Erwachsenenbildungs-Magazin des Salzburger Bildungswerkes 01/2019

Wir sind Klimabündnis-Betrieb!

Jahresschwerpunkt „Alles Smart!?“

Jugendliche mischen den Pongau auf Das Team des Salzburger Bildungswerkes

Direktion Richard BRESCHAR Michaela HABETSEDER Brigitte SINGER Direktor Öffentlichkeitsarbeit Elternbildung/Frauenbildung Tel: 0 662-87 26 91-19 Tel: 0 662-87 26 91-16 Tel: 0 662-87 26 91-15 richard.breschar@sbw..at [email protected] [email protected] Sarah BAIER Sabine HAUSER Christa WIELAND Sekretariat Ankommenstour Querbeet Seniorenbildung/EZA und Nachhaltigkeit Tel: 0 662-87 26 91-24 Tel: 0664-5222211 Örtliche Bildungswerke [email protected] [email protected] Tel: 0 662-87 26 91-17 Sonja CHRIST Wolfgang HITSCH [email protected] Sekretariat/Buchhaltung Örtliche Bildungswerke Maria ZEHNER Tel: 0 662-87 26 91-11 Projektbetreuung Örtliche Bildungswerke/Öffentlichkeitsarbeit [email protected] Tel: 0 662- 87 26 91-14 Tel: 0662-87 26 91-16 Maria FANKHAUSER [email protected] [email protected] Ankommenstour Querbeet Emely LUCKY Tel: 0660-3406412 Lehrling Forum Familie [email protected] Tel: 0 662-87 26 91-27 Wolfgang MAYR Andrea FOLIE [email protected] Flachgau, Tel: 0664-8284238 Ankommenstour Querbeet Karin MARESCH [email protected] Tel: 0 662-87 26 91-23 Administration und Grafik Sabine PRONEBNER [email protected] Tel: 0 662-87 26 91-12 Pongau, Tel: 0664-8284180 Wolfgang FORTHOFER [email protected] [email protected] Europa und Politische Bildung Anita MOSER Corona RETTENBACHER Örtliche Bildungswerke Direktor-Stellvertreterin Tennengau, Tel: 0664-8565527 Tel: 0 662-87 26 91-21 Gemeindeentwicklung Salzburg [email protected] [email protected] Tel: 0 662-87 26 91-18 Christine SCHLÄFFER Alexander GLAS [email protected] Pinzgau, Tel: 0664-8284179 Gemeindeentwicklung Salzburg Isolde MRWA [email protected] Tel: 0 662-87 26 91-13 Projektbetreuung/Bildungswochen Monika WEILHARTER [email protected] Tel: 0 6277-77 94 Lungau, Tel: 0664-8284237 [email protected] [email protected]

Veranstaltungstipps

Energiegewinnung in Österreich Herbsttagung Exkursion nach Zwentendorf 9. November 2019, ab 9.00 Uhr 22. August 2019 Puch, FH Salzburg und Schloss Urstein

Bildungswochen Fachtagung St. Andrä, 19. bis 26. Oktober 2019 CyberMOBBING macht das Leben schwer Seeham, 9. bis 16. November 2019 22. und 23. Oktober 2019 St. Martin bei Lofer, 3. bis 10. November 2019 Salzburg, Brunauer Zentrum Editorial Impressum

Herausgeber und Verleger: Salzburger Bildungswerk (Dipl. Ing. Richard Breschar) Redaktion: Mag. Michaela Habetseder (MiHa) Strubergasse 18/3, 5020 Salzburg Tel: 0662-87 26 91-0 Fax: 0662-87 26 91-3 E-Mail: [email protected] www.salzburgerbildungswerk.at ZVR 200 288 147 Grafik: HG-Crossmedia Ausgezeichnete Bildungsarbeit Lektorat: Mag. Michaela Habetseder in Salzburg Coverfoto: Fotolia Fotos: Salzburger Bildungswerk (falls nicht anders angegeben) Ist es Ihnen aufgefallen? Wir haben unser Logo und die Gestaltung unserer Druck: Schönleitner, Kuchl Druckwerke ein wenig verändert. So passen wir uns also im Auftritt dem Puls Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Auflage: 2.200 der Zeit an. MitarbeiterInnen der Redaktion: Da stellen sich mir zwei Fragen: Wer bestimmt den Puls der Zeit? Und können Dipl. Ing. Richard Breschar (RiB) wir diesen mit unserer Arbeit beeinflussen? Maria Fankhauser (MF) Mag. Andrea Folie (AF) Dr. Wolfgang Forthofer (FT) Wir hinterfragen im Salzburger Bildungswerk Richtungen und Strömungen, Alexander Glas MSc (AG) rudern auch einmal gegen den Strom oder wir unterstützen manche Entwick- Mag. Wolfgang Hitsch (WH) lungen in besonderem Maße. So widmen wir unsere Aufmerksamkeit vermehrt Dr. Anita Moser (AM) Isolde Mrwa (IM) Themen wie „Nachhaltige Lebensweisen und Umweltgestaltung“, „(Wieder-) Mag. Brigitte Singer (BS) Belebung des Miteinanders in Gemeinden“ oder „Oberflächlichkeit im Zeit- Mag. Christa Wieland (CW) alter der Digitalisierung“. Und was kommt von den Themen, die nicht immer MMag. Maria Zehner (MZ) im „Mainstream“ liegen, bei den Menschen an? Wie erfolgreich sind wir dort, Blattlinie: Darstellung und Auseinandersetzung mit wo wir mit unserem Bemühen um Gehör vielfältige Wege der Vermittlung aktuellen bildungs- und gesellschaftspolitischen Themen, Mitteilungs- und Serviceblatt über Veran- beschreiten? Dort, wo aus Teilnehmenden Akteurinnen und Akteure werden, staltungen des Salzburger Bildungswerkes. dort, wo Menschen aus der alltäglichen Berieselung auftauchen und sich einen Das „dreieck“ richtet sich an MitarbeiterInnen in Überblick über ihr Leben verschaffen können – ja, dort können wir jedenfalls der Erwachsenenbildung, MultiplikatorInnen, PolitikerInnen sowie Medien. von erfolgreicher Bildungs- und Gemeindeentwicklungsarbeit sprechen. An diesen Orten ist Bewegung, wird über den Horizont von gestern gesehen, De- Namentlich gekennzeichnete Beiträge drücken die Meinungen der AutorInnen aus. Sie müssen sich mokratie gelebt oder Neues gemeinsam ausprobiert. nicht immer mit der Auffassung von Redaktion und Herausgeber decken. Unsere Bildungsarbeit bleibt aber meistens optisch „rückstandslos“ – gesell- Offenlegung nach dem Pressegesetz: Aktuelle schaftliche Veränderungen und Gelerntes werden nicht gleich sichtbar und sind Berichte, Informationen und Stellungnahmen, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit des über- kurzfristig auch kaum messbar. Deshalb ist eine gute Dokumentation unserer parteilichen und konfessionell nicht gebundenen Arbeit bedeutend und wird unter anderem mit diesem Magazin unterstrichen. Salzburger Bildungswerkes stehen. Sehr erfreulich ist es, dass die Arbeit unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Wir danken für die Zusammenarbeit und und Mitarbeiter bei den Menschen in den Salzburger Gemeinden ankommt Unterstützung dem BMBF. und von verschiedenen Entscheidungsträgern mit Lob und Auszeichnungen dreieck-Leserservice: wertgeschätzt wird. Sie heben die Leistungen einzelner Mitglieder hervor und Fragen an die Redaktion: Tel: 0662-872691-0 oder vermitteln damit dem Ganzen, dass diese kontinuierliche Weiterbildungsarbeit E-Mail: [email protected] Erscheinungsweise: 2-mal jährlich in den Gemeinden und Stadtteilen gesehen wird. Abonnement- und Einzelbestellung: Einzelheft € 4,- (exkl. Versand) Wir können in Salzburg stolz auf ein gutes Netzwerk sehr engagierter Men- Jahresabonnement € 8,- Einzahlungen: RVS Salzburg, IBAN: AT94 3500 0000 schen in der Erwachsenenbildung sein! Lesen Sie in dieser Ausgabe von gelun- 0004 7993, BIC: RVSAAT2S gener Bildungsarbeit, von vorbildlich Engagierten und auch von Einzelnen, die Wenn bis 31. Dezember keine Abbestellung erfolgt, dafür Auszeichnungen erhalten haben. verlängert sich das Abo jeweils um ein weiteres Jahr. Vorstand des Salzburger Bildungswerkes: Vors. Dr. Josef Sampl, HR Dr. Alfred Berghammer, Dr. Andrea Eder-Gitschthaler, Rosmarie Gfrerer, Vors.-Stv. OSR Waltraut Hofmeister, Dr. Wolfgang Kirchtag, DI Dr. Nikolaus Lienbacher MBA, Dr. Ursula Maier-Rabler, Sonja Ottenbacher, Mag. Dietmar Dipl. Ing. Richard Breschar Plakolm, MMag. Silvia Schwarzenberger-Papula, Direktor des Salzburger Bildungswerkes LSI Mag. Josef Thurner, Stefanie Walch Präsidentin des Salzburger Bildungswerkes: LR Mag. (FH) Andrea Klambauer 4 | Bild: Fotolia Bild: Voluntaris

Jahresschwerpunkt Eltern-, Frauen und 6„Alles Smart!?“ 13 Seniorenbildung 16 Gemeindeentwicklung

Jahresschwerpunkt „Alles Smart!?“ Europa und Politische Bildung 06 Kompetenzen in Sachen Digitalisierung aufbauen 24 Enttäuschte Erwartungen? 08 Analog denken – Digital handeln 25 Spannende EU-Ein- und EU-Ausblicke 10 Die Zukunft kann kommen! 25 Europatag 11 Dissen ... Haten ... Pranken 26 Über d’Grenz g’schaut

Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung Entwicklungszusammenarbeit und Nachhaltigkeit 13 Ein großes Herz und Apfelkuchen ... 27 Für eine „Politik von unten“ 14 LIPPGLOSSE Zeitspuren Forum Familie 28 Ein Reiseerlebnis für alle Sinne! 14 Aktualisiert: Geld für die Familienkassa 15 Sich einloggen, zuhören und Fragen stellen Aus der Direktion 30 Wir sind Klimabündnis-Betrieb! Gemeindeentwicklung 31 Wohin geht die Reise? 16 Eine Holzkuppel sorgt für Diskussion 31 Ein-Blicke in den Arbeitsalltag 17 Im künstlerisch-improvisierenden Dialog! 31 Wir sagen Danke! 18 Vereinsakademie unterstützt Engagierte 32 Bildungs-Netze knüpfen 19 Gegen Vereinsamung und ihre Folgen 34 Wir haben etwas zu bieten ... 20 Jugendliche mischen den Pongau auf 21 Nachhaltig äußerst engagiert 22 Grenzenloses Kochen in Parsch 23 Für ältere Menschen da sein statt abhängen

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Tauschen und lesen statt

Bild: Andreas Deusch wegwerfen! Mehr dazu auf Seite 50 28 Zeitspuren 35 Aus Gemeinde und Bezirk Inhalt

Aus Gemeinde und Bezirk Arbeitskreise 35 5 Fragen an Andrea Rieder 52 heit schreib i, morgn bleib i, üwamorgn bin i dahi 35 Jugendlichen die EU näherbringen 36 Vom Feiern und Heilen ... 37 Einblicke in das Buch Schluss mit Schuld Personalia 38 Lesend den Lungau erkunden 53 Bildungs-Akzente setzen 39 Europa in den Regionen 54 Danke! 39 1. Lungauer Schachtag 55 Der Zuwachs ist weiblich ... 40 Gemeinsam die Zukunft gestalten 55 Geehrt! 41 Zurück zum (kulinarischen) Ursprung 56 3 x Silber 42 Vom Chiemseehof zu den Salzburger Nachrichten 57 Alles Gute! 43 Im Seenland ist Repair-Café-Zeit! 57 95! 43 100 Jahre ... Taxenbach blickt zurück 57 Das Salzburger Bildungswerk gratuliert 44 Lebendig! 58 Ihr Engagement ist GOLDes wert 45 Das verkannte Genie 58 Dem Elternbildner Rudi Galler zum Gedenken 46 Seeham ENGAGIERT 59 Dem Dichter Max Stitz zum Gedenken 47 Von fairer Mode bis zur EU 48 Da waren’s 30 ... 49 Gefragt ist Bildung, die „anrührt“! Buchtipp 50 Tauschen und lesen statt wegwerfen! 59 Ignaz Rojacher 50 Historische Pongauer Schätze ... 51 Kreatives Treffen am See

Wir sind Klimabündnis-Betrieb! Mehr dazu auf Seite 30

Bild: Fotolia dreieck 01/2019 6 | Jahresschwerpunkt „Alles Smart!?“ Bild: Fotolia Kompetenzen in Sachen Digitalisierung aufbauen

Auftaktveranstaltung zum Jahresschwerpunkt „Alles Smart!?“

Digitalisierung bietet Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft. Vor allem im ländlichen Raum kann sie Verbesserungen in den Bereichen Arbeiten, Bildung, Pflege und Mobilität bieten. Unter dem Motto „Alles Smart!? Digitales Dorf. Digitale Bildung.“ haben Salz- burger Bildungswerk und Gemeindeentwicklung Salzburg zahlreiche Veranstaltungsangebote für Gemeinden zusammengestellt.

VON CHRISTINE FRÖSCHL

rlaub online buchen, Lernen über Salzburger Bildungswerk und Gemeinde- Computerprogramme oder über eine entwicklung Salzburg haben dazu zahl- Dr. Diane Ahrens ist Professorin für interna- App auf dem Smartphone kommu- reiche Veranstaltungsangebote für 2019 zu- U tionales Management, nizieren: Beinahe jeder gesellschaftliche sammengestellt. Die Auftaktveranstaltung Logistik und Supply Chain Bereich ist von Digitalisierung betroffen. Zu zu diesem Jahresschwerpunkt fand am 25. Management an der den zahlreichen Erleichterungen und Mög- Februar in der Salzburg AG statt. Eingeladen Technischen Hochschule lichkeiten gibt es Herausforderungen wie waren dazu Bildungswerkleiterinnen und Deggendorf und Leiterin des Technologie-Campus Datenschutz und Internet-Kriminalität. Vor -leiter, Gemeindepolitikerinnen und -politi- Grafenau. allem in ländlichen Regionen bietet Digita- ker, Salzburgerinnen und Salzburger. lisierung viele Möglichkeiten. Ideen für Gemeinden und Regionen Im vollbesetzten Saal hörten die Besuche- rinnen und Besucher u.a. Vorträge über „Digitale Pionierdörfer in Bayern“, „Chance Nach den Vorträgen Digitalisierung – Ideen für Gemeinden und wurde mit dem Regionen“ sowie „Mit AAL (Ambient Assis- Publikum diskutiert. ted Living) länger im Alter selbstbestimmt Im Bild (v.li.) FH- Prof. Mag. Gerald leben“. Petz, Mag. (FH) An- „Vor allem für den ländlichen Raum bietet drea Klambauer und Digitalisierung viele Erleichterungen und Ass.Prof. Dr. Ursula neue Möglichkeiten“, ist Dr. Diane Ahrens Maier-Rabler.

Bilder: Christine Fröschl überzeugt. Sie versucht mit ihrem Team, das

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Dipl. Ing. Verena Venek Alles Smart!? ist Mitarbeiterin von Salzburg Research im Die Angebote des Salzburger Bil- Bereich Motion Data dungswerkes richten sich an Gemein- Intelligence. den, Vereine und Initiativen, deren Digitalisierungsmaßnahmen Begeg- nung schaffen und das Miteinander fördern. Gemeinden werden finanzi- ell und beratend von der Gemeinde- Herbert Stranzinger entwicklung Salzburg in Kooperation MBA MIM ist Mitarbeiter mit der Salzburg AG unterstützt. der Salzburg AG. Die Broschüre wird bei Interesse zugeschickt und steht auf www.salzburgerbildungswerk.at im Servicebereich als Download zur Verfügung. Markus Kerschbaumer MSc ist Geoinformation- Kontakt: Mag. Wolfgang Hitsch, Tel: 0662-872691-14, Experte bei Spatial E-Mail: [email protected] Services.

Potential eines Digitalen Dorfes abzubilden. boter eingebaut. Dadurch kann der Bauer Menschen vereinsamen. „Ältere Menschen Sie gab ein Beispiel: „Im ländlichen Raum ist genau sagen, wie es seinen Tieren geht, leiden an Einsamkeit“, bestätigte Ahrens. der öffentliche Personennahverkehr meist welche Leistung sie bringen und was sie Möglichkeiten dagegenzuhalten könnten ausgedünnt. Um trotzdem ohne Auto von brauchen.“ ein Essensbus oder gemeinsame Einkaufs- A nach B zu kommen, könnten Mitfahr-App fahrten sein. Zudem sind für Ahrens Whats- und Rufbus-Systeme hilfreich sein.“ Weitere Landesrätin Andrea Klambauer zeigte sich App und Skypen eine tolle Chance, um mit- Möglichkeiten könnten digital unterstützte überzeugt davon, dass coworking spaces viel einander in Kontakt zu bleiben. Nachbarschaftshilfe, ein Telemedizin-Netz- größer als bisher gedacht werden müssen. werk und die Digitalisierung der Schulen Diese können nur dann nachhaltig funktio- Mithilfe digitaler Services und Anwen- und der Kommunikation sein. nieren, wenn unter anderem Kinderbetreu- dungen lassen sich deutliche Verbesse- ungseinrichtungen angeschlossen sind. rungen in Bereichen wie Pflege, Bildung, Digitalisierung unterstützt im Alltag Mobilität und Arbeiten erreichen. Dazu Verena Venek von Salzburg Research erläu- Richard Breschar, Direktor des Salzburger terte in ihrem Vortrag, wo Digitalisierung im Bildungswerkes: „Möglichst viele Menschen Alltag von älteren Menschen hilfreich ist: sollten über die Möglichkeiten und Risiken „Zum Beispiel lassen sich Telemedizin-An- der Digitalisierung informiert sein. Dann wendungen sinnvoll mit Assistenzsystemen können sie es gut für sich nutzen.“ (AAL-Ambient Assisted Living) im Haushalt verknüpfen. Bei Sturzerkennung kann auto- Mag. Christine Fröschl ist freie Journalistin. matisch eine Rettungskette eingeleitet oder die vergessene Herdplatte ausgeschaltet werden.“ Peter Altendorfer, Bürgermeister von Seeham, Bei der anschließenden Diskussion sagte befürchtet, dass Menschen vereinsamen, Auf www.gemeindeentwicklung.at Prof. Dr. Konrad Steiner, er unterrichtet wenn sie nur mehr digital kommunizieren. können alle Referate in Langform unter an der HBLA Ursprung in , dass Projekte/Alles Smart/Kompetenzen in Bauern in ihren Betrieben immer mehr auf Peter Altendorfer, Bürgermeister von See- Sachen Digitalisierung aufbauen nach- Digitalisierung setzen. Steiner: „Bei neuen ham, gab den Datenmissbrauch zu be- gelesen werden. Ställen werden oft Fütterungs- und Melkro- denken und äußerte die Befürchtung, dass

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Analog denken – Digital handeln Bild: Fotolia

Verantwortung Digitalisierung

lles Smart!?“: Der Jahresschwer- werden können, fehlt bei den meisten Men- damit man das aktiv messen und auspro- punkt Digitalisierung bringt im schen. Der Nutzer muss smart werden, nicht bieren kann. Die beiden Koffer können von „ASalzburger Bildungswerk viele nur das Handy. Wenn der Nutzer smart ist, Bildungseinrichtungen gratis in der Lan- Blickrichtungen zutage, die uns bei der Be- kann sich vieles in eine gute Richtung ent- dessanitätsdirektion ausgeliehen werden. schäftigung mit zukünftiger Bildung Grund- wickeln. Dazu brauchen wir Informationen, Sämtliche Inhalte sind auch auf der Home- lagenarbeit abverlangen. Ein Aspekt der um zu verstehen, worum es geht. page des Landes Salzburg abrufbar: Digitalisierung sind die Auswirkungen auf https://tinyurl.com/y6kjsnnz unsere Gesundheit. Mag. Brigitte Singer hat Was ist hier im Alltag wichtig zu beachten dazu mit Dr. Gerd Oberfeld, dem Umwelt- und wo finde ich Informationen, um smart mediziner des Landes und Amtsarzt in der zu werden? Weitere Informationen gibt der Ratge- Landessanitätsdirektion, gesprochen. Wichtig ist das Verständnis, welche Neben- ber Elektrostress im Alltag. Dieser kann wirkungen moderne Informationstechno- ebenfalls auf der Homepage des Landes Brigitte Singer: Herr Dr. Oberfeld, Sie ma- logien z.B. auf gesundheitlicher, pädago- Salzburg abgerufen werden: chen ja schon seit geraumer Zeit auf die gischer oder sozialer Ebene haben und wie https://tinyurl.com/hvb6bmy gesundheitlichen Auswirkungen elektro- diese vermieden werden können. Die 56-seitige Broschüre kann um weni- magnetischer Felder – kurz Elektrosmog Das Land Salzburg hat dazu speziell für ge Euro bei der Verbraucherschutzorga- – aufmerksam. Wie schätzen Sie die Ent- Schulen den Schulkoffer Elektrosmog nisation Diagnose Funk bestellt werden: wicklung unserer Gesellschaft ein, die sich entwickelt. Dieser kann ab der 3. Klasse https://tinyurl.com/yxdwpk69 mit immer mehr elektronischen Geräten Volksschule bis hinauf in die Erwachsenen- umgibt? bildung zur Vermittlung von Grundwissen Gerd Oberfeld: Wir haben im Laufe unserer verwendet werden. Die verschiedenen Es gibt kaum noch Menschen, die kein Geschichte Kulturtechniken entwickelt, et- Themen können in kurzer Form und alltags- Handy oder Smartphone benützen. Man wa, wie wir Häuser bauen, wie wir Lebens- tauglich bearbeitet werden. Zum Beispiel: hat oft das Gefühl, es bleiben nur die be- mittel und Alltagsgegenstände herstellen Wie gestalte ich einen gesunden Hausauf- sonders Empfindlichen auf der Strecke. können etc.. Der Mensch hat das Schritt für gabenplatz (Büroarbeitsplatz) oder einen Menschen also, die tatsächlich sehr sensi- Schritt gelernt und es wurde von Generati- erholsamen Schlafplatz? Was sind Funkwel- bel auf diese Strahlungen reagieren. Wie on zu Generation weitergegeben. len? Es werden Begriffe und Zusammenhän- wirkt sich das aus, wie viele Menschen sind Aktuell erleben wir eine Explosion von Mög- ge erklärt, um eine Basis zu schaffen. Dabei das? Kann sich der Mensch dem anpassen? lichkeiten, die sich den Menschen bieten steht am Beginn ein kurzer Input und dann Nein, an Elektrosmog kann man sich nicht – insbesondere im Bereich der Kommunika- Erklärungen im Detail mit vielen anschau- anpassen. Elektrosmog ist der Sammel- tion und Unterhaltung. Und wir werden zu lichen Grafiken. begriff für fünf verschiedene Feldarten: reinen Nutzern. Das Wissen und Verständnis Der Schulkoffer besteht aus Informationen elektrische und magnetische Gleichfelder, über die Funktionsweise der Technologie und Spielen und einem Koffer mit einfachen elektrische und magnetische Wechselfelder und wie negative Wirkungen vermieden Messgeräten samt Versuchsanleitungen, und Funkstrahlung.

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Aktuelle Forschungen zeigen, dass es bei Dazu ein Beispiel: Ein Manager in den Wer muss besonders gegen Strahlen ge- einer entsprechenden Exposition zu einem 1990er Jahren telefonierte mit seinem GSM- schützt werden? Ist es ungefährlich, schon vermehrten Einstrom von Kalzium in die Handy oft stundenlang. Anfangs führte dies Babys Handys als Ablenkung in die Hand Zellen des Körpers kommt. Dadurch wird zu keinen Beschwerden. Im Lauf der Zeit tra- zu drücken? nachfolgend eine Kaskade von weiteren ten jedoch z.B. zunehmend Kopfschmerzen Wesentlich ist, dass ein Handy kein Spiel- Schritten ausgelöst. Dabei entsteht, je oder ein unangenehmes Gefühl an der dem zeug ist. Kinder lernen durch Nachahmung. nach Regulationsfähigkeit der Zelle, auch Telefon zugewandten Kopfseite auf. Hier Wenn Eltern ständig mit dem Mobiltelefon oxidativer Stress. In weiterer Folge können kann der entstehende oxidative Stress vom beschäftigt sind, erscheint das auch für Kin- sich Funktionseinschränkungen einstel- Körper nicht mehr ausgeglichen werden. der wichtig. Wenn Eltern oder andere Men- len. Wenn z.B. Nervenzellen des Gehirns Das führt unter Umständen dazu, dass das schen es nicht vormachen, interessiert es betroffen sind, kann es dazu führen, dass Handy in dieser Form nicht mehr verwendet Kinder auch nicht. Menschen Konzentrationsprobleme be- werden kann. Vernünftig ist es, Funkbelas- Bei Kindern und Jugendlichen besteht kommen. Relevant ist hier unter anderem tungen vorbeugend zu reduzieren. ein erhebliches Risiko für die Entwicklung die Intensität und Dauer der Exposition. Es Einfache Maßnahmen sind hier etwa, das einer Spielsucht sowie einer Handy- und In- gibt Menschen, die haben erhebliche Pro- Handy bei der Nutzung nicht direkt an ternetabhängigkeit. Darüber hinaus führt bleme, wenn sie Elektrosmog und insbeson- den Kopf zu halten, sondern z.B. eine Frei- eine frühe Verwendung z.B. zu einem erhöh- dere Funkstrahlung z.B. vom Handy, WLAN, sprecheinrichtung oder ein Headset mit ten Risiko für eine Hemmung der Sprachent- Schnurlostelefon, Sendeanlagen oder von Ferritkernen zu benutzen. Auch sollte, wenn wicklung, Konzentrationsstörungen, Schlaf- Energiesparlampen etc. ausgesetzt sind. möglich, nicht im GSM-Netz, sondern im 3G- störungen, Hyperaktivität, Aggressivität, Typische Beschwerden sind dabei z.B. Kopf- oder 4G-Netz telefoniert werden, da hier die Lese- und Rechtschreibstörungen. Wir wollen schmerzen, Konzentrations- und Gedächt- vom Handy abgestrahlte Intensität in der keine Bildschirmgeneration, die intellektuell, nisprobleme, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Regel um Größenordnungen geringer ist. sozial und körperlich eingeschränkt ist. Schlafstörungen, Gereiztheit. Laut einer ak- Eine andere Maßnahme betrifft die Exposi- tuellen Studie haben in Industrienationen 5 tionszeit. Der smarte Nutzer verwendet für bis 30 % der Bevölkerung leichte Symptome lange Telefonate ein normales Festnetztele- Die Broschüre Medienkonsum und Mo- einer Überempfindlichkeit gegenüber Elek- fon mit Schnur oder ein Kabel-Headset. bilfunkstrahlung bietet hier eine gute trosmog, 1 bis 5 % mittelgradige und bis Orientierung für Eltern und Pädagogen: 1,5 % starke Symptome. Zudem steigt das Genaueres möchte ich über die neue https://tinyurl.com/yd6l6hj9 Risiko für zum Teil sehr ernste Folgen einer Ausbaustufe wissen. Was bedeutet 5G? übermäßigen Elektrosmogbelastung. 5G bedeutet 5. Generation Mobilfunk und ist eine Weiterentwicklung der bisherigen vier Welche Wirkungen sind bei der Handynut- Wie kann man sich den Unterschied Mobilfunkgenerationen. Es ist ein neuer Mo- zung noch zu beachten? erklären? bilfunkstandard insbesondere zur schnel- Funkstrahlung führt in gewisser Art zu einer Wichtig ist hier, dass dem Ganzen eine Ent- len Übertragung großer Datenmengen. 5G Dosisakkumulation über die Lebenszeit. Stu- wicklung vorausgeht. Es geht dabei zum kommt zu den bestehenden Funksystemen dien zu Hirntumoren in Schweden zeigten, einen um eine entsprechende Dosis an wie GSM und LTE dazu. Was bis dato welt- dass, wenn die Handynutzung vor dem 20. „Elektrosmog“ und zum anderen um die weit fehlt, ist eine Strategie zur Reduktion Lebensjahr begann, das Erkrankungsrisiko Regulationsfähigkeit der Zelle bzw. des Or- der schon derzeit an vielen Orten zu hohen gegenüber einem späteren Beginn deut- ganismus. Funkbelastung. lich erhöht war. Dies ist ein weiterer Grund, Kindern kein Handy zu geben. Ein weiterer Effekt sind die Auswirkungen von Handy- strahlung auf die männliche Fruchtbarkeit. Bei Untersuchungen ist festgestellt worden, dass männliche Samenzellen durch Funk- strahlung von Handys und WLAN über oxi- dativen Stress geschädigt werden.

Ist ein volldigitalisiertes Klassenzimmer ein gesunder Ort für Kinder? Die Bildung ist immer analog. Kinder brau- chen das Begreifen der Welt mit allen Sin- nen, verbunden mit körperlicher Bewegung und der Ausbildung der Feinmotorik z.B.

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über die Handschrift, Musizieren und hand- dizinische Richtwerte werden hier deutlich geht mit Hilfe eines LAN-Adapters sogar bei werkliche Fertigkeiten. Es geht um die opti- überschritten. Handys geben durch die Tablets mit einem mini usb-Anschluss. In male intellektuelle Entwicklung des Kindes. Apps nicht nur regelmäßig Funkstrahlung Zukunft wird es anstelle von WLAN Schnitt- Wir müssen Fähigkeiten analog ausbilden, ab, sondern sind Ablenker von den wich- stellen über Licht (VLC) oder Infrarot (IRDA) um diese als Erwachsene zur Verfügung zu tigen Dingen in der Schule. Daher sollten geben. Diese sind gesundheitlich unbe- haben. Erst dann kann ich Digitales zielge- Handys während der Schulzeit ausgeschal- denklich. Es liegt an uns allen, die Entwick- richtet nutzen. Das Analoge ist die Grund- tet im Spind verwahrt werden. lung in die richtige Richtung zu lenken. lage. Für die Internetnutzung ist ein ausreichend WLAN in der Schule ist eine gesundheitliche großer Bildschirm erforderlich. Die Anbin- Danke für das informative Gespräch! Belastung für Schüler und Lehrer durch dung der Computer oder Notebooks sollte Dr. Gerd Oberfeld ist Umweltmediziner des Landes Access Points und Endgeräte. Umweltme- über ein Datenkabel (LAN) erfolgen. Dies und Amtsarzt in der Landessanitätsdirektion.

Die Zukunft kann kommen!

napp über 30 % der über 60-Jährigen stehen dem Internet negativ bzw. reserviert gegenüber. Digitale Fähigkeiten Kwerden aber – unabhängig vom Alter – zunehmend wich- tiger. Um älteren Menschen den Einstieg in die digitale Welt zu erleichtern, startet im Herbst eine Ausbildung für Multiplikato- rinnen und Multiplikatoren.

Mehr digitale Kompetenzen für Seniorinnen

und Senioren Bild: Fotolia Digitalisierung ist in aller Munde und die Notwendigkeit, sich mit neuen Kommunikationstechnologien auseinanderzusetzen, weiter auszubauen, starten wir daher mit einer Ausbildung zur kennt keine Altersgrenzen. Auch immer mehr Seniorinnen und Trainerin bzw. zum Trainer. Senioren entdecken das Internet für sich, wollen mit Kindern und Enkelkindern Fotos austauschen oder über Video-Telefonie Ausbildung startet am 14. September 2019 räumliche Distanzen aufheben. Bei der Startveranstaltung am 14. September werden von 10 Für junge Menschen, die mit Laptop, Tablet, Computer und bis 12 Uhr die Ausbildungsinhalte vorgestellt und darüber in- Smartphone groß werden, gehören viele Anwendungen zum formiert, wie wir dieses Angebot in den Salzburger Gemeinden Alltag und die Nutzung ist so selbstverständlich wie das mor- künftig organisieren wollen. gendliche Zähneputzen. Ansprechen möchten wir dazu Menschen, die selbst schon Er- Jene Generation aber, die nicht mit digitalen Technologien groß fahrung als EDV-Trainerin und EDV-Trainer haben oder über pro- geworden ist, benötigt – nicht nur aufgrund der rasanten Ent- funde EDV-Anwendungskenntnisse verfügen. Zusätzlich sollte wicklungen in diesem Bereich – besondere Hilfestellungen, Un- die Bereitschaft bestehen, mit der Zielgruppe ältere Menschen terstützungen und die Möglichkeit, sich mit anderen auszutau- arbeiten zu wollen und für das Salzburger Bildungswerk nach schen und voneinander zu lernen. Abschluss der Ausbildung an 5 Wochenenden (Ende 2019) als Der Bedarf, vor allem auch in den Landgemeinden Angebote Trainerin bzw. Trainer auf Honorarbasis zur Verfügung zu stehen. zu setzen, um ältere Menschen in eine veränderte und techni- sierte Welt mitnehmen zu können, ist groß und stellt für uns als Fühlen Sie sich angesprochen? Wenn ja, bitte nehmen Sie mit Erwachsenenbildungsanbieter eine besondere Herausforderung uns Kontakt auf! dar. Mag. Christa Wieland, Tel: 0662-872691-17, Damit in allen Salzburger Gemeinden Seniorinnen und Senioren E-Mail: [email protected] zukünftig die Möglichkeit haben, ihre digitalen Kompetenzen (CW)

01/2019 dreieck Jahresschwerpunkt „Alles Smart!?“ | 11 E TH F E D A A S Cyber T E MOBBING macht das Leben schwer 22./23.10.2019 Brunauerzentrum Salzburg

Dissen ... Haten ... Pranken

Tagung: CyberMOBBING macht das Leben schwer Bilder: Fotolia

er Schultag beginnt und endet an Lehrkräfte sind Mobbing an Schulen oder „gelernt“ und erlebt hat, dass nicht einge- der Schultüre. Leider gilt das für Buylling durch Lehrpersonen für eine belas- griffen wird, bereits am Arbeitsmarkt ange- DMobbing nicht. Viele Kinder und Ju- tete Schulkarriere ausschlaggebend. kommen. Das heißt: Die, die als Jugendliche gendliche tragen das 24 Stunden mit sich nicht gestoppt werden, mobben dann im herum. Die Angst, den Ärger, die Gemein- Wir wollen genauer hinschauen, welche Me- Berufsalltag weiter. heiten und Beschimpfungen – das Bloßstel- chanismen es sind, die diese Negativspirale len mit Bildern und Wörtern hält oft 24 Stun- befeuern und was Eltern, Pädagoginnen Spannende Themen, wichtige den an. Solange eben Kontakt mit anderen bzw. Pädagogen und die Schule dafür tun Inputs aus der Klasse da ist. Pädagoginnen bzw. können, um Kindern und Jugendlichen die Interessante Projekte und viele gute Inputs Pädagogen bekommen davon nicht immer Bildungschancen zu erhalten und eine ge- sind für die Tagung CyberMOBBING macht alles mit, Eltern sowieso nur, wenn sie sich sunde psychische Entwicklung zu gewähr- das Leben schwer vorgesehen. sehr mit der Lebensrealität ihrer Kinder be- leisten. Denn stabile Beziehungen, gute Zum Beispiel ist ein Vertreter vom „Bünd- schäftigen und ein gutes Gespür für ihr Kind Schulerfahrungen und positives Selbst- und nis gegen Cybermobbing“ eingeladen, der haben. Fremdbild sind wirksame Resilienzfaktoren dieses Projekt aus Karlsruhe vorstellen wird. Was können wir tun? Und vor allem was und schützen vor Schulabbruch, Radikali- Für interessierte Schulen in Baden-Württem- müssen wir tun, um hier kompetent im Be- sierung, psychischen Auffälligkeiten, Sucht berg besteht die Möglichkeit, das Zertifikat reich Schule und Erziehung zu handeln? und Suizid. „Wir alle gegen Cybermobbing“ zu erhalten und sich damit aktiv gegen Cybermobbing Gerade für Kinder und Jugendliche aus Auch in der AK Salzburg ist dieses Thema für Respekt, Freundlichkeit und Toleranz einem bildungsfernen Lebensumfeld endet sehr wichtig, denn wie eine Studie (durch- einzusetzen. Das Besondere an diesem Prä- die Schullaufbahn oft vorzeitig. Neben man- geführt in Deutschland, Österreich und der ventionsprogramm ist der ganzheitliche, gelnder familiärer Unterstützung, Sprach- Schweiz) aus dem Jahr 2018 zeigt, ist die Ge- systemische Ansatz und zusätzlich eine problemen, fehlender Intervention durch neration, die bereits in der Schule mobben langfristige Betreuung der teilnehmenden

dreieck 01/2019 12 | Jahresschwerpunkt „Alles Smart!?“

Schulen. Auch in akuten Fällen erhalten die Kriminalität durch Zuhilfenahme der so- Apropos: Elternbildung-Special Eltern, Lehrpersonen und Schulen durch zialen Medien, des Internets und der Smart- Für berufstätige Eltern und jene, die nicht qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbei- phones grausamer und härter geworden? an der ganzen Tagung teilnehmen können, ter des „Bündnisses gegen Cybermobbing“ Er beobachtet, dass Lehrpersonen, Eltern wurde ein spezielles Angebot geplant: Das Unterstützung. Durch diese umfassende und Erziehende der rasanten Entwicklung letzte Panel zu „Was Eltern wissen sollten“ Methode werden Schulen entlastet, Eltern im Bereich der Mediennutzung oft macht- von Sonja Messner und der Abendvortrag unterstützt, Kinder und Jugendliche infor- los gegenüberstehen. Die Kinder sind oft mit Dr. Christoph Göttl sind als Elternan- miert. Das werden wir uns genauer ansehen. rund um die Uhr im Netz – und es ist keine gebot gedacht und deshalb an der Tages- gute Idee, sie dabei alleine zu lassen. randzeit platziert. Beginn des einstündigen Auch Alexander Geyrhofer ist zu einer Panels ist um 16.30 Uhr. Der Vortrag von Keynote eingeladen. Sein Thema sind die Am Ende der zweitägigen Tagung wird bei Christoph Göttl startet um 18.30 Uhr. Die Gefahren von Internet & Co sowie recht- einer Podiumsdiskussion unter dem Titel Teilnahme ist kostenlos. (BS) liche Aspekte von Mobbing und Cybermob- „Salzburg handelt gegen Mobbing – Neue bing in der Kriminalprävention. Geyrhofer Sozialkultur in der Schule?“ mit der Bil- Anmeldung beim Salzburger Bildungswerk beschäftigt sich mit Cybercrime, Gewalt, dungsdirektion Salzburg sowie Expertinnen unter [email protected] Sextortion, Cybergrooming, Mobbing, Cy- und Experten an den nächsten Schritten für berbullying. Was sind das für Begriffe? Ist Salzburg gearbeitet. PROGRAMM DIE REFERIERENDEN

Alexander Geyrhofer ist Polizist, Gewaltpäda- goge, diplomierter Sozialpädagoge, zertifizierter Suchtpräventionsexperte, interkultureller Kon- fliktmanager und Peersupportbeamter der Polizei. Dr. Christoph Göttl ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und u.a. Deeskalationsmana- ger, Supervisor und Paartherapeut. Er beschäftigt sich vor allem mit der Frage, wie unser Gehirn auf Mobbing und Vernetzung reagiert. Dr. Rupert Herzog ist freier Mitarbeiter bei der KIJA Oberösterreich, Mediator und Gewaltpräven- tionstrainer. Univ. Prof. Dr. Mechthild Schäfer ist Privatdo- zentin am Department für Psychologie der LMU München. Ihre Forschung konzentriert sich u.a. auf Aggression und Mobbing in Schulklassen als Gruppenphänomen, Konsequenzen von Mobbing und die Bedeutung des Kontexts für soziale Rollen.

Referierende bei Panels: Sonja Messner MA (Safer- internet.at), VD Erika Tiefenbacher (NMS Währing Wien), VD Elisabeth Seelmann-Kriegl (VS Maxglan II Salzburg), Mag. (FH) Barbara Wick (Friedensbüro Salzburg) und Dr. Rupert Herzog (KIJA OÖ).

01/2019 dreieck Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung | 13

Ein großes Herz und Apfelkuchen ... Doris Gerster berichtete über ihre Erfahrungen und Erlebnisse in Tansania und Kenia. Bilder: Voluntaris Mittendrin: Margarethe Frauenhuber bei ihrem Einsatz im Kathmandutal.

ns fehlt dein Herz für unsere Ländern auf fünf Kontinenten. Wichtig sei pensionierte Lehrerin für Gesundheits- und Patientinnen und Patienten und aber vor allem die persönliche Begegnung Krankenpflege half Frau Frauenhuber Men- „Udein selbstgemachter Apfelku- mit Menschen in unterschiedlichen Lebens- schen in einer Ziegelfabrik im entlegenen chen“, schreibt Dr. Beda Bernard Kiure, der lagen und Kulturen, das Eintauchen in eine Kathmandutal. Verbandstechniken, Erste Leiter des kleinen Spitals in den Bergen bislang „fremde Welt“, die einen verändert Hilfe und die Unterstützung bei Gesunden- Tansanias, an die Innsbrucker Physiothera- und reich beschenkt. untersuchungen zählten zu den zentralen peutin Doris Gerster. Sie hat neun Monate Aufgaben, die Margarethe Frauenhuber in lang als Physiotherapeutin einen freiwilli- Ähnlich wie Doris Gerster hat sich auch Mar- ihrem Einsatzort übernommen hat. Viola gen Auslandseinsatz in Tansania und Kenia garethe Frauenhuber aus Wals aufgemacht. Wörter vom ORF-Landesstudio Salzburg geleistet, im ambulanten und stationären Sie wurde letztes Jahr durch diesen Informa- begleitete Frau Frauenhuber während ihres Bereich eines Krankenhauses mitgearbeitet tionsabend aufmerksam und startete heuer Einsatzes und berichtete regelmäßig auf der und Kinder mit Behinderung begleitet. Ihre im Jänner für ein halbes Jahr nach Nepal. Als ORF-Website. (CW) Erfahrungen hat sie vor kurzem in Salzburg vorgestellt.

Weltweit Erfahrung teilen: Seit mehreren Jahren bietet das Salzburger Bildungswerk in Kooperation mit dem Wiener Verein VOLUNTARIS in Salzburg einen Infoabend Margarethe an, um Menschen ab der Lebensmitte Frauenhuber (re.) über Möglichkeiten eines freiwilligen Aus- einen Tag vor ihrem landseinsatzes zu informieren. Abflug nach Nepal im Gespräch mit „Anpacken und vor Ort mithelfen“ steht aus ORF-Redakteurin der Sicht von Freiwilligenkoordinator Georg Viola Wörter (Mitte) Primas von VOLUNTARIS im Mittelpunkt und Christa Wieland. der Projektpartnerschaften in insgesamt 15

dreieck 01/2019 14 | Eltern-, Frauen- und Seniorenbildung

Abgelenkt und unpolitisch LIPPGLOSSE

Fokussiert und unpolitisch DSA Mag. Brigitte Singer ist pädagogische Mitarbeiterin im Salzburger Bildungswerk. ir sind beschäftigt. Wir sind acht- Stress kannst du selbst was tun! Nimm Ihre Schwerpunkte sind sam mit uns und blicken ins In- doch mehr Veganes zu dir ... ist gesünder, Eltern- und Frauenbildung. Wnere. „Achte auf deine Atmung, regt weniger auf. Mach doch Yoga – beru- lasse dich nicht ablenken von den vielen higt! Mach aus deinen negativen Gefühlen bräuchten wir aber für die besten Konzepte Dingen des Alltags, die noch zu erledigen etwas, woran du durch Erkenntnis klüger und Ideen gegen die Klimakatastrophe und sind. Nimm dir Zeit für dich. Höre auf dei- wirst. für soziale Ideen, die Gemeinschaft lebbarer nen Körper. Lass los ...“ Die Atme-dich-frei-Fraktion hat Millionen machen. Wir machen Autogenes Training am Abend, Klicks auf YouTube, aber noch kein einziges Die ganze Industrie im Hintergrund, die all damit wir schlafen können und den Son- Gesetz in Begutachtung gebracht, das Ar- die Yogamatten, Haarshampoos und Beau- nengruß am Morgen, um beruhigt in den mut bekämpft hätte. typrodukte damit glänzend verkauft, hat es Tag starten zu können. Nur leider: Gegen Selbstoptimierung ist der letzte Schrei: gemeinsam mit unserer Netzabhängigkeit die steigende Zahl an Frauenmorden und Frauen und Mädchen sind mit Verschöne- geschafft, kein Fünkchen Zeit und Hirnka- die Armut der alleinerziehenden Nachbarin rungsversprechen sowieso leicht zu ködern pazität für politisches Engagement übrig zu hilft weder ein grüner Smoothie noch eine und zu beschäftigen. Es kostet unglaublich lassen. Yoga am Arbeitsplatz macht noch achtsame Atmung. viel Zeit, alle auf Insta zu liken, die gut aus- nichts gegen 8 Millionen Tonnen Plastik- Was macht es mit uns, wenn wir uns stän- sehen, die die neuesten Schminktipps und müll, der jährlich ins Meer gekippt wird (1 dig achtsam mit uns selbst beschäftigen, Beauty Hacks haarklein zelebrieren. Mit Müllwagen pro Minute!), und der After- jedes Härchen aus jeder Ecke unseres Kör- einem Heilsversprechen, wie‘s früher viel- work-Smoothie mit Mango (Asien), Gotschi- pers entfernen (schon 12-Jährige denken leicht 100 Ave Maria oder 300 Mantras ge- beeren (China) und Giasamen (Mexiko) hat über Intimwaxing nach ... geht’s noch?), die bracht hätten. Selbstbewusstsein und sich auch noch kein Klima gerettet. Atmung auch in desaströsen Situationen wohlfühlen wird also mit Produktivität und Wir müssen raus aus dem Karma-Burnout, kontrollieren und Panikattacken einfach Engagement buchstabiert. das sich über alle ausbreitet. Der femi- homöopathisch weglächeln? Genau – es Nur Produktivität wovon? Viele sehr gut nistische Slogan „Stop telling woman to macht uns unpolitisch. Für mehr ist auch ausgebildete Menschen atmen sich frei smile“ hat‘s immerhin auf hippe Shirts ge- gar keine Zeit. und kämpfen auf der Yogamatte mit der schafft. Frauen müssen nicht immer nett Das suggeriert mir doch: Gegen deinen Schlange und dem Tiger. Die besten Köpfe sein, wenn die Welt auf dem Spiel steht.

| Forum Familie Aktualisiert: Geld für die Familienkassa

Die Online-Broschüre ist in Kooperation mit BiBer-Bildungsbera- Fördertipps für Schulkinder tung, FBI-Familienberatung inklusiv und Caritas-Zentrum Neu- Fördertipps für Lehrlinge markt entstanden. Die Expertinnen und Experten von Forum Fördertipps zur Aus- und Weiterbildung für Erwachsene Familie haben auf mehr als 100 Seiten Fördermöglichkeiten zu- Ebbe in der Kassa & finanzielle Notlage sammengestellt. Diese gliedern sich in folgende Abschnitte: Finanzielle Erleichterungen für Menschen mit Behinderung Rund um die Geburt Detaillierte Infos bekommen Familien, Gemeinden, Beratungs- Kinderbetreuung – Steuererleichterungen stellen und Interessierte auch gerne telefonisch oder per E-Mail Fördertipps für Gesundheit und Pflege direkt bei Forum Familie – Elternservice des Landes: Fördertipps beim Wohnen www.salzburg.gv.at/forumfamilie Fördertipps für verschiedene Lebenslagen www.facebook.com/forumfamilie

Die neue Version der Online-Broschüre „Geld für die Familienkassa – Beihilfen & Förderungen“ ist unter folgendem Link zu finden: www.salzburg.gv.at/gesellschaft_/Documents/familienkassa.pdf

1/2019 dreieck Forum Familie | 15

Sich einloggen, zuhören und Fragen stellen

Bild: David Röthler VON CORONA RETTENBACHER

Was ist ein Webinar? und lehrt an der Paracelsus Medizinischen unser aller Leben offenbar erleichternde Ein Webinar ist z.B. ein Vortrag oder kleines Privatuniversität Salzburg. – elektronische Gerät auf die Bindung zwi- „Seminar“ von ca. 1 Stunde, das zu festen schen Kind und Eltern aus? Was ist das „Still Zeiten im Internet stattfindet und live über- Das Webinar wurde kostenlos über „Di- Face Paradigma“? Und dürfen oder sollen tragen wird. Auf der einen Seite des Webi- gi4Family“ – eine Initiative des Familien- Kleinkinder bis zu drei Jahren am Smart- nars findet sich der/die Vortragende, auf der ministeriums zur Steigerung der Medien- phone spielen oder einen Film ansehen? anderen Seite die Webinar-Teilnehmenden. kompetenz von Familien – angeboten. Die Karl Heinz Brisch plädierte zum Beispiel Webinare sind tolle Weiterbildungs- und In- technische und fachliche Begleitung über- dafür, bei Übergabe des Kindes an die Pä- formationsmöglichkeiten – man kann sich nahm in bewährter Weise David Röthler, die dagogin bzw. an den Pädagogen in der Kin- von überall aus einloggen (Handy, Tablet Moderation Anita Pleschko. Familienlandes- derbetreuungsreinrichtung eine handyfreie oder Computer), braucht keinen Babysitter, rätin Mag. (FH) Andrea Klambauer schaltete Zone zu errichten. Er erklärte auch, welche kann „nur“ zuhören, aber auch Fragen stel- sich ebenfalls dazu und begrüßte die Teil- Auswirkung das Handy beim Stillen hat und len und mitchatten. nehmerinnen und Teilnehmer. was das für die frühkindliche Bindung hei- ßen kann. Mag. Corona Rettenbacher vom Forum Fa- Die Initiative war ein großer Erfolg: Rund milie Tennengau organisierte vor kurzem 150 Interessierte loggten sich ein, und viele Mag. Corona Rettenbacher ist Mitarbeiterin von Forum Familie im Tennengau. mit David Röthler von „Digi4Family“ sowie Fragen konnten beantwortet werden. in Kooperation mit dem Salzburger Fami- Das Thema, das Eltern verunsichert, kann lienpass ein Webinar zum Thema „Babys/ von unterschiedlichen Seiten betrachtet Kleinkinder und Smartphones“. Als Referent werden: Hat die Nutzung durch die wer- Digi4Family bietet regelmäßig kosten- konnte der bekannte frühkindliche Bin- dende Mutter bereits Einfluss auf die psy- lose Webinare zu Elternthemen an – dungsforscher Prof. Dr. Karl Heinz Brisch ge- chische Gesundheit des Kindes? Lassen sich diese können auch nachgehört werden: wonnen werden. Er ist Facharzt für Kinder- gar physische Auswirkungen feststellen? www.digi4family.at/webinar und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Wie wirkt sich der häufige Blick auf das –

dreieck 01/2019 16 | Gemeindeentwicklung

lierten, lachten oder auch mal heftig disku- tierten. In Form der Holzkuppel wurde dieser Gesprächsort zurückgeholt. Unter diesem Dach sollen Menschen zusammenkommen, die für die Gemeinde, die Stadt, die Region und für Europa etwas bewirken wollen.

Die EU und Kulturvielfalt im ländlichen Raum Doch über was wurde jetzt eigentlich dis- kutiert? Bestimmendes Thema war Europa und die Kulturvielfalt im ländlichen Raum. Einerseits repräsentiert das Europäische Parlament mit seinen 751 Abgeordneten aus 28 EU-Mitgliedsstaaten die Bürgerinnen und Bürger, andererseits erscheint genau diese Konstellation als zu komplex, als „die da oben“. Manch einer fühlt sich nicht ver- treten, manch eine hat aber gerade durch die aktuellen Migrations- und Klimadebat- ten Europa ein Stück besser kennengelernt. Eine Holzkuppel sorgt Sind es doch zwei Themen, die von einem relativen kleinen Land wie Österreich nicht alleine bewältigt werden können, sondern für Diskussion nur in einer gemeinsamen Einheit zu lösen sind. Gerade diese beiden Themenbereiche sind vor Ort zu spüren, müssen aber in Mit „Querbeet“ im Dialog einem größeren Kontext bearbeitet werden – so war zumindest die Meinung einiger. ie EU und die Kulturvielfalt in der haben nicht einmal ein Bankerl zum Sitzen Manche sind sogar extra mit dem Rad an- Region: Darüber wurde im Rahmen und Reden, der öffentliche Dialograum gereist, um in der Kuppel ein Statement ab- Dvon „Querbeet“ in den vergangenen fehlt.“ Angeregt durch ein Gespräch über zugeben. Dabei war vor allem der Wunsch Wochen in Dorfgastein, Bischofshofen und den Brunnen am Dorfplatz als Begegnungs- nach besserer örtlicher Infrastruktur für Radstadt unter einer speziellen Holzkup- ort in früherer Zeit kam die zündende Idee schulische Ausbildungszwecke und nach pel diskutiert. Gemeinsam mit dem Verein des mobilen Angebots der Holzkuppel. mehr Arbeitsplätzen in der Region zu spü- „European Public Sphere“ wählten die Pro- Diese wurde im Zuge der EU-Wahlen ge- ren. Schließlich wolle man der Jugend auch jektverantwortlichen von „Querbeet“ im baut. Der Brunnen am Dorfplatz war früher abseits des Tourismus Möglichkeiten geben, Pongau dafür einen etwas anderen Zugang: der Ort, an dem die Alten und Jungen, die sich zu positionieren. Landesrätin Andrea Eine nach allen Seiten hin offene Holzkup- Zuagroasten und Einheimischen gestiku- Klambauer betonte, dass beispielsweise pel lud Interessierte und Vorbeikommende gerade in Schwarzach mit dem Kranken- ein, die Kuppel zu betreten, mitzureden, haus eine eigene Ausbildungsstätte vor Ort zuzuhören. Und die Kuppel konnte jederzeit geschaffen wird, die zumindest im Bereich wieder verlassen werden. der Pflege für neue berufliche Ankerpunkte sorgen soll. Die Zukunft der Gemeinden, Regionen und Europa Europa ist nicht gleich EU „Wir wollen einen spannenden Begeg- Kritisch wurde es, sobald über die EU ge- nungsraum schaffen, der mobil ist, für Auf- sprochen wurde. Während Europa als sehen sorgt und darüber hinaus zu einem positive Konnotation von den Menschen öffentlichen Dialog einlädt“, nennt Projekt- verwendet wurde, war die EU oft ein aus- leiterin Andrea Folie den Beweggrund für Mitreden und zuhören: Alle waren eingeladen, schlaggebendes Wort für eine Negativmel- den Aufbau der Holzkuppel. „Viele Dörfer die Holzkuppel zu betreten. dung. Themen wie die krumme Gurke oder

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die Verwendung von Plastikgeschirr treiben Was bleibt als Fazit? nenschein – diskutiert wurde trotzdem. Und sich oft noch in den Köpfen der Menschen Ob positiv oder negativ – die Meinungen damit hat die Kuppel ihr Ziel erreicht: Öf- herum. Obwohl sie schon vor vielen Jahren dürfen und sollen in einem Gespräch aus- fentlich miteinander reden, denn meistens behandelt wurden und das Parlament aktu- einandergehen. Das ist auch der Sinn eines ist es eine Mitte, die uns eint. (AF) elle, komplexe Debatten aufgreift. Genauso Dialoges. Der gemeinsame Konsens be- fühlen sich einige Menschen von den öster- stand darin, dass Europa ein Friedensprojekt reichischen Parlamentariern nicht vertreten. ist und auch weiterhin für friedliches Mitei- Es scheint, dass mehr Eigeninteressen wie nander sorgen kann und soll. Die Kuppelgespräche wurden vom gesamtgesellschaftliche Lösungen gesehen Dorfgastein, Bischofshofen und Radstadt Projekt „Querbeet“ in den Pongau geholt werden. Der Bezug zu den Vertreterinnen waren die drei Kuppelorte mit insgesamt ca. und in Kooperation mit European Public und Vertretern fehle, so die Meinung einiger 60 Gesprächspartnerinnen und Gesprächs- Sphere und Dialog2019 durchgeführt. Gesprächsteilnehmenden. partnern. Vom Schneeregen bis zum Son-

Im künstlerisch-improvisierenden Dialog!

ereits beim Querbeet-Auftaktwork- Wichtig dabei: Die Einbindung von Künst- shop in Gastein wurde von einigen lerinnen bzw. Künstlern aus dem Gastei- BTeilnehmenden die Idee und der nertal. Mit Charlotte Krempl konnte eine Wunsch geäußert, sich dem Thema Inter- profunde Expertin als Leiterin des Work- kulturalität auf künstlerische Art und Weise shops gewonnen werden. Charlotte Krem- – mit Musik und Tanz – zu nähern. pl, Schauspielerin und Texterin aus Wien, Aufgrund der theatralen Erfahrungswerte lebt seit einigen Jahren mit ihrer Familie und des zeitgenössischen Herangehens im Gasteinertal und möchte den zeitge- wurde daraufhin im Team beschlossen, ei- nössischen Kunstzugang in den nächsten nen ersten Gasteiner Theaterworkshop zu Jahren fördern. Im Rahmen von „Quer- initiieren. beet“ können wir hier eine erste Vernet- zung und Anschubmöglichkeiten bieten, um den künstlerischen Zugang längerfris- tig für die Region zu etablieren. Kreativ und engagiert: Der Gasteiner Theater- workshop wird im Herbst fortgesetzt. Ende Mai war es dann soweit: 6 Wagemu- tige machten sich gemeinsam mit Char- lotte Krempl auf den künstlerischen Weg. spräch zu führen – das sind mitunter wohl Vor ihnen standen acht intensive Proben- die schwierigsten Aufgaben in unserem einheiten. Alltag. Bei diesem Theaterprojekt haben Dazu Maria Fankhauser, sie ist Projektkoor- sich die teilnehmenden Frauen und Män- dinatorin von „Querbeet“ im Pongau: „Es ner mit dem „Dialog damals und heute“ war alles gefragt, was eine gemeinsame beschäftigt und daraus Szenen aus dem Entwicklung und einen gemeinsamen Dia- Alltag entwickelt. Es wurden Grenzen aus- log ermöglicht. Je bunter und vielseitiger getestet, Neues gelernt, Altes hinterfragt ... die Interessen, desto abwechslungsreicher und der Geist wurde kreativ gefordert! die Theaterarbeit“. Die Teilnehmenden waren so engagiert, DIALOG damals und heute – eine Thea- dass sie den Workshop im heurigen Herbst terszene: Miteinander zu reden, sich aus- mit weiteren Interessierten fortsetzen wol- zutauschen oder gar ein „richtiges“ Ge- len ... (MF, MiHa)

dreieck 01/2019 18 | Gemeindeentwicklung

Vereinsakademie unterstützt Engagierte

Über 30 Veranstaltungen in allen Bezirken

it über 30 Angeboten erhalten Ve- Die Angebote der Vereins- reinsfunktionäre und Interessierte akademie sind als Download heuer im Rahmen der Vereins- und als Publikation verfüg- M bar. Im Bild Landesrätin akademie fundierte Information und prak- Andrea Klambauer mit tisches Handwerkszeug für ihr freiwilliges Andrea Eder-Gitschthaler Engagement – und das ohne lange Anreise. und Richard Breschar.

Laufende Gesetzesänderungen wie bei- spielsweise die Änderung des Jugendschutz- gesetzes betreffen auch Vereine. „Mit der Vereinsakademie bieten wir ein Bildungs- angebot von sozialen Kompetenzen bis darf an Hintergrundwissen groß ist. „Vereine terstützung durch UNIQA für alle Salzburger zu rechtlichem Wissen, um Vereine in ihrer fördern das Miteinander in den Gemein- Vereine zur Professionalisierung und Stär- Tätigkeit bestmöglich zu unterstützen“, so den und tragen wesentlich zur zwischen- kung der Vereins- und Freiwilligenarbeit. Landesrätin Mag. (FH) Andrea Klambauer. menschlichen Solidarität bei“, meint Dipl. Expertinnen und Experten vermitteln vor „Das freiwillige Engagement der Menschen Ing. Richard Breschar, der Direktor des Salz- Ort in kompakten Abendveranstaltungen in Vereinen ist ein wichtiger Beitrag für ein burger Bildungswerkes. „Mit der Vereinsaka- wichtiges Basiswissen für die lokale Vereins- lebendiges Dorfleben und den sozialen Zu- demie bietet das Salzburger Bildungswerk arbeit. sammenhalt. Es ist eine schöne Erfahrung, den gemeinnützigen Salzburger Vereinen Die Themenpalette reicht von rechtlichen wenn das Ehrenamt damit auch als persön- eine fundierte Hilfe zur Professionalisierung Grundlagen (z.B. Vereinsrecht, Vereinsfi- liche Entwicklung erlebt wird.“ ihrer Führungsstrukturen“, ergänzt Dr. An- nanzen und Steuern, AKM, Haftung und drea Eder-Gitschthaler von UNIQA. Versicherung in der Vereinsarbeit) über In Salzburg engagieren sich rund Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikati- 46 % freiwillig Apropos Vereinsakademie on (z.B. Vereinshomepage, Social Media, Freiwilliges Engagement hat in Salzburg – Die Vereinsakademie ist ein kostenloses Sponsoring und Fundraising, Wie fotogra- wie auch in Österreich – einen großen Stel- Weiterbildungsangebot der Gemeinde- fieren?, Erfolgreiche Kommunikation zwi- lenwert. Rund 46 % der Bevölkerung (ab 15 entwicklung Salzburg, des Salzburger Bil- schen Engagierten, Politik und Verwaltung, Jahren) engagieren sich freiwillig. dungswerkes und des Dachverbandes der Kommunikationstraining) bis hin zu Führen Die Nachfrage der Vereine zeigt, dass der Be- Salzburger Kulturstätten mit finanzieller Un- und Begleiten (z.B. Gruppen moderieren und Diskussionen leiten, Neue Mitglieder werben und Nachwuchsarbeit im Verein, Mit welchen Fragen kommen Vereinsfunktionäre zu den Angeboten der Konfliktmanagement im Verein, Kommuni- Vereinsakademie? Wir haben bei der Veranstaltung in Unternberg zum Thema kation & Kooperation im Verein mit IT unter- „Risiko Ehrenamt“ mitgehört ... stützen). (MZ)

Christina Walcher (akzente Lungau): Wenn ich für Jugendliche eine WhatsApp-Gruppe Bei Bedarf können sich Vereine mit Fortbil- einrichte, ist dann eine Einverständniserklärung erforderlich? dungswünschen an die Gemeindeentwick- lung Salzburg oder an die örtliche Bildungs- Horst Roßmann (Feuerwehr): Was fällt unter „grobe Fahrlässigkeit“, wenn ich als Ehren- werkleitung wenden. amtlicher beispielsweise mit den Jugendlichen auf einer Sommerwoche bin? Alle Veranstaltungen werden laufend unter www.gemeindeentwicklung.at/projekte/ Barbara Zehner (Elternverein und Sportverein): Gibt es für Ehrenamtliche im Fall eines vereinsakademie/ aktualisiert. Falles einen Rechtsschutz? Was passiert, wenn der Elternverein einen Schikurs organi- Kontakt: Alexander Glas MSc, siert und sich dabei ein Schulkind den Fuß bricht? Tel: 0662-872691-13, E-Mail: [email protected]

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Gegen Vereinsamung und ihre Folgen

Arbeitsgruppe in Weißbach zeigt nachhaltiges Engagement

eißbach aktiv: Seit mittlerwei- wicklung Salzburg kann durch einen klei- le 6 Jahren hat in der Pinzgauer nen Beitrag mittels Landesfördermittel das WGemeinde im Rahmen der Ge- Engagement vor Ort fördern.“ meindeentwicklung eine engagierte Ar- beitsgruppe die sozialen Bedürfnisse der Aktivitäten der Arbeitsgruppe Bevölkerung – von Jung bis Alt – im Fokus. Wir werfen einen interessierten Blick auf die aktuellen und bisherigen Projekte: Weißbach ist ein Idealfall für kleine Gemein- Seniorennachmittage mit Abholservice den. Während es in England ein „Minis- (freiwillig, ohne Bezahlung) und Senioren- tery for Loneliness“ gibt und nun auch in gedächtnistraining „Selbst bestimmt und Deutschland Einsamkeit und Glück Regie- kreativ“ werden regelmäßig angeboten rungssache wird, kümmert sich in der Pinz- und sehr gut angenommen. Das Angebot gauer Gemeinde eine Arbeitsgruppe unter Seniorenturnen soll im nächsten Winter mit der Leitung von Bgm. Josef Michael Hohen- Schneeschuhwandern oder Langlaufen er- warter und Bildungswerkleiterin Christine weitert werden. Haitzmann in idealer Weise um eine der Eine Spielgruppe für Kinder von 0-3 Jahren größten Herausforderungen moderner Ge- und Kinderturnen von 3-6 Jahren werden sellschaften: die Vereinsamung und deren ebenfalls angeboten. Im Winter wird regel- Folgen. mäßig ein Eislaufplatz hergerichtet und ge- Bis zu 15 Bürgerinnen (zufällig ausnahms- räumt, Eislaufschuhe können ausgeliehen los zugezogene Frauen jeden Alters) be- werden. sprechen seit 2013 mehrmals jährlich alle Zweimal jährlich sollen auch zukünftig möglichen sozialen Belange und Bedarfe JugendWorkshops von Akzente Salzburg für unterschiedliche Zielgruppen in der für stattfinden. Beim nächsten Jugendbetei- alle offenen Arbeitsgruppe der Sozialen ligungsabend wird besprochen, wie die Gemeindeentwicklung. Letztendlich entwi- Ideen (Parcours-Park, Taxi-Projekt ...) um- ckeln sie regelmäßig neue Angebote für Se- gesetzt werden können. Für eine Spiel- niorinnen und Senioren, Jugendliche, Klein- Almhütte im Dorf sollen mit den Jugend- kinder, Zugezogene ..., und diese werden lichen noch kleine Bänke und eventuell mit hohem, dauerhaftem Engagement von eine Spielküche als Einrichtung gezimmert den Mitgliedern der Arbeitsgruppe auch werden. Die Jugendlichen sollen auch einen lingsfamilie? Auch diese Frage wurde von der selber durchgeführt! Gemeindeplatz gestalten – dafür gibt es im Arbeitsgruppe gelöst. Sommer, wie jedes Jahr, zahlreiche Aktiv- Dazu Alexander Glas, er betreut Weißbach Angebote (Klettersteig, Rafting, Canyoning, „Essen auf Rädern“ und „Kindersachen- im Rahmen der Gemeindeentwicklung: „Es Volleyball, Zelten, Grillen und Stationen am Tauschbörse“ wurden nicht gut angenom- ist für mich jedes Mal schön zu spüren, wie Fußballplatz). Auch für die Kinder von Weiß- men. Davon lässt sich aber niemand entmu- dabei nicht die Lust am Tratschen oder die bach wird jedes Jahr ein Ferienprogramm tigen. Die Ursachen werden diskutiert, das eigene Profilierung im Vordergrund ste- geboten. Dabei hilft die neue Gemeinde- Angebot wird abgeändert, zeitweise stillge- hen, sondern die empathische Sorge um InformationsApp. legt oder Neues versucht. das Wohlergehen der Mitbürgerinnen und Und der in die Jahre gekommene Gemein- Und die Frage, wie sich mehr Bürgerinnen Mitbürger, ohne Bevormundung – kurz: despielplatz bedarf einer Renovierung und und Bürger (vor allem Junge, junge Familien Gemeinnützigkeit und Gemeinwohl auf Neugestaltung – hier sind die Ideen der Kin- und Zugezogene) mehr am Gemeindeleben direktem unbürokratischen Weg. Die Ge- der und Eltern gefragt, damit nicht an den beteiligen können, wird die Arbeitsgruppe meinde unterstützt mit allen zur Verfügung Bedürfnissen „vorbeigestaltet“ wird. immer begleiten. (AG, MiHa) stehenden Mitteln. Und die Gemeindeent- Wer macht Hausaufgabenhilfe bei der Flücht-

dreieck 01/2019 20 | Gemeindeentwicklung

Jugendliche mischen den Pongau auf

Jury kürt die besten 3 Projekte

itmischen und Aufmischen im Dorf“: Dieses von der Gemein- Sie hatten die Qual der Wahl: Unter dem Vorsitz von Landes- deentwicklung Salzburg ent- „M rätin Andrea Klambauer bewer- wickelte Projekt wurde im heurigen Schul- teten (v.li.) Mag. Bruno Aumüller jahr gestartet und gemeinsam mit akzente (Direktor des BG St. Johann), Dipl. Salzburg im Bundesgymnasium St. Johann Ing. Richard Breschar (Direktor erstmalig durchgeführt. Dabei geht es um des Salzburger Bildungswerkes) und Alexander Mitter (GF von mehr Mitsprache und Mitbestimmung für akzente Salzburg) die präsen- Jugendliche im kommunalen Umfeld. Und tierten Projekte. genau das haben 28 Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse nun ein Jahr lang ge- tan. „Wir wollten mit diesem Projekt die Po- mokratischen Prozesse direkt erleben und um vor Ort einen Eindruck von der europä- litik jünger, verständlicher und lebensnaher mitgestalten. Sie erfahren, wie Politik von ischen Politik-Bühne zu erhalten. machen“, nennt Projektleiterin Dr. Anita der Gemeindeebene bis zur EU funktioniert Moser einen Beweggrund für die Entwick- und wie sie selber Projekte in Gang bringen Junge Ideen für Dorfgastein, lung. können. Es freut mich, wenn sie erleben, Bischofshofen und Goldegg dass sie selber wirksam werden und unsere In Dorfgastein haben Laura Lederer, Lisa Bal- Nachdem die Jugendlichen in einer ersten Gesellschaft mitgestalten können.“ dauf und Lisa-Christine Buchsteiner mit den Phase mit Hintergrundwissen versorgt Seniorenvereinen, den Volksschulkindern wurden, dann auf Gemeinde-, Landes- und Die Sieger fahren nach Brüssel und der Gemeinde gleich drei Projekte initi- Bundesebene sowohl mit Politikerinnen Ende Juni war es nun soweit: Die 28 jun- iert und sich damit den ersten Platz geholt: und Politikern in Kontakt kamen und für gen Pongauerinnen und Pongauer haben eine Kräuterwanderung, einen Medientag unsere Demokratie bedeutende Einrich- ihre interessanten, unkonventionellen und und einen Tag auf der Amoseralm unter dem tungen und Institutionen (zum Beispiel mutigen Ideen – 8 an der Zahl – einer fach- Motto „Wir erzeugen unser Essen selbst“. Salzburger Landtag, Parlament) hautnah kundigen Jury und interessiertem Publikum Zwei Projekte haben Clemens Kreuzberger, kennenlernten, galt es in der letzten Phase, präsentiert. Allesamt engagierte Projekte, Amelie Dekker, Ikranur Ilayd Konak und Jana ein Projekt für die bzw. mit der Heimatge- gewonnen haben letztlich jene aus Dorf- Mungitsch in Bischofshofen verwirklicht: meinde auszuarbeiten und durchzuführen. gastein, Bischofshofen und Goldegg. Die „Jung trifft Alt“ mit der Volksschule bzw. der Dazu Landesrätin Andrea Klambauer: „Ju- Preise für die Sieger sind attraktiv: Sie fah- Nachmittagsbetreuung und dem Senioren- gendliche können in diesem Projekt die de- ren im Herbst für einige Tage nach Brüssel, heim sowie die Gestaltung der Dachterrasse

Im Bild die Preisträger mit Landesrätin Andrea Klambauer (re.), Projektleiterin Anita Moser (2. Reihe li.) und Juliane Schmid von akzente Salzburg (3. Reihe li.).

Treffpunkt Senioren- heim Bischofshofen: Jung und Alt berei- ten gemeinsam eine gesunde Jause zu.

01/2019 dreieck Gemeindeentwicklung | 21

des Seniorenwohnhauses. Dritte wurden Eli- Mehrwert für die Politik nehmen auch verstärkt am demokratischen as Schnöll, Tim Bubendorfer, Kristina Kreuzer „Junge Menschen in den politischen Be- Prozess teil. Dazu ein Zahlenbeispiel: Die und Elisa Obermoser, die in Goldegg mit der trieb zu integrieren, ist ein ungemeiner jüngste Wahlbeteiligung lag bei den Erst- Krabbelgruppe und der Ortsbäuerin zusam- Mehrwert für die Politik selbst“, ist Günther wählenden mit 63 Prozent deutlich unter mengearbeitet und das Projekt „Die Tierwelt Mitterer, der Bürgermeister von St. Johann der allgemeinen Quote. Allerdings haben kindgerecht vermitteln“ entwickelt haben. im Pongau und Gemeindebundpräsident jene Jugendlichen, die sich als politisch Im Rahmen ihrer Präsentationen haben die von Salzburg, überzeugt. interessiert einstufen, mit fast 90 Prozent Jugendlichen auch über ihre Erfahrungen Junge Menschen, die sich für Politik inte- überdurchschnittlich oft von ihrem Wahl- in den Gemeinden erzählt. Durften sich ressieren und sich gut informiert fühlen, recht Gebrauch gemacht. (MiHa) manche über sehr kooperative Bürgermeis- ter freuen, so war es für andere mitunter schwer, überhaupt in Kontakt mit den Mitmischen und Aufmischen im Dorf Ortschefs zu treten. Einige wurden sehr un- geht im kommenden Schuljahr in die 2. Runde. 100 Jugendliche aus dem BG St. Johann, terstützt, andere mehr oder weniger sich der HTL Hallein und dem BORG Straßwalchen machen mit. selbst überlassen. Auch das ist (tägliche) Kontakt: Dr. Anita Moser, Tel: 0662-872691-18, E-Mail: [email protected] Realität ...

Nachhaltig äußerst engagiert

Sozialer Hilfsdienst Lamprechtshausen ehrt seinen Obmann

achhaltiges und äußerst aktives Engagement: Der Obmann des So- zialen Hilfsdienstes Lamprechts- N Im Bild (v.li.) Anita hausen, Dipl. Vw. Hans Peter Heinen, Moser von der wurde vor kurzem als Zeichen der beson- Gemeindeentwicklung deren Wertschätzung zum Ehrenobmann Salzburg, Gerlinde und ernannt. Ehrenobmann Hans Peter Heinen, die interimistische Obfrau 2010 ist Hans Peter Heinen nach seiner Annemarie Mayr und Pensionierung als langjähriger Leiter des Bgm. Andrea Pabinger. Standesamtes in Bonn mit seiner Frau Ger- Bild: Gemeinde linde durch Zufall in der Flachgauer Ge- meinde Lamprechtshausen gelandet. Von Vieles ist seit damals unter der Federfüh- „Freiwillige Wohnraumberaterinnen und Anfang an war ihm die Integration ins Ge- rung Heinens passiert: Leihomas wurden -berater“ erweitert. meindeleben sehr wichtig – und so ist er ausgebildet, die Initiative „Essen auf Rä- Dieser kleine Auszug zeigt ein buntes Bild zu einem äußerst engagierten Mitarbeiter dern“ implementiert und kontinuierlich an Aktivitäten, die die Lebensqualität für im Rahmen des Projektes „Altern in guter ausgebaut, der Krankenbettenverleih wur- die ältere Bevölkerung in Lamprechtshau- Gesellschaft“ geworden. Damals noch de auf eine professionelle Basis gestellt sen nachhaltig verbessern. in den Kinderschuhen, ging es darum, (mit Heinen als Krankenbetten- und Hilfs- wichtige Initiativen in der Gemeinde (zum mitteltransporteur), MiA-Begleiterinnen Hans Peter Heinen und seine Frau führt Beispiel Essen auf Rädern oder den Kran- und -Begleiter ausgebildet. Ein Meilen- der Weg wieder zurück in ihre deutsche kenbettenverleih) anzuregen und zu ver- stein war die Eröffnung der Seniorenbe- Heimat. Für die Verantwortlichen der Ge- wirklichen. Was lag näher, als einen Verein gegnungsstätte Lamprechtshausen, in meinde und der Gemeindeentwicklung zu gründen? Und als am 14. Februar 2013 der seit 2016 zwei Mal pro Woche ein Pro- Salzburg mehr als Anlass genug, den en- die Gründungsversammlung des Vereines gramm für die ältere Bevölkerung angebo- gagierten Menschen zum Ehrenobmann „Sozialer Hilfsdienst Lamprechtshausen“ ten wird – 2 Jahre später konnte zusätzlich zu ernennen. Hans Peter Heinens Engage- stattfand, wurde Hans Peter Heinen zum der Kleiderbazar eröffnet werden. 2018 ment wird fehlen ... (MiHa) Obmann gewählt. wurde das Angebot des Vereines durch

dreieck 01/2019 22 | Gemeindeentwicklung

Interessante Düfte zogen durch den Pfarrsaal in Parsch. Die Besucherinnen und Besucher Grenzenloses Kochen in Parsch konnten unter anderem einen süßen Scheiter- haufen und Paches, ein traditionelles Gericht aus Guatemala, verkosten.

ntegration im Stadtteil auf verschie- ve „Grenzenlos kochen“, jeweils „garniert“ großartig, und ich komme mit vielen Leuten denen Ebenen ermöglichen: In Parsch mit einem kulturellen Einstieg – dieses Mal ins Gespräch.“ Sogar Landesrätin Andrea Igibt es dazu viele unterschiedliche Initia- mit vier Mundharmonikaspielerinnen aus Klambauer war unter den Gästen und vom tiven. Eine davon ist „Grenzenlos kochen“ – Parsch und humorvollen Geschichten. niederschwelligen Zugang der Initiative und ein nachhaltiges und erfolgreiches Angebot dem herzlichen Miteinander sehr angetan. des Stadtteilvereins. Während die Gäste amüsiert den Darbie- Magdalena Rücker, die Leiterin des Arbeits- tungen folgten, bereiteten Köchinnen und Martha Korntner ist stellvertretene Obfrau kreises Soziales vom Stadtteilverein Parsch, Köche typische Speisen aus ihrer Heimat zu. des Stadtteilvereines. Ihr Resümee: „Diese konnte vor kurzem bereits zum 16. Mal zum So rührten, buken und kochten sie unter an- Veranstaltung ist uns sehr wichtig, weil es „kreativen Chaos“ im Pfarrsaal begrüßen. derem Bärlauchknödel, Szegediner Gulasch, gelebte Integration und eine gelungene Rücker: „Gemeinsam kochen, essen und bosnische, syrische und guatemaltekische Mischung aus gemeinsamem Kochen, mit- trinken – das liegt so tief im Menschen wie Köstlichkeiten sowie Scheiterhaufen und einander Essen und Plaudern ist. Hier treffen Feuer machen, säen und ernten. Es bedeu- Palatschinken. sich Leute, die sich sonst wahrscheinlich tet Freundschaft, Gastfreundschaft und Johanna Oberbauer ist seit vielen Jahren da- nicht kennenlernen würden.“ (AM, MiHa) Frieden.“ Die Arbeitskreisleiterin organisiert bei: „Ich bin sehr gerne hier. Die Stimmung mit ihrem Team einmal im Jahr die Initiati- ist hervorragend, die Vielfalt der Speisen

Parsch ist Generationenstadtteil

Im Jahr 2004 wurde der überparteiliche und überkonfessionelle Stadtteilverein Parsch gegründet. Ziel des Vereins ist es, die Anliegen, Wünsche und Anregungen der Par- scherinnen und Parscher anzuhören, zu sammeln und möglichst einer Lösung zuzu- führen sowie das Miteinander und Füreinander im Stadtteil zu fördern. Dies geschieht vor allem im Rahmen des „Generationendorfprojektes”, einem Programm der Gemein- deentwicklung Salzburg, dem sich der Verein 2006 angeschlossen hat. Anhand von vielen kleineren und größeren Projekten wird versucht, im Stadtteil Brücken zu bau- en – zwischen Generationen, Gruppen, Institutionen und Menschen mit unterschied- lichen Lebenswirklichkeiten. Auf begrenztem Raum wird eifrig gewerkt ...

01/2019 dreieck Gemeindeentwicklung | 23

Bild: Fotolia Für ältere Menschen da sein statt abhängen

„J.A! – Jung trifft Alt“: nachhaltig und erfolgreich

Wie bist du auf die Besuche vorbereitet worden? Wir hatten zu Beginn des Schuljahres einige Jonathan Scholtze besucht die 6. Klasse des BG Projekttage. Mit unterschiedlichen Vortra- St. Johann im Pongau. Er hat in diesem Schuljahr am genden haben wir beispielsweise Rollen- Projekt „J.A! - Jung trifft Alt“ teilgenommen. Was hat er gemacht und wie ist es ihm dabei gegangen? spiele gemacht. Wir haben gelernt, wie wir Maria Zehner hat interessiert nachgefragt. damit umgehen sollen, wenn etwas passiert oder gar eine Person stirbt. Wir sind da sehr gut vorbereitet worden. Wir haben gelernt, Maria Zehner: Wie bist du zum Projekt J.A! fach Zeit miteinander verbracht. Manchmal Gespräche zu führen, damit keine peinliche – Jung trifft Alt gekommen? freut es ihn nicht spazieren zu gehen, dann Stille eintritt. Was man mit älteren Menschen Jonathan Scholtze: Unser Lehrer hat uns reden wir oder spielen einfache Spiele wie sprechen kann, was sie interessiert. Herr K. dieses Projekt vorgeschlagen. Schülerinnen „Mensch ärgere dich nicht“ oder Memory. spricht sehr gerne über die Berge und ich und Schüler, die im letzten Jahr daran teil- Am Anfang, bei meinem ersten Besuch, hat wandere auch gerne. Oder er zeigt mir Fotos, genommen haben, waren bei uns und ha- sich Herr K. nicht ausgekannt, bis die Pflege- da kommen wir immer gut ins Gespräch. ben das Projekt vorgestellt und ihre Erleb- rin ihm alles über das Projekt erklärt hat. Er nisse erzählt. Ich habe mir gedacht, dass ich hat sich sehr gefreut, dass ihn jemand be- Hat sich seit dem ersten Besuch etwas ver- das selber auch gerne ausprobieren möchte sucht und dass er mit einem jungen Men- ändert? und mich gleich gemeldet. schen zu tun hat. Er sagt mir jedes Mal, wenn Ja, ich bin selbstbewusster geworden. Mir ich nach Hause gehe, dass er sich schon auf hilft es, schneller mit Leuten ins Gespräch zu Wie läuft das Projekt ab? meinen nächsten Besuch freut. kommen und selber mehr aus mir herauszu- Ich fahre jeden Freitag nach Werfen, gehe Ich mache ihm auch Vorschläge: Zum Bei- gehen. Mir taugt es sehr mit Herrn K.. ins Seniorenheim und besuche dort für 2 spiel könnten wir einmal gemeinsam etwas bis 3 Stunden Herrn K.. Meistens sind wir backen oder gemeinsam Musik machen Was kannst du von der älteren Generation bis jetzt spazieren gegangen, wir haben uns und ihm etwas vorspielen – einige Freunde lernen? besser kennengelernt und viel geratscht, von mir sind auch beim Projekt dabei, das Ich denke, Herr K. freut sich über viele Dinge Kuchen gegessen, etwas getrunken – ein- könnten wir dann miteinander machen. – schon über einen Kaffee und Kuchen. Da

dreieck 01/2019 24 | Gemeindeentwicklung

kann ich mir selbst eine Scheibe abschnei- Was möchtest du anderen Jugendlichen de das jedem einmal empfehlen. Man muss den. Er hat so viel Freude in seinem Leben. mitgeben, die keine Berührungspunkte ja nicht gleich Pfleger werden – aber mit äl- Wenn ich zu ihm auf Besuch komme, fällt er mit der älteren Generation haben? teren Menschen ins Gespräch kommen, ist mir gleich um den Hals, das freut mich auch Dass sie es einfach ausprobieren sollten. Für sehr nett. richtig. mich ist diese Erfahrung sehr cool, ich wür-

Wo siehst du die Herausforderungen im J.A! Jung trifft Alt ist ein Kooperationsprojekt von Gemeindeentwicklung Salzburg und Zusammenleben von älteren und jungen „youngCaritas“ Salzburg. Es erfreut sich seit dem Start vor neun Jahren großer Beliebt- Menschen? heit. „Ältere Menschen können wie ein Fels in der Brandung oder auch ganz schön Ich denke, dass es oft an der Kommunika- verloren sein. Damit werden die Schüler und Schülerinnen bei ihren Besuchen in den tion scheitert. Ich glaube, ältere Menschen Senioreneinrichtungen konfrontiert. Es braucht Engagement, Mut und Durchhaltever- haben viele Vorurteile und wir auch. Oft mögen.“, hebt Projektleiterin Dr. Anita Moser von der Gemeindeentwicklung Salzburg sind ältere Menschen uns gegenüber nicht besonders hervor. aufgeschlossen, das kann man mit diesem Als großen Bonus für die Jugendlichen sieht sie den Sozialzeit-Ausweis, der ihre Tätigkeit Projekt ein bisschen zur Seite legen. Dass dokumentiert, als Nachweis für soziale Kompetenz gilt und von zahlreichen Firmen wir nicht nur auf unsere Handys schauen, akzeptiert wird. sondern auch mit älteren Leuten etwas zu In diesem Schuljahr tauchten 35 Jugendliche des BG St. Johann sowie der Caritas Schule tun haben und mit ihnen reden wollen. und des BG Zaunergasse in der Stadt Salzburg einmal pro Woche in die Lebenswelt(en) der älteren Menschen ein. Fortsetzung des Projektes folgt im Schuljahr 2019/20 ... (MiHa)

| Europa und Politische Bildung

Enttäuschte Erwartungen?

Aktuelle Probleme Europas 30 Jahre nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“

ls 1989 die Berliner Mauer fiel und der „Ostblock“ aus- einanderbrach, löste dies bei vielen „westlichen“ Poli- AtikerInnen, JournalistInnen und politisch interessierten Menschen Euphorie aus. 30 Jahre später ist diese Euphorie ei- ner deutlichen Ernüchterung gewichen: In Russland hat sich ein autoritäres Regime entwickelt, die früheren „Ostblock“-Staaten sind mittlerweile NATO- und EU-Mitgliedsstaaten, gleichzeitig zeigen sich in einigen dieser Länder (aber nicht nur in diesen) bedenkliche nationalistische wie antidemokratische Züge. Das Friedensprojekt Europäische Union ist bei der Bewältigung der

Kriege in Ex-Jugoslawien an seine Grenzen gestoßen. Auch bei Bild: Edeltraud Zlanabitnig-Leeb der 2010 eingesetzten Schulden- bzw. Eurokrise und der 2015 Dr. Doris Wydra (re.), Executive Director am Salzburg Centre for Euro- ausgebrochenen Flüchtlingskrise wurde der EU von vielen Sei- pean Union Studies, widmete sich den Themen Nationalismus und ten vorgehalten, letztendlich gescheitert zu sein. Enttäuschte Populismus in Europa und Dr. Gabriele Spilker vom Fachbereich Politik- Erwartungen? Ein klares Ja des Autors dieser Zeilen! (FT) wissenschaft und Soziologie der Universität Salzburg der Frage, wie sicher Europa nach EU- und NATO-Erweiterung heute sei. Dr. Christian Für die Zusammenarbeit bedanken wir uns bei den Katholischen Möller von der Wirtschaftskammer Salzburg (li.) beschäftigte sich mit Bildungswerken Salzburg – hier ganz besonders bei Mag. Edeltraud den Auswirkungen der sogenannten Ostöffnung auf unsere Arbeitswelt. Zlanabitnig-Leeb – und Berchtesgadener Land sowie bei der EuRegio Den Auftakt machte Dr. Markus Pausch vom Studiengang Soziale Arbeit/ Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein, für die Unterstützung Soziale Innovation der Fachhochschule Salzburg, der Ursachen und Fol- bei der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung. gen des Falls des „Eisernen Vorhangs“ beleuchtete.

01/2019 dreieck Europa und Politische Bildung | 25

Spannende EU-Ein- und Europatag EU-Ausblicke ... Europa ist auch dein Kaffee: Unter dieser Devise informierten Nationalismen: Gefahren für die aufgrund der Stimmung in den Ländern anlässlich des Europa- Europäische Union von innen im Zuge der Vorgänge rund um den Bre- tages am 9. Mai und im Vorfeld der EU-Wahl und außen xit von der Strategie des Austritts verab- Christiana Bergher und Stephan Maurer (re.) von EuropeDirect Südliches Salzburg und lautete der Titel einer gemeinsamen Ta- schiedet hätten, aber das Konzept einer Wolfgang Forthofer (li.) vom Salzburger Bil- gung von Bildungszentrum Saalfelden, Renationalisierung verfolgten. dungswerk über wesentliche Aspekte der Eu- Salzburger Bildungswerk Saalfelden und Mit „Die EU im Fadenkreuz – externe Na- ropäischen Union. Vorbeikommende konnten dem Fachbereich Politische Bildung & tionalismen und ihre Auswirkungen auf Fragen stellen, Kritik äußern, Vorstellungen Europa. Darf ich es vorwegnehmen? Es die EU“ beschäftigte sich Dr. Doris Wy- artikulieren ... und das in entspannter Atmos- phäre bei einem gemütlichen Kaffee. war wieder eine ausgesprochen gelun- dra vom Salzburg Centre for European gene Kooperation, die in einer span- Union Studies. Sie beleuchtete zunächst nenden Veranstaltung gipfelte. Es gibt den Nationalismus als globales Phäno- einen Tagungsbericht, der auf Anfrage men und den Zusammenhang von Nati- gerne zugeschickt wird. Alle Vorträge, onalismus und demokratischer Regressi- Diskussionen und Ergebnisse festzuhal- on. In weiterer Folge charakterisierte sie ten, würde den Rahmen dieses Artikels verschiedene nationalistische Ausprä- sprengen. gungen anhand der Beispiele USA unter Trump, Russland unter Putin und China Die Tagung widmete sich den immer unter Xi Jinping. stärker werdenden nationalistischen In der abschließenden Diskussion wurde Tendenzen und ihren Auswirkungen auf Unverständnis dahingehend geäußert, Europa bzw. auf die Europäische Union. dass nicht zuletzt aufgrund des Macht- Dr. Franz Fallend, Politikwissenschafter strebens der zuletzt genannten Län- an der Universität Salzburg, stellte zu- der eine auf Einigkeit bedachte EU von nächst in einer Begriffsklärung die Un- großer Bedeutung wäre. Leider gingen terschiede zwischen Nationalismus und die Tendenzen aber mehr in Richtung Auf dem Wochenmarkt in Freilassing wurde Populismus dar. Dr. Markus Pausch von Spaltung und Vertiefung der Eigeninte- ebenfalls der Kontakt mit den Bürgerinnen der Fachhochschule Salzburg zeigte auf, ressen. (FT) und Bürgern gesucht. Hier fand diese Aktion dass sich anti-europäische Parteien zwar gemeinsam mit der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein statt.

Die Veranstalterinnen Mag. Sabine Aschauer-Smolik (re.) vom Bildungszentrum Saalfelden und Uschi Ham- za (li.), Bildungswerkleiterin von Saalfelden, bedanken sich bei (v.li.) Doris Wydra, Franz Fallend und Markus Pausch nicht nur für einen gelungenen Seminartag. Referentin und Referenten standen bereits am Vor- abend für einen Austausch in gemütlicher Atmosphä- re zur Verfügung.

dreieck 01/2019 26 | Europa und Politische Bildung

Gruppenbild mit Florian Siekmann (vorne li.), dem Sprecher für Euro- papolitik, Bundesangelegenheiten und regionale Beziehungen von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag.

Über d‘Grenz g‘schaut! Bild: Daniel Gaittet Klaus Ulrich ist Referent für internationale Beziehungen in der VON STEFFEN RUBACH Bayerischen Staatskanzlei.

m Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Marketingaktivitäten oder Museumskoope- führungen dann auf die Beziehungen Bay- Parlament und der intensiven Diskus- rationen. erns zu Österreich und insbesondere zum Isionen über die Errungenschaften Eu- Bundesland Salzburg. Vorausgegangen ropas sollten auch einmal die Zentren der Mit jugendlichem Elan überzeugte dann der waren ein Mittagessen im Hofbräukeller, Legislative (Landtag) und Exekutive (Staats- grüne Landtagsabgeordnete Florian Siek- einer traditionsreichen bayerischen Gast- kanzlei) beim bayerischen Nachbarn „erkun- mann die Gäste aus dem EuRegio-Raum von wirtschaft, und eine informative Führung det“ werden. Das war Ziel der Studienfahrt den Chancen und Notwendigkeiten auf eu- durch das Gebäude der Bayerischen Staats- am 5. April 2019 nach München, die das ropäischer Ebene. Gerade die Geschehnisse kanzlei, dem Sitz des Bayerischen Minister- Salzburger Bildungswerk u.a. mit den Ka- rund um den Brexit und die verworrene präsidenten Markus Söder. Klaus Ulrich hob tholischen Bildungswerken der Landkreise Situation würden vor Augen führen, wie insbesondere auch die gegenseitige Be- Berchtesgadener Land und Traunstein wichtig Europa aus rechtlichen, wirtschaftli- deutung Bayerns und Österreichs in ihren sowie der EuRegio Salzburg – Berchtesga- chen und auch bürgerbezogenen Gründen Handelsbeziehungen, aber auch innerhalb dener Land – Traunstein durchführte. sei, so Siekmann. Wichtig sei ihm aber auch Europas hervor. In vielfältigen Strukturen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit arbeitet der Freistaat Bayern auch mit den Schon im Bus informierte EuRegio-Ge- in den bayerisch-österreichischen Grenz- österreichischen Bundesländern zusammen schäftsführer Steffen Rubach über die Ar- regionen, schloss Siekmann, bevor er die wie etwa Arge Alp, INTERREG, Alpenkon- beit der EuRegio als „Europa im Kleinen“ Gruppe durch das Maximilianeum bzw. das vention oder Alpenraumstrategie. Besonde- und die vielen positiven Projekte und Akti- „Hohe Haus“, wie der Bayerische Landtag ren Stellenwert genieße aber gerade auch vitäten, die oft auch mit Unterstützung aus auch genannt wird, führte. der informelle bilaterale Austausch, schloss dem EU-Förderprogramm INTERREG reali- Klaus Ulrich. siert werden – vom Radverkehr über die Be- Klaus Ulrich, Referent für internationale Be- Steffen Rubach ist Geschäftsführer der EuRegio rufs-Info-Messe BIM bis hin zu touristischen ziehungen, konzentrierte sich in seinen Aus- Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein.

01/2019 dreieck Entwicklungszusammenarbeit und Nachhaltigkeit | 27

Für eine „Politik von unten“

nter dem Motto „Einsatz für bäuer- reichische Bergbauernvereinigung gründe- Unter diesem Verständnis braucht es ein liche Zukunft“ luden das Salzburger te, galt es, einen neuen Stil der Beteiligung neues Denken über das Verhältnis von Er- UBildungswerk und KommEnt Salz- in das politische Gestalten einzubringen. zeuger und Konsument und ein Rückholen burg zum „Lebensgespräch“ mit dem Salz- „Nicht auf Lösungen von oben warten, son- der verlorenen Wertschöpfung in die Re- burger Konfliktforscher und „Bauernrebell“ dern selbst die Initiative ergreifen“, wurde gion, in der landwirtschaftliche Güter und Franz Rohrmoser nach Kuchl ein. Wir grei- zum Leitspruch seines Lebens, der bis heute Produkte produziert werden. Dies, so Franz fen im Folgenden aus diesem hochinteres- volle Gültigkeit besitzt. Rohrmoser, ist der Schlüssel um die derzei- santen Gespräch ein paar wertvolle Mosaik- tige industriegelenkte Agrarpolitik zu über- steine heraus. winden.

Bäuerliche Landwirtschaft – Gemeinwohl-Ökologie zukunftsfähiges Modell? weiterentwickeln Ist die bäuerliche Landwirtschaft ein zu- Akribisch und mit hoher sachlicher und kunftsfähiges Modell? Wollte man diese menschlicher Kompetenz ausgestattet Frage mit einem Ja beantworten, so braucht berichtet Franz Rohrmoser in seinem Le- es nach Franz Rohrmoser ganz entschei- bensgespräch und auch in Vorträgen – zu- dende Veränderungen. Eine dieser zentra- Franz Rohrmoser (re.) macht sich beim Lebens- letzt in Abtenau – über seine Vision einer len Veränderungen müsste im Verständnis gespräch in Kuchl für eine bäuerliche Zukunft Erneuerung der Landwirtschaft. Zusam- darin liegen, dass eine zukunftsorientierte stark. Im Bild mit Dr. Jean-Marie Krier von Kom- men mit Heini Staudinger, dem Gründer Ernährungspolitik ein zutiefst regionales mEnt (li.) und Michaela Starka von Bio . der GEA-Schuhmanufaktur im Waldviertel, Anliegen darstellt und auch nur auf der ist er derzeit daran, den Gedanken einer Strukturebene der Region weiterentwickelt Seine kritische Haltung gegenüber einer Gemeinwohl-Ökologie weiterzuentwickeln werden kann. Agrarwirtschaft, die von industriellen In- und den Ansatz einer regionalen Landwirt- Franz Rohrmoser, 1943 in Großarl geboren, teressen gelenkt wird, hatte unweigerlich schaft noch deutlicher zu machen. ist in der bäuerlichen Lebenswelt aufge- zur Folge, dass Konflikte mit der Landwirt- Auch viele Bauern haben heute schon ver- wachsen, und die Erhaltung der bäuerlichen schaftskammer und dem Bauernbund nicht standen, dass der derzeitige Weg nicht Ernährungsgrundlage wurde letztlich auch zu vermeiden waren. Um diesen Schwierig- weitergegangen werden kann. Ein immer zu seinem Lebensthema – und zwar welt- keiten konstruktiv begegnen zu können, Mehr an Wachstum und Produktivität stößt weit. Als er 1966 23-jährig als Entwicklungs- machte Franz Rohrmoser eine mehrjährige an Grenzen und macht deutlich, dass uns helfer für mehrere Jahre nach Brasilien ging, Ausbildung zum Konfliktberater bei der diese Entwicklung immer weiter in Abhän- machte er mit Egidio Schwade eine lebens- Psychoanalytikerin Thea Bauriedl in Mün- gigkeiten drängt. verändernde Bekanntschaft. Egidio Schwa- chen. Dieses Verständnis psychologischer Das Politische ist persönlich und das Per- de ist heute in Europa und Südamerika ein Grundbedingungen half ihm ganz wesent- sönliche ist politisch. Dieser Satz führt uns gefragter Experte für den Schutz indigenen lich, die Strukturen bäuerlichen Selbstver- vor Augen, dass sich unser persönliches Lebens und ein Synonym für das Projekt der ständnisses verstehen zu lernen, denn die Verhalten politisch auswirkt und umge- „Politik von unten“. Die Einbeziehung Betrof- Dualität von Herrscher und Untertan hat kehrt. Diese Erkenntnis ist zu einer Haltung fener in eine politische Systemveränderung sich in das bäuerliche Denken und Handeln geworden, die Franz Rohrmoser zu einem hat das gesellschaftspolitische Denken Franz über Jahrhunderte eingeprägt und bedarf wichtigen Vordenker und Wegbereiter Rohrmosers geprägt und wirkt bis heute. einer dringenden Bewusstmachung und macht. (CW) Als er 1974 unter Bruno Kreisky die Öster- Bearbeitung.

In der Reihe „Lebensgespräche“, die vor zwei Jahren von KommEnt Salzburg und dem Salzburger Bildungswerk ins Leben gerufen wurde, kommen Pionierinnen und Pioniere der Umweltbewegung und Entwicklungszusammenarbeit zu Wort, um von ihrem Engagement zu erzählen und gleichzeitig Menschen anzuregen, selbst aktiv zu werden, damit Veränderung möglich wird.

Franz Rohrmoser steht übrigens gerne für Vorträge in Gemeinden zur Verfügung. Kontakt: Mag. Christa Wieland, Tel: 0662-872691-17, E-Mail: [email protected]

dreieck 01/2019 28 | Zeitspuren

Abendstimmung am Bergdorf nahe Canale Grande in Triest. Trafraout.

Ein Reiseerlebnis für alle Sinne! VON ANDREAS DEUSCH

m Rahmen des Projektes „Zeitspuren“ Die marokkanischen Faltengebirge Rif, eine unglaubliche Vielzahl natürlicher Se- unternahmen wir Ende Februar eine Anti, Hoher und Mittlerer Atlas, welche Ma- henswürdigkeiten, die geologisch und bio- I8-tägige Studienreise nach Südmarok- rokko auf voller Länge durchziehen, sind logisch Interessierte staunen lassen. ko. Marokko ist unbestritten der modernste das Resultat aufeinanderprallender alter Die Geschichte Marokkos erstreckt sich über und liberalste Staat in Nordafrika. Wegen Kontinente vor circa 300 Millionen Jahren zwölf Jahrhunderte, ohne die klassische der guten Sicherheitslage und den milden und einer Kollision der eurasischen und Antike zu berücksichtigen. Das Gebiet, das Temperaturen zu dieser Jahreszeit wählten afrikanisch-arabischen Platte vor 65 bis 1,8 heute Marokko darstellt, wird seit über 5.000 wir dieses farbenprächtige, kulturell, geo- Millionen Jahren. Neben großen Granitland- Jahren von Berbern bewohnt. Im Jahr 1912, logisch, botanisch und zoologisch wunder- schaften im Anti-Atlas, tiefen Schluchten nach der Ersten Marokkanischen Krise und bare Ziel. und Wasserfällen im Hohen Atlas gibt es der Agadir-Krise, wurde der Vertrag von Fez unterzeichnet, der Marokko effektiv in ein französisches und spanisches Protektorat aufteilte. Im Jahr 1956, nach 44 Jahren Be- satzung, erlangte Marokko die Unabhän- gigkeit von Frankreich als Königreich von Marokko.

Am Anreisetag mit Direktflug von München nach Marrakech verschafften wir uns einen ersten Überblick bei einer Stadtrundfahrt durch Marrakech und besuchten den Ma- jorell Garten. Den zweiten Tag verbrachten Gewürzhandel wir mit der Besichtigung der Souks, Koutou- im Souk von bia-Moschee, des Yves Saint Laurent Muse- Marrakech. ums, der Saaditen-Gräber, des Bahia-Palasts

Bilder: Andreas Deusch und der Berberapotheke in Marrakech. Am

01/2019 dreieck Zeitspuren | 29

darauffolgenden Tag fuhren wir über das Ait Benhaddou wildzerklüftete Bergland des Hohen Atlas ist UNESCO Welterbe und und den 2.260 Meter hohen Tichka-Pass diente schon vorbei an den schön gelegenen Terras- mehrfach als sendörfern der Chleuh-Berber nach Ouarza- Filmkulisse. zate, wo wir das Quartier bezogen. Ein High- light an diesem Tag war die Besichtigung des Festungsdorfs Ait Benhaddou (UNESCO Welterbe), das bereits für viele Filme als Ku- lisse diente. Der vierte Tag war von der beeindruckenden Geologie des Dades- und Todra-Tales ge- prägt. Wir unternahmen einen Ausflug von Ritt auf dem Ouarzazate über El-Kelaa-Mgouna nach Dromedar mit Boulmane du Dades ins Obere Dadestal. Berbern bei der Das Silbergrün der Flussoase steht dabei im großen Sanddü- Kontrast zu den bizarren roten Felsformati- ne im Draa Tal (li.). Im Bild re. onen. Außerdem besuchten wir die Feudal- die Festung von kasbahs von Skoura sowie die Kasbahs (= Taourirt. Festung) von Taourirt und Tiffoultoute. Am nächsten Tag unternahmen wir einen Ausflug entlang des Draa-Tales nach Za- gora. Wir erkundeten nicht nur einen Ab- schnitt der berühmten Straße der Kasbahs, sondern auch eines der schönsten und weitläufigsten Oasentäler Marokkos mit Millionen von Dattelpalmen über Zagora. Entlang unseres Weges besuchten wir die alte Bibliothek der Nassiria-Bruderschaft von Tamegroute. Am sechsten Tag fuhren wir vorbei an Agankulturen über die reiz- volle Stadt Taroudant mit mächtigen Stadt- Imbissstand am Platz der Gaukler mauern und Medina nach Tafraout, wo wir in Marrakech. unser Quartier bezogen. Tafraout ist eine kleine Oasenstadt, die das Zentrum des ber- berischen Chleuh-Stammes der Ammeln ist. Diese Region gehört zu den schönsten Ge- genden Marokkos und ist touristisch kaum erschlossen. Über den Mandel- und Oliven- Angebote im Herbst bzw. Winter www.zeitspuren.at hainen im Tal erheben sich kahle bizarre Felsformationen. Der nächste Tag führte Neben Seminaren, Vorträgen und Exkursionen zu den Sparten Archäologie, Bau- uns über Tiznit nach Agadir mit Mittagessen denkmäler, Erdgeschichte, Spezial und Abendkurs stehen mehrere Studienreisen am Strand und den Anti-Atlas zurück nach auf dem Programm. Marrakech, von wo wir unsere Heimreise antraten. Die Teilnehmerinnen und Teil- Osttirol: 13. bis 15.09.2019 Venedig: 19. bis 24.10.2019 nehmer waren wie immer vom Programm Kaiserklöster der Habsburger: Sevilla-Cordoba: 04. bis 10.11.2019 begeistert. 22. bis 23.09.2019 Oman: 15. bis 23.02.2020 Provence: 27.09. bis 05.10.2019 Mag. Andreas Deusch ist Projektleiter von „Zeitspuren“.

dreieck 01/2019 30 | Aus der Direktion

Wir sind Klimabündnis-Betrieb!

uch wenn der Klimawandel in aller Munde ist und medial breit darüber Das Salzburger berichtet wird, scheinen konkrete Bildungswerk ist ab A jetzt Klimabündnis- Handlungen und Alternativen in weiter Betrieb. Im Bild die Ferne. Im Salzburger Bildungswerk wird hauptamtlichen über Klimaschutz nicht nur gesprochen, Mitarbeiterinnen sondern mit der Auszeichnung zum Klima- und Mitarbeiter mit bündnis-Betrieb folgen konkrete Taten. „Als Robert Pröll (re.) und Eva Winkler (2.v.re., Erwachsenenbildungseinrichtung erachten beide Klimabündnis wir es als wichtigen Auftrag, aktiv für den Salzburg). Klimaschutz einzustehen“, so der Direktor, Dipl. Ing. Richard Breschar. „Klimabündnis- Betrieb zu sein ist für uns nicht nur eine im Sommer können viel dazu beitragen, auch über soziale Medien zu transportieren Auszeichnung, sondern vielmehr eine Energie einzusparen und Bewusstsein für und Menschen zu informieren. Selbstverständlichkeit. Damit betont das „Stromfresser“ zu gewinnen. Salzburger Bildungswerk erneut, wozu seit Auch der Umstieg auf nachhaltige und öko- Als nächsten Schritt wird es ein Gespräch Jahren Schwerpunkte gesetzt werden.“ logische Beschaffung von Papier und Büro- mit unserer externen Putzfirma geben, um waren aller Art war eine Entscheidung, die auch hier auf ökologisch verträgliche Rei- Konkrete Schritte wir als zertifizierter Klimabündnis-Betrieb, nigungsmittel umzusteigen. Zudem wollen Nach einem ersten Gespräch mit Ing. Robert sehr rasch und ohne große Kosten umset- wir auch unsere örtlichen Bildungswerke Pröll und Mag. Eva Winkler vom Klimabünd- zen konnten. sensibilisieren und darauf hinweisen, im nis Salzburg haben wir eine Analyse unseres Der Umstand, dass ein Großteil unserer Be- Rahmen ihrer Veranstaltungsorganisation Energieverbrauchs erstellt, um Klarheit da- legschaft mit dem Rad oder mit öffentlichen das Thema Klimaschutz mitzudenken. Sei rüber zu gewinnen, wieviel Strom wofür Verkehrsmitteln zur Arbeit fährt, stellt einen es bei der Anreise zum Veranstaltungsort, und wann verbraucht wird. Diese Aufstel- zusätzlichen Aspekt in Sachen Klimaschutz bei der Vermeidung von Müll oder beim lung hat erste Hinweise dafür gegeben, wie dar. Die Anregung, aus den Gemeinden mit sorgsamen Umgang mit Ressourcen. Eben- wir noch effizienter Strom sparen können. Fahrgemeinschaften zu fahren, werden wir so werden klimarelevante Veranstaltungen Der Verzicht auf „Standby“ oder die Opti- aufgreifen und noch verstärkt forcieren. vermehrt im Bildungsprogramm zu finden mierung des Raumklimas durch Nacht- und Ein regelmäßiger Klimaschutz-Tipp über sein. Ganz nach der Devise: „Jeder Schritt ist Stoßlüften und eine gezielte Beschattung unsere Facebook-Seite versucht, das Thema ein wichtiger Meilenstein!“ Denn: Wir alle sind (auf-)gefordert mitzuhel- fen, das Klima und unsere Mitwelt zu schüt- zen.

Wir pflanzen einen Apfelbaum Besonders gefreut hat es uns auch, dass wir beim Klimabündnis-Gewinnspiel „Grüne Weihnachtsfeier“ den 1. Preis – einen Ap- felbaum – gewonnen haben. Bürgermeis- ter Dipl. Ing. Harald Preuner hat diesen zu- Ein Apfelbaum mit sammen mit uns in unserem Firmenareal Symbolcharakter: gepflanzt. Der Apfelbaum soll nicht nur Bgm. Harald Preuner, Christa Wieland und Symbolcharakter haben. Er ist vielmehr ein Richard Breschar Zeichen dafür, dass wir uns als Betreib zu legten gemeinsam klimafreundlichen Maßnahmen bekennen Hand an ... und andere Menschen anregen wollen, die- se Verantwortung mit uns zu teilen. (CW)

01/2019 dreieck Aus der Direktion | 31

Wohin geht die Reise?

Ausgezeichnete Stimmung bei der Vorstandsklausur im März: Der Vorstand des Salzburger Bildungswerkes traf sich, um über die aktuelle Ausrichtung und Ziele zu diskutieren und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Besonders einig war man sich darin, dass unsere Organisation mit den vielen sehr engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbei- tern gut und beinahe flächendeckend in den Gemeinden verankert ist. Unumgänglich ist dafür ein kompetentes engagiertes hauptamtliches Team. Aber auch einige ungenutzte Potentiale wurden genannt. Eine der besonderen Herausforderungen liegt für das Salzburger Bildungswerk in den mehrgleisigen Begleitangeboten für Gemeinden, die das Amt der Salz- jeweiligen Einrichtungen intensiviert werden. In den nächsten Vorstands- burger Landesregierung fördert. Deshalb soll die Zusammenarbeit mit den sitzungen werden weitere mögliche Maßnahmen besprochen. (RiB)

Ein-Blicke in den Arbeitsalltag

inen ersten Ein-Blick in den Arbeitsalltag des Salzburger Bil- brachte der 15-jährige Julian Scherer ein paar berufspraktische dungswerkes gewinnen: Junge Menschen nutzen unsere Schnuppertage bei uns. Wir haben ihn um ein kurzes Feedback ge- EEinrichtung gerne als Praktikumsstelle. Im heurigen Juni ver- beten. Ich fand die Tage sehr interessant, da ich einige neue Berufsfelder kennengelernt habe, und weil ich vorher auch noch nicht genau Julian Scherer an seinem letzten wusste, was das Bildungswerk ist und was dessen Aufgaben sind. Schnuppertag Die Öffentlichkeitsarbeit und der redaktionelle Bereich haben mir (vorne) und Ursu- am besten gefallen, weil ich dort Berichte schreiben und Texte be- la Reiter (4.v.re.) arbeiten konnte, was mir auch sehr viel Spaß macht und was ich in – sie absolviert Zukunft auch einmal machen bzw. arbeiten möchte. Auch die vielen ebenfalls ein Praktikum – im anderen Bereiche, wie die Planung der Tagungen zum Beispiel, wa- Kreise einiger ren nicht uninteressant. Das Arbeitsklima und die Arbeitsatmosphä- Mitglieder des re fand ich sehr gut und ich glaube, dass ich gerne einmal wieder ein SBW-Teams. Berufspraktikum oder ähnliches dort machen möchte.

Wir sagen Danke!

it einer besonderen Einladung an die Bildungswerklei- terinnen und Bildungswerkleiter möchte das Salzburger MBildungswerk DANKE für ihre ehrenamtliche Tätigkeit in den Gemeinden sagen. Dieses Jahr führte die Einladung am 18. Mai zu einem gemeinsamen Besuch der Dokumentation Ober- salzberg in Berchtesgaden. Durch die Ausstellung führte unter anderem Prof. Mag. Wolfgang Wintersteller, der auch als Referent im Salzburger Bildungswerk sehr gefragt ist. Der historische Ort bot eine gute Möglichkeit, sich mit der Geschichte des Obersalz- bergs und der Geschichte des Nationalsozialismus auseinander- zusetzen. Erfreulicherweise haben zahlreiche Bildungswerkleite- rinnen und Bildungswerkleiter diese Möglichkeit genutzt. Bei einer Brotzeit im Bräustüberl Berchtesgaden klang die Ex- Gesichter wieder zu treffen und sich auszutauschen sowie neue kursion gemütlich aus. Es war eine gute Gelegenheit, bekannte Bildungswerkleitungen kennenzulernen. (MZ)

dreieck 01/2019 32 | Aus der Direktion

Bildungs- Netze knüpfen Bild: M. Buehner - Fotolia

ehr Köpfe haben mehr Ideen! Des- gegenseitige Hilfestellung für kommende leiter sowie Bürgermeisterinnen und Bür- halb verwundert es kaum, dass die Herausforderungen bei der Organisation germeister diese Chance der Vernetzung in MVernetzung und der Austausch von Veranstaltungen gegeben. allen Bezirken genutzt. nach wie vor als wichtigstes Element der Das Frühjahr ist im Salzburger Bildungs- Bezirkstagungen gesehen werden. Ge- werk traditionell die Zeit der Treffen auf „Sich ehrenamtlich zu engagieren, ist bei- plante Bildungsangebote werden vorge- Bezirksebene. Auch heuer haben zahlreiche leibe nicht selbstverständlich“, zeigte sich stellt, miteinander Ideen gesponnen sowie Bildungswerkleiterinnen und Bildungswerk- Landesrätin Andrea Klambauer bei der Be- zirkstagung im Pongau überzeugt, „umso wichtiger ist es, den Bildungswerkleite- rinnen und Bildungswerkleitern für dieses Engagement zu danken, mit dem sie wert- volle Bildungsangebote in die Gemeinden und Regionen bringen“. Im Pongau startete die Bezirkstagung aus Anlass unseres Jahresschwerpunktes „Alles Smart!?“ mit einer Führung durch den St. Johanner Vorzeigebetrieb eurofunk Kap- pacher. eurofunk ist einer der größten Sys- temspezialisten für die Planung, Errichtung

eurofunk Kappacher in St. Johann war der Treffpunkt der Bildungswerkleiterinnen und Bildungswerkleiter im Pongau.

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Der Raum der Begegnung im Q4 in Tamsweg war der ideale Rahmen für die Bezirkstagung im Lungau. Dietmar Nedbal (Bild re.) lieferte den inhaltlichen Input.

und den Betrieb von Leitstellen und Notruf- zentralen im Bereich der öffentlichen Sicher- heit sowie Industrie und Verkehr. Geschäfts- führer Christian Kappacher ermöglichte den Das Klausnerhaus Teilnehmenden beeindruckende Einblicke. in Hollersbach Interessant, wie viel Raum hier den Mitar- öffnete für die beitenden für ihre Auszeiten zur Verfügung Engagierten im gestellt wird. Dieser reicht von großzügigen Pinzgau seine Pforten. Kochmöglichkeiten über verschiedene Frei- zeitangebote bis zu Schlafkojen.

Die Digitalisierung stand auch im Lungau im inhaltlichen Mittelpunkt der Bezirksta- freien Kommunikation“ vor – praktische Engagements im Mittelpunkt. Dazu war Vor- gung. FH-Prof. Mag. Dr. Dietmar Nedbal Beispiele inklusive. So war es auch möglich, standsvorsitzender Dr. Josef Sampl extra aus vom FH-Campus Steyr stellte in seinen Aus- das eigene Kommunikationsverhalten zu Salzburg angereist. führungen das Thema „Chance Digitalisie- reflektieren. rung – Ideen für Gemeinden und Regionen“ Im Flachgau nahmen sich die Teilnehmerin- in den Mittelpunkt. Dass Bezirkstagungen auch den passenden nen und Teilnehmer heuer vor allem Zeit, Rahmen für die Würdigung des Engage- die „Tops“ und „Flops“ gemeinsam zu analy- Im Tennengau widmeten sich die Teilneh- ments bilden können, wurde heuer im Pinz- sieren. Und weil mehr Köpfe mehr Ideen ha- menden der Frage, wie Gespräche auch in gau eindrucksvoll bewiesen. Mit der Verlei- ben, wurde eingehend über Verbesserungs- schwierigen Situationen glücken können. hung von gleich drei Ehrennadeln – zwei in möglichkeiten und -chancen nachgedacht. Dipl. Ing. Manuela Plößnig von Salzburg Gold und eine in Silber – stand neben dem (MiHa) Research stellte die Methode der „Gewalt- Austausch vor allem die Wertschätzung des

Die Bildungswerk- leiterinnen und Bildungswerkleiter des Flachgaus trafen sich in Seeham.

Die Tennengauer Bezirkstagung fand im Filzhofgütl in Oberalm statt.

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Unter den Teilnehmenden waren auch einige Ehrenamt- liche aus Salzburg. Im Bild Markus Helminger aus Elsbethen (Mitte) und Ingrid Eisenkölbl aus Itzling (re.).

Interessiert: Johannes Niederbrucker aus Thalgau.

Im Gespräch: Martin Klettner Wir haben etwas zu bieten ... aus Goldegg.

ffentlichkeitsarbeit hat für Weiterbil- eine 14-köpfige Salzburger Delegation – Ressourcen Arbeit abgenommen. Als eine dungseinrichtungen eine zentrale waren ins Bildungshaus St. Magdalena in wesentliche Sichtweise darf festgehalten ÖBedeutung. Gleichzeitig ist Öffent- Linz gekommen, um sich Tipps und Ideen werden: Thomas Neuhold zeigte sich über- lichkeitsarbeit eine ständige Herausforde- zu den unterschiedlichen Bereichen der zeugt, dass beide Seiten etwas voneinander rung für die handelnden Personen vor Ort Öffentlichkeitsarbeit zu holen sowie Me- wollen, weil Medien für gute Themen im- – diese exponieren sich öffentlich, stellen thoden aus der Praxis kennenzulernen und mer offen sind bzw. sein müssen. Die be- Öffentlichkeit her und prägen das Image Erfahrungen auszutauschen. scheidene Zurückhaltung vonseiten vieler der Erwachsenenbildung in ihrer Gemeinde. Erwachsenenbildner ist also fehl am Platz. Wie sieht wirkungsvolle Öffentlichkeitsar- Thomas Neuhold, er ist Salzburg-Korrespon- beit aus? Antworten darauf wurden bei der dent von DER STANDARD, gewährte mit Anregend, profund und erheiternd waren österreichweiten Ring-Tagung unter dem seinen pointierten Ausführungen nicht nur die Ausführungen von Wolfgang Stanek. Titel „Wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit – einen Einblick in den Redaktionsalltag, son- Der Kommunikationstrainer und Kuratori- Erwachsenenbildung vor den Vorhang“ ge- dern brachte auch die Anforderungen guter umsvorsitzende des Oberösterreichischen sucht und gefunden. Öffentlichkeitsarbeit klar auf den Punkt: Volksbildungswerkes ging in seinem Im- „Gute Medienarbeit bedeutet nicht mehr, pulsvortrag anschaulich der Frage nach, wie Einmal jährlich lädt der Ring Österreichi- sondern weniger Arbeit für Journalisten“. man Botschaften bei öffentlichen Reden, scher Bildungswerke ehren- und hauptamt- Es gilt also, nicht nur Interesse zu wecken, bei Besprechungen und Sitzungen wir- liche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sondern durch professionelles Schreiben zu kungsvoll auf den Punkt bringen kann. einer Tagung. Rund 50 Ehren- und Haupt- punkten – damit werde, so Neuhold, den amtliche aus ganz Österreich – darunter Journalisten in Zeiten begrenzter zeitlicher Workshops zu den Themen Fotografie, So- cial Media & Homepage sowie Veranstal- tungsplanung komplettierten das Angebot der sehr gelungenen Tagung. Was bleibt als Fazit? Die Vorstellung, dass Die Fahrt nach es Unterschiede zwischen klassischen und Linz hat sich gelohnt! Zum sozialen Medien gibt, ist falsch. Es geht im- Abschluss der mer um Geschichten, die „menscheln“. Und Tagung gab‘s Öffentlichkeitsarbeit ist nicht nur Medienar- noch ein beit, es geht darum, „Begegnungszonen“ zu Gruppenbild. schaffen. In diesem Sinne: „Empfehlen Sie uns weiter!“ (MiHa)

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5 Fragen an Andrea Rieder

Michaela Habetseder: Was ist für dich das Bildungswoche „Kennen wir uns?“, Grenz- Spannende an der Arbeit im Salzburger begehung mit den Hollersbachern, die Pinz- Bildungswerk Hollersbach? gauer-Kost-Kurse ... da kann ich mich jetzt Andrea Rieder: Dass man Weiterbildung zu gar nicht entscheiden! den Menschen bringt – das ist Innergebirg noch wichtiger, da die Anfahrtswege sehr Welche Veranstaltung oder welches Pro- weit sind! jekt möchtest du im örtlichen Bildungs- werk einmal auf die Beine stellen? Du machst das alles ehrenamtlich. Welche Jetzt habe ich das heurige Jahr mit un- Motivation liegt hinter diesem Engage- seren vielen Aktivitäten zum Thema „Zeit“ ment? im Kopf; wenn es dann „Zeit ist“, fallen mir Wenn jeder seinen Teil zur Gemeinschaft sicher noch ein paar Dinge ein, die ich ver- beiträgt, dann funktioniert das Miteinander. wirklichen möchte.

An welche Veranstaltung bzw. Initiative Welche drei Schlagworte kommen dir denkst du besonders gerne zurück? spontan in den Sinn, wenn du an das Salz- Computerkurse (... aller Anfang ist schwer, burger Bildungswerk denkst? GmbH Andreas Hechenberger Bild: SalzburgerLand Tourismus Andrea Rieder ist seit 1999 Bildungswerkleiterin aus einem Kurs wurden 10 an der Zahl), Miteinander, Lebenslanges Lernen, Wert- von Hollersbach. unser Hollersbacher Geschichtenbuch, die volle Unterstützung

Jugendlichen die EU näherbringen

VON NICOLE HEITZER

ie Europäische Union – Ein erfolg- Zuerst präsentierte der Vortragende die reiches Friedensprojekt? Diese Fra- geschichtliche Entwicklung der Europä- Dge wurde in Hof bei Salzburg im ischen Union und danach wurden fol- Rahmen von zwei Vorträgen an der Neuen gende Fragen beantwortet: Mittelschule beantwortet. Der Referent, Welche Bedeutung haben das Europä- Mag. Karl Witzmann, brachte den 60 Ju- ische Parlament, der Rat, die Kommission, gendlichen das Thema mit informativen der Ausschuss der Regionen? Folien sehr verständlich näher. Welche Kompetenzen hat die EU wirklich? Im Bild der Referent, Karl Witzmann, mit den beiden Organisatorinnen Nicole Heitzer vom ört- Vor welchen Herausforderungen steht die lichen Bildungswerk (li.) und Monika Mayrhofer- EU jetzt? Reinhartshuber (re.) von der örtlichen Bibliothek. Wie bewältigt die EU das Problem mit den Flüchtlingen? Bringt die Europawahl im Jahr 2019 neue örtlichen Bibliothek organisiert und fand Ansätze der Entwicklung? im Rahmen des Projektes „Europa sind wir alle“ von Land Salzburg und Bibliothekars- Die Schülerinnen und Schüler waren sehr verband Salzburg statt. interessiert und arbeiteten konstruktiv mit. Diese Veranstaltung wurde vom Salzbur- Mag. (FH) Nicole Heitzer ist Bildungswerkleiterin von Hof bei Salzburg. ger Bildungswerk Hof gemeinsam mit der

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Vom Feiern und Heilen ... Bilder: Mike Vogl

VON KARIN MAYRHOFER UND MANUELA WOLF

ie Volksschule in Leopoldskron- werk Leopoldskron-Moos – wir waren mit und die gesamte Volksschule einbeziehend Moos feierte in diesem Schuljahr unserem Know-How der Volksschule bei – Kinder, Eltern, Lehrpersonen, Direktorin. Dihren 50. Geburtstag. Im Zuge der ihrem Vorhaben gerne behilflich. Die Tiergeschichte nach Walter Müller gab Feierlichkeiten wurde unter anderem das Eine Geburtstagsfeier kann man unter- Einblicke in menschliches Verhalten – posi- Musical „Die Leopoldskroner Stadtmusi- schiedlich feiern, nicht nur mit einem Fest- tiv wie negativ. Eine Geschichte von Verste- kanten“ aufgeführt. Veranstaltet wurde akt und vielen Reden. Diese Geburtstagsfei- hen und Missverstehen, Machtmissbrauch, diese Aufführung vom Salzburger Bildungs- er war unkonventionell, besonders kreativ willkürlicher Bösartigkeit, von Geben und Nehmen, Bitten und Danken, vom Versöh- nen. Wie muss ich mich verhalten, dass alle glücklich und zufrieden sein können? Der sorgsame, respektvolle Umgang mit ande- ren war das zentrale Thema.

Ein engagiertes Lehrerteam sorgte mit Un- terstützung der Direktorin für einen gelun- genen Abend, wo die Kinder ihr Können im Singen, in der Sprache, im Schauspiel und in der Malerei auf grandiose Weise zeigen konnten. Die Zuschauerinnen und Zuschauer waren begeistert und überaus

Das Schulorchester fand für seine Darbietung hohe Anerkennung. Sehr hilfreich war die Beratung durch MMMag. Elisabeth (Lisi) Fuchs (li.), Dirigentin und u.a. Leiterin der Kinderfest- spiele in Salzburg, im musikalischen Bereich.

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beeindruckt. Ein herzliches Danke an alle für in Vergessenheit geraten. mit nach Hause genommen hat ... und viel- dieses gelungene Geburtstagsfest! In unserer beliebten Reihe „Sanft heilen“ leicht auch ein wenig schlechtes Gewissen, stellte Dr. Walter Wührer in einem Vortrag was unter Beweis stellen würde, dass das Das Moor ... schwarzes Gold die unglaublich vielfältige Heilwirkung un- Moor auf jeden Fall seine Wirkung erzielt. Das Moor in Leopoldskron-Moos bzw. der seres Moores in Moos dar. Seine Ausfüh- Boden, auf dem wir uns befinden, steht im- rungen waren sehr lebendig, interessant Unsere Gäste verwöhnten wir mit Alpen- mer wieder im Mittelpunkt von Angeboten. und praxisnah. Sie stellten durchaus die Le- kräutertee sowie mit selbst gebackenem Mystische Geschichten ranken sich um die bensweise und Ernährungsgewohnheit der Moorbrot, dazu frischen Bärlauchaufstrich. schwarzen Moore, die Angst machten und Menschen in unseren Breiten in Frage und Ein rundum gelungener „heilender Abend“, machen. Dass das Moor eine hohe Heilkraft regten so zum Nachdenken an. Wir glauben, der in Erinnerung bleiben wird. nicht nur bei Rückenschmerzen, sondern dass jeder der 44 Besucherinnen und Besu- allgemein in vielen Bereichen hat, wusste cher einiges an neuem Wissen und unkon- Karin Mayrhofer und Manuela Wolf sind Bildungs- werkleiterinnen von Leopoldskron-Moos. man zwar früher, heute ist das aber vielfach ventionellen Anwendungsmöglichkeiten Einblicke in das Buch Schluss mit Schuld VON GERALD LIRK

ie bekannte ORF-Journalistin und an Juden und Jüdinnen hat. Unterstützt Salzburgerin Lisa Gadenstätter hat wurden die Ausführungen von Ausschnit- Dgemeinsam mit der gebürtigen Hall- ten der TV-Dokumentation, welche 2018 im wangerin Elisabeth Gollackner ein Buch ge- ORF ausgestrahlt wurde und auf YouTube schrieben, das im Rahmen einer TV-Doku- nach wie vor abrufbar ist. mentation über den Holocaust entstanden Der Hallwanger Lehrer Nikolaus Gruchmann ist. Das Projekt führte die beiden in die ehe- verlieh den interviewten Holocaust-Über- maligen Konzentrationslager Mauthausen lebenden (s)eine Stimme, indem er stilvoll und Auschwitz, nach Israel und Hamburg, Passagen des Buches vorlas. wo sie unter anderem Überlebende inter- viewten. Gemeinsam mit der Gemeindebi- Die bedrückenden Berichte der Überleben- bliothek konnte das Salzburger Bildungs- den waren nie anklagend. Mehrfach wurde werk Hallwang die Autorinnen für eine betont, dass die heutige Generation keine Buchpräsentation und Lesung gewinnen. Schuld an den Verbrechen trifft. Anderer- seits soll das Buch auch kein Freispruch sein, Nach einleitenden Worten von Bgm. Mag. sondern dient der Aufforderung, sich mit

Johannes Ebner erzählten die Autorinnen den Geschehnissen der damaligen Zeit aus- Bild: Wolfgang Schweighofer (meinbezirk.at) abwechselnd von den Beweggründen zur einanderzusetzen, um zu verhindern, dass Elisabeth Gollackner (li.) und Lisa Gadenstätter (re.) Entstehung des Buches und diskutierten sich Derartiges wiederholt. Darin läge die erzählten in Hallwang über ihre Beweggründe, dieses Buch zu schreiben. die Frage, ob die heutige Generation noch Verantwortung der heutigen Generation. Schuld an den Verbrechen der NS-Diktatur Nach der Buchpräsentation folgte eine Aus dem Klappentext des Buches: „Schluss mit Schuld“ vereint tage- ausführliche Diskussion mit eigenen Erfah- buchartige Erzählungen der Film-Produktion, historisches Wissen und rungsberichten der Teilnehmenden, Fragen die Geschichte und Gespräche der Zeitzeugen ... Die entwaffnende zur Dokumentation und zum Ablauf der In- Offenheit, mit der sie erzählen, holt Zeitgeschichte in die Gegenwart, terviews. Beendet wurde die Veranstaltung verhandelt sie im Hier und Jetzt. Und ermöglicht so einen neuen Blick auf die Frage der Verantwortung heutiger Generationen für die Gräu- nach ca. 1,5 Stunden mit einem kleinen el des Nationalsozialismus. Umtrunk und der Möglichkeit, sich sein neu erworbenes Buchexemplar von den Auto- SCHLUSS MIT SCHULD rinnen signieren zu lassen. Unsere Reise zum Holocaust und zurück Autorinnen: Lisa Gadenstätter und Elisabeth Gollackner MMag. Dr. Gerald Lirk ist Bildungswerkleiter von Seifert Verlag, 2018 Hallwang. ISBN 978-3902924-90-2

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Als Schutz filzte Rosalie Hötzer, Trimmingerbäurin aus Sauerfeld, individuelle Lesend den Lungau erkunden Schafwollhüllen für die Bücher.

Mit dem Sagenrucksack unterwegs

ei Kindern und Erwachsenen, Einhei- Anschließend wurde exemplarisch das Sa- theken sowie in den Tourismusverbänden mischen und Gästen die Lust auf Sa- genziel am Saling-Hügel erkundet. Franz entlehnt werden. Bgen wecken und gleichzeitig das Le- Hofer hat sich mit Bruckdorferinnen und Die 16 Originalschauplätze aus dem Buch sen fördern: Der „Lungauer Sagenrucksack“ Bruckdorfern für den Aufbau dieses Platzes „Lungauer Sagenschatz“ von Anton und soll dabei helfen. Unter dem Motto „Lesend eingesetzt. Er stellte die Hintergründe die- Josefine Heitzmann sind die Kernpunkte des den Lungau erkunden“ luden das Salzbur- ses Ortes vor, der für viele Lungauerinnen Sagenrucksackes. Eine Ausgabe des Buches ger Bildungswerk und das Netzwerk der und Lungauer unbekannt ist. Bereits im ist in jedem Rucksack enthalten. Auch eine Lungauer Bibliotheken Anfang Mai in die Mittelalter fanden auf dem Saling-Hügel Lungauer Wanderkarte ist eingepackt. Da- Öffentliche Bibliothek nach Mariapfarr ein. in Bruckdorf, der sogenannten Schranne, mit die Originalschauplätze besser zu finden Bildungswerkleiterin und Bibliotheksleite- Gerichtsverhandlungen statt. Besonders sind, sind die Ziele im Sagenpass zusam- rin Rosmarie Gfrerer aus Zederhaus war bei interessant ist der „Schauprozess“, den die mengefasst – in diesem sind für jedes Ziel der Verwirklichung der Idee des Sagenruck- Bruckdorfer Dorfgemeinschaft gelegentlich eine Wegbeschreibung und ein Kartenaus- sackes mit dabei. Sie stellte den besonde- als Historienspiel aufführt. schnitt zu finden. Neben jeder Sage befindet ren Rucksack vor und schilderte ihre Ideen sich ein markiertes Feld, in das man am Ori- und Erlebnisse bei den Entdeckungstouren Spannende Sagenwanderungen ginalschauplatz mit einer Zange den Besuch durch den Lungau. Darüber hinaus gab sie sind garantiert bestätigen kann. Tipps zum Lesen und Erzählen von Sagen für Der Lungauer Sagenrucksack kann mit Wer alle Sagenziele erwandert, erhält in der Kinder weiter. einem Sagenpass in den Lungauer Biblio- Bücherei oder im Tourismusverband einen kleinen Sagenschatz. Mit diesem Rucksack sind interessante, mystische und spannende Sagenwanderungen garantiert! (MZ)

Den Sagenrucksack kann man auch – wie das Bild zeigt – bei kühleren Temperaturen schultern. Franz Hofer stellt die Hintergründe zum Saling-Hügel in Bruckdorf vor. Bereits im Mittelalter haben hier Gerichtsverhandlungen stattgefunden.

Im Lungauer Sagenpass sind alle Ziele zusammen- gefasst.

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Europa in den Regionen

VON FELIX GERMANN

as Salzburger Bildungswerk Mittersill Im Bild Goran Micic vom Salz- lud im Vorfeld der EU-Wahl zu einer burger Bildungswerk Mittersill (3.v.li.) und Bezirksleiterin Sonja Podiumsdiskussion mit den Salzbur- D Ottenbacher (2.v.re.) mit den ger Spitzenkandidatinnen und -kandidaten Diskutanten (v.li.) Michael Zichy, in die NMS Mittersill. Moderiert wurde die Stefanie Mösl, Karin Feldinger Diskussion, der sich Mag. Karoline Edtstadler und Karoline Edtstadler. (ÖVP), Stefanie Mösl (SPÖ), Karin Feldinger (NEOS) und Michael Zichy (Die Grünen) stell- die Befürchtungen aber nachvollziehen und Ebenfalls zur Sprache kamen Themen wie ten, von Hermann Fröschl von den „Salzbur- nannte auch Beispiele aus dem Waldviertel. der Ausverkauf der Heimat, die Grenzkon- ger Nachrichten“. Karin Berger (FPÖ) hatte Stefanie Mösl hingegen argumentierte, dass trollen innerhalb des Schengenraums, der wenige Stunden vor der Veranstaltung aus man durchaus im Austausch mit anderen Außengrenzen-Schutz und die CO2-Steuer. terminlichen Gründen abgesagt (am Frei- Ländern Lösungsstrategien entwickeln kön- Speziell bei Letzterem forderte Feldinger, tag davor wurde das Ibiza-Video öffentlich, ne. Abschüsse würden nur kurze Lösungen dass jene Betriebe, die mehr ausstoßen, Anm. des Autors). darstellen, da ein neuer Wolf nachkommen auch mehr zahlen müssten. Mit diesem könnte. Zudem sei es nicht realistisch, mit Geld sollten Arbeitstätige entlastet werden. Ein Hauptthema, welches die Oberpinz- Zäunen vorzugehen. Michael Zichy war Zichy schlug in eine ähnliche Kerbe. Mösl gauer beschäftigte, war der Umgang mit froh, dass der Wolf unter Schutz steht, sonst hatte speziell die Pendler im Blick und ar- dem Wolf. Ein Landwirt befürchtete Auswir- wäre dieses Tier seiner Meinung nach wahr- gumentierte, dass Klimaschutz nur sinnvoll kungen auf seine Almwirtschaft sowie auf scheinlich nicht mehr existent. Generell sei, wenn sich diesen jeder leisten könne. den Tourismus. Die Lösungsstrategien der glaubt er, dass die Menschen wieder lernen Edtstadler sprach sich gegen eine solche Parteien unterschieden sich hier deutlich, müssten, mit diesen Tieren umzugehen. Ka- Steuer aus und befürwortete eher schnelle wobei Karoline Edtstadler in Frage stellte, ob rin Feldinger wollte sich zu diesem Thema Subventionen, welche erneuerbare Ener- dieses Thema überhaupt auf europäischer nicht äußern, da sie sich noch nicht ausrei- gien förderten. Ebene behandelt werden sollte. Sie könne chend damit auseinandergesetzt habe. Felix Germann ist Bildungswerkleiter von Mittersill.

1. Lungauer Schachtag n St. Michael fand heuer der 1. Lungauer Schachtag statt. „In den Lungauer Schulen wird bereits seit einigen Jahren verstärkt Schach Iunterrichtet“, erzählt Rosmarie Gfrerer, sie ist nicht nur Direktorin der Volksschule Zederhaus, sondern auch dortige Bildungswerkleite- rin. Für sie lag es deshalb nahe, dieses besondere Spiel in den Mittel- punkt eines „Schachtages“ zu stellen. Der Vormittag war dem Training und Ausprobieren von verschiedenen Schachspielen und Strategien gewidmet. Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es dann los: In 3 Altersgruppen – bis 10 Jahre männlich und weiblich, 11 bis 18 Jahre männlich und weiblich sowie eine Erwachsenengruppe – waren 28 Teilnehmende am Start. Sogar der Bürgermeister von St. Michael, LAbg. Manfred Sampl, stat- tete den Schachspielenden einen Besuch ab. Die Siegerehrung führten der Präsident des Salzburger Schachverbandes, Rudi Berti, und der Lungauer Bezirksleiter des Salzburger Bildungswerkes, Robert Grieß- ner, durch. Die drei besten jeder Kategorie durften sich über einen Po- kal und alle Teilnehmenden über einen Faschingskrapfen freuen.

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Am Beginn der Bildungswoche stand eine Ortsbegehung aus historischer und zeitgenössischer Sicht.

Unser Lungau – ein Paradies?!?: Unter diesem Motto wurde über die Stärken, Besonderheiten und Schwachstellen des Lungauer Lebens- raumes diskutiert. Und vor allem auch darüber nachgedacht, was jeder und jede selbst zur Verbesserung beitragen könnte. Moderiert von Markus Schaflechner (2.v.re.) diskutierten (v.li.) Gemeinsam die Bernd Siorpaes, Wolfgang Eder, Kristin Hauser MSc und Dipl. Ing. Gernot Feiel. Fritz Messner Zukunft gestalten (re.) steuerte musikalische Anregungen bei.

VON CHRISTINE RAMSPACHER

inschaun – Zommkema – Redn – Toa: keiten in der Region und vieles mehr. An der St. Michael darf auf eine erfolgreiche neuen, positiven Sichtweise, die während HBildungswoche zurückblicken! Ein der Bildungswoche immer wieder zur Spra- großer Dank gilt den zahlreichen Mitwir- che kam, gilt es in vielerlei Hinsicht dran- kenden und Organisatoren, die diese Bil- zubleiben: Offener werden, Kirchturmden- dungswoche monatelang geplant, organi- ken hintanstellen, Wirtschaft, Tourismus, siert und schließlich durchgeführt haben. Gemeinde, Schulen, Vereine, Institutionen Handwerk ist Zukunft. Betriebe von St. Michael Die vielen ehrenamtlichen Engagierten, gut vernetzen und gemeinsam die Zukunft stellten den Jugendlichen mögliche Ausbil- dungsplätze vor. die sehr gut besuchten Veranstaltungen gestalten. und die aktive Beteiligung der Bevölkerung Jeder kann seinen Beitrag leisten. Jeder und machten den Erfolg der Bildungswoche in jede ist wichtig! St. Michael aus. „Hinschaun – Zommkema – Redn – Toa“ hört mit der Bildungswoche nicht auf und Besonders erfreulich ist, dass die Bildungs- ist in jedem Bereich unseres Zusammen- woche auch viele junge Menschen ange- lebens erfolgversprechend. So war zum sprochen und zum Mittun angeregt hat. Beispiel die Veranstaltung „Handwerk hat Es ist gelungen, den Begriff Heimat zu de- Zukunft“ keine Eintagsfliege. Die junge Wirt- finieren und mit Werten zu füllen, die nichts schaft in St. Michael und eine Arbeitsgruppe mit Lederhosenromantik zu tun haben. Da der NMS St. Michael arbeiten weiterhin an Grad deswegen! Groß war das Publikumsinte- geht es um Sprache als unsere gemeinsame guten Möglichkeiten der Zusammenarbeit resse an der Veranstaltung, die sich mit Heimat Klammer, um prägendes und gutes Auf- und Vernetzung. und dem Verwurzeltsein in zweifacher Weise wachsen unserer Kinder, um Zusammenhalt beschäftigte: Mit der Sprache und mit Stellung- nahmen zum Thema: I bleib da. I bin wieder da. und Familie, Vereine, um kleine Strukturen, Christine Ramspacher ist Bildungswerkleiterin von St. Michael. I kimm wieder. um die intakte Umwelt, um die Möglich-

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Zurück zum (kulinarischen) Ursprung

VON ANDREA RIEDER

b „Pinzgauer Easchtöpfekrapfn“, Unser traditionelles „Pinzgauer Essen“ ist „Moakrapfei“, „Kopfpolsterl“ oder deftig und g’schmackig, man benötigt dafür O„Bladl“: Die Pinzgauer Kost ist hoch nur wenige Zutaten und das Kochen wird im Kurs. Das beweist das rege Interesse an nach diesen Kursen immer gut gelingen. unseren Modulen, die wir im heurigen Früh- Linde Hofer ließ uns an ihrem großen Er- jahr angeboten haben. Jeder Kurs muss- fahrungsschatz teilhaben und hat uns viel te bzw. durfte erfreulicherweise zwei Mal Wissenswertes zum guten Gelingen mitge- durchgeführt werden. Die jüngste Teilneh- geben. merin war 19 Jahre, die älteste 58. Männer wie Frauen waren dabei und die Rezepte Die Kochkurse bildeten einen von mehre- und guten Tipps wurden begeistert mitge- ren interessanten Schwerpunkten, die im nommen. Frühjahrsprogramm des Salzburger Bil- dungswerkes Hollersbach zu finden waren. etwas zu bieten. Das durften die Teilneh- „Waldwellness“, „Scharfe Bilder und würzige menden beim gemeinsamen Kochen und Geschichten aus den Bergen“, „Die Kraft der Kosten erfahren. Wurzeln“, „Bitter haben wir bitter nötig“ und Am Nachmittag beschäftigten wir uns mit der „Tag des Salzes“: allesamt Angebote, die Erdäpfeln als Hausmittel – teils als Naturheil- neugierig machen und einen eigenen Be- mittel, teils als Unterstützung bei ärztlichen richt wert wären. Behandlungen von verschiedenen Krank- heiten und Verletzungen. Im praktischen Stellvertretend für vieles, was in Hollersbach Teil machten wir u.a. warme Rücken-, Leber-, in den vergangenen Wochen passiert ist, sei Hals-, Schulterwickel, Hand- und Fußbäder, der „Erdäpfeltag“ – ein ganztägiges Praxis- Inhalationen. Und beim Thema „Erdäpfel für seminar mit Ulrike Haunschmid – herausge- die Schönheit und in der Kosmetik“ wurden griffen. Wohlfühlanwendungen wie Gesichtsmaske, Was macht die kleine unscheinbare Knolle Venen- und Cellulitiswickel erklärt und her- so wertvoll? Erdäpfel sind Bodenschätze der gestellt. Extraklasse und stehen für puren Genuss! In der Küche sind sie unverzichtbar und ha- Andrea Rieder ist Bildungswerkleiterin von Hollersbach. ben als wahre Allrounder für jeden Gaumen

„Erdäpfelstärke“ gewinnt den Volkskulturpreis

Das Hollersbacher Projekt „Stark mit Erdapfel – Erdäpfelstärke“ ist mittlerweile auch über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Die Initiatoren mit Bildungswerkleiterin Andrea Rieder an der Spitze wurden heuer mit dem Volkskulturpreis des Landes Salz- burg und der „Kurt und Felicitas Vössing Stiftung“ ausgezeichnet. Gewürdigt wurden damit die Zielsetzung, das kulinarische Erbe zu retten und weiterzuentwickeln, die intensive Einbindung der Kinder sowie der ganzen Dorfgemeinschaft und dass altes Wissen nicht nur konserviert, sondern weiterentwickelt wird. Wir gratulieren dazu sehr herzlich! Im Bild Andrea Rieder bei der Preisverleihung mit LH-Stv. Dr. Heinrich Schellhorn (2.v.re.), Jurymitglied Dr. Andrea Dillinger (re.) und Bernhard Strobl von der „Kurt und Felicitas Vössing Stiftung“ (li.). Bild: LMZ

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Wie entsteht eine Zeitung? Das haben die Teil- nehmenden im SN-Druckzentrum hautnah erfahren.

Vom Chiemseehof zu den Salzburger Nachrichten ... VON RENATE EHERER

er Chiemseehof, die Salzburger Gestärkt und hochmotiviert ging es dann Gesunder Gemeinde organisiert worden Nachrichten und das Augustiner zur Hausführung zu den Salzburger Nach- war, so zusammengefasst: „Es war sehr be- DBräustübl standen im heurigen Früh- richten. Im großen Saal der SN erhielten wir reichernd, interessant und auch lustig und jahr auf dem Programm einer ganz beson- Informationen, wie eine Zeitung gemacht gemütlich. Ich habe wieder einiges gesehen deren „Henndorfer Stadtpartie“, an der rund wird. Danach führte uns der Weg durch und dazugelernt!“ 60 Henndorferinnen und Henndorfer teilge- die Redaktion zum Druckzentrum, wo wir nommen haben. den Andruck der Österreich-Ausgabe live Auch nächstes Jahr wird es wieder eine Angeführt vom Henndorfer Bürgermeister mitverfolgen konnten. Mit viel neuem Wis- Henndorfer Partie – dann als Landpartie – Rupert Eder wurden die Interessierten von sen traten wir danach die Heimreise nach geben. Wir freuen uns schon darauf! Landtagsdirektor Dr. Wolfgang Kirchtag im Henndorf an. generalsanierten Chiemseehof empfan- Eine Teilnehmerin hat unseren Ausflug, der Renate Eherer ist Bildungswerkleiterin von Henndorf. gen, danach gab’s als Überraschung eine von Salzburger Bildungswerk Henndorf und Führung durch die Amtsräume des Landes- hauptmannes – mit Dr. Wilfried Haslauer persönlich! Unser Herr Landeshauptmann hat sich dankenswerter Weise viel Zeit für unsere Fragen genommen. Landtagspräsidentin Dr. Brigitta Pallauf zeigte uns anschließend den neuen barri- erefrei gestalteten Sitzungssaal des Land- tages, erzählte uns die Historie des Chiem- seehofes und gewährte uns Einblick in die Arbeitsweise des Salzburger Landtages und der Landesregierung. Es war hochinteres- sant!

Danach ging’s zur Stärkung ins Augusti- ner Bräustübl, wo das Bier aus Holzfässern kommt und in Steinkrügen ausgeschenkt wird. Die Bäckerei Raha aus Henndorf, die im Bräustübl einen Schmankerlstand be- Gruppenbild im Chiemseehof mit Landeshauptmann und Landtagspräsidentin: Dr. Wilfried Haslauer treibt, verwöhnte uns mit frischem Apfel- (li.) und Dr. Brigitta Pallauf (Mitte) im Kreise der Henndorferinnen und Henndorfer, angeführt von und Topfenstrudel. Bürgermeister Josef Eder (re.).

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Im Seenland ist Repair-Café-Zeit!

VON GERHARD PAUSCH

m Frühjahr ist im Salzburger Seenland mittlerweile traditionell Repair-Café- IZeit. So fanden heuer im März das große regionale Repair Café in der NMS Straßwalchen und Anfang April ein kleines Repair Café im Schmiedbauerstadl in See- In Straßwalchen ham statt. Insgesamt wurden bei den bei- wurde das Repair- den Terminen 120 Geräte begutachtet, Café-Angebot eifrig genutzt. rund 80 davon konnten an Ort und Stelle Bild: RV Salzburger Seenland wieder instandgesetzt werden. 17 freiwilli- ge Reparateure waren im Einsatz. brauchsgegenständen, Spielzeug, Textilien, Im Salzburger Seenland werden die Repair Fahrrädern usw. vorzunehmen. Manchmal Cafés von Salzburger Bildungswerk, Ge- Defekten Dingen Leben sind es nur Kleinigkeiten wie z.B. eine lo- meinde und Regionalverband organisiert. einhauchen ckere Schraube, ein abgebrochener Draht, Das nächste Seenland Repair Café findet Bei einem Repair bzw. Reparatur Café wird eine defekte Sicherung ... und schon funk- am 9. November 2019 von 10.00 bis 15.00 versucht, defekten Dingen wieder Leben tionieren Geräte wieder. Eine Gewährleis- Uhr im Gemeindezentrum von Obertrum einzuhauchen, unnötigen Müll zu ver- tung gibt es nicht. Die Reparaturleistung im statt. meiden und damit das Klima zu schonen. Repair Café ist eine Gefälligkeit, aus der sich www.repaircafeseenland.at: Hier sind wei- Gegen den Trend, defekte Dinge einfach weder Rechte noch Pflichten ergeben. tere Infos immer aktuell zu finden.

wegzuwerfen, wird die Möglichkeit gebo- Für das leibliche Wohl vor und nach einer Dr. Gerhard Pausch ist Mitarbeiter des ten, Reparaturen an Elektrogeräten, Ge- erfolgreichen Reparatur ist immer gesorgt. Regionalverbandes Salzburger Seenland.

100 Jahre ... Taxenbach blickt zurück VON FRANZ WENGER

m 12. November 1918 wurde die Republik „Deutschöster- aus dem Gemeindearchiv viele interessante Beispiele aus der Orts- reich“ ausgerufen. Aus diesem Anlass veranstaltete das geschichte der letzten 100 Jahre und stellte auch Vergleiche zwi- ASalzburger Bildungswerk Taxenbach gemeinsam mit dem schen den Jahren 1918 und 2018 an. Kulturausschuss der Marktgemeinde einen Diavortrag zum Thema Nach einer kurzen Einführung begann der Vortrag mit einer Reihe „100 Jahre Geschichte der Marktgemeinde Taxenbach“. von Taxenbacher Motiven, um die Schönheit des Ortes zu dokumen- Gemeindearchivar Erwin Wieser präsentierte anhand von Bildern tieren. Im Anschluss daran wurden Darstellungen verschiedener Künstler vorgestellt. Mit zahlreichen Bildern wurde der Wandel des Gewerbes, der Industrie und der Landwirtschaft behandelt. Nach Darstellung der Entwicklung der Mobilität und der Elektrifizierung wurden noch exemplarisch Bilder von Taxenbacher Festen, Persön- lichkeiten und Vereinen gezeigt. Aufgrund des großen Interesses der Taxenbacherinnen und Taxen- bacher wurde spontan eine Fortsetzung des Vortrages angesetzt. Auch dieser fand wiederum erfreulicherweise vor gut gefüllten Rei- hen statt. Beide Veranstaltungen wurde von einem Bläserquartett der TMK Taxenbach bzw. der TMK Eschenau musikalisch umrahmt. Im Anschluss wurden die Gäste von den Taxenbacher Bäuerinnen bewirtet.

Franz Wenger ist Bildungswerkleiter von Taxenbach. Er übt diese Funktion gemeinsam mit Max Präauer aus.

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Lebendig!

Dominik Linhard ist Mitarbeiter von Global 2000.

Johann Zaller ist an der Universität für Bild: Peter Löcker Bodenkultur tätig.

Giftfreier Lungau – Bienenfreundliche Region VON PETER UND LIESI LÖCKER

as Lungauer Herbstsymposion hat Häusern (z.B. Museen), von Gemeinden, in terreich einen Pestizideinsatz von 1,5 kg im schon gute Tradition. Dieses Mal Flugzeugen, an Bahnstrecken und in pri- Jahr pro Einwohner. Viele Pestizide gelan- Dbeschäftigte es sich mit den Auswir- vaten Bereichen verwendet werden. Der aus gen auch in unser Essen. Ein großes Problem kungen von Pestiziden (= Gifte gegen Insek- dem Lungau stammende Prof. Dr. Johann stellt die mangelhafte Prüfung der Pestizide ten, Pilze, Pflanzen, Schnecken ...). Zaller berichtete beim Symposion von ca. vor der Zulassung und die nicht erforschte Grundsätzlich gibt es chemische und bio- 270 Wirkstoffen, welche in 1300 verschie- Kreuz- und Wechselwirkung dar. Ebenso logische Pestizide, welche in der Land- denen Pestiziden gemischt in Österreich gibt es wenige Daten über die Rückstands- wirtschaft, auf öffentlichen Flächen und verwendet werden dürfen. Das ergibt in Ös- und Langzeitwirkung.

Wie es ist, in einem Gebiet mit massivem Pestizidverbrauch zu leben, erzählte Archi- tektin Martina Hellrigl aus Mals im Vinsch- gau. Nahezu alle Flächen sind in vielen Gemeinden mit Apfelplantagen bepflanzt, und während der Sommermonate werden

Martina Hellrigl und Koen Hertoge aus Mals erzählten eindrücklich davon, wie es ist, in einem Gebiet mit massivem Pestizidverbrauch zu leben.

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Unmengen an Pestiziden versprüht. Das hat Eine wirkliche Alternative, anders zu wirt- einmal eine Ist-Analyse, um Maßnahmen zu Auswirkungen auf die gesamte Region: So schaften, bietet der biologische Landbau. setzen, welche beispielsweise durch Global sind ca. die Hälfte der Kinderspielplätze in Für Gemeinden und öffentliche Einrich- 2000 unterstützt werden können. Südtirol massiv mit Pestiziden belastet. Die tungen gibt es die Möglichkeit einer bie- Beim sonntäglichen Symposionsbrunch ver- Malser Gemeindebürgerinnen und -bürger nenfreundlichen Bewirtschaftung. Infos einbarten die Interessierten einen weiteren haben sich in mutigen Aktionen gegen ein dazu lieferte Mag. Dominik Linhard von Glo- „Fahrplan“ für die nächsten Aktivitäten in Fortschreiten des Apfelanbaues gewehrt bal 2000. Richtung bienenfreundliche Region Lun- und sich bei einer Bürgerabstimmung mit Bei der Podiumsdiskussion wurde darüber gau. Wir dürfen gespannt sein! 70 % gegen eine Pestizidanwendung auf nachgedacht, den Lungau als giftfreie Re- dem Gemeindegebiet ausgesprochen. gion auszurufen. Dazu braucht es aber erst Peter Löcker ist Bildungswerkleiter von St. Margare- then. Seine Frau Liesi unterstützt ihn dabei.

Das verkannte Genie

VON GEORG ÖLLER

as Leben, Wirken und Schicksal von dienste Mozarts schmälern, aber betonen, Christian Doppler stand im Salz- dass für das (Über-)Leben der Menschen Dburger Stadtteil Maxglan im Mit- Doppler sicher eine viel größere Rolle ge- telpunkt eines Vortrages von Clemens M. spielt hat, dafür aber in der öffentlichen Hutter. Der Vortrag war insofern interes- Wahrnehmung und Anerkennung durch sant und bemerkenswert, da er nicht aus die Bevölkerung und die Mächtigen in der der Sicht der Wissenschaft (in der Doppler Stadt zu wenig gewürdigt wurde und wird. ja ohnehin weltweite Bekanntheit und An- Auch die großen Hürden, die ihm von ei- erkennung erfährt), sondern mehr aus der fersüchtigen Zeitgenossen für seine wis- Sicht eines erfahrenen Journalisten und senschaftliche Arbeit und akademische

Historikers entwickelt wurde. Karriere in den Weg gestellt wurden, wur- Bild: Christian Doppler Fonds den in dem Vortrag thematisiert. Aber Neben dem Bezug auf die Geschichte damit teilt er wohl das Schicksal vieler Er- Person Christian Doppler. Trotz seines fort- von Salzburg und die Alltagssituation der finder, Künstler, Politiker und anderer be- geschrittenen Alters (er geht auf die 90 zu) Menschen zur Lebenszeit Dopplers bet- deutender Persönlichkeiten. ist er noch sehr wortgewandt und streitbar tete Hutter den Vortrag ein in die Alltags- und man merkt die langjährige Erfahrung wirklichkeit der Menschen dieser Zeit, die Vor allem ging Clemens M. Hutter auch als Chefredakteur der Salzburger Nach- eher einen kulturellen, politischen und kritisch darauf ein, wie die Stadtpolitik die richten schon deutlich. wirtschaftlichen Tiefpunkt zwischen der Verdienste und die Bedeutung Dopplers Glanzzeit von Wolf-Dietrich und dem jet- lange Jahre vollkommen ignorierte und Trotz dieser vielen positiven Aspekte zigen kulturellen Nabel der Welt in der nur gegen großen Wiederstand zumindest möchte ich aber auch darauf hinweisen, Festspielzeit und der Bedeutung als Mo- eine Schule und ein Krankenhaus nach dass er mit seinem Vortrag und der Art, wie zartstadt darstellte. ihm benannt werden konnten. er erfolgte, wahrscheinlich nur einen gerin- Auch seine Wurzeln (Steinmetzbetrieb gen Teil der Bevölkerung ansprechen und der Eltern) und die damit zusammenhän- Was bleibt für mich als Fazit? begeistern kann – und das liegt nicht nur genden jetzt noch erhaltenen Spuren im Allein dadurch, dass Hutter den Vortrag am Thema, am Verzicht auf jegliche tech- Sebastianfriedhof sowie „Gschichteln“ aus ehrenamtlich machte und trotz der ge- nische Hilfsmittel und an der doch etwas seinem Alltag – wie der tägliche Schulweg ringen Besucheranzahl (oder vielleicht monotonen Vortragsweise. So erscheint über die Staatsbrücke (die eigentlich Hut- gerade deswegen) mit einer großen Be- mir der Vortrag für Zuhörende mit „kurzer ters Meinung nach Dopplers Namen tra- geisterung und persönlichem Engage- Konzentrationsspanne“ eher ungeeignet.

gen sollte) – kamen nicht zu kurz. ment vorbrachte, zeigt seine persönliche Mag. Georg Öller ist Bildungswerkleiter im Vor allem wollte Hutter nicht die Ver- Verbundenheit mit dem Thema und der Salzburger Stadtteil Maxglan.

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Die Bildungswoche wirft ihre Schatten voraus. Das Thema Digitalisierung wird vom 9. bis 16. November 2019 im Mittelpunkt stehen.

Seeham ENGAGIERT VON CHRISTINE WINKLER

n Seeham bereiten wir uns derzeit auf mit verschiedenen Angeboten aufzuklären. auch den Auftakt für die Bildungswerkstatt die 10. Bildungswoche vor, die im No- Einerseits verdrängen Maschinen den Men- – im Rahmen dieser erfolgte der Startschuss Ivember stattfinden wird. Wir bearbeiten schen, andererseits eröffnen sich auch neue zum Planungsprozess der Bildungswoche. ein sehr aktuelles und spannendes Thema: Chancen. Weiterbildung und Wissenserwei- Die ersten vorläufigen Ziele haben wir im „Der Mensch im Mittelpunkt der Digitalisie- terung sollen hier mehr Sicherheit bringen. Rahmen dieser Bildungswerkstatt mit der rung“. Das Programm soll darauf abzielen, Think-Pair-Share-Methode entwickelt. Die viele Menschen ins Boot zu holen, ihr Inte- Das Thema Digitalisierung stand in den ver- Ergebnisse wurden mit Mentimeter erho- resse zu wecken und sich damit auseinan- gangenen Wochen auch im Mittelpunkt von ben. Eine sehr interessante Methode für alle derzusetzen. zwei Veranstaltungsangeboten: Andreas Teilnehmenden. Die Digitalisierung verändert unseren Alltag, Podlogar brachte den Teilnehmenden in In der Folge wurden in 4 Arbeitskreisen nun unsere Arbeit, unsere Freizeit. Viele Men- einem Workshop Smartphone & Tablet nä- jeweils 1 bis 2 Vorschläge für Aktivitäten schen fürchten sich vor der Veränderung, her. Mag. Harald Russegger führte uns beim in der Bildungswoche erarbeitet und bei obgleich es hier auch viele neue und positive Vortrag „Digitalisierung – Fluch oder Segen?“ einem Programmforum vorgestellt. Wir blei- Möglichkeiten gibt. In meiner Funktion als durch Licht- und Schattenseiten der Digita- ben dran! Bildungswerkleiterin ist es mir ein Anliegen, lisierungslandschaft. Dieser Vortrag bildete

Viele Seehamerinnen und Seehamer – von Jung bis Älter – packten bei der Flurreinigungsaktion mit an.

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Gemeinsamer Frühjahrsputz Jugendliche unter den Sammlerinnen und nach wie vor entlang der Straßen und Wan- Mitglieder einiger Seehamer Vereine (Mu- Sammlern waren – ein sichtbarer Beweis, derwege zu finden sind, dass aber bei wei- sikkapelle, Prangerstutzenschützen, Kame- dass ihnen Umweltschutz ein Anliegen ist. tem nicht mehr so viel weggeworfen wird. radschaft, Feuerwehr, Goldhaubengruppe Vom Ziel, dass keine Sammelaktionen dieser und Österreichische Wasserrettung) betei- Das Gemeindegebiet war in Sammelbe- Art mehr durchgeführt werden müssen, weil ligten sich heuer wieder an der Flurreini- reiche eingeteilt, und die Gruppen waren kein Müll mehr in der freien Natur entsorgt gungsaktion. Die Organisation hatte das einen Vormittag lang unterwegs. Zurück wird, sind wir aber noch weit entfernt ... Salzburger Bildungswerk Seeham übernom- bleibt die Erfahrung, dass zwar Dosen, Fla- Christine Winkler ist Bildungswerkleiterin von men. Erfreulich ist, dass auch Kinder und schen, Verpackungsmaterial und Plastikmüll Seeham.

Von fairer Mode bis zur EU

ie Europäische Union und faire Mode für Frauen standen in Abtenau Dim Mittelpunkt von zwei Veranstal- tungsangeboten. Wir werfen einen interes- Gruppenbild mit EU-Fahne: Dr. Franz Schausberger sierten Blick zurück. (re.) mit der Abtenauer Bildungswerkleiterin Hilde EU quo vadis? Baumgartner, Gemeinde- Es war ein besonderer Tag, der 9. Mai 2019, vertreter Karl-Josef Schledt an dem Landeshauptmann a. D. Univ. Prof. (li.) und Markus Gutjahr (2.v.re.) vom Hotel Gutjahr, Dr. Franz Schausberger in einem Vortrag das als Veranstaltungsort für das Salzburger Bildungswerk Abtenau diente.

über die Zukunft Europas referierte. Am Bild: IRE/J. Fritz 9. Mai 1950 – also genau 69 Jahre davor – forderte der damalige französische Außen- unter internationale Kontrolle zu stellen, um Wann ist Mode fair? minister Robert Schuman in seiner „Pariser weitere Kriege in Europa zu vermeiden. Aus Unter dem Motto „Faire Mode – Kleidung Rede“, die Produktion von Kohle und Stahl diesem Vorschlag entstand die Europäische mit Visionen“ veranstaltete Bildungswerk- Gemeinschaft für Kohle und Stahl, die Mon- leiterin Hilde Baumgartner einen span- tanunion. Sie legte den Grundstein für die nenden Abend für Frauen. Das Recht auf heutige Europäische Union. fair bezahlte Arbeit unter Einhaltung von Der 9. Mai wurde zum Europatag, dem Ge- gesetzlichen Standards ist für viele Frauen burtstag der EU. Es gab noch einen zweiten in sogenannten Billiglohnländern alles an- Grund für die Wahl des Termins – nur gute dere als Normalität. Darauf aufmerksam zu zwei Wochen nach der „Abtenauer Rede“ machen, unter welchen Bedingungen Klei- des Alt-Landeshauptmanns wählten Euro- dung hergestellt und vermarktet wird und pas Bürgerinnen und Bürger ihre Abgeord- welchen Einfluss Konsumentinnen und Kon- neten für das Europäische Parlament. Franz sumenten durch ihre Kaufentscheidung für Schausberger ist Vertreter des Landes Salz- einen faireren Handel haben, darüber disku- burg im EU-Ausschuss der Regionen, Berater tierten Anita Rötzer von Südwind Salzburg der Europäischen Kommission in Fragen der und Christine Bliem, Leiterin des Weltladens Ukraine und des Westbalkans sowie Grün- in Golling. Das große Publikumsinteresse der des Instituts der Regionen Europas. Im zeigte, dass es vielen Menschen nicht egal Vortrag ging er auf die wesentlichen Brenn- ist, wer den Preis für ein billiges T-Shirt oder punkte ein, die die Europäische Union der- eine günstige Hose zahlt. Aufklärung und In- zeit belasteten, machte Lösungsvorschläge formation sind der Schlüssel dazu, Entschei-

Bild: Verena Staudinger Bild: Verena und stand den Teilnehmenden auch für alle dungen zu treffen – dazu hat dieser Abend Faire Mode unterstreicht die Individualität. Fragen zur Verfügung. (FT) in Abtenau wesentlich beigetragen. (CW)

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Da waren’s 30 ...

Marterl, Votivtafeln, Bildstöcke, Weg- kapellen und Flurkreuze: Werke einer hohen Kunst wird man unter diesen Zeugnissen der Volksfrömmigkeit kaum antreffen, wohl aber bildhaft Gestal- tetes voller Andacht und Gemüt. Rund 300 dieser Objekte hat Bildungswerklei- ter Bernhard Iglhauser seit 2007 erfasst und dokumentiert, die 23 schönsten Objekte sind nun als Wanderweg „Via Sacra“ gestaltet worden. Der Touris- musverband hat dazu einen neuen Folder gestaltet. Im Rahmen der 30. Bildungswoche wurde dieser bei einer festlichen Maiandacht bei der „Sagerkapelle“ präsentiert. Bild: Franz Fuchs

Bildungswoche und 25 Jahre engagierte regionale Kultur- 30. arbeit von Bildungswerkleiter Mag. DDr. Bernhard Iglhauser: Diese beiden Jubiläen prägen die diesjährige Bildungs- woche in Thalgau unter dem Titel „Jahrhun- Landesrätin Andrea dertköpfe“. Klambauer enthüllte die Büsten von Adrian Gestartet wurde der Veranstaltungsreigen Gaertner und Johann Hermann im Beisein mit der Eröffnung von gleich sechs Aus- von Enkelsohn Peter stellungen in der Hundsmarktmühle. „Die Gaertner (Mitte) und Hundsmarktmühle ist ein Garant für quali- dem Thalgauer Bür- tätsvolle Ausstellungen zur Ortsgeschichte“, germeister Johann zeigte sich LH-Stv. Dr. Heinrich Schellhorn bei Grubinger (re.). der Eröffnung überzeugt. Das vielfältige Kul- Bild: Franz Neumayr turangebot in Thalgau sei bemerkenswert. Drei der Sonderausstellungen sind naturwis- senschaftlichen Themen gewidmet, zwei be- schäftigen sich mit Abschnitten der Thalgau- er Geschichte und eine nimmt Bezug auf die regionale Sagenwelt. Die Organisatoren des 6 Sonderausstel- außergewöhnlichen Projekts sind die jetzige lungen wurden im Obfrau und Tochter des Museums-Gründers Museum Hundsmarkt- Anneliese Grubinger mit ihrem Team und Bil- mühle eröffnet. Im dungswerkleiter Bernhard Iglhauser. Bild (v.li.) Bgm. Johann Grubinger, Bildungs- werkleiter Bernhard Mit der Enthüllung von zwei Büsten, ge- Iglhauser, LH-Stv. schaffen durch den Bildhauer Peter Wiener, Heinrich Schellhorn wurden bei einer weiteren Veranstaltung und Museumsobfrau der 30. Bildungswoche zwei eher unbe- Anneliese Grubinger. kannte, aber interessante Charaktere und

Bild: Albert Moser gebürtige Thalgauer in den Mittelpunkt

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der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt: Adrian Gaertner, der älteste Sohn eines orts- ansässigen Zinnoxidfabrikanten, zählte zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den führen- den Kohlebergbau-Besitzern in Schlesien. Johann Hermann war Arzt und gilt als Be- gründer der Isopathie (1818), einer alterna- tivmedizinischen Behandlungsmethode, die sich von der Homöopathie ableitet.

Bis 15. November stehen im Rahmen der Bil- dungswoche noch weitere Aktivitäten und

Veranstaltungen auf dem Programm. Wir Bild: Albert Moser werden darüber berichten ... (MiHa) Sehenswert: Ein fliegender Sägefisch im Mühlenraum.

Gefragt ist Bildung, die „anrührt“!

m Lungau rührt sich was! Das wurde Gesundheit, Digitalisierung, Abwanderung Unverzichtbar sind Menschen, die beim Zusammentreffen der Lungauer oder der Elternbildungskalender gemein- „anrühren“ IBildungswerkleiterinnen und Bildungs- sam mit Forum Familie: die Bandbreite und „Es braucht neue Wege, um die Informa- werkleiter mit Landtagspräsidentin Dr. Bri- Themenvielfalt ist groß. tionen an die Bevölkerung zu bringen. gitta Pallauf wieder einmal sichtbar. „Das Neben Digitalisierung und den vielen Bil- Markenzeichen des Salzburger Bildungs- Wichtige Impulsgeber für die ganze dungsmöglichkeiten braucht es Engagier- werkes ist die Bildungsarbeit in den Gemein- Region te, die Menschen anrühren und neugierig den“, betonte Bezirksleiter Robert Grießner. Was gut qualifizierten jungen Menschen machen“, so Pallauf zur Diskussion, ob es „Jährlich werden vom Salzburger Bildungs- bieten, damit sie im Lungau wohnen kön- Bildungsangebote vor Ort heutzutage über- werk im Lungau an die 140 Veranstaltungen nen, um der Abwanderung entgegenzu- haupt noch braucht, wenn ohnedies durch mit insgesamt 5.500 Besuchern organisiert. steuern? Wie Eltern in der Erziehung ihrer technische Möglichkeiten und Digitalisie- Und das ehrenamtlich und nicht gewinn- Kinder unterstützen? Wie „enkeltauglich“ rung Informationen für alle rund um die orientiert.“ Die Bildungswerkleiterinnen und leben? Diese und andere Fragen bewegen Uhr zugänglich sind. „Die Bildungswerklei- Bildungswerkleiter kennen die Themen, die und berühren die Bildungswerkleiter und tungen schaffen eine große Plattform der den Menschen in ihren Gemeinden unter Bildungswerkleiterinnen im Lungau. Verteilung von Kommunikation, Wissen, den Nägeln brennen. In Veranstaltungsrei- Auch im Gespräch mit Landtagspräsidentin Information und Wertschätzung. Dafür be- hen, Bildungswochen und Projekten greifen Pallauf wurden diese Herausforderungen danke ich mich. Es ist wichtig, dass die Bil- sie die Inhalte auf. Erhebung der Klein- und angesprochen. dungsarbeit vor Ort tätig ist.“ Flurdenkmäler, Bienenfreundliche Region, Im vergangenen Jahr hat das Salzburger Bildungswerk mit der Regionalstelle im Lungau einen weiteren Schritt in Richtung Regionalisierung gesetzt: Erstmalig ist im Lungau für das Salzburger Bildungswerk mit Maria Zehner eine Ansprechperson vor Ort. Auf kurzem Weg unterstützt sie die ört- Austausch ist lichen Bildungswerke bei ihren Projekten wertvoll und und Angeboten, fördert Kooperationen und wichtig! Brigitta Pallauf zu Besuch knüpft Netzwerke. Verortet ist das Salzbur- bei den Bildungs- ger Bildungswerk gemeinsam mit dem Fo- Engagierten im rum Familie im Sozialzentrum in Tamsweg Lungau. (Q4). (MZ)

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Tauschen und lesen statt wegwerfen!

Ein besonderes „Bücherregal“ wurde kürzlich in Plainfeld eröffnet. Junge Plainfelderinnen und Plainfelder aus dem örtlichen Jugendzentrum gestal- teten eine Telefonzelle der Post AG neu und funktionierten diese zu einer mobilen „Bücher-Tankstelle“ um. Unterstützt wurden die Jugendlichen von Tischler Wolfgang Mösenbichler und Elektriker Ernst Berger.

Vielen Menschen in der Gemeinde ist es ein Herzensanliegen, alte Bücher nicht einfach wegzuwerfen, sondern auszutauschen. So können unter dem Motto „Nimm eins! Bring eins! Lies eins!“ im Plainfelder „Bücherregal“ Bücher abgegeben und mitgenommen werden. „Lesen statt wegwerfen ist die Devi- se und ein kleiner Beitrag zur Nachhaltigkeit“, so Bildungswerkleiter Wolfgang Saliger. „Bücher sind mehr als nur bedrucktes Papier, sie erzeugen Abenteuer im Kopf“. Die Bücher-Tankstelle ist bereits im Einsatz und wird zukünftig mit Hilfe von Mitarbeitern des Bauhofes die Standorte wechseln. Auch Büchereileiterin Katharina Haring ist überzeugt, dass sich „tauschen und leihen bewährt hat“. Durch das besondere Bücherregal rückt beispielsweise die öffentliche Gemeindebibliothek mehr ins Bewusstsein. Begleitend wurden bei der Eröffnung des Bücherregals Bilder aus den letzten Im Bild Bildungswerkleiter Wolfgang Saliger, Caroline Niedermoser (JUZ Jahrzehnten im Dorf gezeigt. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Plainfeld) und Bürgermeister Wolfgang Ganzenhuber mit den Burschen beiden Geigenspielerinnen Valerie Haring und Lena Greisberger. (MZ) und Mädchen aus dem JUZ Plainfeld.

Historische Pongauer Schätze ...

eschichte hat mich seit meiner Jugend interessiert. Durch den unter Herbert Sattlecker einen engagierten Partner gefunden. die Mitarbeit am Buch des Salzburger Bildungswerkes 35.000 Euro Leader-Förderung sind nun ein weiterer wichtiger Mo- „G‚Das war unsere Zeit‘ wurde mir bewusst, welche Schätze saikstein, um das Interesse der Pongauer Gemeinden und der Men- an geschichtlichen Erinnerungen in den Gemeinden, Vereinen und schen dort nachhaltig wecken zu können. bei Privatpersonen verborgen sind. Da lag der Gedanke nahe, all dies aufzuspüren, zu sammeln und für die Nachwelt zu erhalten“: Unterstützung konkret Dieser Gedanke hat Max Stürmer, den Pongauer Bezirksleiter des Plattform Geschichte: Was heißt das nun konkret? Seit 2008 sind die Salzburger Bildungswerkes, nicht mehr losgelassen. Umtriebig hat Gemeinden verpflichtet, Archive zu führen. Als Unterstützung für er seine Idee in den vergangenen Jahren unter dem Titel „Plattform diese Dokumentationsaufgaben wird jeden ersten Freitag im Monat Geschichte“ weiterverfolgt und mit den Pongauer Computerfreun- ein Workshop für Archivare, aber auch für Privatpersonen angebo- ten, wo sie auf ihre Fragen – zum Beispiel zur Digitalisierung von Dias, zur Entzifferung von Karten in Kurrentschrift uvm. – Antwort Sie haben die Pon- erhalten. „Die Experten der Computerfreunde geben Auskunft und gauer Geschichte helfen weiter“, erzählt Mag. Sandra Klammer – die Historikerin ist Ar- engagiert im Fokus: chivarin des Tauernbahnmuseums in Schwarzach und für die „Platt- Projektkoordina- form Geschichte“ als Projektkoordinatorin tätig. Darüber hinaus torin Mag. Sandra Klammer mit werden viermal jährlich Schulungen bzw. Fachvorträge angeboten. Bezirksleiter Max Wie baue ich ein Archiv auf?, Was gibt es beim Urkundenwesen zu Stürmer (re.) und beachten?, Was gibt es Wissenswertes über die Archäologie im Pon- Herbert Sattlecker gau zu berichten? sind nur einige der Fragen, die hier von Experten von den Pongauer behandelt werden. „Diese Schulungen ziehen mittlerweile sogar Computerfreunden (li.). Kreise über den Pongau hinaus“, freut sich Sandra Klammer über das steigende Interesse.

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Auch in den Gemeinden selbst können Interessierte auf die Unter- meinden steigt stetig“, freut sich Max Stürmer. „Aktuell sind 21 der stützung der „Plattform Geschichte“ zählen. „Immer mehr Privatper- 25 Pongauer Gemeinden dabei.“ sonen stellen Forschungen an oder Schülerinnen und Schüler be- nötigen Infos für Facharbeiten“, weiß Sandra Klammer zu berichten, Zentrale Datensammlung soll Schätze bündeln „sie alle können die gesammelten Infos für ihre Bedürfnisse nutzen“. Dank der Leader-Förderung kann nun ein ganz spezielles Vorhaben Ein Ziel dabei: Der Austausch soll gefördert und Geschichte leben- realisiert werden: „In einer zentralen Datensammlung sollen die dig präsentiert werden. Schätze der Gemeindearchive zusammenfließen“, informiert Max „Plattform Geschichte“ ist mittlerweile ein Kooperationsprojekt: Das Stürmer, „mit einem Klick soll man letztendlich rasch erfahren, was Landesarchiv, das Archiv der Erzdiözese Salzburg, akzente Pongau in Museen, privaten Sammlungen, Archiven von Gemeinde oder sind neben den Pongauer Computerfreunden und dem Salzburger Pfarren alles schlummert“. Das Salzburger Landesarchiv wird ab- Bildungswerk ebenfalls mit an Bord. Auch Pongauer Museen, Schu- schließend 2020 einen Pongauer Archivführer herausgeben. Und ab len und Institutionen wie das Eisenwerk Sulzau und das Kardinal 1. Jänner 2021 wird die Datenbank für alle online sein. Bis dorthin Schwarzenberg Klinikum machen mit. „Und das Interesse der Ge- gibt es aber noch genug zu tun ... (MiHa)

Kreatives Treffen am See Dr. Wolfgang Forthofer, er ist im Salzburger Bildungswerk als Regionalbegleiter für den Flachgauer Nordwesten zuständig. „Beson- ders freut es mich, dass diese Zukunft nicht ganz ohne Bildungswerk verlaufen wird, denn Daniel Krainer bringt als Mitglied des Arbeitskreises Politische Bildung weiterhin seine Sichtweisen und Expertise ein.“

Dann standen der Austausch und das bes- sere Kennenlernen im Mittelpunkt. Eine sehr konstruktive, bunte Mischung an Aktivitäten und Erfahrungen machte da die Runde.

Christine Winkler abschließend: „Der Abend war aktiv, informativ und ungezwungen – ich freue mich auf eine Fortsetzung“. (MiHa)

Kreatives Treffen am See: Im Bild (v.re.) Daniel Krainer, Josef Kohlberger (Köstendorf), Renate Eherer (Henndorf), Gerald Lirk (Hallwang), Ulli Klingseis (Dorfbeuern), Bezirksleiterin Christine Winkler (See- ham), Susanne Hölzl (Göming), Horst Ebner (Hallwang) und Regionalbegleiter Wolfgang Forthofer.

ei traumhaftem Sommerwetter tra- eine große Chance für ein produktives Mit- fen sich die Bildungswerkleiterinnen einander“, ist Christine Winkler überzeugt. Bund Bildungswerkleiter des Flach- gauer Seenlandes und Nordwestens am Die Zusammenkunft bot am Beginn den Ufer des Obertrumer Sees in Seeham zum idealen Rahmen, um Daniel Krainer für sei- ersten Austauschtreffen. Dazu eingeladen ne jahrelange, qualitativ äußerst hochwer- hatte Christine Winkler, die Bezirksleiterin tige Arbeit als Bezirksleiter und schon vor- der Region. „Bei einem persönlichen Tref- her als Bildungswerkleiter von Bürmoos zu Wir sagen Danke für jahrzehntelanges Engage- fen in gemütlicher Runde wird nicht nur der danken. „Mit diesem Dank verbinde ich die ment! Im Bild Christine Winkler und Wolfgang Austausch gefördert, ich sehe darin auch besten Wünsche für die Zukunft“, meinte Forthofer mit Daniel Krainer.

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der Grimm“, wobei die Referentin auf Her- kunft und Schaffen von Wilhelm und Jacob Im Bild Dr. Silvia Bengesser-Scha- Grimm einging sowie zentrale strukturelle ringer vom Litera- und poetologische Merkmale der Gattung turhaus Salzburg Märchen herausarbeitete. Im Zentrum des (stehend) und die Referats stand die Funktion des Dialekts in Referentin Linda den Grimm’schen Märchen, exemplarisch Beutel (sitzend li.) bei der „Akade- gezeigt an drei Märchen. Laut Frau Beutel mischen Einkehr“. werde durch die Verwendung des Dialekts in den Märchen Volksnähe ausgedrückt, was auch im Sinne der Romantik ist, in de- ren Geist ja die Märchen gesammelt wur- den. Zum anderen könne man z.B. aber auch beim Märchen „Die sieben Schwa- ben“ Kritik an der Beschränkung, die reines Mundartsprechen mit sich bringe, heraus- lesen. Die zahlreichen Wortmeldungen im Anschluss an den Vortrag belegten, dass die heit schreib i, morgn bleib i, dargestellte Thematik auf ein großes Inte- resse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer üwamorgn bin i dahi gestoßen war.

Der erste Teil des Nachmittags zeigte die Ein Rückblick auf die 15. Henndorfer Einkehr intensive eigenständige Beschäftigung der VON PETER HAUDUM Mundartautorinnen und -autoren mit Mär- chen und Sagen. Der Bogen reichte hier undart in Märchen und Sagen“ 1973 gibt, also seit 46 Jahren, ist, denke von Übertragungen von hochsprachlichen war das Motto der diesjährigen ich, Beweis für Kontinuität und lebendige Sagen und Märchen in den jeweiligen Dia- „MEinkehr, der „rote Faden“, der Tradition, Beweis auch, dass Mundart und lekt bis zum gekonnten Spiel mit Märchen- die Veranstaltung umspannte und zusam- Mundartliteratur einen Wert im Bundes- motiven, die sowohl erheiterten als auch menhielt. land Salzburg besitzen – ganz besonders im eine kritisch-satirische Auseinandersetzung Die Henndorfer Einkehr ist – man darf, ja, Dichterdorf Henndorf. mit zeitgenössischen Erscheinungen boten. man muss das sagen – eine Institution, ein Als exemplarische Beispiele dafür seien hier Fels im Meer der Moden und Kurzlebig- Bei der „Akademischen Einkehr“, bei der genannt: die Dramatisierung und Über- keiten, die charakteristisch für unsere Zeit es um die wissenschaftliche Auseinander- tragung des Rumpelstilzchen-Märchens sind, für eine Zeit, die ständig nach Neuem setzung mit Mundart und Mundartliteratur durch Barbara Rettenbacher-Höllwerth in giert, nach neuen Reizen und wechselnden geht, hielt Linda Beutel einen Vortrag über den Pinzgauer Dialekt sowie die witzig- Trends. Dass es die Henndorfer Einkehr seit „Mundartliches in den Märchen der Brü- ironische Auseinandersetzung mit dem

Das Literaturhaus Henndorf öffnete für die Stubenlesung seine Pforten. Dort lasen (v.li.) Anna Schweinöster, Max Faistauer und Gerlin- de Allmayer, musika- lisch wurden sie von Norbert Sprave (re.) begleitet.

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Sterntaler-Märchen durch Maria Junger als mungsvolle Umrahmung durch Musiker in Eine so große Veranstaltung wie die auch die explizite Kritik an Auswüchsen un- den verschiedenen Stuben zu diesem Erleb- Henndorfer Einkehr kann nur durch den Ein- serer Gesellschaft durch die Verkleidung ins nis bei. satz von vielen engagierten Personen ge- Märchengewand, wie sie in den „Märchen“ lingen. Allen Beteiligten, insbesondere der von Josef Wittmann mit hintergründigem Beim Festgottesdienst am Sonntag, der mu- Gemeinde Henndorf, ihrem Bürgermeister, Humor vorgenommen wurde. sikalisch hervorragend vom Kammerchor St. dem Salzburger Bildungswerk sowie dem Vitus gestaltet wurde, erklang die Henndor- Arbeitskreis „Regionale Sprache und Lite- Den unverzichtbaren Bestandteil – vielleicht fer Mundartmesse von Johann Desch und ratur“ unter der Leitung von Gerlinde All- darf man sogar sagen: das Herzstück – der Hermann Dellacher. An den Gottesdienst mayer und vor allem der örtlichen Bildungs- „Henndorfer Einkehr“ bilden die Stubenle- schloss sich das von Dr. Silvia Bengesser- werkleiterin, Frau Renate Eherer, gebührt sungen, die auch heuer wieder eine inten- Scharinger stimmungsvoll gestaltete Ge- dafür herzlicher Dank! sive Begegnung zwischen den Lesenden denken an die mit Henndorf verbundenen und dem interessierten Publikum ermög- Mundartautoren an, insbesondere an Franz Mag. Peter Haudum ist Mitglied des Arbeitskreises „Regionale Sprache und Literatur“. lichten. Nicht zuletzt trug auch die stim- Stelzhamer und Sylvester Wagner.

Personalia | Bildungs-Akzente setzen

n den vergangenen Wochen ist die Zahl der Bildungswerkleitungen erfreulicher- Iweise angewachsen. Künftig setzen Johanna Eisenkölbl in Salzburg-Itzling, Ing. Markus Helminger in Elsbethen, Mag. Georg Markus Helminger (3.v.li.) wurde im örtlichen Museum zum Pulver- Öller in Salzburg-Maxglan und Sophia Wie- macher zum Bildungswerkleiter land BEd. in Unternberg frische Bildungs- von Elsbethen bestellt. Mit dabei: Akzente. sein Vorgänger Albert Unterlaß (2.v.li.), Bgm. Dipl. Ing. Franz Elsbethen: Ing. Markus Helminger Tiefenbacher (re.) und Direktor Dipl. Ing. Richard Breschar (li.). Markus Helminger ist der neue Bildungswerk- leiter von Elsbethen. Helminger ist in der Ge- meinde kein Unbekannter und bringt viel Er- fahrung und Wissen für seine neue Funktion Salzburg-Itzling: Johanna Eisenkölbl Orten. Darüber hinaus möchte sie auch in mit. Er ist in der Volkskultur gut verankert und Die große Leidenschaft von Johanna Eisen- anderen Bereichen Bildungs-Akzente set- engagierte sich 21 Jahre in der örtlichen Ge- kölbl gilt dem Schreiben. Eisenkölbl ist lang- zen. Ihr Credo: „Bildung erweitert den Hori- meindevertretung. Beruflich ist er als Techni- jährige Teilnehmerin der Schreibwerkstatt, zont, gibt Selbstbewusstsein und Selbstver- ker der Stadt Salzburg angestellt. einem zentralen Angebot des Salzburger trauen und macht Freude“. „Ich möchte Bildungs- und Kulturangebote Bildungswerkes Itzling. Dort hat sie ihre entwickeln, die Menschen im Ort zusam- Vorgängerin Ingrid Foller bereits organisa- Salzburg-Maxglan: Mag. Georg Öller menführen“, so Markus Helminger zu den torisch unterstützt. Die gebürtige Wiener „Bildung sehe ich als Voraussetzung für Zielen, die er für seine Aufgabe im Visier hat. Neustädterin ist pensionierte Versiche- selbstbestimmtes Denken, Leben und Han- „Darüber hinaus möchte ich in der Gemein- rungskauffrau, vielseitig interessiert und en- deln“, betont Mag. Georg Öller. „Man muss de koordinierend tätig sein, damit nicht zu gagiert – beispielsweise ist sie diplomierte zuerst informiert sein, um über etwas dis- viele ähnliche Veranstaltungen im selben Creativtrainerin, ausgebildete Mediatorin kutieren, (be)urteilen oder auch (ab)wäh- Zeitraum stattfinden.“ Als Mitarbeiter im und Eltern-Kind-Gruppenleiterin und sie in- len zu können.“ Deshalb wird Georg Öller Team des Generationendorfes Elsbethen teressiert sich für klassische Astrologie. als Bildungswerkleiter von Maxglan seinen sind ihm vor allem Veranstaltungen wie die Johanna Eisenkölbl wird die Schreibwerk- Schwerpunkt im Bereich der politischen Generationenwanderungen ein wichtiges statt fortführen und plant zum jährlichen und gesellschaftlichen Bildung setzen. Sein Anliegen. Lesefest weitere Lesungen an öffentlichen Hauptmotiv für sein ehrenamtliches En-

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Johanna Eisenkölbl und Mag. Georg Öller (2.v.li.) erhielten ihre Bestellungs- Die Unternberger Bildungsagenden sind ab sofort bei Sophia Wieland (2.v.li.) urkunde im Schloss Mirabell von Bgm. Dipl. Ing. Harald Preuner (re.). in guten Händen. Bei der Bestellung mit dabei (v.li.): Bezirksleiter Mit dabei: Mag. Wolfgang Hitsch vom Salzburger Bildungswerk (li.). Robert Grießner, ihre Vorgängerin Diana Sampl und Bgm. Peter Sagmeister. gagement ist es, den Zugang zu Bildungs- Unternberg: Sophia Wieland BEd. Für die kommenden Aufgaben ist Wieland angeboten zu ermöglichen und dabei mit Sophia Wieland ist die jüngste Bildungs- motiviert. „Ein breitgefächertes Programm Menschen aller Gruppierungen und jeder werkleiterin im Lungau. Die ausgebildete für alle Altersgruppen in der Gemeinde“ hat Couleur zu diskutieren. Volksschullehrerin und aktive Kindergarten- sich die zweifache Mutter zum Ziel gemacht. Dafür bringt Öller die besten Vorausset- pädagogin wird in ihrer Heimatgemeinde Dafür setzt sie auf gute Zusammenarbeit mit zungen mit: Der ausgebildete Landschafts- Unternberg frischen Schwung und neue den Vereinen und Institutionen, um interes- gärtner ist als Gemeindegärtner tätig. Er hat Ideen in die Erwachsenenbildungsland- sante Vorträge anbieten sowie (Weiter-)Bil- aber auch die Pädagogische Akademie der schaft bringen. „Sophia Wieland ist mit ihrer dung und Kultur fördern zu können. Erzdiözese Wien (Biologie, Mathematik, Re- offenen Art die geeignete Person für dieses Für die konkrete Umsetzung ist sie dabei, ein ligion) und eine IT-Ausbildung am WIFI/PI Amt“, zeigt sich Bürgermeister Peter Sag- Team aufzubauen. (MZ, MiHa) samt Lehrberechtigungsprüfung für Pflicht- meister erfreut. „Nach intensiver Suche weiß schulen absolviert sowie das Studium der ich die Unternberger Bildungsagenden in Soziologie berufsbegleitend abgeschlossen. guten Händen“.

as Bildungs- und Kulturangebot im Salzburger Bildungswerk Danke! lebt vom Engagement und der Aktivität der Menschen vor Ort. DMit Ingrid Foller wurde das Salzburger Bildungswerk Itzling seit 2009 von einer umsichtigen, vielseitig interessierten und engagierten Persönlichkeit geführt. Das Angebot umfasste viele klassische Bildungs- veranstaltungen, die sich insbesondere den Themen Zivilcourage, De- mokratie und Gesundheit widmeten. In den insgesamt 10 Jahren ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit lag Ingrid Foller die Schreibwerkstatt ganz besonders am Herzen. In mehr als 200 Veranstaltungen rund um das Schreiben wurde mit den Autorinnen und Autoren der Schreibwerkstatt gemeinsam getextet, vorgelesen und die unterschiedlichsten Geschich- ten zu Papier gebracht.

Im Rahmen der jährlichen Lesung der Schreibwerkstatt im Senioren- heim Itzling wurde Ingrid Foller von Dr. Wolfgang Forthofer die Dankes- urkunde des Salzburger Bildungswerkes für ihr langjähriges und ver- Im Bild Ingrid Foller (Bildmitte) mit ihrer Nachfolgerin Johanna Eisenkölbl und Wolfgang Forthofer von der dienstvolles Wirken überreicht. Wir wünschen Ingrid Foller auf diesem Direktion des Salzburger Bildungswerkes. Wege alles Gute! (WH)

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Der Zuwachs ist weiblich ...

ir freuen uns über gleich doppelte weibliche Verstärkung Maria Fankhauser freut sich auf die kommenden zwei Jahre und hat in unserem Team: Maria Fankhauser und Sabine Hauser sich zum Ziel gesetzt, „am Puls der Zeit und mithilfe der Bürgerbe- Wsind beide im Rahmen des Projektes „Ankommenstour teiligungsprozesse ganz nah bei den Menschen zu sein“. „Unsere Querbeet“ tätig – die eine im Pongau, die andere im Pinzgau. Türen stehen offen“, betont die Querbeet-Projektkoordinatorin.

Vorgestellt: Maria Fankhauser Vorgestellt: Sabine Hauser Die Dorfgasteinerin Maria Fankhauser ist die neue Ansprechpartne- „Kultur – und alles, was dazugehört, um Kul- rin für das Projekt „Ankommenstour Querbeet“ im Pongau. Die drei- tur unter die Menschen zu bringen: Dafür fache Mutter organisierte in den vergangenen Jahren als Bildungs- setz(t)e ich meine Kraft und Wissen am liebs- werkleiterin von Dorfgastein bereits zahlreiche Veranstaltungen ten ein.“ Sabine Hauser aus St. Martin bei Lo- und Projekte im Gasteinertal. Nun kann sie diese Erfahrungen auch fer kann auf einen reichen Erfahrungsschatz beruflich nutzen. Sie kennt die Pongauer Strukturen, ist in Vereinen im kulturellen Bereich verweisen. Da gehört aktiv und sehr gut vernetzt. ganz viel dazu: Kulturveranstaltungen vor Ort, Bildung und Auseinandersetzung mit „Meine Aufgabe besteht darin, im neuen Zeiterscheinungen, Austausch un- Rahmen von Querbeet Projekte tereinander und Zusammenarbeit in allen zusammen mit den Bürgerinnen möglichen Bereichen des Zusammenlebens und Bürgern des Pongaus zu pla- und des Alltags. „Vom Kindergartenkind bis zu den Senioren – je- nen und umzusetzen. Im Moment der hat was zu sagen, kann sich einbringen und im kulturellen Aus- haben wir unter anderem gera- tausch Neues erfahren“, ist Sabine Hauser überzeugt. de einen Theaterworkshop im Diese ihre Sichtweisen bringt sie nun in den kommenden drei Gasteinertal auf die Füße gestellt Jahren im Rahmen vom Projekt „Ankommenstour Querbeet“ im und erfolgreich durchgeführt. Pinzgau ein. Dort ist sie keine Unbekannte. Die Mit-Inhaberin einer Ebenso dürfen wir mit den Bür- Werbeagentur, Texterin für einen großen Tourismuskonzern ist u.a. gerinnen und Bürgern aus Werfen auch die Obfrau des Kulturvereines „Binoggl“ in St. Martin bei Lofer. und Pfarrwerfen spannende Pro- jekte planen und diese natürlich Alles ist in Bewegung, alles ist im Austausch, kommuniziert: Dieser auch realisieren.“ Zugang wird Sabine Hauser bei ihrer Querbeet-Tätigkeit begleiten. (MiHa)

Geehrt!

Thalgau – Bildungswochen – Bernhard Iglhauser Diese drei Begriffe sind seit mehr als zwei Jahrzehnten untrennbar miteinander verbunden. Landesrätin Mag. (FH) Andrea Klambauer über- reichte dem promovierten Biologen und Juristen, der maßgeblich das Kultur- und Bildungsleben in seiner Heimatgemeinde mitbestimmt, im Rahmen der Bildungswocheneröffnung einen Ehrenbecher des Landes. Bernhard Iglhauser war Lehrer am Akademischen Gymnasium. „Sein Engagement und sein unermüdlicher Einsatz für die Kultur, die Bildung und die Geschichte seiner Gemeinde haben Thalgau außerordentlich bereichert und geprägt“, betonte Klambauer, die sich speziell für dessen jahrzehntelange Unterstützung des Salzburger Bildungswerks, das er seit 1998 leitet, bedankte. Bild: LMZ

dreieck 01/2019 56 | Personalia

3 x Silber

ereits über 10 Jahre sind Georg Kirch- ner, Josef Kohlberger und Barbara BVierthaler im Salzburger Bildungs- werk engagiert tätig. Die Bildungswerklei- Silber für Georg Kirchner ter von Bramberg, Köstendorf und die Bil- (Mitte)! Es gratulieren dungswerkleiterin von Pfarrwerfen wurden Bezirksleiterin Sonja deshalb mit der Ehrennadel in Silber ausge- Ottenbacher und Dr. Josef Sampl. zeichnet.

Georg Kirchner ist seit 2009 Bildungswerk- gesetzt, die gesamte Bevölkerung gleicher- Barbara Vierthaler ist seit 2006 Bildungs- leiter von Bramberg. Kirchner hat in den maßen anzusprechen.“ Jährlich organisiert werkleiterin von Pfarrwerfen. „Barbara Vier- vergangenen 10 Jahren über 60 Veranstal- Kohlberger bis zu 15 Veranstaltungen. Ein thaler ist ein Bücherwurm, und seit 13 Jah- tungen organisiert und damit ein breites zentrales Projekt in der örtlichen Bildungs- ren stellt sie ein breites Bildungsangebot Spektrum von Ausstellungen und Konzerten arbeit ist der von ihm mitinitiierte „Seelen- mit unterschiedlichen Veranstaltungsfor- bis zu Vorträgen abgedeckt. „Ein besonderer bräugarten“ beim Pfarrhof, mit dem es ge- maten auf die Beine“, betonte Bezirksleiter Verdienst sind die von ihm durchgeführten lungen ist, die Natur in der Region erlebbar Max Stürmer bei der Verleihung der Ehren- Bildungswochen“, betonte Vorstandsvorsit- zu machen. Weiters setzte sich Kohlberger nadel in Silber. „Die Themenwahl ist immer zender Dr. Josef Sampl bei der Verleihung für die Darstellung und Würdigung des Wir- aktuell. So hat sie mehr als 100 Veranstal- der Ehrennadel in Silber. „Besonders her- kens vom Schriftsteller Franz Braumann ein tungen zu unterschiedlichen Themen – von vorzuheben ist hier die 7. Bildungswoche und war an der Errichtung und Eröffnung Kunst und Sprache über Bewegung bis hin 2017 unter dem Thema ‚Z‘såmmkemma ba des Franz-Braumann-Literaturpfades sowie zu Philosophie und Elternbildung – organi- ins‘, bei der regionale Wurzeln betont und an der Gestaltung einer dazugehörigen siert.“ Darüber hinaus hat Vierthaler drei Bil- Menschen gestärkt wurden.“ Ausstellung (2010) wesentlich beteiligt. dungswochen durchgeführt – zuletzt 2016 Zudem ist der „versilberte“ Bildungswerklei- unter dem Thema „Pfarrwerfen – Unser Dorf Seit 2007 ist Josef Kohlberger als Bildungs- ter ein verlässlicher Teilnehmer bei Veran- im Wandel der Zeit“. Ebenso unterstützt die werkleiter von Köstendorf tätig. „Josef Kohl- staltungen des Salzburger Bildungswerkes Volksschullehrerin und Schulbibliothekarin berger ist ein aktiver Netzwerker“, betonte und immer auf der Suche nach neuen Ideen aktiv Gemeindeprojekte wie beispielsweise Bezirksleiterin Christine Winkler bei der Ver- und Themen, die für Köstendorf relevant die Willkommensmappe der Gemeinde, die leihung der Ehrennadel in Silber. „Mit sei- und interessant sein könnten. an Neubürgerinnen und -bürger übergeben nen Bildungsangeboten hat er sich zum Ziel wird. (MZ)

Silber für Josef Kohlberger (Mitte)! Es gratulieren Bezirksleiterin Christine Winkler und der Köstendor- fer Bürgermeister Wolfgang Wagner.

Silber für Barbara Vierthaler (2.v.li.)! Es gratulieren (v.re.) Landesrätin Andrea Klam- bauer, die Pfarrwerfener Vizebürgermeisterin Waltraud Pichler und Bezirksleiter Max Stürmer.

01/2019 dreieck Personalia | 57

Alles Gute! Das Salzburger Bildungswerk Mag. Birgit Kallunder hat drei Jahre das gratuliert ... Leader-Projekt „Lernende Region Ober- pinzgau“ erfolgreich geleitet und in diesem ... zum 50. Geburtstag Rahmen auch die Bildungswerke im Pinz- Martina Brugger, ehem. Bildungswerkleiterin von Lessach gau begleitet. Hannes Enzinger, Bürgermeister von Bramberg Nach dem Auslaufen der Projektförderung Günther Kronberger, ehem. Bildungswerkleiter von war zwar eine Weiteranstellung geplant, St. Martin am Tennengebirge aber eine Anstellungsmöglichkeit als Lea- MMag. Dr. Gerald Lirk, Bildungswerkleiter von Hallwang dermanagerin hat Birgit Kallunder in den Mag. Georg Öller, Bildungswerkleiter von Maxglan Pongau gelockt. Dr. Martin Weichbold, ehem. Bildungswerkleiter von Birgit hat mit ihrer erfrischenden Art unser Hallwang Team bereichert. Wir danken ihr ganz herzlich für ihre präzise Ar- Sonja Zechner, Bildungswerkleiterin von Werfenweng beit im Pinzgau und wünschen ihr alles Gute für die weiteren be- ruflichen Lebenswege. Außerdem freuen wir uns auf die mögliche ... zum 60. Geburtstag weitere Zusammenarbeit über den Regionalverband Pongau! Karin Braunsteiner, ehem. Bildungswerkleiterin von Göriach Hermann Hollaus war ein Jahr als Projekt- Ing. Markus Helminger, Bildungswerkleiter von Elsbethen mitarbeiter für das Leader-Projekt „Ankom- Ing. Alois Lankmayer, Bildungswerkleiter von Tamsweg menstour Querbeet“ im Saalachtal zustän- Günther Mitterer, Bürgermeister von St. Johann im Pongau dig. Auch er war mit seiner ausgeglichenen Mag. Wolfgang Schick, Mitglied des Arbeitskreises Art eine besondere Bereicherung für unser Seniorenbildung Team und hat uns mit seinen Lebensge- Dr. Dorothea Steinlechner-Oberläuter, Mitglied des Ar- schichten immer wieder schwer beein- beitskreises Elternbildung und der Arbeitsgruppe Infoblatt druckt. Ursula Wimplinger, ehem. Bildungswerkleiterin von Hermann wollte seine vielen verschiedenen Kleinarl Tätigkeiten reduzieren, um unter anderem mehr Zeit für seine große Passion – das ... zum 70. Geburtstag Obertonsingen – zu haben. Wir danken ihm für seine engagierte Ar- HR Dr. Alfred Berghammer, Vorsitzender des Arbeitskreises beit für die Saalachtaler Gemeinden, wünschen ihm viel Glück und Seniorenbildung vor allem mehr Zeit für seine gesanglichen Aktivitäten. (RiB) Heli Grünauer, ehem. Bildungswerkleiterin von Rußbach OSR Waltraut Hofmeister, Stv. Vorsitzende des Vorstandes und ehem. Bildungswerkleiterin von Leopoldskron-Moos Hildemar Holl, Mitglied des Arbeitskreises Regionale Sprache und Literatur HR Dr. Fritz Koller, ehem. Leiter des Arbeitskreises 95! Geschichte und Kultur Mag. Ernst Mair, ehem. Bildungswerkleiter von Bruck Klaus Portenkirchner, Bürgermeister von Dienten HR Ing. Josef Stöger feierte am 20. März 2019 Franz Schornsteiner, ehem. Bildungswerkleiter von in Oberalm seinen 95. Geburtstag. Der gebür- Mattsee tige Innviertler ist ausgebildeter Lehrer. Er hat Johann Strasser, Bürgermeister von Eugendorf das Salzburger Bildungswerk durch Jahrzehnte als Bezirksleiter und Referent sowie von 1979 ... zum 80. Geburtstag bis 1989 als Direktor entscheidend mitgeprägt. Adolf Schinnerl, ehem. Bildungswerkleiter von Adnet Untrennbar mit ihm verbunden ist die Einführung der „Bildungs- woche“ im Jahr 1961. Seit damals haben in den Gemeinden des ... zum 90. Geburtstag Landes 860 Bildungswochen stattgefunden. Barbara Schaidreiter, ehem. Bildungswerkleiterin von Das Salzburger Bildungswerk gratuliert Josef Stöger zu diesem be- Hüttschlag sonderen Geburtstag ganz herzlich!

dreieck 01/2019 58 | Personalia

Ihr Engagement ist GOLDes wert

wichtige regionale Verwurzelung dar. „Andrea Rieder lässt ihren beruflichen Erfahrungsschatz in die Bildungsarbeit einfließen“, be- tonte Vorstandsvorsitzender Dr. Josef Sampl bei der Verleihung der Ehrennadel in Gold. „Mit ihrer Verwurzelung stellt sie das ‚so Sein‘ Ihr Engagement ist GOLDes wert. des Menschen in den Mittelpunkt ihres Engagements und setzt Im Bild die beiden Bildungsangebote sehr authentisch um“. Ihr Schwerpunkt liegt bei Geehrten Andrea den Kräutern. Die „Hollersbacher Kräutertage“ sind über die Orts- Rieder und Mag. grenzen hinaus bekannt und werden von ihr halbjährlich mit einem Josef Neudorfer abwechslungsreichen Programm geplant. (Mitte) mit Dr. Josef Sampl. Mag. Josef Neudorfer ist seit Juni 1997 Bildungswerkleiter von Bruck an der Glocknerstraße. In diesen 22 Jahren hat Josef Neudorfer eine breite Palette an Themenbereichen abgedeckt. Besonders am Her- ie Bezirkstagung im Pinzgau bot heuer den idealen Rahmen, zen liegen dem AHS-Lehrer die Eltern- und Seniorenbildung. Vielfach das Engagement von zwei Persönlichkeiten besonders zu greift er Gesundheitsthemen wie beispielsweise „Sie haben nichts! Dwürdigen. An Mag. Josef Neudorfer und Andrea Rieder wur- Schmerzen ohne Befund“ oder „Depression im Alter“ auf. „Die Tä- de die Ehrennadel in Gold verliehen. tigkeiten und Initiativen von Josef Neudorfer als Bildungswerkleiter von Bruck sind kaum umfassend aufzählbar“, brachte es Josef Sam- Andrea Rieder ist seit September 1999 Bildungswerkleiterin von pl bei der Verleihung der Ehrennadel in Gold auf den Punkt. „Mein Hollersbach. Sie bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Mann Martin Dank gilt insbesondere seiner kontinuierlichen und engagierten den Leitenbauer Hof, ein Ort des Blühens und der Wärme, der Sehn- Arbeit. Ich freue mich, dass Neudorfer weiterhin so viele Ideen und süchte weckt. Gutes Essen und regionale Küche stellen hier eine Begeisterung für die Bildungsarbeit in sich trägt.“ (MZ)

Dem Elternbildner Rudi Galler zum Gedenken

m 1. April 2019 ist Rudi Galler ver- Die Elternschule im Salzburger Bildungs- storben. werk, die Elternbriefe und die Referentenbe- ARudi Galler hat im Salzburger Bil- treuung wurden durch ihn beispielgebend dungswerk viele Jahre tatkräftig die Eltern- und richtungsweisend aufgebaut und im schule begleitet, viele Projekte ins Leben ganzen Bundesland für Eltern und Familien gerufen und pädagogisch eine wichtige zur Verfügung gestellt. Er war immer positiv, Vorreiterrolle eingenommen. Eltern und wertschätzend und unterstützend. Familien besonders zu unterstützen und Sein weiteres großes Interesse galt auch Bildung in die Erziehungsarbeit zu bringen, dem Fachbereich Europa und Politische Bil- war seine Herzensangelegenheit. Er hat die dung. Rudi Galler war Teilnehmer an Semi- einzelnen Themen mit viel Liebe und gro- naren und mehreren Studienreisen dieses ßem Sachwissen aufbereitet, selber viele Fachbereichs, bereiste unseren Kontinent Eine von Rudi Gallers Leidenschaften Elternabende abgehalten und war stets be- mit viel Interesse, gesunder Neugier und En- galt der Flora – in vielen verschiedenen reit, die Sorgen der Eltern ernst zu nehmen gagement. Und saß gerne am Abend in der Formen. Zahlreiche Bilder mit gepressten Blumen wurden im Rahmen einer Ausstel- und damit auch Kindern ein liebevolles und Runde der Reiseteilnehmenden, um das Er- lung des Salzburger Bildungswerkes vor gut gefördertes Aufwachsen zu ermögli- lebte des Tages zu diskutieren. Er wird (nicht Jahren der Öffentlichkeit präsentiert – chen. nur) dieser Runde sehr fehlen! (BS, WF) darunter auch diese Mohnblumen ...

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Dem Dichter Max Stitz zum Gedenken

Ich sträubte mich nicht. Endlich bin ich in Farben und Tönen, verschwistert dem Schönen, Endlich bin ich im Licht.

Max Stitz Bild: Hans Stehrer

VON MAX FAISTAUER

ieses Abschiedsgedicht aus seiner Salzburger Bildungswerk erleben dürfen: melwerken und Betreuer von Schreib- Feder steht neben dem wohl letz- Als wertvollen Ratgeber im Ausschuss, werkstätten in Salzburger Schulen. Dten Foto, das uns Max Stitz zeigt. Er als Seminarleiter in der Fortbildung für ist am 16. März 2019 gestorben. Mundartschaffende und nicht zuletzt als Schon vor einigen Jahren zwang ihn eine Sein Gesichtsausdruck lässt erahnen, dass Mitgestalter von Lesungen in Salzburg, heimtückische Erkrankung, seine Mitar- er seinen langen Weg über die Brücke Bayern und bei Tagungen des Internatio- beit in unserem Kreis zu beenden. Wir ver- vom Hier zum Dort – ins Licht – gefasst nalen Dialektinstituts in anderen Bundes- spürten die Lücke, die er hinterlassen hat, und ergeben gegangen ist. Der milde ländern. sehr, nicht nur seiner erbrachten Leistun- Blick aus seinen dunklen Augen spiegelt Bei Vorträgen seiner eigenen Gedichte, gen wegen, wir haben damals schon, und wider, was ein dem Dichter nahestehen- abgefasst im Dialekt seiner geliebten jetzt endgültig, einen Freund verloren, der Mitmensch auf der Parte so ausdrückt: Stadt Salzburg, aber auch in Schriftspra- dem wir ein ehrendes Gedenken bewah- „Sein unendlich großes Wissen über Li- che, haben seine Zuhörer erleben dürfen, ren wollen. Das Salzburger Bildungswerk teratur hat mich beeindruckt und wohl was gebundene Sprache vermitteln kann hat sein Wirken in unserem Arbeitskreis noch vieles mehr, am meisten aber hat und wie viel man an bleibenden Eindrü- mit der Verleihung der Ehrennadel in Sil- mich sein liebevoller Umgang mit Men- cken mitnehmen darf. Als Lektor hat Max ber gewürdigt. schen berührt.“ Stitz freundschaftlich mehrere Autorinnen und Autoren bei der Herausgabe ihrer Max Faistauer ist Mundartautor und Mitglied im Arbeitskreis Regionale Sprache und Literatur. So haben auch wir Max Stitz im Arbeits- Dichtungen hilfreich beraten, war auch kreis „Regionale Sprache und Literatur“ im Mitherausgeber bei der Auflage von Sam-

Buchtipp |

meteorologischen Höhenstation auf dem Hohen Sonnblick: Diese Ignaz Rojacher und weitere Stationen seines kurzen Lebens werden von den Au- toren Prof. Dr. Fritz Gruber (Böckstein), Dr. Elke Ludewig (Sonnblick Herausgegeben im Eigenverlag des Verein), Siegfried Kopp (Rauriser Talmuseum) und Margot Daum Montanvereines Via Aurea, 328 Seiten (Alpenverein Rauris) nachgezeichnet – bereichert mit einer Unzahl Rauris, 2018 historischer Bilder und Dokumente. ISBN 978-3-200-05809-5 Das Buch über Ignaz Rojacher ist weit mehr als eine außergewöhn- liche Lebensgeschichte, es ist vor allem auch eine Arbeit, die die Rauriser Geschichte weitergibt und die Vergangenheit nicht ver- as abenteuerliche Leben des Ignaz Rojacher, geboren am gessen lässt. Bis heute reicht die Ausstrahlung Ignaz Rojachers als 23. April 1844, gestorben am 4. Jänner 1891, steht im Mittel- Persönlichkeit weit über das Raurisertal hinaus. Durch seinen inno- Dpunkt des vom Verein Via Aurea unter ihrem Obmann Walter vativen Geist, sein technisches und wirtschaftliches Geschick hat er Wihart herausgegebenen Buches. dem Prädikat Unternehmer zeitlebens alle Ehre gemacht und kann Bergmann, Unternehmer, Wirt und Visionär, Besitzer des Goldberg- dadurch bis heute als Vorbild gelten. Das Buch wird seiner Persön- werkes Kolm Saigurn, Erschließer des Hochgebirges und Erbauer der lichkeit in jeder Hinsicht gerecht.

dreieck 01/2019 Österreichische Post AG Info-Mail. Entgelt bezahlt. www.salzburgerbildungswerk.at Bild: Michaela Habetseder