Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd

Bericht über die Ergebnisse der sozialen Stadtteilentwicklung im Quartier Dehnhaide

Bezirksamt -Nord Impressum

Herausgeber Bezirksamt Hamburg-Nord Kümmellstraße 7 20249 Hamburg http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/bezirke/nord

Verfasser Dieter Söngen, Arno Siebert, Peter Lauenburg

Gestaltung eigenart grafik und idee www.eigenart.biz

Druck Media-Print Witt www.mediaprint-witt.de

Auflage: 1200

Stand: September 2007

Abbildungsnachweis Quartiersbüro Dehnhaide: Titelbild, S. 8, 9, 10 11, 12, 14, 15, 19, 21, 22, 23, 24, 25, 27, 28, 30, 31, 32 links, Plan S. 33, 34, 36 unten, 38 rechts, 39, 40, 41, 42, 43 rechts, 45, 49 rechts, 51 Dieter Söngen: S. 7, 16, 17, 29, 32 rechts, 33, 35, 36 oben, 37, 46, 48, 50 Helga Struck: S. 43 links Heiko Karn: S. 38 links Architekturbüro Christine Bick: Grundriss S. 35 Bezirksamt Hamburg-Nord: S. 3 Horst Günter Lange Landschaftsarchitektur: Lageplan S. 33 Architekten Johannsen und Partner: S. 49 Landschaftsarchitektur Mareile Ehlers: Lageplan S. 41

Lageplan im Anhang Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung

Anmerkung zur Verteilung Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffent­ lichkeitsarbeit des Senats der Freien und Hanse- stadt Hamburg herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahl- helfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Bürgerschafts- und Bundestagswahlen sowie Wahlen zur Bezirksversammlung. Missbräuchlich sind insbesondere die Verteilung auf Wahlveran- staltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Information oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeit-­ li­chen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zu Gunsten einzelner politischer Gruppen ver- standen werden könnte. Die genannten Beschrän­ kungen gelten unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Druck­ schrift dem Empfänger zugegangen ist. Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden. Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd Grußwort 03

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, sehr geehrte Damen und Herren, der Ihnen vorliegende Bericht über die Allen an diesem Prozess Beteiligten, vor Quartiersentwicklung Dehnhaide im allem den engagierten Bürgerinnen und Zeit­­raum 2001 bis 2006 vermittelt einen Bürgern in Dehnhaide, den Vertretern der umfassenden Eindruck von Aspekten und lokalen Wirtschaft und Politik, den Ver- Chancen zur Steigerung der Lebensqua- einen, der Kirchengemeinde, den Woh- lität von Menschen in einem dicht besie- nungsunternehmen und nicht zuletzt dem delten Stadtteil durch die Instrumente der im Auftrag des Bezirksamtes Hamburg- aktiven Stadtteilentwicklung. Nord handelnden Quartiersmanagement ist zu danken. Ihr kontinuierlicher Ein- Zu den Aufgaben der aktiven Stadtteilent­ satz hat maßgeblich zu diesem beeindru- wicklung zählen die Entwicklung und Um-­ ckenden Erfolg geführt. setzung verschiedener konkreter Angebote, wie beispielsweise die Einrichtung von Ich wünsche Ihnen eine informative und Spiel- und Freizeitflächen, die qualitative unterhaltsame Lektüre. Verbesserung von Wohnraum und öffent- lichen Plätzen, aber auch die Initiierung und Begleitung großer und kleiner Nach- barschaftsprojekte und -hilfen. Hierbei ver- folgt das Bezirksamt Hamburg-Nord das Ziel, das Selbsthilfepotenzial der Bewoh- nerschaft zu aktivieren und diese für eine Mathias Frommann positive Gestaltung ihres Lebensumfeldes Bezirksamtsleiter Hamburg-Nord zu gewinnen.

Gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern im Quartier Dehnhaide ist es dem Bezirksamt Hamburg-Nord in den vergangenen Jahren gelungen, Strukturen zu schaffen, die geeignet sind, die Attrak- tivität Dehnhaides als Wohn- und Lebens- mittelpunkt – insbesondere für Familien – dauerhaft zu steigern. Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd 04 Inhalt

Seite

Ausgangslage ...... 07

Programm, Akteure und Strukturen ...... 10

Die Philosophie des Förderprogramms ...... 10 Die Quartiersmanager ...... 13 Der Quartiersbeirat Dehnhaide ...... 13 Wie entsteht ein STEP-Projekt? ...... 15 Der Verfügungsfonds ...... 16 Arbeitsgruppen ...... 18

Das Quartiersentwicklungskonzept ...... 19

Entstehung und Fortschreibung des Konzepts ...... 19 Entwicklungsziele für das Quartier ...... 20

Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern ...... 21

Handlungsfeld Bürgermitwirkung und Stadtteilleben ...... 21

Öffentliche Projektdiskussionen ...... 21 Quartiersversammlungen ...... 22 Barmbeker Stadtteilzeitung BA.STA ...... 23 Stadtteilfeste und Eröffnungsfeiern ...... 24 Stadtteilportal www.barmbek-sued.de ...... 26

Handlungsfeld Arbeit, Ausbildung, Beschäftigung ...... 27

Beschäftigungsprojekt „belle ville“ ...... 27

Handlungsfeld Lokale Wirtschaft und Nahversorgung ...... 28

Entwicklungskonzept Marschnerstraße ...... 28 Förderung des Einzelhandels im Quartier Dehnhaide ...... 30 Wochenmarkt auf dem Quartiersplatz Vogelweide ...... 31 Quartiersentwicklung Barmbek-Süd In Inhalt 05

Seite

Handlungsfeld Gesellschaftliche Infrastruktur ...... 32

Jugendkeller der Kreuzkirche ...... 32 Spiel- und Freizeitfläche Amselstraße ...... 33 Skateboardanlage Barmbek-Süd ...... 34

Handlungsfeld Wohnen ...... 35

Modernisierungsmaßnahmen der SAGA/GWG ...... 35 Maßnahmen anderer Wohnungsunternehmen ...... 37

Handlungsfeld Wohnumfeld und Freiflächen ...... 38

Quartiersplatz Vogelweide ...... 38 Umgestaltung des Schulhofs der Adolph-Schönfelder-Schule ...... 40 Umgestaltung des Spielplatzes Pfenningsbusch ...... 42 Neugestaltung des Fußweges Vogelweide–Hamburger Straße ...... 43

Finanzierung der Quartiersentwicklung ...... 44

Übersicht: Kosten und Finanzierung der STEP-Maßnahmen (Tabelle) . . . . 44 Aktivierung privater Mittel/Sponsoring ...... 45

Bilanz Ende 2006 ...... 46

Evaluation ...... 46 Nicht umgesetzte Projekte ...... 47 Projekte in Umsetzung ...... 47

Ausblick – Wie geht’s nun weiter? ...... 50

Anhang ...... 52

Daten und Fakten zum Quartier ...... 52 Adressen und Ansprechpartner ...... 53 STEP-Maßnahmen ...... 54 Übersichtsplan ...... 55

Typische Rotklinkerbauten in Barmbek-Süd, hier: Wohldorfer Straße/Ecke Vogelweide

Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd Ausgangslage 07

Barmbek-Süd ist mit etwa 30.000 Einwoh- im Süden beträchtliche Gewerbeflächen.­ nern ein dicht besiedelter und markanter An der Hamburger Straße dominieren Stadtteil im Herzen der Hansestadt. Der Bürobauten. Hier und an der Straße Dehn- nachstehende Bericht bezieht sich auf haide sind im Erdgeschoss der Gebäude einen relativ kleinen Teil von Barmbek-Süd, Läden und Einzelhandelsgeschäfte unter- östlich der Hamburger Straße und südlich gebracht, deren Angebot sich überwie- der Straße Dehnhaide. In dem etwa 23 gend am Alltagsbedarf ausrichtet. Hektar großen Gebiet, für das sich inzwi- schen der Quartiersname „Dehnhaide“ ein­ Mitte der 90er Jahre unternahm die Freie bürgert hat, leben gut 3.000 Menschen in und Hansestadt Hamburg energische knapp 1.800 Wohnungen, fast ausschließ- Anstrengungen, um durch ein gemein- lich Mietwohnungen in Mehrfamilien- sames Vorgehen der Behörden und mit häusern. Die verdichtete, gleichförmige Hilfe finanzieller Sondermittel das Aus­ Rotklinker-Bebauung im Zentrum des einanderdriften wohlhabender und ärme­ Quartiers stammt ganz überwiegend aus rer Stadtteile innerhalb der Gesamtstadt der Wiederaufbauperiode nach 1948. Ent- zu stoppen oder wenigstens zu verlang- lang der Gebietsgrenzen befinden sich im samen. Es wurden nacheinander meh- Westen, parallel zur Hochbahnstrecke, und rere Förderprogramm zur Revitalisierung Quartiersentwicklung Barmbek-Süd 08 Ausgangslage

Schlichtwohnungen in der Hansdorfer Straße vor der Modernisierung

und sozialen Stabilisierung benachteilig­ trierte. Begünstigt wurde dieser Prozess ter Wohngebiete aufgelegt, lange bevor durch die Tatsache, dass es im Gebiet nicht der Bund auf nationaler Ebene mit dem nur Kleinwohnungen mit moderaten Mie- Förderprogramm „Soziale Stadt“ gleich- ten, sondern auch eine erhebliche Anzahl zog. 1998 verabschiedete der Senat das sogenannter „Schlichtwohnungen“ mit „Hamburgische Stadtteilentwicklungs- winziger Wohnfläche und schlechter Aus- programm“ (STEP). Das Quartier Dehn- stattung gab, in denen sich die Armut lang- haide in Barmbek-Süd gehörte zu den acht sam ausbreitete. Gebieten, die Mitte 1999 in die Förderung dieses Programms aufgenommen wur- Die sozialen Probleme waren Ende der den. Was waren die Gründe? 90er Jahre auch in der Stadtteilstatistik abzulesen: Das Quartier Dehnhaide fiel durch eine hohe Zahl von Arbeitslosen Dehnhaide im Jahre 1999 (über 10 %, darunter fast 50 % Langzeit- arbeitslose) und eine hohe Abhängigkeit Im Bezirksamt Hamburg-Nord war seit län- von Sozialhilfe (13 %) auf; das Haushalts- gerem mit Sorge beobachtet worden, dass einkommen im Quartier lag um ein Drittel sich in dem Viertel rund um die Kreuzkir- unter dem Hamburger Durchschnitt. Wei- che eine zunehmende Zahl von Bewohne- tere Mängel nannte das Bezirksamt in sei- rinnen und Bewohnern mit sozialen oder ner Antragbegründung für die Gebiets- wirtschaftlichen Schwierigkeiten konzen- aufnahme: Quartiersentwicklung Barmbek-Süd Ausgangslage 09

• Das Fehlen öffentlicher Grünflächen und ausreichender Freiflächen für Kinder und Jugendliche;

• die schlechte Qualität der Wohnungsaus- stattung und des Wohnumfeldes; Oben: Podiumsdiskussion • die persönlichen Schwierigkeiten vieler mit Bezirksamtsleiter Mathias Frommann und Stadtentwick- Familien; lungssenator Dr. Willfried Maier

• mangelnde Bereitschaft zu ehrenamtli­ Links: Quartiersgespräch cher Tätigkeit, geringe Anteilnahme der Barmbek-Süd am 22. Mai 2000 im Kulturhaus Bewohnerinnen und Bewohner an der die Kirchengemeinde der Kreuzkirche) Entwicklung des Wohnumfelds; bereit, um aktiv an einer Förderung mit- zuwirken. Diese Einrichtungen wurden • anonymes Nebeneinanderherleben, ge- später wichtige Kooperationspartner des ringe Identifikationsmöglichkeiten mit Quartiersmanagements. In ersten Work- dem Quartier; shops konnte im Verlauf des Jahres 1999 der Grundstein für eine gute Zusammen- • ungünstige Strukturen im Handwerk und arbeit untereinander und mit der Verwal- im Einzelhandel, kaum zielgerichtetes tung gelegt werden. Die gemeinsame Handeln bei Vermietern und Gewerbe- Vision bestand darin, mit den Sondermit- treibenden, um den Wohn- und Gewer- teln nicht nur die baulichen Mängel zu bestandort attraktiv zu halten. beheben, sondern Engagement, Gemein- samkeit, Identifikation der Bewohner mit Als Fördergebiet Barmbek-Süd hatte der ihrem Wohnumfeld und ein Quartiersbe- Bezirk zunächst ein deutlich größeres wusstsein zu stiften, das über die zeitlich Gebiet vorgeschlagen, das im Norden begrenzte Förderung hinaus stabil blei- bis zum Osterbekkanal gereicht hätte. ben würde. Dadurch wären viele intakte Wohngebiete einbezogen worden, was die Bildung sta- Mit dieser Perspektive wurde die Quar- biler Selbsthilfestrukturen begünstigt. Die tiersförderung im Sommer 1999 vom Grenzen des Fördergebiets Dehnhaide Senat bewilligt. Den vorgesehenen Quar- wurden dann aber streng an den statis- tiersmanager bestellte der Bezirk nach vor- tischen Merkmalen für soziale Benachteili- heriger öffentlicher Ausschreibung. Die gung ausgerichtet und damit auf den heu- Aufgabe der Quartiersentwicklung über- tigen Gebietszuschnitt verkleinert. nahm der Verein Mook wat e.V., der in gleicher Weise schon im benachbarten Im Quartier standen von Anfang an die Stadtteil aktiv war. wichtigsten Stadtteil-Institutionen (bei- spielsweise das Kinder- und Familienhilfe­ zentrum Barmbek-Süd, das Kulturhaus, Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd 10 Programm, Akteure und Strukturen

Die Programmdrucksache „Soziale Stadt­ teil­entwicklung“ legte neun Leitziele fest, die der sozialräumlichen Polarisierung in den Stadtquartieren entgegenwirken sollen:

1. Förderung der lokalen Handlungs- und Selbsthilfemaßnahmen 2. Förderung der Mitwirkungsbe- reitschaft 3. Anregung privatwirtschaftlichen Engagements 4. Stärkung der örtlichen Wirt- schaftsstruktur 5. Verbesserung der Wohnqualität 6. Verbesserung des Wohnumfeldes 7. Stabilisierung der Stadtteilzentren­ Dehnhaide feiert auf dem 8. Verbesserung des sozialen, Stadtteilfest kulturellen,­ bildungs- und freizeit­ Die Philosophie bezogenen­ Infrastrukturangebots des Förderprogramms 9. Frühzeitige Unterstützung der Selbsthilfepotenziale­ Die Quartiersentwicklung in Barmbek- Süd orientierte sich an den inhaltlichen Diese Leitziele sollten in jedem Förder- und verfahrenstechnischen Prinzipien, die gebiet in erreichbare Entwicklungsziele sich aus dem Programm „Soziale Stadtteil- „übertragen“ und die dazu jeweils not- entwicklung“ ergaben (dieses Programm wendigen Maßnahmen und Handlungs- wurde seit 2005 durch das namentlich und schritte aufgezeigt werden. inhaltlich veränderte Programm „Aktive Stadtteilentwicklung“ fortgeführt). Aktivierung der Bewohner Die Zusammenarbeit im Quartier beruhte dementsprechend ganz wesentlich auf Worum es dem Senatsprogramm ging, dem „Quartiersmanagement“, dessen kommt prägnant in folgender Textpas- Struktur in allen Fördergebieten auf fol- sage zum Ausdruck: „Die Hauptaufgabe genden Bausteinen beruht: Quartiersent- der sozialen Stadtteilentwicklung und wickler, Beirat, Stadtteilbüro, Verfügungs- das wichtigste Kriterium für ihren Erfolg fonds, Quartiersentwicklungskonzept. besteht darin, dass es gelingt, die Selbst- Wichtigster Partner des Quartiersmanage- hilfemöglichkeiten dieser Quartiere zu för- ments auf Behördenseite war zunächst die dern und die Aktivität und den Mitbestim- Stadtentwicklungsbehörde, ab 2002 dann mungswillen ihrer Bewohnerinnen und das Bezirksamt Hamburg-Nord. Bewohner zu wecken. Das Stadtteilleben Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd Programm, Akteure und Strukturen 11

soll sich nach und nach wieder auf eigene len. Umso wichtiger war es, das Handeln Kräfte abstützen und von der Sonderför- der Behörden transparent und kommunal- derung unabhängig werden.“ politische Entscheidungsgänge nachvoll- ziehbar zu halten, um Vertrauen zu schaf- Diese Worte unterstreichen die Bedeu- fen. Durch eine aktive Informationspolitik tung, die einer Mitwirkung der Quartiers- der Vertreter des Bezirksamts und anderer bevölkerung und der Nachhaltigkeit des Behörden im Quartiersbeirat Dehnhaide Verfahrens beigemessen wird; sie sind konnte dieses Ziel nach und nach erreicht jedoch auch ein Eingeständnis, dass die werden. Auch die Kommunalpolitik, reprä- beschränkten Möglichkeiten der Stadt- sentiert durch den Ortsausschuss Barm- teilentwicklung allein nicht ausreichen, bek-Uhlenhorst, hat den Entwicklungspro- um die baulichen, die wirtschaftlichen zess aktiv unterstützt; sie hat dem Beirat und einkommensbedingten Ursachen für große Freiheiten zur örtlichen Selbstbe- eine räumliche Konzentration von Armut, stimmung gelassen. Dies betrifft nicht nur Arbeitslosigkeit und Benachteiligung wirk- die inhaltliche Arbeit, die der Quartiers- sam zu beeinflussen. In Dehnhaide konnte beirat in all den Jahren leis­ten konnte und sich die Quartiersentwicklung also nicht geleistet hat, sondern vor allem die freie darin erschöpfen, eine Reparatur oder Entscheidung über die Gelder aus dem Nachbesserung desolater Zustände mit Verfügungsfonds. baulichen Mitteln zu erreichen. Es ging ganz wesentlich auch darum, die subjek- tiven Bedingungen des Stadtteillebens, die Zusammenwirken aller Kräfte Wahrnehmung des Quartiers in den Augen seiner Bevölkerung und in der Gesamt- Bewohner diskutieren mit Experten; hier: Plan­vorstellung stadt und damit die „weichen“ Standort- für den Umbau des Spiel- faktoren zu verändern. Dazu musste es platzes Pfenningsbusch gelingen, Desinteresse und Rückzugsten- denzen bei den Menschen zu überwin- den und sie in ihren eigenen öffentlichen Angelegenheiten sprach- und verantwor- tungsfähig zu machen. Die Startphase der Stadtteilentwicklung wurde im STEP- Gebiet Dehnhaide von einem voraus- gegangenen Konflikt um die Bebauung eines Teils des Grundstücks der Adolph- Der Erfolg der Stadtteilentwicklung hängt Schönfelder-Schule überschattet. Gegen davon ab, inwieweit es gelingt, eine gute die Bebauung hatte eine kleine, aber sehr Vernetzung der vor Ort besonders bedeut- agile Bewohnergruppe erfolgreich mobi- samen Akteure zu erreichen. Damit sind lisiert und polarisiert. Es gab also durch- nicht nur die unmittelbar betroffenen Ein- aus Misstrauen gegenüber der Ankündi- ­richtungen und Initiativen im Quartier gung der Verwaltung, nun gemeinsam mit gemeint oder die Partner in der Wohnungs­ ­ Bewohnern etwas fürs Quartier tun zu wol- wirtschaft und beim lokalen Gewerbe oder Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd 12 Programm, Akteure und Strukturen

die in allen Phasen einbezogenen Bewoh- engagierten, andere Fachbehörden jedoch ner. Mindestens ebenso wichtig für den so gut wie gar nicht. Gesamtprozess ist die Bereitschaft­ der ver- schiedenen Behörden, ihre (finanziellen,­ inhaltlichen­ und rechtlichen) Möglichkei­ ­ Nachhaltigkeit ten auszuschöpfen und vor Ort zu bündeln. Die Förderung aus dem Stadtteilentwick- Angesichts der in Hamburg stark aufge- lungsprogramm lief Ende 2006 aus. Sie Der erste Quartiersmanager, splitterten Zuständigkeiten und einer nur schuf die Möglichkeit größerer baulicher René Tollkühn, und sein Team wenig ausgeprägten fachübergreifenden Investitionen in das Wohnumfeld, in Spiel- Vorgehensweise der Behörden ist das flächen und in den öffentlichen Raum. Pro- allerdings eine schwer zu lösende Aufgabe. jekte, die auch höhere Folgekosten für den Die Koordination zu Gunsten des Quartiers dauerhaften Betrieb verursacht hätten, Dehnhaide erfolgt arbeitsteilig: Der Quar- waren dagegen nicht möglich. Auch die tiersentwickler organisiert die Vernetzung dauerhafte Absicherung vorhandener, auf der Gebietsaktivisten, der Bezirk dagegen Grund von Einsparzwängen aber gefähr- beteiligt die wichtigsten Behördenvertre- deter Angebote der sozialen Betreuung ter in einem regelmäßig tagenden Fach- im Quartier ist durch die Stadtteilentwick- gremium, dem „STEP-Arbeitskreis“. Ohne lung allein nicht gewährleistet. Trotzdem diese „Hintergrundaktivitäten“ der Koor- sollen die eingetretenen Erfolge und dinationskräfte würde die Quartiersent- Verbesserungen auch über das Ende der wicklung häufig bloß Papier bleiben und Sonderförderung hinaus bestehen blei- ins Leere laufen. Auch das Quartiersent- ben. Dieses Ziel wird in Dehnhaide aller wicklungskonzept für Dehnhaide (QuEK), Voraussicht nach erreicht werden können. Quartiersmanager ab 2003: Arno Siebert (Bild Mitte) und in dem alle STEP-Maßnahmen (einschließ- Zum einen ist es gelungen, nach einem Peter Lauenburg (Bild unten) lich der finanziellen Konsequenzen) genau ebenso intensiven wie harmonischen Pro- erläutert sind, stellt ein Koordinationsin- zess der Selbstfindung einen Stadtteil- strument dar. verein aus der Taufe zu heben, der sich zukünftig speziell für das Quartier ein- Das QuEK Barmbek-Süd/Dehnhaide wurde setzen wird. Zum anderen bleibt es Auf- in der Senatskommission für Stadtentwick- gabe und Absicht des Bezirksamts, sich lung, einem Fachgremium des Senats mit auch weiterhin intensiver, als es sonst die Spitzenvertretern der Behörden, behan- Regel wäre, um das Quartier zu kümmern. delt und beraten. Es bestand also zunächst Zum Dritten wird der Neubau eines sozi- Hoffnung, dass das QuEK zu einem über- alen Zentrums für Dehnhaide, dessen greifenden und verbindlichen Finanzie- Umrisse sich seit Ende 2006 abzuzeich- rungs- und Handlungsprogramm für den nen begannen, mit Sicherheit die besten Zeitraum bis 2006 werden konnte; leider Bedingungen für eine langfristige Zusam- zeigte sich in der anschließenden prak- menarbeit und für gute Nachbarschaft im tischen Umsetzung, dass sich die Behör- Stadtteil schaffen können. den für Stadtentwicklung, Umwelt, Schule, Kultur inhaltlich und finanziell intensiv Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd Programm, Akteure und Strukturen 13

Die Quartiersmanager Ab Mitte 2005 ging das Quartiersmanage- Gründungsmitglieder des ment dazu über, die Verantwortung für Quartiersbeirats Mit dem Quartiersmanagement für Dehn- das Geschehen langsam und schrittweise Bei seiner Konstituierung haide wurde Anfang 2000 der bezirkliche auf die ehrenamtlichen Akteure des Quar- im November 2000 hatte der Quartiersbeirat folgende Beschäftigungsträger Mook wat e.V. be-­ tiers zu übertragen (Empowerment), sich Zusammensetzung: auftragt. Im Frühjahr 2000 wurde ein also zunehmend „entbehrlich“ zu machen. Vertreter der Quartiersbüro in der Hamburger Straße Beispielsweise wurde die Sitzungsleitung Bewohnerschaft: 180 eröffnet. Das Quartiersbüro Dehn- für den Quartiersbeirat, die bisher in den Karin Scheuermann Sabine Freyberg haide diente seither als Arbeitsplatz der Händen des Quartiersbüros gelegen hatte, Kai Mühlhausen Quartiersentwickler und als Anlaufstelle an ein dreiköpfiges Sprecher-Team über- Marius Kalman Christine Eckmann für Anliegen der Bewohner, des Gewer- tragen, das sich aus Mitgliedern des Bei- Marcus Erdmann bes, der Wohnungsunternehmen sowie rats gebildet hatte. Michael Kollmorgen der sozialen und kulturellen Einrichtun­ Lokales Gewerbe: gen. Quartiersentwickler operieren an Petra Hildebrandt der Schnittstelle zwischen den örtlichen Wohnungswirtschaft: Der Quartiersbeirat Dehnhaide Camilla Hübsch-Törper Akteuren und den verschiedenen Behör- Seniorenarbeit: den und Dienststellen der Verwaltung. Die Der Quartiersbeirat Dehnhaide ist das zen- Ingrid Hasselmeier Aufgaben des Quartiersbüros waren ver- trale Beteiligungsgremium. Er wurde im Kinder- und Familienarbeit: traglich genau festgelegt; sie lauteten: September 2000 durch Beschluss des Orts- Dieter Ameskamp ausschusses Barmbek-Uhlenhorst (Regi- Kirchen: Ronald Einfeldt • Initiierung und Organisation von Ent- onalausschuss der Bezirksversammlung Kulturarbeit: wicklungs- und Beteiligungsprozessen; Hamburg-Nord) eingesetzt und tagt seither Helga Everhartz Förderung der Vernetzung der soziokul- einmal im Monat in öffentlicher Sitzung. Verwaltung: turellen Einrichtungen; Aktivierung der Aufgabe des Beirats ist es, die Interessen Ali Vardar (Stadtentwicklungsbehörde) Quartiersbevölkerung; des Quartiers Dehnhaide gegenüber der Dieter Söngen (Bezirksamt) • Geschäftsführung des Quartiersbeirats Politik und der Verwaltung zu formulieren Michael Stein (Polizei) Dehnhaide; und die Grundzüge der Quartiersentwick- Ortsausschuss: Jens Grapengeter (CDU) • Treuhänderische Verwaltung des Verfü- lung zu beraten. Alle Einzelprojekte der Elke Buthmann (SPD) gungsfonds; Quartiersentwicklung werden hier umfas- Ute Prestien (GAL) • Förderung der lokalen Wirtschaft; send diskutiert und auf den Weg gebracht, • regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit; ebenso wie alle sonstigen Themen, die für • Entwicklung und Fortschreibung eines das Quartier oder das engere Umfeld in Quartiersentwicklungskonzeptes, jeweils Barmbek-Süd von Bedeutung sind. Im Bei- gemeinsam mit den örtlich betroffenen rat bilden die Vertreter der Bewohnerinnen Institutionen und der Quartiersvertre- und Bewohner mit sieben von 13 Sitzen tung; die Mehrheit. Die übrigen sechs Sitze ver- • Entwicklung, Begleitung, Evaluation von teilen sich jeweils auf einen Vertreter bzw. Projekten; eine Vertreterin aus den Bereichen Kinder- • Förderung selbsttragender Strukturen und Jugendarbeit, Seniorenarbeit, lokales im Quartier für die Zeit nach Ende der Gewerbe, Kirche, Kulturarbeit und Woh- Programmförderung.­ nungswirtschaft. Darüber hinaus sitzen im Beirat auch Vertreter der Fraktionen des Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd 14 Programm, Akteure und Strukturen

Ortsausschusses, der Verwaltung und der punkt. Bis zum Dezember 2006 fanden ins- örtlichen Polizei, allerdings nur in bera- gesamt 64 Beiratssitzungen statt. Die Bei- tender Funktion. Mit dieser Zusammen- ratsmitglieder haben sich in dieser Zeit setzung des Beirats wurde erreicht, dass mit großem Engagement und hoher Ver- die Auffassungen der wichtigen „Stadtteil- bindlichkeit für eine positive Entwicklung Profis“ aus der Verwaltung und aus den des Quartiers eingesetzt. Einrichtungen stets in die Diskussion im Beirat eingehen konnten, ohne das Gre- Über viele Fragestellungen kann der mium zu Lasten der Bewohnervertreter Quar­tiersbeirat abschließend entschei- zu dominieren. den, so zum Beispiel über die Vergabe von Zuschüssen aus dem Verfügungs- Die Mitglieder des fonds (siehe dazu Seite 16). Dagegen hat Quartiersbeirats Dehnhaide (2006) sich die Kommunalpolitik bei Themen, die auf ein Handeln der Behörden oder auf die Bereitstellung größerer Geldsummen zielen, die Letztentscheidung vorbehalten. Die vom Beirat gefassten Beschlüsse über die Förderung von STEP-Projekten wer- den deshalb stets an den Ortsausschuss Barmbek-Uhlenhorst weitergeleitet, dem die endgültige Entscheidung über die Mit- telfreigabe vorbehalten bleibt. Die Vertreterinnen und Vertreter (und die jeweiligen Stellvertreter) der Bewohner- Bis auf wenige Ausnahmen sind die Ent- schaft werden für eine zweijährige Amts- scheidungen im Beirat einvernehmlich zeit auf Quartiersversammlungen gewählt. oder mit großer Mehrheit gefasst wor- Die Wahl der Institutionen-Vertreter erfolgt den. Die Beiratsempfehlungen zu den auf Versammlungen der jeweiligen Grup- STEP-Projekten wurden ausnahmslos pierung. Ihre Amtszeit ist nicht von vor- vom Ortsausschusses Barmbek-Uhlen- neherein befristet, sondern dauert bis horst mitgetragen. Neben diesen „großen“ zum persönlichen Ausscheiden oder bis Themen der Quartiersentwicklung hat sich zur Benennung eines Nachfolgers durch der Quartiersbeirat auch mit vielen Bür- die entsendende Gruppe. geranliegen, beispielsweise zum Thema Verschmutzung von öffentlichen Flächen Der Quartiersbeirat hat sich in der Start- oder Verkehrssicherheit, beschäftigt und phase vor allem mit der hochkomplexen Schritte zur Abhilfe überlegt. Auch bei den Aufstellung des Quartiersentwicklungs- immer wieder neu drohenden Einschnit- konzepts und mit den darin vorgeschla- ten in die soziale Infrastruktur des Stadt- genen Maßnahmen beschäftigt. Ab 2002 teils oder bei konkreten Schließungsplä- standen die Planungen für die Baupro- nen (Bücherhalle Vogelweide, Gymnasium jekte, Themen der sozialen Infrastruktur Uhlenhorst-Barmbek) hat sich der Quar- und Nachbarschaftsaktivitäten im Mittel- tiersbeirat aktiv oder in offenen Briefen Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd Programm, Akteure und Strukturen 15

an Politik, Verwaltung und Medien für Frühjahr 2000 – Die Zusam- mensetzung des Beirats und den Erhalt engagiert. Mit dem Ende der erste Projektideen werden Aktiven Stadtteilentwicklung in Barmbek- im Quartiersbüro diskutiert Süd wird sich auch die Arbeit des Quar- tiersbeirats verändern. Im Laufe des Jah- res wurde ein Organisationsvorschlag erarbeitet, der beschreibt, wie sich die Struktur und die Funktion des Beirats ab dem Jahr 2007 verändern sollen (siehe auch Seite 50). Aufgabe des Beirats wird es auch in Zukunft sein, das ehrenamt- liche Engagement im Stadtteil aufrecht- wird. Diese Phase endet mit der Auf- zuerhalten und dafür zu sorgen, dass das nahme des Projekts in das Quartiersent- bisher Erreichte erhalten bleibt. wicklungskonzept und mit der grundsätz- lichen Zusage einer Förderung durch das STEP und durch andere Fachpro- Wie entsteht ein STEP-Projekt? gramme.

Als STEP-Projekt werden diejenigen Maß- • Die Ausführungsplanung umfasst alle nahmen bezeichnet, die als Baustein in Schritte der planerischen Weiterbearbei- das Quartiersentwicklungskonzept auf- tung und der dazu notwendigen Betei- genommen und durch das Stadtteilent- ligungsverfahren (z. B. die Erörterung wicklungsprogramm (STEP) mitfinanziert der Planung mit späteren Nutzerinnen werden. Diese Maßnahmen beziehen sich und Nutzern, Zielgruppen, Kooperations- häufig auf öffentliche Flächen, sie hän- partnern und Genehmigungsbehörden gen von behördlichen Genehmigungen sowie die Vorstellung der Planung in den oder von staatlichen Zuschüssen ab. Dies Gremien). Die Vorstellung der Pläne im macht ihre Vorbereitung aufwändig und Quartier erfolgt entweder auf einer der zeitintensiv. Die Umsetzung eines STEP- stets öffentlichen Sitzungen des Quar- Projektes kann bis zu 19 Verfahrenschritte tiersbeirats oder, bei größeren Projekten, durchlaufen und manchmal mehrere Jahre in einer öffentlichen Diskussionsveran- in Anspruch nehmen. Das Verfahren lässt staltung. Sofern der Beirat zugestimmt sich grob in vier Phasen einteilen: Vorpla- hat, wird das Projekt anschließend im nung, Ausführungsplanung, Projektum- Bezirksamt, meist im Rahmen des STEP- setzung und Evaluierung. Arbeitskreises, erörtert, bevor schließ- lich im Ortsausschuss auch die Politiker • Die Vorplanung beruht auf einer Projekt­ gefragt werden und darüber abstimmen. idee, die vom Projektträger mit dem Am Ende dieser Phase erhält der Pro- Quartiersentwickler, dem Beirat, dem jektträger auf der Basis einer genauen Bezirk und ggf. weiteren Fachbehörden Kostenunterlage einen Zuwendungsbe- erörtert und um eine Kostenschätzung scheid des Bezirksamts, in dem die Höhe und das Finanzierungskonzept ergänzt der staatlichen Förderung und die Bedin- Quartiersentwicklung Barmbek-Süd 16 Programm, Akteure und Strukturen

gungen der Projektausführung verbind- lich festgelegt sind.

• Die eigentliche Projektumsetzung um­- fasst den Bau, Umbau oder die Herstel- lung dessen, was Bestandteil der Projekt- planung ist. Am Ende der Bauphase wird auf der Basis aller gezahlten Rechnungen und Beschaffungskosten centgenau mit dem Bezirk abgerechnet und nachgewie- sen, dass die Maßnahme plangemäß ab­- Das Redaktionsteam der Stadtteilzeitung geschlossen worden ist. sucht Verstärkung

• Es folgt schließlich noch eine Phase der Stadtteilentwicklung finanziert werden, Nachbetrachtung und Berichterstattung. ohne das langwierige STEP-Projekt-Ent­ Das Projekt wird, meist im Zusammen- wicklungsverfahren durchlaufen zu müs- wirken zwischen Projektträger, Bezirk, sen. Die Stadtentwicklungsbehörde ge­- Beirat und Quartiersmanagement, eva- währte dem Quartier Dehnhaide einen VF luiert und eine Bilanz erstellt, inwieweit in Höhe von 10.000 Euro pro Jahr. Der die ursprünglich gedachten Projektziele Quartiersbeirat Dehnhaide hat diese Mittel erreicht werden konnten. Darin wird auch jeweils nahezu vollständig ausgeschöpft festgehalten, ob z. B. der Zeitplan einge- und damit viele kleinere Selbsthilfemaß- halten werden konnte, ob es Mehrkos­ nahmen, Nachbarschaftsinitiativen und ten oder Einsparungen gab und warum. Stadtteilkultur-Angebote ermöglicht. Bei- Der Bezirk schließlich dokumentiert diese spielhaft werden im Folgenden vier Verfü- Ergebnisse in einem jährlichen Bericht gungsfonds-Projekte beschrieben: gegenüber der geldgebenden Stadt- entwicklungsbehörde, diese wiederum Winterspielplatz: informiert die Hamburgische Bürger- schaft und den Senat. Um kleinen Kindern bis zum Alter von vier Jahren im Winter eine zusätzliche Spiel- möglichkeit zu geben, hatte die Christus- Der Verfügungsfonds Gemeinde die Idee, im Dezember 2000 einen sog. Winterspielplatz einzurichten. Alle Quartiersbeiräte in den Förderge- Die Gemeinde stellte zweimal wöchent- bieten der Stadtteilentwicklung erhalten lich ihren Gemeindesaal zur Verfügung einen sog. Verfügungsfonds (VF); der Ver- und sichert den organisatorischen Rah- fügungsfonds ist ein kleines, eigenes Bud- men. Die benötigten Bewegungsspiel- get für die Quartiersvertretungen, über geräte wurden aus dem Verfügungs- das sie selbstständig und relativ frei ver- fonds finanziert. So wurde nicht nur ein fügen können. Aus dem VF sollen kleinere, zusätzliches Spiel- und Bewegungsange- in sich abgeschlossene Maßnahmen der bot für die Kleinen geschaffen. Das Pro- Quartiersentwicklung Barmbek-Süd Programm, Akteure und Strukturen 17 jekt bot auch für die Eltern die Möglich- keit, Kontakte untereinander zu knüpfen und nachbarschaftliche Beziehungen zu entwickeln.

Zirkuswerkstatt:

In den Maiferien 2001 veranstaltete das Kinder- und Familienhilfezentrum Barm- bek-Süd in Kooperation mit dem Bauspiel- platz Damerowsweg eine Zirkusreise für 8- bis 12-Jährige nach Rotenburg an der Wümme. Die Reise bot 25 Kindern aus dem Quartier Dehnhaide die Möglichkeit, in angeleiteten Zirkusgruppen ein ihren Fähigkeiten entsprechendes individuelles Der neue Vorplatz des Zirkusprogramm zu entwickeln. Das Pro- Zukunftswerkstatt: Kulturhauses – sonnig und gepflegt jekt wurde durch einen Kostenbeitrag von 40 % der Gesamtkosten aus dem Verfü- Im August 2004 wurde auf Wunsch des gungsfonds ermöglicht. Quartiersbeirats an einem Wochenend- termin eine „Zukunftswerkstatt“ durch- Vorplatz Kulturhaus: geführt. Sie wurde durch einen externen Moderator geleitet und hatte das Ziel, in Im Sommer 2003 legten Mitarbeiter des einer lockeren, offenen, aber auch konzen- Stadtteilverschönerungsprojektes „belle trierten Form einige grundsätzlichere Fra- ville“ kostengünstig eine Aufenthalts­fläche gen und Themen zu behandeln: Ist die Art vor dem Haus Dehnhaide an. Die bisherige des Umgangs miteinander zufriedenstel- „Unkrautfläche“ von gut 20 2m wurde mit lend? Gibt es Konflikte, die die Beiratsar- Gehwegplatten befestigt und eine Sitz- beit behindern, weil sie nicht offen benannt bank aufgestellt. Die SAGA als Eigentü- und aufgearbeitet wurden? Welche Vision merin stiftete einen Abfallbehälter und haben die verschiedenen Beiratsvertreter sorgt für dessen regelmäßige Leerung. für die spätere Zukunft jenseits der STEP- Der neue Vorplatz wird gut angenommen; Förderung? Wie könnten selbsttragende regelmäßig sitzen dort Besucherinnen Strukturen im Quartier aussehen? Diese und Besucher des Hauses Dehnhaide zu Zukunftswerkstatt wurde von allen Teil- einem Schwatz zusammen. Der Vorplatz nehmern als sehr motivierend und akti- dient außerdem als Erweiterungsfläche vierend empfunden; sie war Anstoß für für den monatlichen Flohmarkt des Kul- drei weitere, ähnlich strukturierte Folge- turhauses. Bei schönem Wetter werden Workshops zum Thema „Selbsttragende zusätzliche Tische und Stühle herausge- Strukturen“, die schließlich in die Grün- stellt – auch ein Signal an Vorbeigehende, dung des Stadtteilvereins Barmbek-Süd doch einfach mal reinzuschauen. mündeten. Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd 18 Programm, Akteure und Strukturen

Arbeitsgruppen bes standen im Zentrum der Diskussion der AG Gewerbe. Die AG hat außerdem Der Quartiersbeirat war zum Zeitpunkt sei- über das Gewerbeentwicklungskonzept ner Gründung das zentrale und zunächst Marschnerstraße diskutiert, eigene Vor- auch einzige Organ der Bewohnerbeteili- schläge für die Gewerbeansiedlung in gung. Um bestimmte Beiratsthemen in- diesem Bereich entwickelt und Ideen für haltlich und strukturell vorzubereiten, aber die Zwischennutzung der frei geräum- auch um die Sitzungen zeitlich zu entlas­ ten Fläche an der Marschnerstraße/Ecke ten, bildeten sich im Laufe der Zeit eine Holsteinischer Kamp formuliert. Reihe thematischer Arbeitsgruppen. Diese Arbeitsgruppen tagten prinzipiell öffent- • Die Diskussion der AG Zentrumsentwick- lich, waren auch für Nichtbeiratsmitglieder lung beschränkte sich anfänglich auf das offen und boten damit eine zusätzliche Ziel einer stärkeren Vernetzung der im Möglichkeit der Beteiligung. Abgesehen Quartierszentrum ansässigen soziokultu- von zahlreichen zeitlich befristeten und rellen Einrichtungen. Nachdem die ver- nur punktuell eingesetzten Arbeitsgrup- größerte Kirchengemeinde Alt-Barmbek pen gab es fünf AGs, die themen- oder beschlossen hatte, ihre Aktivitäten auf projektbezogen über einen längeren Zeit- den Standort der Kreuzkirche zu verla- raum tätig waren: gern (siehe dazu Seite 48), kreiste die Dis- kussion in der AG sehr stark darum, wie • In der AG BewohnerInnen trafen sich das Raumangebot auch für die anderen Bewohnerinnen und Bewohner, um die Einrichtungen verbessert werden kann. Positionen ihrer Beiratsvertreter zu The- Seit Anfang 2006 wurden schließlich die men der Quartiersentwicklung vorzube- Chancen ausgelotet, die in einer räum- reiten und untereinander abzustimmen; lichen Zusammenfassung und Optimie- außerdem wurden hier Ideen für Verfü- rung aller bestehenden Angebote unter gungsfondsprojekte entwickelt. einem gemeinsamen Dach im Zentrum des Quartiers liegen könnten. Die Dis- • Die AG Freiflächen diskutierte über die kussionsergebnisse sind in ein entspre- Verbesserung der Aufenthaltsqualitäten chendes Gutachten eingeflossen. bestehender Freiflächen; sie erarbei- tete Vorschläge für neue Spiel-, Freizeit- • Die AG selbsttragende Strukturen hat und Kommunikationsflächen. Außer- mehrere Workshops des Beirats zu die- dem wurden Projekte im Handlungsfeld sem Zukunftsthema inhaltlich und orga- Wohnumfeld und Freiflächen des Quar- nisatorisch vorbereitet. Im Zentrum tiersentwicklungskonzepts von der Ent- ihrer Diskussion standen verschiedene stehungsphase bis zur planerischen Modelle für eine auf ehrenamtlichem Umsetzung begleitet. Engagement beruhende Weiterentwick- lung des Quartiers. • Die Belange des Gewerbestandortes Dehnhaide und die Möglichkeiten der Selbstorganisation des örtlichen Gewer- Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd Das Quartiersentwicklungskonzept 19

Herr Krollpfeiffer von der Gartenbauabteilung erläutert die Umbaupläne für den Spiel- platz an der Marschnerstraße

Zu Beginn des Verfahrens kam es darauf die Struktur und die Geschäftsordnung für an, die Mängel, aber auch die verborgenen den späteren Quartiersbeirat. Nach des- Chancen des Quartiers genauer zu ermit- sen Konstituierung im September 2000 teln und zu untersuchen. Deshalb wurden wurde die inhaltliche Diskussion des QuEK eine sozialwissenschaftliche Studie und in thematischen oder handlungsfeldbezo- ein landschaftsplanerisches Gutachten genen Arbeitsgruppen des Beirats fort- zum STEP-Gebiet in Auftrag gegeben. Die geführt. Erkenntnisse und Empfehlungen dieser Experten bildeten die Basis für das spä- tere Quartiersentwicklungskonzept (QuEK). Entstehung und Fortschreibung Die frühzeitige und umfassende Informa- des Konzepts tion und Beteiligung aller vor Ort wich- tigen Akteure und der Bewohnervertreter Die Vorschläge aus den Arbeitsgruppen erleichterte es, Bewohnerideen einzubin- und die zusammenfassende Bewertung den und sich im Quartier über die Entwick- im Beirat, bei der auch Prioritäten gesetzt lungsziele und -maßnahmen zu einigen. wurden, sind vom Quartiersmanagement Als Begleitgremium für die Quartiersent- in eine erste Fassung des QuEK einge- wicklung diente zu Anfang ein Arbeitskreis, arbeitet worden. Diese Version wurde der erste Vorschläge zu den Inhalten des inhaltlich mit den zuständigen Dienststel- QuEK formulierte. Dieses Vorläufergre- len des Bezirks, mit den Fachbehörden mium des Quartiersbeirats, in dem orts- und schließlich in der Senatskommission ansässige Einrichtungen, das Gewerbe, für Stadtentwicklung, Umwelt, Wirtschaft die Bezirksverwaltung und Bewohner aus und Verkehr abgestimmt. Auf die in die- dem Quartier mitwirkten, entwickelte auch sem Abstimmungsverfahren geäußerten Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd 20 Das Quartiersentwicklungskonzept

Anregungen und Bedenken musste ein- • Abbau von Defiziten in der Versorgung gegangen und eine zweite Fassung des mit öffentlichen Grün- und Freizeitflächen QuEK erstellt werden. Diese 1. Fortschrei- • Stärkung der Identität des Quartiers bung enthielt nun klarere Leitziele und • Schaffung familiengerechten Wohnraums erstmals auch die Schlüsselprojekte der und Ansiedlung neuer Haushaltstypen Quartiersentwicklung. Nach Auswer­tung • Stärkung der lokalen Ökonomie und Er­­ der Ergebnisse der Behördenabstimmung hö­­­hung der Beschäftigungsmöglich­kei­ im Quartiersbeirat konnte schließlich im ten Frühjahr 2002 die endgültige Fassung des QuEK vorgelegt werden. Durch Beschluss Diese übergeordneten Ziele sollen vor­- des Ortsausschusses Barmbek-Uhlen- rangig­ durch die Umsetzung von Schlüssel­ horst wurde das Quartiersentwicklungs- projekten erreicht werden. Diese Schlüs­ konzept Barmbek-Süd im Juni 2002 ver- selprojekte ragen innerhalb der Gesamt­ bindlich. Das QuEK bildete sowohl für entwicklung besonders heraus – wegen die örtlichen Akteure als auch für alle der Projektdimension, wegen ihrer Wir- am Abstimmungsprozess beteiligten Gre- kung auf die Struktur des Quartiers und mien, Behörden und Träger öffentlicher seiner Bewohner oder wegen der inten- Belange die Handlungsgrundlage für die siven Kooperationsbeziehungen, die sich nächsten Jahre. im Zuge der Projektumsetzung herausbil- den und so die Nachhaltigkeit der Quar- Schon bald zeigte sich, dass das Fortschrei- tiersarbeit absichern. Im Quartiersentwick- ten der Entwicklung einige Änderungen lungskonzept wurden die folgenden vier im Konzept nahelegte; deshalb wurde im Schlüsselprojekte festgelegt: September 2003 die 2. Fortschreibung des QuEK vorgelegt. Sie dokumentiert den • Die Neugestaltung des Schulhofs der damaligen Umsetzungsstand aller Maß- Adolph-Schönfelder-Schule nahmen und benennt zusätzliche Hand- • Die Stärkung des Quartierszentrums lungserfordernisse. Mit Zustimmung des durch den Umbau eines Teilstücks der Quartiersbeirats wurden vier neue Projekte Vogelweide zu einem Quartiersplatz in den Handlungsfeldern „Gesellschaft- • Die Wohnungsmodernisierung und Neu- liche Infrastruktur“ und „Wohnumfeld und gestaltung der Außenanlagen im Bereich Freiflächen“ in das QuEK aufgenommen der SAGA-Häuser und ein Projekt wegen zu geringer Umset- • Die Entwicklung der Gewerbeflächen an zungschancen gestrichen. der Marschnerstraße

Diese Projekte sind inzwischen umgesetzt Entwicklungsziele für das Quartier worden oder befinden sich im fortgeschrit- tenen Stadium der Umsetzung; sie werden Das Quartiersentwicklungskonzept Barm- im anschließenden Kapitel „Ausgewählte bek-Süd/Dehnhaide stellt die Entwicklung Maßnahmen in den einzelnen Handlungs- bis zum Ende der Förderzeit unter folgende feldern“ genauer beschrieben. Leitziele: Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern 21

In diesem Kapitel werden aus Platzgrün- Die Handlungsfelder den nur prägnante Beispiele für Projekte • Bürgermitwirkung und Stadtteilleben ...... 21. der Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd 27 geschildert. Dabei werden aber sämtliche • Arbeit, Ausbildung, Beschäftigung ...... Handlungsfelder berücksichtigt, die bei • Lokale Wirtschaft und Nahversorgung ...... 28. der Arbeit eine Rolle gespielt haben. Eine • Gesellschaftliche Infrastruktur ...... 32. tabellarische Gesamtübersicht über alle 35 Projekte des QuEK und ihre Finanzierung • Wohnen ...... finden sich auf Seite 44. • Wohnumfeld und Freiflächen ...... 38.

Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern Bürgermitwirkung und Stadtteilleben

Öffentliche Projektdiskussionen sich an der Diskussion zur Umgestaltung der Fußwegeverbindung Hamburger Stra- Um eine möglichst breite Information ße–Vogelweide nur wenige unmittelbare im Quartier zu erreichen und um Ideen Anwohner. Die vorgebrachten Änderungs- und Bedenken aus der Bevölkerung auf- wünsche und Anregungen wurden von nehmen zu können, wurden für wich- den Projektverantwortlichen aufgenom- tige STEP-Projekte öffentliche Diskussi- men und – soweit möglich – auch berück- onsveranstaltungen organisiert. Je nach sichtigt. Größe und Bedeutung wurden diese Vor- Projektpräsentation durch haben in besonderen Veranstaltungen des den Quartiersmanager Quartiersmanagements erörtert, oder sie wurden als Haupttagesordnungspunkt auf einer turnusmäßigen Sitzung des Quartiersbeirats behandelt. Die öffent- liche Ankündigung des Termins erfolgte in der Regel durch Aushänge in den Ein- richtungen, Stellschilder, Infoartikel im Wochenblatt oder in der Stadtteilzeitung BA.STA. Je nach Zielgruppe und Bedeu- tung der Vorhaben war die Resonanz beim Publikum sehr unterschiedlich. Während an der Veranstaltung zum geplanten Quar- tiersplatz mehr als 60 Bewohner und Bewohnerinnen teilnahmen, beteiligten Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern 22 Bürgermitwirkung und Stadtteilleben

Beteiligung an der Planung – hier: Spielplatz Marschnerstraße

Quartiersversammlungen Beirats moderiert. Eine der wichtigsten Funktionen der Quartiersversammlung ist Seit Beginn der Quartiersentwicklung fin- die Wahl der sieben Vertreter und Vertre- det mindestens einmal jährlich eine Quar- terinnen der Bewohnerschaft im Beirat. tiersversammlung statt. In den ersten Jah- Obwohl die Wahlperiode ja zwei Jahre ren drehte sich die Diskussion vornehmlich beträgt, müssen – z. B. wegen Wohnsitz- um die zentralen Projekte, später stand die wechsels oder beruflicher Veränderung Berichterstattung des Quartiersmanage- des/der Gewählten – einige der Mandate ments zu aktuellen Projekten, zur Arbeit bereits nach einem Jahr durch Nachwah­ des Beirats und zur Verwendung der Mit- len vergeben werden. tel aus dem Verfügungsfonds im Vorder- grund. Die Projektstände der laufenden Erfreulich ist, dass immer alle offenen und abgeschlossenen Projekte wurden Positionen besetzt werden konnten, auch dokumentiert und auf Stelltafeln bzw. wenn nicht alle Vertreter ihr Mandat bis Schaubildern präsentiert. zum Ende der Wahlperiode wahrgenom- men haben. Andererseits sind einige Auch Themen von allgemeinem Interesse Bewohner- und Bewohnerinnenvertreter wie z. B. die Modernisierung des SAGA-­ aus der Anfangszeit der Quartiersentwick- Woh­nungsbestandes oder die dro­hende lung noch heute im Beirat aktiv. Schließung des Gymnasiums Uhlenhorst- Barmbek fanden auf den Quartiersver- sammlungen ein Forum. Seit 2004 werden die Versammlungen von Mitgliedern des Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern Bürgermitwirkung und Stadtteilleben 23

Die Titelseiten der ersten Ausgaben der BA.STA

Barmbeker Stadtteilzeitung tion von Anzeigen. Auch die Interessen- (BA.STA) gemeinschaft der Gewerbetreibenden in Barmbek-Süd, die etwa zeitgleich mit Um die Bevölkerung allgemein über Ziele der ersten Ausgabe der Stadtteilzeitung und Maßnahmen der Quartiersentwicklung eine eigene Publikation, den „Barmbeker zu informieren und um zur Beteiligung am Markt“, herausgebracht hatte, konnte ab Prozess anzuregen, gab das Quartiersbüro Mai 2004 zur redaktionellen Mitarbeit an zunächst ein regelmäßig erscheinendes der BA.STA und zur Gestaltung eigener farbiges Infoblatt „Q“ heraus. Im Q kamen Seiten gewonnen werden. Die BA.STA auch Bewohnerinnen und Bewohner zu erscheint in der Regel dreimal im Jahr Wort. Wegen der beschränkten Publika- mit einem Umfang von meist 32 Seiten tionsmöglichkeiten entwickelten einige und einer Auflage von 3500 Stück. Bewohnervertreter im Beirat die Idee, eine eigene Stadtteilzeitung zu gründen. Bis heute konnte leider noch keine Deckung Eine „Null-Nummer“ der Stadtteilzeitung, der Produktionskosten durch das Anzei- noch ohne Namen und finanziert aus dem gengeschäft erreicht werden. Die Beendi- Verfügungsfonds, erschien erstmals zum gung der Tätigkeit des Quartiersmanage- Stadtteilfest im Juni 2002. Möglich wurde ments wird hier eine Lücke hinterlassen, dieses Projekt durch den hohen Einsatz die in finanzieller Hinsicht nur durch ver- eines kleinen Redaktionsteams, durch die stärkte Anzeigenakquisition, in inhaltlicher finanzielle Unterstützung des Beirats und Hinsicht durch zusätzliche redaktionelle durch technische Hilfe aus dem Medien- Beiträge aus den Reihen des Quartiers- büro LogIn. beirats geschlossen werden muss. Auch der Bereich Satz und Layout würde sich Um die vorhandenen Möglichkeiten zu über personelle, ehrenamtliche Verstär- bündeln und die finanzielle Basis des Pro- kung sehr freuen, damit die BA.STA auch jektes zu erweitern, wurde ab der dritten in Zukunft weiter erscheinen kann. Ausgabe der BA.STA das bisherige „Q“- Info in den Mittelteil der Stadtteilzeitung integriert. Gleichzeitig unterstützte das Quartiersmanagement aktiv die Akquisi- Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern 24 Bürgermitwirkung und Stadtteilleben

Szene vom 1. Italienischen Fest auf dem Vogelweideplatz

Stadtteilfeste und Eröffnungsfeiern Im Jahr 2003 ergriff die IG Barmbek-Süd die Initiative zur Durchführung eines teil- Dank der Quartiersentwicklung konnten kommerziellen Festes auf den Straßen Bemühungen von Stadtteileinrichtungen, Dehnhaide und Vogelweide. Unter dem Gewerbetreibenden und interessierten Titel „Barmbeker Sommermarkt“ sollte Bürgern, das Stadtteilleben durch lokale die Kombination von klassischen Jahr- Straßen- und Stadtteilfeste zu beleben, marktständen und einem professionellen zum Erfolg geführt werden. Mit Unterstüt- Bühnenprogramm ein breiteres Publikum zung des Quartiersbüros gelang es erst- ansprechen und für den Einzelhandels- mals im Jahr 2002, ein Straßenfest in der standort an der Dehnhaide werben. Wohldorfer Straße zu organisieren. Das Zusammenspiel zwischen den beteiligten Die sozialen und kulturellen Einrichtungen Einrichtungen und den ehrenamtlich täti- konnten ihre Angebote ebenfalls kostenlos gen Helfern bei der Festvorbereitung und präsentieren. Wegen der schlechten Witte- -durchführung klappte vorbildlich. Belohnt rung, aber auch wegen der Kosten für die wurde dieser Einsatz durch eine sehr gute Nutzung der öffentlichen Flächen blieben Besucherresonanz aus dem Quartier und den Veranstaltern hohe ungedeckte Aus- aus dem umliegenden Stadtgebiet. gaben. Die IG Barmbek-Süd hat deshalb Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern Bürgermitwirkung und Stadtteilleben 25

den Gedanken an eine Neuauflage des Fests nicht weiterverfolgt.

Stattdessen wurde die Fertigstellung des Quartiersplatzes Vogelweide im Septem- ber 2004 für ein weiteres Straßenfest in der Tradition des Festes in der Wohldorfer Straße genutzt. Auch diesmal klappten die Vorbereitung und Umsetzung routiniert

Das Datum des einjährigen Bestehens Stadtteilfest: Blick in die Wohldorfer Straße des neuen Wochenmarkts auf dem Platz

Stadtteilfest: Info-Stand des Quartiersbüros wurde Anlass für eine weitere Feierlich- keit. Der Wochenmarkt soll auf diese Weise und reibungslos. Die Veranstaltung war noch bekannter gemacht werden. Ein trotz zahlreicher Parallelveranstaltungen Marktjubiläumsfest hat auch 2006 statt- gut besucht. Den Festauftakt bildete die finden, diesmal aber mit deutlich erwei- feierliche Übergabe des neu gebauten tertem Kulturprogramm, Mitmach-Akti- Quartiersplatzes durch den Leiter des onen und einer besseren Einbindung der Ortsamtes Barmbek-Uhlenhorst, Herrn Marktstände in das Geschehen. Ziel ist Hans-Werner Nebel. es, das „Dehnhaider Marktfest“ zu einem festen Bestandteil des Stadtteillebens wer- Im Jahr 2005 schließlich gab es das „1. Ita- den zu lassen. Zu erwähnen sind auch lienische Fest“ auf dem Quartiersplatz – die vielen Feierlichkeiten zur Eröffnung eine Kooperationsveranstaltung der am vollendeter STEP-Projekte. Dabei wurde Quartiersplatz ansässigen Betriebe und besonderer Wert darauf gelegt, alle an der des Quartiersbüros. An der Festvorberei- Projektentwicklung und -umsetzung Betei- tung beteiligte sich unter anderem das ligten zu würdigen. Diese Einweihungs- „Istituto Italiano di Cultura Hamburg“. feiern, über die regelmäßig im Wochen- Der Auftritt zweier Künstler in venezia- blatt berichtet wird, machen anschaulich, nischen Karnevalskostümen und andere dass im Quartier positive Dinge gesche- Programmangebote verwandelten den hen, dass sich Engagement auszahlt, ganz Marktplatz zeitweise in eine „Piazza Vogel- in dem Sinne: „Seht her, das haben wir weide“. gemeinsam erreicht!“ Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern 26 Bürgermitwirkung und Stadtteilleben

Screenshot von www.barmbek-sued.de, dem Screenshot von www.hallo-barmbek.de, dem von gemeinsamen Portal des Quartiersbüros, des Erika Draeger seit 2000 liebevoll gepflegten Stadtteilportal Medienbüros LogIn und der IG Barmbek-Süd

Stadtteilportal Unter dem Dach des Portals besteht auch www.barmbek-sued.de für das lokale Gewerbe die Möglichkeit der betrieblichen Präsentation und Werbung. Anfang 2005 wurde im Internet das Stadt- Aktuelle und umfassende Informationen teilportal www.barmbek-sued.de aktiviert. über die Projekte der Quartiersentwick- Barmbek-sued.de ist eine gemeinschaft- lung sowie über die Arbeit des Quartiers- liche Initiative des Medienbüros LogIn, beirats Dehnhaide befinden sich auf der der IG Barmbek-Süd, des Quartiersbüros Website www.quartiersbuero-dehnhaide. Dehnhaide und einer engagierten ehren- de, die seit Mitte 2005 mit der Stadtteil- amtlich tätigen Bewohnerin. Die Portal- homepage verknüpft ist. Durch die Anbin- seite informiert über die geschichtliche dung an das Medienbüro LogIn ist gesi- Entwicklung und das heutige Profil des chert, dass die Stadtteilseite regelmäßig Stadtteils Barmbek-Süd. In einem drei gepflegt und Termine laufend aktualisiert Monate umfassenden Kalender werden werden. die kulturellen und sonstigen Veranstal- tungstermine von Initiativen und Einrich- tungen übersichtlich dargestellt. Darüber hinaus erleichtert ein Wegweiser interes- sierten Internetnutzern den Zugang zu den sozialen und kulturellen Stadtteileinrich- tungen und behördlichen Dienststellen. Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern Arbeit, Ausbildung, Beschäftigung 27

Beschäftigungsprojekt „belle ville“

Das von Mook wat e.V. initiierte Projekt „belle ville“ nahm am 1. März 2001 seine Arbeit auf. Die Projektidee besteht darin, durch die Entmüllung, Pflege und gestal- terische Aufwertung von Grün-, Spiel- und Freiflächen insbesondere in Programm- „belle ville“-Mitarbeiter ver­ gebieten der Aktiven Stadtteilentwicklung schönern die Fassade am öffentlichen Durchgang zur die Sauberkeit und Qualität im öffent- Hamburger Straße lichen Raum zu verbessern. In diesem Tätigkeitsfeld werden Arbeiten einfacherer kleinere und größere Grünprojekte, die – Art im Bereich Garten- und Landschafts- wegen der Geldknappheit der zuständi­ bau, Reinigungs- und Anstricharbei- gen öffentlichen Dienststellen – sonst ten sowie Beseitigung von Graffiti aus- nicht möglich gewesen wären. Als Folge geführt. Dieses Beschäftigungsangebot der Hartz-IV-Reformen mussten bei „belle richtete sich in den Anfangsjahren von ville“ ab 2005 die neun geförderten sozial- „belle ville“ bevorzugt an auf dem Arbeits- versicherungspflichtigen Beschäftigungs- markt nur schwer vermittelbare Sozial- stellen schrittweise abgebaut werden. Sie hilfeempfänger und -empfängerinnen. wurden durch sogenannte „1-Euro-Jobs“, Die Teilnehmer erhielten bei „belle ville“ ersetzt, die einen Zuverdienst bis zu der eine Chance auf Erst- oder Wiedereinstieg Höhe von bis zu 210,– Euro zum Arbeits- in das Erwerbsleben und nach Beendi- losengeld II ermöglichen. Derzeit verfügt gung der Maßnahme auf Übernahme das Projekt über 20 Arbeitsgelegenheiten in den ersten Arbeitsmarkt. „belle ville“ für ALG-II-Empfänger. Die Finanzierung war mit Integrationsquoten von 30 bis der arbeitsplatzbezogenen Erstausstat- 40 % angesichts der schwierigen Klientel tung des Projektes erfolgte zum Projekt- sehr erfolgreich. Zu diesem Erfolg beige- start vollständig aus STEP-Mitteln. Die Per- tragen haben die langjährige Erfahrung sonalkosten wurden in der Anfangsphase von Mook wat als Beschäftigungsträger, des Projektes aus dem Programm „Hilfe zahlreiche interne und externe Qualifizie- zur Arbeit“ von der zuständigen Fachbe- rungsmaßnahmen für die Teilnehmer und hörde finanziert. Seit dem 1. Juli 2006 die Vermittlung von Praktika in Fachfir- werden die Personalkosten der Teilneh- men. Dem Quartiersmanagement gelang merInnen von der ARGE/Arbeitsagentur es häufig, „belle ville“ bei der Ausfüh- übernommen, wobei ca. 20 % der Projekt- rung von STEP-Projekten im Bereich des kosten durch Erlöse aus der gewerblichen Garten- und Landschaftsbau einzubin- Tätigkeit zu finanzieren sind. Die Fortfüh- den. So konnten die Beschäftigten neu rung des Projektes wurde durch Finanzie- erworbene Qualifikationen praktisch rungszusagen der ARGE/Arbeitsagentur erproben, zugleich wurden Herstellungs- bis zum 30. Juni 2007 gesichert. Der Ver- kosten reduziert. Das „belle ville“-Projekt ein Mook wat strebt an, das Projekt über verwirklichte kostengünstig zahlreiche das Jahr 2007 hinaus fortzuführen. Vertragsgemäß fiel die ehemalige Raffay-Fläche abgeräumt an die Stadt; das künftige Planrecht sieht eine Neubebauung entlang der Blockränder vor

28 Lokale Wirtschaft und Nahversorgung

Entwicklungskonzept konzept wurde deshalb eine städtebau- Marschnerstraße liche Neuordnung und Verdichtung vorge- schlagen, um die Voraussetzungen für die Im Süden des STEP-Gebiets erstreckt Erweiterung örtlicher Gewerbebetriebe sich beiderseits der Marschnerstraße ein und die Ansiedlung neuer Betriebe und kleines Gewerbegebiet, das auf Grund ver- somit zusätzliche Arbeitsplätze im Quar- alteten Planrechts aus der Wiederaufbau- tier zu schaffen. Zur Vorbereitung der städ- zeit nur eine sehr geringe Baudichte und tebaulichen Neuordnung des Gebiets enge Baugrenzen aufweist. Das Erschei- beauftragte die Stadtplanungsabteilung nungsbild wird bestimmt durch ein- bis des Bezirksamts im Jahr 2002 die Erstel- zweigeschossige Gewerbegebäude und lung eines Blockentwicklungskonzeptes. untergenutzte bzw. brachliegende Grund- Die Gutachterinnen hatten die Aufgabe, stücke. Die unbefriedigende Nutzungs- den Bestand und die Verdichtungsmög- dichte und die desolate städtebauliche lichkeiten zu untersuchen, Vorschläge für Situation werden der attraktiven cityna- eine Nutzungsoptimierung zu entwickeln hen Lage im Einzugsbereich der U-Bahn- und städtebauliche Entwicklungsalterna- Haltestelle Hamburger Straße in keiner tiven für künftigen Gewerbeneubau zu Weise gerecht. Im Quartiersentwicklungs- erarbeiten. Das 2003 vorgelegte Gutach­ Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern Lokale Wirtschaft und Nahversorgung 29

ten der „Planungsgruppe Schulterblatt“ Wohnidylle – ebenfalls im Gebiet des Bebauungsplans enthält folgende Empfehlungen für die „Barmbek-Süd 11“ Gebietsentwicklung:

• Schaffung der Voraussetzungen für eine kleinräumige Gewerbeflächenentwick- lung • Erhöhung der baulichen Dichte, u. a. durch eine geschlossene Blockrandbe- bauung mit bis zu vier Geschossen • Reduzierung der Konflikte zwischen Woh- nen und Gewerbe durch begrünte Puffer­ vollständig geräumt worden. Im Rahmen flächen der „Öffentlichen Plandiskussion“ des • Sicherung und Erweiterung der Wohnnut­ B-Plan-Entwurfs „Barmbek-Süd 11“ am zung entlang der Vogelweide 20. April 2006 wurde vorgeschlagen, eine • Neuordnung und Begrünung des öffent- längerfristige Brache zu vermeiden und lichen Straßenraums und Schaffung von den Anteil der im Bebauungsplan zuläs- PKW-Stellplätzen in Tiefgaragen sigen Wohnnutzung zu erhöhen. Außer- dem wurde die Sicherung der Gewerbeflä- Auf Grundlage dieses Blockentwicklungs- chen, bevorzugt für sog. „graues Gewerbe“, konzeptes erarbeitete die Stadtplanungs- problema­tisiert, und es wurden Nutzungs- abteilung die Grundzüge eines neuen alternativen im Dienstleistungsbereich in Bebauungsplans. Im Juni 2005 fasste der den Raum gestellt (Beauty & Wellness, Stadtentwicklungsausschuss der Bezirks­ ­ Anti-Aging & Fitness sowie Body & Mind). versammlung den Aufstellungsbeschluss Inwieweit derartige Argumente stichhal- für den Bebauungsplanentwurf mit der tig sind und welche Nutzung für diesen Bezeichnung „Barmbek-Süd 11“. Dieser Standort auf Dauer vernünftig sind, wird Entwurf wurde anschließend mit betrof- in der laufenden Weiterbearbeitung des fenen Grundstückseigentümern erörtert. Plans abzuwägen sein. Dabei zeigte sich, dass vor dem Hinter- grund der allgemeinen wirtschaftlichen In der Zwischenzeit geht die Suche nach Entwicklung von den Eigentümern und einer akzeptablen Zwischennutzung der den ansässigen Gewerbebetrieben der- Raffay-Brache weiter. Vorstellbar und für zeit kaum Impulse für eine bauliche Ent- das Image des Quartiers Dehnhaide be- wicklung im Bereich der Marschnerstraße sonders­ attraktiv sein könnten Event-Nut- erwartet werden können. Trotzdem brachte zungen (Beachclub, Freiluft-Kino, Beach­ das Verfahren eine Reihe positiver Ergeb- volleyball-Spielfeld). Ob es dazu aber nisse. So ist zum Beispiel das ehemalige kommen wird, hängt auch davon ab, ob Areal der Firma Raffay, dem eine Schlüs- die benachbarte Wohnbevölkerung mit selrolle für die bauliche Entwicklung der derartigen Aktivitäten einverstanden ist. benachbarten Gewerbeflächen zukommt, in den Besitz der Stadt übergegangen und Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern 30 Lokale Wirtschaft und Nahversorgung

Im Jahr 2003 erhielt die IG einen Zuschuss aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF), um eine Gewerbeentwicklerin für 20 Monate auf Honorarbasis zu engagieren.­ Die Gewerbeentwicklerin führte eine um-­ fangreiche Befragung durch und erstellte eine Bestandsaufnahme der Probleme der ansässigen Geschäfte. Sie schlug dann ein detailliertes Maßnahmen- und Handlungs- konzept vor. Erste Maßnahmen daraus, z. B. das Projekt „Kunstfenster Dehnhaide“, das Künstlern die Möglichkeit gab, in den Schaufenstern und Geschäftsräumen der beteiligten Betriebe ihre Werke auszustel- len, wurden sofort umgesetzt. Die Bear- beitungszeit war jedoch insgesamt viel zu kurz; einige Empfehlungen der Gewerbe- Läden an der Dehnhaide entwicklerin wurden anschließend vom Förderung des Einzelhandels Büro für lokale Wirtschaft, das hauptsäch­ im Quartier Dehnhaide lich im Sanierungsgebiet Fuhlsbüttler Straße aktiv ist, aufgenommen. Das STEP-Gebiet Dehnhaide besitzt rela- tiv viele Gewerbeflächen. Rund um die Das Quartiersmanagement übernahm es, U-Bahn-Haltestelle Dehnhaide dominiert einen Gewerbe- und Einrichtungsweg- der Einzelhandel. Die hier ansässigen weiser für Barmbek-Süd zu erstellen, der Arbeitssitzung der AG Gewerbe Geschäfte bilden das Nahversorgungs- schließlich im Frühjahr 2006 erschien. In zentrum für das Quartier. diesem Wegweiser präsentieren sich ins- gesamt 300 Betriebe des Einzelhandels, Viele Probleme, wie zunehmender Leer- des Handwerks und der Dienstleistungen stand, Verschlechterung des Branchenmix und über 180 soziale und kulturelle Ein- und mangelnde Attraktivität öffentlicher richtungen. Flächen, können nur durch gemeinsames Handeln gelöst werden. Deshalb wurde Insgesamt konnte der im Quartiersent- aus den Reihen der AG Gewerbe heraus wicklungskonzept formulierte Anspruch im Juli 2001 die „Interessengemeinschaft einer Stärkung des lokalen Gewerbes aber Barmbek-Süd“ gegründet und als Verein nur in Ansätzen eingelöst werden. Gegen eingetragen. Die Arbeit der IG will die Ver- widrige gesamtwirtschaftliche Bedingun­ netzung der Gewerbetreibenden fördern gen kann eine Trendwende auf lokaler und durch gemeinsame Werbeaktionen Ebene nicht durchgesetzt werden. den Standort stärken. Der „Barmbeker Som­mermarkt“ als ein Beispiel wurde schon genannt (siehe Seite 24). Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern Lokale Wirtschaft und Nahversorgung 31

Wochenmarkt auf dem Quartiersplatz Vogelweide

Die Idee, einen Wochenmarkt im Quartier Dehnhaide neu anzusiedeln, sollte dazu beitragen, die Lücken im lokalen Einkaufs- angebot schließen zu helfen. Außerdem sind Wochenmärkte beliebte Treffpunkte und Anlass für Kommunikation unter Nach- Dehnhaide hat nun einen barn. Lange umstritten war im Quartier, an eigenen Wochenmarkt! welcher Stelle der Wochenmarkt stattfin- den sollte. Die Gewerbetreibenden in der IG Barmbek-Süd präferierten einen Stand- ort unter dem Viadukt der Hochbahn am Barmbeker Markt; dieser musste jedoch wegen des hohen Gefahrenpotenzials und entsprechender Bedenken der Straßenver- kehrsbehörde fallen gelassen werden. Die Wahl fiel deshalb mit der großen Mehrheit des Beirats auf den neuen Quartiers­platz an der Vogelweide.

Der Platzumbau wurde genutzt, um die für einen Marktbetrieb nötigen Anschlüsse und eine ausreichende Tragfähigkeit des Untergrunds herzustellen. Die Einweihung des Marktes, der seither jede Woche am Freitag stattfindet, erfolgte am 10. Septem- ber 2004 mit Musik und Tanzdarbietungen einer Trachtengruppe aus dem Alten Land. leicht zu. Diese Tendenz dürfte sich ver- Der Beirat wie auch die BA.STA-Redak- stärken, sobald die modernisierten SAGA- tion sind immer wieder bemüht, „ihren“ Wohnungen an der Volksdorfer Straße und Wochenmarkt zu bewerben und zu för- die Neubauten im Parkquartier Friedrichs- dern. Der Markt hat sich zwischenzeitlich berg bezogen sind. zu einem wichtigen Kommunikationsort im Quartier entwickelt.

Zurzeit sind Senioren und Seniorinnen, die auf wohnortnahe Einkaufsmöglichkeiten besonders angewiesen sind, noch über- proportional vertreten. Aber der Anteil an Eltern mit Kindern nimmt inzwischen Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern 32 Gesellschaftliche Infrastruktur

Im neuen Jugendkeller ist immer was los

Pädagogischer Mittagstisch im Jugendkeller

Jugendkeller der Kreuzkirche mehr Tageslicht, es wurde ein zusätzlicher,­ direkter Zugang neu geschaffen, die Die Kirchengemeinde betreibt seit vie- Küche wurde vergrößert und die sanitä­ len Jahren im Keller des ihr gehörenden ren Räume heutigen Standards ange- Hauses an der Wohldorfer Straße einen passt. Erhöhte technische Anforderungen Jugendtreff mit pädagogischem Mittags- an den Brand- und Schallschutz waren tisch. Wie sich zu Beginn der Quartiers- zu erfüllen, was sich allerdings auch in entwicklung zeigte, waren die Räume des den Kosten und bei den Bauzeiten nieder- Jugendkellers ungenügend belichtet, die schlug. Die Finanzierung der Mehrkosten WC-Anlage war unzureichend. Der Ein- konnte durch eine Erhöhung der Eigen- gang zum Jugendkeller war durch die mittel der Kreuzkirche, eine Spende der rückseitige Lage für Ortsunkundige schwer HASPA in Höhe von 2.500,– Euro sowie zu finden. durch eine Aufstockung der STEP-Mittel gesichert werden. Während des Umbaus Um die engagierte offene Arbeit mit jün- wurde die Jugendarbeit weitergeführt. geren Jugendlichen im Alter zwischen 12 Nach der Fertigstellung im Frühjahr 2003 und 15 Jahren, insbesondere mit Mäd- hat sich die Zahl der Besucherinnen und chen, zu stärken und endlich einigerma- Besucher des Jugendkellers um fast 50 % ßen akzeptable räumliche Bedingungen erhöht. Die offizielle Eröffnungsfeier fand zu schaffen, erfolgte eine umfangreiche am 6. März 2003 statt. Umgestaltung und Modernisierung. Der Jugendkeller erhielt größere Fenster für Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern Gesellschaftliche Infrastruktur 33

Spiel- und Freizeitfläche Amselstraße

Das als Bolzplatz genutzte Grundstück an der Von-Essen-Straße, Ecke Amselstraße, wurde im Jahr 2000 mit einem Studenten- wohnheim für das Hansa-Kolleg bebaut. Die Schulbehörde stellte eine Ersatzflä- che für den Bolzplatz im Bereich des Kol- leggeländes an der Amselstraße und Mit-

des Bezirks; das Quartiersmanagement Leider noch viel zu wenig bekannt: der öffentliche Beach- organisierte eine öffentliche Beteiligungs- volleyball-Platz an der Amsel­ veranstaltung, die am 20. März 2001 im straße Hansa-Kolleg stattfand. Die Anregungen und Wünsche der daran Teilnehmenden konnten weitgehend umgesetzt werden.

Als Ausgleich für den früheren schlichten Bolzplatz entstand eine vielseitige Spiel- und Freizeitfläche mit zusätzlichen Spiel­ angeboten wie Beachvolleyball, Basket- ball oder Tischtennis. Außerdem gelang es dem Planungsbüro hervorragend, den vorhandenen Baumbestand in die neu Amselstraße gestalteten Flächen zu integrieren. Die Einweihung fand am 15. Mai 2002 mit Funktionsplan für die Multifläche an der einem kleinen Festprogramm und einem Amselstraße: viel Bewegungsraum für größere Kinder und Jugendliche Fußballturnier statt. tel für die Umplanung zur Verfügung. Der Bauherr des Studentenheims wurde zur Übernahme der Herstellungskosten für die Ersatzspielfläche verpflichtet. Die Vorpla- nung übernahm die Gartenbauab­teilung Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern 34 Gesellschaftliche Infrastruktur

sige Kunststoffbelag im Bereich der Street- ball-Anlage und die Miniramp-Anlage wurden durch eine Fachfirma eingebaut; alle sonstigen Arbeiten im Bereich Garten- und Landschaftsbau wurden vom Beschäf- tigungsprojekt „belle ville“ erledigt.

Am 26. August 2004 wurde die Spiel- und Freizeitfläche offiziell mit einem kleinen Streetball-Turnier, einer Skatervorführung und einem Rapper-Live-Auftritt eröffnet. Seitdem wird die gesamte Anlage auch außerhalb der Öffnungszeiten des Hauses der Jugend Flachsland von Kindern und Jugendlichen aus dem näheren und wei- teren Umfeld (bis hin nach Dulsberg und Barmbek-Nord) rege genutzt.

Die neue Miniramp am Haus der Die sonst üblichen Lärmbeschwerden, Jugend kommt gut an die derartige Anlagen im innerstädti- schen Bereich nach sich ziehen, blieben Skateboard-Anlage Barmbek-Süd an diesem Standort aus. Die Anlage liegt zwischen der viel befahrenen Bramfelder Unmittelbar anschließend an die Turn­ Straße und der Hochbahn-Linie 2. Die halle des Hauses der Jugend Flachsland Pflege der Außenanlagen und die Instand- wurde eine völlig verwilderte Freifläche haltung und Wartung der Spielgeräte hat zur Spiel-, Sport- und Freizeitfläche um­ge­ das Jugendamt übernommen; das klappt stal­tet. Durch Errichtung einer Miniramp- bisher sehr gut. und Streetball-Anlage­ sowie einer befes­ tigten Treffpunktfläche mit Sitzgelegen- heiten wurde ein niedrigschwelliges Trendsport- und Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche in kurzer Entfernung zum Quartier Dehnhaide geschaffen. Gleichzei- tig konnte die Attraktivität des Hauses der Jugend Flachsland erhöht werden.

Das Projekt wurde vom Quartiersbüro entwickelt, geplant und in der Bauphase betreut. Wünsche und Anregungen der Jugendlichen im HdJ-Flachsland wur- den berücksichtigt. Der wasserdurchläs- Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern Wohnen 35

Modernisierungsmaßnahmen der SAGA/GWG

Die SAGA besaß zum Zeitpunkt der Ge-­ bietsaufnahme 423 Wohnungen und war damit größte Vermieterin im Quartier Dehnhaide. In Abhängigkeit vom Baualter der Wohnungen wurden ab 2002 von der SAGA und auch von der GWG auf unter- schiedlichem Niveau Wohnungsmoderni- sierungen durchgeführt. Im Rahmen des sogenannten „Hüllenprogramms“ sind hauptsächlich die jüngeren und nur gering sanierungsbedürftigen Wohnungen der SAGA an der Von-Essen-Straße und die Wohnungen der GWG an der Volksdorfer Straße und der Vogelweide modernisiert worden. Da es dabei bevorzugt um Ener- Wohnzeile in der Hansdorfer gieeinsparung ging, wurden die Fassaden Straße – nach der Modernisie- mit einem Wärmedämm-Verbundsystem rung (vgl. Bild auf S. 8) versehen, Fenster und Balkone wurden erneuert und die Eingangsbereiche groß­- zügiger gestaltet – mit Vorbauten, neuen Klingel- und Briefkastenanlagen. Eine tief- greifende, strukturverändernde Sanierung erfolgte anschließend bei den SAGA- Grundrissbeispiel: Manche Schlichtbauten beiderseits der Hansdor- der vergrößerten Wohnungen erstrecken sich nun über fer Straße. Dabei mussten die betroffenen zwei Etagen Mieter ihre Wohnungen verlassen und wurden in andere, freie SAGA-Wohnun­ schaft“ gab letzten Endes den Ausschlag, gen umquartiert. warum das Quartier Dehnhaide zu einem Programmgebiet der Sozialen Stadtteil- Der Ursprungsbestand mit insgesamt 228 entwicklung geworden ist. Folgerichtig Klein- und Kleinstwohnungen zeichnete sah das Quartiersentwicklungskonzept sich durch „Substandard“ aus (kein Bad eine Anpassung der Wohnungen an zeit- in der Wohnung, Beheizung teilweise mit gemäße Ausstattungsstandards und die Kohleöfen). Auf Grund dieser Gegeben- Schaffung nachfragegerechter Wohnungs- heiten und durch die Belegung mit finanzi- größen vor und stufte dies als Schlüssel- ell und sozial schwachen Mieterhaushalten projekt der Quartiersentwicklung ein. hatte sich im Laufe der Zeit eine proble- matische Bewohnerstruktur herausgebil- Das Konzept ging dabei von einer sozial- det. Diese sichtbar „überforderte Nachbar- verträglichen und mietpreisgebundenen Aus Abstandsgrün wurden Mietergärten

nungszusammenlegungen auf 170 redu- 36 zierten Wohneinheiten wurde mit öffent- licher Förderung und Mietpreisbindung modernisiert. Dem Bedarf an preisgüns­ tigen und kleineren Ersatzwohnungen für die rückkehrwilligen Bestandsmieter mit häufig geringem Einkommen wurde mit dieser Lösung Rechnung getragen. Die- sen ersten Bauabschnitt konnte die SAGA Arbeitssitzung im Quartiersbüro im Juli 2005 abschließen.

Modernisierung aus, um langfristig preis- Ein großer Teil der familiengerechten werten Wohnraum zu sichern und Verdrän- Woh­­­­nungen wird südlich der Hansdor- gungseffekte so gering wie möglich zu hal- fer Straße entstehen, wo seit 2005 frei ten. Die Haltung der SAGA-Geschäftsstelle finanziert modernisiert wird. Dort werden zu diesem Thema war einem mehrfachen sich die Mietpreise am gültigen Hambur- Wandel unterworfen. Zeitweilig baute ger Mietspiegel orientieren. Dieser zweite sich hier ein massiver Konflikt auf, denn Bauabschnitt wurde Mitte 2007 abge- eine durchgängige Wiedervermietung der schlossen. Durch die Gesamtmaßnah­me modernisierten Wohnungen zu Anfangs- ist die Zahl der Wohnungen zwar um 58 mieten von 9,– Euro/m2 Wohnfläche netto Einheiten gesunken, die Gesamtwohnflä- kalt war mit dem QuEK nicht zu verein- che jedoch durch den Ausbau der Dach- baren. Heftiger Widerspruch im Quartier geschosse von 8.850 m2 auf 11.105 m2 machte schließlich einen Kompromiss gestiegen. möglich: Knapp die Hälfte der durch Woh- Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern Wohnen 37

Die modernisierten Häuser der Hanseatischen können sich sehen lassen! Fassadendetails an der Volksdorfer Straße

Maßnahmen anderer (Wohnungszusammenlegung, Grundriss- Wohnungsunternehmen veränderung) bewusst verzichtet.

Die Hanseatische Baugenossenschaft Durch die im Zuge der beschriebenen hat 56 Wohneinheiten in der Volksdorfer Modernisierungsaktivitäten neu gestal- Straße 30–40 ebenfalls durch den Ein- teten Gebäudefassaden hat sich das bau- satz öffentlicher Fördermittel im Rahmen liche Erscheinungsbild des Quartiers zum des WoFG (Gesetz über die soziale Wohn- Positiven verändert. Der Anteil mietpreis- raumförderung) grundlegend moderni- und belegungsgebundener Sozialwoh- siert. Die zum Teil erheblichen Eingriffe nungen im Quartier Dehnhaide konnte in die Bausubstanz, wie der Einbau neuer merklich erhöht werden. Dies hat es den Sanitäranlagen, neuer Heizkreisläufe inkl. langjährigen und teilweise einkommens- Heizkörpern und die Ausstattung der Woh- schwachen Bestandsmietern, die ihre nungen mit Einbauküchen, erfolgten ohne Wohnungen aufgeben mussten, leichter die Ausquartierung der Mieter. Im Zuge gemacht, nach Ende der Bauarbeiten ins der Modernisierung erhielten 20 Woh- Quartier zurückzukehren. nungen erstmalig einen Balkon. Mit Rück- sicht auf ihre langjährigen und vielfach älteren Bestandsmieter hat die Hansea- tische Baugenossenschaft auf Verände- rungen des Zuschnitts der Wohnungen Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern 38 Wohnumfeld und Freiflächen

Die Skulptur auf dem Platz regt zum Nachdenken an – oder zum Spielen, Springen, Liegen ...

Die beliebte Rundbank

Quartiersplatz Vogelweide fen, der gern zum ungeordneten Parken von PKWs benutzt wurde. Dank eines Als weiteres Schlüsselprojekt wurde in Verkehrsgutachtens konnte festgestellt der Vogelweide, zwischen Volksdorfer und werden, dass die Aufhebung des Durch- Wohldorfer Straße, ein baumbestandener, gangsverkehrs auf diesem Teilstück der verkehrsberuhigter Stadtplatz geschaffen. Vogelweide den fließenden Verkehr im Die Idee hierzu stammte aus dem land- Quartier nicht wesentlich einschränkt; schaftsplanerischen Gutachten zu Beginn auch der Wegfall von PKW-Stellplätzen der Quartiersarbeit. Der neue Platz gibt an dieser Stelle kann durch ausreichende dem Quartier einen zentralen Ort, der zur freie Kapazitäten im Quartier kompensiert Bildung nachbarschaftlicher Kontakte ein- werden kann. Die Planung für die Platz- lädt und zur Identifizierung mit dem Stadt- gestaltung wurde einem Ingenieurbüro teil beiträgt. Außerdem bietet der Quar- übertragen. Die Planung knüpfte bewusst tiersplatz Raum für den Wochenmarkt an die ehemalige Pflasterung der Vogel- und lässt vielfältige Veranstaltungen und weide an. Sie sah eine Wiederverwendung sonstige Aktivitäten, Flohmärkte, Stadt- des Kopfsteinpflasters in der Südhälfte teilfeste etc. zu. Das überbaute Teilstück des Platzes vor, die als Wochenmarktflä- der Vogelweide bestand zuvor aus einer che vorgesehen war. Alle Bäume sind mit Haupt- und einer Nebenfahrbahn, dazwi- großzügig dimensionierten Baumschei- schen ein baumbestandener Grünstrei- ben eingefasst worden. In der Nord-Süd- Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern Wohnumfeld und Freiflächen 39

orientierten, baumbestandenen Mittel- achse des Platzes befinden sich zahlreiche Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen ein- laden und auch von den Besuchern des Wochenmarktes genutzt werden. Im nörd- lichen Platzbereich wurde auf Wunsch des Beirats ein Freiluftschachfeld mit einer dazugehörigen Schachfigurenbox ein- gebaut. Die im Spätherbst 2003 begon- nenen Ausführungsarbeiten gerieten auf Grund der Insolvenz der bauausführenden Tiefbaufirma im März 2004 ins Stocken. Durch den Auftragnehmerwechsel sowie auf Grund unvorhergesehenen Mehrauf- wands bei der Untergrundherstellung kam es zu einer Verzögerung der Fertigstellung des Platzes sowie zu erheblichen Kosten- steigerungen. Der Leiter des Ortsamtes Die Vogelweide vor dem Barmbek-Uhlenhorst, Herr Nebel, konnte Umbau (links) und nach dem den fertig gestellten Platz schließlich im Umbau (oben) Rahmen des Quartiersfests am 4. Sep- tember 2004 feierlich eröffnen. Mit dem Quartiersplatz wurde ein attraktiver Auf- enthaltsort geschaffen, der auch von den in unmittelbarer Nähe gelegenen soziokul- turellen Einrichtungen im Rahmen ihrer Programmangebote rege genutzt wird.

Da dem neuen Platz noch der Name und ein unverwechselbares Merkmal fehlt, Oberfläche“ von Heiko Karn – ein Werk, wurde auf Initiative des Quartiersmana­ dem es auf zurückhaltende Weise gelingt, ge­ments durch die Kulturbehörde ein den Blick des Betrachters für die Umge- Kunstwettbewerb ausgeschrieben. Fünf bung zu schärfen und zugleich nach innen, Hamburger Künstler wurden gebeten, den auf sich selbst, zurückzulenken. Die Skulp- Entwurf für eine Skulptur einzureichen, tur wurde im Winter 2006/2007 errichtet die sich in besonderem Maße auf den und im April 2007 feierlich eingeweiht. Platz, das Quartier und seine Geschichte Die Finanzierung des Vorhabens erfolgte bezieht. In der Auswahljury wirkten neben anteilig durch Mittel der Kulturbehörde, Künstlern und Vertretern der Kunstkom- des Bezirksamtes Hamburg-Nord sowie mission der Kulturbehörde auch zwei durch Spenden privater Sponsoren. Vertreter des Quartiersbeirats mit. Aus- gewählt wurde der Entwurf „Unter der Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern 40 Wohnumfeld und Freiflächen

tiven Spielraum sowohl für die Schüler und Schülerinnen als auch für Kinder aus dem Quartier werden. Das Ausmaß der Verbesserung und die herausragende Bedeutung des Vorhabens für die Dis- kussion im Stadtteil ließen dieses Projekt zu einem der Schlüsselprojekte im Quar- tiersentwicklungskonzept werden. Nach einem einstimmigen positiven Votum der ASS-Schulkonferenz Ende 2003 konnte die Ideenfindung­ beginnen.

In einem recht aufwändigen Beteiligungs­ verfahren unter Moderation des „Ham- burger Forums Spielräume“ konnten alle Gruppen der Schulgemeinschaft und die Vertreter aus dem Quartier ihre Ideen, Schulhof: Statt langweiligem Wünsche und Ziele für eine Umgestal- Asphalt gibt’s nun steile Spiel- tung einbringen. Die breit angelegte Betei- hügel mit tollen Rutschen Umgestaltung des Schulhofs der Adolph-Schönfelder-Schule ligung sollte auch die Identifikation mit dem Schulhofumgestaltungsprojekt, das Der Schulhof der Adolph-Schönfelder- ja „eigentlich“ nicht aus der Schule, son- Schule (ASS) stellt mit einer Größe von dern aus dem Quartier heraus geboren und ca. 8.000 m2 das größte Freiflächenpo- vorangetrieben worden war, verbessern. tenzial im hochverdichteten Quartier dar. Kurz vor Beginn der Quartiersentwick- Zuständig für den Bau war die Behörde lung gab es von verschiedenen Seiten ein für Schule und Sport (BBS). Die von der zähes Ringen um die zukünftige Nutzung Fachbehörde ausgewählte Landschaftsar- der Schulhoffläche, das sogar in ein Bür- chitektin, Frau Ehlers, war frühzeitig in das gerbegehren auf Bezirksebene mündete. Beteiligungsverfahren eingebunden und Geplant war, eine Teilfläche des Schul- ging sofort auf die vorgebrachten Ideen hofs entlang der Von-Essen-Straße für und Vorschläge ein. Der Startschuss für den Wohnungsbau zu aktivieren. Wider- den Umbau des Schulhofs fiel schließ- stand aus dem Quartier ließ diese Pläne lich am 18. Juni 2004 aus Anlass des jähr- schließlich scheitern. lichen Schulfests. Fast alle Ideen und Anre- gungen aus dem Beteiligungsverfahren Mit der Rücknahme der Planungen und konnten baulich umgesetzt werden. Ein der Abwendung des Bürgerbegehrens großzügig angelegter Eingangsbereich in durch die Bezirksversammlung Hamburg- der Zeisigstraße, der zu einem späteren Nord wurde der Weg frei, den Schulhof Zeitpunkt noch mit einer Säule akzentuiert grundlegend umzugestalten. Die bisher werden wird, bindet den Schulhof optisch triste Asphaltfläche sollte zu einem attrak- besser an das angrenzende Wohnquartier Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern Wohnumfeld und Freiflächen 41

Gruppenfoto am Tag der Einweihung; links vorn in der 1. Reihe die Schulleiterin, Frau Bernhardi; rechts dane­ ­ ben Prof. Dietrich

Der Umbauplan für den Schulhof an. Die vormals ungegliederte und weit- wird der Schulhof in den Pausen, aber auch gehend versiegelte Schulhoffläche erhielt in der unterrichtsfreien Zeit, von Schülern klar abgegrenzte Funktionsbereiche für und Kindern aus dem Quartier genutzt. sportliche Betätigungen sowie für Spiel- Eine aktuelle Befragung des „Hamburger und Bewegungsaktivitäten für Kinder Forums Spielräume“ unter den Viertkläss- unterschiedlichen Alters. Ansprechend lern der ASS zum Thema „Wo können wir gestaltete Kommunikations- und natur- spielen?“ kommt zu einem eindeutigen nah angelegte Ruhebereiche runden das Ergebnis: Der neu gestaltete Schulhof Angebot ab. rangiert auf der Skala der beliebtesten Spielorte im Quartier mit Abstand auf Das Projekt wurde vor allem vom Elternrat Platz eins! sehr unterstützt. So wurde z. B. eine Spen- denaktion zur Finanzierung von bunten Setzsteinen für die gepflasterten Schul- hofwege durchgeführt. Im Sommer 2005 wurde der Umbau fertig gestellt. Seither Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern 42 Wohnumfeld und Freiflächen

Äußerst beliebt: die Steinbaustelle Umgestaltung des Spielplatzes Pfenningsbusch

Unattraktive Gestaltung und marode Spiel- geräte: Das war der Anlass für eine Neuge- staltung des quartiersnahen Spielplatzes Pfenningsbusch. In Kooperation mit der Gartenbauabteilung des Bezirks Hamburg- Nord organisierte das Quartiersmanage- ment ein Beteiligungsverfahren, an dem Feierliche Übergabe des neuen Spielplatzes viele Kinder, Jugendliche und Eltern aus durch den Bezirksamtsleiter der Nachbarschaft mit großem Interesse teilnahmen und ihre Vorstellungen und Mit einer großen Einweihungsfeier mit Wünsche in die Planung der Gartenbau- Kaffee, Kuchen und Limo wurde der neue Experten einbrachten. Spiel­platz am 15. Juni 2001 vom Leiter des Bezirksamtes Hamburg-Nord, Mathias Die wichtigsten Pluspunkte des Umbaus Frommann, eröffnet und an die kleinen seien kurz genannt: eine verbesserte Ein- Bewohnerinnen und Bewohner überge- friedung, eine abgetrennte Ballspielfläche, ben. neue Spielgeräte, eine Wasserspielanlage und eine Sandsteinbaustelle, die während der Wiedereröffnungswoche vom verant- wortlichen Künstler gemeinsam mit Kin- dern gestaltet worden war. Ausgewählte Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern Wohnumfeld und Freiflächen 43

Neugestaltung des Fußweges Vogelweide–Hamburger Straße

So sah es am Fußweg aus (Foto einer Anwohnerin aus dem Jahr 1998)

Die für das Quartier wichtige Fußwege- verbindung zwischen der Vogelweide und der Hamburger Straße, an die auch der südliche Ausgang der U-Bahn-Hal- testelle Dehnhaide angeschlossen ist, war zu Beginn der Quartiersentwicklung in sehr schlechtem Zustand. Diese Pas- sage zum Quartier war durch wucherndes Grün und schlechte Beleuchtung unüber- sichtlich und des Nachts zum Angstraum geworden. Die angrenzenden Fassaden und Mauerwerksflächen waren mit Graf- beiten durchzuführen. Diese Arbeiten (u. a. Der Fußweg nach der Neugestaltung fiti beschmiert, die Asphaltdecke war stark Anstrich-­ und Fassadenreparaturarbeiten, beschädigt und stolpergefährlich. Insbe- Graffitibeseitigung, Gehölzrückschnitte, sondere ältere Bewohner und Bewohne- Aufräumarbeiten) wurden von „belle ville“ rinnen mieden diesen Durchgang. Ein ausgeführt. Ein Teilziel der Maßnahme, durch das Bezirksamt beauftragtes Pla- nämlich die Beleuchtung des Fugweges nungsbüro fertigte den Entwurf für die zu verbessern, konnte allerdings wegen Umgestaltung, der im Rahmen einer Plan- eines bestehenden Senatsbeschlusses diskussion am 5. September 2001 im Quar- zur Energieeinsparung im öffentlichen tier öffentlich vorgestellt wurde. Bereich nicht umgesetzt werden.

Dem Quartiersmanagement gelang es, parallel zum öffentlich finanzierten Umbau die angrenzenden Grundeigentümer dafür zu gewinnen, an ihren Immobilien und Außenflächen ebenfalls notwen- dige Reparatur- und Verschönerungsar- Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd 44 Finanzierung der Quartiersentwicklung

Kosten und Finanzierung der STEP-Maßnahmen

Finanzierung (T-Euro) Kosten Fertigstellung/ Projekt Standort Träger (T-Euro) private STEP andere Laufzeit Mittel (BSU) Behörden Januar 2000– Quartiersmanagement Hamburger Str. 180 Mook wat e. V. 687,9 687,9 Dezember 2006 März 2000– Quartiersbüro Dehnhaide Hamburger Str. 180 Mook wat e. V. 94,6 94,6 Dezember 2006 Quartiersinformationen Dehnhaide Hamburger Str. 180 Mook wat e. V. 23,1 23,1 2001–2003 Verfügungsfonds des Quartiersbeirats entf. Quartiersbeirat 70,6 70,6 2000–2006 Bachstraße/Alter April 2001– Stadtteilpflegeprojekt „belle ville“ Mook wat e. V. 1.152,2 62,8 1.089,4 Teichweg 2005 Bezirksamt Spielplatz-Neugestaltung Pfenningsbusch 162,0 162,0 Juni 2001 Hamburg-Nord KiFaZ Medienbüro LogIn (Erstausstattung) Vogelweide 36 33,9 33,9 seit Sept. 2001 Barmbek-Süd Neubau einer Spiel- Bezirksamt November Amselstraße 74,7 63,9 10,8 und Freizeitfläche Hamburg-Nord 2001 Bezirksamt Spielplatz-Neugestaltung Marschnerstraße 184,3 184,3 Juni 2002 Hamburg-Nord Jugendkeller, Umbau u. Aufwertung Wohldorfer Str. 33 Kirchengemeinde 129,5 10,5 105,0 14,0 März 2003 Neugestaltung Hamburger Straße/ Bezirksamt 83,0 83,0 April 2003 der Fußwegeverbindung Vogelweide Hamburg-Nord Modernisierung Bezirksamt Zeisigstraße 1 81,8 60,9 20,9 Dezember 2003 des Familienzentrums­ Hamburg-Nord Herrichtung und Erweiterung Bezirksamt Alter Teichweg 43 114,3 26,7 87,5 Mai 2004 des Kanustützpunkts Hamburg-Nord Neubau einer Skateboard-Anlage Bezirksamt Bramfelder Str. 9 59,0 56,8 2,2 August 2004 am Haus der Jugend Hamburg-Nord Neubau eines Quartiersplatzes Bezirksamt September Vogelweide 434,0 434,0 mit Wochenmarkt Hamburg-Nord 2004 Neugestaltung des Schulhofs Behörde für Zeisigstraße 3 360,1 9,9 171,5 178,7 Juni 2005 der Adolph-Schönfelder-Schule Schule und Sport Fußgängerquerungshilfe Bezirksamt Wohldorfer Straße 20,0 20,0 Juli 2005 Wohldorfer Straße Hamburg-Nord Kulturhaus Dehnhaide, Verein Kultur- November Vogelweide 20b 22,4 18,8 3,6 Verschönerung haus Dehnhaide 2005 beiderseits Wohnungsmodernisierung SAGA 6.099,1 6.099,1 Mai 2007 Hansdorfer­ Straße Skulpturenwettbewerb Vogelweide Quartiersplatz Kulturbehörde 24,0 4,3 19,7 April 2007 Gewerbeentwicklung Marschnerstraße/ Bezirksamt 9,1 9,1 in Umsetzung (Gutachten und Bebauungsplan) Marschnerstieg Hamburg-Nord Neubau eines kirchlichen und Wohldorfer Str. 30 Kirchengemeinde 4.100,0 3.300,0 400,0 400,0 in Planung soziokulturellen Zentrums Spiel-und-Freizeitfläche, Hansdorfer Straße SAGA 100,0 50,0 50,0 in Umsetzung Neuanlage Ausbau des Fußwegs Wendehammer Bezirksamt 20,0 20,0 in Planung zum Quartiersplatz Hansdorfer Straße Hamburg-Nord

Summen (in T-Euro): 14.139,6 9.537,7 2.775,0 1.826,8 Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd Finanzierung der Quartiersentwicklung 45

Aktivierung privater Mittel/ Sponsoring

Das Programm Aktive Stadtteilentwick- lung zielt nicht nur darauf ab, gebietsbe- zogen den Mitteleinsatz der Fachbehörden und der Dienststellen des Bezirks zu bün- deln und somit unterschiedliche Fachpoli- tiken miteinander zu verzahnen. Vielmehr soll diese Konzentration öffentlicher Mit- teln auch Private dazu anregen, zu inves­ tieren oder eigene Gelder in Public-Pri- vate-Partnerschafts-Projekte einzubringen. Dies ist in einem Quartier vom Zuschnitt Dehnhaides nur in begrenztem Rahmen möglich.

Im STEP-Gebiet waren es bevorzugt Ini- tiativen zur Verbesserung von Nachbar- schaft und Stadtteilleben, die von privater Seite unterstützt worden sind. So hat zum onstätigkeiten aus. Im Zusammenhang Beim Schulhof-Umbau packten auch Eltern und Quartiers­ Beispiel die Hamburger Sparkasse den mit der Neugestaltung des Fußwegs Ham- bewohner mit an Umbau des Jugendkellers durch eine burger Straße–Vogelweide verschönerten Spende mitfinanziert; die SAGA-Ge- mehrere Hauseigentümer die Fassaden schäftsstelle Nord hat durch regelmä- ihrer angrenzenden Gebäude und trugen ßige Bereitstellung von Mitteln aus dem damit zu einem besseren Gesamtbild die- Altkleiderfonds zum Gelingen von zahl- ser für das Quartier wichtigen Fußwege- reichen Stadtteilfesten beigetragen. verbindung bei. Insgesamt sind im Förde- rungszeitraum Sponsorengelder in Höhe Zur Mitfinanzierung des Kunstwettbe- von mehr als 23.000,– Euro für STEP-Pro- werbs und der Skulptur für den Quar- jekte und für flankierende Maßnahmen tiersplatz konnten zahlreiche Sponsoren der Quartiersentwicklung zusammenge- aus der Wohnungswirtschaft und des loka- kommen. len Gewerbes gewonnen werden. Ohne diese Sponsorengelder wäre die Projekt­ umsetzung nicht zu Stande gekommen, da die Kulturbehörde auf Grund ihres knapp bemessenen Budgets nur eine Anteilsfi- nanzierung leisten konnte. Die Umset- zung von öffentlich geförderten Maß- nahmen der Quartiersentwicklung löste in einigen Fällen auch private Investiti- Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd 46 Bilanz Ende 2006

Evaluation Universität Oldenburg kommt zu einer ins- gesamt guten Bewertung, enthält jedoch Wenn zu Gunsten eines Stadtteils über auch viele Korrekturempfehlungen, von Jahre hinweg so viele Experten, Institu­tio- denen einige in der Neuformulierung des ­nen, Verwaltungsdienststellen und Gel­der Programms der Aktiven Stadtteilentwick- in Bewegung gesetzt werden und zusam­ ­ lung berücksichtigt worden sind. menwirken, dann ist es selbstverständlich, dass von Zeit zu Zeit genauer hinge­schaut Erfolge werden muss, ob sich dieser Aufwand auch gelohnt hat. Einen so langwierigen Die Erfolgskontrolle auf der „Alltagsebene“ und komplexen Prozess wie die Stadtteil­ der Projekte und Maßnahmen dagegen entwicklung zu evaluieren ist jedoch ein wurde 2003 in die Hände der Bezirke und Barmbek-Süd – war eine methodisch recht schwieriges und arbeits- der Quartiersmanager gelegt; sie prüfen Revolution machbar? aufwändiges Unterfangen. Die Frage, wo­­ dann nach den jeweiligen Besonderheiten ran man den „Erfolg“ eines Quartiersma- des Gebiets, wie und mit welchem Auf- nagements eigentlich festmachen könnte, wand vorgegangen werden kann. Im Quar- kann nicht pauschal, sondern nur nach tier Dehnhaide hat sich folgendes pragma- den Besonderheiten des Gebiets beant- tisches Verfahren bewährt: Etwa ein Jahr wortet werden. Auch der Blick auf Ände- nach Umsetzung der STEP-Maßnahme rungen in der Sozialstatistik führt nicht stellt der Projektträger – anhand einer sehr weit: Sinkt die Arbeitslosenzahl in Checkliste des Bezirks – die wichtigsten einem Gebiet etwa deshalb, weil das Projektdaten und Ergebnisse zusammen Gebiet gezielt gefördert wird? Oder sind und erläutert sie dem Quartiersbeirat. es die gesamtwirtschaftlichen Umstände? Es wird dann gemeinsam erörtert, inwie- Oder hat sich bloß die statistische Erfas- weit die im QuEK beschriebenen Erwar- sung der Betroffenen geändert? tungen an das Projekt auch wirklich erfüllt wurden. Der Beirat formuliert daran an­- In Hamburg wird versucht, der Komple- schließend Empfehlungen, manchmal xität des Themas „Evaluation“ durch eine auch Nachbesserungswünsche, die dem Kombination unterschiedlicher Heran- Projektverantwortlichen mit auf den Weg gehensweisen gerecht zu werden. So gegeben werden. Mook wat zum Beispiel hatte die Stadtentwicklungsbehörde ein wurde geraten, beim Projekt „belle ville“ anspruchsvolles wissenschaftliches Gut- mehr Öffentlichkeitsarbeit zu machen und achten zur Wirkung des Hamburgischen etwa durch Müllsammelaktionen direkter Stadtteilentwicklungsprogramms verge- auf die Bewohnerschaft zuzugehen. Für ben, in dem überprüft worden ist, was das alle größeren STEP-Maßnahmen in Dehn- Programm eigentlich erreichen kann und haide – mit Ausnahme der Maßnahmen ob die Vorgehensweise der Quartiersent- im Straßenraum – sind derartige Bilanzie- wicklung grundsätzlich richtig ist. Auch rungen bereits durchgeführt worden oder die Erfahrungen im STEP-Gebiet Barm- noch vorgesehen. Die bisherigen Resul- bek-Süd/Dehnhaide sind in diese Unter- tate zeigen, dass die Projektziele jeweils suchung eingegangen. Das Gutachten der gut bis sehr gut erreicht worden sind. Ob Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd Bilanz Ende 2006 47

alle Einzelmaßnahmen der letzten sechs jedoch nicht, die für die Unterhaltung der Jahren zusammengenommen ausgereicht Dehnhaide zuständigen Fachdienststellen haben, das Quartier auch insgesamt und der Baubehörde für das Projekt zu erwär- auf Dauer zu stärken, lässt sich noch nicht men. Denn optisch ist die Straße zwar sehr mit absoluter Sicherheit behaupten. Inso- unschön, aber verkehrstechnisch durch- fern darf man gespannt sein auf die Ergeb- aus in Ordnung. Das Projekt ist letztlich nisse eines weiteren Expertengutachtens, an den relativ hohen Instandsetzungskos­ das die Behörde für Stadtentwicklung und ten, die zu Lasten anderer, wichtigerer Umwelt zu vergeben beabsichtigt und Verkehrsprojekte in Hamburg gegangen das sich mit den Effekten der Stadtteil- wären, gescheitert. entwicklung in den einzelnen Quartieren beschäftigen soll. Aus der heutigen (sub- Nicht umgesetzt werden konnte bisher jektiven) Sicht des Quartiersentwicklers auch das zweite STEP-Projekt, das sich und des verantwortlichen Bezirks hat sich auf eine Hauptverkehrsstraße bezieht: der im Quartier aber erstaunlich viel zum Posi- Bau einer zusätzlichen Fußgängerampel tiven verändert. An erster Stelle sind hier in der Hamburger Straße, in Höhe des die Aufwertung der Freiräume und des Fußwegs zur Vogelweide. Diesem Pro- öffentlichen Raums insgesamt, aber auch jekt standen zunächst keine fachlichen die Verbesserung der Qualität des Wohn- Einwände entgegen. Gestützt auf einen raums zu nennen. Zum Zweiten wurde Zuschuss aus STEP-Mitteln konnte sogar mit dem Bau des Quartiersplatzes und der eine fertige Ausbauplanung erstellt wer- intensiven Vernetzung der Einrichtungen den, die im Sommer 2005 vom Beirat und der Anstoß zur Entwicklung eines echten vom Ortsausschuss behandelt und geneh- Quartierszentrums gegeben, das für das migt worden ist. Leider sind im Zuge der Miteinander und für die Identität im Stadt- Feinplanung auch die kalkulierten Kosten teil von großer Bedeutung ist. „explodiert“. Sie stiegen auf ca. 264.000 Euro für den Bau der Ampelanlage und für die notwendigen Änderungen in der Nicht umgesetzte Projekte Straßen- und Bordsteinführung. Dieser Betrag ist zurzeit nicht aufzubringen. Einige Projekte, an die sich zu Anfang der Quartiersentwicklung viele Erwartungen geknüpft hatten, konnten nicht umgesetzt Projekte in Umsetzung werden. Dazu gehört die Instandsetzung und Umgestaltung der Geh- und Radweg- Ganz anders sieht es dagegen bei den bei- flächen entlang der Straße Dehnhaide – den folgenden Maßnahmen aus: Sie wer- eine Forderung insbesondere des loka- den zwar frühstens ab Mitte 2007 gebaut len Gewerbes und vieler Ladenbesitzer werden können, müssen aber keine gra- an der Dehnhaide. Auch die Tiefbau-Ex- vierenden finanziellen Hürden überwin- perten des Bezirks beklagten das Flick- den. Beide Maßnahmen sind auch schon werk aus unterschiedlichen Straßenbelä- intensiv vordiskutiert worden und stehen gen auf diesen Nebenflächen; es gelang daher inhaltlich nicht mehr in Frage. Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd 48 Bilanz Ende 2006

Noch stehen hier Bauwagen, Gründen der Verkehrssicherheit verwor- aber bis Oktober 2007 wird an dieser Stelle ein neuer fen werden. Als Ersatzmaßnahme könnte Spielplatz entstehen stattdessen der Gehweg zwischen dem Wendehammer und dem Quartiersplatz verbreitert werden, damit kleinere Kinder mehr Platz haben zum Skaten, Rad-, Roll- schuh- und Skateboardfahren.

Neubau eines kirchlichen und sozialen Zentrums für Dehnhaide

Die durch Fusion dreier bisher selbst- ständiger Kirchengemeinden vergrößerte Neubau einer Spiel- und Freizeitfläche Kirchengemeinde Alt-Barmbek plant seit an der Hansdorfer Straße 2004 ein neues Gemeindezentrum, das neben der Kreuzkirche errichtet werden Dieses Projekt wurde schon zu Beginn soll. Zunächst kreisten die Überlegungen der Wohnungsmodernisierungen in die- der Kirchengemeinde ausschließlich um sem Bereich entwickelt. Die einzige grö- einen Neubau nur für eigene, kirchliche ßere Rasenfläche, die es zwischen den Zwecke. Im Verlaufe eines vom Bezirk ini- Zeilenbauten der SAGA gibt, soll dafür tiierten Moderations- und Gutachterver- genutzt werden, einen neuen Spielplatz fahrens zeigte sich jedoch, dass eine Pla- für Kinder zu schaffen. Gedacht ist an nung, die auch andere Einrichtungen des Kinder im Alter von vier bis zwölf Jah- Quartiers mitbedenkt, für alle Beteiligten ren, die in Zukunft in größerer Zahl in der viel vorteilhafter sein würde. Angeleitet Wohnanlage leben werden, als das vor der durch Experten der STATTBAU GmbH und Modernisierung der Fall war. Auch für die des Landesverbands Soziokultur einigten erwachsenen Mieter wird etwas getan: Sie sich schließlich im Sommer 2006 die Kir- erhalten in diesem Bereich eine eigene, chengemeinde und ihre „Nachbarn“, das ruhigere Zone zum Draußensitzen, Ver- Kinder- und Familienhilfezentrum, der Ver- weilen, Klönen. Da das Gelände noch bis ein Kulturhaus Dehnhaide, die Bücherhalle Ende 2006 als Baustelleneinrichtung für Dehnhaide und der Seniorentreff, auf ein die Modernisierungsarbeiten an den Woh- Raumprogramm und ein Konzept für den nungen benötigt wurde, verschob sich die Betrieb unter einem „gemeinsamen Dach“. Bewohnerbeteiligung an der Planung auf Mit einem gegenüber der ursprünglichen 2007. Der eigentliche Bau soll unmittelbar Planung vergrößerten Neubau kann Fol- anschließend erfolgen und wird zur Hälfte gendes erreicht werden: von der SAGA, zur anderen Hälfte durch STEP-Mittel finanziert. Leider musste die • Schaffen von Synergien (gemeinsame Idee, den angrenzenden Wendehammer Raumnutzung, ggf. Verwaltung etc.) der Hansdorfer Straße zu einer asphal- • Erhöhung der Attraktivität und Akzep- tierten Spielstraße umzugestalten, aus tanz der einzelnen Angebote Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd Bilanz Ende 2006 49

Ansicht des künftigen Community-Centers an der Kreuzkirche (Entwurf: Architek­ ten Johannsen und Partner)

Die Kreuzkirche – denkmal­ • Entwicklung bedarfsgerechterer sozialer und durch andere Behördenhaushalte wird geschützter Kirchenbau aus und kultureller Angebote für verschiede­ne bei schätzungsweise 800.000 Euro liegen. den 50er Jahren Zielgruppen (besonders für Kinder und Auf das innovative Potenzial dieses Pro- Jugendliche) jekts, das nicht nur ein neues Gebäude, • Verbesserung des Images durch Profilie­ sondern die Zusammenfassung und qua- rung der kulturellen Identität des Quartiers litative Weiterentwicklung bisher neben- • Schaffen eines öffentlichen Raums als Ort einander bestehender Einzelangebote zu der Kommunikation und Begegnung einem Gesamtkonzept für soziale Arbeit und Stadtteilkultur im Quartier anstrebt, Allerdings ist bis zu einer möglichen Um­- wurden die kommunalen Fachpolitiker setzung noch eine erhebliche Planungs- und auch Experten der Fachbehörden strecke zu überwinden. Die im Herbst 2006 schnell aufmerksam. vorgelegte Machbarkeitsstudie sieht ein Gebäude vor, das auf zwei Etagen mit etwa Die Familien- und Sozialbehörde hatte 1.200 m2 Nutzfläche alle Gemeinschafts- ihrerseits die Vorteile einer Konzentrie- raume, Büros und sonstigen Funkti- rung sozialer Angebote unter einem onsräume der Kirche, des KiFaZ, der Dach erkannt und damit begonnen, für Bücherhalle, des Kulturvereins und der die Idee regionaler „Community-Center“ Seniorenarbeit aufnehmen könnte. Zur zu werben. Die Vorbilder für diese Idee Sicherung langfristiger Einnahmen sind finden sich z. B. in den regionalen Cultu- zusätzlich zwei weitere Etagen mit zusam- ral Centers in Helsinki oder in den Idea men 1.000 m2 Wohnfläche notwendig, die Stores in London. Als im Herbst 2006 die im Wege des geförderten Wohnungsbaus ersten Recherchen und Festlegungen für errichtet werden könnten. Die Gesamtbau- die neue Senatsinitiative „Lebenswerte kosten liegen bei über 4 Millionen Euro; Stadt Hamburg“ begannen, wurde das der Hauptteil dieser Summe wird von der Projekt in Barmbek-Süd als Modellvorha- Kirchengemeinde aufgebracht werden ben für ein „Community-Center“ aufge- müssen. Die öffentliche Mitfinanzierung nommen und erhielt dadurch eine echte durch die Behörde für Stadt­entwicklung Realisierungschance.­ Kaum wiederzuerkennen: modernisierte Wohnzeile zwischen Hansdorfer und Volksdorfer Straße

50 Ausblick – Wie geht’s nun weiter?

Programmgemäß lief die Quartiersförde- vom Stadtteil profitieren, aber auch ihren rung durch die Stadtteilentwicklung im aktiven Teil zum sozialen und kulturellen Dezember 2006 aus. Die beiden Quartiers­ Leben des Stadtteils beitragen. manager beendeten ihre Arbeit, das Quar- tiersbüro Dehnhaide wurde geschlossen. Zu den sechs Modellgebieten zählt auch Trotzdem – und das hätte bis zum Herbst Barmbek-Süd, wobei das Fördergebiet 2006 niemand vorhersehen können –: nun auch das angrenzende „Parkquar- Die Stadtteilentwicklung geht weiter! tier Friedrichsberg“ einschließt. Bei dem Parkquartier handelt es sich um ein Neu- Am 12. Dezember 2006 beschloss die baugebiet, das auf Teilflächen des ehema- Hamburgische Bürgerschaft 10 Millio- ligen Allgemeinen Krankenhauses Eilbek, nen Euro umgeschichteter Mittel für die die der Krankenhausbetrieb nicht mehr Stadtteilentwicklung in sechs ausgewähl- benötigt, ab 2007 entstehen wird. Der ten Modellgebieten bereitzustellen. In der Bebauungsplan „Barmbek-Süd 12“ sieht „Lebenswerten Stadt“ stehen Familien für dieses Areal den Bau von bis zu 400 bzw. Menschen, die im Familienzusam- Wohnungen vor, 160 davon im Segment menhang leben, im Mittelpunkt. Familien „Baugemeinschaften“. Es wird angenom- sollen sich in ihrem Stadtteil wohl fühlen, men, dass die dort zuziehenden Bewoh- Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd Ausblick – Wie geht’s nun weiter? 51

nergruppen sozial aufgeschlossen sind, gerichtet werden kann. Die Eigenständig- es sich aber auch um wirtschaftlich rela- keit der ehrenamtlichen Aktivitäten im neu tiv stabile Haushalte handelt. Um einer gegründeten Stadtteilverein Barmbek- sozialen Abgrenzung zum alten Barmbek Süd und im Beirat wird sich dadurch aber und damit zum Quartier Dehnhaide vor- nicht ändern. Dank der großzügigen Geld- zubeugen, ist es notwendig, das „Ankom- spende eines aktiven Quartiersbewohners men“ der Mitbewohner in ihrem neuen verfügt der neue Verein schon jetzt über Wohnumfeld zu erleichtern. Zugleich sol- ein ansehnliches finanzielles Startkapi- len die sozialen und kulturellen Angebote tal. Der frühere Quartiersbeirat hat sich für alle Menschen in Barmbek-Süd ver- inzwischen zum Stadtteilrat Barmbek-Süd bessert und das Zugehörigkeitsgefühl zum gemausert und wird durch ein gemein- Stadtteil gestärkt werden. sames SprecherInnen-Team aus ehren- amtlichen Mitgliedern vertreten. Bald, so ist zu hoffen, werden hier auch die ersten Bewohner des neuen Parkquartiers mit- diskutieren. Das Bezirksamt wird dafür eintreten, dass die in den letzten sieben Jahren zwischen Verwaltung, engagierten Bewohnerinnen und Bewohnern und der Kommunalpolitik entstandenen Informa- tions- und Beteiligungsbeziehungen fort- geführt werden. Ende 2006: Der alte Quartiersbeirat entscheidet, als Stadtteilrat Barmbek-Süd weiter aktiv zu bleiben Die Zukunft des Quartiers Dehnhaide liegt in hohem Maß in den Händen von Men- schen, die sich besonders engagieren – sei es als ehrenamtlich tätiger Stadtteil- bürger, sei es als „Profi“ in Einrichtungen, Unternehmen oder Behörden. Für dieses Engagement sei ihnen allen an dieser Stelle herzlich gedankt!

„World-Café“ auf dem Zukunfts-Workshop der Stadtteil-Aktiven

Für Dehnhaide geht die Quartiersentwick- lung also noch drei Jahre weiter. Dies hat Vorteile, weil Fördergelder weiter fließen können (z. B. in den Verfügungsfonds) und auch wieder ein Quartiersbüro ein- Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd 52 Daten und Fakten zum Quartier

Entwicklungsquartier Barmbek-Süd/Dehnhaide

Hamburgisches Stadtteilentwicklungsprogramm (STEP) – Förderprogramme ab 2005: Aktive Stadtteilentwicklung Bundesprogramm Soziale Stadt

Stadtteil Barmbek-Süd Statistisches Gebiet 49010, 49009 teilweise

Allgemeine Angaben (Zeitpunkt der Aufnahme ins Programm)

Größe 23,4 ha Einwohner ca. 3.000 Baustruktur/Gebietstyp Innerstädtisches Wohn-/Mischgebiet der Wiederaufbauzeit Wohnungen ca. 1.800 Betriebe ca. 290

Adolph-Schönfelder-Schule (Grundschule), Kindergarten und Infrastruktur Jugendkeller der Kreuzkirche, Kindergarten Baruhle, Kinder- (Kindergärten, Schulen, Stadtteilkultur, und Familienhilfezentrum Barmbek-Süd, Familienzentrum Sonstige) Zeisigstraße, Kulturhaus Dehnhaide, Bücherhalle Dehnhaide

http://www.barmbek-sued.de/ Barmbek-Süd im Internet http://www.hallo-barmbek.de/

Bevölkerung und Sozialstruktur (Stand 31.12.2004)

Einwohner im Quartier (Stat. Gebiet 49010) in Hamburg

insgesamt 2.185 unter 18 Jahre 236 über 65 Jahre 358 Nichtdeutsche (absolut/in %) 434 (19,9 %) (14,9 %) häufigste Nationalitäten türkisch, polnisch Arbeitslose (absolut/in %) 135 (8,3 %) (7,9 %) Sozialhilfebezieher (absolut/in %) 165 (7,6 %) (8,5 %) Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd Adressen und Ansprechpartner 53

Adolph-Schönfelder-Schule Kindergarten Finkenau e.V. „Baruhle“ Stadtteilverein Barmbek-Süd e. V. Zeisigstraße 3 Von-Essen-Straße 82–84 Wohldorfer Straße 30 b 22081 Hamburg 22081 Hamburg 22081 Hamburg Tel.: 20 94 75-3, Fax: 20 94 75-45 Tel. + Fax: 29 82 10 60 Tel.: 29 76 85, Fax: 20 97 14 80 Leiterin: Sabine Bernhardi Ganz- und Halbtagsbetreuung E-Mail: www.adolph-schoenfelder-schule.de 3- bis 6-Jähriger, Bewegungskinder- [email protected] garten, halboffene Gruppenarbeit, AWO Begegnungsstätte Vollwerternährung Stadtteilzeitung Barmbek-Süd Vogelweide 20 b, 22081 Hamburg „BA.STA“ Tel. + Fax: 299 33 97 Kirchengemeinde Alt-Barmbek Vogelweide 36 Offener Treff jeden Di + Do Heiligengeistkirche: 22081 Hamburg 14–17:30 Uhr Kirchenbüro Tel.: 20 00 48 00 Wohldorfer Straße 30 b E-Mail: [email protected] Mütterberatung 22081 Hamburg www.medienbuero-barmbek.de oder Zeisigstraße 1, 22081 Hamburg Tel.: 29 76 85, Fax: 20 97 14 80 www.hallo-barmbek.de/hb_zeitung Tel.: 20 97 01 61 oder 428 04 54 10 E-Mail: buero.kreuzkirche@ Christa Kästner kirche-alt-barmbek.de Verein Kulturhaus Dehnhaide e. V. Pastor Ronald Einfeldt Vogelweide 20 b KiFaZ, Kinder- und Familienhilfe­ Tel.: 299 11 04 22081 Hamburg zentrum Barmbek-Süd Pastor Walter Günther, Tel.: 299 50 10, Fax: 20 97 52 99 Wohldorfer Straße 30 Tel.: 29 05 64, Fax: 20 98 14 56, E-Mail: 22081 Hamburg www.kirche-alt-barmbek.de [email protected] Tel.: 29 82 13-11, Fax: -12 www.kulturhaus-dehnhaide.de Leiter: Helmut Szepansky LogIn Medienbüro E-Mail: [email protected] Vogelweide 36 Bezirksamt Hamburg-Nord www.kifaz.de 22081 Hamburg Kümmellstraße 5–7 Tel.: 2000 48 00 20243 Hamburg Geschichtswerkstatt Barmbek e.V. Carsten Müller Stadteilkoordinator Wiesendamm 25, 22305 Hamburg E-Mail: Dieter Söngen Tel.: 29 31 07, Fax: 29 52 16 [email protected] Tel.: 428 04 26 88 E-Mail: geschichtswerkstatt- www.medienbuero-barmbek.de Dieter.soengen@hamburg-nord. [email protected] hamburg.de Öffnungszeiten: Öffentliche Bücherhalle http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/ Mi 14–19 Uhr (tel. 10–16 Uhr) Vogelweide 20 b bezirke/nord/start.html www.geschichtswerkstatt-barmbek.de 22081 Hamburg Tel. + Fax: 29 55 10 Haus der Jugend Flachsland E-Mail: dehnhaide@bücherhallen.de Bramfelder Straße 9, 22305 Hamburg Öffnungszeiten: Tel. + Fax: 20 40 53 Mo + Do 10–13 + 14–18 Uhr

Jugendkeller der Kreuzkirche SAGA, Geschäftsstelle Dulsberg Wohldorfer Straße 33 Dulsberg-Nord 53 22081 Hamburg 22049 Hamburg Tel: 20 97 14 81, Fax: 20 97 14 80 Tel.: 426 66-27 00 E-Mail: Fax: 426 66-27 05 [email protected] Leiterin: Andrea Kelch, Mo–Fr 16–20 Uhr, offene u. projektori- ab September 2007 Frau Anke Duwe entierte Jugendarbeit für 12- bis 15-j. Stadtteilrat Barmbek-Süd Kanustützpunkt c/o Stadtteiverein Barmbek-Süd Alter Teichweg 39 Wohldorfer Straße 30b Tel.: 299 79 59 22081 Hamburg E-Mail: [email protected] Tel.: 20 97 14 81 offener Jugendtreff, Kanustützpunkt E-Mail: [email protected] Quartiersentwicklung in Barmbek-Süd 54 STEP-Maßnahmen

1 Quartiersbüro Dehnhaide 03/2000

2 Stadtteilpflegeprojekt „belle ville“ 04/2001

3 Spielplatz Pfenningsbusch 06/2001

4 Medienbüro LogIn, Erstausstattung 09/2001

5 Spiel- und Freizeitfläche Amselstraße 11 /2001

6 Spielplatz Marschnerstraße 06/2002

7 Jugendkeller, Umbau und Aufwertung 03/2003

8 Fußwegeverbindung Hamburger Straße–

Vogelweide, Neugestaltung 04/2003

9 Familienzentrum Zeisigstraße, Modernisierung 12/2003

10 Kanustützpunkt, Herrichtung und Erweiterung 05/2004

11 Skateboard- Anlage HdJ Flachsland, Neubau 08/2004

12 Quartiersplatz Vogelweide, Neubau, mit Wochenmarkt 09/2004

13 Adolph-Schönfelder-Schule, Schulhofneugestaltung 06/2005

14 Fußgängerquerungshilfe Wohldorfer Straße 07/2005

15 Haus Dehnhaide, Renovierung und Verschönerung 11/2005

16 Gewerbeentwicklung Marschnerstraße (in Umsetzung)

17 SAGA-Wohnungsmodernisierungen

beiderseits Hansdorfer Straße 05/2007

18 SAGA-Spiel-und-Freizeitfläche Hansdorfer Straße,

Neuanlage (in Umsetzung)

19 Neubau eines kirchlichen und soziokulturellen Zentrums

(in Planung) 11 10

2 3

9 13 1 8

4

7 14

19 18 15 5 12 17

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6 stadterneuerung in hamburg