Diplomarbeit
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View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES DIPLOMARBEIT Spielerische Ästhetik zwischen Denken und Empfinden Eine Untersuchung über die Funktion des „schönen Spiels“ in Friedrich Schillers Briefen Über die ästhetische Erziehung des Menschen Verfasserin Agnes Zottl angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag. phil.) Wien, Jänner 2011 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 317 Studienrichtung lt. Studienblatt: Theater-, Film- und Medienwissenschaft Betreuerin: Univ.-Prof. Dr. Monika Meister Danksagung Mein Dank gilt Univ.-Prof. Dr. Monika Meister für Ihre Unterstützung beim Verfassen der dieser Diplomarbeit. Danken möchte ich weiters meiner Familie und Freunden, allen voran Hansjörg, für die Unterstützung. 2 Inhaltsverzeichnis: EINLEITUNG .......................................................................................................................... 5 1 HISTORISCHE RAHMENBEDINGUNGEN .............................................................. 8 1.1 Entstehungs- und Editionsgeschichte ..................................................................... 8 1.2 Die Neuordnung der politischen Welt: die Französische Revolution ................ 10 1.2.1 Friedrich Schillers politische Bekenntnisse ..................................................... 11 1.3 Die Revolution der philosophischen Welt: Aufklärung und Kritizismus Kants ........................................................................................................................ 14 1.3.1 Friedrich Schillers Kant-Studium..................................................................... 17 1.4 Ästhetische Voraussetzungen der Briefe .............................................................. 18 1.4.1 Autonomiebestrebungen in der Kunst.............................................................. 19 1.4.2 Der ideale Künstlertypus.................................................................................. 21 1.4.3 Die Auferstehung des antiken Griechenlands.................................................. 22 1.5 Fruchtbare Dichterfreundschaft ........................................................................... 24 1.5.1 Goethes Portrait in den Briefen Über die ästhetische Erziehung des Menschen .......................................................................................................... 27 1.6 Zusammenfassung der historischen Rahmenbedingungen ................................ 28 2 ANMERKUNGEN ZUR TEXTSTRUKTUR UND ZUR TERMINOLOGIE ......... 30 2.1 Schillers Verwendung von Begriffspaaren .......................................................... 31 2.2 Zusammenfassung .................................................................................................. 31 3 SCHILLERS IDEE DER ERZIEHUNG DES MENSCHEN ZUM MORALISCHEN HANDELN MITTELS KUNST IN DEN BRIEFEN ÜBER DIE ÄSTHETISCHE ERZIEHUNG DES MENSCHEN ..................................................... 32 3.1 Problementwurf und Lösungsvorschlag in den ersten neun Briefen ................ 32 3.1.1 Staatsumwandlung und Veredelung des Menschen: der sittliche Charakter und der sittliche Staat............................................................................................... 33 3.1.2 Gesellschafts- und Kulturkritik........................................................................ 35 3.1.3 Die Suche nach dem veredelten Menschen...................................................... 38 3.1.4 Die Kunst als Lösung des Problems................................................................. 38 3.2 Anthropologische Begründung der Schönheit ..................................................... 40 3.2.1 Die menschlichen Grundanlagen ..................................................................... 41 3.2.2 Die Beziehung der beiden Triebe zueinander .................................................. 43 3.2.3 Spielerische Schönheit ..................................................................................... 48 3.2.4 Das Verhältnis von Ideal und Empirie............................................................. 49 3 3.3 Der Weg zum sittlichen Handeln führt über die ästhetische Erfahrung .......... 52 3.3.1 Die Übergangsfunktion des Schönen............................................................... 52 3.3.2 Der Zustand der passiven und aktiven Bestimmung........................................ 53 3.3.3 Der Zustand der aktiven und realen Bestimmbarkeit....................................... 55 3.3.4 Die Wirkungskraft des ästhetischen Zustandes................................................ 56 3.3.5 Verhältnis von Stoff und Form in einem echten Kunstwerk............................ 59 3.3.6 Die Veredelung des Menschen......................................................................... 61 3.4 Schillers Dreistufenmodell in der Entwicklung des Menschen .......................... 64 3.4.1 Der Naturzustand und die Befreiung aus demselben ....................................... 65 3.4.2 Vom sinnlichen Menschen zum ästhetischen Schein....................................... 66 3.4.3 Der ästhetische Staat ........................................................................................ 69 3.5 Die ästhetische Erziehung – eine Rekapitulation ................................................ 71 4 DIE WESENTLICHE KOMPONENTE DER ÄSTHETISCHEN ERZIEHUNG: DAS SCHÖNE SPIEL ................................................................................................... 76 4.1 Der Begriff Spiel ..................................................................................................... 77 4.2 Das Zentrum der Schillerschen Spielidee: der Spieltrieb ................................... 79 4.2.1 Die Spielbewegung auf der Textebene............................................................. 80 4.2.2 Verknüpfung von Inhalt- und Textebene ......................................................... 82 4.2.3 Aktualisierungsbestrebungen des Schillerschen Spielkonzeptes ..................... 83 4.3 Die Darstellung der dynamischen Wechselwirkung von Denken und Empfinden anhand einiger Beispiele .................................................................... 85 4.3.1 Das ideale Wechselspiel von Denken und Empfinden im Falle der Kunstrezeption.................................................................................................. 86 4.3.2 Der Gegenstand des Spieltriebes: Die lebende Gestalt .................................... 88 4.3.3 Die tatsächlich gespielten Spiele...................................................................... 91 4.4 Das ästhetische Spiel als pädagogisches Mittel .................................................... 95 4.4.1 Pädagogische Kulturaufgabe............................................................................ 95 4.4.2 Verflechtung von Lebenswelten....................................................................... 97 4.5 Zusammenfassung ................................................................................................ 102 5 SCHLUSSBETRACHTUNGEN ................................................................................. 104 6 BIBLIOGRAPHIE ....................................................................................................... 105 7 ANHANG ...................................................................................................................... 113 4 EINLEITUNG Meine Beschäftigung mit Friedrich Schillers kunstphilosophischer Abhandlung Über die ästhetische Erziehung des Menschen 1 im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit, verdanke ich einem Vortrag der Philosophin Sybille Krämer während eines Symposions mit dem Titel Education Acts: Kunst macht Bildung im Jahr 2006 im Tanzquartier Wien. Sie hob in ihrem Vortrag Schillers Spielgedanken hervor und charakterisierte ihn, aufgrund seiner Einteilung des Menschen in Denken und Empfinden, in Anlehnung an Jacques Derrida als Denker der Differenz. Krämers Vortrag weckte mein Interesse, mich näher mit dem Schillerschen Text auseinanderzusetzen. Der Text erwies sich dabei als verwickelter und verflochtener als anfangs gedacht. Es stellte sich heraus, dass sich die Hauptargumentation um die Frage dreht, wie Kunst dazu beitragen kann, den Menschen hin zu einem moralischen Menschen zu erziehen. Um zu beweisen, dass Kunst und Schönheit eine solche Erziehung in Gang bringen können, wählt Schiller die Spielkategorie. Er formulierte somit seine eigene Spieltheorie. Moral und Schönheit sind in unserer Zeit keine Begriffe mit hohem Stellenwert. Dennoch dreht sich meine Fragestellung wesentlich um diese Begriffe. Interessant erscheint mir, dass Schiller eine bestimmte Wirkung der Schönheit annimmt, die den Menschen verändern kann, hin zu einem moralischeren Verhalten. Dazu ist es notwendig, die außerordentliche Stellung der Kunst hervorzuheben, die Wirkung des Schönen am Menschen darzustellen und das Schillersche Menschenbild zu beschreiben. Meine Fragestellung beschäftigt sich im Wesentlichen damit, mit welchen Argumenten es Schiller bewerkstelligt, nachzuweisen, dass das Schöne zur Bildung des edlen und moralischen Menschen beiträgt und wie das Schöne das menschliche Empfinden und Denken beeinflusst. Es gilt Schillers historisches Schönheitsverständnis zu berücksichtigen. Schiller hielt etwa an einem bestimmten Schönheitsideal fest, das in unserer Zeit keine Bedeutung mehr hat. Seine Definition des Schönen als lebende Gestalt, die Wirkungsart des Schönen und die unterschiedlichen Erscheinungsformen des Schönen können aber trotzdem interessieren. Ebenso verhält