Die Microlepidopteren-Fauna Des Rechtsseitigen Mittelrheintales Nebst Beschreibung Von Borkhausenia Magnatella Spec.Nov
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ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Zeitschrift des Wiener Entomologen-Vereins Jahr/Year: Band/Volume: 27 Autor(en)/Author(s): Jäckh Eberhard Artikel/Article: Die Microlepidopteren-Fauna des rechtsseitigen Mittelrheintales nebst Beschreibung von Borkhausenia magnatella spec.nov. (Lep., Gelechiidae). Fortsetzung. Tafel XI. 187-200 ©Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen, Wien, download unter www.biologiezentrum.at 27. Jahrgang Zeitschrift des Wiener EntomologenTVereines Seite 187 zwischen Moos- und Pflanzenresten; wo solche nicht vorhanden sind, wenig tief in lockerer, sandiger Erde. Die Puppenruhe dauert 14 Tage bis 3 Wochen. Die Abbildung der Raupe bei Ε s ρ e r ist etwas zu rötlich ausgefallen, auch die Segmente sind nicht so tief eingeschnürt, die dunklen Rautenflecken und die gelblichen Seitenflecken fehlen öfter. — Für Literaturhinweisc und Einsichtnahme meiner Falter sage ich Herrn Landgerichts- direktor G. Warnecke (Kiel) auch'an dieser Stelle meinen besten Dank. Bemerkt sei noch, daß die Beschreibung von Ε s ρ e r im Staiidinger-Rebel-Katalog von 1901 nicht erwähnt wird. Tafelerklärung. Farbentafel: Wiedergabe der Esperschen Tab. XXXIX, Boarmia secundaria Esp. Schwarztafel: Reihe 1, Boarmia secundaria aus Böhmen (Karlsbad). Reihe 2, Boarmia secundaria f. 1. Rometschi Sehn. £. Reihe 3, Boarmia secundaria f. 1. Rometschi Sehn. <$. Die Originale Reihe 4, Boarmia secundaria f. 1. francosuevica Sehn. <^. der abgebildeten Reihe 5, Boarmia secundaria f. 1. francosuevica Sehn. <$. Reihe 6, Boarmia secundaria f. 1. francosuevica Sehn. 9· Falter befinden Reihe 7, Boarmia secundaria f. 1. francosuevica Sehn. $. sich nunmehr Reihe 8, Boarmia secundaria f. 1. francosuevica Sehn. $. in coll. Reihe 9, Unterseiten, und zwar: H. Reisser, Bild 1, Boarmia secundaria f. 1. Rometschi Sehn. £. Wien. Bild 2, Boarmia secundaria f. 1. francosuevica Sehn. ^. Bild 3, Boarmia secundaria f. 1. francosuevica Sehn. $. Die Microlepidopteren-Fauna des rechts- seitigen Mittelrheintales nebst Beschreibung von Borkhausenia magnatella spec. nov. (Lep., Gelechiidae). • Von Eberhard J ä c k h, Bremen. (Mit. 1 Farbtafel und 6 Textabbildungen.) (Fortsetzung.) Scoparia zelleri Wck. 10. VIII. 39 zwei Falter am Licht. — Fuchs fing sie im Rieslingberg in Mehrzahl (10, 11) und hielt sie mit Rößler zunächst für cembrae Hw., wodurch sie auch als solche in den „Schuppen- flüglern" Aufnahme fand (49). F u c h s, der sie überwiegend von Wein- bergsmauern aufscheuchte, hält ihr Vorkommen auch an anderen Orten des unteren Rheingaues wahrscheinlich, was durch meine Funde be- stätigt wird. Scoparia dubitalis Hb. E. V. am Licht. Scoparia crataegella Hb. E. VI. am Licht. Scoparia frequentella Stt. Im Juli und August am Licht. Sylepia ruralis Sc. E. VI. mehrmals am Licht. Glyphodes unionalis Hb. Fuchs fing im August 18G5 bei Obcrursel ein wohlerhaltenes 9 abends an Heideblütc (2, 8, 9). Ein zweites in Deutsch- land gefangenes Stück stammt vom Neroberg bei Wiesbaden Ende Sep- tember 1880 (9, 49). Wenn auch diese beiden Funde nicht direkt aus dem besprochenen Gebiet stammen, erscheint es mir doch angebracht, sie hier zu erwähnen, da seitdem meines Wissens über das Vorkommen der Art in Deutschland nichts wieder bekannt geworden ist. Glyphodes un'wnalis ©Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen, Wien, download unter www.biologiezentrum.at Seite 188 Zeitschrift des Wiener Entomologen-Vereines 27. Jahrgang Hb. ist eine Art, die bei uns kein Heimatrecht hat. Sie ist über den tropi- schen Teil der ganzen Erde verbreitet und kommt noch in Südeuropa fast das ganze Jahr hindurch vor. Der Falter neigt, wie manche andere Arten, zum Wandern und ist auch in Südengland, so auf den Scilly-Inseln und in der Grafschaft Norfolk gefunden worden (M e y r i c k : British Lepi- doptera). Eaergestis frumentalis L. A. Juni 38 Lichtfang (leg. Stamm). Euergestis extimalts Sc. Am 10. VIII. 39 fing ich mehrere bereits ab- geflogene Falter am Licht oberhalb der Weinberge. — Fuchs hat diese Art besonders, aber auch selten, am Fuße der Loreley gefunden. Von dort beschreibt er die mit reduziertem Saumschatten /msgeprägte ab. palli- cilialis Fuchs. Auf der Höhe des Tales kommt nach ihm der Falter nur ganz selten vor (16, 21). Euergestis limbata L. Von E. Mai bis E. Juni und am 10. VIII. vereinzelt zum Licht geflogen. — Fuchs (1, 10, 1.1) meldet sie von mehreren Plätzen des Rheintales, wo sie sich auch in den Nebentälern: Wisper- und Lahntal findet. Die Grenzen der nördlichen Verbreitung zieht er aber offenbar zu eng, was ein Fund am Nördrand der Stadt Köln und mehrere in Jülich Rhld. (leg. Jansen) zeigen. Im Stromgebiet der Weser liegt der nördlichste Fundort bei Hannover (leg. Ρ f e η η i g s c h m i d t 17. VII. 41 i. 1.). Nomophila noctuella Schff. ab. ovalis Fuchs wurde von Fuchs bei Bornich gefunden (16, 21). Phlyctaenodes palealis; Schff. Von M.Juli bis in den August am Licht, darunter am 12. VIII. 39 ein Stück mit nur 21 mm Flügelspannweite. Mecyna polygonalisWo. Fuchs erwähnt sie vom Mittelrhein (11), A. S c h m i d fing sie bei Lorch (49). — Mir ist in der Umgebung der Loreley keine Fundstelle von Genista tinetoria bekannt geworden, an welcher Pflanze die Raupe am Süd-Kyffhäuser nicht selten zu finden war. Aber vielleicht lebt sie auch an der verwandten Genista sagittalis, die im Rheintal überall auf trockenen Hängen vorkommt. Cynaeda dentalis Schff. Die Raupe fand ich E. VI. an manchen Pflanzen von Echium vulgäre in blasig aufgetriebenen, schwarz gewor- denen Wurzelblättern. Außerdem hatten sich immer einige Raupen zwischen den Blüten am Stengel eine geräumige Wohnung angefertigt. Die Falter schlüpften von M. Juli bis A. August. Am Licht erschien die Art in der- selben Zeit. — Fuchs (1). Titanio pollinalis Schff. E. V. 37 zwei Falter oberhalb der Weinberge aufgescheucht. Pionea falvalis Hb. Fuchs fand die Falter im ganzen Rhein- und unteren Lahntal. Sie wurden im Juli häufig aus Hecken aufgescheucht (8, 11). Pionea ferrugalis Hb. In manchen Jahren E. August und A. Sep- tember, nicht nur in den Rheinbergen. Fuchs (12). Pionea forficalis L. Im August Lichtfang. Pionea rubiginalter Hb. Fliegt nach Fuchs (1, 11) um die Burg- ruine Geroldstein im Wispertal, dürfte aber auch an geeigneten Stellen im Rhcinral zu finden sein. Pionea olivalis Schff. Im Rhein- und Lahntal (49). Pionea cyanalis Lah. A. VI. 38 ein $ am Licht. — Bei Bornich und im Rieslingberg. Fuchs (12, 15). — Spul er (54) nennt nur die Schweiz, das Elsaß und das südöstliche Ungarn als Fundorte. II a u d e r (35) gibt Oberösterreich, Heinemann (36) Wolfenbüttel, Osth eider (43 a) das Tsartal südlich Münchens und Ρ e t r y (4G) Jena (leg. Völker) an. Die Art ähnelt bei flüchtiger Betrachtung etwas der P. pninalis Schff., als welche sie mir zunächst bestimmt wurde. ©Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen, Wien, download unter www.biologiezentrum.at 27. Jahrgang Zeitschrift des Wiener Entomologen-Vereines Seite 189 . Pyrausfa terrealis Tr. E. V. und A. VIII. 37 drei Falter am Licht. Danach dürfte die Art zwei Generationen haben. Pyraasta flavalis Schff. Fliegt im Juli bis in den August auf brach liegendem Ackerland nicht häufig. An den Hängen des Rheintales steigt sie nie tief hinab. Sie folgt zeitlich der Pyrausta lutealis Dup., deren Flugzeit bereits E. Mai beginnt und etwa bis Ende Juni dauert. Diese bewohnt ausschließlich die sonnigen, heißen Hänge des Rheintales und ist gar nicht selten. Fuchs (2, 8, 10, 11, 17, 21). — A. VI. fing ich fünf Falter am Licht. Mit der Artberechtigung der lutealis hat sich außer Fuchs (17) Müller-Rutz (41, 42) eingehend befaßt. Fuchs weist auf die ver- schiedene Flügelzeichnung sowie auf die Verschiedenheit in der Lebens- weise beider Arten hin, während Müller-Rutz an Hand der männlichen Kopulationsorgane einwandfrei die beiden Arten trennt. Pyrausta trinalis Schff. v. auralis Peyerimhoff. Am 10. VIII. 39 mehrmals, doch immer stark abgeflogen. Fuchs fing die Form am Lennig bereits A. Juli (3, 4, 10). Die Form wurde sonst noch im Elsaß gefunden. Fuchs beschreibt aus dem Lennig außerdem die /. bornicensis Fuchs nach 2 S 6 (2). Pyrausta nubilalis Hb. A. VI. Lichtfang. — Fuchs beschreibt die Var. paulalis Fuchs aus dem Rheintal bei St. Goarshausen, drei $ (16, 21). Pyrausta purpuralis L. A. VII. im Sonnenschein fliegend und am Licht. Pyrausta aurata Sc. E. V., A. VI. und M. VII. Die Falter flogen an einem Tage auf einer dicht mit Origanum vulgäre bewachsenen Stelle am oberen Rande des Tales in Menge ganz frisch und erschienen ebenso nachts am Licht. Am 10. VIII. 39 beobachtete ich auffallend kleine Falter beim Lichtfang. Pyrausta funebris Ström. E. Mai zwei Falter. HeUotheVa afralis Hb. Von Fuchs wurde ein 9 bei Barnich am 29. Juli 1881 gefunden. Er vermutet die Art aber im ganzen Rheintal (10). Wahrscheinlich ist sie durch ihre dunldo Färbung und ihren unauffälligen, schnellen Flug bisher an anderen Plätzen übersehen worden. Tortricidae. Acalla Uterana L. und f. squamana F. Jansen fing am 1. Mai 39 drei Falter an Eiehenstämmen. Acalla logiana Schff. Die Raupe ist im August und September gar nicht selten auf Viburnum lantana und opulus zu finden. Sie lebt jung blattunterseits unter einem mit Kot bedeckten Gespinstschlauch, der wohl als unterseitige Mine am Hauptnerv des Blattes beginnt. Später zieht sie .das Blatt durch Durchbeißen eines Seitennerves sehr charakteristisch trichterförmig nach unten zusammen. Die manchmal von mehreren Raupen bewohnten Blätter sind an dieser eigentümlichen Fraßspur schon von weitem zu erkennen. Die Zucht gelingt auch in Ermangelung neuen Futters mit den welk gewordenen, eingetragenen Blättern sehr gut, wenn man be- achtet, daß diese nicht ganz trocken werden. Die seit jeher bewährten Blechschachteln für Zigaretten und Tabak sind auch hier die geeigneten Zuchtbehälter. Falter schlüpften E. August bis A. Oktober und gehören alle (etwa 35 Stück) der Form germarana Froel. und plumbosana Stph. an.'Eine Neigung zu der Form tristana Hb., wie ich sie aus Württemberg erhielt, ist nicht festzustellen. Acalla variegana Schff. var. asparsana F., am 2. X. 37. Var.