jährigen im Planungsraum. Im Vergleich dazu beträgt ihr Anteil im Bezirk Altona 19,2 %, in der Stadt Hamburg sogar 23,9% (Siehe Abbildung 14 ). In Iserbrook-Ost leben 100 nicht erwerbsfähige Hilf ebezieher innen und -bezieher. Im Ver- gleich zum Planungsra um ist ihr Anteil von 22,8% an den unter 15-Jährigen sehr hoch. Es folgt Iserbrook-Mitte mit 60 nicht erwerbsfähigen Hilfebezieher innen und -beziehern und einem deutlich geringerem Anteil von 5,4%. In Blankenese leben nur 20 , in Nienstedten nur 10 nicht er werbsfähige Hilfebezieher innen und -bezieher . Dort stellen sie etwa 1% der unter 15 Jährigen.

Junge Menschen in Bedarfsgemeinschaften (Nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige) 0% 10% 20% 30%

Nienstedten 0,8%

Blankenese 1,1%

Iserbrook Ost 22,8%

Iserbrook Mitte 5,4%

PR 8 4,1%

Altona 19,2%

Hamburg 23,9%

Anteil nicht erwerbsfähiger Hilfebezieher an den unter 15 -Jährigen

Abbildung 14 – Junge Menschen in Bedarfsgemeinschaften 2008. Quelle: Statistisches Landesamt Nord.

4.1.4 Familiäres Umfeld Indikator (Zielgruppe): Junge Menschen, die bei einem alleinerziehenden Elternteil aufwac h- sen bringen z.T. andere Ressourcen und Erfahrungen mit. Bei ihnen sind andere Bedürfnisse zu vermuten, als bei jenen, die bei beiden Elternteilen aufwachsen. Da keine Daten zu den Kindern in verschiedenen familiären Umfeldern vorliegen, wird hier auf das Unterkapitel 4.2.2 Familien im Kapitel 4.2 Menschen im Erwerbsalter verwiesen.

35 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

4.1.5 Hilfen zur Erziehung Indikator (Zielgruppe): Junge Menschen und Familien die einzelfallbezogene Hilfen zur Erzie- hung erhalten, bilden eine wichtige Zielgruppe für die Sozialplanung, da sie wenn möglich, in Regelangebote integriert werden sollen. Eine hohe Zahl von Hilfen zur Erziehung zeigt einen hohen Unterstützungsbedarf in einigen Sozialräumen an und erfordert von den dortigen Regelangeboten eine höhere Integrationsleistung. Umfang und Inhalte der Regelangebote und die individuelle Hilfen müssen hier eng auf einander abgestimmt werden. In diesem Kapitel werden die Hilfen zur Erziehung im Planungsraum, im Sozialraum und in den Quartieren beschrieben. Aus Datenschutzgründen werden sie zum Teil lediglich als An- teilswerte zu den im Bezirk verhängten Hilfen aufgeführt. Von insgesamt etwa 1.800 verhängten Hilfen zur Erziehung im Jahr 2009 im Bezirk Altona entfallen auf den Planungsraum insgesamt 80 Hilfen (4,3%). Untergliedert man diese in die Leistungsbereiche des SGB VIII, so entfallen ein Viertel der Hilfen auf den §31 sozialpädago- gische Familienhilfe (24,7%) und zwei Fünftel auf die stationären Hilfen nach dem §34 Heim- erziehung und sonstige Wohnformen (20,8%) und dem §33 Vollzeitpflege (19,5%). 11,7% der Hilfen entfallen auf den §30 Erziehungsbeistand. Auf den §29 soziale Gruppenarbeit und den §35 intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung entfallen jeweils 6,5%. Geringe Anteile unter 5 Fällen machen der §19 gemischte Wohnformen für Mütter und Väter, der §20 Be- treuung und Versorgung in Notsituationen, der §28 Erziehungsberatung und der §42 Inobhutnahme aus. Die sozialräumliche Betrachtung lenkt den Blick auf den Sozialraum Iserbrook-Ost. Auf die- sen entfallen mit 35 Hilfen 45,5% der Hilfen im Planungsraum. Die höchsten Fallzahlen wei- sen davon mit jeweils 10 bewilligten Hilfen der §31 sozialpädagogische Familienhilfe (28,6%) und die stationären Hilfen nach dem §33 Vollzeitpflege (17,1%) und dem §34 Heimerziehung und sonstige Wohnformen (11,4%) auf. Die anderen Hilfen weisen geringe Fallzahlen unter 5 Fällen auf. Im Sozialraum Blankenese wurden 21 Hilfen bewilligt (27,3% der Hilfen im Planungsraum), In Iserbrook-Mitte 17 (22,1% der Hilfen im Planungsraum). Dort bilden die stationären Hilfen nach dem §33 Vollzeitpflege und dem §34 Heimerziehung und sonstige Wohnform die Hälfte aller Fälle, gefolgt von den Hilfen nach dem §31 sozialpädagogische Familienhilfe mit einem Viertel der Fälle. Auf den Sozialraum Nienstedten entfallen lediglich vier Fälle (5,2% der Fälle im Planungsraum).

4.1.6 Erwerbslose junge Menschen Indikator (Zielgruppe): Ab dem 15. Lebensjahr gilt man in Deutschland als erwerbsfähig. Wer nicht Schulpflichtig, in Ausbildung oder in Arbeit ist, darf sich arbeitslos melden und erhält eigene Leistungen nach dem SGB II. Auf diese Zielgruppe, die am Übergang vom Jugendli- chen zum Erwachsenen Leben steht, wird in dem Kapitel zur Bevölkerung im Erwerbsalter eingegangen (Kapitel 4.2).

36 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

4.2 Menschen im Erwerbsalter Indikator 18 (Zielgruppe): Menschen im Erwerbsalter sind eine sehr heterogene Gruppe. Wäh- rend sich die jüngeren Erwachsenen entweder in der Orientierungsphase, in Ausbildung oder im Berufsstart befinden und z.T. eine Familie gründen, sind die anderen in das aktive Er- werbsleben eingebunden, sind mit Erwerbslosigkeit konfrontiert, gründen eine Familie und/oder engagieren sich im gesellschaftlichen Leben. Diese heterogene Gruppe bildet eine Zielgruppe für das Gesundheitsamt, die Sportplanung, die Stadtteilkultur und die Stadt- und Verkehrsplanung. In städtischer Verantwortung liegt die Planung für Kulturangebote und die berufliche Aus- und Weiterbildung. Diese Zielgruppe umfasst die 18 bis unter 65 Jährigen. Andere Altersabgrenzungen sind Fachplanungsspezifisch und werden dort ausgewertet. Die Entwicklung der Altersgruppen zeigt, ob der Sozialraum für diese Bevölkerungsgruppe bedeutsamer oder unbedeutsamer wird und gibt einen Hinweis für die Infrastrukturplanung. Für die Entwicklung werden die Daten aus den bisherigen Sozialraumbeschreibungen für die Jahre 2001 und 2005 entnommen.

18 Die Bevölkerungsdaten stammen aus dem Melderegister der Stadt Hamburg und haben den Stand 31.12.2009. Die Daten finden Sie im Tabellenanhang in der Tabelle Bevölkerung und Altersstruktur . 37 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Im Planungsraum leben 17.100 Menschen im Erwerbsalter. Sie stellen 55,6% der Bevölke- rung im Planungsraum und damit deutlich weniger als im Bezirk Altona und in Hamburg mit etwa 65%. Wie auf der Abbildung 15 für das Jahr 2010 zu sehen, liegt ihr Anteil in allen vier Sozialräu- men ähnlich niedrig wie im Planungsraum. In Blankenese leben 7.100 Menschen im Er- werbsalter. Sie stellen 55,4% der Bevölkerung. In Nienstedten leben 3.800 Menschen im Er- werbsalter. Ihr Anteil liegt mit 54,3% noch 1%-Punkt unter dem Anteil im Planungsraum. Im Vergleich zu Nienstedten ist diese Altersgruppe in Iserbrook-Mitte stärker vertreten. Hier leben 4.400 Menschen im Erwerbsalter. Ihr Anteil liegt hier 1%-Punkt höher als im Planungs- raum. In Iserbrook-Ost leben 1.800 Menschen im Erwerbsalter. Sie stellen 56,1% der Bevöl- kerung. In der Abbildung 15 ist dargestellt, wie sich der Anteil der Menschen im Erwerbsalter von 2001 bis 2010 verändert hat 19 . Sowohl im Bezirk Altona als auch in Hamburg ist der Anteil der Menschen im Erwerbsalter um knapp 2%-Punkte gefallen. In den vier Sozialräumen sind die Anteile der Menschen im Erwerbsalter deutlich stärker zwischen 4 und 9%-Punkten gefallen, angeführt von Nienstedten und Blankenese mit jeweils einer Abnahme von 9%-Punkten. In Iserbrook Mitte fiel der Anteil der Menschen im Er- werbsalter um 5%-Punkte, in Iserbrook Ost um 4%-Punkte. Auffällig ist, dass in Iserbrook Ost der Anteil bereits wieder um 1,1%-Punkte seit dem Jahr 2005 gestiegen ist.

Anteil der 18 bis unter 65 Jährigen 2001 bis 2010

70%

65% Hamburg Altona Iserbrook Mitte 60% Iserbrook Ost Blankenese 55% Nienstedten

50% 2001 2005 2010

Abbildung 15 - Entwicklung der 18 bis unter 65 Jährigen 2001 - 2010. Quelle: Melderegister 2009 und Sozialraumbeschreibungen 2002 und 2006

19 Für den Planungsraum liegen keine Daten für die Jahre 2001 und 2005 vor. 38 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

4.2.1 Menschen im Erwerbsalter mit Migrationshintergrund Indikator 20 (Zielgruppe): Grundlegende Aussagen zur Planungsrelevanz dieser Zielgruppe befinden sich im Kapitel Menschen mit Migrationshintergrund. Menschen im Erwerbsalter mit Migrationshintergrund haben spezifische Anforderungen an die Planung. Sei es bei der Jugendhilfe, dem Gesundheitsamt, dem Sozialamt, der Sport-, Kultur-, Verkehrs- oder Stadt- planung. Die Entwicklung der Menschen im Erwerbsalter mit Migrationshintergrund zeigt an, ob der Sozialraum für diese Bevölkerungsgruppe bedeutsamer oder unbedeutsamer wird und gibt damit einen wichtigen Hinweis für die Infrastrukturplanung. Im Planungsraum leben 3.300 Menschen im Erwerbsalter mit Migrationshintergrund. Mit einem Anteil von 19,5% an den 18 bis unter 65-Jährigen weist knapp jeder 5 Mensch im er- werbsalter im Planungsraum einen Migrationshintergrund auf. Dieser Anteil ist deutlich niedriger als im Bezirk (28,9%). In Nienstedten und in Iserbrook-Mitte leben jeweils 780 Menschen im Erwerbsalter mit Mi- grationshintergrund. In Nienstedten stellen sie 20,5% der Menschen im Erwerbsalter. Ihr Anteil ist damit etwas höher als im Planungsraum, aber weiterhin deutlich niedriger als im Bezirk. In Iserbrook-Mitte stellen sie mit 17,8% an ihrer Altersgruppe den geringsten Anteil im Planungsraum. In Blankenese leben 1.300 Menschen im Erwerbsalter mit Migrationshintergrund. Sie stellen 18,1% an ihrer Altersgruppe und ihr Anteil liegt geringfügig unter dem Anteil im Planungs- raum. In Iserbrook-Ost leben 480 Menschen im Erwerbsalter mit Migrationshintergrund. Im Ver- gleich der vier Sozialräume des Planungsraums stellen sie hier jedoch mit 27% den höchsten Anteil an ihrer Altersgruppe und ihr Anteil erreicht fast das bezirkliche Niveau.

20 Die Bevölkerungsdaten stammen aus dem Melderegister der Stadt Hamburg und haben den Stand 31.12.2009. Die Daten finden Sie im Tabellenanhang in der Tabelle Bevölkerung und Altersstruktur . 39 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Im Planungsraum haben von den Menschen im Erwerbsalter mit Migrationshintergrund 1.800 Menschen bzw. 54,4% nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Im Bezirk ist dieser A n- teil mit 57,4% etwas höher. Wie auf der Abbildung 16 zu sehen, stellen sie mit einem Anteil von 10,6% an ihrer Altersgruppe einen deutlich niedrigeren Anteil als im Bezirk Altona (16,6%) oder Hamburg (16,1%). In Nienstedten haben von den Menschen im E rwerbsalter mit Migrationshintergrund 500 Menschen bzw. 64,2% nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Zwei von drei Menschen in Erwerbsalter mit Migrationshintergrund haben daher nicht die deutsche Staatsangehöri g- keit. Dieser Anteil ist der höchste im Planungsraum und liegt auch über dem bezirklichen Niveau. Ihr Anteil von 13,2% an ihrer Altersgruppe erreicht jedoch nicht den Anteil im Bezirk. In Blanke nese haben von den Menschen im E rwerbsalter mit Migrationshinte rgrund 700 Menschen nicht die deutsche Staatsangehörigkeit, in Iserbrook -Mitte sind es 430 Menschen. Mit einem Anteil von 54 ,1% bzw. 55,4% der Menschen im E rwerbsalter mit Migrationshi n- tergrund entspricht dies etwa dem Anteil im Planungsraum. Ihr Anteil an ihrer Altersgruppe beträgt in beiden Sozialräumen etwa 10%. In Iserbrook-Ost haben von den Menschen im Erwerbsalter mit Migrationshintergrund 180 Menschen bzw. 37,5% nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Dies ist deutlich weniger als im Planungsraum und im Bezirk. Ihr Anteil an ihrer Altersgruppe liegt wie in den Sozialrä u- men Blankenese und Iserbrook -Mitte bei 10%.

Menschen im Erwerbsalter ohne deutsche Staatsangehörigkeit (Anteil an der jeweiligen Altersgruppe)

0% 5% 10% 15% 20%

Nienstedten 13,2% Blankenese 9,8% Iserbrook Ost 10,2% Iserbrook Mitte 9,9% PR 8 10,6% Altona 16,6% Hamburg 16,1%

Abbildung 16 – Menschen im Erwerbsalter ohne deutsche Staatsangehörigkeit 2010. Quelle: Melderegister 2009

40 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

4.2.2 Familien Indikator 21 (Zielgruppe): Familien bilden eine Zielgruppe für die Planung. Sie bedürfen einer Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, also einem Angebot an B e- treuungsmöglichkeiten für ihre Kinder. Darüber hinaus bedürfen sie eine r Unterstützung bei der Erziehung ihrer Kinder, bilden eine bedeutende Nachfragegruppe in Bezug auf Freizei t- gestaltung, Gesundheit, Bildung, Sport und Kultur und haben spezifische Anforderungen an Wohnungen und Wohnumfeld. Insbesondere einkommensarme Famil ien sind auf unterstü t- zende und niedrigschwellige Angebote angewiesen um deren Kindern Teilhabe am gesel l- schaftlichen Leben und Zukunftschancen zu ermöglichen. Familien mit alleinerziehendem Elternteil sind stärker von Einkommensarmut betroffen und stärke r auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf angewiesen. Sie zeigen daher besond e- ren Unterstützungsbedarf. Im Planungsraum leben 3.300 Familien. Ihr Anteil von 21,2% an allen Haushalten ist höher als im Bezirk (19,3%) und in Hamburg (17,9%) (Siehe Abbildung 17). In Blankenese leben 1.300 Familien. Im Vergleich zum Planungsraum stellen sie mit 19, 1% der Haushalte einen geringen Anteil. Der Anteil ist auf dem Ni veau im Bezirk. In Nienstedten leben 820 Familien. Mit einem Anteil von 24% an allen Haushalten stellen die Familien in Nienstedten fast jeden 4. Haushalt. In Iserbrook -Mitte leben mit 840 Familien vergleichbar viele Familien. Ihr Anteil an allen Haushalten ist mit 22,6% etwas niedriger als in Nienstedten aber immer noch überdurchschnittlich. In Ise rbrook-Ost leben 340 Familien. Im Vergleich zum Bezirk Altona stellen sie einen leicht überdurchschnittlichen Anteil von 20,6% der Hau s- halte. Familien (Anteil an allen Haushalten) 0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% 30,0%

24,0% Nienstedten 4,5%

19,1% Blankenese 4,0%

20,6% Iserbrook Ost 6,1%

Iserbrook 22,6% Mitte 5,4% 21,2% PR 8 4,7%

19,3% Altona 5,8%

17,9% Hamburg 5,4%

Haushalte mit Kindern Haushalte Alleinerziehende

21 Die Daten für die Haushaltsstrukturen haben den Stand September 2009 und sta mmen vom statistischen Landesamt Nord. Sie finden die Daten im Tabellenanhang in der Tabelle Haushaltsstruktur . 41 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Abbildung 17 – Haushalte mit Kindern 2009. Quelle: Statistisches Landesamt

Familien m it einem alleinerziehendem Elternteil Im Planungsraum leben 720 Familien mit alleinerziehendem Elternteil. Wie auf Abbildung 18 zu sehen, stellen sie 22,1% der Familie n. Im Bezirk Altona und in Hamburg ist ihr Anteil mit 30,4% deutlich höher. In Blankenese leben 270 Familien mit alleinerziehendem Elternteil. Ihr Anteil an den Familien beträgt 21% und ist wie im Planungsraum deutlich unterdurchschnittlich. In Iserbrook Mitte leben 200 Familien mit alleinerziehendem Elternteil. Sie stellen fast ein Viertel aller Familien (24%). In Nienstedten leben 150 Familien mit alleinerziehendem Elternteil. Hier stellen sie ein Fünftel aller Familien (18,7%). In Iserbrook -Ost leben 10 0 Familien mit alleinerziehendem Elternteil. Ihr Anteil an allen Familien von 29,5% ist vergleichbar mit ihrem Anteil im Bezirk Altona.

Familien mit alleinerziehendem Elternteil (Anteil an allen Familien)

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%

Nienstedten 18,7%

Blankenese 21,0%

Iserbrook Ost 29,5%

Iserbrook Mitte 24,1%

PR 8 22,1%

Altona 30,4%

Hamburg 30,4%

Abbildung 18 - Haushalte mit Alleinerziehendem Elternteil 2009. Quelle: Statistisches Lan desamt.

42 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

4.2.3 Erwerbslose Indikator 22 (Zielgruppe): Erwerbstätigkeit ist eine zentrale Form der gesellschaftlichen Teil- habe und des gesellschaftlichen Status. Sie ist von entscheidender Bedeutung für das Ein- kommen, die soziale Absicherung, die soziale Anerkennung und die gesellschaftliche Integra- tion. Erwerbslosen ist die Teilhabe an diesen zentralen Bereichen des sozialen Lebens ver- wehrt. Sie erfahren Einkommenseinbußen und unterliegen, insbesondere dann, wenn sie langfristig erwerbslos sind, einer starken Beschränkung der Teilhabe und Verwirklichungs- chancen und dem erhöhten Risiko von Einkommensarmut.23 Das Planungsziel ist es, Maß- nahmen zu entwickeln, die dazu beitragen, die Barrieren für gesellschaftliche Teilhabe dieser Gruppe zu senken. Sei es bei der Jugendhilfe, dem Gesundheitsamt, dem Sozialamt, der Sport-, Kultur-, Verkehrs- oder Stadtplanung. Die jüngeren Erwerbslosen von 15 bis unter 25 Jahren fallen noch in den Zuständigkeitsbe- reich der Jugendhilfe. Ab dem 15. Lebensjahr gilt man in Deutschland als erwerbsfähig. Wer nicht Schulpflichtig, in Ausbildung oder in Arbeit ist, darf sich erwerbslos melden. Weitere Aussagen zu der besonderen rechtlichen Situation der 15 bis unter 25 Jährigen befinden sich bei den Angaben zum Indikator Empfängerinnen und Empfänger von Transferleistungen. Die älteren Erwerbslosen von 55 bis unter 65 Jahren stehen am Ende des Berufslebens und wachsen in die Zielgruppe der seniorenspezifischen Angebote hinein.

22 Die Arbeitslosendaten haben den Stand September 2009 und stammen vom Statistik Amt Nord. Sie finden diese im Tabellenanhang in der Tabelle Arbeitslosigkeit und Arbeitslosenstruktur. 23 Vgl. Sozialbericht NRW 2007. 43 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Im Planungsraum leben 530 Menschen, die erwerbslos sind. Wie a uf der Abbildung 19 zu sehen, ist m it einem Anteil von 2,9% an den 15 bis unter 65 -Jährigen die Erwerbslosen quote nur halb so hoch wie im Bezirk Altona (6,6%) und in H amburg (6,7%). Die Hälfte (260 Me n- schen) bezieht Arbeitslosengeld nach SGB II . Mit einem Anteil von 1,4% der 15 bis unter 65 - Jährigen beträgt die Quote der Erwerbslosen nach SBG II nur ein Drittel der Quote im Bezirk (4,5%) und in Hamburg (4,6%). In Blanke nese leben 160 Menschen, die erwerbslos sind. In Nienstedten sind es mit 80 Me n- schen halb so viele. Die Erwerbs losenquote beträgt mit 2,1% in Blankenese und mit 2,0% in Nienstedten nur ein Drittel der Quote im Bezirk. 50 Menschen in Blankenese und 30 Me n- schen in Nienstedten , das heißt etwa ein Drittel der Erwerbslosen, beziehen Arbeitslosen- geld nach SGB II. Die Quote der Erwerbslosen nach SGB II ist in beiden Sozialräumen mit 0,7% sehr niedrig. In Iserbrook-Mitte leben 150 Menschen, die erwerbslos sind. Die Erwerb slosenquote ist mit 3,3% hier halb so hoch wie im Bezirk. 80 Menschen, das heißt etwa die Hälfte der Erwerbslo- sen , beziehen Arbeitslosengeld nach SGB II. Die Quote der Erwerb slosen nach SGB II ist mit 1,7% aber deutlich niedriger als im Bezirk. In Iserbrook-Ost leben 140 Menschen, die erwerbslos sind. Die Erwerbs losenquote liegt mit 7,4% fast einen Prozentpunkt über der Quote im Bezirk. 100 Menschen und damit etwa drei Viertel der Erwerb slosen beziehen Arbeitslosengeld nach SGB II. Die Quote der Erwerbslosen nach SGB II ist mit 5,5% ein Prozentpunkt höher als im Bezirk Altona.

Arbeitslosenquoten (Anteil an den 15 bis unter 65 Jährigen) 0% 2% 4% 6% 8%

Nienstedten 2,0% 0,7%

Blankenese 2,1% 0,7%

Iserbrook Ost 7,4% 5,5%

Iserbrook Mitte 3,3% 1,7%

PR 8 2,9% 1,4%

Altona 6,6% 4,5%

Hamburg 6,7% 4,6%

Arbeitslose insgesamt Arbeitslose nach SGB II

Abbildung 19 – Arbeitslosenquoten September 2009. Quelle Statistikamt Nord.

44 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Erwerbslose junge Menschen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren Im Planungsraum leben 20 junge Menschen zwischen 15 und unter 25 Jahren, die erwerbs- los sind . Sie leben im Stadtteil Iserbrook und beziehen Arbeitslosenhilfe nach SGB II . Sie le- ben etwa zur Hälfte in Iserbrook -Ost und in Iserbrook-Mitte. In Nienstedten und Blankenese leben keine jungen Menschen , die erwerbslos sind. Wie auf der Abbildung 20 zu sehen, stel- len sie in Iserbrook-Ost 3,4% der Menschen zwischen 15 und unter 25 Jahren . Ihr Anteil ist damit geringfügig niedriger als im Bezirk Altona (3,7%). In Iserbrook -Mitte stellen sie 1,2% an den 15 bis unter 25-Jährigen . Dort beträgt ihr Anteil lediglich ein Drittel des Anteils im Bezirk Altona. Junge Arbeitslose Anteile an den 15 bis unter 25 Jährigen

0% 1% 2% 3% 4%

0,0% Nienstedten 0,0%

0,0% Blankenese 0,0%

3,4% Iserbrook Ost 3,4%

1,2% Iserbrook Mitte 1,2%

0,7% PR 8 0,7%

3,7% Altona 2,4%

3,7% Hamburg 2,2%

Arbeitslose 15 bis unter 25 Jahre Arbeitslose 15 bis unter 25 Jahre (SGB II)

Abbildung 20 – Arbeitslosenquoten junger Arbeitsloser September 2009. Quelle Statistikamt Nord .

45 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Erwerbslose ältere Menschen im Alter von 55 bis unter 65 Jahre Im Planungsraum leben 60 ältere Menschen zwischen 55 und unter 65 Jahren, die erwerbs- los sind. Wie auf Abbildung 21 zu sehen, beträgt i hr Anteil an den 55 bis unter 65 -Jährigen 1,7% und liegt mehr als die Hälfte niedriger als im Bezirk Altona und in Hamburg ( beide 4,5%). Von den 60 älteren Erwerbslosen bezieht jeder Fünfte Arbeitslosenhilfe nach SGB II. Ihr Anteil an den 55 bis unter 65 -Jährigen ist mit 0,4% sehr gering und deutlich niedriger als im Bezirk Altona oder Hamburg (beide 2,6%). In Blankenese leben etwa 20 ältere Erwerbslose , in Nienstedten mit etwa 10 älteren Er- werbslosen die Hälfte. Keiner von Ihnen bezieht Arbeitslosenhilfe nach SGB II. Ihre Anteile an den 55 bis unter 65-Jährigen sind in Nienstedten mit 1,5% und in Blankenese mit 1,1% sehr gering. In Iserbrook-Ost leben etwa 20 ältere Erwerbslose, in Iserbrook-Mitte etwa 10. Während in Iserbrook-Ost davon die Hälfte Arbeitslosenhilfe nach SGB II bezieht, sind es in Iserbrook - Mitte nur ein Viertel. In Iserbrook -Ost ist der Anteil der älteren Erwerb slosen an den 55 bis unter 65-jährigen mit 5,1% etwas höher als in Altona (4,5%) und dies gilt auch für den Anteil der älteren Erwerbslosen mit Arbeitslosenhilfe nach SGB II in Höhe von 2,8% gegenüber 2,6% im Bezirk Altona. In Iserbrook -Mitte stellen die älteren Erwerbslosen lediglich 1,5% der 55 bis unter 65-Jährigen und dieser Anteil entspricht damit jenem in Nienstedten. Der Anteil der älteren Erwerbslosen mit Arbeitslosenhilfe nach SGB II ist mit 0,4% sehr gering. ältere Arbeitslose (Anteil an den 55 bis unter 65 Jährigen) 0% 2% 4% 6%

Nienstedten 1,5% 0,0%

Blankenese 1,1% 0,0%

Iserbrook Ost 5,1% 2,8%

Iserbrook Mitte 1,5% 0,4%

PR 8 1,7% 0,4%

Altona 4,5% 2,6%

Hamburg 4,5% 2,6%

Arbeitslose 55 bis unter 65 Jahre Arbeitslose 55 bis unter 65 Jahre (SGB II)

Abbildung 21 – Arbeitslosenquoten älterer Arbeitsloser September 2009. Quelle Statistikamt Nord.

46 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

4.2.4 Empfängerinnen und Empfänger von Transferleistungen Indikator 24 (Zielgruppe): Der Schwerpunkt in diesem Kapitel liegt auf den erwerbsfähigen Menschen zwischen 15 und unter 65 Jahren, die Leistungen nach dem SGB II erhalten. Auf die nicht erwerbsfähigen Hilfebezieherinnen und Hilfebezieher wurde bereits im Kapitel 4.1.3 Junge Menschen in Bedarfsgemeinschaften nach SGB II eingegangen. Menschen die Transferleistungen beziehen, leben an der Armutsgrenze. Diese Gruppe ist sehr heterogen und ist unterschiedlich von Armut betroffen. Die Spanne der unterschiedlichen Unterstüt- zungserfordernisse reicht von denjenigen, die nur zeitweilig auf Transferleistungen angewie- sen sind und eine vorübergehende Einkommensarmut erleben bis zu denjenigen, die ihr ge- samtes Leben auf Transferleistungen angewiesen, auch in anderen Lebensbereichen 25 be- nachteiligt und wenig in das gesellschaftliche Leben integriert sind. Letzteres trifft insbeson- dere zu, wenn Transferleistungen aufgrund von Arbeitslosigkeit bezogen werden. Im Bezirk Altona sind 41% der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen arbeitslos gemeldet, in Ham- burg sind es mit 37,6% etwas weniger. Die anderen 59% sind entweder erwerbstätig, gehen noch zur Schule bzw. sind in Ausbildung, nehmen an Eingliederungs- oder Qualifizierungs- maßnahmen teil oder stehen aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen bzw. wichtiger familiärer Gründe dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. 26 Die jüngeren erwerbsfähigen Menschen zwischen 15 bis unter 25 Jahre, die Leistungen nach dem SGB II beziehen, fallen noch in den Zuständigkeitsbereich der Jugendhilfe. Ab dem 15. Lebensjahr gilt man in Deutschland als erwerbsfähig und bezieht eigene Leistungen nach dem SGB II. Da die 15 bis unter 25 Jährigen jedoch am Anfang ihres Erwachsenen- und Be- rufslebens stehen, unterliegen sie besonderen rechtlichen Anforderungen. So werden Ju- gendliche und Jungerwachsene bei Anmeldung bei der Arge sofort in eine Maßnahme ver- mittelt, sie werden höher sanktioniert und ohne eigene Familie besteht für sie bis zum 25. Lebensjahr kein Anspruch auf eine eigene Wohnung. Im Bezirk Altona ist jeder fünfte jüngere erwerbsfähige Mensch, der Leistungen nach dem SGB II erhält, arbeitslos (18,8%). In Hamburg sind es mit 17% etwas weniger. Auffallend ist der geringe Anteil der arbeitslos gemeldeten jungen Menschen. Damit wird deutlich, dass eine große Anzahl junger Menschen Leistungen nach SGBII bezieht, weil sie an der Armuts- grenze leben und sich entweder in einer Maßnahme oder in Ausbildung befinden oder aus familiären Gründen oder einem zu geringen Einkommen auf Leistungen angewiesen sind.

24 Die Daten zum SGB II haben den Stand 31.12.2009 und stammen vom Statistikamt Nord. Sie finden diese im Tabellenanhang in der Tabelle Empfängerinnen und Empfänger von Transferleistungen. 25 Einkommen, Bildung, Erwerbsleben, Gesundheit, Partizipation. 26 Vgl. Indikatorensatz zum Sozialmonitoring Hamburg 04.05.2009. 47 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Im Planungsraum leben 830 erwerbsfähige Menschen, die Leistungen nach SGB II beziehen. Wie auf der Abbildung 22 zu sehen, stellen sie im Planungsraum 3,6% an den 15- bis unter 65-Jährigen. Dies ist deutlich niedriger als im Bezirk Atona (11,1%) und in Hamburg (12,2%). Der Anteil der Arbeitslosen an den erwerbsfähigen Leistungsbezieherinnen und -beziehern von 40,1% entspricht etwa dem Anteil im Bezirk Altona (Siehe Abbildung 23). In Iserbrook-Ost leben mit 270 die meisten erwerbsfähigen Leistungsempfängerinnen und - empfänger im Planungsraum. Ihr Anteil von 14,4% an den 15- bis unter 65-Jährigen liegt drei Prozentpunkte höher als im Bezirk Altona (11,1%). Nur 38,2% von ihnen sind arbeitslos ge- meldet. In den anderen drei Sozialräumen leben mit 50 bis 180 deutlich weniger erwerbsfä- hige Leistungsempfängerinnen und -empfänger und ihre Anteilen an den 15 bis unter 65- Jährigen sind deutlich geringer. So leben in Iserbrook Mitte 180 erwerbsfähige Leistungs- empfängerinnen und -empfänger (3,9%), in Blankenese 140 (1,9%) und in Nienstedten ledig- lich 50 (1,3%). Der Anteil der Arbeitslosen ist jedoch sehr unterschiedlich. So sind in Blanke- nese lediglich 35% der erwerbsfähigen Leistungsempfängerinnen und -empfänger arbeitslos, in Iserbrook-Mitte sind es bereits 44% und damit etwas mehr als im Bezirk Altona (41%) und in Nienstedten ist die Hälfte der erwerbsfähigen Menschen, die Leistungen nach dem SGB II beziehen, arbeitslos. Eine Teilgruppe umfasst die jüngeren erwerbsfähigen Leistungsempfängerinnen und -empfänger zwischen 15 bis unter 25 Jahre. Im Planungsraum leben insgesamt 80 junge erwerbsfähige Menschen, die Leistungen nach dem SGB II erhalten. Sie stellen 3% an den 15 bis 25-jährigen im Planungsraum (Siehe Abbil- dung 22). Damit stellen sie einen deutlich geringeren Anteil als im Bezirk (12,6%) und Ham- burg (12,8%). Wie auf Abbildung 23 zu sehen, ist jeder vierte von ihnen (25%) arbeitslos ge- meldet. Im Bezirk Altona ist nur knapp jeder 5 der jungen erwerbsfähigen Leistungsempfän- gerinnen und -empfängern arbeitslos gemeldet (18,8%). In Hamburg ist dieser Anteil noch etwas geringer (17,0%). Wie bei den erwerbsfähigen Leistungsempfängerinnen und -empfängern insgesamt, leben auch von den jungen erwerbsfähigen Leistungsempfängerinnen und -empfängern die meis- ten im Sozialraum Iserbrook-Ost. Hier beziehen 40 junge Menschen zwischen 15 und 25 Jah- ren Leistungen nach dem SGB II. Sie stellen einen Anteil von 13,5% an ihrer Altersgruppe und damit etwas mehr als im Bezirk. Jeder vierte von ihnen (25,6%) ist arbeitslos gemeldet. Im Sozialraum Iserbrook-Mitte leben 30 jüngere erwerbsfähige Menschen, die Leistungen nach dem SGB II beziehen. Sie stellen einen Anteil von 3,9% an ihrer Altersgruppe und damit – wie im Planungsraum – einen deutlich geringeren Anteil als im Bezirk oder in Hamburg. 29,6% von ihnen sind arbeitslos. Das sind 10-Prozentpunkte mehr als im Bezirk. In den Sozialräumen Blankenese und Nienstedten leben weniger als 10 junge Menschen, die Leistungen nach dem SGBII beziehen.

48 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Erwerbsfähige Leistungsempfänger nach SGB II 0% 4% 8% 12% 16%

Nienstedten 1,3% --

Blankenese 1,9% 0,6%

Iserbrook Ost 14,4% 13,5%

Iserbrook Mitte 3,9% 3,9%

PR 8 3,6% 3,0%

Altona 11,1% 12,6%

Hamburg 12,2% 12,8%

Erwerbsfägige Leistungsempfänger an den 15 - bis unter 65 -Jährigen Erwerbsfähiger Leistungsempfänger zwischen 15 bis unter 25 Jahren an den 15 - bis unter 25 -Jährigen

Abbildung 22 – Erwerbsfähige Leistungsempfänger Dezember 2009. Quelle Statistikamt Nord.

Anteil der Arbeitslosen nach SGB II an den erwerbsfähigen Leistungsempfängern 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

Nienstedten 50,0% --

Blankenese 35,0% 0,0%

Iserbrook Ost 38,2% 25,6%

Iserbrook Mitte 44,0% 29,6%

PR 8 40,1% 25,0%

Altona 41,0% 18,8%

Hamburg 37,6% 17,0%

Anteil Arbeitslose nach SGB II an den erwerbsfähigen Leistungsempfängern Anteil jüngerer Arbeitsloser nach SGB II an den jüngeren Erwerbsfähigen Leistungsempfängern

Abbildung 23 Anteil der Arbeitslos en an den e rwerbsfähige Leistungsempfänger Dezember 2009. Quelle Statistikamt Nord.

49 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

4.3 Ältere Menschen Indikator (Zielgruppe): Ältere Menschen stellen eine Zielgruppe für die bezirkliche Planung da. An ihr ist die demographische Entwicklung im Bezirk Altona und in bestimmten Sozial- räumen zu identifizieren. Grundlage der Planung ist es, zum einen durch intergenerative Pla- nung älteren Menschen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und zum anderen durch seniorenspezifische Angebote der Lebenssituation und den Bedürfnissen äl- terer Menschen gerecht zu werden. So sind sie sind sowohl Zielgruppe für seniorenspezifi- sche Einrichtungen wie Freizeit-, Pflege- und Senioreneinrichtungen als auch – im Sinne von intergenerativer Gestaltung – für Regelangeboten von Kultur, Sport, Bildung, Gesundheit und der Stadt-, Verkehrs- und Grünplanung. Die Zielgruppe umfasst Menschen im Alter von 65 Jahren und älter. Andere Altersabgrenzungen sind Fachplanungsspezifisch und werden dort ausgewertet. Die Entwicklung der Altersgruppen zeigt, ob der Sozialraum für diese Bevölkerungsgruppe bedeutsamer oder unbedeutsamer wird und gibt einen Hinweis für die Infrastrukturplanung. Für die Entwicklung werden die Daten aus den bisherigen Sozialraumbeschreibungen für die Jahre 2001 und 2005 entnommen. Im Planungsraum leben 8.100 ältere Menschen. Sie stellen einen überdurchschnittlichen Anteil von 26,3% an der Bevölkerung. Während im Planungsraum jeder vierte 65 Jahre und älter ist, ist es im Bezirk Altona und in Hamburg nicht mal jeder fünfte (beide etwa 19%). Dies gilt auch für die Anteile in den vier Sozialräumen. In Blankenese leben 3.500 ältere Menschen. Ihr Anteil von 27,2% liegt knapp 1%-Punkt über dem Anteil im Planungsraum. In Iserbrook-Mitte leben 2.000 ältere Menschen. Ihr Anteil ist mit 25,7% der Bevölkerung etwas geringer als im Planungsraum. In Nienstedten leben 1.800 ältere Menschen, ihr Anteil ist mit 25,3% ebenfalls geringer als im Planungsraum. In Iserb- rook-Ost leben 846 ältere Menschen. Nach Blankenese weist dieser Sozialraum mit 26,9% den höchsten Anteil älterer Menschen im Planungsraum auf. In der Abbildung 24 ist dargestellt, wie sich der Anteil der älteren Menschen von 2001 bis 2010 verändert hat. Im Bezirk Altona und in Hamburg haben sich die Anteile älterer Men- schen ähnlich entwickelt. Er stieg um 1,7%-Punkte im Bezirk Altona und um 2,1%-Punkte in Hamburg. In Nienstedten und Blankenese stiegen die Anteile mit über 6%-Punkten deutlich schneller an als in Iserbrook Ost und Iserbrook Mitte (über 3%-Punkte). Die Anteile haben sich daher in den Sozialräumen angeglichen und etwa das Niveau vom Planungsraum von 26% erreicht. Auffällig ist, dass in Iserbrook-Ost der Anteil bereits um 1,6%-Punkte seit dem Jahr 2005 ge- fallen ist.

50 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

Anteil der 65 Jährigen und Älteren 2001 bis 2010

30%

28%

26% Iserbrook Ost 24% Blankenese 22% Iserbrook Mitte 20% Nienstedten

18% Altona Hamburg 16%

14% 2001 2005 2010

Abbildung 24 - Entwicklung der 65-Jährigen und Älteren 2000 - 2010. Quelle: Melderegister 2008 und Sozialraumbeschreibungen 2002 und 2006

4.3.1 Ältere Menschen mit Migrationshintergrund Indikator (Zielgruppe): Grundlegende Aussagen zur Planungsrelevanz dieser Zielgruppe be- finden sich im Kapitel 3.3 Menschen mit Migrationshintergrund. Ältere Menschen mit Migrationshintergrund haben spezifische Anforderungen an die Pla- nung. Sei es bei der Jugendhilfe, dem Gesundheitsamt, dem Sozialamt, der Sport-, Kultur-, Verkehrs- oder Stadtplanung. Auf spezifische Problemlagen, die in dieser Zielgruppe auftreten können, soll hier hingewie- sen werden: Der Rückgang an Kontakten zu Deutschen und der Rückzug zur eigenen ethni- schen Gruppe, nachlassende deutsche Sprachkompetenzen, ein schlechterer Gesundheitszu- stand aufgrund der meist stärkeren körperlichen Arbeitsbelastung, eine geringere Rente und schlechtere Wohnverhältnisse aufgrund der geringeren Einkommen während der Berufstä- tigkeit. Dazu können Enttäuschung, Schuld- und Versagensgefühle aufgrund von nicht er- reichten Migrationszielen, distanzierende Erlebnisse in Deutschland und deutliche Informa- tionsdefizite der Angebots- und Unterstützungsstruktur auftreten. Die Entwicklung älterer Menschen mit Migrationshintergrund zeigt an, ob der Sozialraum für diese Bevölkerungsgruppe bedeutsamer oder unbedeutsamer wird und gibt damit einen wichtigen Hinweis für die Infrastrukturplanung. Im Planungsraum leben 710 ältere Menschen mit Migrationshintergrund. Ihr Anteil an den 65-Jährigen und Älteren beträgt lediglich 8,7% und liegt unter dem Anteil im Bezirk von 12,5%.

51 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

In Nienstedten leben 170 ältere Menschen mit Migrationshintergrund. In Blankenese sind es 330 ältere Menschen. Mit einem Anteil an ihrer Altersgruppe von 9,5% bzw. 9,3% stellen sie in diesen beiden Sozialräumen einen etwa geringeren Anteil als im Bezirk. In Iserbrook-Mitte leben 130 ältere Menschen mit Migrations hintergrund. Ihr Anteil von 6,4 % an ihrer Altersgruppe ist nur halb so groß wie ihr Anteil im Bezirk und der niedrigste im Planungsraum. In Iserbrook-Ost leben 90 ältere Menschen mit Migrationshint ergrund. Sie stellen einen A n- teil von 10,1% an ihrer Altersgruppe, der – vergleichbar mit den Anteilen in den Sozialrä u- men Blankenese und Nienstedten – etwas geringer ist als im Bezirk. Im Planungsraum haben von den älteren Menschen mit Migrationshintergru nd 190 Men- schen bzw. 27,4% nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Dieser Anteil ist deutlich geringer als im Bezirk (51,2%). Wie in der Abbildung 25 dargestellt, stellen sie lediglich einen Anteil von 2,4% an ihrer Altersgruppe. Dies liegt deutlich unter dem Anteil im Bezirk Altona (5,8%) und in Hamburg (6,5%). In Nienstedten haben von den älteren Menschen mit Migrationshintergrund nur etwa 40 Menschen bzw. 21,9% nich t deutsche Staatsangehörigkeit. Sie stellen nur einen geringen Anteil an ihrer Altersgruppe von 2,1%. In Blankenese haben von den älteren Menschen mit Migrationshintergrund knapp 100 nicht die deutsche Staatsangehörigkeit, in Iserbrook -Ost sind es etwa 30 . Damit haben in diesen beiden Sozialräumen etwa 30% der älteren Menschen mit Migrationshintergrund nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Die Anteile an ihrer Altersgruppe betragen mit 3% in Iser b- rook-Ost und 2,8% in Blankenese etwa die Hälfte des bezirk lichen Niveaus von 5,8%. In Iserbrook-Mitte haben von den älteren Menschen mit Migrationshintergrund 34 Men- schen bzw. 26,8% nicht die deutsche Staatsangehörigkeit . An ihrer Altersgruppe stellen sie dort lediglich einen Anteil von 1,7%. Dies ist der niedrig ste Anteil im Planungsraum.

Ältere Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit (Anteil an der jeweiligen Altersgruppe)

0% 2% 4% 6% 8% 10%

Nienstedten 2,1%

Blankenese 2,8%

Iserbrook Ost 3,0%

Iserbrook Mitte 1,7%

PR 8 2,4%

Altona 6,5%

Hamburg 5,8%

Abbildung 25 – Ältere Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit 2010. Quelle: Melderegister 2009

52 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

4.3.2 Alleinstehende ältere Menschen Indikator (Zielgruppe): Alleinstehenden älteren Menschen droht eine Vereinsamung. Hier ist darauf hinzuwirken, dass es niedrigschwellige und intergenerative Angebote für ältere Me n- schen gibt, die eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen und einer Vereins a- mung entgegen wirken . Insbesondere die Förderung des bürgerschaftlichen Engagement s bietet älteren Menschen die Möglichkeit sich zu engagieren, neue Kontakte zu knüpfen und ehrenamtliche Hilfe zu erhalten. Im Planungsraum leben 2.600 alleinstehende ältere Menschen. Wie auf der Abbildung 26 zu sehen, ist d amit fast jeder Dritte der 65-Jährigen und Älteren (31,9% ) alleinstehend. Im Be- zirk Altona und in Hamburg ist der Anteil mit 36,7% etwas höher. In Blank enese leben 1.200 alleinstehende ältere Menschen. Sie stellen ein Drittel an ihrer Altersgruppe. In Nienstedten und Iserb rook-Mitte leben 540 alleinstehende ältere Me n- schen. In Nienstedten ist ihr Anteil von 30,3% vergleichbar mit dem Anteil im Planungsrau m, in Iserbrook-Mitte ist er mit 27% deutlich geringer. In Iserbrook -Ost leben 320 alleinstehe n- de ältere Menschen. Ihr Anteil von 38,2% liegt noch über dem Anteil im Bezirk und in Ha m- burg.

Alleinstehende 65 -Jährige und Ältere (Anteil an den Einwohnern ihrer Altersgruppe) 0% 10% 20% 30% 40% 50%

Nienstedten 30,3%

Blankenese 33,9%

Iserbrook Ost 38,2%

Iserbrook Mitte 27,0%

PR 8 31,9%

Altona 36,7%

Hamburg 36,7%

Abbildung 26 – Alleinstehende 65-Jährige und Ältere September 2009. Quelle statistisches Landesamt.

53 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

4.3.3 Ältere Menschen im Transferleistungsbezug Indikator 27 (Zielgruppe): Empfän ger von Grundsicherung im Alter leben an der Armutsgre n- ze. Bei der Planung ist zu berücksichtigen, dass ihnen trotz des geringen Einkommens en t- sprechend ihrer altersspezifischen Bedürfnisse eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht wird, sei es bei Kultur, Bildung, Sport, Freizeit oder bürgerschaftlichem Engag e- ment. Grundsich erung im Alter erhalten im Planungsraum 130 Menschen. Wie auf der Abbildung 26 zu sehen, stellen sie 1,6% der 65 -Jährigen und Älteren. Der Anteil ist deutlich niedrig er als im Bezirk Altona (5,0%). Im Stadtteil Iserbrook 28 leben mit 80 knapp drei Viertel der Menschen, die Grundsicherung erhalten. Ihr Anteil von 2,9% an ihrer Altersgruppen ist höher als im Planungsraum, jedoch im Vergleich zum Bezirk Altona unterdurchsch nittlich. In Blankenese und Nienstedten leben 50 Menschen, die Grunds icherung erhalten. Davon leben drei Viertel in Blankenese und ein Viertel in Nienstedten. Ihr Anteil an ihrer Altersgruppe von 0,7% in Nienstedten und 1% in Blankenese ist sehr gering.

Empfänger von Grundsicherung im Alter (Anteil an den 65 Jährigen und älter)

0% 1% 2% 3% 4% 5% 6%

Nienstedten 0,7%

Blankenese 1,0% Iserbrook Iserbrook Mitte 2,9%

PR 8 1,6%

Altona 5,0%

Anteil der Empfänger von Grundsichererung im Alter an den 65 Jährigen und Älter

Abbildung 27 – Empfänger von Grundsicherung im Alter Dezember 2008. Quelle Statistikamt Nord und Me l- deregister 2008.

27 Die Daten zu den Empfängern von Grundsicherung im Alter sind von Dezember 2008 und stammen vom Statistikamt Nord. Sie finden diese im Tabellenanhang in der Tabelle Empfängerinnen und Empfänger von Transferleistungen. 28 Für die Sozialräume liegen die Daten nicht vor. 54 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

5 Zusammenfassung markanter Daten

5.1.1 Planungsraum • Im Planungsraum leben mit 30.700 Menschen 12,3% der Altonaer Bevölkerung. • Der Anteil älterer Menschen ist im Planungsraum mit 26,3% überdurchschnittlich. Je- der vierte Mensch im Planungsraum ist damit 65-Jahre und älter. Im Bezirk stellen sie nur einen Anteil von 18,7% an der Bevölkerung. Dies gilt auch für die vier Sozialräu- me. • Der Anteil junger Menschen bis unter 18 Jahren ist mit 18,1% leicht überdurch- schnittlich (Bezirk 16,8%) und ist seit 2001 in den vier Sozialräumen stärker gestiegen als im Bezirk. • Der Anteil der Menschen im Erwerbsalter ist mit 55,6% im Vergleich zum Bezirk un- terdurchschnittlich (Bezirk 64,5%) und seit 2001 in den vier Sozialräumen stärker als im Bezirk zurückgegangen. • 37% der Im Jahr 2008 neu gebauten Wohnungen im Bezirk Altona wurden in diesem Planungsraum gebaut. • Im Planungsraum gibt es lediglich 160 Sozialwohnungen. Der Anteil von 1% am Woh- nungsbestand liegt weit unter dem Anteil von über 11% im Bezirk und in Hamburg.

5.1.2 Nienstedten • In Nienstedten leben mit 7.000 Menschen 23% der Bevölkerung des Planungsraums. Jeder fünfte ist unter 18 Jahren, jeder vierte 65-Jahre und älter. • In Nienstedten gibt es keine Sozialwohnungen. • Durchschnittseinkommen und Immobilienpreise sind deutlich höher als im Bezirk und die Werte im Bezirk liegen nochmals stark über dem Hamburger Niveau. • Während der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in Nienstedten (18,7%) nur leicht über dem Wert des Planungsraums liegt, ist der Anteil der Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit mit 9,1% im Vergleich der Sozialräume des Planungs- raums hier am höchsten. Von den 1.300 Menschen mit Migrationshintergrund haben 640 Menschen bzw. knapp die Hälfte nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Als ein- ziger Sozialraum erreicht Nienstedten damit den Anteil im Bezirk. Die drei häufigsten Bezugsregionen der Menschen mit Migrationshintergrund sind Bestandteil der Euro- päischen Union (Nord-West-Europa, östliches Mitteleuropa und Süd-West-Europa). • Nienstedten ist stark von Familien geprägt. Die 820 Familien bilden jeden vierten Haushalt im Sozialraum (24%). Im Bezirk bilden sie lediglich jeden fünften Haushalt (19,3%).

55 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

5.1.3 Blankenese • In Blankenese leben mit 12.800 Menschen 40% der Bevölkerung des Planungsraums. • Der Anteil der älteren Menschen ist mit 27,2% der höchste im Vergleich der vier Sozialräume und seit 2001 stark angestiegen (2001: 20%). • Der Sozialwohnungsbestand in Blankenese ist mit 20 Wohnungen sehr gering. • Im Jahr 2008 wurden 120 neue Wohnungen gebaut. Dies entspricht 1,7% des Woh- nungsbestandes in Blankenese. • Durchschnittseinkommen und Immobilienpreise sind deutlich höher als im Bezirk und die Werte im Bezirk liegen nochmals stark über dem Hamburger Niveau. • Die Sozialräume Iserbrook-Mitte und Blankenese weisen eine ähnliche Bevölkerungs- struktur auf (Altersstruktur, Menschen mit Migrationshintergrund).

5.1.4 Stadtteil Iserbrook • Das im Vergleich zum Bezirk geringere Wanderungsvolumen von 17,6% der Bevölke- rung weist auf eine beständigere Wohnbevölkerung hin. • Im Jahr 2008 wurden 90 neue Wohnungen gebaut. Dies entspricht 1,6% des Woh- nungsbestandes im Stadtteil Iserbrook. • Im Stadtteil Iserbrook ist der Sozialwohnungsbestand mit 100 Wohnungen (knapp 2% des Wohnungsbestands) sehr gering, da für viele Wohnungen im Jahr 2006 die Bin- dung ausgelaufen ist. • Durchschnittseinkommen und Immobilienpreise entsprechen dem Hamburger Ni- veau und liegen daher deutlich unter dem bezirklichen Niveau.

5.1.5 Iserbrook-Mitte • In Iserbrook-Mitte leben mit 7.700 Menschen 25% der Bevölkerung im Planungs- raum. • In Iserbrook-Mitte leben 840 Familien, sie stellen 22,6% der Haushalte und damit deutlich mehr als in Altona (19,3%). • Die Sozialräume Iserbrook-Mitte und Blankenese weisen eine ähnliche Bevölkerungs- struktur auf (Altersstruktur, Menschen mit Migrationshintergrund).

5.1.6 Iserbrook-Ost • In Iserbrook-Ost leben mit 3.100 Menschen 10% der Bevölkerung im Planungsraum. • Der Anteil von jungen Menschen ist mit 16,9% trotz der Wohnungsstruktur, des Mietniveaus und der Stadtrandlage auf dem niedrigen Niveau des Bezirks. Der Anteil steigt jedoch seit dem Jahr 2001. • Der Anteil der Menschen im Erwerbsalter ist niedriger als im Bezirk, steigt seit dem Jahr 2005 jedoch wieder leicht an. • Der Anteil der älteren Menschen lag im Jahr 2005 mit über 28% an der Bevölkerung 10%-Punkte über dem bezirklichen Niveau. Seit dem ist er leicht auf 26,9% gefallen und hat sich dem hohen Niveau im Planungsraum angeglichen. • Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung ist mit 23,4% im Vergleich der Sozialräume des Planungsraums hier am höchsten. Er liegt aber noch leicht unter dem bezirklichen Niveau. Dies gilt für alle Altersklassen. Von den 740 Menschen mit Migrationshintergrund haben nur 31,8% nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Während im Bezirk jeder zweite Mensch mit Migrationshinter-

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grund nicht die deutsche Staatsangehörigkeit hat, ist es in Iserbrook-Ost nur jeder dritte Mensch. Zu den häufigsten Bezugsregionen der Menschen mit Migrationshin- tergrund im Stadtteil Iserbrook gehört neben dem östlichen Mitteleuropa und Nord- West-Europa die Region Osteuropa (u.a. Russland und Ukraine). • Bei folgenden Zielgruppen weist der Sozialraum den höchsten Anteil im Planungs- raum auf und erreicht oder überschreitet das bezirkliche Niveau: o Anteil der Grundschulkinder in deren Familien nicht deutsch gesprochen wird / absolut 20 Kinder. o Anteil junger Menschen unter 15 Jahre im SGB II Bezug / absolut 100 junge Menschen. o Anteil HzE an allen HzE im Planungsraum / absolut 35 Fälle. o Anteil der Erwerbslosen und Anteil der Erwerbslosen nach SGB II / absolut 140 Erwerbslose davon 100 Erwerbslose nach SGB II. o Anteil der erwerbsfähigen Menschen, die Leistungen nach SGB II erhalten / absolut 270 Menschen. o Anteil der Familien mit alleinerziehendem Elternteil / absolut 100 Familien. o Anteil der alleinstehenden älteren Menschen / absolut 320 Menschen.

57 Stand Sep. 2010 Integrierte Sozialplanung Planungsraum 8 SR 1 Nienstedten – Blankenese – Iserbrook

6 Soziale Infrastruktur, Netzwerke und Handlungsfelder

6.1 Kinder, Jugendliche und Familien

6.2 Senioren

6.3 Bildung

6.4 Gesundheit

6.5 Sport

6.6 Kulturelle Angebote

6.7 Bürgerhäuser, -vereine, Netzwerke und Religionsgemeinschaften

6.8 Karte sozialer Infrastruktur im Planungsraum Auf der Infrastrukturkarte sind nicht alle Infrastruktureinrichtungen enthalten. Enthalten sind Angebote für Kinder- und Jugendliche, Schulen, Senioreneinrichtungen, Angebote für Eltern und Familien, Kultur- und Freizeitangebote, Sportvereine, Angebote der beruflichen und außerberuflichen Bildung, Gesundheitsangebote. Auf Grund ihrer Vielzahl sind Kinderta- gesstätten und Ärzte nicht dargestellt. Diese sind jedoch in der Anlage enthalten.

58 Stand Sep. 2010

Jugendliche Senioren Kultur / Sport / Freizeit 1 Ju gendzentrum Kiebitz 14 Seniorentreff Fischerhaus 30 Segel -Club Unterelbe 2 Jugendclub Iserbrook 15 Diakoniewerk Tabea 31 Dockenhuder Turnerschaft 16 Sunrise Domizile für Senioren Klein Flot t- 32 Blankeneser MTV bek Schule 33 FTSV Komet Blankenese 17 Rosenhof 3 Gorch -Fock -Schule 34 Jenisch Haus 18 Hermann und Lilly Schilling - Stiftung 4 Schule Iserbrook 35 Ernst Barlach Haus 19 Domizil am Hirschpark 5 Schule Schenefelder Landstraße 36 Puppenmuseum Falkenstein 20 Haus Sieberling 6 Schule Schulkamp 37 Loki Schmidt Haus

7 Stadtteilschule Blankenese 38 Eduard Bargheer -Haus Kultur / Sport / Freizeit 8 Gymnasium Blankenese 39 Theater Greve 21 SC Nienstedten 9 Marion Dönhoff Gymnasium 40 Bad Blankenese 22 Spvgg. Blankenese 10 Rudolf -Steiner -Schule Nienstedten 41 Freibad Marienhöhe 23 TC Blankenese 11 Kath. Schule Blankenese 42 Bücherhalle Elbvororte 24 Jollenhafengemeinde Mühlenberg 12 Raphael -Schule 25 Mühlenberger -Segelclub 13 Schule Grotefendweg Berufliche und Außerberufliche Bildung 26 RSG Blankenese 43 Berufsfachschule f. med. Kosmetik 27 Segelclub RHE 44 Artes Bonae Sprachinstitut 28 Hamburger Golf -Club 45 Ev. Familienbildungsstätte Blankenese 29 Hamburger Polo -Club

7 Fazit und Handlungsempfehlungen