Nordwind Mitgliederzeitschrift der SPD -Nord • 11. Jg. • Mai 2011 • Nr. 34

Hamburg nach der Wahl: Die SPD regiert wieder! Editorial Leitlinien

Liebe Genossinnen und Genossen, Liebe Genossinnen und Genossen, viel ist passiert seit der letzten Ausgabe dieses ist die erste Ausgabe des Nordwind des NORDWIND. Wir haben die Bürger- nach der Hamburg-Wahl am 20. Februar. schaftswahl klar gewonnen und sind jetzt Wir haben nach einem großartigen Wahl- in der Pflicht, unsere Wahlversprechen kampf ein ganz außerordentliches Ergeb- umzusetzen und Hamburg endlich wieder nis erzielt. Obwohl in der kommenden ordentlich zu regieren. Dies setzt eine Wahlperiode fünf Parteien in der Bürger- gute Kommunikation zwischen Partei, schaft vertreten sind, hat die SPD mit 48 Bürgerschaft und Senat voraus. Passend Prozent der Stimmen dennoch die abso- dazu stellen wir in dieser Ausgabe einige lute Mehrheit erreicht. Dieses Votum der Bürgerschaftsabgeordnete aus dem Kreis Hamburgerinnen und Hamburger ist ein Hamburg-Nord mit ihren Ausschüssen großer Vertrauensvorschuss, den wir in und politischen Schwerpunkten vor. Die den kommenden Jahren durch gutes Re- Reihe soll in der nächsten Ausgabe fort- gieren im Rathaus und in den Bezirken über den Wahlsieg und die positive Ent- gesetzt werden. rechtfertigen müssen. Richtschnur ist da- wicklung in Hamburg durch die Atomka- Hinzu kommen unter anderem span- bei unser Wahlprogramm mit den Schwer- tastrophe in Japan. Der Ausstieg aus der nende Ausschnitte aus der Rede des Al- punkten Haushaltskonsolidierung, Bil- nicht beherrschbaren Atomtechnologie terspräsidenten der Bürgerschaft Jan Eh- dung, Wohnungsbau und Sanierung der muss jetzt endlich vorankommen. Die Ver- lers zum neuen Wahlrecht und last but vorhandenen Infrastruktur – Schulen, längerung der Laufzeiten deutscher Atom- not least ein Interview der Geschichts-Pro- Hochschulen, Straßen, Grünanlagen. kraftwerke durch die Bundesregierung jektgruppe der SPD Barmbek mit dem In der Bezirksversammlung Hamburg- war ein schwerer Fehler. Zu Recht haben prominentesten Genossen unseres Kreises, Nord braucht die SPD einen verlässlichen wir im vergangenen Jahr gemeinsam mit Bundeskanzler a.D. Helmut Schmidt. Viel Kooperationspartner. Nach Auswertung vielen Bürgerinnen und Bürgern dagegen Stoff zum Lesen, Nachdenken und Disku- der Wahlprogramme der anderen Parteien protestiert. Der neue SPD-Senat und Bür- tieren! und Sondierungsgesprächen mit GAL, germeister Olaf Scholz werden sich in Mit solidarischen Grüßen FDP und Linkspartei hat der Kreisvor- diesem Punkt deutlich von der Politik des stand beschlossen, dass wir Kooperations- schwarz-grünen Vorgängersenats absetzen gespräche mit der FDP aufnehmen. Maß- und den Atomausstieg auf Bundesebene geblich für diese Entscheidung war die aktiv betreiben. Euer Urs große Übereinstimmung in der Bezirks- Mit herzlichen Grüßen politik, insbesondere beim Wohnungsbau. Wir wollen die Kooperationsgespräche zü- gig führen und der Kreisdelegiertenver- sammlung möglichst bald einen Koopera- tionsvertrag zur Beratung und Ent schei- dung vorlegen. Euer Peter Tschentscher Überschattet wurde unsere Freude Kreisvorsitzender

Inhaltsverzeichnis Editorial/Leitlinien...... 2 Integrationspolitik Bürgerschaftswahl Integration funktioniert dort, wo Gleichberechtigung herrscht..11 Anmerkungen zum Wahlsystem ...... 3 Stadtentwicklung Langenhorn...... 12 Europäische Union EU-Freizügigkeit ...... 4 Kreis Hamburg-Nord Arbeitskreis Steuern ...... 13 Interview … Aufzug U-Bahn Mundsburg..13 … mit Helmut Schmidt ...... 6 Kreisvorstand...... 14 Neue Abgeordnete der Veranstal tungen/ Bürgerschaft...... 8 Abgeordnetenbüros ...... 15 Erlebnisbericht Gratulationen/ Mein Freitag an der Mauer..10 Impressum ...... 16 Bürgerschaftswahl Anmerkungen zum neuen Wahlsystem Aus doppeltem Anlass dokumentieren wir an dieser Stelle die Rede, die der Genosse Jan Ehlers am 07.03.2011 in seiner Rolle als Alterspräsident zur Eröffnung der aktuellen Legislaturperiode der Hamburger Bürgerschaft hielt. Zum einen hat Jan sein Mandat als Abgeordneter der Bürger- schaft zum 01.05. niedergelegt – wir wollen ihm auf diese Weise herzlich danken. Zum anderen nahm er in seiner Rede Bezug auf das neue Wahlrecht, das nach wie vor viele Fragen aufwirft. Wir geben die Passagen aus Jans Rede wieder, die Bezug auf den Themenkomplex Wahlrecht nehmen. Viel Spaß beim Lesen und den Diskussionen rund um dasselbige. Es wird uns sicher- lich auch in den kommenden Jahren noch weiter beschäftigen.

Von Jan Ehlers berufen zu sein, dazu ein paar Takte zu nicht in der SPD sagen. Am 5. Januar dieses Jahres fand gehabt. Meine Damen und Herren! in Barmbek eine Vollversammlung der (Heiterkeit Mein Name ist Jan Ehlers, ich bin am 4. Sozialdemokraten statt, um die Kandida- bei der SPD, der Mai 1939 geboren. Wenn es unter den Ab- tinnen und Kandidaten zu nominieren. GAL und der LIN- geordneten jemanden gibt, der oder die In dem Wahlkreis werden fünf Abge- KEN) vor dem 4. Mai 1939 geboren ist, dann ordnete gewählt. Durch irgendetwas war Etwas klein- bitte ich das anzuzeigen. Ich blicke um vorgegeben, dass man doppelt so viele mütig habe ich mich und sehe keine Zeichen. Dann ist Kandidatinnen und Kandidaten benennen dann auf dem es nach alter Väter Sitte so, dass ich als sollte. Das ist natürlich eigentlich eine Stimmzettel eine Alterspräsident heute diese erste Sitzung hoffnungsvolle Sache und ich habe kan- der fünf Stimmen abgezweigt und mir der Legislaturperiode zu eröffnen habe. didiert für den letzten und nur für den selbst gegeben. Eine mir sehr nahe ste- Das tue ich hiermit. Ich eröffne die Sit- letzten Platz auf der Liste. Ich habe die hende Person tat gleiches aus Freund- zung der am 20. Februar dieses Jahres ge- Versammlung mit den Worten beruhigt, schaft, damit es beim Auszählen nicht so wählten Bürgerschaft der Freien und Han- hier sei kein alter Mann, der nun noch aussieht, dass da überhaupt keine Haus- sestadt Hamburg in der 20. Wahlperiode einmal versuche, eine neue politische Kar- nummer steht und ich völlig nackt dastehe. und darf Sie alle recht herzlich in diesem riere zu probieren. 30 Jahre Bürgerschaft Dann kam der 20. Februar und plötzlich Haus begrüßen. […] und zehn Jahre Sozialsenator – das war waren da über 7400 Stimmen. Natürlich Ich darf im Namen aller den Bürge- für mein Ego völlig ausreichend. Aber hat mich das überrascht, aber es hat mir rinnen und Bürgern Hamburgs Dank sa- wir haben nur einen Kandidaten mit Re- auch geschmeichelt. Wenn man sich dann gen, die uns in dieses Haus gewählt haben. gierungserfahrung, nämlich den Spitzen- fragt, wie das zustande kommt, war mein Wir werden uns Ihnen verpflichtet fühlen kandidaten. Der Abgeordnete Olaf erster Gedanke, dass es noch eine blasse und versuchen eine gute Arbeit zu leisten. Scholz war Mitglied des Senats in Ham- Erinnerung an meine frühere Amtsfüh- (Beifall bei allen Fraktionen) burg und er war Bundesminister in Berlin. rung gibt, und außerdem scheint es meh- Der Dank gilt aber auch den vielen Allen anderen fehlt diese Erfahrung und rere Menschen zu geben, die mich ken- dienstbaren Geistern, die diese Wahl or- ich war dann der Meinung, da die CDU nen oder auch meinen zu wissen, wofür ganisiert und ausgewertet haben. Das war einen Bürgermeister und mehrere Senats- ich stehe. Das sind Topoi, die eigentlich dieses Mal nicht ganz so einfach. […] mitglieder ins Rennen schickte und auch die Grundlage für diese Form des Wahl- die Grünen zwei Senatorinnen und einen rechts mit den starken Persönlichkeitsele- Innovation Neues Wahlsystem Senator hatten, dass es eigentlich nur gut menten sind, aber hält das eigentlich einer sein könnte, wenn ich als Ex-Senator auf kritischen Nachprüfung stand? Die eigentliche Innovation bei dieser Platz 10 stehe. Dann könnten die Wähle- Bürgerschaftswahl war das Wahlsystem. rinnen und Wähler wissen, dass da zu- Personenwahl oder Im Großen und Ganzen finde ich das Er- mindest im Hintergrund auch noch einer Zufallswahl? gebnis völlig in Ordnung, was sollte ich ist, den man, wenn man will bei Bedarf auch anderes sagen als Sozialdemokrat? um Rat fragen könnte. Die Versammlung Selbst wenn alle, die mich gewählt ha- Aber bei der Personenauswahl hat dieses hat mir das geglaubt und mich gegen fünf ben, mir jeweils ihre ganzen fünf Stim- Wahlsystem durchaus Kapriolen geschla- Stimmen mit 100 Ja-Stimmen auf diesem men gegeben haben, dann wären das im- gen. Eine dieser Kapriolen bin ich und aussichtslosen Platz zehn nominiert: so mer noch 1400 verschiedene Menschen deswegen glaube ich, einigermaßen dazu ein tolles Ergebnis habe ich mein Leben oder mehr. Dass so viele Menschen auf

Nordwind Mai 2011 · Nr. 34 3 Bürgerschaftswahl

Diese Entscheidungen lösen nicht nur eitel Freude aus. Man- che sind auch bedrückend oder erregen Zorn und Widerstand. Unser System beruht auf einem Prinzip: Herrschaft von Men- schen über Menschen ist in der Zivilgesellschaft unentbehrlich, aber diese Herrschaft von Men- schen über Menschen muss rechtens sein. Wenn dieser Kon- sens nicht vorhanden ist, dann eskalieren die Interessengegen- sätze und auch die politischen Auseinandersetzungen. Ein Stück weit können wir das im Moment in Nordafrika anschau- lich sehen. […] Wir werden natürlich immer das Thema haben, dass es belei- digend für jeden menschlichen Geist ist, all diese Erfahrungen der letzten Jahre und die Erwar- tungen für die Zukunft in einem simplen Kreuz auszudrücken. die gleiche Weise politisch denken glaube ich nie und nimmer Aber es ist nicht von ungefähr so, da wir uns so das System und schon gar nicht so wie ich. Aber wenn sie mir die Stimme schaffen, das praktisch die Billigung in unserer Gesellschaft be- gegeben haben, haben sie gleichzeitig ihre Stimme auch der wirkt. […] SPD gegeben und diese Stimme für die Parteipräferenz geht Man muss dazu sagen, dass unserer Verfassung kein Grund- nicht verloren. Das ist bei solch einer Wahl die wirkliche Kon- wertekatalog vorangestellt ist, aber das Grundgesetz gilt, und stante. Und falls jemand noch einmal so tollkühn sein sollte wenn wir da auf Artikel 1 schauen, dann lautet dieser sinngemäß: sich an die Reform des Wahlrechts zu wagen, sollte er deswegen Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu schützen und eines bedenken: Das beste Wahlrecht ist das einfachste Wahlrecht zu sichern, ist Aufgabe jeglicher staatlicher Gewalt. Wenn wir und eines, das von jedermann verstanden wird. alle, jeder einzelne und jede einzelne von uns, versuchen uns (Beifall bei der SPD, der CDU und der LINKEN) daran zu halten, dann werden wir am Ende der Legislaturperiode Ich habe selbst sehr lange gebraucht, um mir klarzumachen, in uns hineinhorchen können und – unabhängig davon, ob Mehr- was ich hier eigentlich in den vielen Jahren tun sollte und was heitsfraktion oder Opposition und letztlich sogar unabhängig meine Aufgabe ist. Diese ist denkbar einfach, fast banal und von jedwedem Wahlergebnis – uns sagen können: Wir haben trotzdem wichtig. Das Leben der Menschen in dieser Stadt – auch in schwieriger Zeit unserer Schönen ein gutes Stück auf Männer, Frauen, Kinder – wird maßgeblich beeinflusst von po- dem richtigen Weg voran geholfen. Unsere Schöne, das ist litischen Entscheidungen. Diese liegen zeitweise schon lange unsere schöne Stadt Hamburg. zurück oder sind gegenwärtige Entscheidungen oder zukünftige. Viel Glück. EU-Freizügigkeit darf nicht zu Ausbeutung führen

Die Geltung der Arbeitnehmerfreizügigkeit ab dem 1. Mai verlangt Mindestlöhne und aktive Arbeitsmarktpolitik

Von Wolfgang Rose sie – nach siebenjähriger Verzögerung – der ten Zugang zum deutschen Arbeits- nun auch in Deutschland: Das bedeutet, markt erhalten. Umgekehrt gilt dies für as Wort sollte eigentlich Sympa- dass alle Arbeitnehmerinnen und Arbeit- Deutsche in den anderen EU-Staaten thien wecken: Arbeitnehmerfrei- nehmer aus allen Mitgliedsstaaten der natürlich auch, und zwar schon seit Jah- Dzügigkeit. Ab dem 1. Mai gilt Europäischen Union freien und unge hin- ren.

4 Nordwind Mai 2011 · Nr. 34 Europäische Union

Diese Freizügigkeit ist Teil der per- chen Branchen bereits spürbare – Fach- nehin seit Jahren grassierenden Lohn- sönlichen Freiheiten aller EU-Bürger in kräftemangel sich hierzulande durch ver- dumpings in Deutschland, vor allem den Mitgliedsstaaten der EU, genau wie stärkte Zuwanderung von Arbeitskräf- wenn auch Leiharbeitsfirmen sich dieses die Reise- und Niederlassungsfreiheit, ten quasi von selbst auflösen würde. Lohngefälle gezielt zunutze machen und und ich halte sie grundsätzlich für gut Der Fachkräftemangel, der uns gerne grenzüberschreitend operieren. Aktuelle und begrüßenswert. Wir wollen ein ge- als zwangsläufiges Resultat der demo- Berichte über massenhafte Werksver- eintes und zusammenwachsendes Eu- graphischen Entwicklung verkauft wird, träge mit osteuropäischen Billigkräften ropa, in dem die grenzenlose Freiheit ist in Wahrheit die logische Folge jahr- vergrößern diese Gefährdung. gerade nicht nur für Waren und Unter- zehntelanger verantwortungsloser Ver- nehmen gilt, sondern auch und vor allem nachlässigung von Aus- und Weiterbil- Gesetzlicher Mindestlohn für die Menschen. dung durch die meisten Unternehmen wichtiger denn je! Aber wir wollen auch ein soziales in Deutschland. Dieses Versäumnis ist Europa. Und natürlich gibt es berech- kurzfristigen Kostenkalkülen geschul- Deshalb wird es umso dringlicher, tigte Ängste, die viele Menschen gerade det – und das droht sich jetzt bitter zu dass sich die Bundesregierung endlich in Zeiten immer noch hoher Arbeitslo- rächen, genauso wie das allzu lange und zu einer Wirtschafts- und Arbeitsmarkt- sigkeit, niedriger Löhne und prekärer naive Vertrauen der Politik in zahnlose politik durchringt, die letztlich gleicher- Beschäftigung haben, ob nicht zusätzli- „Ausbildungspakte“ und die weitge- maßen im Interesse aller Arbeitnehmer/ che Arbeitskräfte aus dem Ausland ihre hende Zerschlagung qualifizierter innen wie auch der Unternehmen ist: Chancen auf dem Arbeitsmarkt (weiter) Weiterbildungsträger, gerade in Ham- Die Förderung guter und qualifizierter verschlechtern. Rechte Rattenfänger burg. Arbeit statt Billigjobs durch eine Stär- schüren diese Ängste seit Jahrzehnten Es wäre das Gegenteil von Solida- kung der Aus- und Weiterbildung sowie mit Parolen wie „Die Ausländer nehmen rität und ein politischer Zynismus, meh- gezielte Investitionen in Zukunftsbran- uns die Arbeitsplätze weg“ oder auch rere Zehntausend Langzeitarbeitslose in chen; die Stärkung der Geltung von Ta- „Deutschland schafft sich ab“. Doch Hamburg als „nicht integrierbar in den riflöhnen; die Einführung eines gesetz- diese Parolen sind falsch; sie waren es ersten Arbeitsmarkt“ zu diskreditieren lichen Mindestlohnes von mindestens schon immer, und sie werden es auch in und nun das Heil in der Grenzöffnung 8,50 Euro pro Stunde; und die Regulie- Zukunft sein. Denn volkswirtschaftlich des Arbeitsmarktes nach Osteuropa zu rung und Begrenzung der Leiharbeit, gilt, dass die Höhe der Arbeitslosigkeit suchen. Deshalb muss ab jetzt gelten: vor allem die Geltung von „equal pay“ wenig zu tun hat mit der Zahl der Ar- Wir brauchen endlich verstärkte Anstren- vom ersten Tag an. beitskräfte in einem Land. Sonst müsste gungen und verbindliche Vorgaben für Gefordert ist auch der neue Senat, die Arbeitslosenquote in Ländern mit die Aus- und Weiterbildung aller Jugend- der Hamburg stark und solidarisch ma- traditionell hoher Einwanderung wie lichen und Erwachsenen in Deutschland, chen will. Den Worten im Regierungs- etwa den USA, Kanada oder auch ganz gleich woher sie kommen. Was in programm müssen jetzt Taten folgen: Schweden höher sein – ist sie aber be- Sonntagsreden seit Jahren beschworen Die Aus- und Weiterbildung, z.B. im kanntermaßen nicht. wird, muss endlich praktische Politik Pflegebereich, muss gestärkt werden. Vor allem auf einem gut geordneten werden. Der Druck auf die Einführung des ge- und regulierten Arbeitsmarkt gilt: Zu- Und die Politik ist noch mehr gefor- setzlichen Mindestlohns auf Bundes- sätzliche Arbeitskraft schafft zusätzliche dert: Denn so unbegründet die Ängste ebene muss weiter erhöht werden. Lohn- Wertschöpfung schafft zusätzliche Ar- vor der Zuwanderung von Arbeitskräften dumping muss durch die Kontrolle und beitsplätze. Entscheidend ist, dass sich grundsätzlich sind, so berechtigt ist hin- Durchsetzung der bestehenden Bran- das produktive Potenzial der Menschen gegen das Misstrauen gegenüber Arbeit- chenmindestlöhne und Arbeitsgesetze entfalten und entwickeln kann. gebern, die versucht sein können, die verhindert werden. 8,50 Euro Mindest- neue Freizügigkeit dahingehend zu nut- lohn und konsequente Tariftreue gehö- Mehr aktive zen, die Arbeitnehmerinnen und Arbeit- ren nach dem Vorbild von Rheinland- Wirtschaftspolitik! nehmer gegeneinander auszuspielen und Pfalz in das Hamburger Vergabegesetz. die Löhne weiter zu drücken. Noch be- Und nicht zuletzt brauchen wir gezielte Um das zu gewährleisten, müssen steht in den meisten Branchen zwischen Informations- und Unterstützungsange- wir unsere Hausaufgaben machen: Wir Deutschland und den osteuropäischen bote in den Bereichen Rechtsberatung, brauchen eine aktive Wirtschaftpolitik, EU-Ländern ein deutliches Lohngefälle, Integration, Weiterbildung und Sprach- die Beschäftigung schafft, und eine Ta- obwohl ja bekanntlich die Löhne in förderung für die Arbeitnehmerinnen rifpolitik, die die Binnennachfrage stärkt. Deutschland im EU-Vergleich in den und Arbeitnehmer, die aus den EU-Län- Und das Tabu der Arbeitszeitverkürzung letzten 20 Jahren rapide gefallen sind dern nach Hamburg kommen. muss endlich wieder gebrochen werden: und oft unter dem Mittelmaß liegen. Fazit: Wenn die Politik für entspre- Wir brauchen eine gerechte Verteilung Daher, und aufgrund der teilweise chende Rahmenbedingungen und Ord- der Arbeit durch kürzere Arbeitszeiten. hohen Arbeitslosigkeit in einigen Län- nung auf dem Arbeitsmarkt sorgt, kann Was heißt das für die Politik? Wenn dern, können auch Jobs zu sehr niedri- die Arbeitnehmerfreizügigkeit ein Ge- man sich einerseits nicht abschotten gen Löhnen in Deutschland für viele winn für uns alle werden. Europa wäre will, darf man andererseits keinen um- Menschen aus den östlichen EU-Län- für die Menschen keine Bedrohung ihrer gekehrten Fehler machen: Es ist ein Irr- dern natürlich eine Versuchung darstel- Arbeitsplätze, sondern die Chance für tum, dass der drohende – und in man- len. Dies verschärft die Gefahr des oh- soziale Gerechtigkeit ohne Grenzen.

Nordwind Mai 2011 · Nr. 34 5 Interview Interview mit Helmut Schmidt

Die Projektgruppe des Distrikts Barmbek-Mitte „Geschichte der SPD in Barmbek“ hat am 09.12.2010 ein Interview mit Helmut Schmidt (HS) als Zeitzeugen geführt. Das Interview führten Dr. Carsten Maßmann (CM), Barbara Israel (BI), und Andrea Rolle (AR). Nachste- hend veröffentlichen wir Auszüge aus dem Interview

CM: Lieber Herr Schmidt, wir haben in der Festschrift „50 glaube, es hat im Laufe eines Interviews irgendein Journalist – Jahre SPD in Hamburg-Nord“ gelesen, dass die SPD damals ein ziemlich dummer Journalist wahrscheinlich – mich gefragt: nur Wahlchancen mit Kandidaten gehabt habe, die auch im bür- „Was sind Ihre Visionen?“ Und die Antwort war, wer Visionen gerlichen Lager ankamen. hat, soll zum Arzt gehen. Das haben dann 1.000 Journalisten HS: Wenn jemand das so geschrieben hat, dann ist das reiner voneinander abgeschrieben. Ich bin auch heute nicht der Mei- Quatsch. Es ist ziemlich gleichgültig gewesen zu jener Zeit, wer nung, dass das Wort Vision geeignet ist, so wie es in der deut- in welchem Stadtteil aufgestellt war. Wir reden jetzt von den schen Sprache vieldeutig verwendet wird. Es gibt jemanden, Jahren 1949/50. Der erste Bürgerschaftswahlkampf, an dem ich der in der Wüste halb verhungert und halb verdurstet und halb mich beteiligt habe als Plakat-Maler und -Kleber, war 1946 zur verzweifelt, der plötzlich Visionen hat. Früher hieß so etwas Zeit der Alliierten-Besatzung von Hamburg. Es kam auf die eine Fatamorgana. Es gibt die andere Bedeutung der Vision: Zu- Kandidaten in Wirklichkeit überhaupt nicht an. Es kam auf die kunftsvorstellung. Es gibt die dritte Bedeutung einer Vision im Spitzenkandidaten an, Schluss. Das war zu der Zeit (1946) Max Deutschen: Utopie. Utopie heißt auf Deutsch Nirgendwo. Des- Brauer, und 1953 war es wieder Max Brauer. Es war dann aller- wegen ist das Wort ein schlecht zu brauchendes Wort. Anderer- dings keine Bürgerschaftswahl, sondern eine Bundestagswahl. seits gibt es eine Reihe von Sozis, die Willy Brandt unterstellt Spitzenkandidat war bis 1952 Kurt Schumacher. An seine Stelle haben, er sei ein Visionär gewesen, und deswegen ist es in deren trat Erich Ollenhauer, eine für die Bürger der Stadt Hamburg Augen etwas Positives. Und in deren Augen ist die Äußerung ziemlich unbekannte Größe. Und wen man dann als Bürger- von dem Schmidt, wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen, eine schaftskandidaten aufstellt, war ziemlich gleichgültig. Sie konn- Verletzung der Idealvorstellung. ten auch eine Bierflasche aufstellen und Müller drauf schreiben: wäre auch gewählt worden oder nicht. CM: Dann habe ich noch ein Zitat. Jetzt geht es um die SPD- Distrikte. „Traditionelle Kulturabende, auf denen Arbeiterlieder BI: Freunde haben mich gebeten, Sie zu fragen, ob Sie wirklich gesungen, Fahnen geweiht oder Theater gemeinsam besucht gesagt haben, wer Visionen hat, solle zum Arzt gehen und, wenn wurden, hatten sich nicht mehr als zeitgemäß überlebt", steht in ja, was haben Sie damit gemeint? der Festschrift. Sahen Sie das genauso? HS: Das habe ich tatsächlich irgendwann einmal gesagt. Ich HS: Das war in vielen Fällen dummes Zeug, was auf dem Dis-

6 Nordwind Mai 2011 · Nr. 34 Interview

trikts-Abend angeboten wurde. Distrikts-Abende waren eine grandiose Befriedigung des deutschen Vereinsbedürfnisses bis 1918, das ist eine überholte Einrichtung. Die wird im Laufe der nächsten 20 Jahre den sanften Tod des Rentners sterben, es ist überholt.

CM: Ich habe gelesen, dass die Distrikts-Blätter, die es damals ja gab, Stadtteilzeitungen waren, und es mit Hilfe lokaler Anzei- gen gelang, diese Mitteilungen ohne Zuschüsse des Kreises zu finanzieren und an alle Haushalte zu verteilen. HS: Ja, kann sein. Das ist auch so ein Rest aus dem vorherigen Jahrhundert. Das Ganze ist natürlich ziemlich wirkungslos. Mit viel Liebe und Fleiß gemacht und in Wirklichkeit ohne Bedeu- tung. Die unterschätzen völlig die Bedeutung des Fernsehens für die heutige Menschheit.

CM: Wie wäre es, wenn man heute unsere Distrikts-Blätter – wie frühere – an die Haushalte verteilt? Denn wir haben ja – an- ders als früher – in Hamburg keine SPD-Zeitung mehr. HS: Ja, Gott sei Dank, Gott sei Dank! Sie haben nichts getaugt. weil sie auch in Wirklichkeit Niemandem etwas geben. Was ich Sie waren nicht entfernt so gut wie das Hamburger Abendblatt. mir wünschen würde, ist z.B., dass die heutige Sozialdemokratie Nicht entfernt so interessant wie die Bild Zeitung. sich über Folgendes klar wird: Wozu brauchen wir eine Bundes- Das, was sie da rein geschrieben haben in ihre Mitteilungs-Blät- wehr? Was ist der Auftrag der Bundeswehr? Es gibt keine sozi- ter, das gilt auch heute noch: Engstirnig. Da gibt es ein Ding, aldemokratische Antwort auf diese Frage. das heißt „Nordwind“. Engstirnig, nur die eigene Meinung oder Wozu brauchen wir die NATO? Wozu sind wir in Afghanistan? das, was sie für die sozialdemokratische Meinung halten. Keine Wieso weigern wir uns, Griechenland zu helfen? Auseinandersetzung mit fremden Ideen, keine Auseinanderset- Das sind die wirklichen Fragen, um die es geht und nicht irgend- zungen mit gegenteiligen Vorstellungen, mit begründeten gegen- welche Partei-Visionen und Grundsatzprogramme. teiligen Vorstellungen. Das ist außerdem sehr weitgehend die Wieso gibt es keine ehrliche Auseinandersetzung über Schröders ganze Atmosphäre der heutigen Sozialdemokratie, sehr stark Agenda 2010? Wieso weigert sich diese Partei zu begreifen, partei-egoistisch. Wenn die jetzige CDU-Regierung oder der dass der heutige Sozialstaat dringend umgebaut werden muss, bisherige Schwarz-Grüne Senat etwas sagt, dann müssen die wenn wir ihn dann aufrechterhalten wollen? Ich halte den Sozi- Sozis dagegen sein. Wenn die Sozis etwas vorschlagen, dann alstaat, wie wir ihn in Deutschland geschaffen haben für die müssen die CDU-Leute dagegen sein, das ist Parteiegoismus, herausragende kulturelle Leistung des 20. Jahrhunderts. das meine ich damit. Das war früher bedeutend anders. BI: Ich würde gerne wissen, ob die Familiensituation und die AR: Wo wir gerade beim Grundsätzlichen sind, möchte ich eine Schulzeit später mit entscheidend oder prägend dafür war, dass Frage zu Hamburg stellen. Worauf sollte sich die SPD in der Re- Sie später in die SPD eingetreten sind? gierungsarbeit konzentrieren? HS: Nein, überhaupt nicht, überhaupt nicht. Das hat mit meinem HS: Das will ich nicht beantworten, das ist nicht mein Bier, das Eintritt in die Sozialdemokratische Partei überhaupt nichts zu ist Tagespolitik. Entscheidend ist nicht, ob die Sozialdemokraten tun. Der hat ganz andere Ursachen. Mit meiner jüngst verstor- den Senat bilden oder die Christdemokraten. benen Frau war ich befreundet, seit wir 10 Jahre alt waren – sie Entscheidend ist, ob die Bürgerschaft wirklich die Verwaltung war einen Kopf größer als ich – und sie hatte eine Mütze, eine kontrolliert und die Fehler ausbessert. In Wirklichkeit wird hier Baskenmütze bei uns zu Hause vergessen, und meine Mutter nicht regiert, in Wirklichkeit wird hier verwaltet; von Regieren hat gesagt, die musst Du ihr hinbringen, und dann habe ich ihr ist hier wenig zu spüren. Ob in einer Straße endlich die Schlag - die nach Hause gebracht. Sie wohnte in einem Hinterhof. In löcher weggemacht werden oder nicht, das ist eine Frage der Hamburg hieß so etwas damals Terrasse, in einer Terrasse in Verwaltung, das hat mit Regierung nichts zu tun. Es ist Einbil- Hohenfelde. Ich kam da hin, klingelte an der Tür, die wurde auf- dung, das für Regierungstätigkeit zu halten. gemacht und man war dann direkt in der Küche; dahinter waren viele Menschen. AR: Es gibt heute noch Stimmen in der Partei, die sich das Go- Und ich begriff: Das war eine große Familie, es waren sechs desberger Programm zurückwünschen. Was halten Sie davon? Menschen damals und alle in einer ganz kleinen Wohnung. Klo HS: Gar nichts. Das Godesberger Programm ist jetzt ein halbes draußen und ein einziger Wasserhahn in der Wohnung. Jahrhundert alt. Wenn Sie sich selber fragen, was dieses Berli- Und da habe ich schon als Kind – ich war zehn Jahre alt – be- ner-Grundsatzprogramm im Inhalt sagt oder das Hamburger- griffen, es müsse mehr Gerechtigkeit auf der Welt geben. Grundsatzprogramm, müssen Sie lange nachdenken und nach- Das hat sich mir bis zum heutigen Tage eingeprägt. Jetzt bin schlagen. Sie würden nicht einmal mehr im Kopf die ich über 90. Es müsste mehr Gerechtigkeit geben! entscheidenden Passagen aus dem Godesberger-Grundsatzpro- gramm kennen. Daran mögen Sie ermessen, dass diese Grund- CM: Lieber Herr Schmidt, wir bedanken uns sehr herzlich für satzprogramme in Wirklichkeit keine große Wirkung haben, das Interview.

Nordwind Mai 2011 · Nr. 34 7 Abgeordnete

Ksenija Bekeris 1978 in Hamburg geboren, habe ich hier und in den USA Soziologie stu- diert. Beruflich bin ich in der Sprachförderung von Kindern tätig und seit 2008 für den Wahlkreis 9 in der Bürgerschaft. Nach den diesjährigen Hamburgwahlen habe ich als stellvertretende Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin neue Aufgaben übernommen. Damit einher geht meine Mitgliedschaft im Ausschuss für Arbeit, Soziales und Inte- gration sowie im Haushaltsausschuss. Sozialpolitik ist mein politischer Schwerpunkt und mein Herzensanliegen. Zur Bekämpfung der sozialen Spaltung haben wir in Oppositionszeiten gute Ansätze entwickelt. Diese gilt es nun umzusetzen. Als direkt gewählte Abgeordnete fühle ich mich meinem Wahlkreis eng verbunden. Gemeinsam mit den Bezirksabgeord- neten setze mich für lokale Anliegen ein. Der direkte Kontakt zu den Bür- gerInnen vor Ort ist für mich unverzichtbar, denn er ist die Vorausset - zung für eine bürgernahe politische Arbeit mit Bodenhaftung.

Anja Domres geboren 1963 in Osnabrück, Jurastudium in Münster und Hamburg (1. und 2. jur. Staatsexamen), beruflich bisher tätig als Juristin in der Finanz- behörde, Leiterin des Fachamtes Grundsicherung und Soziales in Altona, seit 2010 Leiterin des Versorgungsamtes in Hamburg. 2006 wurde ich Distriktsvorsitzende in Eppendorf, seit 2008 vertrete ich den Wahlkreis Ep- pendorf- Winterhude in der Hamburgischen Bürgerschaft. Als Vorsitzende des Gesundheitsausschusses setze ich mich für eine flächendeckende, so- zial gerechte und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung für alle Hamburger Bürger ein. Zudem bin ich Mitglied in den Ausschüssen für Stadtentwicklung und Innere Angelegenheiten. Dort engagiere ich mich für mehr bezahlbaren Wohnraum in Hamburg und gezielte Fördermaß- nahmen für benachteiligte Stadtteile. Es gilt, das Auseinanderdriften der Stadtteile aufzuhalten, denn die soziale Spaltung in unserer Stadt gefähr- det das Zusammenleben aller Hamburgerinnen und Hamburger.

Daniel Gritz 41 Jahre, Journalist. Lange Fernsehreporter, jetzt mehr Print. 1990 SPD-Ein- tritt. Früher aktiver JUSO. In der SPD Eppendorf u.a. Distriktsvorsitzender. Seit 1993 Mitglied in Bezirksausschüssen. Zuletzt Mitglied der Bezirksver- sammlung. Dort u.a. Vorsitzender im Ausschuss für Bauvergabe. Auf die in- haltliche Arbeit in folgenden Ausschüssen freue ich mich nun als Bürger- schaftsabgeordneter: Wirtschaftsausschuss – zuständig für: Medien, Ener- gie, Wochenmärkte, Obstanbau, Standortpolitik im Sport, Gesundheitswirt- schaft. Umweltausschuss – dort hoffe ich arbeiten zu können zu den Themen Energie, Lärmschutz und Grünanlagen. Eingabenausschuss – viel spannender als sein Ruf! Hier geht es u.a. um Bürger, die sich ungerecht be- handelt fühlen. Sportausschuss – als stellvertretendes Mitglied sage ich, Groß-Events in Hamburg ja, aber nicht zulasten des Breitensports und der Vereine! Hobbys: Nächstes Jahr ist nach 2006 mein zweiter Hamburg-Mara- thon geplant. Ansonsten bin ich in der Küche und auf Konzerten zu finden.

8 Nordwind Mai 2011 · Nr. 34 Abgeordnete

Dorothee Martin Ich bin 33 Jahre alt und wohne in Ohlsdorf. Seit 1998 bin ich Mitglied der SPD und seit einigen Jahren stellvertretende Vorsitzende des Distrikts Fuhlsbüttel-Ohlsdorf-Klein Borstel. Lange Zeit war ich in der Kommunalpolitik aktiv, zuletzt als Bezirksabgeordnete für den Wahl- kreis 10. Seit März bin ich direkt gewählte Bürgerschaftsabgeordnete für den Wahlkreis und möchte mich in dieser Funktion um die zukunfts- fähige Gestaltung meiner Wahlkreis-Stadtteile Fuhlsbüttel, Alsterdorf, Langenhorn, Ohlsdorf, Klein Borstel und Groß Borstel kümmern. Für die SPD-Fraktion arbeite ich in der Bürgerschaft im Ausschuss für Wirt- schaft, Innovation und Medien, im Verkehrsausschuss und im Verfas- sungs- und Bezirksausschuss. Meine Mitarbeiter und ich haben immer ein offenes Ohr und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit für und mit dem Kreis Hamburg-Nord.

Urs Tabbert 39 Jahre, verheiratet, eine 4-jährige Tochter. Beruf: Rechtsanwalt. Dem Kreisvorstand der SPD Hamburg-Nord gehöre ich seit 2004 an, seit 2010 als stellvertretender Kreisvorsitzender. Darüber hinaus bin ich stellv. Vors. des Distrikts Winterhude. In die Bürgerschaft bin ich – erstmals – über die Landesliste eingezogen und freue mich, als Neuling gleich mit der Aufgabe des rechtspolitischen Sprechers betraut worden sein. In diesem Bereich durfte ich in den letzten 6 Jahren als Justizdeputierter und stellv. Vors. der AsJ (Arbeitsgemein - schaft sozialdemokratischer Ju- risten) Erfahrungen sammeln. Darüber hinaus bin ich im Innen- und Wissenschaftsausschuss. Die Probleme der Uni sind mir durch meine langjährige Tätigkeit als Lehrbeauftragter der juristischen Fakultät be- kannt. Ich freue mich sehr auf die Arbeit, die hier vor mir liegt. Für Fra- gen und Anregungen stehen meine Mitarbeiter und ich immer gerne zur Verfügung!

Sven Tode Jahrgang 1964, ist promovierter Historiker. Er hat das Institut für Firmen- und Wirtschaftsgeschichte Hamburg (ifw) gegründet und leitet es als In- haber und Geschäftsführer. Außerdem arbeitet er regelmäßig als Hoch- schullehrer, u.a. in Hamburg, Frankfurt/M., Potsdam und Olsztyn (Allenstein/Polen). In der SPD engagiert er sich seit 1980; zuerst viele Jahre in Langenhorn, seit 1998 in Barmbek-Uhlenhorst-Hohenfelde, wo er seit 2008 auch Distriktsvorsitzender ist und Regional- und später Be- zirksabgeordneter war. Seit der Wahl im Februar ist er nun als direkt ge- wählter Wahlkreisabgeordneter erstmals Mitglied der Bürgerschaft. In der Bürgerschaft gehört er den Ausschüssen für Haushalt, Wissenschaft und Europa an. Wichtige Anliegen für ihn sind die Förderung der kleinen und mittelständischen Wirtschaft, u.a. von Handwerksbetrieben in den Stadtteilen, die Chancengleichheit beim Hochschulzugang, auch beim zweiten Bildungsweg, der soziale Ausgleich, v.a. durch Schaffung günsti- gen Wohnraums, eine gute Nahversorgung in den Stadtteilen, u.a. auch mit Schulen, sowie die Barrierefreiheit der U- und S-Bahnhöfe. Privat in- teressiert sich Sven für Lesen (v.a. historische Romane und Biografien), Kunst, Wandern, Radfahren, Badminton, Golf- und Doppelkopfspielen.

Nordwind Mai 2011 · Nr. 34 9 Erlebnisbericht Mein Freitag an der Mauer Ich verbrachte nach meinem Abitur vier Monate in Nablus, Palästina, bei Project Hope. Von Jonas Lindt go now, I arrest you.“ – Ich: „Why? Why do you arrest me?“ Und schon bin ich schon von beiden Seiten gepackt und werde auf die ch blicke mich um. Ich sitze in einem Geröllfeld, lehne an dem Seite der Soldaten gezerrt. Unter Gebrüll von „I’m a German staubigen Reifen eines israelischen Armeefahrzeugs. Meine citizen, you can’t arrest me!“ versuche ich mich so gut es geht zu IHände in Handschellen. Gelächter hinter dem Jeep und ein paar sträuben, doch es hilft nichts, ich finde mich im Polizeigriff wieder hebräische Wortfetzen. Das kann nicht sein, denke ich mir! Zwei und werde weggeschleppt. Fotografen und Kameraleute hüpfen Stunden vorher. Ich befinde mich mit Freunden aus Project Hope um uns herum, aber niemand unternimmt etwas. und einigen anderen Aktivisten in einem Sicherheitsbriefing im Im Vergleich zum Ort der Konfrontation komme ich an einen Konferenzraum des Rathauses der Grenzstadt Bil'in. Wie jeden Frei- idyllischen Ort. Es ist ruhig, die Sonne scheint und außer mir und tag findet hier ein Marsch gen Mauer statt. Bewohner des Dorfes meinen zwei Begleitern ist keine Menschenseele da. Die Aussicht gemeinsam mit Internationalen und linken Israelis. "Normalerweise ist beeindruckend. kommen alle lebendig zurück", sagt die Instruktorin und grinst. Un- Meine Hände werden gefesselt und ich werde gebeten mich sicheres Lachen von den Rängen. auf den Boden zu setzen und mich an den Reifen zu lehnen. Mein Wir machen uns auf, alles ist eigentlich so wie eine Demonstra- Herz schlackert irgendwo in Knöchelgegend. Ich habe einige Zeit tion in Deutschland, wir gehen auf die Mauer zu (Sicherheitszaun zum Nachdenken, als ich da sitze. Hätten wir vielleicht doch nicht oder Apartheid-Mauer, je nachdem auf welcher Seite man steht), ganz nach vorne laufen müssen? Warum musste ich stehen bleiben, manche Leute skandieren "Free Palestine" oder "The wall is illegal". als der Soldat mich aufforderte zu gehen? Hätten wir überhaupt Der Marsch heute ist einem Einwohner des Dorfes gewidmet, Ab- zu der Demonstration gehen dürfen? Ich bin mir sicher, dass ich dullah Abu Rameh, der sich seit einem Jahr in israelischer Gefan- deportiert (=ausgewiesen, das Wort wird wirklich so benutzt) genschaft befindet, weil er demonstriert hat. Wie wir heute. Als werde und fühle mich so einsam wie noch nie. Trotzdem bin ich wir in Sichtweite der Soldaten sind, beginnen diese Tränengasgra- sicher, das Richtige getan zu haben. Die Soldaten hatten kein naten in unsere Richtung zu feuern. Wie uns vorher eingeschärft Recht mich festzunehmen. Aber, so scheint es, Recht oder Unrecht wurde, rennen wir so schnell wie möglich dem Rauch aus dem ist hier nicht von großer Bedeutung. Ein Soldat hilft mir auf, ich Weg, konzentrieren uns darauf, dass wir eigentlich atmen können, werde zum Medizincheck gebracht. „Nehmen Sie regelmäßig Me- auch wenn das Gas dem Körper Gegensätzliches klar machen will. dikamente?“ oder „Haben Sie häufiger Schmerzen an den Hoden?“ Wir laufen so schnell es unsere tränenden Augen erlauben. Wir be- werde ich gefragt. Nachdem ich das hinter mir habe, schneiden sprechen uns und entscheiden, so nah es geht an die Soldaten her- sie mir die Handfesseln auf. Über den Hügel, auf dem wir uns be- anzukommen, weil sie uns dann nicht mehr mit Gas beschießen finden, kann ich die letzten Demonstranten sich zurückziehen se- können. hen. Ein bisschen Abenteuerlust ist zugegebenermaßen auch dabei. Ich winke hinüber, doch niemand nimmt mich wahr. Also stehe Wenige Momente Zickzackkurses später stehen wir zehn Meter ich da allein. Unter Soldaten. Einer fragt mich, ob ich ein Nazi sei. von den Soldaten entfernt. Es wirkt wirklich wie ein Duell in einem Ich schüttele den Kopf. Aber ich fände es schon richtig Juden zu tö- Western. Auf der einen Seite die Israelis, aufgereiht, auf der anderen ten, oder? diejenigen Demonstranten, die es bis hierher geschafft haben. Nach und nach komme ich mit den Soldaten ins Gespräch. Sie Ein paar Jungs werfen aus sicherer Distanz Steine. Wir verblie- sagen, natürlich wären nicht alle Araber Terroristen, aber da es die benen drei Project- Hope-„Aktivisten“ schießen Fotos und halten Hamas nun mal gäbe, müsse man sich auch schützen. Auf meine erst einmal die Drohgebärden der Soldaten aus. Dann kommt der Frage, was sie denn glauben, warum manche Palästinenser Selbst- befehlshabende Soldat auf uns zu und es kommt zu folgender mordanschläge verüben würden, antworten sie: „Weil die Araber Unterhaltung: Soldat: (unverständlich, hebräisch) – Ich: „I don’t uns hassen.“ Ich glaube, aufgrund dieser Erziehung gibt es den understand you.“ – Soldat: „You are in a military zone.“ – Dan: Konflikt überhaupt. „This is a Palestinian territory!“ – Soldat: „Go away. Now! Now!“ – Sie bieten mir von ihrem Essen an und geben mir eine Zigarette. Dan: „This isn’t a military zone, Sir!“ – Ich: „This is Palestinian Meine Eingeweide sind zu zusammengezogen, als dass ich etwas territory.“ – Soldat: „Go away, this is a closed military zone! I ask essen könnte. Einer sagt, wenn ich das nächste Mal nach Tel Aviv you to leave.“ – Dan: „It’s not!“ – Ich: „Can you show me (proof)?“ – käme, solle ich mich bei ihm melden und wir könnten mal Party Der Soldat zückt einen Zettel mit einer Karte auf der einen, hebräi- machen gehen. Ich traue meinen Ohren nicht. Eine surreale Szene. scher Schrift auf der anderen Seite. – Ich: „I can’t read this.“ – Wenige Minuten später kommt auch schon der Kommandant Dan: „Do you have it in English?“ – Soldat: „If you don’t go, in und sagt mir, ich könne gehen. Glück durchströmt mich, als ich five minutes, I need to arrest you. I ask you to leave.“ – Der Soldat die menschenleere Marschroute nach Bil’in zurück gehe. Es klingt geht wieder. – Dan: „This is Palestinian territory, my friend!“ pathetisch, aber in dem Moment habe ich wirklich am eigenen In dem Moment ist es für uns klar, dass wir nicht gehen werden. Leib gespürt, was die Freiheit für ein Geschenk ist. Wir verharren und beobachten was passiert. Wer unseren Köpfen Als ich in Nablus angekommen bin und mich in Facebook ein- folgt, könnte fast annehmen, sich in einem Tennismatch zu befinden. logge, sehe ich, dass ich eine neue Mail von einem Uri P. bekommen Granaten fliegen von der einen auf die andere Seite, Steine zu- habe: "hey.. i'm the soldier who gave you a lucky strike today, it rück. Fünf Minuten später kommt der Soldat wieder: „If you don’t was very nice to meet you."

10 Nordwind Mai 2011 · Nr. 34 Integrationspolitik Integration funktioniert dort, wo Gleichberechtigung herrscht

Es ist nicht lange her, da war das Thema Integration in aller Munde. Ein gewisser Thilo Sarrazin hatte viel Geld mit einem Buch verdient, das uns allen zumindest eine Meinung abforderte.

Von Serkan Agci gerier haben von Geburt an die Sprache ihres Gastlandes erlernt und sind dennoch nicht integriert in unserem EU-Nachbarland. ine Lehre aus den vielen Diskussionen, Debatten und Sicherlich ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Franzosen Konfrontationen dieser Zeit war, dass wir die Integration dieses Thema so sehr vernachlässigt haben, wie kaum eine Evon vielen zugewanderten MitbürgerInnen aus dem zweite Nation innerhalb der EU. Dennoch stößt man auch hier Blickfeld verloren hatten. Dabei geht sie uns alle etwas an. Pro- an integrative Grenzen, sobald das Thema Gleichberechtigung fan betrachtet wollen wir, dass die Kinder und Kindeskinder von eine Rolle spielt. Man kann den Menschen natürlich nicht vor- Zuwanderern eine ordentliche Ausbildung genießen – genau wie werfen, dass es in ihren Herkunftsländern keine erfolgreiche alle anderen in ihrer Altersgruppe auch. Sie haben dann die Mög- Frauenbewegung gab oder keine sexuelle Revolution. Aber man lichkeit zur Selbsthilfe. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie am so- kann erwarten, dass gerade männliche Einwanderer anerkennen, ziokulturellen Leben teilnehmen, steigt enorm. Und sie können dass unsere Gesellschaft eben auch aus diesen Bewegungen her- ihren Beitrag zum Erhalt unseres Gemeinwohls leisten. Nicht aus geprägt ist und unser alttägliches Leben davon mitbestimmt zuletzt achten Menschen mit einer Ausbildung oder einem Ab- wird. schluss darauf, dass ihre eigenen Kinder ordentliche schulische Leistungen vorzuweisen haben. Gleichberechtigung muss lebbar sein So lautet die Wunschvorstellung, das Ideal. Auch bei der Be- trachtung der nackten Zahlen sehen wir eine Verbesserung. Im- Die Emanzipation und Gleichberechtigung muss auch für mer mehr Kinder mit Migrationshintergrund machen eine Aus- ihre Frauen und Töchter lebbar sein. Für unsere Stadt und unse- bildung oder Abitur. Andere Parameter, wie die Einbürgerungs- ren neuen Senat sollte das heißen: Das Thema Integration darf quote oder die Bereitschaft, den Lebensabend in Deutschland nicht unter den Tisch fallen, weil es den Medienhype der ver- verbringen zu wollen, sollten auch Hoffnung machen. Und den- gangenen Monate nicht mehr gibt. Zum zweiten darf der Fokus noch gibt es ein Gefühl, dass man nicht los wird: dass es nach nicht nur auf das Erlernen der deutschen Sprache gelegt werden, wie vor viel zu tun gibt. Dieses Gefühl bekommen wir, wenn sondern es muss vermehrt aufklärerische Tätigkeit aufgenom- wir offenen Auges durch die Straßen Hamburgs gehen. Vor men werden. Die Frauen sollten wissen, welche Möglichkeiten allem in den Wohngegenden mit größerem Anteil an muslimi- sie haben, ihre Rechte zu beanspruchen – ohne Angst vor Re- schen Zuwanderern stellen wir fest, dass man sich dort bewusst pressalien. Der Emanzipationsgrad von Teilen unserer Mitbürger untereinander aufhält. Wir stellen zudem fest, dass die Quote ist auf einem Stand, der die Menschen im 19. Jahrhundert erröten der Frauen, die sich mit einem Kopftuch bedecken, nicht ab- lassen würde. Nicht selten werden zudem in Deutschland ausge- nimmt. In einem liberalen Staat sind diese Umstände nichts per bildete junge Muslima mit Männern aus den Herkunftsländern se Verwerfliches. verheiratet, um sie „unter Kontrolle“ zu halten. Eine Frau, die Aber wer den Umgang mit Frauenrechten und die Möglich- besser ausgebildet ist als alle Männer der Familie, erzeugt bei keiten vieler muslimischer Frauen sich selber zu verwirklichen ihnen Selbstwertkomplexe. Leider sind die frisch eingeführten kennt, der stellt sich unwillkürlich die Frage, ob wir unseren Fo- Ehemänner meist nicht in der Lage, auf die Schnelle die deutsche kus, den wir auf das Erlernen der deutschen Sprache gelegt ha- Sprache zu erlernen. Wenn sie überhaupt eine Ausbildung haben, ben, nicht erweitern sollten? Unzweifelhaft steht fest, dass Spra- fällt es somit sehr schwer, einen Job in der eigenen Branche zu che der Schlüssel ist. Der Schlüssel zur Teilhabe an unserer finden. So kommt es nicht selten zu einem Teufelskreis aus Gesellschaft. Neid und Minderwertigkeitsgefühlen. Wir können helfen diesen Teufelskreis zu druchbrechen. Auf- Sprache ist nicht alles klärung für die ganze Familie sollte hier eine Rolle spielen. Zu wenige muslimische Frauen haben ein eigenes Konto, zu wenige Aber Sprache ist eben nicht alles, was zur Integration von besitzen den Führerschein. Finanzielle Unabhängigkeit und Mo- muslimischen Mitbürgerinnen beitragen wird. Diese Tür hat bilität sind allerdings wichtige Komponenten auf dem Weg hin nämlich noch ein Vorhängeschloss. Wir können uns hoffentlich zu Gleichberechtigung. Manch muslimischer Mann ist gar nicht irgendwann auf einer Ebene verständigen. Doch solange Frauen, so uneinsichtig. Auch hier lohnt es sich einen Schritt auf musli- die ihr Leben freiheitlich führen wollen Zwangsheirat, Ehren- mische Vereine und ähnliche Einrichtungen zuzugehen, um morde, Gewalt und Repressalien fürchten müssen, solange ste- einen gemeinsamen Weg zu finden. Einem sozialdemokratischen hen wir vor einer Tür, die nur einen Spaltbreit geöffnet werden Hamburg steht es gut zu Gesicht hier im Sinne der Frauen Hilfe kann. Negatives Beispiel hierfür ist das Leben der muslimischen und Unterstützung zu leisten. Auf Dauer werden wir alle davon Gastarbeiter in Frankreich. Viele Tunesier, Marokkaner und Al- profitieren.

Nordwind Mai 2011 · Nr. 34 11 Stadtentwicklung

Langenhorn steht in einer besonderen Tradition

Fritz Schumacher hat hier im letzten Jahrhundert einen städtebaulichen Standard gesetzt, der bis heute bedenkenswert ist: Die Schumachersiedlung. Von Christine Ax müssen also aus der Energie und aus den den ist. Gleichzeitig darf bezweifelt werden, Rohstoffen, die wir verbrauchen, vier bis dass diese Vereinzelung, die im hohen Al- ier stehen Häuser, die ihren Bewoh- zehnmal soviel Wohlstand erzeugen, wie ter oft zur Isolierung führt, tatsächlich der nern einen bescheidenen, maßvol- in der Vergangenheit. Und wir müssen die Bedürfnislage älterer Menschen entspricht. Hlen Wohlstand sicherten. Üppig mit diesem Wandel verbundenen Vertei- Das Gegenteil ist sehr oft der Fall. Wer war nicht der Wohnraum, den sich damals lungsfragen mit Gemeinsinn demokratisch nicht mehr alleine leben kann, will des- viele teilten, großzügig war die Gartenan- lösen. Nur wenn wir diesen Wandel selber wegen noch lange nicht in ein Pflegeheim, lage. Das eigene Gemüse und der Kanin- mitgestalten und tragen, kann diese schwie- in dem er 24 Stunden am Tag nur noch an- chenstall (das Schwein des Bergmanns) rige Übung im Sinne einer sozialen und dere Pflegebedürfte sieht und spricht. Die ermöglichten die Selbstversorgung: Was demokratischen Volkspartei gelingen. meisten wollen am liebsten auch dann nicht gekauft werden muss, muss auch Unendliches Wachstum in einer end- noch Teil des „normalen“ Lebens bleiben. nicht verdient und ausgegeben werden. In lichen Welt ist schlechterdings nicht mög- dieser Siedlung wurde aber nicht nur dem lich. Das gilt auch für das reiche Hamburg, Langenhorn als Vorbild Notwendigen Rechnung getragen. Die das in vielen Hinsichten jetzt an seine Fritz-Schumacher-Schule hat auch eine Grenzen stößt. Diese wachsende Stadt ist Die meisten Wohnungen in Langen- Botschaft: Der Mensch lebt nicht vom Brot in der Vergangenheit in mancherlei Hin- horn sind heute weder unter dem Gesichts- alleine. Bildung, Spiel und Sport sind ge- sicht auf Kosten nachfolgender Genera- punkt Klimaschutz noch in Bezug auf die nauso wichtig, wie die Arbeit. Und die Bau- tionen gewachsen. Damit meine ich nicht Herauforderungen an den Demografi- mallee, die die Tangstedter Landstraße nur die hohe Schulden- und Zinslast, die schen Wandel angemessen. Dies wird in kreuzt, erinnert uns das ganze Jahr an die von den Bürgern getragen werden muss Zukunft dazu führen, dass die Energiekos- Kirschblüte – dieses mächtige Symbol der und von denen wir nicht wissen, wie wir ten für viele nicht mehr bezahlbar sein Schönheit und der Vergänglichkeit. Dass sie ohne weiteres Wachstum abtragen sol- werden oder aber über Sozialleistungen sie bei uns in Langhorn im öffentlichen len. Damit meine ich auch die sozialen von der Stadt bezahlt werden müssen. Raum blüht und nicht nur im Privaten, im Schulden die Hamburg angehäuft hat: Ganz zu schweigen von den unbezahlba- Verborgenen, hat auch eine Bedeutung. Es Das vernachlässigtes Bildungswesen, In- ren Folgekosten und den dramatischen sagt uns wir BürgerInnen sind uns gegen- tegrationsdefizite und Marginalisierung Veränderungen, die der Klimawandel für seitig etwas wert. Die Fritz-Schumacher- von sozial Schwachen. nachfolgende Generationen haben wird. Siedlung war eine der fortschrittlichste Wenn wir heute also „Stadtumbau“ be- Antwort auf die soziale Frage des beginnen- Wohnen ist Menschenrecht treiben, dann könnte dieser Umbau in Be- den 20. Jahrhunderts. Wie, so fragen wir zug auf Wohnen folgende Ziele verfolgen: uns heute, sehen unsere Antworten auf die Wohnen ist Menschenrecht. Daraus er- Wir brauchen bezahlbaren, energetisch sa- Herausforderungen dieses 21. Jahrhunderts gibt sich für eine verantwortliche Politik, nierten und verdichteten Wohnraum für aus? Wie können, wie können wir Stadtent- die für ihre Gemeinwesen "Wachstum" als Familien – in einem Umfeld in dem – ganz wicklung für Hamburgs Norden denken? Ziel formuliert und immer mehr Menschen wir Fritz Schumacher – es wollte, Kinder Und welche Bedeutung haben die Ideen aus den „Verliererregionen“ anziehen will für ihre Entwicklung den Freiraum vorfin- Fritz Schumachers für unsere Gegenwart? – auch die Verpflichtung bezahlbaren den und die Infrastruktur, die sie sie för- Was können wir von ihm lernen? Wohnraum zu Verfügung zu stellen. Dabei dert und die sie brauchen. Und wir brau- liegt die Betonung auf „bezahlbar“. Die chen Mehrgenerationenhäuser in einem Grenzen des Wachstums und Umsetzung dieses Ziels erfordert aller- „urbanen“ Umfeld, in dem ältere Menschen demografischer Wandel dings auch die Mitwirkung aller Bürger ohne abgeschoben zu werden, mitten im und heute muss sich jeder auch selber fra- Leben sind und dennoch die Hilfe und Zwei große Herausforderungen der gen, welchen Beitrag er oder sie zur Lö- Pflege zu Hause erhalten, die sie brauchen. Gegenwart möchte ich herausgreifen, die sung dieser Aufgaben leistet. Heute wohnt Ein Stadtteil wie Langenhorn, kann ei- mir in diesem Zusammenhang besonders jeder Bürger im Durchschnitt auf 45 m2. nen wichtigen Beitrag zur Lösung dieser wichtig erscheinen: Die Grenzen des Im Durchschnitt bedeutet allerdings: Sehr Probleme leisten, denn wenn nicht hier Wachstums, an die wir stoßen und der de- viele Mitbürgerinnen wohnen in Wohnun- Raum für generationengerechter Wohnungs- mografischeWandel. Beide stellt vieles gen, die im Grunde für sie viel zu groß neubau und für Familien mit Kindern ist, von dem, was wir gewohnt waren, in Frage. sind. Wenn heute von Nachhaltigkeit die wo dann? Ich meine: Vor allem Familien Bis 2050 – das ist von heute aus gesehen Rede ist, ist sich kaum jemand bewusst, mit Kindern sollten eine Chance erhalten, ein sehr kurzer Zeitraum (die Planung der dass die Vereinzelung und die große Zahl hier in diesem besonders grünen Stadtteil Hafencity hat vor 13 Jahren begonnen – der Senioren, die in ihren viel zu großen zu leben. Dafür brauchen wir vor allem sollen wir unseren Energie- und unseren Wohnungen wohnen eine der Hauptursa- eine wachsende Zahl von Mehrgeneratio- Ressourcenverbrauch um den Faktor 4 bis chen für den hohen Energieverbrauch ist, nenhäusern und eine Nachverdichtung und 10 – je nach Ressource – reduzieren. Wir der mit dem Bedürfnisfeld wohnen verbun- Reurbanierung – mit Augenmaß.

12 Nordwind Mai 2011 · Nr. 34 Kreis Hamburg-Nord

Nach der Wahl: Es gibt immer noch Steuern … Der Arbeitskreis Steuern tagt auch nach der Wahl wieder: Mit absoluter Mehrheit im Rücken heißt es natürlich, dass auch wir als Arbeitskreis darüber nachdenken, wie wir als SPD diese Stadt gut regieren können.

Von Petra Ackmann nanzbehörde für den Bereich Betriebsprü- wir unsere Arbeit in den Distrikten vor- fung sowie einer Expertin für den Haus- stellen: Wenn Ihr uns also einladen wollt, a Steuern auch immer etwas mit halt. Und natürlich wollen wir den Finanz- wir kommen gerne und erzählen von un- Einnahmen und Haushalt zu tun senator befragen, aber das natürlich erst, seren Gedanken und Ideen der steuer- Dhaben, haben wir uns in unserer wenn der Haushalt aufgestellt und etwas lichen Rahmengestaltung für die von uns ersten Sitzung nach der Wahl ein illustres Ruhe eingetreten ist. Lieber Peter, auch in absoluter Mehrheit regierte, schönste Programm ausgedacht, mit dem wir uns auf diesem Weg noch einmal gutes Gelin- Stadt der Welt. beschäftigen wollen, um Denkansätze gen! Die nächsten Termine unseres Arbeits- und Ideen beizusteuern. Einen Austausch mit unserem AK So- kreises stehen bereits fest: Inhaltlich werden wir uns in 2011 mit ziales steht auf unserer Wunschliste an Wir treffen uns am Dienstag, den 19.4. den Themen Bürgerticket, Landesrech- Terminen, weil Sozialversicherung und und am Mittwoch, den 18.5., jeweils um nungshof, Zweitwohnungsteuer und Ver- Steuer thematisch so dicht beieinander lie- 19.30 Uhr im Kreisbüro Am Hasenberge, mögensabgabe beschäftigen – ein ergie- gen. und freuen uns, wenn wir Euch neugierig biges Programm, was sicher zu vielen Wir wollen uns in den Kreisen treffen, gemacht haben auf unsere Arbeit und mo- spannenden Diskussionen führen wird. um noch mehr GenossInnen zu motivie- tivieren könnten, uns mit Euren Ideen und Treffen wollen wir uns mit dem Lan- ren, uns mit Sachverstand und Engage- Meinungen zu unterstützen. desrechnungshof, einer VertreterIn der Fi- ment zu unterstützen. Außerdem wollen Kontakt: [email protected] Der Aufzug an der U-Bahn Mundsburg kommt! Olaf Scholz gibt Beschleunigung vor – Hochbahn will bis 2015 umbauen.

Von Sven Tode Schon bis 2015 sollen statt der bisher nur vier geplanten nun insgesamt 20 U- ie lange war es ein ständiges Bahn-Haltestellen umgebaut werden – Ärgernis: Das ewige Ver- und darunter auch der Bahnhof Munds- Wschleppen des barrierefreien burg, für dessen Umbau sich der SPD- Umbaus der Hamburger U- und S-Bahn- Distrikt Barmbek-Uhlenhorst-Hohen- Haltestellen. Unter den SPD-Senaten bis felde (BUH) schon seit vielen Jahren mit 2001 noch halbwegs kontinuierlich voran- wiederholten Aktionen eingesetzt hatte, getrieben, kam der Ausbau seit dem zuletzt im Frühjahr im Wahlkampf (s. immer mehr ins Stocken. Bis heute sind Foto)! Seit 2003 steht die Mundsburg be- lediglich 42 Prozent der Hamburger U- reits auf der Prioritätsliste für den Ausbau. Bahnhöfe barrierefrei, das bedeutet, sie In den Folgejahren hatte der Distrikt be- sind für alle Menschen ohne fremde Hilfe reits medienwirksam tausende von Unter- zugänglich, egal unter welcher Einschrän- schriften gesammelt, doch passiert war kung oder Behinderung sie leiden oder ob bisher nichts. Nun soll es endlich losge- sie einfach nur einen Kinderwagen mit hen – das ist gut! sich führen. Jetzt müssen wir darauf achten, dass Die SPD hatte in ihrem Regierungs- das auch tatsächlich geschieht. Bei der programm angekündigt, den Umbau nun U-Bahn Mundsburg, aber natürlich auch endlich wieder massiv zu beschleunigen. bei den anderen Haltestellen werde ich Und wir halten Wort! Olaf Scholz hat in mich dahinter klemmen. Es wäre jeden- seiner Regierungserklärung das klare Ziel falls eine große Freude und Genugtuung, vorgegeben, bis zum Jahr 2020 alle U- den Menschen im Wahlkreis Barmbek Bahn-Haltestellen barrierefrei auszu- und in ganz Hamburg noch vor der näch- bauen. Mit den S-Bahnen, die allerdings sten Wahl zeigen zu können, dass wir in der Verantwortung der Deutschen Bahn unser Wort halten und konkret etwas für Viel Zuspruch für die SPD-Aktion: liegen, soll ebenfalls eine Beschleunigung eine bessere Lebensqualität für alle er- „Wenn ich das noch erleben darf, gebe erreicht werden. reichen! ich einen aus!“

Nordwind Mai 2011 · Nr. 34 13 Kreisvorstand der SPD Hamburg-Nord Geschäftsführender Kreisvorstand Vorsitzender Tschentscher Peter 01 63/6 36 89 91 [email protected] stellv. Vorsitzende Blix Verena 6 91 76 53 [email protected] Tabbert Urs 01 79/5 05 91 56 [email protected] Schatzmeister Bornhöft Ralph 51 32 04 80 [email protected] BeisitzerInnen Klages Sönke 01 77/5 62 16 40 [email protected] Krüger Hede 5 37 47 67 [email protected] Wowretzko Sylvia 2 27 67 02 [email protected] Weitere BeisitzerInnen im Kreisvorstand Bekeris Ksenija 69 45 41 87 [email protected] Woisin Matthias 2 70 00 88 [email protected]

Distriktsvorsitzende Langenhorn-Nord Greguhn Gabi 01 73/2 97 13 11 [email protected] Langenhorn-Süd Rugbarth Andrea 5 20 65 69 [email protected] Fuhlsbüttel Eisold Gunnar 01 76/48 21 18 90 [email protected] Groß Borstel Nitruch Barbara 46 46 91 [email protected] Eppendorf Domres Anja 01 51/12 30 19 22 [email protected] Winterhude-Nord Seyfarth Cornelius 01 73/9 63 17 18 [email protected] Jarrestadt Quast Jan 318 10 318 [email protected] Mühlenkamp Näther Jürgen 27 29 72 [email protected] Barmbek-Nord Menzel Stefan 01 71/2 03 52 32 [email protected] Barmbek-Mitte Andersson Axel 2 99 16 20 [email protected] Schmid-Janssen Beate 55 61 36 57 [email protected] Barmbek-Uhlenhorst-Hohenfelde Tode Sven 25 49 73 73 [email protected]

Weitere Mitglieder im Kreisvorstand ASF Bester Angelika 01 72/4 53 99 66 [email protected] 60plus Helms Eckhard 01 70/7 65 93 06 [email protected] Bezirksfraktion Domres Thomas 01 70/4 13 26 88 [email protected]

Jusovorsitzender in Hamburg-Nord von Bargen Steven 01 78/6 29 15 45 [email protected]

Mitglieder des Landesvorstands aus Nord Damerau Inka 64 20 25 32 [email protected] Rose Wolfgang 2 29 91 94 [email protected] Dräger Gesine 65 90 13 20 [email protected] Peter Tschentscher und Verena Blix: Kontakt siehe oben!

14 Nordwind Mai 2011 · Nr. 34

Gratulationen/Impressum Absender: SPD-Kreis Nord Am Hasenberge 44 22337 Hamburg

Schon etwas zum Schmökern für’s Frühstück geholt? Editorial Design: Bücher, Broschüren, Magazine, Kataloge, Geschäftsberichte, Wir sprechen mit Ihnen und helfen, wo wir können Zeitschriften und Zeitungen SPD Zentrales Bürgerbüro Kreativ-Schmie.de www.kreativ- Dienstag, Mittwoch und Donnerstag 14–16 Uhr · Tel. 28 08 48-32/-0 Thomas Biedermann schmie.de Kurt-Schumacher-Allee 10 · 20097 Hamburg

Gratulationen Impressum Die Geburtstagskinder von Januar bis Juni 2011 Der Bezug der Mit glie der zei tung ist im (aus Platzgründen führen wir hier nur die „runden“ Geburtstage ab 70 Jahren auf): Mit glieds bei trag ent hal ten. 70 Jahre: Herta Hansch (30.01.), Sibylle Koch (06.02.), Peter Kracke (13.02.), Sylvia Redaktionsschluss (Nordwind Nr. 35): Ferdinand (19.02.), Ahmad Abdelghani (24.04.), Jürgen Matzen (08.05.), 15.08.11. Bitte die Beiträge nicht zu Dieter Brandt (10.05.), Rosemarie Stuhlmann-Laeisz (11.05.), Klaus Fabian lang werden lassen, da wir ansonsten (22.05.), Evelyn Harten (22.05.), Christa Rocca (09.06.), Helga Schröder- gezwungen sind, sie redaktionell zu Poetschlack (09.06.), Werner Schmidt (13.06.) kürzen. Ein An schlags muster für den 75 Jahre: Lieselotte Stelter (04.01.), Helga Suhr (13.01.), Marina Ganske (26.01.), Artikel mit Vorgaben zu Spaltenbrei te, Axel Telge (08.02.), Irma Wittwer 21.03.), Johanna Kiebel (05.04.), Anschläge usw. ist bei der Redaktion Juergen Kohn (26.04.), Maria Datta (11.05.), Andreas Schlueter (24.06.) erhältlich. Bilder: S/W-, Farb fotos, Zei- 80 Jahre: Gerd Schumacher (15.01.), Ernst-Arno Eggerstedt (05.02.), Bernhard Ganter chungen oder digital als TIF-, JPG- oder (06.02.), Ursula Saalfeld (07.03.), Helga Mauersberger (23.04.), Harald EPS-For mat, Auflösung mind. 300 dpi Warkentien (28.06.) (keine Inter net-Bilder!). 85 Jahre: Ingeborg Felten (11.04.), Herbert Külcke (02.06.), Ruth Schulz (26.06.) * Post: Beiträge und Fotos per Brief 90 Jahre: Gerhard Schröder (03.03.), Irene Langhoff (28.03.), Senta Klein (01.04.), oder digitale Daten auf CD an Gerda Jürgensen (09.04.), Lieselotte Ziebell (07.05.) die Re dak tion: Urs Tabbert, 95 Jahre: Christel Jäger (07.03.), Zesenstr. 7, 22301 Hamburg 100 Jahre:Erich Elker (18.05.) E-Mail: Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen alles Gute und vor allem Gesundheit! * [email protected] Die Parteijubilare von Januar bis Juni 2011: & Telefon: 25 Jahre: Karin Carstensen (01.01.), Lilianna Kopitzsch (01.01.), Olaf Reichelt (01.01.), Urs Tabbert, 01 79/5 05 91 56 Judith Schmidt (01.01.), Alf-Tomas Epstein (01.02.), Claus Dorer (01.03.), Herausgeber: Thomas Kaiser (01.03.), Olaf Klodt (01.03.), Marion Detmer (01.03.), Barbara SPD Hamburg-Nord · Am Hasenber ge 44 Nitruch (01.03.), Jan Freitag (01.04.), Peter Dreessen (01.05.), Werner Mayer 22337 Hamburg · Tel.: 4 60 30 42 (01.05.), Anke Petersen (01.05.), Ralf Mende (01.06.) Fax: 46 23 68 · E-Mail: [email protected] 40 Jahre: Günter Beyer (01.01.), Gabriele Erhardt (01.01.), Carl Garbe (01.01.), Volkmar www.spd-hamburg.de/Nord Gessner (01.01.), Wolfgang Kreykenbohm (01.01.), Barbara Lewin (01.01.), V.i.S.d.P.: Peter Tschentscher Frank Lundbeck (01.01.), Marianne Schulze-Luecker (01.01.), Renate Behnke Redaktion: Urs Tabbert, Serkan Agci. (01.02.), Barbara Drexelius 01.02.), Peter Fritsch (01.02.), Eva Mohr (01.02.), Mit Namen gekennzeichnete Artikel Regina Schmid (01.02.), Burkhard von der Meden (01.02.), Detlef Körner geben nicht unbedingt die Meinung der (01.03.), Dagmar Meyer (01.03.), Renate Zindler (01.04.), Roland Brinkmann Redaktion wieder. (01.04.), Michael Groninger (01.04.), Johann Pet Jaeger (01.04.), Georg Gestaltung: Thomas Biedermann, Neumann (01.04.), Wolfgang Rose (01.05.), Gerda Rose-Guddusch (01.05.), Kreativ-Schmie.de, Hamburg, Wolfgan Kopitzsch (01.06.), Antonio Petersen (01.06.), Peter Schieweck www.kreativ-schmie.de (01.06.) Bilder: Titelseite © Wolfgang Staudt, 50 Jahre: Klaus Liedtke (01.01.), Guenter Feddersen (01.03), Hans-Peter Ploog (01.03.), Helga von alt-Stutterheim (01.05.), Guenther Rellin (01.06.) S. 2 © Peter Tschentscher, S. 3/4 © Jan 65 Jahre: Gertrud Brecht (01.01.), Gisela Henningsen (01.01.), Helmut Schmidt (01.01.), Ehlers, S. 6/7 © Dr. Carsten Maßmann, Anna Guehlcke (01.02.), Reinhold Menth (01.02.), Liselotte Pschorr (01.02.), Helmut Schmidt, S. 8 © Ksenija Bek- Peter Schulz (01.03.), Gerhard Poppendieker (01.04.), Martha Reusch (01.04.), eris, Anja Domres, Odile Hain, S. 9 © Gesa Ziedler (01.05.) Dorothee Martin, Urs Tabbert, Dr. Sven Den Jubilaren herzlichen Dank für ihre Treue, ihre Geduld mit der Partei und ihr Tode, S. 13 © Dr. Sven Tode Engagement! Die Ehrungen mit Urkunde und Nadel finden in der Regel bei den Druck: Günther Plaut Offsetdruckerei Weihnachtsfeiern oder Neujahrsempfängen der Distrikte statt. GmbH, Hamburg

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