Stimme We G Arbeit Für &Den Frieden Volkstrauertag Im Deutschen Bundestag
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Entgelt bezahlt H 4340 Stimme We g Arbeit für &den Frieden Volkstrauertag im Deutschen Bundestag Kraft für den Frieden 40 Jahre Niederbronn Mein Herz blieb wach Bundeswehr-Arbeitseinsatz Ausgabe Januar 1/2007 Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. SchwerpunktBlickpunkt 12 4 30 6 Reisen Jugend & Schule Volksbund- Dankeschön Schwerpunkt Kraft für den Reiseprogramm 2007 Haus- und Volkstrauertag 2006 Frieden schöpfen Straßensammlung in Berlin Herausgeber Inhalt Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Berichte und Mitteilungen, 83. Jahrgang, Januar 2007 (ISSN 0944-2766) Das Mitteilungsblatt erscheint viermal im Jahr. Der Preis ist für Mitglieder im Seite 3 Standpunkt: Rede zum Volkstrauertag Mitgliedsbeitrag enthalten. Nachdruck nur mit Quel len an gabe und Belegstück. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung über- Seite 4 Schwerpunkt: Vaterland ohne Väter nommen. Die Redaktion behält sich die Kürzung und Bearbeitung vor. Mitgliedskonto Seite 6 Jugend & Kraft für den Frieden schöpfen Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Schule: Postbank Ffm, 4300603, BLZ 50010060 Seite 8 Bundeswehr: Mein Herz blieb wach Redaktion Maurice Bonkat, Fritz Kirchmeier Seite 10 Grenzenlos: Es musste mein Bruder sein Redaktionsbeirat Seite 11 Friedliche Begegnung in Kursk Dr. Lothar Hagebölling (Vorsitzender), Erich Bulitta, Ingrid Ebert, Claudia Byzcynski, Manfred Schaake Seite 12 Reisen: Mit uns reisen Gestaltung René Strack Seite 17 Wir über uns: Klares Votum für Reinhard Führer Druck Seite 18 Spurensuche: Sie sind nicht vergessen Dierichs Druck + Media GmbH • Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel Verantwortlich Seite 19 Aktuell: Grausige Entdeckung Rainer Ruff, Generalsekretär Seite 20 Stiftung: Gedenken und Frieden Anzeigen Andreas Meier-Münnich – Verlagsvertretung Seite 21 Freunde & Botschafter des Friedens 29328 Fassberg/Müden • Telefon 05053-903230 Förderer: Verlag Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Seite 22 Ratgeber: Beerdigung – Rechte & Pflichten Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel, Telefon 0180-57009-99 (0,12 Euro/Minute) Beilagenhinweis Seite 23 Mitglieder: Ich unterstütze den Volksbund Diese Ausgabe enthält Beilagen von MDM, dem Bayerischen Münzkontor und einen Einhefter des Landesverbandes Bayern (in Teilauflagen). Seite 26 Namen & Termine & Meldungen Nachrichten: Fotonachweis Das Titelfoto zeigt den Plenarsaal des Deutschen Bundestages (Maurice Bonkat). Die übrigen Fotos stammen, wenn nicht anders gekennzeichnet, von Mitarbei- Seite 30 Dankeschön: Haus- und Straßensammlung tern im In- und Ausland oder aus den Archiven des Volksbundes. Seite 31 Sie haben geholfen Beitrag & Spende per Telefon: 0 18 05 - 70 09 - 01 • Bitte halten Sie Ihre Mitgliedsnummer bereit! Danke für Ihre Hilfe! 2 Stimme&We g 1/2007 Standpunkt Im Folgenden lesen Sie Auszüge der Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich der zentralen Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Deutschen Bun- destag am 19. November 2006. Die vollständige Rede finden Sie im Internet unter www.bundeskanzlerin.de. (Foto: Dirk Lässig) Auftrag für die Zukunft Meine Damen und Herren (...), stätten in 45 Staaten mit etwa zwei Millio- sie auch heute. Frieden und Verständi- nen Kriegstoten werden heute vom Volks- gung sind in vielen Regionen der Welt der Volkstrauertag ist ein Tag des bund betreut. Das Ge denken an die Toten, auch heute nicht erreicht, nicht gesichert Gedenkens an unsere Kriegstoten und die Fürsorge für sie, wird greifbar, wenn und schon gar nicht selbstverständlich. die Opfer von Gewaltherrschaft und wir in unseren Tagen sehen, wie Freiwilli- Wir sehen uns einer Vielzahl neuer, so Terror. Dieser Tag erinnert uns an ver- ge des Volksbundes die Gebeine Gefalle- genannter asymmetrischer Bedrohungen gangenes Leid. Er erinnert nicht an ein ner bergen und für ihre würdige Bestat- gegenüber. Dazu zählen der internationa- einzelnes historisches Ereignis. Er lenkt tung sorgen. Die Fürsorge sagt etwas aus le Terrorismus, die organisierte Krimina- unseren Blick vielmehr auf das indivi- über eine Gesellschaft, wie sie mit ihren lität und die Verbreitung von Massenver- duelle Leid der Menschen. (...) Toten umgeht. (...) nichtungswaffen. (...) Um aber Terroris- mus und jeder Form von Extremismus Es ist leider nur zu oft so, dass hinter Wer aber den Tod ausblendet, wer sich wirksam entgegenzutreten, ist der Dialog den unvorstellbaren Zahlen der Verluste der Toten nur entledigt, der wird auch dem der Kulturen und Religionen wichtig. und des Ausmaßes von Krieg und Zer- Leben und den Lebenden nicht den Diesen Dialog müssen wir entscheidend störung, von Gewaltherrschaft und Ter- Respekt entgegenbringen, ohne den es kei- verstärken - in unserem Land, aber auch ror der Verlust eines einzelnen Menschen - ne Zivilisation gibt. Der Aufgabe ge recht international. (...) le bens in der öffentlichen Beachtung zu werden, der sich im besonderen Maße zurückfällt. Doch für die Angehörigen der Volksbund stellt, ist nicht nur für uns Der luxemburgische Premier Jean- bedeutet der Tod eines ihnen nahe ste- Deutsche wichtig. Es ist ebenso bedeutsam Claude Juncker hat einmal gesagt: „Wer henden Menschen den Verlust einer für die Beziehungen insbesondere zu unse- zweifelt, wer auch an Europa verzweifelt ganzen Welt. Bertolt Brecht sagte einmal: ren Nachbarvölkern und -staaten im Geist (...), der sollte Soldatenfriedhöfe besu- „Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn der Versöhnung und der Partnerschaft. chen.“ Es ist deshalb so großartig, dass niemand mehr an ihn denkt.“ Damit für die Jugend Europas Krieg zwischen genau das nicht geschieht, ist unser Ge - Mit dem Gedenken an das furchtbare den Staaten unserer Europäischen Union denken an die Toten wichtig. Mit diesem Leid vergangener Tage geht eine eindring- heute undenkbar ist. Das ist ein unschätz- Gedenken ehren wir sie. Das gemeinsame liche Mahnung an uns Lebende einher: Die bares Gut. Dennoch sollten wir nie ver- Gedenken ist aber auch für die Hin- Ermahnung, uns immer wieder für Frie- gessen, dass Frieden immer alles andere terbliebenen wichtig. Sie dürfen wir mit den einzusetzen und entschieden gegen als selbstverständlich ist. Er ist ein Schatz, ihrem Schmerz, ihrem Verlust und ihrer Unfreiheit, Krieg, Gewalt und Terror vor- den es zu pflegen und zu bewahren gilt. Suche nach Antworten und Trost nicht zugehen. Der Volksbund hält mit seinem Er ist wohl das beste Erbe, das wir künfti- allein lassen. (...) Engagement diese Mahnung aufrecht. Er gen Generationen vermachen können. trägt sie besonders durch seine Jugendar- Erinnern heißt Sichtbarmachen. Erin- beit auch in die Zukunft. Für sein Wirken Wir gedenken heute der Toten und nern bedeutet, aus Vergangenheit Lehren danke ich dem Volksbund an dieser Stelle sind uns dabei dieses Erbes bewusst. Es für die Gegenwart und die Zukunft zu ganz ausdrücklich! ist unser Auftrag für die Zukunft. ziehen. Der Volksbund Deutsche Kriegs- gräberfürsorge leistet auf vielfältige Wei- Der Volkstrauertag ist Auftrag für uns se einen besonderen Beitrag zu einem sol- alle. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat es Dr. Angela Merkel chen Erinnern. Das ist ein Beitrag zu Frie- trotz aller Friedensbemühungen zahllose Bundeskanzlerin der den und Versöhnung. 827 Kriegsgräber- Konflikte in der Welt gegeben. Und es gibt Bundesrepublik Deutschland 1/2007 Stimme&We g 3 Schwerpunkt Vaterland ohne Väter Volkstrauertag 2006 im Deutschen Bundestag n Deutschland leben zwei Millionen form verabschiedete und ich die Hand Menschen, die im Zweiten Weltkrieg meiner Mutter ganz fest umklammerte. Igeboren wurden, ihren Vater aber nie Dann sehe ich meinen Vater zum letzten zu Gesicht bekamen. Mal, als er an der Scheibe des Busses auf- taucht und uns zuwinkt“, erzählt Inge- Dieses Zitat stammt aus dem histori- borg Hellstern. schen Roman von Arno Surminski mit dem Titel Vaterland ohne Väter. Anhand Mutters Tränen von Tagebüchern und Briefen begleitet die fiktive Erzählerin darin ihren in Sta- Es folgt die Zeit des Briefeschreibens. lingrad gefallenen Vater. Zum Volkstrau- Die kleine Ingeborg darf die kostbaren ertag 2006 trägt Arno Surminski Passagen Lebenszeichen an der Dorf-Poststelle aus seinem Werk im Deutschen Bundes- abholen. Mutter wartet einige Schritte tag vor: Ja, ich hatte auch einen Vater. Er ist abseits bis ihre kleine Tochter überglück- mir verlorengegangen, bevor ich ihn wahrneh- lich mit einem Brief in der Hand auf sie men konnte; aus den Augen, aus dem Sinn. zu und in ihre Arme rennt. Doch irgend- Arno Surminski liest aus seinem Buch. (Foto: Lässig) Das soll vorkommen. Wenn das Kind später wann zaubern die Briefe aus dem Post- fragt, bekommt es zur Antwort: Ach, dein amt, auf denen manchmal hübsche Flug- Angehörigen bedeutet der Tod eines Vater war ein Rumtreiber. Mein Vater hat sich zeuge als Briefmarken kleben, kein ihnen nahe stehenden Menschen den Ver- auch rumgetrieben, zuletzt in Russland. Lächeln mehr auf Mutters Gesicht. Statt- lust einer ganzen Welt.“ dessen gibt es Tränen, viele Tränen, die Im Plenum lauschen zahllose Ehrengä- nicht versiegen wollen. Ingeborg kann Diesen Gedanken können viele der ste, Freunde und Förderer des Volksbun- nicht verstehen, warum ihre Mutter Zuhörer im Reichstag von ganzem Her- des. Einige von ihnen würde Surminski weint. Ingeborg kann noch nicht lesen, zen teilen, ebenso das Totengedenken, vielleicht als Kinder des Krieges bezeich- kann nicht verstehen, was der Aufdruck das der Bundespräsident Horst Köhler nen. So wie Anneliese Seeger und Inge- unzustellbar – zurück an Absender vermu- vorträgt. So geht es auch Hildegard Rau- borg Hellstern.