Integriertes ländliches Entwicklungs- konzept (ILEK)

Region südlicher -Ruhr-Kreis Städte und Ennepetal

September 2006

IfR Institut für Regionalmanagement Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Impressum

Städte

Bgm. Klaus Frankfurter Str. 38 Stadt Breckerfeld Baumann 58339 Breckerfeld

Jürgen Seuthe Tel. 02338 /809-31

Stadt Ennepetal Bgm. Michael Bismarckstr. 21 Eckhardt 58256 Ennepetal Michael Däumig Tel. 02333 / 979-170 Ulrich Höhl

Fachbehörden

Ennepe-Ruhr- Landrat Dr. Armin Hauptstr. 9 Kreis Brux 58332 Klaus Tödtmann Dr. Gisela Tervooren Tel. 02336 / 93-2348

Amt für Agrar- Amtsleiter Stiftstr. 53 ordnung Soest Meinolf Nies 59494 Soest Dagmar Schlaberg Tel. 02921 / 108-218

Beratung, Bearbeitung

IfR Institut für Jens Steinhoff Heerstr. 71 Regionalmanagement Michael Beinroth 53474 Bad Neuenahr- Ahrweiler Tel. 02641 / 9174-12

IfR Institut für Regionalmanagement -2- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Inhaltsverzeichnis

0. Zusammenfassung...... 5 1. Vorbemerkung ...... 9 2. Beschreibung der Region...... 10 2.1. Abgrenzung und Gebietsstruktur...... 10 2.2. Regionales Profil ...... 12 2.3. Vorhandene Planungen und übergeordnete Vorgaben...... 26 3. Analyse der regionalen Stärken und Schwächen ...... 29 3.1. Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung...... 29 3.2. Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Landentwicklung ...... 31 4. Zielvorstellungen und Handlungsfelder der integrierten ländlichen Entwicklung in der Region ...... 33 4.1. Zielvorstellungen und Handlungsfelder ...... 33 4.2. Themenbereich Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung...... 33 4.3. Themenbereich Land- und Forstwirtschaft, Landschaftspflege und Naturschutz...35 4.4. Prüfindikatoren ...... 36 5. Entwicklungsstrategie und Leitprojekte ...... 37 6. Projekte ...... 40 6.1 Themenbereich Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung...... 40 6.1.1 Wanderwelt „SüdspitzEN“...... 40 6.1.2 Kinderfreundliche Region – Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien ...... 48 6.1.3 Attraktivierung der Ortskerne und Erhaltung historischer Bausubstanz...... 52 6.1.4 Jacobus-Pilgermarkt in Breckerfeld ...... 54 6.2 Themenbereich Land- und Forstwirtschaft und Landentwicklung ...... 55 6.2.1 Durchführung von Bodenordnung...... 55 6.2.2 Hackschnitzelanlage mit angebundener Holzlagerung- und trocknung...... 58 6.2.3 Natur erleben und erfahren – Angebote der Landwirtschaft in der Kulturlandschaftspflege und im Agrotourismus ...... 61 7. Kriterien und Begründung zur Auswahl der Leitprojekte...... 64 8. Projektplanungsübersicht ...... 68 9. Moderation der Projektarbeit im ILEK ...... 70 10. Literatur ...... 75 11. Anhang ...... 78 11.1. Presseauszug...... 78 11.2. Illustrationen zu ausgewählten Projekten des ILEK...... 85 11.3 Karten...... 86

IfR Institut für Regionalmanagement -3- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Abbildungsverzeichnis: Abb.1: Lage der ILEK Region mit den Städten Breckerfeld und Ennepetal...... 10 Abb.2: Verteilung der Flächennutzungen...... 11 Abb.3: Bevölkerungsentwicklung in den Jahren 1975 bis 2005...... 12 Abb.4: Wanderungsgewinne und –verluste in den Jahren 1995 bis 2004...... 13 Abb.5: Entwicklung der Schülerzahlen von 1999/00 bis 2004/05 ...... 14 Abb.6: Bevölkerungsprojektion in % bis 2025...... 14 Abb.7: Alterspyramide des Ennepe-Ruhr-Kreis 2005 ...... 15 Abb.8: Alterspyramide des Ennepe-Ruhr-Kreis 2025 ...... 15 Abb.9: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte...... 16 Abb.10: Übernachtungszahlen...... 17 Abb.11: Überregionale Hauptwanderwege in der ILEK-Region...... 19 Abb.12: Baugenehmigungen ...... 21 Abb.13: Schutzgebiete in der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis ...... 23 Abb.14: Landwirtschaftliche Betriebsgrößenverteilung in der ILEK-Region...... 24 Abb.15: Strategie des Integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis Städte Breckerfeld und Ennepetal ...... 39 Abb.16: Übersicht der Sitzungen des Lenkungsausschusses des ILEK...... 70 Abb.17: Übersicht der öffentlichen Projektgruppensitzungen im ILEK...... 71 Abb.18: Liste beteiligter Stellen und Personen im ILEK...... 71 Abb.19: Zentrale Termine und Ablaufphasen des ILEK Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis...... 74

IfR Institut für Regionalmanagement -4- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

0. Zusammenfassung

Die Städte Breckerfeld und Ennepetal und der Ennepe-Ruhr-Kreis haben im Winter 2005 die Chance ergriffen, um mit Unterstützung des Amtes für Agrarordnung Soest ein Konzept zur integrierten ländlichen Entwicklung (ILEK) zu erarbeiten. ILEK als strategischer Baustein der integrierten ländlichen Regional- entwicklung Integrierte ländliche Entwicklung ist ein gebietsbezogener, fachübergreifender, partnerschaftlicher und langfristiger Ansatz. Die beiden Städte und der Ennepe-Ruhr- Kreis möchten mit der Erarbeitung eines ILEK insbesondere die Chancen nutzen, die Land, Bund und EU im Rahmen der Förderpolitiken für den ländlichen Raum bieten. Nach rund siebenmonatiger Bearbeitungszeit können die beiden Städte und der EN- Kreis die Ergebnisse des ILEK vorstellen: ein gemeinsam getragenes Konzept, in welchem aussichtsreiche Projekte für die Region im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis dargestellt sind. Diese Projekte entstanden aus der Zusammenarbeit sachkundiger Funktionsträger und engagierter Privatpersonen, d.h. von Akteuren aus Bürgerschaft, Politik und Verwaltung, Vertretern der Land- und Forstwirtschaft, von Vereinen, Verbänden und der regionalen Wirtschaft. Die ermittelten Entwicklungspotenziale der ILEK-Region (Stärke-Schwächen- Analyse) Das ILEK untermauert die seitens der beteiligten Akteure formulierten Bedarfe und Entwicklungspotenziale hinsichtlich der ländlichen touristischen Angebotsentwicklung und –vermarktung, der Dorf- und Stadtentwicklung und zur Erhaltung und Förderung einer wettbewerbsfähigen Land- und Forstwirtschaft. Die Analyse des ILEK zu „Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung“ verdeutlicht das große Entwicklungspotenzial im Bereich der Vernetzung und des Marketing von Natur-, Erlebnis- und Freizeitangeboten sowie von kulturellen und siedlungsgeschichtlichen Sehenswürdigkeiten bis hin zu Gastronomieangeboten. Hier gilt es, gemeinsame zielgruppenorientierte Angebotsstrukturen weiter zu entwickeln und noch intensiver als bisher nach außen zu vermarkten. Die Erhaltung und Verbesserung der dörflichen Räume und ihrer Angebote (Nahversorgung, historische Bausubstanz etc) gehören unabdingbar dazu. Die Analyse des ILEK zu „Land- und Forstwirtschaft, Landentwicklung“ verdeutlicht, dass ein bedeutendes Entwicklungspotenzial der Landentwicklung in der notwendigen Integration von Nutzungsinteressen der Land- und Forstwirtschaft, der Wasserwirtschaft, des Naturschutzes und des Tourismus liegt. Dem Bedarf zum Einsatz von geeigneten Instrumenten der Bodenordnung ist dabei nachzukommen, wie u. a. bereits in der Agrarstrukturellen Entwicklungsplanung Breckerfeld dargestellt. Direktvermarktung und agrotouristische Dienstleistungen bieten weiterhin in der Region ein Entwicklungspotenzial in Ergänzung des bereits bestehenden Angebotes von vermarktenden Betrieben.

IfR Institut für Regionalmanagement -5- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Identifikation von Zielen und Handlungsfeldern der integrierten Entwicklungsstrategie der Region Die Region strebt die Realisierung der integrierten Entwicklungsstrategie in zwei Themenbereichen an:

- Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung

- Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Landentwicklung Die Region verfolgt eine integrierte Entwicklungsstrategie, bei der

- die vielfältige Kulturlandschaft als besonderer Wert sowohl für die zukunftsfähige land- und forstwirtschaftliche Nutzung, den Biotopschutz, wie auch als Basis für Naherholung und landschaftsbezogenen Tourismus betrachtet wird,

- die Strategie in Übereinstimmung insbesondere mit folgenden Entwicklungsansätzen steht, wobei jede Stadt ihr eigenes Profil behält:

- Ausbau und Verbesserung der touristischen Infrastruktur (ortsübergreifende Wanderwege und Infrastruktur mit Beschilderung) und Schaffung von Impulsen für ein umfassendes touristisches Marketing der Region

- Verknüpfung von Land- und Forstwirtschaft, Natur- und Freizeitaktivitäten, Gastronomie, Heimat- und Kulturpflege im Rahmen des touristischen Regional- marketings

- Sicherung der Grundversorgung in den ländlichen Ortsteilen u. a. durch Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements (Gewinnung regionaler Promotoren)

- Sicherung einer wettbewerbsfähigen Land- und Forstwirtschaft

- Holzenergienutzung in der Region durch Kooperation und Netzwerkarbeit sowie eine aktive Vermarktung durch die Waldbauern.

Die Projekte der ILEK Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis, Städte Breckerfeld und Ennepetal

- Themenbereich „Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung“ Leitprojekt: „Wanderwelt SüdspitzEN“ Maßnahmen im Themenbereich Wandern

- Infrastruktur- und Marketingmaßnahmen für ein professionelles Wanderwegesystem mit Themenwegen

- Integration des Wanderweges „Das Füchschen“

Maßnahmen im Themenbereich Infrastruktur

- Einrichten von Infopunkten an Wanderrouten

- Einrichten von Ruheplätzen an Wanderrouten

- erlebnisorientierte Wanderführungen mit „Rangern“

- Beschilderung des Aktivsportpfades um die Heilenbecker Talsperre

IfR Institut für Regionalmanagement -6- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

- Campingplatz Rüggeberg: Touristikangebote mit ökologischer Ausrichtung und Anlage eines Wald- und Abenteuerspielplatzes

- Aus- und Umbau des Campingplatz Loh für unterschiedliche Zielgruppen für naturnahe Freizeitgestaltung und Erholung

Leitprojekt: Kinderfreundliche Region – Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien

- Tourismus und Stadtmarketing - Raus in die Natur (Waldhof Oberstenberg in Ennepetal) - Klettergarten

Leitprojekt: Attraktivierung der Ortskerne und Erhaltung historischer Bausubstanz

- Begrünungsmaßnahmen, - Markierungen an Gebäuden durch Denkmalschutztafeln - Führungen zu historischen Bauobjekten

Leitprojekt: Projekt: Jacobus-Pilgermarkt in Breckerfeld

- Ausstellungen, Verkauf, Vorträge, Musikveranstaltungen, Gesprächskreise

- Themenbereich Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Landentwicklung

Leitprojekt: Durchführung von Bodenordnung

- Durchführung von Bodenordnung nach vorheriger Bedarfsermittlung in den beiden Städten

Leitprojekt Hackschnitzelanlage mit angebundener Holzlagerung und -trocknung

Projekt Natur erleben und erfahren – Angebote der Landwirtschaft in der Kulturlandschaftspflege und im Agrotourismus

Umsetzung des integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes

- Nach Abschluss der Konzepterarbeitung zur integrierten ländlichen Entwicklung werden die beiden Städte mit Beteiligung des EN-Kreises und weiteren Akteuren entscheiden, wie die strukturrelevanten Projekte umzusetzen sind.

- Allen Beteiligten aus öffentlichen und privaten Stellen ist während der Erarbeitung des ILEK in den letzten Monaten auch bewusst geworden, welche Bedeutung der Austausch

IfR Institut für Regionalmanagement -7- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

von regionalen Kenntnissen und Erfahrungen mit Blick auf gemeinsame Projektinitiativen hat. Deshalb wird seitens der Städte auch zukünftig eine enge Zusammenarbeit mit den öffentlichen und privaten regionalen Akteuren bei der Weiterentwicklung der Projekte angestrebt.

- Die hier dokumentierten Ergebnisse zeigen, dass das Ziel des integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes erreicht ist. Damit ist gleichzeitig die Anerkennung der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis, Städte Breckerfeld und Ennepetal als ILEK-Region verbunden.

IfR Institut für Regionalmanagement -8- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

1. Vorbemerkung

Bund und Länder haben im Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) für den Zeitraum 2004-2007 neue Fördergrundsätze für die Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung beschlossen. Das Land Nordrhein-Westfalen setzt die GAK-Fördergrundsätze auf der Grundlage der neuen Richtlinie vom 19. Oktober 2004 zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung um und führt die seitherigen Maßnahmen zur Dorferneuerung, Flurbereinigung und agrarstrukturellen Entwicklungsplanung zusammen. Integrierte ländliche Entwicklung ist ein gebietsbezogener, sektorübergreifender, partnerschaftlicher, lernender und langfristiger Ansatz. Ziel ist es, die verschiedenen Sektoren in eine gemeinsame Entwicklungsstrategie zu integrieren. Durch die Förderung der Erarbeitung integrierter ländlicher Entwicklungskonzepte können bisher isolierte Einzelmaßnahmen besser aufeinander abgestimmt und gezielt zur Entwicklung der ländlichen Regionen eingesetzt werden. Die Städte Breckerfeld und Ennepetal und der Ennepe-Ruhr-Kreis haben im Winter 2005 die Chance ergriffen, mit Unterstützung des Amtes für Agrarordnung Soest ein Konzept zur integrierten ländlichen Entwicklung (ILEK) zu erarbeiten. In dem nun vorliegenden Ergebnisbericht des ILEK sind Projekte dokumentiert, welche von den zwei Kommunen mit Beteiligung des Ennepe-Ruhr-Kreises öffentlich erarbeitet wurden und als vorbildhafte qualifizierte Projekte für die Region stehen. Diese Leitprojekte, entstanden aus der Zusammenarbeit öffentlicher und privater Akteure, d.h. von Bürgerschaft, Politik und Verwaltung, Vertretern aus der Land- und Forstwirtschaft, den Vereinen, Verbänden und der regionalen Wirtschaft zeigen Lösungen auf, wie Potenziale der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis zukünftig noch besser genutzt werden können, um eine erfolgreiche, nachhaltige Weiterentwicklung der Region zu unterstützen.

Auf Grundlage des hier vorliegenden Konzeptes zur integrierten ländlichen Entwicklung werden die beiden Städte und der EN-Kreis entscheiden, wie die strukturrelevanten Projekte umzusetzen sind. Hierzu wird seitens der Städte auch zukünftig eine enge Zusammenarbeit bei der Entwicklung der Projekte angestrebt. Die Städte beabsichtigen daher zeitnah entsprechende politische Beschlussfassungen zu ihren gemeinsamen weiteren Aktivitäten in der Umsetzungsphase des integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes herbeizuführen.

IfR Institut für Regionalmanagement -9- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

2. Beschreibung der Region

2.1. Abgrenzung und Gebietsstruktur Die ILEK-Region umfasst die Gebiete der beiden Städte Breckerfeld und Ennepetal mit einer Fläche von ca. 116 km2 und insgesamt 42.022 Einwohnern (vgl. Abb. 1). Die Einwohnerdichte beträgt ca. 362 EW je km2. Abb.1: Lage der ILEK Region mit den Städten Breckerfeld und Ennepetal

eigene Darstellung IfR M. Beinroth

Die ILEK-Region liegt im Nordwesten des Regierungsbezirks an der Grenze zu der Stadt Hagen im Norden, dem Oberbergischen Kreis im Süden und dem Märkischen Kreis im Osten.

IfR Institut für Regionalmanagement -10- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Die prägenden Landnutzungsformen in Freiräumen der Region sind die Forstwirtschaft mit einem Anteil von ca. 42,7 % Waldfläche und die Landwirtschaft mit einem Anteil von 41,2 % landwirtschaftlicher Fläche. Die Gebäude- und Freifläche umfasst einen Anteil von 9,7 % und die Verkehrsfläche einen Anteil von 3,6%. Bemerkenswert ist der Anteil an Wasserflächen von 1,5 %, der durch die Talsperren bedingt ist (vgl. Kap. 2.2 Pkt. Wasserwirtschaft). Der noch ländliche Charakter der Region im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis wird v. a. bestimmt durch

- eine traditionelle Land- und Forstwirtschaft,

- eine große Vielfalt von landschaftlichen sowie siedlungs- und industriegeschichtlichen Merkmalen,

- historische Ortskerne

- und eine zunehmende Beliebtheit als Ziel für Naherholungsnutzung bzw. für den Tagestourismus aus den umliegenden Städten und dem Rhein-Ruhr-Raum. Diese Merkmale haben selbstverständlich mit den Ausschlag für die Erstellung eines integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes in dieser Region gegeben. Die Siedlungsstruktur der beiden Städte ist deutlich unterschiedlich: die Stadt Ennepetal zeichnet sich durch eine kompakte Siedlungsstruktur aus, die im Wesentlichen entlang der Ennepe und der L702 / B7 von Hasperbach über Voerde und Milspe bis nach Büttenberg verläuft. Im Osten liegt noch der Ortsteil Oberbauer an der L701 und im Süden der Ortsteil Rüggeberg, jeweils einige Kilometer von den städtisch geprägten Siedlungsschwerpunkten Milspe und Voerde entfernt. Die Siedlungsschwerpunkte Breckerfeld und Zurstraße der Stadt Breckerfeld liegen beide auf den Höhenrücken an der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Haupterschließungsstraße L 528. Im Ortsteil Breckerfeld befinden sich der historische Stadtkern und das Neubaugebiet „Heiderkopf“. Insbesondere im Ortsteil Zurstraße wurden in den letzten Jahren neue Wohngebiete erschlossen. Weiterhin sind die Ortschaften Delle und Branten zu nennen, in welchen die Arrondierung der Wohngebiete überwiegend abgeschlossen ist. Das Stadtgebiet Breckerfeld wird ansonsten von zahlreichen Einzelgehöften und Bauernschaften in Streulage überzogen, bei denen Epscheid durch seinen Umfang hervortritt. Abb.2: Verteilung der Flächennutzungen

Verteilung der Flächennutzung in der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis mit den Städten Breckerfeld und Ennepetal am 31.12.2004

Gebäude- und Freifläche

41% 42% Erholungsfläche Verkehrsfläche Landw irtschaftsfläche Waldfläche Wasserfläche Flächen anderer Nutzung 4% 2% 10% 1% 0%

Quelle: Landesdatenbank des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik (LDS NRW, 09.05.2006)

IfR Institut für Regionalmanagement -11- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

2.2. Regionales Profil

Demographische Rahmenbedingungen: Bevölkerungsentwicklung von 1975 - 2005 Die Bevölkerungsentwicklung und die demographische Verteilung der Bevölkerung nach Altersgruppen sind für die zukünftige Entwicklung der Region ein wesentlicher Bestimmungsfaktor. Im Rahmen dieser Auswertung werden die Ergebnisse der neuen Bevölkerungsprognose bis 2025 des Landesamtes für Statistik und Wahlen des Landes NRW (LDS NRW) sowie die Studie „Beschäftigung, Bevölkerung und Wohnungsmarkt – Die Entwicklung der Region EN Südkreis bis 2015“ des Pestel Instituts betrachtet. Abb.3: Bevölkerungsentwicklung in den Jahren 1975 bis 2005

Bevölkerungsentwicklung in % zum jeweils vorigen Zeitraum

20

15 %

10 Breckerfeld n i Ennepetal 5 ung

r Region südl. Ennepe-Ruhr-Kreis e 0 d Ennepe-Ruhr-Kreis n

ä 31.12.1975 31.12.1975 bis 31.12.1985 bis 31.12.1995 bis r

e -5 NRW

V 31.12.1985 31.12.1995 31.12.2005 -10

-15 Zeitraum

Quelle: Landesdatenbank des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik (LDS NRW, 09.05.2006)

Die Bevölkerungsentwicklung in der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis liegt insgesamt gesehen im Trend der Entwicklung des Landes Nordrhein-Westfalen und zeigt daher den gleichen Kurvenverlauf, wobei die Veränderungsraten niedriger als im gesamten Ennepe- Ruhr-Kreis oder auch in Nordrhein-Westfalen ausfallen. Eine Einzelbetrachtung der zwei beteiligten Städte zeigt jedoch ein anderes Bild, denn die Bevölkerung der Stadt Breckerfeld ist von 1975 bis 2005 kontinuierlich gestiegen. Bestimmend für den Entwicklungstrend in der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis ist allerdings die Bevölkerungsentwicklung der Stadt Ennepetal, da diese 3,5 mal mehr Einwohner hat als die Stadt Breckerfeld (2005: 9.343 bzw. 32.679 Einwohner). Über den gesamten Zeitraum zwischen 1975 und 2005 ist die Gesamtbevölkerung in der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis leicht zurück gegangen, wobei die Einwohnerzahl in der Stadt Breckerfeld um die Hälfte von 6.629 auf 9.343 angestiegen und in der Stadt Ennepetal um ca. 14 % von 37.339 auf 32.679 gesunken ist.

IfR Institut für Regionalmanagement -12- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Abb.4: Wanderungsgewinne und –verluste in den Jahren 1995 bis 2004

Wanderungsgewinne und -verluste in den Jahren 1995 bis 2004

2.000

1.500 )

ut 1.000 Breckerfeld ol

bs Ennepetal

a 500 ( Region südl. Ennepe-Ruhr-Kreis hl a

z Ennepe-Ruhr-Kreis

n 0 A 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 -500

-1.000 Jahre

Quelle: Landesdatenbank des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik (LDS NRW, 09.05.2006)

Die Wanderungsbilanz der Region schwankt in dem betrachteten Zeitraum von 1995 bis 2004 zwischen +244 Einwohnern im Jahr 1999 und -239 Einwohnern im Jahr 2002. Bis auf die Jahre 1995 bis 1997 verlaufen die Entwicklungen in den beiden Städte Breckerfeld und Ennepetal ähnlich. „Zugewinne konnte Breckerfeld vor allem durch Ennepetaler Bürger realisieren, die sich von ihrem eigenen Standort in Richtung des benachbarten Pendlerstandortes orientierten. Nennenswerte Zugewinne konnte Ennepetal aus Hagen erlangen“ (Südwestfälische IHK Hagen, S.251, 2004). Die Entwicklung der Schülerzahlen ist in der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis vom Schuljahr 1999 bis 2003 geringen jährlichen Schwankungen von ca. 1% ausgesetzt. Zu stärkeren Veränderungen in den Schülerzahlen kam es in den Schuljahren 2003 bis 2005, als die Schülerzahlen in der Stadt Breckerfeld deutlich um bis zu 3,1 % gesunken sind. In der Stadt Ennepetal verlief die Entwicklung genau gegenläufig, denn in demselben Zeitraum stiegen hier die Schülerzahlen stärker als normal um bis zu 1,8 % an. Die Entwicklung der Schülerzahlen in der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis hebt sich in dem betrachteten Zeitraum deutlich von der Entwicklung im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis ab, denn bis auf das Schuljahr 2002/03 sank die Zahl der Schüler im Kreisgebiet jedes Jahr zwischen 0,2 und 0,5 %, wobei die Entwicklung der Region wiederum im Trend der Entwicklung in Nordrhein-Westfalen liegt.

IfR Institut für Regionalmanagement -13- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Abb.5: Entwicklung der Schülerzahlen von 1999/00 bis 2004/05

Entwicklung der Schülerzahlen in % zum jeweils vorigen Jahr

3

2

% 1 Breckerfeld n

n i Ennepetal 0 Region südl. Ennepe-Ruhr-Kreis

unge 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 r -1 Ennepe-Ruhr-Kreis nde ä

r -2 NRW e V -3

-4 Jahr

Quelle: Landesdatenbank des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik (LDS NRW, 09.05.2006) Neben der Betrachtung der bisherigen Bevölkerungsentwicklung ist die Einbeziehung der aktuellen Bevölkerungsprognose des LDS NRW bedeutsam, um Trendaussagen über die zukünftige Bevölkerungsentwicklung machen zu können. Die zukünftige Entwicklung der Bevölkerungszahl und die Altersstruktur sind dafür relevante Grundlagen. Die im Jahr 2006 veröffentlichte Bevölkerungsprognose weist einen erheblichen Bevölkerungsverlust von ca. 39.000 auf 305.820 Einwohner für den Ennepe-Ruhr-Kreis in den kommenden 20 Jahren aus (vgl. Abb.6). Das entspricht einem prozentualen Bevölkerungsverlust von fast 13 %. Abb.6: Bevölkerungsprojektion in % bis 2025

Bevölkerungsprognose des LDS NRW bis 2025 in %

105,00

100,00

95,00 Ennepe-Ruhr-Kreis (LDS neu) NRW (LDS neu) 90,00

85,00

80,00 2005 2010 2015 2020 2025

Quelle: LDS Prognose 2006

Bei Betrachtung der Entwicklung einzelner Altersgruppen zeigt die Prognose des LDS für den Ennepe-Ruhr-Kreis eine Zunahme der Gruppen über 65 Jahren um 14,2% bis 2025, wobei dieser Anteil um ca. 4% niedriger liegt als in Nordrhein-Westfalen insgesamt (NRW 18,8%).

IfR Institut für Regionalmanagement -14- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Abb.7: Alterspyramide des Ennepe-Ruhr-Kreis 2005

Altersstruktur im Ennepe-Ruhr-Kreis 2005

90 Jahre und mehr

80 bis unter 85 Jahre

70 bis unter 75 Jahre

60 bis unter 65 Jahre

50 bis unter 55 Jahre männlich 40 bis unter 45 Jahre w eiblich

30 bis unter 35 Jahre

20 bis unter 25 Jahre

10 bis unter 15 Jahre

unter 5 Jahre -20000 -15000 -10000 -5000 0 5000 10000 15000 20000 Anzahl (absolut)

Quelle: Landesdatenbank des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik (LDS NRW, 26.05.2006) Eine Betrachtung der Alterspyramide zeigt diesen Aspekt deutlich auf, aber ebenso die deutliche Abnahme der Altersgruppe bis zu 20 Jahren. Bei dieser Gruppe wird ein Rückgang im Ennepe-Ruhr-Kreis um fast 40% prognostiziert. Abb.8: Alterspyramide des Ennepe-Ruhr-Kreis 2025

Altersstruktur im Ennepe-Ruhr-Kreis 2025

90 Jahre und mehr

80 bis unter 85 Jahre

70 bis unter 75 Jahre

60 bis unter 65 Jahre

50 bis unter 55 Jahre männlich 40 bis unter 45 Jahre w eiblich

30 bis unter 35 Jahre

20 bis unter 25 Jahre

10 bis unter 15 Jahre

unter 5 Jahre

-15000 -10000 -5000 0 5000 10000 15000 20000 Anzahl (absolut)

Quelle: Landesdatenbank des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik (LDS NRW, 26.05.2006)

Regionale Wirtschaft Beschäftigung Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in der ILEK-Region von Mitte 1995 bis Mitte 2004 insgesamt leicht angestiegen, wobei die Entwicklung in dem gesamten Zeitraum jährlichen Schwankungen unterlegen war. Mit 15.164 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten war im Jahr 2001 der Höchststand für die Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis

IfR Institut für Regionalmanagement -15- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal erreicht. Die Arbeitslosenquote im Ennepe-Ruhr-Kreis betrug im März 2006 11,8 % (Agentur für Arbeit Hagen). Abb.9: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

120000

100000

80000

Region südl. Ennepe-Ruhr-Kreis 60000 Ennepe-Ruhr-Kreis

40000

20000

0 30.06.1995 30.06.1996 30.06.1997 30.06.1998 30.06.1999 30.06.2000 30.06.2001 30.06.2002 30.06.2003 30.06.2004

Quelle: Landesdatenbank des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik (LDS NRW, 09.05.2006) Zwar ist die Entwicklung seit 2001 abnehmend, doch insgesamt gesehen ist der Beschäftigungsrückgang der letzten Jahre in den beiden Städten etwas geringer ausgefallen als im Durchschnitt des Ennepe-Ruhr-Kreises wie auch des Landes NRW. Auf der anderen Seite wird entsprechend der Prognose des LDS bis zum Jahre 2025 die Anzahl der Erwerbspersonen im Ennepe-Ruhr-Kreis deutlich um 18,1 % abnehmen. Der Prognosewert für das Land NRW beträgt 5%. Einkommens- und Kaufkraftentwicklung Die Südwestfälische IHK Hagen hat im Rahmen einer Untersuchung Auswirkungsprognosen für die Einkommens- und Kaufkraftentwicklung in der Region (2002 – 2020) erstellt (Südwestfälische IHK Hagen, 2004). Die hier relevanten Ergebnisse zeigen zusammengefasst auf: Bei einem Nullwachstum des verfügbaren Einkommens pro Einwohner wird die Kaufkraft in der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis, wie auch im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis und der SIHK Region Hagen um ca. 1 % sinken. In der Stadt Breckerfeld wird es allerdings schon in dieser Variante zu einer deutlichen Kaufkraftverbesserung kommen, da eine weitere Bevölkerungszunahme für Breckerfeld zu erwarten ist. Bei einem angenommenen Wachstum von 1 % des verfügbaren Einkommens pro Kopf würde auch in der Stadt Ennepetal der demographische Minderungseffekt durch den Steigerungseffekt der Pro-Kopf-Kaufkraft kompensiert. Bei einer noch positiveren Entwicklung von 2 % Kaufkraftveränderung bis zum Jahr 2020 würde die Kaufkraft um mehr als 40 % in der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis wachsen. Die mittlere Variante beschreibt den Durchschnittswert zwischen der 1 % - und 2 % - Variante, welche eine Kaufkraftverbesserung von ca. 5 % ergeben würde.

IfR Institut für Regionalmanagement -16- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Touristische Entwicklung Abb.10: Übernachtungszahlen

Entwicklung der Übernachtungszahlenvon 1985 bis 2004

500000 450000 400000 350000 300000 Breckerfeld 250000 Ennepet al 200000 Ennepe-Ruhr-Kreis 150000 100000 50000 0 1985 1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004

Quelle: Landesdatenbank des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik (LDS NRW, 09.05.2006) Die Entwicklung der Übernachtungszahlen in den Städten Breckerfeld und Ennepetal lässt sich wegen der unvollständigen statistischen Datenlage nur sehr fragmentarisch darstellen, da keine gemeinsamen Zahlen für ein Jahr der beiden Städte verfügbar sind. Anhand der Entwicklung der Bettenzahlen lassen sich keine positiven Entwicklungen im Beherbergungsgewerbe in der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis erkennen. Vielmehr wird die angespannte Situation in dieser Branche deutlich, da die Bettenzahlen insgesamt gesehen in 20 Jahren von 649 auf 563 gesunken sind. Im Gegensatz dazu ist die Bettenzahl im Ennepe-Ruhr-Kreis um 120 auf 3.039 angewachsen.

Freizeitregion Ennepe-Ruhr Die Region zwischen den Flüssen Ennepe und Ruhr ist als Naherholungs- und Freizeitregion für die einheimische Bevölkerung und für Erholungssuchende aus dem Rhein-Ruhr-Raum von wachsender Bedeutung. Mit dem PKW ist das Ruhrtal in 15 – 30 Minuten aus dem Ruhrgebiet erreichbar, wobei alle großen Erholungsgebiete auch mit Bus und Bahn ebenfalls aus dem Bergischen Land erreichbar sind. Das sehr abwechslungsreiche Freizeitangebot reicht von ruhigen Spaziergängen entlang der Seen, Flüsse und Talsperren, bis hin zu Wander- oder Mountainbiketouren durch das hügelige südliche Ardeygebirge. Daneben bietet die Region kulturelle Sehenswürdigkeiten wie z.B. die Jakobuskirche in Breckerfeld, aber auch Naturgeschichte wie die überregional bekannte Kluterthöhle in Ennepetal (vgl. www.ennepe-ruhr-tourismus.de).

Die Freizeitregion Ennepe-Ruhr wird von der EN-Agentur touristisch vermarktet, wobei die EN-Agentur auch Maßnahmen zur Projektentwicklung in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft für den gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis unterstützt.

IfR Institut für Regionalmanagement -17- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Kulturelle und industrielle Sehenswürdigkeiten in der Region Nachfolgend sind wesentliche Sehenswürdigkeiten der ILEK-Region mit den Städten Breckerfeld und Ennepetal aufgeführt.

Objekt Ort Beschreibung

Heimatmuseum Breckerfeld Darstellung der heimatbezogenen und lebendigen Stadtgeschichte

Mühlenhofmuseum Breckerfeld Bockwindmühle aus Brandenburg. Museum Eintritt frei, mit gemütlicher Erlebnis-Gastronomie und Krämerladen.

Finkenberger Mühle Breckerfeld Die 1861 eröffnete Mühle war die letzte, mit Wasserkraft betriebene Mühle in der Umgebung.

Ev. Jakobuskirche Breckerfeld Die ehemals dem Schutzpatron der Pilger, St. Jakobus, geweihte evangelische Kirche von Breckerfeld zählt zu den bedeutendsten Kulturstätten des Ennepe-Ruhr-Kreises.

Glörtalsperre Breckerfeld 1903/04 wurde sie südöstlich von Breckerfeld gebaut und ist heute Regionaler Erholungsschwerpunkt.

Trinkwassertalsperren Ennepe-, Breckerfeld Beliebte Naherholungsgebiete mit Fluss- und Heilenbecker und Hasper Bachläufen sowie mit Spazier- und Wanderwegen

Hülsenbecker Tal Ennepetal Hier findet man neben viel Natur ein großes Wildgehege, Vogelvolieren und Ententeiche sowie eine Musikmuschel, in der regelmäßig Veranstaltungen stattfinden.

Kluterthöhle Ennepetal Sie ist die größte Naturhöhle Deutschlands, mit fast 300 Gängen und einer Gesamtlänge von 6km. Ihre Naturheilkraft bei Asthma bronchiale und allergischen Hautkrankheiten wurde bereits in den 50er Jahren entdeckt.

Haus Ennepetal Ennepetal Bürgerzentrum mit abwechslungsreichen kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen

Barockkirche „Johannes der Ennepetal Der Giebelteil des Tabernakels stammt noch aus Täufer“ der Zeit um 1360.

Gut Schloss Ahlhausen Ennepetal Es handelt sich um ein zweigeschossiges Herrenhaus im Baustil des Frühbarocks von 1678.

Straßenmuseum Ennepetal Ennepetal Ziel ist es, das Stadtgebiet durch alte Industriemaschinen als ´Stolpersteine´ zu verschönern. Der Museumsweg führt dabei vom Ortsteil Milspe über Altenvoerde nach Voerde

IfR Institut für Regionalmanagement -18- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Denkmal - Ehemalige Fabrik für Breckerfeld (Firma Hedtsteck & Berninghaus) Christbaumschmuck

Denkmal- Feuerwehrgerätehaus Breckerfeld Zweigeschossiger Bau mit Mansarddach aus dem Zurstraße Jahre 1911.

Denkmal – Bahnhof Milspe Ennepetal Baujahr 1846

Ehem. Bandwirkerei Hasenack Ennepetal Gebäude aus dem Jahr 1910 aus Backstein mit (Hillringhausen) einem Sockel aus Bruchstein

Ehem. Schmiede (Burg) (nach Ennepetal Fachwerkgebäude aus dem 18. Jhdt. Mit einem geplantem Umbau) Anbau aus Bruchstein

Ehem. Maschinenhaus der Fa. Ennepetal Das Gebäude aus dem Jahr 1900 ist ein Beispiel Brackelsberg für gründerzeitliche Fabrikarchitektur.

Gießerei Kruse (Altenvoerde) Ennepetal Der zweigeschossige Ziegelbau wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet.

Wanderangebote Die ILEK-Region im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis ist in ein Netz aus regionalen wie überregionalen, klassifizierten Wanderwegen eingebunden. Die folgende Übersicht (Quelle: Sauerländischer Gebirgsverein, SGV) zeigt eine Übersicht über den Verlauf zentraler überregionaler Hauptwanderwege in der ILEK-Region. Abb.11: Überregionale Hauptwanderwege in der ILEK-Region

Hauptwanderwege Weg Nr. 3 = Talsperrenweg, insges.174 km Weg Nr. 6 = Robert- Kolb-Weg, insges. 190 km Weg Nr. 17 = Harkortweg insges. 138 km Weg Nr. 20 = Volme- Höhen-Weg, insges. 91 km

Quelle: Sauerländischer Gebirgsverein 2006

IfR Institut für Regionalmanagement -19- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Die überregionalen Wege sind in der ILEK-Region mit zahlreichen regionalen Rundwander- und Themenwegen verknüpft, welche größtenteils mit Unterstützung von örtlichen Gruppen der Wandervereine unterhalten werden. Die folgende Aufzählung zeigt die wichtigsten Rundwanderwege in den Gebieten der Städte Breckerfeld und Ennepetal.

Wandergebiete mit Rundwanderwegen in Breckerfeld - Zurstraße & Waldbauer - Krägeloher Berg - Epscheid - Brenscheid & Steinbachtal - Glörtalsperre - Ennepetalsperre Wandergebiete mit Rundwanderwegen in Ennepetal - „Die Köpfe“ - Bilstein & Haspetal - Heilenbecke & Ennepe - Königsfeld & Ravenschlag - Staatsforst & Tiefenbach

Veranstaltungen mit Erlebnischarakter in den beiden Städten Zu den überwiegend traditionellen und gut frequentierten, über die Gemeindegrenzen hinaus beliebten Veranstaltungen der Stadt Breckerfeld zählen u. a.:

- Bauernvogelschießen (seit 302 Jahren)

- Junggesellenschützenfest

- Jakobuskirmes

- Breckerfelder Bauernmarkt

- Weihnachtsmarkt

- Breckerfelder Ostermarkt

Entsprechende Veranstaltungen in der Stadt Ennepetal sind zu benennen:

- Meilerfest

- Schmiedefest Krenzer Hammer

- Fußball Pfingstturnier

- Schützenfest

- Voerde Kirmes

IfR Institut für Regionalmanagement -20- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

- Altenvoerder Stadtteilfest

- Stadtfete (Milspe)

- Weihnachtsmarkt in Rüggeberg

- Rüggeberger Bauernmarkt

- Handwerksmesse

- Ennepetal auf Rollen und Rädern

Baugenehmigungen Die Entwicklung der Baugenehmigungen in den Städten Breckerfeld und Ennepetal entspricht dem Entwicklungsgang im Ennepe-Ruhr-Kreis. Abb.12: Baugenehmigungen

Entwicklung der Baugenehmigungen von 1987 bis 2004

2000 1800 1600 1987 1400 1200 1990 1000 1995 800 2000 600 2004 400 200 0 Region südl. Ennepe-Ruhr-Kreis Ennepe-Ruhr-Kreis

Quelle: Landesdatenbank des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik (LDS NRW, 09.05.2006)

Bis zum Jahr 1995 erfolgte ein Anstieg der Baugenehmigungen in der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis. In dem darauf folgenden Zeitraum bis 2004 verlief die Entwicklung aber wieder abnehmend.

Umwelt, Naturschutz, Landschaftspflege Naturräumliche Gegebenheiten, Geologie Die Städte Breckerfeld und Ennepetal werden naturräumlich von den zwei Grosslandschaften Bergisches Land und Sauer- und Siegerland geprägt. Die westliche Hälfte der Stadt Ennepetal liegt in der Naturräumlichen Haupteinheit 338 Bergische Hochflächen und der östliche Teil liegt gemeinsam mit der Stadt Breckerfeld in der Naturräumlichen Haupteinheit 336 E1 Märkisches Oberland. Das Märkische Oberland ist ein durch tief eingeschnittene Flüsse in Restflächen aufgelöstes Rumpfflächengebiet mit einer mittleren Höhe von 400-500 Metern. Tektonisch gesehen gehört es zum nach Osten abtauchenden Remscheid-Altenaer Sattel.

IfR Institut für Regionalmanagement -21- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Die heutigen Hochflächen und Berghänge sind von mehr oder minder mächtigen Verwitterungsrückständen bzw. Fliesserden überdeckt (Hang- und Hochflächenlehme). Im Laufe des Holozäns kam es zu der Ausbildung von Mooren. Westlich der Volme liegt die Breckerfelder Hochfläche. Es ist eine sanft gewölbte, wellige Fläche, die von Schluchttälern der Heilenbecke, Ennepe und Volme starkt aufgelöst wird und zahlreiche Dellen und Quellmulden besitzt. Nordöstlich schließen sich an die Breckerfelder Hochfläche die Hagener Randhöhen an. Als Besonderheit findet sich bei Ennepetal-Milspe in einer Kalkeinlagerung Deutschlands größte Naturhöhle, die Kluterthöhle. Große Teile der Region sind noch bewaldet. Jedoch sind die Hochflächen teilweise schon seit alters her gerodet und werden landwirtschaftlich genutzt (heute zum überwiegenden Teil als Grünland für die Futterbauwirtschaft und Milchviehhaltung). Die natürliche potenzielle Vegetation ist der artenreiche Hainsimsen-Buchenwald auf gering bis mittel basenhaltigen Braunerden.

Gebietsschutz (Naturschutz und Landschaftspflege) Flora-Fauna-Habitat Gebiete Die ILEK - Region erstreckt sich über zwei offiziell ausgewiesene Gebiete gem. der Flora- Fauna-Habitatrichtlinie: es handelt sich um den Stadtwald von (Kennziffer: DE 4610-301) am nördlichen Rand des Stadtgebietes Ennepetal und die Ennepe mit Talraum unterhalb der Talsperre (Kennziffer: DE 4710-301) (s. Abb. 13). Der Stadtwald von Gevelsberg weist das größte Hainsimsen- Buchenwaldgebiet innerhalb des Naturraums Bergisches Land / Sauerland auf. Die Ennepe unterhalb der Talsperre ist ein naturnahes Fließgewässersystem, tief eingeschnitten in die Tonsteine und Sandschiefer des nördlichen Bergischen Landes. Sie fließt durch eine strukturreiche Aue mit feuchten mageren Wiesen und Weiden, begleitet von Ufergehölzen. Natur- und Landschaftsschutz, Landschaftsplanung Der Landschaftsplan LP Ennepetal, Gevelsberg, Schwelm ist seit 2001 rechtskräftig (Änderung seit 2005). Demnach ist der Außenbereich überwiegend als Landschaftsschutzgebiet und in kleineren Bereichen als Naturschutzgebiet festgesetzt. Der Landschaftsplan LP Breckerfeld ist seit 1990 rechtskräftig (Änderung ebenfalls 2005) Fast der gesamte landwirtschaftlich genutzte Außenbereich ist als ein zusammenhängendes Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Daneben sind zwei Naturschutzgebiete festgesetzt.

Wasserwirtschaft Die Region hat mit der Ennepe-, Hasper und Heilenbecker Talsperre eine besondere Bedeutung als regionales und überregionales Trinkwasserreservoir. Die Gewässer und ihre Einzugsgebiete (mit Ausnahme der Heilenbecker Talsperre) sind als Trinkwasserschutzgebiete festgesetzt (s. Abb. 13). Für den Tourismus von besonderer und überregionaler Bedeutung ist der Erholungsschwerpunkt Glörtalsperre. Neben einem Rundwanderweg bietet er auch

IfR Institut für Regionalmanagement -22- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Bademöglichkeiten. Die Hasper und die Heilenbecker Talsperre sind ebenfalls in ein Wanderwegesystem eingebunden. Da der Ennepetalsperre als Trinkwasserreservoir eine besondere Bedeutung zukommt, kann der unmittelbare Uferbereich nicht touristisch genutzt werden, lediglich die Staumauer ist in einige Wanderrouten eingebunden.

Abb.13: Schutzgebiete in der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis

eigene Darstellung IfR Michael Beinroth

Die Karte der Abb. 13 zeigt die Überlappung von Schutzausweisungen für Natur- und Landschaftsschutz sowie Trinkwasserschutz, welche ein Ausdruck für die ökologische Sensibilität wie auch die kulturlandschaftliche Qualität der Region im südlichen Ennepe- Ruhr-Kreis ist.

Landwirtschaft In der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis wurden im Mai 2003 187 landwirtschaftliche Betriebe registriert, wovon 110 oder 58,8 % Nebenerwerbsbetriebe waren. Diese Quote liegt

IfR Institut für Regionalmanagement -23- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal in Breckerfeld bei ca. 53 % und in Ennepetal bei 66 %. Insgesamt wurden 4.451 Hektar landwirtschaftliche Fläche bewirtschaftet. Der Schwerpunkt der regionalen landwirtschaftlichen Produktion ist die Milchwirtschaft. Die Betriebsstruktur der Landwirtschaft wird in der Region überwiegend von Kleinbetrieben mit einer Größe zwischen 2 und 10 ha (Anteil ca. 40 %) bestimmt. Danach folgen Betriebe der Größenklassen von 10 bis 30 ha mit einem Anteil von 34 %. Betriebe mit einer Größe zwischen 30 und 50 ha nehmen einen Anteil von 10% an der Gesamtanzahl landwirtschaftlicher Betriebe ein. Der Anteil von Betrieben über 50 ha beträgt ca. 16 %. (vgl. Abb.14). Abb.14: Landwirtschaftliche Betriebsgrößenverteilung in der ILEK-Region

Landwirtschaftliche Betriebe nach Betriebsgröße

100% 90% 80% 70% über 50 ha 60% 30 - 50 ha 50% 10 - 30 ha 40% 2 - 10 ha 30% 20% 10% 0% Ennepe-Ruhr-Kreis Breckerfeld Ennepetal Region südl. Ennepe- Ruhr-Kreis

Quelle: Landesdatenbank des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik (LDS NRW, 09.05.2006)

Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung (AEP) Breckerfeld Für Teile des Stadtgebietes Breckerfeld liegt eine aktuelle, im Jahre 2004 erarbeitete Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung (AEP) vor (GFL Planungs- und Ingenieurgesellschaft GmbH). Die AEP umfasst eine Fläche von ca. 2.920 ha und enthält Handlungsempfehlungen für notwendige Umstrukturierungen von land- und forstwirtschaftlichen Verhältnissen, um so die Veränderungen des landwirtschaftlichen Strukturwandels in der Region abzufangen und die Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft zu sichern. Nachdem der nördliche Teil der Stadt Breckerfeld bereits durch Flurbereinigungsverfahren neu geordnet wurde empfiehlt die AEP in den südlichen Gemarkungen des Stadtgebietes Maßnahmen zur agrarstrukturellen Verbesserung im Rahmen einer Bodenordnung. Weitere, im Rahmen des ILEK relevante Ergebnisse sind nachfolgend zusammengefasst (AEP 2004): Flächenbewirtschaftung In dem Bereich Breckerfeld Süd wirtschaften 40 landwirtschaftliche Betriebe, davon 29 Haupt- und 11 Nebenerwerbsbetriebe. Insgesamt überwiegen die Aufstockungsabsichten sowohl bei Ackerland als auch bei Grünland, so dass ein Nachfrageüberhang von 271 ha (17% der derzeitigen Fläche) besteht. In der Viehhaltung wird ein Anstieg der Milchkuhhaltung durch Nachzucht von 9 % und in der Pensionspferdehaltung von 25%

IfR Institut für Regionalmanagement -24- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal erwartet. „Laut Prognose werden längerfristig bis zu 24 Betriebe im Haupterwerb verbleiben. Davon können 13 Betriebe in ökonomischer und personeller Hinsicht als weitgehend gesichert angesehen werden. In 6 Fällen gilt dies nur mit Einschränkungen; diese Betriebe weisen einen geringen ökonomischen Anpassungsbedarf auf“ (GFL 2004, S. 28). In der Bilanzierung ergibt sich ein mittel- bis langfristiges Defizit von 182,7 ha landwirtschaftliche Fläche. Dies entspricht 11% der derzeit bewirtschafteten Fläche. Insbesondere unter der Annahme, dass die Zahl der auslaufenden Betriebe vermutlich durch Aufgaben wirtschaftlich gefährdeter Betriebe höher als 4 sein wird (s. o.), ist auf längere Sicht mit einer relativ ausgeglichenen Situation auf dem Bodenmarkt, möglicherweise auch mit einem Überangebot zu rechnen. Ackerflächen dürften dagegen weiterhin knapp bleiben. Agrarstrukturelle Verhältnisse „Die durchschnittliche Größe der Bewirtschaftungseinheiten (Besitzstücke) im Planungsgebiet beträgt insgesamt 3,4 ha“ (GFL 2004, S. 36). Ackerflächen weisen dabei nur eine durchschnittliche Flächengröße von 3,1 ha und Grünland Besitzstücke liegen mit 3,5 ha nur wenig darüber, womit die Flächengrößen als weitestgehend unzureichend eingestuft werden. „“Insgesamt zeigen ein Fünftel der Betriebsleiter ein Interesse an einer Verbesserung der Flächenstruktur (Zusammenlegung)“ (GFL 2004, S. 39). Der Umfang des öffentlichen Wegenetzes wurde als ausreichend beschrieben, wobei der Zustand der Wege von der Hälfte der Betriebsleiter als verbesserungswürdig eingestuft wurde. Der Umfang und Zustand der Wirtschaftsgebäude wird als überwiegend ausreichend eingeschätzt, wobei die zukünftig frei werdenden Stallgebäude, Scheunen oder restlichen Gebäude umgenutzt werden sollen. Dabei handelt es sich überwiegend um Nutzungen für Wohnzwecke oder zu gewerblichen Zwecken (z.B. Vermietung als Lagerraum oder Verkaufsräume) (vgl. GFL 2004, S. 44). Agrotourismus Die agrotouristische Vermarktung in der ILEK-Region ist an den Verbund „Agrotourismus im südlichen Westfalen“ angeschlossen, welcher durch den „Verein zur Förderung des Agrotourismus e.V.“ unterstützt wird. Ein wesentliches Ziel des Verbundes ist es, das traditionelle Leben und Wirtschaften auf den Betrieben der Region mit zeitgemäßen und erlebnisorientierten Kultur- und Freizeitangeboten zu verknüpfen, um auf diese Weise zusätzliche Einkommensfelder für die Landwirtschaft zu eröffnen. In der ILEK-Region sind sechs Betriebe mit agrotouristischen Angeboten vertreten (Angaben der Landwirtschaftskammer NRW): - Ferienhof Böllhoff, Gut Braband, Ferienhof Bohmer, Waldbauernhof Baunscheid, Milchbauernhof Greßhöner und das Mühlenhof-Museum. Die Angebote sind auf Zielgruppen unterschiedlichen Alters ausgerichtet mit z.B. Vermarktung von Qualitätsprodukten, Gastronomie, Erlebnisangeboten insbesondere für Kinder und Jugendliche, aber auch Kulturangeboten. (vgl. Internet www.agrotourismus.de). In dem Zusammenhang sei auch auf die in der Region erfolgreich gestartete Vermarktungsinitiative Bauernhoferlebnis Ruhrtal hingewiesen, welche mit Unterstützung des Programms Regionen Aktiv des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft durchgeführt wird.

IfR Institut für Regionalmanagement -25- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Forstwirtschaft Das zuständige Forstamt in der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis ist das Forstamt Gevelsberg. Das Forstamt Gevelsberg ist eines von 35 Forstämtern als untere Forstbehörde in Nordrhein-Westfalen. Es betreut den Wald innerhalb der kreisfreien Städte Bochum und Herne und des Ennepe-Ruhr-Kreises, welches in 5 Forstreviere/ Forstbezirke unterteilt ist. Die Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis befindet sich in den Forstbetriebsbezirken (FBB) Breckerfeld und Ennepetal. Der Zuständigkeitsbereich des Forstamtes Gevelsberg umfasst 14.500 Hektar Privat- und Körperschaftswald. Davon sind ca. 7.500 ha Wald in fünf Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) zusammengeschlossen. Zuständig für die ILEK Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis sind die FBG Ennepetal und FBG Breckerfeld. 75 v. H. der Waldbauern in Breckerfeld gehören der FBG Breckerfeld an. Die forstlichen Aufgaben vor Ort werden hierbei durch die Forstbetriebsbeamten in den fünf Forstrevieren durchgeführt. Die nicht in Forstbetriebsgemeinschaften zusammengeschlossenen privaten Waldbesitzer werden weitestgehend kostenlos durch Rat und Anleitung in allen ihren Wald betreffenden Fragen durch die Förster vor Ort beraten. Der größte Teil der Waldflächen in den zwei Kommunen befindet sich in privater Hand. In der Stadt Breckerfeld befinden sich 2446 ha der insgesamt 2590 ha Wald in Privat- und 144 ha in Kommunalbesitz. Die Stadt Ennepetal besitzt 414 ha der insgesamt 2625 ha Waldfläche. Das heißt, es befinden sich 2211 ha Wald im Privatbesitz. Mit einem Waldanteil von über 42 % besitzt die Region auch ein erhebliches Potenzial zur Nutzung der nachwachsenden Ressource Holz als alternative Einkommensquelle für Landwirte und Waldbauern. In diesem Thema engagiert sich u. a. der regional ansässige Verein „Holz-Energie-Direkt e. V“. bereits seit einigen Jahren.

2.3. Vorhandene Planungen und übergeordnete Vorgaben Der Erstellung des ILEK und der weiteren Planung von Maßnahmen liegen folgende Planungsvorgaben zugrunde: Landesentwicklungsplan (LEP) Die siedlungsräumliche Grundstruktur der zwei Städte der Region südlicher Ennepe-Ruhr- Kreis wird im Rahmen der zentralörtlichen Gliederung unterschiedlich bewertet. Die Stadt Ennepetal wird noch als Ballungsrandzone angesehen, wobei die Stadt Breckerfeld als Gebiet mit überwiegend ländlicher Raumstruktur bezeichnet wird. Dabei wird die Stadt Ennepetal als Mittel- und die Stadt Breckerfeld als Grundzentrum ausgewiesen. Gebietsentwicklungsplan (GEP) Die ILEK Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis mit den Städten Breckerfeld und Ennepetal liegt im Geltungsbereich des Teilabschnitts Oberbereich Bochum / Hagen, der 2001 rechtskräftig geworden ist. Der GEP weist neben Bereichen zum Schutz der Natur, die als Naturschutzgebiete festgesetzt sind (vgl. Abb. 13), Wasserschutzbereiche um die Hasper Talsperre im Norden Breckerfelds, sowie im Süden der Region um die Ennepetal- und Heilenbecker Talsperre aus. Der gesamte Außenbereich der Region südlicher Ennepe-Ruhr-

IfR Institut für Regionalmanagement -26- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Kreis ist als Bereich zum Schutz der Landschaft und zur landschaftsorientierten Erholung ausgewiesen. Flächennutzungspläne der Kommunen Die im Rahmen des ILEK relevanten Darstellungen der Flächennutzungspläne der Städte Breckerfeld und Ennepetal entsprechen im Wesentlichen den derzeitigen Nutzungen.

Sonstige relevante Vorgaben und Vorarbeiten, welche im Rahmen der Erarbeitung und Umsetzung des ILEK-Konzeptes Berücksichtigung finden und hier zu benennen sind:

Stadtentwicklung, Dorfentwicklung Stadt Breckerfeld: Gestaltungssatzung Ortskern Breckerfeld Zur Erhaltung der geschlossenen städtebaulichen Erscheinungsform und des bauhistorischen Gesamtcharakters hat die Stadt Breckerfeld 1990 eine Gestaltungssatzung aufgestellt. Der räumliche Geltungsbereich der Satzung umfasst den historischen Ortskern. Stadt Ennepetal: Planungsleitbild und Einzelhandelskonzept Die Stadt Ennepetal hat u.a. folgende Gutachten aufgestellt: Planungsleitbild Ortsmitte Voerde – Stadt Ennepetal (2001): Im Rahmen eines kooperativen Planungsprozesses wurde gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern ein Leitbild für Voerde- Mitte entwickelt (erarbeitet durch das Büro Wolters und Partner) Leitbild – Innenstadtentwicklung Ennepetal-Milspe (2001): Für den Innenstadtbereich von Ennepetal-Milspe wurde ein Strukturkonzept mit einem mittelfristigen Zeithorizont im Rahmen des weiteren Planungsprozesses erarbeitet. In dem Konzept wurden die Handlungsfelder Standortentwicklung, Einzelhandel, Stadtgestalt, Verkehr und Kultur/Freizeit gebildet (erarbeitet durch das Büro Pesch und Partner). Einzelhandelskonzept – Nahversorgung in der Stadt Ennepetal (2005): Im Rahmen des Einzelhandelskonzeptes wurde ein Entwicklungsleitbild mit einem Nahversorgungskonzept für die Stadt Ennepetal erstellt (erarbeitet durch das Büro Junker und Kruse).

Touristische Vermarktung Die interkommunale Initiative „das Ruhrtal“ Die Tourismusentwicklung wird seit einigen Jahren im nördlichen Teil des Ennepe-Ruhr- Kreises mit Unterstützung der interkommunalen Initiative „das Ruhrtal“ vorangetrieben. Anfangs haben sich im Rahmen dieser Initiative die Städte Bochum, Hagen, , , (Ruhr), , der Ennepe-Ruhr-Kreis und der Regionalverband Ruhr zu einer dauerhaften regionalen Kooperation zusammengeschlossen. Mittlerweile wurde die Initiative um die Städte Dortmund, Essen, Oberhausen und Mülheim a. d. Ruhr erweitert. Die Kooperation basiert auf der Erkenntnis, dass Regionen im europäischen Wettbewerb nur durch gemeinsame Zukunftskonzepte bestehen können wobei es zum einen darum geht, die Lebensqualitäten für die Menschen vor Ort zu erhöhen und zum anderen die Region für die Anwerbung und der Erhalt hoch qualifizierter Arbeitskräfte zu attraktivieren. Allen Beteiligten ist bewusst, dass dies den „weichen“ Standortfaktoren wie Kultur- und Freizeitangeboten und

IfR Institut für Regionalmanagement -27- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Landschafts- und Umweltqualitäten beeinflusst wird. Leitprojekte des Ruhrtalprojektes sind z.B. Erhalt und Ausbau der RuhrtalBahn, der RuhrtalRadweg, der Wasserwanderweg Ruhr und der Ruhrschiffahrt (näheres siehe www.dasruhrtal.de).

Regionen Aktiv – Bauernhoferlebnis Ruhrtal Mit dem Modellprojekt „Land gestaltet Zukunft“ des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) sollen 18 Modellregionen in Deutschland zeigen, welche neuen Wege in der ländlichen Entwicklung möglich sind und wie die Anforderungen der Bevölkerung an die Landwirtschaft stärker als bisher berücksichtigt werden können. Die Modellregionen sollen mit ihren innovativen Ideen zu Vorbildern für eine integrierte ländliche Entwicklung und zu einer funktionierenden Stadt-Land-Beziehung werden. Hierbei wurden die 18 Regionen im Zeitraum von 2002 – 2005 finanziell gefördert. In der Modellregion „Östliches Ruhrgebiet“ ist das Projekt „Bauerhoferlebnis im Ruhrtal“ eines von insgesamt 29 Projekten. Das Projekt gehört in das Handlungsfeld „4. Landwirtschaftliche Dienstleistungen für Naturschutz, Naherholung und Kultur“. Ziele des Projektes sind eine Attraktivitätssteigerung für die Region, die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen auf den Höfen, die Stärkung der Kommunikation zwischen Landwirtschaft, Verbrauchern, Wasserwirtschaft und Naturschutz, die Verbesserung des touristischen Angebotes und die Zunahme der Kundenkontakte (vgl. www.stadt-land-hof.de oder www.bauernhoferlebnis-ruhrtal.de). Das Projektgebiet erstreckt sich entlang der Ruhr von Schwerte über Holzwickede und Iserlohn bis nach Fröndenberg.

Naturschutz, Kulturlandschaftspflege Die Biologische Station im Ennepe-Ruhr-Kreis e.V. Die Biologische Station ist eine Einrichtung des gemeinnützigen Trägervereins „Biologische Station im Ennepe-Ruhr-Kreis e.V“. Der Verein setzt sich aus Vertretern der Land- u. Forstwirtschaft, der Fischerei, den Imkern und den Naturschutzverbänden zusammen. Finanziert wird die Station mit ihren vier hauptamtlichen Mitarbeitern aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen, des Regionalverbandes Ruhr und des Ennepe-Ruhr-Kreises. Die Biologische Station ist Teil eines landesweiten Netzes von Stationen, die auf Grundlage der „Förderrichtlinie für Biologische Stationen in NRW“ arbeiten. Arbeitsschwerpunkte sind: - Bestandserfassung von Flora und Fauna in Schutzgebieten, - Planung und Umsetzung von Schutzkonzepten in der Kulturlandschaft, - Kooperationspartner für die Land- und Forstwirtschaft sowie Naturschutzbehörden, - Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung und die Besucherlenkung in Schutzgebieten. Die Biologische Station wirkt u.a. bei der Durchführung von Infrastruktur- und Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen der Vermarktung von wandertouristischen Angeboten mit und stellt daher zusammen mit den vor Ort aktiven Wandervereinen eine wichtige Kompetenzstelle bei der Aufstellung und Umsetzung des integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes dar.

IfR Institut für Regionalmanagement -28- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

3. Analyse der regionalen Stärken und Schwächen Die Stärken und Schwächen bilden die Ausgangsbasis, um Ziele und Handlungsfelder für die zukünftige regionale Entwicklung zu identifizieren und Ansatzpunkte für gemeinsame Handlungsstrategien aufzuzeigen. Die zu untersuchenden relevanten Aspekte sind vornehmlich aus der vorstehenden Bestandsaufnahme, den in der Region bereits vorhandenen Konzepten sowie aus den Stellungnahmen der regionalen Akteure abgeleitet und zeigen die wesentlichen Stärken und Kompetenzfelder der Region im Hinblick auf eine integrierte ländliche Entwicklung. Im Rahmen von insgesamt vier projektbegleitenden Arbeitskreisen sowie eines Projektworkshops am 08.03.2006 wurden darüber hinaus die Einschätzungen von Bürgerinnen und Bürgern zu den Stärken und Schwächen, zu Handlungsbedarfen und Problemstellungen einer ländlichen Entwicklung in der ILEK-Region eingehend diskutiert und bewertet. Nachfolgend sind die wesentlichen Stärken-Schwächen-Merkmale als Bestimmungsfaktoren der Regionalentwicklung in der Region eingeordnet. Die Ergebnisse der Analyse bestätigen im Wesentlichen die Aussagen bereits vorliegender Konzepte und Planungen (s. Kap. 2.2, 2.3) Sie bestätigen auch im Wesentlichen die Bewertungen einer aktuellen Stärke- Schwächen-Analyse für den ländlichen Raum in Nordrhein-Westfalen des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) des Landes NRW (s. MUNLV 2006).

Die zur Erarbeitung der Entwicklungskonzeption mit den beiden Städten Breckerfeld und Ennepetal und dem Ennepe-Ruhr Kreis vereinbarten Themenbereiche des ILEK lauten - Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung, - Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Landentwicklung und werden in der folgenden Abhandlung zu den Stärken, Schwächen und Entwicklungspotenzialen aufgegriffen.

3.1. Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung

Stärken, Entwicklungspotenziale Wohnqualität und Kaufkraftpotenzial: Die abwechslungsreiche Landschaft sowie die gute überregionale Verkehrsanbindung und die noch bezahlbaren Grundstückspreise machen die Region zu einem attraktiven Wohnstandort. Darüber hinaus wird der Region eine stabile Kaufkraftentwicklung vorausgesagt. Ein von der Südwestfälischen IHK Hagen veröffentlichtes Gutachten (s. Kap. 2.2) prognostiziert trotz des demographischen Schrumpfungsprozesses in den nächsten Jahren eine Steigerung der Kaufkraft im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis. Entsprechend der getroffenen Wachstumsannahmen liegt danach die Kaufkraftentwicklung der Region jeweils über den Zahlen des gesamten EN-Kreises. Erholungsqualität der Naturlandschaft und Kaufkraftpotenzial in der Region: Der südliche Ennepe-Ruhr-Kreis zeichnet sich durch eine attraktive und schützenswerte Kulturlandschaft aus, die für Erholungssuchende und Touristen noch sehr viel erlebbare Natur bietet. Dabei stellt sich die Landschaft mit dem hohen Waldanteil, den Seen und

IfR Institut für Regionalmanagement -29- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Kerbtälern als besonders abwechslungsreich dar. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal ist die bei gutem Wetter erlebbare Fernsicht, die z. B. am Wengeberg - mit 441 m höchste Erhebung im Kreisgebiet - bis ins Ruhrgebiet hinein reicht. Die Stadt Breckerfeld ist als alte Hansestadt auch ein staatlich anerkannter Luftkurort. Unter den 10 Naturschutzgebieten der Region, insbesondere in den Tallagen gibt es auch Schutzgebiete von europäischem Rang (FFH-Gebiete) und viele schützenswerte Biotope. Vielfältige Naherholungs- und Freizeitangebote: Das touristische Angebot zeichnet sich durch zahlreiche Aktivfreizeit- und Naherholungsschwerpunkte mit z. T. überregionaler Bedeutung aus. Eine Hauptattraktion ist ohne Zweifel die überregional bekannte, als Naturdenkmal geschützte Kluterthöhle in Ennepetal-Milspe. Seit 2004 wird auch die Glörtalsperre als überregional bedeutsamer Erholungsschwerpunkt vermarktet. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal stellen die in ein verzweigtes Wanderwegenetz eingebundenen Talsperren dar (s. Kap. 2.2), sowie die zahlreichen kultur- und siedlungsgeschichtlichen Objekte in den Städten. Als Beispiel sei der Stadtkern mit Befestigungsmauer oder das Heimatmuseum in Breckerfeld genannt. Das Erlebnis von Natur und Landschaft ist jedoch nicht auf Wandern und Spazieren gehen beschränkt, sondern auch für Radfahrer und Mountainbiker sehr attraktiv. In schneereichen Wintern besteht darüber hinaus auf gebahnten Loipen die Möglichkeit zum Skilanglauf. Touristische Vermarktung mit zahlreichen Naturerlebnisangeboten: Die Binnen- und Außenvermarktung ist auf verschiedene Organisationsstrukturen gestützt. Dazu zählen die Stadtmarketingorganisationen der beiden Städte, die aktiven Ortsgruppen der Wandervereine, die bei der Kreisverwaltung Ennepe-Ruhr angesiedelte EN-Agentur, die Kluterthöhle und Freizeit GmbH aber auch z.B. die Biologische Station des Kreises Ennepe- Ruhr und der von der Landwirtschaftskammer NRW unterstützte Verbund Agrotourismus im südlichen Westfalen. Gute Verkehrsanbindung: Die überregionale Verkehrsanbindung (Autobahnen A 1, A 45, A 46, Bahnverbindung in den Raum Rhein-Ruhr) ist sehr gut. Die Städte verfügen außerdem über noch ausreichende Nahverkehrsangebote. Angebotsverbesserungen wie z. B. Bürgerbus in der Stadt Ennepetal wurden in den letzten Jahren umgesetzt.

Schwächen Demographische Entwicklung – Überalterung und Schrumpfung: Aufgrund der demographischen Entwicklung ist in der Kreisregion in Zukunft von einer deutlichen Tendenz der Überalterung auszugehen. Dadurch werden geänderte Maßstäbe der Versorgung und des soziokulturellen Lebens in der Regionalentwicklung zugrunde zu legen sein, deren Reichweite heute noch nicht ausreichend abgeschätzt werden kann. Innenstädte und Ortskerne mit Verkehrsproblemen: Hohes Verkehrsaufkommen auf den innerstädtischen Straßen führt zu Beeinträchtigungen der Wohn- und Aufenthaltsqualität, wovon insbesondere der Stadtkern Breckerfeld betroffen ist aber auch verschiedene Stadtteile von Ennepetal vergleichbaren Belastungen ausgesetzt sind, so z.B. der Stadtteil Milspe durch die Bundesstraße 7. Hinsichtlich der Anbindung von touristischen Zielen aus den Stadtgebieten, v a. den Talsperren oder den Ausgangs- und Endpunkten von zentralen

IfR Institut für Regionalmanagement -30- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Wanderrouten, bestehen noch Defizite bei den Nahverkehrsangeboten (B7 hat für Breckerfeld keine Bedeutung!). Geringe Grundversorgung in den ländlich geprägten Siedlungsbereichen: Bezüglich der Grundversorgung besteht ein offensichtliches Gefälle von den Kernstädten hin zu den dörflichen Stadtbezirken. Gleichzeitig nimmt die Unterauslastung der Infrastruktur in den Dörfern weiter zu und Angebote müssen häufig gänzlich eingestellt werden. Bedarf an gastronomischen Einrichtungen: Das Angebot an gastronomischen Einrichtungen ist im ländlichen Außenbereich nur unzureichend vorhanden. Insbesondere für Tagesgäste und Wanderer existieren in der Nähe von Wanderrouten nur wenige gastronomische Angebote. Noch kein ausreichendes Tourismusmarketing als Region: Die Region mit den Städten Breckerfeld und Ennepetal bietet wie bereits ausgeführt vielfältige Freizeit- und Erlebnisangebote. Handlungsbedarf sehen die im ILEK beteiligten Akteure allerdings insbesondere in der Vernetzung von Anbietern und ihrer Angebotsinfrastruktur und in einer griffigen und einheitlichen Vermarktung der Region nach innen und außen. So fehlen z.B. häufig vernetzt ausgewiesene und beschilderte Rad-, Reit- und Wanderwege mit Anschluss an Besichtigungspunkte oder an die Gastronomie. Als Folge werden die gemeinsamen Nachfragepotenziale in der Region noch nicht ausreichend genutzt.

Schlussfolgerungen: Die Analyse zu „Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung“ verdeutlicht das große Entwicklungspotenzial der beiden Städte Breckerfeld und Ennepetal im Bereich der Vernetzung und des Marketing von Natur-, Erlebnis- und Freizeitangebote sowie von kulturellen und siedlungsgeschichtlichen Sehenswürdigkeiten bis hin zu Gastronomieangeboten. Hier gilt es, gemeinsame zielgruppenorientierte Angebotsstrukturen weiter zu entwickeln und noch intensiver als bisher nach außen zu vermarkten. Die Erhaltung und Verbesserung der dörflichen Räume und ihrer Angebote (Nahversorgung, historische Bausubstanz etc) gehören unabdingbar dazu.

3.2. Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Landentwicklung

Stärken, Entwicklungspotenziale Forstwirtschaft ist als regionaler Energielieferant ein zunehmend wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Region ist geprägt durch größere, zusammenhängende Waldgebiete. Charakteristisch für nordrhein-westfälische Verhältnisse ist der hohe Anteile an privatem Waldbesitz. Die Holz- und Forstwirtschaft ist ein ausgeprägtes Kompetenzfeld mit erheblichen Innovationsmöglichkeiten. Dies gilt insbesondere für die Mobilisierung weiterer Rohstoffreserven für die Holzindustrie und Energieerzeugung. Im Bereich der Forstwirtschaft bestehen neben der traditionellen Holzvermarktung und Brennholznutzung weitere große Potenziale auf dem Feld der regenerativen Energienutzung (z. B. Holzhackschnitzel, Holzpellets), die heute noch kaum genutzt werden (vgl. MUNLV 2006, S. 44 ff). Mit weiter steigenden Energiepreisen bei den fossilen Energieträgern sowie wachsendem Umweltbewusstsein eröffnen sich in diesem Bereich neue Absatzmärkte und Einkommensquellen.

IfR Institut für Regionalmanagement -31- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Der Landwirtschaft kommt als den Natur- und Kulturraum traditionell prägende Nutzung eine grundsätzliche Bedeutung für die Entwicklung der regionalen Kompetenzfelder zu. Trotz relativ geringer Bedeutung der Landwirtschaft für den direkten Anteil am Volkseinkommen hat sie sehr hohe Bedeutung für die Landschaftsqualität, die touristische Attraktivität, die Naherholungseignung und die ländliche Baukultur. Die Sicherung der Existenz bestehender Landwirtschaftsbetriebe liegt deshalb auch zukünftig im Interesse des Allgemeinwohls. Auch das vorhandene agrotouristische Entwicklungspotenzial der Landwirtschaft in der ILEK Region stellt eine wichtige zusätzliche Einkommensmöglichkeit für landwirtschaftliche Betriebe dar und ist von besonderer Bedeutung für die Entwicklung des regionalen Kompetenzfeldes Tourismus. Naturschutzfachlich wertvolle, durch angepasste landwirtschaftliche Nutzung entstandene Biotoptypen (u. a. Feucht- und Nasswiesen, Talauen). Die oben bereits erwähnte besondere Bedeutung der Landwirtschaft für die Kulturlandschaftspflege spiegelt sich in zahlreichen wertvollen Kulturbiotopen wieder. Diese machen den Reiz der Landschaft und damit auch den touristischen Wert aus. Darüber hinaus sind sie aus naturschutzfachlicher Sicht von höchstem Wert. Schwächen

Bedarf zur Optimierung der landwirtschaftlichen Flächenbewirtschaftung in zahlreichen Gemarkungen gegeben. Die Flur- und Wegeverhältnisse entsprechen in vielen Gemarkungen der Region heute nicht mehr den Erfordernissen moderner Landwirtschaftsbetriebe. Gerade in den landwirtschaftlich produktiven Gebieten kommt der Flächenverteilung und -größe eine herausragende Rolle zu. In diesen Gebieten ist dem Bedarf zur Verbesserung der Flur- und Wegeverhältnisse durch den Einsatz der Bodenordnung nachzukommen.

Schlussfolgerungen: Die Analyse zu „Land- und Forstwirtschaft, Landentwicklung“ verdeutlicht, dass ein bedeutendes Entwicklungspotenzial der Landentwicklung in der notwendigen Integration von Nutzungsinteressen der Land- und Forstwirtschaft, der Wasserwirtschaft, des Naturschutzes und des Tourismus liegt. Dem Bedarf zum Einsatz von geeigneten Instrumenten der Bodenordnung ist dabei nachzukommen, wie u. a. bereits in der Agrarstrukturellen Entwicklungsplanung Breckerfeld dargestellt (s. Kap. 2.2). Die Landwirtschaft der Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis wirtschaftet noch stabil, dennoch haben die Betriebe vor dem Hintergrund des anhaltenden Agrarstrukturwandels zunehmend Probleme, eine wettbewerbsfähige Bewirtschaftung flächendeckend aufrecht zu erhalten. Zukünftig wird deshalb eine Erschließung von alternativen Einkommensfeldern in der Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnen. Direktvermarktung und agrotouristische Dienstleistungen bieten in der Region noch ein Entwicklungspotenzial in Ergänzung des bereits bestehenden Angebotes.

IfR Institut für Regionalmanagement -32- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

4. Zielvorstellungen und Handlungsfelder der integrierten ländlichen Entwicklung in der Region 4.1. Zielvorstellungen und Handlungsfelder

Die nachfolgenden, im Rahmen des Beteiligungsprozesses von den regionalen Akteuren erarbeiteten Entwicklungsziele und Handlungsfelder setzen an den Ergebnissen der Analyse der Region und den festgestellten Stärken und Schwächen sowie Kompetenzfeldern an. Die Stärke-Schwächen-Analyse zeigt, dass die in der Region bestehenden Strukturen gute Rahmenbedingungen für eine integrierte regionale Entwicklung darstellen. „Integriert“ bezieht sich in dieser Perspektive auf das Zusammenwirken aller beteiligten Akteure aus der Bürgerschaft und Kommunalpolitik der Kommunen, sowie seitens der Fachinstitutionen und berufsständischer Interessenvertretungen. Der Bildung tragfähiger Kooperationsstrukturen auf möglichst vielen inhaltlichen Ebenen wird deshalb im Rahmen des ILEK ein besonderer Wert beigemessen. Unter Erhaltung des Entscheidungsspielraumes der einzelnen Kommunen sollen Synergieeffekte durch integrierte Entwicklungsmaßnahmen zum Nutzen der gesamten Region gefördert werden. Dabei wird eine enge Verknüpfung mit weiteren Entwicklungsinitiativen in der Region angestrebt.

Auf Grundlage der formulierten Themenbereiche - Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung, - Land-/ und Forstwirtschaft und Landentwicklung bauen die Zielsetzungen und Handlungsfelder der integrierten ländlichen Entwicklungsstrategie auf den Entwicklungspotenzialen der Region auf, welche oben (Kap. 3) dargestellt sind.

4.2. Themenbereich Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung

Handlungsfeld Wanderrouten und Infrastruktur Die Entwicklung touristischer Wanderrouten mit dazugehöriger notwendiger Infrastruktur ist ein zentrales Thema in der ILEK-Region im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis. Hier gilt es, räumliche Vernetzungen von kulturellen Sehenswürdigkeiten, Erholungsangeboten und erlebnisorientierten Freizeiteinrichtungen mittels vorhandener Themenrouten noch wirksamer miteinander zu verknüpfen. Gleichzeitig sind touristische Potenziale durch die Entwicklung neuer Angebote zu schaffen. In dem Zusammenhang wird ein integrierendes Wanderwegekonzept angestrebt. Dabei sind zielgruppenorientierte Angebote (Kinder, Jugendliche, Familien, Senioren) zu schaffen (s. Projekt Kap. Nr. 6.1.1, 6.1.2). Auch das Erlebbarmachen der Natur bildet eine besonders wichtige Zielstellung. Vor allem Kindern und Jugendlichen sollte auf spielerische und vor allem sinnliche Art und Weise die Wahrnehmung der Umwelt der Region näher gebracht werden. Dazu sind Einrichtungen wie z.B. ein Wald- und Abenteuerspielplatz, Erlebnispfade für Kinder und Jugendliche, Rundwege mit sportlichen und naturkundlichen Stationen oder ein Klettergarten geeignet (s. Projekt Kap. Nr. 6.1.2).

IfR Institut für Regionalmanagement -33- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Weiterhin gilt es, eine einheitliche Beschilderung der Wanderwege mit einem touristischen Beschilderungskonzept zur Anbindung des Standortes an das Umfeld. Zur Wiedererkennbarkeit sollte ein eigenes Logo (Corporate Identity) für die „Wanderwelt SüdspitzEN“ entwickelt werden. An verschiedenen Stellen sind Sanierungs- oder Ausbauarbeiten an den Wanderwegen erforderlich, wobei zur Konfliktvermeidung auch die Trennung von Nutzungen für Reiten, Radfahren und Wandern zu berücksichtigen ist (s. Projekt Kap. Nr. 6.1.1). Das Thema Mobilität, insbesondere die Freizeitmobilität, hat eine wesentliche Bedeutung in diesem Handlungsfeld. Die Mobilitätsangebote müssen auf die Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt sein und flexible Nutzungsmöglichkeiten eröffnen. Auch die Taktzeiten des ÖPNV sind an die Bedarfe der Besucher und Wanderer noch besser anzupassen, so z. B. an Sonn- und Feiertagen. Ebenso ist die Erreichbarkeit der Wanderrouten von den Ortszentren mit Nahverkehrsangeboten zu verbessern. Daneben ist das Einrichten weiterer infrastruktureller Maßnahmen an Wanderrouten wie z.B. Schutzhütten zum Unterstellen und Verweilen, aber auch eine angemessene Beschilderung mit Informationstafeln sowie Info-Stationen (s. Projekt Kap. Nr. 6.1.1) erforderlich.

Handlungsfeld Dorfentwicklung und Stadtmarketing Die traditionell historische Gebäudesubstanz in beiden Städten ist ein prägender Aspekt für das Erscheinungsbild in der Region. Durch eine Dokumentation und Inwertsetzung von bauhistorischen Objekten und Besonderheiten mittels geeigneter Marketingmaßnahmen gilt es, das kulturgeschichtliche Bewusstsein der Bevölkerung und der Gäste in der Region zu stärken. Dies trifft auch auf die Dokumentation des in der Region typischen traditionellen bäuerlichen Handwerks zu, wenn z.B. handwerkliche Arbeits- und Lebensweisen auf Hinweisschildern dargestellt und anhand von Vorführungen erfahrbar gemacht werden. Darüber hinaus sollten regionale Spitzenleistungen von regionalen Unternehmen aus Handel, Handwerk und Dienstleistung z.B. über ein regionales touristisches Marketing (Karte, Pressemedien, Internet) vorgestellt werden. (s. Projekt Kap. Nr. 6.1.3). Veranstaltungen und Kulturangebote geben ein Bild des aktiven kulturellen Lebens in der Region. Diese müssen mit Unterstützung des Stadtmarketings der Kommunen realisiert und zielgruppenorientiert in der Öffentlichkeit nach innen und nach außen präsentiert werden. Erlebnisangebote mit regionstypischen „Live-Erlebnissen“, wie z.B. ein Westfälischer Hansetag oder ein Jakobus Pilgermarkt sind als touristische Destination und Werbeplattform mit Vorbildcharakter in der Region zu entwickeln (s. Projekt Kap. Nr. 6.1.4). Maßnahmen zur Aufwertung der Ortskerne, welche seitens der beiden Städte und mit Unterstützung ihrer jeweiligen Stadtmarketingorganisationen in der Vergangenheit bereits durchgeführt wurden, gilt es weiter zu intensivieren. Insbesondere vor diesem Hintergrund ist das Projekt zur Attraktivierung der Ortskerne und Aufwertung der Ortsdurchfahrten motiviert. Dabei gilt es, touristische und kulturelle Angebote in die Dorfentwicklung einzubinden und die Funktion der Ortskerne und Innenstädte als Info- und Treffpunkte stärker zu betonen. Eine Verbindung zur landschaftsräumlichen Situation soll durch ergänzende Kultur- und Naturerlebnisangebote und Veranstaltungen, wie z.B. durch einen Bäuerlichen Wochenmarkt geschaffen werden.

IfR Institut für Regionalmanagement -34- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Ein wichtiger Aspekt in dem Zusammenhang ist auch die mögliche und sinnvolle Umnutzung von Gebäuden z.B. als öffentlicher Veranstaltungsort, aber auch durch Folgenutzung als Dorfladen insbesondere in den Ortsteilen mit zukünftig nicht mehr ausreichender Grundversorgung (s. Projekt Kap. Nr. 6.1.3). Zu diesem Zweck sind Dorferneuerungsmaßnahmen zur Erhaltung alter ländlicher Bausubstanz sowie Umnutzung von leer fallenden ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäuden anzustreben.

4.3. Themenbereich Land- und Forstwirtschaft, Landschaftspflege und Naturschutz Handlungsfeld Bodenordnung In der ILEK-Region des südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis gilt es, die unterschiedlichen Belange von Wasserwirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz und Siedlungsentwicklung aufeinander abzustimmen und nach Möglichkeit mit dem Ziel multifunktionaler Flächennutzungen weiter zu entwickeln. In dem Zusammenhang ist ein integrierendes Wege- und Flächenmanagement anzustreben, welches die unterschiedlichen Akteure frühzeitig einbezieht und Flächennutzungskonflikte frühzeitig ausräumen kann. Dafür besonders geeignete Instrumente kann die Bodenordnung zur Verfügung stellen. Notwendige Maßnahmen der Bodenordnung wurden im Rahmen der Erarbeitung des ILEK von den beiden Städten und den Vertretern der Land- und Forstwirtschaft begrüßt, um die vorgenannten Ziele der Landentwicklung realisieren zu können und insbesondere auch die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft durch Verbesserung der Flurverhältnisse erhalten zu können. Unter diesem Gesichtspunkt sind arbeitswirtschaftlich angemessene Flurstückgrößen und -zuschnitte sowie optimale Arrondierungen der hofnahen Flächen unerlässlich. Die vorliegende Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung Breckerfeld (2004) zeigt auf der Grundlage einer qualifizierten Bedarfsermittlung konkrete Handlungsbedarfe für Bodenordnung auf (s. Projekt Kap. Nr. 6.2.1). Weiterhin ist es Ziel, die landwirtschaftlichen und forstlichen Wege bedarfsangepasst auszubauen unter Berücksichtigung einer möglichen multifunktionalen Nutzung (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Tourismus, etc.) Die festgeschriebenen Qualitätsanforderungen an Wanderwege sind dabei kritisch im Auge zu behalten.

Handlungsfeld Kulturlandschaftspflege und Agrotourismus In dem Kontext gilt es auch, zusätzliche Einkommensquellen für regionale landwirtschaftliche Betriebe zu erschließen. Als wichtiger Beitrag zur Erhaltung der natürlichen Artenvielfalt erscheinen auch zukünftig Maßnahmen der Kulturlandschaftspflege mit örtlichen landwirtschaftlichen Betrieben im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis unabdingbar. Auf der Basis von bewährten Vertragsnaturschutzregelungen können die Betriebe ökologische Pflegeleistungen übernehmen bzw. Pflege durch extensive Beweidung durchführen. Umfangreiche vorhandene Erfahrungen und Vorarbeiten aus der Region (u. a. bei der Biologischen Station des Ennepe-Ruhr-Kreises, der Landwirtschaftskammer NRW und bei dem AfAO Soest) sind dabei zu nutzen. Eine Durchführung der Maßnahmen als naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen kann auf dafür geeigneten Flächen erfolgen, mit dem Ziel der Anrechnung auf dem kommunalen Ökokonto. An der Realisierung entsprechender Öko-Konto-Maßnahmen äußert insbesondere die Stadt Ennepetal Interesse. (s. Projekt Kap. Nr. 6.2.3).

IfR Institut für Regionalmanagement -35- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Neben den landschaftspflegerischen Maßnahmen sollten die landwirtschaftlichen Betriebe bei der Entwicklung von agrotouristischen Angeboten weiterhin unterstützt werden, um zusätzliche Angebote zu entwickeln. Hierbei kommt selbstverständlich die Einbindung qualifizierter Beratungsstellen wie z.B. der Landwirtschaftskammer NRW als qualifizierter Beratungsstelle eine besondere Bedeutung zu (s. Projekt Kap. Nr. 6.2.3).

Handlungsfeld Nutzung nachwachsender Rohstoffe

Auch der Forstwirtschaft bieten sich aufgrund des hohen Waldanteils Möglichkeiten zur Erschließung zusätzlicher Einkommensquellen durch die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz. Wie bereits in der Stärken- und Schwächenanalyse dargestellt, besitzen die Forstwirtschaft und das damit verbundene holzverarbeitende Gewerbe in der Region eine zunehmend wichtige wirtschaftliche Bedeutung. Ziel der integrierten ländlichen Entwicklung ist es, den nachwachsenden Rohstoff Holz als Energieträger und Werkstoff für die Region weiter zu entwickeln. Durch die auch in der Zukunft steigenden Öl- und Gaspreise wird die Nutzung von Holzhackschnitzeln zum Betrieb größerer Anlagen für Schulen, Kirchen, öffentliche Verwaltungsgebäude oder private Geschäftshäuser immer rentabler. Deshalb gilt es auch, Chancen durch Kooperationen von öffentlichen und privaten Stellen zu nutzen. In der ILEK-Region des südlichen Ennepe-Ruhr- Kreises ist im Rahmen der Lagerung, Aufbereitung und Vermarktung von Holzhackschnitzeln eine Zusammenarbeit zwischen dem Verein „Holz-Energie-Direkt e.V.“, den Forstbetriebsgemeinschaften, dem hiesigen Abfallentsorgungsunternehmen AHE und dem Energieversorger des Ennepe-Ruhr-Kreises AVU angedacht (s. Projekt Kap. Nr. 6.2.3).

4.4. Prüfindikatoren Die Prüfindikatoren dienen der Evaluierung von Projekten im Hinblick auf ihre Umsetzung und zu erwartende Wirkung in der Region. Prüfindikatoren sollen eine quantitative Bewertung, d.h. Messung eines vorgesehenen und tatsächlich erreichten Zielzustandes ermöglichen. Die Indikatoren sollten auch im Hinblick auf eine Beurteilung der Akzeptanz von Maßnahmen und der wirtschaftlichen Durchführbarkeit ausgewählt werden, weil diese entscheidend für die tatsächliche Realisierbarkeit der Maßnahmen sind. Die im Rahmen der ILEK Region im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis empfohlenen Prüfindikatoren sind auf die projektspezifischen Ziele abgestimmt und in den nachfolgenden Beschreibungen der Einzelprojekte (Kap. 6) dargestellt.

IfR Institut für Regionalmanagement -36- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

5. Entwicklungsstrategie und Leitprojekte Die Region verfolgt zur Realisierung der genannten Ziele eine integrierte Entwicklungsstrategie, bei der

- die vielfältige Kulturlandschaft als besonderer Wert sowohl für die zukunftsfähige land- und forstwirtschaftliche Nutzung, den Biotopschutz, wie auch als Basis für Naherholung und landschaftsbezogenen Tourismus betrachtet wird,

- die sektorübergreifende Vernetzung der regionalen Akteure als zentraler Ausgangspunkt für die Entstehung und Entwicklung innovativer Ideen für die ländliche Entwicklung gesehen wird, wobei jede Stadt ihr eigenes Profil behält. Hierbei steht die Strategie in Übereinstimmung insbesondere mit folgenden Entwicklungsansätzen:

- Ausbau und Verbesserung der touristischen Infrastruktur (ortsübergreifende Wanderwege und Infrastruktur mit Beschilderung) und Schaffung von Impulsen für ein umfassendes touristisches Marketing der Region

- Verknüpfung von Land- und Forstwirtschaft, Natur- und Freizeitaktivitäten, Gastronomie, Heimat- und Kulturpflege im Rahmen des touristischen Regional- marketing

- Sicherung der Grundversorgung in den ländlichen Ortsteilen u. a. durch Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements (Gewinnung regionaler Promotoren)

- Sicherung einer wettbewerbsfähigen Land- und Forstwirtschaft

- Holzenergienutzung in der Region durch Kooperation und Netzwerkarbeit sowie eine aktive Vermarktung durch die Waldbauern.

Die auf Grundlage der integrierten Entwicklungsstrategie entwickelten Projekte des ILEK lauten:

Themenbereich Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung Handlungsfeld Wanderrouten und Infrastruktur

- Leitprojekt: „Wanderwelt SüdspitzEN“ Maßnahmen im Themenbereich Wandern

- Infrastruktur- und Marketingmaßnahmen für ein professionelles Wanderwegesystem mit Themenwegen

- Integration des Wanderweges „Das Füchschen“

Maßnahmen im Themenbereich Infrastruktur

- Einrichten von Infopunkten an Wanderrouten

- Einrichten von Ruheplätzen an Wanderrouten

- erlebnisorientierte Wanderführungen mit „Rangern“

IfR Institut für Regionalmanagement -37- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

- Beschilderung des Aktivsportpfades um die Heilenbecker Talsperre

- Campingplatz Rüggeberg: Touristikangebote mit ökologischer Ausrichtung und Anlage eines Wald- und Abenteuerspielplatzes

- Aus- und Umbau des Campingplatzes Loh für unterschiedliche Zielgruppen zur naturnahen Freizeitgestaltung und Erholung

- Leitprojekt: Kinderfreundliche Region – Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien

- Tourismus und Stadtmarketing - Raus in die Natur (Waldhof Oberstenberg in Ennepetal) - Klettergarten

Handlungsfeld Dorfentwicklung und Stadtmarketing

- Leitprojekt: Attraktivierung der Ortskerne und Erhaltung historischer Bausubstanz

- Leitprojekt: Jacobus-Pilgermarkt in Breckerfeld

Themenbereich Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Landentwicklung: - Leitprojekt: Durchführung von Bodenordnung

- Leitprojekt: Hackschnitzelanlage mit angebundener Holzlagerung und -trocknung

- Projekt: Natur erleben und erfahren – Angebote der Landwirtschaft in der Kulturlandschaftspflege und im Agrotourismus

- Baumhaus“hotel“ in Anlehnung an den Campingplatz Rüggeberg (Übernachten in der Scheune)

- Regionale Marketingstrategie mit einheitlichem Logo

- Betrieb eines Gemüse-Dorfladens

- Angebot eines bäuerlichen Wochenmarktes

- Alte Haustierrassen erleben

Die anschließende Abbildung veranschaulicht die erarbeitete Entwicklungsstrategie.

Im nachfolgenden Kapitel 6 werden die einzelnen Projekte beschrieben.

IfR Institut für Regionalmanagement -38- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Abb.15: Strategie des Integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes im südlichen Ennepe-Ruhr- Kreis Städte Breckerfeld und Ennepetal Themenbereich Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung

Handlungsfeld Wanderrouten und Infrastruktur Handlungsfeld Dorfentwicklung und Stadtmarketing

Leitprojekt: Wanderwelt „SüdspitzEN“ Leitprojekt: Attraktivierung der Ortskerne und Erhaltung historischer Bausubstanz

Maßnahmen im Themenbereich Wandern Maßnahmen - Infrastruktur- und Marketingmaßnahmen für ein - Blumenpflanzungen auch um Baumbeete und professionelles Wanderwegesystems mit Pflanzkübel, Pflegeerhalt der Sitzbänke und Themenwegen Überholung der Altbestände. - Werbe- und Prospektmaterialien, Logo, Internet - Umfangreichere Markierungshinweise an - Integration des Wanderweges „Das Füchschen“ Gebäuden durch Denkmalschutztafeln mit Erklärungen ihrer Funktion in der Vergangenheit Maßnahmen im Themenbereich Infrastruktur - Stärkere Herausstellung historischer Bauobjekte - Einrichten von Infopunkten an Wanderrouten bei historischen Stadtrundgängen - Einrichten von Ruheplätzen an Wanderrouten - erlebnisorientierte Wanderführungen mit „Rangern“ Leitprojekt: Jacobus-Pilgermarkt in Breckerfeld - Beschilderung des Aktivsportpfades um die Heilenbecke Talsperre - Campingplatzes Rüggeberg: Touristikangebote mit Maßnahmen ökologischer Ausrichtung und Anlage eines Wald- - Literatur, Wanderkarten, Routenpläne etc. rund um und Abenteuerspielplatzes das Thema „Jakobusweg“ - Aus- und Umbau des Campingplatz Loh für - Speisen und Getränke unterschiedliche Zielgruppen für naturnahe Freizeitgestaltung und Erholung - Ausstellungen, Verkauf, Vorträge, Musikveran- staltungen, Gesprächskreise Leitprojekt: Kinderfreundliche Region – Angebote - Kinder- und Jugendangebote für Kinder, Jugendliche und Familien

Maßnahmen - Tourismus und Stadtmarketing - Raus in die Natur (Waldhof Oberstenberg) - Klettergarten

Themenbereich Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Landentwicklung

Leitprojekt: Durchführung von Bodenordnung Projekt: „Natur erleben und erfahren“

Maßnahmen Maßnahmen - Durchführung von Bodenordnung auf der - Qualifizierung des Angebotes anbietender Betriebe Grundlage von Bedarfen der Städte und der - Baumhaus“hotel“ (Übernachten in der Scheune) Land- und Forstwirtschaft - Betrieb eines Gemüse-Dorfladens - bäuerlicher Wochenmarkt Leitprojekt: Hackschnitzelanlage - Alte Haustierrassen

Maßnahmen - Vorbereitung der Organisationsstruktur zur Aufbereitung, Lagerung und zum Vertrieb von Holzhackschnitzeln

IfR Institut für Regionalmanagement -39- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

6. Projekte

Nachfolgend sind nicht nur die Leitprojekte, sondern auch weitere Einzelmaßnahmen, die im Laufe des ILEK-Prozesses entwickelt wurden, dargestellt. Flächenbezogene Ergebnisse sind in der beigefügten Themenkarte im Anhang Kap. 11.3 dargestellt. Die Darstellung der ausgewählten Projekte und Entwicklungsvorhaben erfolgt anhand der im Leistungsverzeichnis benannten Kriterien:

Einbindung von Akteursgruppen Strategische Verfahrensweise des bottom-up, welche das Projekt auszeichnet (z. B. Einbindung unterschiedlicher Aktionsgruppen, Verzahnung öffentlicher und privater Initiativen, Erhaltung / Schaffung von Arbeitsplätzen) Innovativer Ansatz Regional neuartiger Ansatz des Projektes, um das Projektziel zu erreichen Projektziel Das konkret erwartete Projektergebnis bzw. der Zielzustand des Projektes Projektträger Institutionen, welche das Projekt verantwortlich umsetzen. Diese müssen nicht identisch mit dem Förderantragsteller sein. Maßnahmen / Schritte zur Genauer Gegenstand von Maßnahmen des Projektes und Umsetzung geplanter Zeitraum der Durchführung. Kosten und Finanzierung Kosten von geplanten investiven und nicht investiven Maßnahmen und Fördermöglichkeiten Evaluierung der Umsetzung Projektbezogene Darstellung von Kriterien zur Evaluierung im Zuge der Umsetzung

6.1 Themenbereich Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung Handlungsfeld Wanderrouten und Infrastruktur 6.1.1 Leitprojekt: „Wanderwelt SüdspitzEN“

Anlass des Projektes Einbindung von Akteursgruppen Innovativer Ansatz Auf die Ausführungen in Kap. 4.2 wird hingewiesen und folgende nähere Darstellungen zur Veranlassung des Projektes an dieser Stelle ergänzt:

Das im Rahmen der Erstellung des ILEK mit Bürgerinnen und Bürgern erarbeitete Leitprojekt zielt auf eine Integration von bestehenden, zum Teil überregional bedeutsamen Wanderrouten unter dem gemeinsamen Motto „Wanderwelten SüdspitzEN“. Aus diesem

IfR Institut für Regionalmanagement -40- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Grund hat das Projekt für die Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis mit den Städten Breckerfeld und Ennepetal eine herausragende Bedeutung. Das Projekt erschließt sowohl den attraktiven Natur- und Erlebnisraum durch eine Verknüpfung von landschaftlich reizvollen Wanderwegen mit an der Route liegenden kulturhistorisch und touristisch einzigartigen Erlebnisangeboten als auch die touristischen Einrichtungen in der Region (s. Themenkarte Kap. 11.3). Auf diese Art sollen z.B. den Wanderern abwechslungsreiche Rast- und Verweilmöglichkeiten mit entsprechenden Verpflegungsmöglichkeiten angeboten werden, aber auch interessierten Landwirten und sonstigen Anbietern zusätzliche Einkommensmöglichkeiten eröffnet werden. Das in der ILEK-Konzeption entwickelte Wanderwegenetz ist das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit von Vertretern der beiden Städte Breckerfeld und Ennepetal, des Ennepe-Ruhr-Kreises, der Biologischen Station im Ennepe-Ruhr-Kreis e.V., des Sauerländer Gebirgsvereins und engagierten Bürgerinnen und Bürgern. In dieser frühen Projektphase ist außerdem die Einbindung der unteren Landschaftsbehörde erfolgt, um mögliche grundlegende Konflikte mit dem Natur- und Landschaftsschutz und mit landwirtschaftlichen Nutzungen frühzeitig zu berücksichtigen. Auf der Ebene von thematischen Arbeitsgruppen des ILEK (s. Kap. 9) wurde von Beginn an ein direkter Informations- und Interessensaustausch zwischen Belangen der Planung und der touristischen Vermarktung durch die Teilnehmer aus öffentlichen und privaten Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft genutzt, um die Wanderrouten schrittweise zu konkretisieren: - Herausarbeiten des konkreten Wegeverlaufes für das Wegenetz der „Wanderwelt SüdspitzEN“ - Aufstellen einer Wegeinfrastruktur unter planerischen und touristischen Gesichtspunkten (Ausbaubedarf, Beschilderung, Schutzhütten, nutzergerechte Ausführung von Informationspunkten, durchgängig einheitliche Markierungen bzw. Wiedererkennungsmerkmale der Route) Eine Schnittstelle mit weiteren beteiligten Akteursgruppen im ILEK-Prozess ergibt sich aus der Konzeptarbeit zu einer Wanderwegekarte „Wanderwelten SüdspitzEN“, da die geplante Karte sowohl Routeninformationen als auch Aussagen zu Gastronomie, Mobilität und anderen touristisch wichtigen Fragen beinhalten wird und die Möglichkeit für Werbeangebote interessierter Betriebe der Region umfassen soll (Marketingkomponente). Durch die Einbindung der genannten Akteursgruppen in den Umsetzungsprozess soll insbesondere sichergestellt werden, dass eine insgesamt hohe touristische Angebotsqualität der Wanderwelt erreicht wird durch - Schaffung eines regionaltypischen, attraktiven Wanderangebotes, vernetzt mit vorhandenen Themenrouten und - Einbindung von bedeutenden touristischen Anlaufstellen, Sehenswürdigkeiten und vermarktenden Betrieben verschiedener Branchen in der Region Der Einstieg in die Umsetzung des Projektes hat im Übrigen unmittelbar am 15.10.2006 mit einem öffentlichen Wandertag „Anwandern“ begonnen. Über 5 ausgewählte Wanderrouten wurden die Gäste über die Höhen Breckerfelds und das Tal der Ennepe von Mitgliedern des

IfR Institut für Regionalmanagement -41- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

SGV links und rechts der Ennepe zum abschließenden Kultur- und Unterhaltungsprogramm am Spaßbad „Platsch“ in Ennepetal geführt. Zahlreiche Vereine oder Organisationen nutzten die Gelegenheit sich und ihre Produkte mit einem Stand zu präsentieren. Die Veranstaltung wurde von den beiden Städten Breckerfeld und Ennepetal zusammen mit dem Ennepe-Ruhr- Kreis und mit Unterstützung der Biologischen Station des Kreises sowie des Landes NRW durchgeführt (s. Flyer. Nr. 11.2). Evaluierung und Umsetzung

- Anzahl der Besucher auf den einzelnen angebotenen Wanderwegen und touristischen und gastronomischen Einrichtungen (Stichprobenerhebung)

- Anzahl der nachgefragten Wanderbroschüren

Kennblatt

Projekt „Wanderwelt SüdspitzEN“

Hintergrund / Der Landschaftsraum Ennepetal –Breckerfeld zeichnet sich durch seine historisch bedeutsamen, noch heute sichtbaren Vorarbeiten anthropogenen Einflüsse aus. Zu nennen sind hierbei die Nutzung der natürlichen Ressourcen wie Wasserkraft (Mühlen), Holz (Forst- und Meilerwirtschaft), Böden (traditionelle Landwirtschaft, Bergbau). Trotz dieser jahrhunderte langen intensiven Nutzung hat eine Rückentwicklung eines landschaftszerstörenden Wirtschaftsraumes in eine potentielle Erholungslandschaft mit europäischem Naturschutzstatus (FFH) stattgefunden. Diese einmalige Kulturlandschaftsgeschichte gilt es aufzuarbeiten und zu dokumentieren, bzw. Wege in die zukünftige Entwicklung aufzuzeigen und umzusetzen. Der ländliche Tourismus stellt als sanfter Tourismus einen wichtigen Entwicklungsbereich dar. Insbesondere auf dem Sektor des Tagestourismus ist noch ein erhebliches Wachstumspotenzial zu erwarten. Vorarbeiten u. a. durch die Angebotsentwicklung und Wegeunterhaltungsarbeiten der beiden Städte, der örtlichen Wandervereine und des EN-Kreises. Weiterhin Vorarbeiten durch die biologische Station e.V. im Ennepe- Ruhr Kreis, z.B.

- (Wanderwegekonzept, Meilerwirtschaft, Heckenlandschaft, Landwirtschaft)

- Erarbeitung eines Pflege- und Entwicklungsplanes (wofür?)

- Kleingewässerkartierung

Projektziel Ziele des Projektes, welches die vorhandenen Ressourcen von Natur, Wirtschaft, Kulturwissenschaft und Tourismus in dieser Region bündelt, sind: - die regionale Wertschöpfung zu erhöhen, - Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten, - und damit den Kulturlandschaftsraum nachhaltig zu fördern und zu erhalten.

IfR Institut für Regionalmanagement -42- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Zielgruppen sind:

- Tagestouristen mit evtl. ein bis zwei Übernachtungen

- die Bevölkerung aus der Region:

- Schulklassen, Vereine, Familien (z.B. Kindergeburtstage), Senioren, Behinderte, etc.

Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Leitprojekt, welches die Entwicklung einer übergreifenden und integrierenden Konzeption unter Beteiligung lokaler und regionaler Akteure und Institutionen umfasst. Nur auf Grundlage eines professionellen Wanderwege- systems mit all seinen Infrastrukturelementen macht es Sinn, daran gekoppelte touristische Angebote zu etablieren bzw. zu fördern und zu vermarkten. Unabdingbar erscheint hierbei auch eine Verknüpfung von Wanderangeboten mit dem öffentlichen Nahverkehr (z.B. Beförderungsangebote von Start- und Endpunkten angebotener Wanderrouten)

Maßnahmen/ Schritte Durch die Ergänzung und den Ausbau der bereits vorhandenen zur Umsetzung Angebote der einzelnen Projektpartner zu einem vernetzten Angebot, sollen verschiedene Zielgruppen aus dem touristischen Spektrum mit Hilfe geeigneter Marketingmaßnahmen angesprochen und an die Region gebunden werden. Die dafür erforderliche Infrastruktur muss ergänzt, bzw. in einigen Bereichen geschaffen werden (s. auch folgende Maßnahmentabelle)

- Infrastruktur- und Marketingmaßnahmen für ein professionelles Wanderwegesystem mit Themenwegen und Anbindung an überregionale Wanderrouten Maßnahmen im Themenbereich Wandern: A) vereinzelter Neu- oder Ausbau von Wegeabschnitten (grundsätzlich können bestehende Wanderwege im Bereich Ennepetal und Breckerfeld nach dem Wanderwegekonzept (Hangweg, Themenwege: Mühlen, Meiler) der Biologischen Station genutzt werden B) Integration des Wanderweges „Das Füchschen“ C) Erstellen einer Wanderbroschüre, Entwurf eines Wanderlogos D) Einheitliche Beschilderung mit Wiedererkennungsmerkmalen E) Internetpräsentation Maßnahmen im Themenbereich Infrastruktur F) Einrichten von Infopunkten mit Jausenstationen an Wanderrouten G) Einrichten von Ruheplätzen an Wanderrouten H) erlebnisorientierte Wanderführungen mit „Rangern“ I) Beschilderung des Aktivsportpfades um die Heilenbecke Talsperre J) Campingplatz Rüggeberg: Touristikangebote mit ökologischer Ausrichtung und Anlage eines Wald- und Abenteuerspielplatzes K) Aus- und Umbau des Campingplatz Loh für unterschiedliche Zielgruppen für naturnahe Freizeitgestaltung und Erholung

Trägerschaft s. nachfolgenden Maßnahmenkatalog

IfR Institut für Regionalmanagement -43- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Beteiligte s. nachfolgenden Maßnahmenkatalog, sowie - Biologische Station im Ennepe-Ruhr-Kreis e.V.,

- Ennepe-Ruhr-Kreis

- Förderkreis Industriekultur e.V.,

- Förderverein Krenzer Hammer e.V.,

- Kreisheimatbund Ennepe-Ruhr e.V.,

- Verkehrsverein der Stadt Ennepetal e.V.,

- Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr e.V.

- Kluterthöhle und Freizeit Verwaltungs- und Betriebs GmbH,

- Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfahlen,

- Landwirtschaftlicher Kreisverband Ennepe Ruhr / Hagen,

- Arbeitskreis Natur- und Umweltschutz im südlichen Ennepe-Ruhr- Kreis e.V.

- Ewald Kätzler - Ahlhauser Hammer, - Jan M. Mach – Altes Turbinenhaus Peddenöde, - Matthias Zwissler – Damastschmiede Peddenöde - Fachbereich Kommunikationsdesign der Universität Duisburg- Essen, - Fachbereich Landschaftsarchitektur der Universität Duisburg- Essen

- Fachbereich Geographie der Ruhruniversität Bochum

Kosten s. nachfolgender Maßnahmenkatalog

Finanzierung / ILE-RL, ELER-VO, Programm ländlicher Raum NRW Förderung Strukturförderung Land (Biol. Station Ennepe-Ruhr-Kreis, EFRE- Mittel -Ziel 2) Private / Sponsoring Städte, Kreis

Priorität Hoch

Umsetzung (Zeitraum) s. Maßnahmenkatalog; Gesamtprojekt: ab sofort - 2010 geplant (2010 ist das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt Europas)

IfR Institut für Regionalmanagement -44- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Auflistung der vorgesehenen Maßnahmen im Rahmen des Dachprojektes „Wanderwelt SüdspitzEN“

Nr. Träger Maßnahme /Titel Beschreibung geschätzte Kosten/ Umsetzungszeitraum A Biologische Station e.V., Ausbau von Wegeabschnitten A) Neubau von Wegen zum 27.000 € bei geschätzter Beteiligte: Wandervereine, Verein auf Basis der 6 Themenwege Lückenschluss vorhandener Gesamtlänge des für Industriekultur, Ennepe-Ruhr- Trassen Neubaubedarfs von 1800 m Kreis, Landwirtschaftsverband, B) Ausbau von Wegen (z.B. Befestigung, 27.600 € bei geschätzter Forstamt Belag erneuern) Gesamtlänge des Ausbaubedarfs von 2300 m C) Instandsetzung von Wegen 20.000 € bei geschätzter (Pflegemaßnahmen/Freischneiden Gesamtlänge des etc) Instandsetzungsbedarfs von 2000 m D) einheitliches Beschilderungssystem Anschaffung, Aufstellen von Schildern und Kennzeichnung per Hand z.B. an Bäumen insgesamt 14.500 €

Umsetzungszeitraum: ab sofort, bis 2010 B Verkehrsverein Ennepetal e.V. mit Integration des Wanderweges A) Instandsetzung des Weges auf Basis A) Ausbesserungen und Beteiligung der Kluterthöhle & „Das Füchschen“ (Ausgangs- und des vorhandenen Konzeptes Neuanlage insgesamt ca. 12 Freizeit GmbH, Endpunkt Kluterthöhle) B) Beschilderung km ca. 35.000 € C) Infobroschüren/Faltblatt B) Schilder inkl. Logo „Füchschen“ ca. 5.000 € C) ca. 10.000 € -Faltblatt mit Wegstrecke, und mit inhaltlichen Erläuterungen zum Weg und zu geführten Wanderungen Umsetzungszeitraum: 2007 -

IfR Institut für Regionalmanagement -45- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

2010 C Biologische Station e.V., Ennepe- Marketingmaßnahmen A) Erstellen von Präsentationsmaterialien A) Kosten pauschal Ruhr-Kreis, Städte (Infostand, Wanderbroschüre, Internet (20.000 €) Beteiligte: Wandervereine, Private, etc) Universitäten z.B. Bochum, Duisburg (Design)

B) Entwurf eines Wanderlogos (Konzept) B) Studentischer Wettbewerb, Kosten nur Aufwands- entschädigung (bis ca. 600,-€) Umsetzungszeitraum: ab sofort bis 2010 D Biologische Station e.V., Städte, Einrichten von Infopunkten an Info-Tafeln an den Start- und Endpunkten A) 20.000 € Ennepe-Ruhr-Kreis Wanderrouten, auch in der Wanderrouten und an touristisch (ohne Grunderwerb, Beteiligte: Wandervereine, Private Verbindung mit Jausenstationen bedeutsamen Punkten in den Städten Unterhaltung durch A) Infotafeln mit professionellem Ennepetal und Breckerfeld, insgesamt 20 Wandervereine (SGV)) Stück Design, vandalensicher B) Kosten für Errichtung, B) Infotafeln in Verbindung mit Unterhaltung von Jausen- Jausenstationen stationen: Aufwand wird C) Info-Personal an Info- durch Betreiber abgedeckt Punkten/ C) Info-Personal an Info- Punkten/ Jausenstationen: Kosten noch nicht bezifferbar Umsetzungszeitraum: 2007 – 2010 E Biologische Station e.V., Städte, Einrichten von Ruheplätzen an Schutzhütten in stabiler, einfacher C) 2.500 € / Schutzhütte mit Ennepe-Ruhr-Kreis Wanderrouten Ausführung (groß genug zum Unterstellen Tisch-Bank-Kombination Beteiligte: Wandervereine, Private und zu klein zum Grillen) (ohne Grunderwerb,

IfR Institut für Regionalmanagement -46- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Unterhaltung durch Wandervereine (SGV)) Umsetzungszeitraum: 2007 - 2010 F Volkshochschule Ennepe – Süd, Erlebnisorientierte Beispiel Gesellschaft für Arbeit und Kosten derzeit nicht ermittelbar Biologische Station e.V., Wanderführungen mit „Rangern“ Beschäftigung (WABE) der Stadt Witten; Umsetzungszeitraum: 2007 - Beschäftigung von ALG II Empfängern im Ennepe-Ruhr-Kreis 2010 Rahmen einer Qualifizierungsmaßnahme G Verein für Gesundheitssport e.V. an Beschilderung des Aufstellen von ca. Wegeschildern am Anzahl und Kosten zur Zeit der Klinik Königsfeld Aktivsportpfades um die Rundweg um die Heilenbecker Talsperre noch nicht ermittelbar Beteiligte: Biologische Station e.V., Heilenbecker Talsperre Umsetzungszeitraum: 2007 - Forstamt Gevelsberg, Stadt 2010 H Betreiber Campingplatz Rüggeberg: a) Kartierung und Markierung von Rund- zu a), c) Kosten können noch Tourismusangebote mit Wander- und Radwegen nicht ermittelt werden. ökologischer Ausrichtung und Beteiligte: Biologische Station e.V., b) Anlegen eines Naturlehrpfades im zu b) 18.000 € Anlage eines Wald- und Forstamt Gevelsberg, Stadt angrenzenden Wald, mit Beschilderung Umsetzungszeitraum: 2007 - Abenteuerspielplatzes und Schutzhütte mit Informationen 2010 c) Anlegen eines Wald- und Abenteuerspielplatzes mit Hochseilgarten im Wald neben dem Campingplatz I Betreiber (Projektskizze Werner Angebotserweiterung des Wald-Erlebnisplatz für Kinder Kosten können noch nicht und Christa Rutenbeck) Campingplatzes Loh für naturnahe Lehrgarten mit Gewächshaus für Kinder ermittelt werden. Beteiligte: Biologische Station e.V., Freizeitgestaltung und Erholung und Jugendliche Umsetzungszeitraum: 2007 - (soweit im Rahmen ILEK relevant) Jugendherberge Glörtalsperre, Workshops zu traditionellen Handwerks- 2010 Naturfreundehaus Sommerhagen, techniken im Baugewerbe und im Gastronomie (Haus Glörtal), Gartenbau Tourismusanbieter Bau einer Naturbühne als Nachfolge der „Volksbühne Kückelhausen“

IfR Institut für Regionalmanagement -47- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

6.1.2 Projekt: Kinderfreundliche Region – Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien

Anlass des Projektes Einbindung von Akteursgruppen Innovativer Ansatz Auf die Ausführungen in Kap. 4.2 wird hingewiesen und folgende nähere Darstellungen zur Veranlassung des Projektes an dieser Stelle ergänzt:

Die Analyse des ILEK zeigt den Bedarf auf, Angebote für Freizeit und Erholung sowie Naturerleben insbesondere für die Zielgruppe der Kinder, Jugendlichen und Familien zu qualifizieren. In Verknüpfung mit Aktivitäten des Stadtmarketings zielen die konzipierten Maßnahmen somit auch auf eine stärkere touristische Inwertsetzung der Innenstädte und Ortskerne. Vor diesem Hintergrund bietet das integrierte Entwicklungskonzept ein geeignetes Instrument, um eine Auswahl von zukünftig durchzuführenden Maßnahmen nach definierten Kriterien zu treffen, v. a.:

- gezielte Ansprache der Zielgruppe Kinder, Jugendliche und Familien

- Einbindung der Angebote in das touristische Marketing der Region (Herausstellungscharakter)

- Konkrete Möglichkeit der Realisierung (Träger, Kosten und Finanzierung)

Im Rahmen des ILEK stellen die Teilnehmer aus den Städten und den beteiligten Stadtmarketingorganisationen Breckerfeld und Ennepetal ein Angebotsprogramm „Kinderfreundliche Region“ auf, welches in dem folgenden Projektkennblatt detailliert dargestellt ist. Die Akteure haben damit eine Richtschnur für zukünftige Maßnahmenumsetzungen geschaffen, die in der Region des südlichen Ennepe-Ruhr-Kreises neuartig ist. Evaluierung

- Zahl der realisierten Angebote im geplanten Umsetzungszeitraum

- Zahl von Besuchern / Teilnehmern an Angeboten

Kennblatt Kinderfreundliche Region – Angebote für Kinder, Jugendliche Projekt und Familien

Hintergrund / A) Tourismus und Stadtmarketing: Aktivitäten des Stadtmarketings, der Stadtverwaltungen und weiterer Vorarbeiten engagierter Privatpersonen und Einrichtungen zur Steigerung der touristischen Erlebbarkeit in den Altstädten B) Raus in die Natur (Waldhof Oberstenberg): vorhandene Angebote zu einem pädagogisch begleiteten Naturerleben und

IfR Institut für Regionalmanagement -48- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

–erfahren: - Biologie-Unterricht auf Wiesen, am Bachlauf, an der Teichanlage und im Wald - Walderkundung, Zelten, Scheunenübernachtung, Grillen, Lagerfeuer, Brotbacken, Tiere füttern, - Workshops; Bogen bauen und schießen, Verarbeitung von Schafswolle - Sternbeobachtungen C) Klettergarten: Konzept zu einem Klettergarten als adäquate Ergänzung zu den diversen Aktivitäten in der Kluterthöhle und deren konsequente Weiterentwicklung im Outdoor-Bereich

Projektziel A) Das Historische der Altstädte soll als Alleinstellungsmerkmal stärker herausgestellt und den Kindern, Jugendlichen und Familien durch aktives Marketing nahe gebracht werden. Die bereits vorhandenen Angebote für Familien sollten um einige weitere der vorgeschlagenen Angebote ergänzt werden, so dass ein vernetztes Komplettangebot entsteht, das in einem speziellen Familienführer dargestellt und vermarktet werden kann. Außerdem sollten Paketangebote für Wochenendtouristen erarbeitet und vermarktet werden. B) Durch die Sensibilisierung für die Belange ihrer Umwelt sollen die Fähigkeiten zur Naturwahrnehmung und das Sozialverhalten der Kinder und Jugendlichen gefestigt werden. C) Als optimale Ergänzung vorhandener touristischer Angebote soll die Region mit den Städten Ennepetal und Breckerfeld zu einer erlebnisorientierten, touristischen Destination weiter entwickelt werden.

Maßnahmen/ Schritte A. Tourismus und Stadtmarketing zur Umsetzung - Kinderaktionen im Heimatmuseum Breckerfeld zu den Themen Hanse, Jakobus, allg. Stadtgeschichte usw. (Projektwochen mit Schülern) - Regenerative Energien kindgerecht erklärt, am Beispiel einer Hackschnitzelanlage - Erstellung von Kinderstadtplänen/ Kinderralley durch den Ort - Kinderrundgänge mit Kostümen der alten Handwerke und Zünfte - Kinderstadtführungen im Dunkeln mit Nachtwächter und Laternen - Kindermenüs mit regionalen Spezialitäten in allen Gastronomiebetrieben zu einem einheitlichen Preis - Wickelmöglichkeiten, Kinderstühlchen, Malzeug in allen Gastronomiebetrieben - Sanierung der vorhandenen Spielplätze in der Innenstadt - Kinderwald am Heider Kopf in Form einer Streuobstwiese. Für jedes in Breckerfeld geborene Kind wird einmal im Jahr ein Baum gepflanzt, also 62 für 2005. - Forellenzucht im Steinbachtal oder am Schemm kindgerecht erklären

IfR Institut für Regionalmanagement -49- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

- Kindererlebnisbauernmarkt in Zusammenarbeit mit dem Bauernmarktverein EN - Landwirt Baumeister am Ostersamstag - Bäckerei Kritzler mit Steinofenbackwaren - Mittelalterliches Hansefest (Münzpresse, Besenmacher, Hansekoggen u.v.m.) - Grillabend an der Alten Schmiede

B. Raus in die Natur Anlage einer Wegeinfrastruktur: - 50m Sinnespfad: mit Stämmen eingefasster Barfußweg mit verschiedenen Materialien, - 15m Hängebrücke zwischen Bäumen gespannt in ca. 15m Höhe

C. Klettergarten Mögliche Standorte sind die sog. Tanzinseln im Haus Ennepetal, oder innerhalb des Geländes des Freibades Platsch in Ennepetal der Bereich des großen Schwimmerbeckens.

Trägerschaft A. Städte, Stadtmarketing mit Koordinierungsfunktion, Vereine, Private B. Waldhof Oberstenberg, Familie Bernhardt C. Kluterthöhle GmbH, in Zusammenarbeit mit Fachinstituten und Industriekunden

Beteiligte s. Träger

Kosten A. Tourismus und Stadtmarketing a) Kinderaktionen im Heimatmuseum zu den Themen Hanse, Jakobus, allg. Stadtgeschichte usw. (Projektwochen mit Schülern) 4 Aktionen pro Jahr a 240 € Bewerbungspauschale 1800 € ca. 2.040 € b) Regenerative Energien kindgerecht erklärt, am Beispiel einer Hackschnitzelanlage. Je Aktionstag für den Unterweisenden pauschal 80 € ca. 9Monate lang für jeweils 2x monatlich 1.440 €, Bewerbungspauschale 1.800 € ca. 3.240 € c) Erstellung von Kinderstadtplänen/ Kinderralley durch den Ort Konzepterstellung, Druckgestaltung und Flyerdruck pauschal ca. 1.800 € d) Kinderrundgänge mit Kostümen der alten Handwerke und Zünfte. Einmalige Kostümerstellung ca. 2.200 € und je Rundgang 50 € ca. 6x jährlich 2.500 € zuzügl. Bewerbungspauschale 1800 € ca. 4.300 € e) Kinderstadtführungen im Dunkeln mit Nachtwächter und Laternen Einmalige Laternenbeschaffung ca. 200 € und je Führung 50 € ca. 6x jährlich ca. 1.800 € f) Kindermenüs mit regionalen Spezialitäten in allen Gastronomie- betrieben zu einem einheitlichen Preis. Verhandlungsbasis und Bewerbungspauschale ca. 1.800 € g) Wickelmöglichkeiten, Kinderstühlchen, Malzeug in allen

IfR Institut für Regionalmanagement -50- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Gastronomiebetrieben Verhandlungsbasis und Bewerbungs- pauschale ca. 1.800 € h) Kinderwald am Heider Kopf in Form einer Streuobstwiese. Für jedes in Breckerfeld geborene Kind wird einmal im Jahr ein Baum gepflanzt, also 62 für 2005 (je 35 €) zuzüglich Bewerbungs-pauschale von 1.800 € ca. 3.970 €. i) Forellenzucht im Steinbachtal oder am Schemm kindgerecht erklären. Je Aktion mit Verkostung 160 €, etwa 6x jährlich 960 € + Bewerbung 1.800 € ca. 2.760 €. j) Kindererlebnisbauernmarkt in Zusammenarbeit mit dem Bauernmarktverein EN: Aktion als Erweiterung des Bauernmarktes mit Streichelzoo, Ponyreiten und kostenlose Versorgung nebst Betreuung und Aufsicht 1.100 €, Bewerbung 1.800 € ca. 2.900 € k) Landwirt Baumeister (Eierbauer) am Ostersamstag: Tag der offenen Tür l) Bäckerei Kritzler mit Steinofenbackwaren: Kleingebäckerstellung sowie Figurenbacken aus Salzteig je Aktion mit Verköstigung 160 €, 4x jährlich 640 € Bewerbungspauschale 1.800 € ca. 2.440 € m) Sanierung der vorhandenen Spielplätze in der Innenstadt. Da auch das Platzumfeld aufgewertet sowie div. Spielgeräte erneuert werden müssten pauschal veranschlagt werden ca. 9.000 € n) Mittelalterliches Hansefest (Münzpresse, Besenmacher, Hansekoggen u.v.m.): In der Startphase für allgemeine Anschaffungen wie einheitliche Unterstände und Künstlergagen sowie Postkutschfahrten, Musikzüge usw. ca. 7.500 € sowie eine umfangreichere Bewerbung und Plakatierung 2.400 € ca. 9.900 € o) Grillabend an der Alten Schmiede Bewerbungspauschale ca. 1.800 € p) Da einige Aktionen jedoch als Einheit oder Paket beworben werden könnten, reduziert sich der Kostenüberblick in der Bewerbung um ca.5 Bewerbungen a 1800 € ca. 9000 € B. Raus in die Natur – Kosten für einen Häcksler ca. 2.500 – 3.000 € - Materialkosten zur Herstellung einer Hängebrücke ca. 250 – 300 € C. Klettergarten noch nicht bezifferbar

Kosten Summe A. ca. 40.550 € Kosten Summe B. ca. 2.750 – 3.300 €

Finanzierung / Städte, Vereine, Private, ILE-RL (Dorferneuerung) Förderung

Priorität hoch

Umsetzung (Zeitraum) 2007 - 2013 geplant

IfR Institut für Regionalmanagement -51- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Handlungsfeld Dorfentwicklung und Stadtmarketing

6.1.3 Projekt: Attraktivierung der Ortskerne und Erhaltung historischer Bausubstanz Anlass des Projektes Einbindung von Akteursgruppen Innovativer Ansatz

Auf die Ausführungen in Kap. 4.2 wird hingewiesen und folgende nähere Darstellungen zur Veranlassung des Projektes an dieser Stelle ergänzt: Eine gestalterische und bauliche Erhaltung bzw. Aufwertung und Dokumentation von regionalen Blickpunkten der Siedlungsgeschichte, wie z.B. historische Gebäude verstärken deren bessere Wahrnehmung durch die Bevölkerung und Gäste und fördern einen bewussteren Umgang mit der Kulturgeschichte des Raumes. Insbesondere vor diesem Hintergrund ist das Projekt zur Aufwertung der Ortskerne motiviert. In Abhängigkeit von der Situation des Einzelfalles sind Bürgervertreter, Heimatvereine, Wirtschaftspartner etc. bei der Ausführung der Maßnahmen einzubinden. Als innovativer Schritt in der Region ist die angestrebte Verknüpfung von gestalterischen und erhaltenden Maßnahmen mit touristischen und kulturellen Angebote zu betrachten. Eine Verbindung zur Gastronomie soll durch ergänzende Angebote geschaffen werden. Evaluierung und Umsetzung

- Beteiligung der Bürger u. –innen an Aktionen

- Zahl der ausgeführten Maßnahmen Kennblatt

Projekt Attraktivierung der Ortskerne und Erhaltung historischer Bausubstanz Hintergrund / Aktivitäten des Stadtmarketings, der Stadtverwaltungen und weiterer engagierter Privatpersonen und Einrichtungen zur Attraktivierung der Vorarbeiten Ortskerne und Erhaltung historischer Bausubstanz in den Altstädten.

Projektziel - Um den Altstadtkern attraktiver darzustellen: Mehr Blumenpflanzungen auch um Baumbeete und Pflanzkübel. Pflegeerhalt der Sitzbänke und Überholung der Altbestände. - Umfangreichere Markierungshinweise an Gebäuden durch Denkmalschutztafeln mit Erklärungen ihrer Funktion in der Vergangenheit. (Nicht nur Bauweise). - Stärkere Herausstellung vorhandener Doppelmauerreste und Erklärung diverser Gebäudefunktionen bei historischen Stadtrundgängen. - Dorferneuerungsmaßnahmen zur Erhaltung alter ländlicher Bausubstanz sowie Umnutzung von leer fallenden ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäuden

IfR Institut für Regionalmanagement -52- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Maßnahmen/ Schritte Breckerfeld: (Angaben des Stadtmarketing Breckerfeld e. V.) zur Umsetzung Historische Objekte in der Altstadt (Breckerfeld) herausstellen und bestehende Denkmalobjekte mit ca. 16 Emaille-Hinweistafeln benennen (Kosten ca. 2880,00 €) zusätzliche Pflanzungen und Pflanzkübel in der Innenstadt realisieren, d. h. am Bauhof vorhandene Pflanzkübel zurückführen und erneut gestalten sowie weitere 11 Kübel neu anschaffen (Kosten ca. 2.400,00 €) Weitere Pflanzungen (Strauchrosen und Bodendecker) an den vorhandenen Baumbeeten entlang der Innenstadtstraßen auf alle Ortsstraßen im Zentrum ausdehnen (Kosten ca. 2.300,00 €) Anschaffung von weiteren neun Bänken, um vorhandene Stellplätze zu bestücken. Der erhöhte Pflegeaufwand aller vorhandenen Sitz- und Ruhebänke ist berücksichtigt (Kosten ca. 3.150,00 €) Der neue Kreisverkehr „Vor dem Tore“ mit einem Durchmesser von ca. 12,50 Meter sollte nach Bürgervorschlägen gestaltet werden, der Wettbewerb läuft bereits. Dabei wird eine Kombination aus Mauerwerk, Gehölz und wechselnder Blumenbepflanzung angestrebt. Genaue Kosten können erst später festgelegt werden. Begrünung der Verkehrsinsel auf der Frankfurter Straße, Kreuzung Westring-Prioreier Str. mit Bodendeckern oder auch zwei zusätzlichen Pflanzschalen (andere Gestaltung wegen der Kirmes- Fahrgeschäfte nicht möglich) (Kosten ca. 960,00 €) Ennepetal: Krenzer Hammer (Angaben Eheleute Krenzer) Toilettenanlage außerhalb des Betriebsgebäudes neben dem Infogebäude. Die Bau- und Baunebenkosten für ein Gebäude mit 6 Toiletten, Urinalen etc. betragen ca. 38.000,00 € Anlage von Besucherstellplätzen inkl. 3 Stellplätze für Schwerbehinderte. Insgesamt 18 Stellplätze. Baukosten ca. 40.000,00 € Herrichten des Eingangsbereiches in der Werkhalle als gefahrloser Sammelraum für Besucher. Baukosten ca. 8.000,00 € Sanierungs- und Verschönerungsmaßnahmen an dem von der Zufahrtseite anzusehenden Fassadenbereichen. Baukosten ca. 28.000,00 €

Burger Mühle (Angaben EN-Kreis) Es ist ein möglichst originalgetreuer Wiederaufbau der Mühle - mit einem alten Mahlwerk versehen - geplant. Gasthaus, Bäckerei und Mühle sollen wieder ihre ursprüngliche historische Einheit bilden und den Herstellungsprozess von Backwaren vom Korn zum Brot veranschaulichen: Schaffung von Sitzmöglichkeiten mit einem kleinen Vorplatz. Errichtung aller Zugangsmöglichkeiten in barrierefreier Bauweise. Kosten ca. 100.000 - 150.000 €

Trägerschaft Stadt Breckerfeld, Stadtmarketing, Vereine, Private Stadtmarketing Breckerfeld e. V., HanseRing e.V., Heimatverein, Museumsverein, Wirteverein, Verein zur Förderung des Krenzer

IfR Institut für Regionalmanagement -53- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Hammer in Zusammenarbeit mit dem städtischem Bauhof und weiteren Akteuren

Beteiligte s. Träger

Kosten s. Maßnahmen: Ortskern Breckerfeld ca. 11.690,00 € Krenzer Hammer ca. 114.000,00 € Bürger Mühle ca. 100.000,00 – 150.000,00 €

Finanzierung / Städte, Vereine, Private, ILE-RL (Dorferneuerung) Förderung

Priorität hoch

Umsetzung (Zeitraum) ab sofort, ansonsten wenn die Finanzierung geklärt ist. geplant

6.1.4 Projekt: Jacobus-Pilgermarkt in Breckerfeld Anlass des Projektes Einbindung von Akteursgruppen Innovativer Ansatz Auf die Ausführungen in Kap. 4.2 sowie in Kap. 6.1.3 wird hingewiesen.

Evaluierung und Umsetzung

- Zahl der realisierten Märkte und Maßnahmen im geplanten Umsetzungszeitraum

- Zahl von Besuchern / Teilnehmern an dem Jacobusmarkt

Kennblatt

Projekt Jakobus - Pilgermarkt in Breckerfeld

Hintergrund / St. Jakobus, der Schutzpatron der Pilger ist mit dem Namen der Stadt Breckerfeld auf das Engste verbunden. Vorarbeiten Die einstige Hansestadt mit großer Jakobustradition verfügt mit ihren beiden Jakobuskirchen mit ihrer Baugeschichte und Altären, bzw. ihrer wertvollen Pieta, über bedeutende Sehenswürdigkeiten, die nicht nur für Kulturinteressierte weit über den Ort Breckerfeld hinausstrahlen. Pilgermärkte haben eine lange Tradition und sind immer dort entstanden, wo sich Pilger in Gruppen zum Antritt ihrer Reise gesammelt haben oder an Orten, die von Pilgern auf ihrer Reise durchquert wurden. Diese Märkte boten alles, was des Pilgers Herz erfreute: „Erbauliches“ und „Nützliches“.

IfR Institut für Regionalmanagement -54- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Projektziel neue Impulse für die Jakobus-Wallfahrt Wertschöpfung für Handel und Gastronomie vor Ort Kirchengemeinden und Vereinen eine Plattform bieten

Maßnahmen/ Schritte Literatur, Wanderkarten, Routenpläne etc. rund um das Thema zur Umsetzung „Jakobusweg“ christliche Literatur, Musik etc. Speisen und Getränke Devotionalien (Wanderstöcke / Jakobusmuscheln etc.) Artikel rund ums Wandern Ausstellung zur Geschichte des Pilgerwesens Lesungen Erlebnisberichte zu Pilgerreisen Dia-/ Filmvorträge zu Pilgerreisen Musikveranstaltungen Meditationsangebote / Einkehrveranstaltungen / Gesprächskreise etc. Kinder- und Jugendveranstaltungen

Trägerschaft Private Anbieter (Veranstalter von historischen Märkten, Kulturbüro etc.)

Beteiligte Kirchengemeinden, Vereine, Handel, Kaufmannschaft, Stadtmarketingverein, Wirteverein

Kosten Bis 3 Jahre Anschubfinanzierung von ca. 5 – 8.000 €, nach 3 Jahren Ausgleich von Einnahmen / Ausgaben

Finanzierung / Bis zur Kostendeckung Umlageverfahren durch die Beteiligten, Förderung sowie Verkaufserlöse

Priorität Hoch, da z. Zt. versch. Initiativen zur Einrichtung neuer Jakobus- Pilgerwege nach und von Breckerfeld

Umsetzung (Zeitraum) ab sofort, Planungszeitraum von 8 – 9 Monaten geplant

6.2 Themenbereich Land- und Forstwirtschaft und Landentwicklung

6.2.1 Projekt: Durchführung von Bodenordnung Anlass des Projektes Einbindung von Akteursgruppen Innovativer Ansatz

Auf die Ausführungen in Kap. 4.3 wird hingewiesen und folgende nähere Darstellungen zur Veranlassung des Projektes an dieser Stelle ergänzt:

IfR Institut für Regionalmanagement -55- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Mit dem Instrument der Bodenordnung bietet sich die Chance zur Sicherung und Verbesserung der landwirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit einschließlich einer Lösung des Konfliktes zwischen den Landnutzungsansprüchen. Dabei beinhaltet die Aufgabenstellung nicht nur die Beschaffung der Flächen innerhalb der Projektkulisse, sondern gleichzeitig die Wahrung der vielfältigen Interessen, insbesondere die der landwirtschaftlichen Nutzer - kurzum: integrative Landentwicklung auf Basis des Einvernehmens mit allen Beteiligten. Es kann an dieser Stelle festgehalten werden, dass von der teilnehmenden Landwirtschaft, den Städten und weiteren Landnutzern im Rahmen des ILEK die Chance ergriffen wird, einvernehmliche Lösungen von Flächennutzungskonflikten durch eine Zusammenarbeit „am runden Tisch“ zu diskutieren und zu entwickeln. Damit wird auch eine neue Qualität der Zusammenarbeit zwischen den Akteuren in der Region geschaffen, deren Fortbestand es nachhaltig zu sichern und auszubauen gilt. Bedarfe einer Unterstützung durch Bodenordnung ergeben sich auch aus verschiedenen, im Rahmen des ILEK erarbeiteten Projekten und dort geplanten Maßnahmen der integrierten Entwicklung, im Zusammenhang v. a. mit Flächenbereitstellung oder Ordnung der Eigentumsverhältnisse (z.B. bei Ausbau von Wald- und Wanderwegen mit der Zielsetzung multifunktionaler Nutzung). Beide Städte wie auch die Land- und Forstwirtschaft befürworten die in ILEK dokumentierten Maßnahmen der Bodenordnung. Der im Rahmen der Agrarstrukturellen Entwicklungsplanung Breckerfeld (AEP 2004) konkret aufgezeigte Bedarf für Unterstützung durch Bodenordnung ist nachfolgend dokumentiert. Empfehlungen zur Bodenordnung (AEP Breckerfeld 2004): Bodenordnungsmaßnahmen sollten folgende Zielsetzungen verfolgen:

- Erleichterung der Flächenverwaltung und des Flächenmanagements durch Bereinigung des Liegenschaftskatasters

- Verbesserung der Flächenstruktur durch Zusammenlegung von Flurstücken

- Klärung der rechtlichen Verhältnisse bei der Wegenutzung (Wegerechte)

- Verbesserung der Wegeverhältnisse (vor allem Ausbau von (öffentlichen) Wegen, z.B. durch Verbreiterung und den heutigen Bewirtschaftungsbedürfnissen angepassten Unterbau)) zur Effizienzsteigerung und Kostenersparnis für alle Nutzer.

- Dabei sollte, besonders beim Ausbau von Waldwegen, ein vernünftiges Verhältnis zwischen erforderlichem Ausbaugrad und entstehenden Kosten bestehen.

- Land- und forstwirtschaftsverträgliche Umsetzung von ökologischen Maßnahmen aus dem Landschaftsplan, Natura 2000, Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) (z.B. extensive Nutzung in Bachauen), beispielsweise durch Überführung von Flächen in Bachauen in Kreis-Eigentum, evtl. verbunden mit Rückverpachtung an die Landwirte

- Vermeidung bzw. Minimierung von Landnutzungskonflikten, insbesondere Konflikten bei der Umsetzung flächenwirksamer Planungsvorhaben

Evaluierung und Umsetzung

- Anzahl von eingeleiteten Bodenordnungsverfahren

IfR Institut für Regionalmanagement -56- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

- Anzahl der Beteiligten

- Gebietsgröße des Verfahrens

- Länge der ausgebauten Wege

- Fläche der Ausgleichs- und Ersatz-/Entwicklungsmaßnahmen Kennblatt

Projekt Durchführung von Bodenordnung

Hintergrund / Die Stadt Breckerfeld ist land- und forstwirtschaftlich geprägt und die hiesige Bauernschaft wird vom landwirtschaftlichen Strukturwandel Vorarbeiten besonders getroffen. Deshalb gilt der Begleitung und Unterstützung der Umstrukturierung in der Land- und Forstwirtschaft ein besonderes Augenmerk. Der nördliche Teil des Stadtgebietes der Stadt Breckerfeld ist bereits in den vergangenen Jahren durch Flurbereinigungsverfahren neu geordnet worden. In der AEP werden die verschiedenen Entwicklungsabsichten für diesen Raum in ihren Wechselwirkungen mit der Land- und Forstwirtschaft betrachtet. Es war zu prüfen, ob im südlichen Teil ebenfalls geeignete Maßnahmen zur agrarstrukturellen Verbesserung (einschließlich der Wegesituation) eingeleitet werden sollten. Die aus einer integrierten Landnutzungskonzeption abgeleiteten Maßnahmenvorschläge und Umsetzungsstrategien sollen zu einer konfliktarmen nachhaltigen Entwicklung führen. Bedarf einer Unterstützung durch Bodenordnung in der ILEK- Region, seitens der Kommunen in kurz-, und langfristiger Perspektive im Zuge der Durchführung von gemeindlichen Entwicklungsmaßnahmen, seitens der Landwirtschaft zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit. Bedarfe einer Unterstützung durch Bodenordnung ergeben sich auch aus verschiedenen, im Rahmen des ILEK geplanten Maßnahmen im Zusammenhang v. a. mit Flächenbereitstellung oder Ordnung der Eigentumsverhältnisse bei der Erweiterung oder Neunanlage von touristischer Infrastruktur (Wegeausbau, Anlage von Spielflächen etc). Vorarbeiten, Erfahrungen, u. a. - Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung Breckerfeld AEP (GfL 2004), Bedarf an Bodenordnung in den Gemarkungen Breckerfeld Süd wurde darin nachgewiesen - Erfolgreiche Durchführung der Flurbereinigungsverfahren Breckerfeld-Brenscheid u. B.-Waldbauer

Projektziel Durchführung einer Bodenordnung zur Zusammenlegung von forst- und landwirtschaftlichem Grundbesitz, wobei die land- und forstwirtschaftlichen Produktionsflächen soweit möglich erhalten bleiben sollen. Zusätzlich sollen die nötigen und möglichen Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft gebildet werden. Schaffung von Planungssicherheit für alle Raumnutzer durch die

IfR Institut für Regionalmanagement -57- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Ordnung der rechtlichen Verhältnisse durch Neuvermessung des Verfahrensgebietes. Herstellung, Änderung und Verlegung von Wegen im Zusammenhang mit der Ordnung der rechtlichen Verhältnisse durch land- und forstwirtschaftlichen Wegebau Optimierung des Wanderwegenetzes Durchführung von Maßnahmen des Naturschutzes u. der Landschaftspflege (NATURA 2000) und der Wasserrahmenrichtlinie, Realisierung von Landschaftsplanfestsetzungen, um gemeinsam eine Sicherung und Entwicklung der Kulturlandschaft vorzunehmen Einvernehmliche Lösung von (Flächennutzungs-) Konflikten unter Berücksichtigung der Ergebnisse der AEP. Das vorliegende ILEK greift die in der AEP Breckerfeld dargestellten Ziele und Maßnahmen auf.

Maßnahmen/ Schritte Durchführung von Bodenordnung (unter der Maßgabe der zur Umsetzung Freiwilligkeit) - Einleitung von Bodenordnungsverfahren, z.B. nach § 86 FlurbG - Vereinfachtes Flurbereinigungsverfahren

Trägerschaft Teilnehmergemeinschaft gem. FlurbG Amt für Agrarordnung Soest, Kommunen

Beteiligte Kreis, Kommunen, Amt für Agrarordnung Soest, Flächeneigentümer, Landwirtschaftsverband, und weitere zu beteiligende Stellen

Kosten ca. 150 € pro ha für Maßnahmen der Bodenordnung Eigenleistungen der Beteiligten (private Träger)

Finanzierung / ILE-RL Förderung ELER Art. 20

Priorität hoch

Umsetzung (Zeitraum) ab 2007, langfristig geplant

6.2.2 Holzhackschnitzelanlage mit angebundener Holzlagerung und -trocknung Anlass des Projektes Einbindung von Akteursgruppen Innovativer Ansatz

Auf die Ausführungen in Kap. 4.3 wird hingewiesen und folgende nähere Darstellungen zur Veranlassung des Projektes an dieser Stelle ergänzt:

- Es sollten alle wichtigen an der Wertschöpfungskette und in ihrem Umfeld beteiligten Akteure sowie weitere Experten an dem Projekt beteiligt werden. Im Einzelnen sind dies der Verein „Holz-Energie-Direkt e.V.“, die Forstbetriebsgemeinschaften, das Abfallentsorgungsunternehmen AHE und der Energieversorgers des Ennepe-Ruhr- Kreises.

IfR Institut für Regionalmanagement -58- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

- Erste Ansätze für Projekte sind seitens der Kreisverwaltung mit den vorgenannten Institutionen bereits angedacht. Mit der brachliegenden ehemaligen Kompostanlage in Ennepetal steht eine vorzüglich geeignete Liegenschaft für die Entwicklung eines so genannten Holzenergiezentrums für den Ennepe-Ruhr-Kreis zur Verfügung.

- Die einzelnen Kommunen können über ihr Tagesgeschäft in das Vorhaben einsteigen.

- Für die Betreiber von Holzhackschnitzelverbrennungsanlagen wie auch für die Holzhackschnitzelproduzenten geht es insbesondere um die Einhaltung der Qualitätsstandards. Entscheidend für den Erfolg in Absatz und in der Verbreitung dieser Energiegewinnungsform ist die Qualität des eingesetzten Materials, hier insbesondere sein Trocknungsgrad/ Feuchtigkeitsgehalt.

- Eine Anlagenplanung für die Verwertung von Biomasse ist nur in Verbindung mit der Etablierung einer Logistikkette und Sicherung der Verfügbarkeit des Rohstoffes sinnvoll (Betriebssicherheit).

- Holz-Reserven im Wald (so genanntes X-Holz) können bei einem entsprechenden Marktpreis mobilisiert werden. Ebenso kann Holz aus der Landschaftspflege, Windschutzhecken, Straßenbegleitgrün etc. für eine thermische Verwertung organisiert werden. (Bioenergiehöfe).

- Das Zusammenführen von öffentlichen und privaten Interessensgruppen ist wichtig für die Umsetzung von Maßnahmen.

- Ein ausgewogener Energiemix fußt auf den regionalen Ressourcen, verfügbaren Technologien und „neuen“ Märkten.

- Eine Abklärung von Fördermöglichkeiten über EU-Verordnungen EFRE, ESF und ELER (sehr eingeschränkt) ist notwendig. Die Förderkulisse ist stark in Bewegung.

Evaluierung und Umsetzung

- Bewilligte Fördermittel für geplante Maßnahmen

- Absatzmenge von Holzhackschnitzeln

Kennblatt

Projekt Holzhackschnitzelanlage mit angebundener Holzlagerung und -trocknung

Hintergrund / Bewusster Umgang mit Energie ist heute wichtiger denn je. Nicht nur aus Verantwortung unserer Umwelt gegenüber, sondern auch unter Vorarbeiten wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Besonders mit dem Brennstoff Holz sind einige sehr positive Attribute verbunden: - Holz ist ein heimischer Brennstoff und steht im Südkreis ausreichend zur Verfügung. - Die Aufbereitung zu Hackschnitzeln ist einfach und umweltfreundlich. - Hackschnitzeln werden beste Wirtschaftlichkeit und

IfR Institut für Regionalmanagement -59- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Versorgungssicherheit zugesprochen - mit der brachliegenden ehemaligen Kompostanlage in Ennepetal steht eine besonders geeignete Liegenschaft für die Entwicklung eines so genannten Holzenergiezentrums für den Ennepe-Ruhr-Kreis zur Verfügung

Sitzung des Arbeitskreises regenerative Energien - Verwendung von Holzhackschnitzeln - im Rahmen des ILEK südlicher Ennepe-Ruhr- Kreis am 08.05.2006 Teilnehmer: Herr Berker, Landwirt und Ratsmitglied, Breckerfeld Herr Brinkmann, Landwirt und Vorsitzender des Vereins Holzenergie Ennepetal Herr Michalczik, Forstamt Gevelsberg Herr Piecha, Prokurist der Fa. AHE Herr Leinung, Leiter des Sachgebietsleiter beim Ennepe-Ruhr-Kreis Herr Tödtmann, Fachbereichsleiter beim Ennepe-Ruhr-Kreis

Projektziel Errichtung einer Hackschnitzelanlage mit angebundener Holzlagerung und -trocknung zur Energiegewinnung für öffentliche oder kirchliche Gebäude, aber auch für interessierte Privatpersonen, Landwirte und Unternehmen. Es soll eine fachgerechte Nutzung gewährleistet werden, wobei die praktizierte Holznutzung beworben und besser vermarktet werden soll. Bei diesem Projekt handelt es sich um ein für die Region sehr innovatives Projekt, welches die vorhandenen Ressourcen der Region einsetzt. Darüber hinaus ist die Kooperation von privater Wirtschaft, Vereinen und öffentlicher Verwaltung ein besonderes Ergebnis des ILEK Prozesses.

Maßnahmen/ Schritte - Standortakquirierung zur Umsetzung - Kooperationsvereinbarung (Trägermodell) - Standortvorbereitung (Logistik) Der wirtschaftliche Anlagenbetrieb und die Vermarktung des Hackschnitzelgutes sind nicht Gegenstand des ILEK-Projektes.

Trägerschaft Verein Holzenergie Direkt e.V., Private, mit Beteiligung des EN- Kreises und den zuständigen Forstbetriebsgemeinschaften

Beteiligte Kommunen, Investor, Waldbauer, Forstamt, AHE, AVU, Verein Holzenergie Direkt e.V.

Kosten Noch nicht absehbar

Finanzierung / Private / Städte / Kreis Förderung Verkaufserlös Hackschnitzel

Priorität hoch

Umsetzung (Zeitraum) ab 2007 geplant

IfR Institut für Regionalmanagement -60- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

6.2.3 Natur erleben und erfahren – Angebote der Landwirtschaft in der Kulturlandschaftspflege und im Agrotourismus Anlass des Projektes Einbindung von Akteursgruppen Innovativer Ansatz

Auf die Ausführungen in Kap. 4.3 wird hingewiesen und folgende nähere Darstellungen zur Veranlassung des Projektes an dieser Stelle ergänzt: Die Region im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis besitzt durch den landschaftlichen Reiz und die zahlreichen kulturellen Sehenswürdigkeiten ein hohes touristisches Potenzial, wobei aber das touristische Potenzial im Bereich der Landwirtschaft erst teilweise genutzt wird. Vor diesem Hintergrund greift das Projekt den Bedarf auf, in der Region neuartige, agrotouristische Angebote mit Erlebnischarakter anzubieten. Beispiele von Betrieben mit erfolgreicher Vermarktung bestehen in der Region bereits (s. Kap. 2.2 und Projektkennblatt). Das Projekt greift auch den Bedarf einer Einkommensdiversifizierung landwirtschaftlicher Betriebe der Region im Bereich Agrotourismus auf. Im Rahmen des Projektes sind insbesondere auch einzubinden: Landfrauen, Landwirtschaftskammer und -verband, Stadtmarketing, Verkehrs- und Gewerbevereine der Städte, Heimatvereine, Betreiber von touristischen Einrichtungen, sonst. touristische Dienstleister. Die Erstellung eines professionellen Organisations- und Vermarktungskonzeptes ist nicht Gegenstand des ILEK-Projektes, sondern ist dem Betreiber zuzuordnen und ggf. durch Hinzuziehung einer Offizialberatung, z.B. der Landwirtschaftskammer NRW zu erbringen. Kulturlandschaftspflege: Auf der Basis von bewährten Vertragsnaturschutzregelungen können die Betriebe ökologische Pflegeleistungen übernehmen bzw. Pflege durch extensive Beweidung durchführen. Umfangreiche vorhandene Erfahrungen und Vorarbeiten aus der Region (u. a. bei der Biologischen Station des Ennepe-Ruhr-Kreises, der Landwirtschaftskammer NRW und bei dem AfAO Soest) sind dabei zu nutzen. Auf dafür geeigneten Flächen kann eine Durchführung der Maßnahmen als naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen erfolgen, mit dem Ziel der Anrechnung auf dem kommunalen Ökokonto. An der Realisierung entsprechender Öko-Konto-Maßnahmen äußert insbesondere die Stadt Ennepetal Interesse. Aktuelle Erfahrungen mit vergleichbaren Maßnahmen liegen im benachbarten märkischen Kreis vor (s. Projektblatt). Evaluierung und Umsetzung

- Anzahl anbietender Betriebe und Umsatzerlös / Betrieb

- Anzahl der Besucher auf Betrieben

- Umfang (ha) von Flächen mit Pflegebewirtschaftung

- Anzahl abgeschlossener Pflegebewirtschaftungsverträge

IfR Institut für Regionalmanagement -61- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Kennblatt

Projekt Natur erleben und erfahren – Angebote der Landwirt- schaft in der Landschaftspflege und im Agrotourismus

Hintergrund / In der Region sind bereits mehrere landwirtschaftliche Betriebe mit agrotouristischen Angebot vertreten: Vorarbeiten Ferienhof Böllhoff, Gut Braband, Ferienhof Bohmer, Waldbauernhof Baunscheid, Milchbauernhof Greßhöner und das Mühlenhof- Museum. Langjährige Erfahrungen des EN-Kreises und der Biologischen Station in der Durchführung von Landschaftspflegemaßnahmen mit Landwirten auf Vertragsnaturschutzbasis. Vorarbeiten im Rahmen eines Öko-Konto-Projektes mit Einbindung der Landwirtschaft im benachbarten märkischen Kreis, mit Beteiligung u. a. der Landwirtschaftskammer NRW, Bezirksstelle f. Agrarstruktur (BfA), der Kreisverwaltung sowie Landwirtschaftsvertretern im märkischen Kreis. Eine Projektförderung durch das Land NRW ist nach Auskunft der Landwirtschaftskammer (BfA Hr. Lenzen) angestrebt. Im Zusammenhang mit der Haltung alter Hausstierrassen und Fleischvermarktung ist eine Zusammenarbeit der biol. Stationen Ennepe-Ruhr-Kreis und Hagen in Vorbereitung.

Projektziel Schaffung bzw. Erweiterung seitens landwirtschaftlicher Betriebe von Freizeitangeboten, Direktvermarktungsangeboten, Landschaftspflegedienstleistungen). Schaffung von Landerlebnissen im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis für Kinder, Familien und Senioren. Kulturlandschaftspflege durch Erhaltung bzw. Wiederherstellung von traditionellen extensiven landwirtschaftlichen Bewirtschaftungen der Flächen. Auf geeigneten Flächen Durchführung der Maßnahmen als naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen, mit dem Ziel der Anrechnung auf dem kommunalen Ökokonto (Stadt Ennepetal) bzw. dem Ökokonto des Ennepe-Ruhr-Kreises.

Maßnahmen/ Schritte A. Agrotourismus: Bereitstellung bzw. Ergänzung der notwendigen zur Umsetzung touristischen Infrastruktur (z.B. Beschilderung, Infopunkte, Broschüren) im Zusammenhang mit der Vermarktung von Betrieben. a) Qualifizierung des Angebotes anbietender Betriebe b) Baumhaus“hotel“ (Übernachten in der Scheune) s. Konzept www.baumhaushotel.de c) Betrieb eines Gemüse-Dorfladens B. Maßnahmen der Landschaftspflege durch Extensivbeweidung a) Landschaftspflege mit alten Haustierrassen (rotes Höhenvieh) in Zusammenarbeit von Betrieben mit der biologischen Station des Ennepe-Ruhr-Kreises und mit dem Naturschutzzentrum Hagen / BUND Hagen

Trägerschaft Landwirte, Biologische Station EN, Biologische Station / Umweltzentrum Hagen, Städte/Kreis (Ökokonto)

IfR Institut für Regionalmanagement -62- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Beteiligte s. Träger, Betreiber von touristischen Einrichtungen, sonst. touristische Dienstleister, Landwirtschaftsverband, Landwirte, Landfrauen, Stadtmarketing, Verkehrs- und Gewerbevereine der Kommunen, Heimatvereine, Veranstaltungsorganisatoren, sonst. Multiplikatoren

Kosten A. Kosten können noch nicht beziffert werden. zu Ziff. B) Bauernhaushotel: für 4 Personen ca. 80.000 € B. zuschussfähige Kosten im Zusammenhang mit der extensiven Haltung und Vermarktung von alten Haustierrassen. Die Kostenhöhe kann noch nicht beziffert werden.

Finanzierung / A. und B. Förderung ILE-RL (soweit Voraussetzungen gem. Ziff. 2.3.1.7 gegeben sind) ELER (Art. 52 / 55) Private ggf. Eingriffsregelung (Öko-Konto)

Priorität mittel

Umsetzung (Zeitraum) 2007 - 2013 geplant

IfR Institut für Regionalmanagement -63- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

7. Kriterien und Begründung zur Auswahl der Leitprojekte

Wie bereits dargelegt, wurden aus dem Stärken-Schwächen-Profil der Region Handlungsfelder und ein Entwurf für regionale Projektthemen abgeleitet. Davon ausgehend erfolgt die Ausarbeitung und Bewertung der Projekte (Projektportfolio). Bezug nehmend auf das Leistungsverzeichnis ILEK werden die Projektvorschläge anhand der im folgenden Kapitel dargestellten Kriterien erörtert. Die Ergebnisse können der Projektmatrix entnommen werden.

7.1. Methodik der Bewertung

Die Liste der erarbeiteten regionalen Projekte wird anhand von Entscheidungskriterien einer generellen Bewertung unterzogen (die Ziffern stellen keine Gewichtung dar): (1) Trägerschaft (2) Regionale Vernetzung (3) Herausstellungs-Charakter für die Region (4) Gebietsübergreifender Ansatz (5) Arbeitsplatzrelevanz (6) Gender Relevanz (7) Nachhaltigkeit (8) Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten Anhand dieser Kriterien erfolgt in einer Projekte-Matrix eine Einschätzung mittels einer definierten Bewertungsskala. Die Wertigkeit der einzelnen acht Kriterien untereinander wird gleich gewichtet. Zu den einzelnen Projektvorschlägen werden die Kriterien in den nachfolgenden Projektkennblättern inhaltlich dargestellt. Bewertungsskala Eine maßgebliche Anforderung an eine Bewertungsskala ist die Vergleichbarkeit der einzelnen Parameter untereinander. Dies verlangt nach einem einheitlichen Bewertungsschema, was bei der sehr unterschiedlichen Ausprägung der hier gewählten acht Kriterien über die Formulierung und Beantwortung von sog. „Prüfkriterien“ gelöst werden kann. Hier empfehlen sich generell Stufen-Systeme mit einer der Bewertung angemessenen Skalierung. Für die Bewertung der hier angelegten Projekte-Matrix wurde unter den beschriebenen Gesichtspunkten eine drei-stufige Skala gewählt: ++: das Projekt hat hohe Bedeutung für den Aspekt; +: das Projekt hat Bedeutung für den Aspekt; 0: das Projekt wirkt neutral gegenüber dem Aspekt Einschätzung Projekte: das Projekt hat Leitprojektfunktion (++ bzw. +/++)

IfR Institut für Regionalmanagement -64- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Projektmatrix (Kriterien) Die einzelnen Kriterien mit den ausgewählten Prüfkriterien sind nachfolgend in einer Übersicht zusammengestellt. Die Kriterien nehmen Bezug auf das Leistungsverzeichnis ILEK und sind hier entsprechend dargestellt und erläutert.

Kriterium Erläuterung

1 Trägerschaft Gewährleistung der Trägerschaft über den avisierten Zeitraum Die Projektträgerschaft muss nicht identisch mit dem späteren Antragssteller zur Gewinnung von Fördermitteln sein. 2 Regionale Vernetzung, Das Projekt fördert interdisziplinäre Zusammenarbeit von bottom-up Ansatz Aktionsgruppen in der Region, bürgerschaftliches Engagement Eignung des Projektes, für die gesamte Region positive Effekte auszulösen durch Verknüpfung der Bereiche Landwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft, Dorf- und Stadtentwicklung, Kultur 3 Herausstellungs- Einführung neuer innovativer Maßnahmen (Produkte, Charakter Handlungsstrategien, Dienstleistungen etc), welche auf spezielle Problemlösungen in der Region abgestellt sind Jede Region kann in ihrer Entwicklung auf ihre eigenen spezifischen Stärken setzen, d.h. auf Faktoren, die eine Region von ihren Nachbarregionen abhebt, sie unterscheidbar und wahrnehmbar werden lässt. 4 Gebietsübergreifender das Projekt zielt mit übertragbaren Lösungsansätzen auf eine Ansatz transregionale und / oder transnationale gebietsübergreifend angelegte Zusammenarbeit 5 Arbeitsplatzrelevanz das Projekt trägt zum Erhalt und / oder zur Schaffung von Arbeits- bzw. Ausbildungsplätzen bei 6 Gender Relevanz Beitrag der Projekte zur Gleichstellung / besonderen Förderung von Frauen in der Region Berücksichtigung geschlechtsspezifische Belange 7 Nachhaltigkeit ökonomisch: das Projekt weist eine langfristig gesicherte Finanzierung auf. ökologisch: das Projekt trägt zum Umwelt- und Naturschutz bei 8 Kosten und Kalkulierbarkeit der Gesamtkosten des Projektes Finanzierungs- Unterstützung der Finanzierung durch Förderprogramme möglichkeiten

Die Auswahl der Leitprojekte erfolgt durch die ständigen Vertreter in der Steuergruppe des ILEK, d.h. durch die zwei Städte, den Ennepe-Ruhr-Kreis und das Amt für Agrarordnung Soest. In der Sitzung der Steuergruppe am 14.08.06 wurden die Leitprojekte diskutiert und beschlossen. Die Leitprojekte sind in der folgenden Tabelle fett hervorgehoben.

IfR Institut für Regionalmanagement -65- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Träger- Regionale Heraus- Gebiets- Arbeitsplatz- Gender Nach- Mögliche Auswahl schaft Vernetzung stellungs- übergreif. relevanz Relevanz haltigkeit Finan- Leit- Projekte-Matrix Charakter Ansatz zierung Projekte [++, +, 0] [++, +, 0] [++, +, 0] [++, +, 0] [++, +, 0] [++, +, 0]

Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung ++ + ++ + 0 ++ ++ „Wanderwelt SüdspitzEN“ Städte, ILE, ELER, Naturintegrierte, übergreifende Biologische Programm Station ländl. Wanderangebote Ennepe- Raum Ruhr-Kreis, NRW, Leitprojekt Private, Struktur- Vereine förderung NRW, Private, Städte, Kreis EN Kinderfreundliche Region – Städte, ++ ++ + + ++ ++ ILE, ELER, ++ Angebote für Kinder und Vereine, Programm Jugendliche Private ländl. Raum NRW Leitprojekt Private, Städte, Kreis EN

Attraktivierung der Ortskerne Städte + ++ + ++ ++ + ILE, ++ und Erhaltung historischer Stadt- Programm marketing, ländl. Bausubstanz Raum Vereine, Private NRW Leitprojekt Private, Städte, Vereine Jakobus Pilgermarkt Private ++ ++ + + + + Private +/++ (Beteiligte), Verkaufs- Leitprojekt erlöse

IfR Institut für Regionalmanagement -66- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Land-/ und Forstwirtschaft und Landentwicklung

Durchführung von Bodenordnung Teilnehmer + + ++ ++ + + ILE, ELER +/++ gem. gem. Programm FlurbG ländl. Leitprojekt Raum NRW Eigen- leistung Hackschnitzelanlage mit Holz- ++ ++ ++ ++ + ++ Verkaufs- ++ angebundener Holzlagerung und - Energie- erlöse, trocknung Direkt e.V., Private, Private, mit Städte, Bet. des Kreis Leitprojekt Kreises EN und der FBG Natur erleben und erfahren / Landwirte, + + + ++ + + ILE, ELER, + Angebote der Landwirtschaft in der Biologische Programm Station EN, ländl. Kulturlandschaftspflege und im mit Agrotourismus Raum Unterstüt- NRW zung der Private LWK NRW Städte / Eingriffs- Kreis regelung (Ökokonto)

Erläuterung Abkürzungen: ILE: Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung; RdErl. des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz II-1-0228.22900 vom 19.10.2004 ELER: Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 des Rates vom 20. September 2005 über die Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Der Verordnungsvorschlag wurde am 20.09.2005 von den EU-Agrarminsterinnen und - ministern - vorbehaltlich der Finanzausstattung und Mittelverteilung auf die Mitgliedstaaten beschlossen. Die Verordnung bildet den Rahmen für die finanzielle Förderung der Ländlichen Entwicklung als 2. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) im Zeitraum 2007-2013. NRW-Programm ländlicher Raum: Das NRW-Programm „Ländlicher Raum" ist das Kernstück der nordrhein-westfälischen Förderpolitik für die Land- und Forstwirtschaft im Zeitraum 2000 – 2006. Der noch nicht genehmigte Entwurf des neuen NRW-Programmes „Ländlicher Raum“ für die Förderperiode 2007 bis 2013 liegt zwischenzeitlich vor. Ein Programmüberblick ist auf der Seite des Umweltministeriums Nordrhein-Westfalen veröffentlicht (www.munlv.nrw.de).

IfR Institut für Regionalmanagement -67- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

8. Projektplanungsübersicht

Proj.-Nr Projektname Kurzbeschreibung Träger Umsetzungsstand Kosten € Finanzierung Umsetzung Lauf. Proj. Neu Förd. Mögl. Proj. beantr. Finanz. Themenfeld Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung (TDV) TDV 1 Wanderwelt „SüdspitzEN“ Qualifizierung des Städte, X s. Maßnahmen- ILE, ELER, ab sofort - Leitprojekt Wegenetzes mit Neu- Biologische katalog Nr. 6.1.1 Programm 2010 und ergänzenden Station Ennepe- ländl. Raum Ausbaumaßnahmen, Ruhr-Kreis, NRW, touristischen Private, Vereine Struktur- Infrastrukturmaß- förderung nahmen und NRW, Marketingmaßnahmen Private, Städte, Kreis EN TDV 2 Kinderfreundliche Region – Entwicklung und Städte, Vereine, X ca. 44.000 ILE, ELER, 2007- 2013 Leitprojekt Angebote für Kinder, Jugendliche Vermarktung von Private Programm und Familien erlebnispädagogischen ländl. Raum und Naturerlebnis- NRW Angeboten einschl. Private, ergänzender Städte, Kreis Infrastrukturmaßnahmen EN TDV 3 Attraktivierung der Ortskerne Grüngestaltungsmaß- Städte Stadt- X ca. 11.690 ILE, ab sofort bis Leitprojekt Dorferneuerung und Erhaltung nahmen, Dokumentation marketing, Programm 2013 historischer Bausubstanz historischer Bauobjekte Vereine, Private ländl. Raum

durch Hinweisschilder NRW

Ausbau für den Private, Besucherverkehr des ca. 114.000,00 € Städte, Krenzer Hammer Vereine Wiederaufbau der ca. 100.000,00 – Bürger Mühle 150.000,00 €

IfR Institut für Regionalmanagement -68- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

TDV 4 Jakobus Pilgermarkt Durchführung einer Private X 5.000 - 8.000 als Private ab sofort Leitprojekt Marktveranstaltung mit Anschub- (Beteiligte), Informations-, Unter- finanzierung 3 Verkaufs- haltungs-, Verkaufs- und Jahre erlöse Gastronomieangeboten

Themenfeld Land- und Forstwirtschaft, Landentwicklung LFL 1 „Bodenordnung Region Durchführung von Teilnehmergemein- X ca. 150 € pro ILE (Boden- ab 2007 – Leitprojekt südlicher Ennepe-Ruhr- Bodenordnungsverfahren schaft gem. FlurbG ha für ordnung), langfristig Kreis“ Maßnahmen ELER-VO, der Programm Bodenordnung ländl. Raum NRW Eigenleistung LFL 2 Holzhackschnitzelanlage Standortsuche und – Holz-Energie-Direkt X Verkaufs- ab 2007 Leitprojekt mit angebunderer aufbereitung (Logistik) e.V., Private, mit erlöse, Private, Lagerung und Organisation des Bet. des Kreises EN Städte, Kreis Trocknung Trägermodelles und der FBG EN LFL 3 Natur erleben und agrotouristische Landwirte, X zu ILE, ELER, ab sofort erfahren Infrastrukturmaßnahmen Biologische Station Bauerhaushotel Programm (z.B. Infopunkte, EN, mit Unterstüt- ca. 80.000 € ländl. Raum Broschüren) zung der LWK NRW NRW Maßnahmen der Städte / Kreis Private Landschaftspflege durch (Ökokonto) Eingriffs- Extensive Landwirtschaft regelung (Vertragsnaturschutz, Ökokonto)

IfR Institut für Regionalmanagement -69- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

9. Moderation der Projektarbeit im ILEK

Lenkungsausschuss ILEK Eine zentrale Funktion der Beratung und Moderation besteht in der notwendigen Verknüpfung des ILEK-Prozesses mit den politischen Entscheidungsebenen der auftraggebenden Kommunen und des den Prozess begleitenden EN-Kreises. Dafür wurde zu Beginn der Erarbeitung des ILEK ein Lenkungsausschuss eingerichtet, bestehend aus Vertretern der beiden Städte Breckerfeld und Ennepetal, des Ennepe-Ruhr-Kreises des Amtes für Agrarordnung Soest, und des Beraters IfR. Entscheidungen zu der Konstituierung und Besetzung der Arbeitskreise, die Terminierung und der Ablauf zentraler Veranstaltungen (Auftakt, Zwischenpräsentation, Abschlussveranstaltung), Beschlüsse zu der Projektphasenplanung, Bewertung des Projektfortschrittes sowie Auswahl und Empfehlung von Leitprojekten des ILEK wurden mit den Vertretern des Lenkungsausschusses getroffen.

Eine schriftliche Gesamtdokumentation aller Sitzungstermine des Lenkungsausschusses ist bei der Stadtverwaltung Breckerfeld hinterlegt und kann dort bei Bedarf eingesehen werden.

Abb.16: Übersicht der Sitzungen des Lenkungsausschusses des ILEK

Datum Bezeichnung Thema, Programm (u. a.) 16.01.06 1. Sitzung Termin- und Personalorganisation des Lenkungsausschuss ILEK, Konstituierung, Projektarbeits- gruppen, Terminierung und Ablauf der Auftaktveranstaltung 14.08.2006 2. Sitzung Aussagen Stärken-Schwächen-Profil, Lenkungsausschuss Beschluss über Projektthemenliste und Leitprojekte des ILEK Beschluss zur Abschlussveranstaltung ILEK (Programm, Ort, Zeit) 13.09.2006 3. Sitzung Beratung des Entwurfs ILEK und der Lenkungsausschuss abschließenden Arbeiten

Projektarbeitsgruppen

Der Moderation im Rahmen des Erarbeitungsprozesses des ILEK fallen auch die Aufgaben der Vermittlung und Koordination des inhaltlichen Arbeitsprozesses mit den teilnehmenden Akteuren zu. Die beiden Städte und die Kreisverwaltung des Ennepe-Ruhr-Kreises haben sich aus diesem Grunde dafür entschieden, die Zusammenarbeit der Akteure in öffentlichen thematischen Projektarbeitsgruppen zu strukturieren, um eine ausreichende Transparenz des Ablaufes der Konzepterarbeitung sicherzustellen und eine Meinungsplattform für alle Akteure bereitstellen zu können.

IfR Institut für Regionalmanagement -70- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Abb.17: Übersicht der öffentlichen Projektgruppensitzungen im ILEK

08.03.2006 Projekt-Auftaktworkshop für Bürgerinnen und Bürger 24.04.2006 Erste Sitzung PAG Land- und Forstwirtschaft, Landentwicklung 03.05.2006 Erste Sitzung PAG Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung 07.06.2006 Zweite Sitzung PAG Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung 19.06.2006 Zweite Sitzung PAG Land- und Forstwirtschaft, Landentwicklung

Zwecks weiterer Vertiefung von Maßnahmen zu den im einzelnen entwickelten Projekten wurden insgesamt sechs weitere Arbeitssitzungen (Expertenrunden) im Zeitraum zwischen März 06 und Juni 2006 durchgeführt. Eine schriftliche Dokumentation aller Sitzungstermine der Projektarbeitsgruppen und Fachgruppen konnte während des laufenden ILEK-Projektes auf der Internet-Seite der Kreisverwaltung Ennepe-Ruhr abgerufen werden bzw. ist bei der Stadtverwaltung Breckerfeld hinterlegt und kann dort bei Bedarf eingesehen werden.

Abb.18: Liste beteiligter Stellen und Personen im ILEK

Auflistung der am Themenfeld Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung beteiligten privaten / öffentlichen Institutionen

Amt für Agrarordnung Soest Frau Schlaberg

Amt für Agrarordnung Soest Herr Opitz

Beirat der ULB Herr Jellinghaus

Bürgerin (Agrotourismus) Frau Greßhöhner

Bürgerin Frau Schmidts

Café Hülsenbecke Herr Mehrwald Campingplatz Rüggeberg Frau Steffen-Mester Ennepe-Ruhr-Kreis FB Bau Umwelt, Vermessung Herr Tödtmann und Kataster, Leiter

Ennepe-Ruhr-Kreis FB Bau Umwelt, Vermessung Frau Dr. Tervooren und Kataster

Biologische Station Ennepe-Ruhr-Kreis e.V. Herr Janzen

Förderverein Ev. Kirche Rüggeberg Herr Steffen Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH Herr Flender Heimatverein Voerde Herr Michalko Holz-Energie-Direkt e.V. Herr Brinkmann Interessengemeinschaft Wanderwege (IWW) Frau Borowski Lokale Agenda 21 Frau Reich Kluterthöhle und Freizeit GmbH Herr Kern Krenzer Hammer Herr Krenzer Ruhrverband Herr Heitefuss

IfR Institut für Regionalmanagement -71- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Sauerländer Gebirgsverein (SGV) Herr Koke Sauerländer Gebirgsverein (SGV) Herr Schwabeland Stadt Breckerfeld Bürgermeister Herr Baumann

Stadt Breckerfeld Hauptamtsleiter Herr Seuthe

Stadt Breckerfeld Bauamtsleiter Herr Werner

Stadt Ennepetal Pbv Stadtentwicklung Herr Höhl

Stadt Ennepetal Referent des Bürgermeisters Herr Däumig

Stadt Ennepetal Produktbereich Umwelt Frau Tomaschewski Stadtmarketing Breckerfeld e.V. Herr Kühne Stadtmarketing Breckerfeld e.V. Herr Berker Stadtmarketing Ennepetal e.V. Herr Lindner Volkshochschule EN Süd Frau Sommerbauer Volkshochschule EN Süd Herr Hellmeier Wirteverein Breckerfeld e.V. Herr Wawrzyniak Bürger Herr Spannagel Bürger Herr Knieling Waldhof Oberstenberg Herr Bernhard Stadtmarketing Breckerfeld Herr Böving Bürger Herr Mach Bürger Herr Lay Bürger Herr Münch Bürger Herr Halbach Bürger Frau Berg Bürger Herr Dr. Dauskart Bürger Herr Brinkmann Bürger Herr Weiß

Auflistung der am Themenfeld Land- und Forstwirtschaft, Landentwicklung beteiligten privaten/öffentlichen Institutionen

Amt für Agrarordnung Soest Frau Schlaberg

Amt für Agrarordnung Soest Herr Opitz

Beirat der ULB Herr Jellinghaus

Biologische Station Ennepe-Ruhr-Kreis e.V. Herr Janzen

Bürger Herr Fehlert

Bürger Herr Greßhöhner

Bürger Herr Menne

Bürger Herr Anton

Bürger Herr Gerbothe

Bürger Herr Wirtz

IfR Institut für Regionalmanagement -72- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Bürger Herr Dienstuhl

Bürgerin Frau Schmidts

Forstamrt Gevelsberg, Forstbezirk Breckerfeld Herr Michalczik

Forstbetriebsgemeinschaft Breckerfeld Herr Rutenbeck

Landwirtschaftlicher Kreisverband EN-Ruhr / Herr Flüs Hagen

Ortslandwirt Herr Brinkmann

Ortslandwirt Herr Kettler

Stadtmarketing Breckerfeld e.V. Frau Bergmann-Simons

Stadtmarketing Breckerfeld e.V. Herr Berker

Wanderfreunde Breckerfeld e.V. Herr Bühren

Ennepe-Ruhr-Kreis FB Bau Umwelt, Vermessung Herr Tödtmann und Kataster, Leiter

Ennepe-Ruhr-Kreis, Hochbau Herr Leinung

Öffentliche Informationsveranstaltungen und Pressearbeit

Einladung, Organisation, Durchführung und Moderation von zentralen öffentlichen ILEK- Veranstaltungen:

21.02.2006 Auftaktveranstaltung im Gasthaus Rosine in Ennepetal-Voerde (ca. 100 Teilnehmer aus Bürgerschaft, Politik und Verwaltung) 15.10.2006 Abschlussveranstaltung im Rahmen des öffentlichen Wandertages „Anwandern“ in der ILEK-Region

Über die Veranstaltungen und sonstige laufende Aktivitäten wurde in der regionalen Presse und über die Internetseite der Kreisverwaltung Ennepe-Ruhr informiert. Ausgewählte Presseartikel sind in der Anlage 11.1 des vorliegenden Berichtes beigefügt.

Ein Übersichts-Phasenplan der Erarbeitung des ILEK ist in der folgenden Abbildung dargestellt.

IfR Institut für Regionalmanagement -73- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Abb.19: Zentrale Termine und Ablaufphasen des ILEK Region südlicher Ennepe-Ruhr-Kreis

Region südlicher Ennepe-Ruhr- ILEK Phasenplan Kreis

Jan 06 Feb 06 Mar 06 Apr 06 Mai 06 Jun 06 Jul 06 Aug 06 Sept 06 Okt 06

1. Phase Analyse: Regionales Stärke-Schwächen-Profil (SWOT)

2. Phase: Regionaler Dialogprozess: Zieldiskussion (Themenfelder, Handlungsbereiche) Diskussion Projektvorschläge

3. Phase: Regionaler Dialogprozess: Qualifizierte Projektplanung, Entwicklung Leitprojekte

4. Phase: ILEK Bericht: Ergebnisdokumentation Konzept Projekte vorläufige und endgültige Fassung

06.04.06 10.05.06 03.08.06 Strategie- Strategiege- Strategieges gespräche mit spräch präch EN beiden Städten Ennepetal Kreis 1. LA 16.01. 2. LA 14.08. 3. LA 13.09.06 Projekte und Entwurf Abschluss- Projektliste / PAG, FG Leitprojekte ILEK veranstaltung Auftakt- 2. PAG veranstaltung Workshop 1. PAG Sitzungen Fachgruppen Sitzungen 08.05. - 21.02.06 08.03.06 24.04.- 03.05.06 31.05.06 07.- 19.06.06 15.10.06 Eigene Darstellung; Institut für Regionalmanagement

IfR Institut für Regionalmanagement -74- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

10. Literatur

Amtsblatt der Europäischen Union (2005): Über die Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Verordnung (EG) Nr. 1698/2005.

Arbeitsgemeinschaften Historische Stadt- und Ortskerne des Landes Nordrhein- Westfalen (Hg) (2003): Schönes NRW. Reiseführer zu den hist. Stadt- und Ortskernen in Nordrhein-Westfalen.

BBR, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (2004): Indikatoren und Karten zur Raumentwicklung, INKAR Ausgabe 2004. Bonn.

Bernhards, U., Doll, H., Klockenbring, C., Plankl, R., and Rudow, K. (2003): Halbzeitbewertung des NRW-Programms Ländlicher Raum, Kapitel 5a, Benachteiligte Gebiete - Kapitel V (a) der VO (EG) Nr. 1257/1999. Halbzeitbewertung des NRW Programms Ländlicher Raum gem. Verordnung (EG) Nr. 1257/1999. Braunschweig.

BfN, Bundesamt für Naturschutz (2005a): Übersicht über die FFH-Gebietsmeldung von Deutschland an die EU-Kommission. Internetseite BfN, Bundesamt für Naturschutz http://www.bfn.de/03/030303_meldestand_ffh.pdf.

BfN, Bundesamt für Naturschutz (2005b): Vogelschutzgebiete (SPA) in Deutschland. http://www.bfn.de/03/meldestand_spa.pdf. zitiert am 13.7.2005b.

BMVEL, Bundesministerium für Verbraucherschutz Ernährung und Landwirtschaft (2005): Statistisches Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2005. Münster. Bundesagentur für Arbeit (2005): Arbeitslose nach Kreisen. März 2005. Internetseite Bundesagentur für Arbeit http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/detail/a.html.

Bundesregierung (2000): Nationales Klimaschutzprogramm der Bundesregierung, Fünfter Bericht des Arbeitskreises V "Land- und Forstwirtschaft" der Interministeriellen Arbeitsgruppe CO2 Reduktion.

Destatis, Statistisches Bundesamt (2004): Agrarstrukturerhebung 2003.

Deutscher Bauernverband e.V. 2001: Umsetzung der Biotop- und Landschaftspflege durch Integration in landwirtschaftliche Nutzung und Vermarktung regionaler Produkte. Bonn

Eberhardt, W. (2005): Aktualisierung der Halbzeitbewertung des NRW-Programms Ländlicher Raum, Kapitel 4, Berufsbildung - Kapitel III der VO (EG) Nr. 1257/1999.

Efken, J., Klepper, R., Krah, V., Nölle, J., Trefflich, A., Uetrecht, I., and Wendt, H. (2005): Aktualisierung der Halbzeitbewertung des NRW-Programms Ländlicher Raum, Kapitel 7, Verbesserung der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse - Kapitel VII der VO (EG) Nr. 1257/1999. In: FAL, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft Institut für Ländliche Räume: Aktualisierung der Halbzeitbewertung des NRW-Programms Ländlicher Raum gem. Verordnung (EG) Nr. 1257/1999. Braunschweig.

GFL Planungs- und Ingenieurgesellschaft GmbH (2004): Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung (AEP) Breckerfeld. Koblenz

Institut für Geographie und Grabski-Kieron, U. (2005): Umnutzungspotentiale landwirtschaftlicher Bausubstanz und ihre Bedeutung für die zukünftige Entwicklung ländlicher Räume. Münster.

IfR Institut für Regionalmanagement -75- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung 2003: Aspekte der demographischen Entwicklung in NRW – Tagungsdokumentation. Dortmund

Isermeyer, F. (2005): Ökonomische Rahmenbedingungen und Perspektiven landwirtschaftlicher Produktion in den nächsten Jahrzehnten. Braunschweig.

IWR, Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (2005): Zur Lage der Regenerativen Energiewirtschaft in Nordrhein-Westfalen 2004.

Junker und Kruse (2005): Stadt Ennepetal – Einzelhandelskonzept Nahversorgung. Dortmund

Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW (LDS) (2005): Landesdatenbank.

LDS, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (2005a): Entwicklungen in NRW - Statistischer Jahresbericht des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 2004. Düsseldorf.

LDS, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (2005b): Katasterfläche am 31.12.2004 nach Nutzungsarten in NRW. Internetseite Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen http://www.lds.nrw.de/statistik/datenangebot/daten/a/r322flaeche.html.

LDS, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (2005c): Nordrhein-Westfalen im Vergleich 2005. Düsseldorf.

LDS, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (2005d): Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Nordrhein-Westfalen am 30. Juni 2004, Düsseldorf.

LDS, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen und LDS (2006a): Monatserhebung im Tourismus Nordrhein-Westfalen. Internetseite www.landesdatenbank-nrw.de https://www.landesdatenbank-nrw.de/ldbnrw/online/Online.

LÖBF, Landesamt für Ökologie Bodenordnung und Forsten Landesamt für Agrarordnung Nordrhein-Westfalen (2005): Natur und Landschaft in Nordrhein-Westfalen 2005. LÖBFMitteilungen 2005, H. 4.

LWK NRW, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (2004): Zahlen zur Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen 2004. Internetseite Landwirtschaftskammer NRW http://www.landwirtschaftskammer.de/wir/pdf/zahlen-landwirtschaft-2004.pdf .

LWK NRW, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und MUNLV, Ministerium für Umwelt und Naturschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (2005): Zahlen, Daten & Fakten zum Ökolandbau in NRW. Internetseite Ökolandbauportal NRW

LWK Westfalen-Lippe, Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe (2002): Vielfalt vom Hof. Erwerbs- und Einkommenskombinationen in der Landwirtschaft. Münster.

MUNLV, Ministerium für Umwelt und Naturschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (2003b): Landeswaldbericht 2002. Internetseite Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW http://www.munlv.nrw.de/sites/arbeitsbereiche/forsten/landeswaldbericht.htm.

IfR Institut für Regionalmanagement -76- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

MUNLV, Ministerium für Umwelt und Naturschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (2004): NRW-Programm "Ländlicher Raum". Plan des Landes Nordrhein-Westfalen zur Entwicklung des Ländlichen Raumes gemäß VO (EG) Nr. 1257/1999. Konsolidierte Fassung nach der Entscheidung der EU Kommission vom 6.10.2004. Düsseldorf.

MUNLV, Ministerium für Umwelt und Naturschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (Rd.Erl. v. 19.10. 2004): Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung.

MUNLV, Ministerium für Umwelt und Naturschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (2005): Regionale Vermarktung. http://www.munlv.nrw.de/sites/arbeitsbereiche/landwirtschaft/regionalvermarktungmain.

MUNLV, Ministerium für Umwelt und Naturschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen: Die Broschüre "Das NRW- Programm Ländlicher Raum"

MUNLV, Ministerium für Umwelt und Naturschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (2006): Stärken-Schwächen- Analyse für den ländlichen Raum in Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf.

NOVA-Institut (2003): Projekte der Region Östliches Ruhrgebiet. Internetseite NOVA Institut www.modellregionen.de.

Reiter, K., Roggendorf, W., Runge, T., Schnaut, G., Horlitz, T., and Leiner, C. (2005): Aktualisierung der Halbzeitbewertung des NRW-Programms Ländlicher Raum, Kapitel 6, Agrarumweltmaßnahmen - Kapitel VI der VO (EG) Nr. 1257/1999. In: FAL, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft Institut für Ländliche Räume: Aktualisierung der Halbzeitbewertung des NRW-Programms Ländlicher Raum gem. Verordnung (EG) Nr. 1257/1999. Braunschweig.

Pestelinstitut für Systemforschung e.V. (2003): Beschäftigung, Bevölkerung und Wohnungsmarkt – Die Entwicklung in der Region EN – Südkreis bis 2015. Hannover

Schmidt, M. und Steinweg, C. (2002): Abgrenzung des ländlichen Raumes in Nordrhein- Westfalen. Kurzfassung. Internetseite ILS, Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen http://www.ilsshop. nrw.de/down/raumabgrenzung.pdf.

Südwestfälische IHK zu Hagen (2004): Wirtschaftliche und demographische Rahmenbedingungen für die Südwestfälische IHK zu Hagen. Wittnau und Bochum.

Verwaltung für Agrarordnung NRW (2001): Ländliche Entwicklung in NRW. Münster.

Wolters Partner Architekten BDA Stadtplaner (2001): Planungsleitbild Ortsmitte Voerde – Stadt Ennepetal. Coesfeld

Die weiterhin ausgewerteten Broschüren, Internet-Informationen und sonstige Daten aus den fünf Kommunen und dem Kreis Borken zu den Bereichen Städtebau und Dorfentwicklung, Kultur, Regionale Wirtschaft, Tourismus, Naturschutz und Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Forstwirtschaft sind hier als Quellen nicht im einzelnen dokumentiert.

IfR Institut für Regionalmanagement -77- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

11. Anhang

11.1. Presseauszug

ILEK-Auftakt in Voerde 20.02.2006 Westfälische Rundschau Lokalausgabe Ennepetal Ennepetal. Für die Städte Ennepetal und Breckerfeld bietet sich mit Unterstützung des Amtes für Agrarordnung Soest, die Gelegenheit, als erste Region im Ennepe-Ruhr-Kreis ein integriertes ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) zu erarbeiten. Mit der neuen Richtlinie zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung hat das Land NRW ein Konzept geschaffen, um den ländlichen Raum als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum für die Zukunft fit zu machen. Die Auftaktveranstaltung findet am morgigen Mittwoch, dem 22. Februar, um 19.30 Uhr in der Gaststätte "Rosine" in Voerde statt. An der Veranstaltung nehmen u.a. Bürgermeister Michael Eckhardt, der Bürgermeister der Stadt Breckerfeld, Klaus Baumann und Klaus Tödtmann von der Kreisverwaltung teil. Es besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Alle Bürger sind zu der Veranstaltung willkommen.

Tourismus soll Existenz von Landwirten sichern 23.02.2006 Westfälische Rundschau Lokalausgabe Hagen Breckerfeld. (OE) "ILEK" soll mit Hilfe von Fördermitteln des Landes die Region des südlichen Ennepe-Ruhr-Kreises voranbringen. Bis zum Spätsommer soll das "Integrierte ländliche Entwicklungskonzept" zu konkreten Vorschlägen führen, die gemeinsam von den Bürgern, der Wirtschaft und der Politik erarbeitet werden. Viel versprechend war die Auftaktveranstaltung am Mittwochabend in Voerde. Vor gut 70 Teilnehmern erläuterten zunächst die Bürgermeister von Ennepetal und Breckerfeld, Michael Eckhardt und Klaus Baumann, sowie Klaus Tödtmann für den EN-Kreis das Anliegen von ILEK: Es soll mit einer staatlichen Anschubfinanzierung dauerhaft Arbeitsplätze schaffen und sichern. Klaus Baumann wurde dabei konkret: "Dies gelingt nur, wenn Betroffene der Region selbst aktiv werden". Dies könnten z.B. Landwirte sein, die von ihren Höfen durch Erzeugung hochwertiger Nahrungsmittel nicht mehr allein existieren können und Fremdenzimmer einrichten. Dann müsse allerdings der Kreis als Bauaufsicht mitspielen. Die Unterstützung des Kreises sagte Klaus Tödtmann zu: "Nachdem bisher fast nur Fördermitteln in den Nordkreis (Ruhrtal) flossen, möchte der Kreis die Tourismusnutzung im Südkreis naturverträglich unterstützen." Koordiniert wird die Projekterarbeitung durch ein Essener Planungsbüro. Dessen Vertreter Jens Steinhoff erläuterte gemeinsam mit Dagmar Schlagberg vom Amt für Agrarordnung in Soest das weitere Vorgehen. In den nächsten Monaten werden Interessierte zu zwei Projektarbeitsgruppen eingeladen, die sich mit Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung sowie mit Landwirtschaft und Landentwicklung beschäftigen. Mögliche Themen, aus den konkrete Projekte entstehen könnten, werden u.a. in den Bereichen Verkehrsanbindung, Grundversorgung, Naturschutzpotenziale und deren nachhaltige Nutzung durch Tourismus, Nutzung und Pflege historischen Kulturgutes,

IfR Institut für Regionalmanagement -78- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Nutzung regenerativer Energien vor allem aus Holz und Biomasse, Erhaltung und Sicherung der regionalen Landwirtschaft durch Schaffung zusätzlicher Einkommen gesehen. Schon am Mittwoch, 8. März, startet um 19 Uhr in der Feuer- und Rettungswache Breckerfeld die erste Projektveranstaltung als öffentlicher "Start-Workshop" des ILEK im südlichen EN-Kreis.

ILEK-Start mit ernsten Absichten 23.02.2006 Westfälische Rundschau Lokalausgabe Ennepetal Ennepetal. "Wir müssen diese Chance nutzen", darin waren sich alle Redner bei der ILEK- Auftaktveranstaltung einig. Doch wie diese Chancen aussehen und vor allem, wie sie zu verwirklichen sind, das wird in den nächsten Monaten die Köpfe in Breckerfeld und Ennepetal erst einmal zum Rauchen bringen. Unter fachlicher Begleitung des Instituts für Regionalmanagement sollen innerhalb von rund neun Monaten wirksame Zukunftsideen geschmiedet werden, die den ländlichen Raum des südlichen Ennepe-Ruhr-Kreises voranbringen. Das ganze Projekt läuft unter dem markanten Namen "ILEK". Diese Abkürzung bedeutet so viel wie "Integriertes ländliches Entwicklungskonzept". Doch was sich konkret hinter diesem abstrakte Wortungetüm verbirgt, darin bestand für die etwa 100 Besucher der Auftaktveranstaltung in der Ennepetaler Gaststätte "Rosine" erst einmal Klärungsbedarf. "Ziel ist es, den ländlichen Raum mit Wohnen, Naturschutz, Arbeit, Tourismus und Erholung in Einklang zu bringen", erläuterte Dagmar Schlaberg vom Soester Amt für Agrarordnung. Mit der neuen Richtlinie zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung habe das Land Nordrhein-Westfalen ein wegweisendes Konzept geschaffen, um den ländlichen Raum als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum für die Zukunft fit zu machen. Die im Rahmen des ILEK erarbeiteten Ideen würden mit Mitteln des Landes großzügig gefördert. "Schwerpunkt des Entwicklungskonzeptes sind die Themen Tourismus, Dorfentwicklung, Vermarktung, Landwirtschaft, Landentwicklung und Heimatpflege", wurde Jens Steinhoff vom Institut für Regionalmanagement noch ein wenig konkreter. In diesen Bereichen sollen im Rahmen des ILEK zukunftsfähige Leitprojekte mit Vorbildfunktion entwickelt werden. Statt Luftschlössern sollen nach Ablauf der Projektzeit umsetzungsreife und vor allem finanzierbare Ideen auf dem Tisch liegen. Die Besonderheit des ILEK: Die Entwicklungskonzepte und Projektideen werden nicht von einem Fachinstitut komplett ausgearbeitet und dann nur noch den Kommunen vorgekaut. Stattdessen ist beim ILEK echte Teamarbeit aller gefordert. Die Ideen sollen in reger Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Landwirtschaft, Vereinen, Verbänden, Kreisverwaltung sowie Interessierten Bürgern und Bürgerinnen entwickelt werden. Auftakt für die konkrete Erarbeitungsphase ist ein gemeinsamer Start-Workshop am 8. März um 19 Uhr im Breckerfelder Feuerwehrgerätehaus. Dort werden zwei Projektgruppen gebildet, die sich ganz konkret mit den Themen Tourismus, Dorfentwicklung, Vermarktung oder Landwirtschaft und Landentwicklung auseinandersetzen. "Für jede dieser Projektgruppen wird es etwa drei bis vier Veranstaltungen geben", ließ Jens Steinhoff Schätzungen über den möglichen Zeitaufwand zu. Breckerfelds Bürgermeister Klaus Baumann appellierte, dass sich möglichst viele mit ihren innovativen Ideen am ILEK beteiligen. "Nur mit Hilfe der Fördermittel können wir wirklich vorankommen". Gerade für die Landwirte der Region, deren Situation sich in den letzten

IfR Institut für Regionalmanagement -79- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Jahren immer weiter verschlechtert habe, seien Projekte wie Direktvermarktung, die Umnutzung von Gebäuden oder sanfter Tourismus eine ernstzunehmende Chance. Bürgermeister Eckhardt bedauerte, dass die Stadt Schwelm zwischenzeitlich von einer Zusammenarbeit Abstand genommen habe und sich das Projekt nun nur auf Breckerfeld und Ennepetal konzentriere. "Der Südkreis muss endlich nachziehen", forderte Klaus Tödtmann von der Kreisverwaltung mit Blick auf das erfolgreiche Landentwicklungs-Projekt "Ruhrtal", an dem die nördlichen Städte des EN-Kreises beteiligt sind.

Bürger sollen Verbesserungen vorschlagen 24. Februar 2006 Westfalenpost, Lokalausgabe Schwelm, Gevelsberg, Ennepetal und Sprockhövel Am Dienstag, 8. März, um 19 Uhr gehts los. Dann startet im Feuerwehrgerätehaus Breckerfeld der erste öffentliche Workshop des ILEK, des integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes, für Ennepetal und Breckerfeld. Dann sollen Bürger Vorschläge machen können, was im ländlichen Raum der Nachbarstädte verbessert und wie seine Wirtschaftskraft gestärkt werden kann. Realisierbare Anregungen für die Zusammenarbeit im sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereich sollen mit finanzieller Unterstützung des Landes in die Tat umgesetzt werden. So jedenfalls sieht - grob umschrieben - die Idee hinter dem ILEK-Förderprogramm aus, das Mittwochabend in der "Rosine" der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Eingeladen hatten die Bürgermeister von Ennepetal, Michael Eckhardt, und Breckerfeld, Klaus Baumann, die Kreisverwaltung (vertreten durch Klaus Tödtmann) und das Institut für Regionalmanagment (IfR). Die Beraterfirma aus Essen unterstützt die Kommunen bei der Entwicklung eines Konzeptes, das den Förderungsrichtlinien des Landes entspricht. Rund 100 Besucher folgten den allgemeinen Erklärungen von Institutsmitarbeiter Jens Steinhoff, der deutlich machte, auf welchen Themengebieten in Zukunft nach Ideen gesucht werden soll, namentlich in den Bereichen "Tourismus, Dorfentwicklung, Vermarktung" sowie "Land- und Forstwirtschaft und Landentwicklung". Durchweg positiv waren die Reaktionen aus dem Publikum, in dem viele Landwirte aus den beiden Städten saßen, sowie Vereins- und Tourismusvertreter, die selbst schon Vorschläge für Kooperationen und Projekte lieferten. Große Chancen für den Tourismus der Region wittert auch Klaus Tödtmann. "Unsere Region ist als Ballungsrandgebiet für 16 Millionen Menschen innerhalb von anderthalb Stunden zu erreichen", sagte er der Westfalenpost. Die Kreisverwaltung hatte seinerzeit den Südkreisstädten den Anstoß für das ILEK gegeben. Schwelm musste zuletzt passen. Kostenlos sind die Neuerungen für den Kreis und die Städte nicht. Sowohl an den Ausgaben für das Konzept, das rund 30 000 Euro kostete, müssen sie sich beteiligen - und an den Kosten für die Projekte, die bis Herbst erarbeitet werden sollen.

Auch mit Tauchstation kann es aufwärts gehen Integriertes ländliches Entwicklungskonzept nimmt Gestalt an 09.03.2006 Westfalenpost, Lokalausgabe Hagen Breckerfeld. (OE) Bauamtsleiter Thomas Werner konnte am Mittwochabend in der Feuer- und Rettungswache viele aktive Interessierte und eine große Zahl von Beobachtern zum öffentlichen Start-Workshop des ILEK im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis begrüßen.

IfR Institut für Regionalmanagement -80- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Jens Steinhoff, der die Erarbeitung von förderungswürdigen Projekten im Rahmen des "Integrierten ländlichen Entwicklungskonzepts" (ILEK) managen soll, machte schnell klar, um was es geht: "Gemeinsam mit interessierten Bürgern sind Projekte zu entwickeln, die die Region im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis (Breckerfeld und Ennepetal) auf Dauer verbessern und wettbewerbsfähig halten." Am Ende sollten Einrichtungen entstehen, die sich nach einer staatlichen Anschubfinanzierung durch den Einsatz von Fördervereinen oder Privatpersonen durch Wertschöpfung selbst tragen. Nachdem mögliche Projekte im Tal der Ennepe zwischen der Sperrmauer und dem Ennepetaler Schwimmbad "Platsch" von Interessenvertretern angerissen wurden, erhielten die Teilnehmer des Workshops Gelegenheit, Ideen, Anregungen, Vorschläge und auch mögliche Bedenken auf farbige Karten zu schreiben. Am Ende füllten sie die Stellwände unter den Überschriften Tourismus, Dorfentwicklung, Vermarktung, Landwirtschaft, Forst und Landentwicklung. Es kam einiges zusammen - von der Förderung einer Tauchstation an der Glör (einzige Talsperre ohne Trinkwassernutzung) bis zur Nutzung der leeren Hallen der ehemaligen Kompostanlage bei Rüggeberg als Zentrum für Holzhackschnitzel für Heizanlagen sowie Scheitholz für Kamine und Kachelöfen. Jens Steinhoff: "Unser Büro wird die Anregungen sichten und ordnen, allen Interessierten eine Zusammenstellung zukommen lassen und zu drei bis vier neuen Arbeitskreissitzungen einladen, in denen es dann konkret werden soll. Im Herbst soll dann ILEK als Konzept stehen. Für den Ennepe-Ruhr-Kreis machte Dezernent Klaus Tödtmann klar: "Auch in Zeiten knapper Kassen gilt: Gute Konzepte finden immer eine Förderung."

"Das Tal muss zur Marke werden" - Workshop zum ILEK-Start 10. März 2006 Westfalenpost, Lokalausgabe Hagen Was sich nicht alles machen ließe, die Region nach vorne zu bringen: Die zahlreichen Teilnehmer am ILEK-Eröffnungsworkshop brachten viele Ideen mit. ILEK steht für "Integriertes ländliches Entwicklungskonzept" und wird zurzeit für den südlichen Ennepe- Ruhr-Kreis entwickelt. Hauptthemenfelder von ILEK sind einmal die Bereiche Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung, zum zweiten die Land- und Forstwirtschaft, stellte Jens Steinhoff vom Institut für Regionalmanagement der Versammlung vor. Naturerlebnisse und Aktivangebote gebe es schon eine ganze Menge, es gelte aber, sie viel besser zu vermarkten, damit Erholungssuchende aus den umliegenden Großstädten auch davon erführen. Und den Land- und Forstwirten gelte es zum Beispiel, alternative Einkommensmöglichkeiten aufzuzeigen wie etwa Landschaftspflegedienste oder bessere Absatzmöglichkeiten von Holz als regenerative Energie. Die Teilnehmer am Workshop waren aufgefordert, auf Kärtchen zu schreiben, was für Maßnahmen sie anregen, wo sie Konfliktpotenzial sehen und wer Organisation und Trägerschaft übernehmen könnte - die Projekte sollten durch Nachhaltigkeit überzeugen, sich nach Ende des Förderzeitraums selbst tragen können. Manche Projekte kamen schon als ausgearbeitetes Strategiepapier auf den Tisch: So präsentierte Michael Dauskardt das "Erlebnis Wandern" im mittleren Tal der Ennepe mit der Mischung aus Kulturlandschaft und Industriekultur wie dem Krenzer Hammer direkt auf der Grenze zwischen Breckerfeld und Ennepetal - hier gebe es unzählige Möglichkeiten zur touristischen Erschließung bis hin zum

IfR Institut für Regionalmanagement -81- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

therapeutischen Schmieden mit behinderten Kindern. Hier könne man Arbeitsplätze schaffen und erhalten, "das Tal muss zur Marke werden." Dorferneuerung Zurstraße, Erweiterung Campingplatz Loh, Pilgermarkt im Zeichen des Jakobus, Vermarktungsmöglichkeiten regional erzeugter Produkte, stärkeres Reagieren auf die enorme Nachfrage nach Stückholz für den Ofen - Ideen gab es viele, die Sammlung wird nun ausgewertet und dann in Arbeitsgruppen konkret angepackt. Bis Herbst soll ILEK stehen.

Auch mit Tauchstation kann es aufwärts gehen 10. März 2006 Westfalenpost, Lokalausgabe Hagen Bauamtsleiter Thomas Werner konnte am Mittwochabend in der Feuer- und Rettungswache viele aktiv Interessierte und eine große Zahl von Beobachtern zum öffentlichen Start- Workshop des ILEK im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis begrüßen. Jens Steinhoff, der die Erarbeitung von förderungswürdigen Projekten im Rahmen des "Integrierten ländlichen Entwicklungskonzepts" (ILEK) managen soll, machte schnell klar, um was es geht: "Gemeinsam mit interessierten Bürgern sind Projekte zu entwickeln, die die Region im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis (Breckerfeld und Ennepetal) auf Dauer verbessern und wettbewerbsfähig halten." Am Ende sollten Einrichtungen entstehen, die sich nach einer staatlichen Anschubfinanzierung durch den Einsatz von Fördervereinen oder Privatpersonen durch Wertschöpfung selbst tragen. Nachdem mögliche Projekte im Tal der Ennepe zwischen der Sperrmauer und dem Ennepetaler Schwimmbad "Platsch" von Interessenvertretern angerissen wurden, erhielten die Teilnehmer des Workshops Gelegenheit, Ideen, Anregungen, Vorschläge und auch mögliche Bedenken auf farbige Karten zu schreiben. Am Ende füllten sie die Stellwände unter den Überschriften Tourismus, Dorfentwicklung, Vermarktung, Landwirtschaft, Forst und Landentwicklung. Es kam einiges zusammen - von der Förderung einer Tauchstation an der Glör (einzige Talsperre ohne Trinkwassernutzung) bis zur Nutzung der leeren Hallen der ehemaligen Kompostanlage bei Rüggeberg als Zentrum für Holzhackschnitzel für Heizanlagen sowie Scheitholz für Kamine und Kachelöfen. Jens Steinhoff: "Unser Büro wird die Anregungen sichten und ordnen, allen Interessierten eine Zusammenstellung zukommen lassen und zu drei bis vier neuen Arbeitskreissitzungen einladen, in denen es dann konkret werden soll. Im Herbst soll dann ILEK als Konzept stehen. Für den Ennepe-Ruhr-Kreis machte Dezernent Klaus Tödtmann klar: "Auch in Zeiten knapper Kassen gilt: Gute Konzepte finden immer eine Förderung."

Neue Jobs für ländlichen Raum 21. April 2006 Westfalenpost, Lokalausgabe Hagen Das Projekt "Integriertes ländliches Entwicklungskonzept" für den südlichen Ennepe-Ruhr- Kreis mit den Städten Breckerfeld und Ennepetal geht in die nächste Runde. Ziel des Konzeptes ist es, mit Landes- und EU-Mitteln Projekte auf den Weg zu bringen, die sich zukünftig wirtschaftlich selbst tragen und ihren Betreibern durch Wertschöpfung Erträge bringen, die letztendlich Arbeitsplätze im ländlichen Raum sichern und im besten Falle neue schaffen.

IfR Institut für Regionalmanagement -82- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Nach der Startphase mit einer Info-Veranstaltung in Ennepetal und einem Themen- Workshop in Breckerfeld planen die beiden Städte Breckerfeld und Ennepetal, der Ennepe- Ruhr-Kreis und das Amt für Agrarordnung in Soest in nächster Zeit zwei neue Projektentwicklungs-Veranstaltungen. Am Montag, 24. April, trifft sich die Projektgruppe "Land- und Forstwirtschaft und Landentwicklung" um 19.30 Uhr im "Haus Mähler" in Breckerfeld. Die Projektgruppe "Tourismus, Dorfentwicklung und Vermarktung" kommt am Mittwoch, 3. Mai, um 19.30 Uhr in der Kantine des Rathauses der Stadt Ennepetal zusammen. Bei der Veranstaltung im "Haus Mähler" wird es auch um die Frage gehen, ob es im Rahmen des ILEK gelingt, im südlichen Gebiet der Stadt Breckerfeld das aus der Sicht der Stadt notwendige dritte Flurbereinigungsverfahren in die Wege zu leiten, um Fördermittel für die Sanierung ländlicher Straßen und Wege zu erhalten.

Comeback für alte Haustierrassen 26. April 2006, Westfalenpost, Lokalausgabe Hagen Die ersten Projekte für das ländliche Entwicklungsprojekt der Städte Breckerfeld und Ennepetal nehmen Formen an. Im "Haus Mähler" trafen sich Interessenten aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sowie Landesentwicklung. Dirk Janzen, Leiter der Biologischen Station im EN-Kreis, erläuterte das Projekt: Naturintegriertes, übergreifendes Wanderwegesystem mit Anbindung an überregionale Wanderrouten zwischen Ennepetal und Breckerfeld. Der Weg soll an historisch bedeutsamen Zeugnissen früherer Land- und Energienutzung (Meilerwirtschaft, Wasserkraft, Bergbau, Landwirtschaft) vorbeiführen. Dabei gelte es, die einmalige Kulturlandschaftsgeschichte im Ennepe- und Steinbachtal aufzuarbeiten. Angestrebt sei auch, wenn möglich in Zusammenarbeit mit Landwirten, historische Haustierrassen in die extensive Landschaftspflege vor allem in Hanglagen wieder einzuführen. Dagmar Schlaberg vom Amt für Agrarordnung in Soest wies den Bedarf eines dritten Flurbereinigungsverfahrens für den Bereich Breckerfeld-Süd nach. Gutachterliche Vorarbeiten dazu lägen bereits vor. Danach sei es notwendig, Wirtschaftswege für heutige Anforderungen zu schaffen, das Urkataster zu überarbeiten und Wanderwege zu optimieren. Zudem bestehe die Möglichkeit, Natur- und Wasserschutzmaßnahmen und den Landschaftsplan zu realisieren. Einig war man sich, ein Projekt zur Energienutzung auf der Basis des Rohstoffes Holz zu initiieren. Eine Arbeitsgruppe wurde dazu gebildet. Im Übrigen machten die Vertreter der Landwirtschaft deutlich, dass in Breckerfeld die Landwirtschaft flächendeckend erhalten werden müsse.

Meilerweg, Radstation und und und... 8. Mai 2006 Westfälische Rundschau, Lokalausgabe Hagen "Breckerfeld ist da der Verkehrsknotenpunkt, deswegen ist es ja auch eine alte Hansestadt." Das stellte Dirk Janzen von der Biologischen Station fest in der jüngsten Zusammenkunft der Arbeitsgruppe "Tourismus" fürs "integrierte ländliche Entwicklungskonzept" (Ilek). "Verkehrsknotenpunkt" bezieht sich in diesem Zusammenhang nicht aufs Straßennetz, sondern auf die Wanderwegeverbindungen. Und die bieten in Breckerfeld eben Verknüpfungspunkte in alle vier Himmelsrichtungen - aus dem südlichen EN-Kreis heraus

IfR Institut für Regionalmanagement -83- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

auch in den Märkischen Kreis und nach Hagen. Klarer Standortvorteil im Sinne der Vermarktung von "sanftem Tourismus", der Menschen etwa aus dem Ruhrgebiet in die Region locken soll. Viele verschiedene Dinge sind da denkbar, werden teils längst praktiziert wie zum Beispiel "Grünlandpflege durch vom Aussterben bedrohte Haustierrassen" oder - auf Breckerfelder Gebiet - der Krenzer Hammer als "produzierendes Museum". Um mal hier zu bleiben, im Tal der Ennepe: Hier gibt es Wege, hier gibt es Sehenswürdigkeiten, Natur, Kultur und und und. Möglich sind die Themen "Meilerweg", "Mühlenweg", "Staumauerweg", die Idee, eine Fahrradstation einzurichten für Fahrten hoch nach Breckerfeld und weiter. Dies alles zu verknüpfen, zu schauen, mit welchen Projekten man höchstmögliche Wertschöpfung erzielen kann und was über Ilek gefördert werden könnte, ist Ziel einer neuen Arbeitsgruppe "Tourismus" unter Leitung von Kulturmanager Michael Dauskardt. Parallel dazu lenkt Dirk Janzen eine weitere AG mit dem Ziel, die nötige Infrastruktur zu schaffen mit Übernachtungsmöglichkeiten und Imbissen mit heimischen Produkten ("man sieht, was man isst"). Gemeinsam soll dann eine ganzheitliche Vermarktung erarbeitet und über mögliche Trägerschaften und die sinnvolle Dokumentation nachgedacht werden. Zu den Ilek-Idee gehören auch Dinge wie Ortsrandgestaltung und Innenstadtbegrünung, Breckerfeld, so die Experten, sei da längst auf dem richtigen Weg. Und zahlreiche weitere Projekt-Ideen wie Pilger- und Hanse-Markt oder Aufwertung von Campingplätzen sind ebenfalls weiter im Rennen.

Wanderer persönlich betreuen 8. Juni 2006 Westfälische Rundschau, Lokalausgabe Hagen "Wir sind schon sehr viel besser als wir je geglaubt haben", stellte Michael Däumig von der Stadt Ennepetal fest: In der Vorbereitung des "Integrierten ländlichen Entwicklungskonzepts" (ILEK) ist ins Bewusstsein gerückt, wie viele touristische Angebote Ennepetal und Breckerfeld bereits haben. Volksfeste, Aktions- und Themenwanderungen, Stadtführungen, Wandern ohne Gepäck, Schlafen im Heu - das und vieles mehr gibt es schon. Was fehle, führte Fachgruppenleiter Michael Dauskardt aus, sei eine bessere Abstimmung, eine Institution zur touristischen Vermarktung - und ein Slogan für den Wiedererkennungswert. Aus der Arbeitsgruppe "Wandern und Infrastruktur" berichtete Dirk Janzen von der Biologischen Station, die Wanderkonzeption solle eine persönliche Betreuung der Wanderer etwa durch "Ranger" beinhalten mit fachlichen Führungen über die unterschiedlichen Themenwege (Hang-, Mühlen-, Meilerweg). Dies könne ein Alleinstellungsmerkmal sein, das die heimischen Angebote von den vielen anderen im weiten Rund unterscheidet. Angedacht sei auch die Ausarbeitung von Info-/Knotenpunkten - möglichst an markanten Stellen - und Anbindung an überregionale Wanderpisten. Hier das vorhandene Wanderwegenetz, in dem, so Janzen, möglicherweise noch ein paar Verbindungslücken zu schließen sind, da die vorhandenen touristischen Anziehungspunkte. Ein nächster Schritt ist jetzt, diese Pläne zu nehmen und zusammen zu bringen. Denn: Je konkreter die Projekte, desto größer die Chance, aus dem Ilek-Topf Fördermittel zu bekommen. Da müsse man gucken, wo etwas fehlt: Beim gastronomischen Angebot entlang der Wanderstrecken etwa gebe es ein Manko, hier solle man Landwirte motivieren, etwas anzubieten. Wer die angedachte Betreuung der Wanderer übernehmen könnte? 1-Euro- Jobber zum Beispiel, in Kooperation mit der VHS-Süd. Über einen klingenden Markennamen sollen sich jetzt Studenten im Wettbewerb Gedanken machen.

IfR Institut für Regionalmanagement -84- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

11.2. Illustrationen zu ausgewählten Projekten des ILEK

Die Illustrationen sind aufgrund des Datenumfanges der vorliegenden Entwurfsfassung nicht beigefügt.

Projekt: Wanderwelt „SüdspitzEN“: Entwicklungspotential bezüglich Naherholung in der Kulturlandschaft im Tal der Ennepe (Quelle: Biologische Station Ennepe Ruhr Kreis e.V.

IfR Institut für Regionalmanagement -85- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Projekt: Attraktivierung der Ortskerne und Erhaltung historischer Bausubstanz Ausgewählte Bildmotive – Ortsansichten Breckerfeld (Quelle: Stadtmarketing Breckerfeld e.V.)

Jakobusbrunnen Breckerfeld

Katholische Kirche Breckerfeld

Mauerreste Grabenstraße Breckerfeld

Denkmalstraße Breckerfeld

Epscheider Mühle Breckerfeld

IfR Institut für Regionalmanagement -86- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

Wasserrad Ennepetal

Kluterthöhle Ennepetal

Straßenmuseum Ennepetal Industriedenkmale als Stolpersteine

Bahnhofsgebäude Ennepetal Gevelsberg

IfR Institut für Regionalmanagement -87- Integriertes ländliches Entwicklungskonzept Städte Breckerfeld und Ennepetal

11.3 Karten

Übersichts- und Themenkarte 1: Projekt „Wanderwelt SüdspitzEN“

IfR Institut für Regionalmanagement -88-