Zürcher Beiträge
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Zürcher Beiträge zur Sicherheitspolitik und Konfliktforschung Nr. 57 Jon A. Fanzun und Patrick Lehmann Die Schweiz und die Welt: Aussen- und sicherheitspolitische Beiträge der Schweiz zu Frieden, Sicherheit und Stabilität, 1945-2000 Hrsg.: Kurt R. Spillmann und Andreas Wenger Forschungsstelle für Sicherheitspolitik und Konfliktanalyse der ETH Zürich INHALTSVERZEICHNIS Vorwort 9 Abkürzungen 11 Einleitung 15 1 Frieden, Sicherheit und Stabilität als Hauptziele internationaler Politik 25 1.1 Frieden 26 1.1.1 Negativer und positiver Frieden 26 1.1.2 Unteilbarkeit des Friedens 28 1.2 Sicherheit 31 1.2.1 Nationale und internationale Sicherheit 32 1.2.2 Ausweitung des Sicherheitsbegriffs 34 1.3 Stabilität 36 1.4 Integriertes Verständnis von Frieden, Sicherheit und Stabilität 38 1.5 Friedensursachen und -strategien 41 1.5.1 Sicherung des negativen Friedens und der internationalen Sicherheit 45 1.5.2 Völkerrecht als Friedens- und Sicherheitsfaktor 48 1.5.3 Überwindung der zwischenstaatlichen Anarchie durch internationale Organisationen 51 1.5.4 Demokratische Ordnung und Wohlfahrt als Fundament für Frieden, Sicherheit und Stabilität 54 1.6 Fazit 60 2 Konzeptionelle Grundlagen der Schweizer Aussen- und Sicherheitspolitik 63 2.1 Überwindung der Isolation und Aufbruch in den Sonderfall 64 2.2 Zurückhaltende Aussenpolitik im Kalten Krieg 66 2.3 Aufbau eines Gesamtverteidigungssystems 70 2.4 Ansätze zur Überwindung der konzeptionellen Trennung zwischen Aussen- und Sicherheitspolitik 72 2.5 Konzeptioneller Übergang am Ende des Kalten Krieges 74 2.6 Zielfünfeck statt Zielmonismus in der Aussenpolitik 77 2.7 Kooperative Aussen- und Sicherheitspolitik 80 2.8 Fazit 83 3 Friedliche Streitbeilegung und internationale Friedenssicherung 87 3.1 Internationale Entwicklungen 87 3.1.1 Schutzmachtmandate 87 3.1.2 Gute Dienste und Internationale Konferenzen 88 3.1.3 Vermittlung 89 3.1.4 Schiedsgerichtsbarkeit und Schlichtung 91 3.1.5 Internationale Mandate 93 3.1.6 Friedenserhaltende Missionen 93 3.1.7 Humanitäre Hilfe 96 3.1.8 Fazit 98 3.2 Schweizer Beiträge 99 3.2.1 Schutzmachtmandate 100 3.2.2 Gute Dienste und internationale Konferenzen 101 3.2.3 Vermittlung 103 3.2.4 Schiedsgerichtsbarkeit 107 3.2.5 Internationale Mandate 109 3.2.6 Friedenserhaltende Missionen 114 3.2.7 Humanitäre Hilfe 120 3.2.8 Fazit 123 4 Wirtschaftliche und militärische Zwangs- massnahmen 127 4.1 Internationale Entwicklungen 127 4.1.1 Wirtschaftssanktionen 127 4.1.2 Militärische Zwangsmassnahmen 131 4.1.3 Humanitäre Interventionen 132 4.1.4 Fazit 133 4.2 Schweizer Beiträge 134 4.2.1 Wirtschaftssanktionen 134 4.2.2 Militärische Zwangsmassnahmen 140 4.2.3 Bemühungen um „humanitäre Sanktionen“ 141 4.2.4 Fazit 142 5 Abrüstung und Rüstungskontrolle 145 5.1 Internationale Entwicklungen 145 5.1.1 Bemühungen um ein internationales Rüstungskontroll- und Abrüstungsregime 146 5.1.2 Neue Rahmenbedingungen für Rüstungskontroll- und Abrüstungsforen 148 5.1.3 Fazit 150 5.2 Schweizer Beiträge 152 5.2.1 Beitritt zu Regimen der Abrüstung und Rüstungskontrolle 152 5.2.2 Ausarbeitung von Vertragswerken 156 5.2.3 Beiträge zur Implementierung 158 5.2.4 Fazit 159 6 Völkerrecht als Friedens- und Sicherheitsfaktor 161 6.1 Internationale Entwicklungen 161 6.1.1 Vom Koexistenz- zum Kooperations- und Integrationsrecht 161 6.1.2 Vom Recht zum Krieg zu Gewaltverbot und Friedenspflicht 163 6.1.3 Internationale Menschenrechte als Kern internationaler Politik 166 6.1.4 Entwicklungen im Bereich des humanitären Völkerrechts 170 6.1.5 Minderheitenproblematik als neue Herausforderung 174 6.1.6 Fazit 176 6.2 Schweizer Beiträge 179 6.2.1 Betonung der Wichtigkeit des Völkerrechts 179 6.2.2 Kodifikation und Weiterentwicklung des Völkerrechts sowie Beitritt zu Konventionen 181 6.2.3 Neutralitätsrecht 184 6.2.4 Rechtliche und schiedsgerichtliche Streitbeilegung 185 6.2.5 Humanitäres Völkerrecht 186 6.2.6 Menschenrechtspolitik 191 6.2.7 Fazit 207 7 Integration und internationale Kooperation 213 7.1 Internationale Entwicklungen 213 7.1.1 Die Vereinten Nationen 214 7.1.2 Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa 216 7.1.3 Die Nordatlantikvertrags-Organisation 217 7.1.4 Die Westeuropäische Union 219 7.1.5 Die europäische Integration 222 7.1.6 Der Europarat 224 7.1.7 Fazit 225 7.2 Schweizer Beiträge 227 7.2.1 Mitgliedschaften 228 7.2.2 Nichtmitgliedschaften 236 7.2.3 Sitz von internationalen Organisationen 242 7.2.4 Fazit 244 8 Demokratie und Wohlfahrt 249 8.1 Internationale Entwicklungen 249 8.1.1 Systemgegensatz zwischen Ost und West 249 8.2.2 Internationale Entwicklungspolitik im Zeichen des Kalten Krieges 253 8.1.3 Neuorientierung der Ost- und Südpolitik 258 8.1.4 Fazit 263 8.2 Schweizer Beiträge 266 8.2.1 Trennung zwischen Aussenpolitik und Aussenwirtschaftspolitik 267 8.2.2 Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern 271 8.2.3 Zusammenarbeit mit Osteuropa 287 8.2.4 Fazit 297 Schlusswort 307 Zu den Autoren 324 Bibliographie 325 VORWORT Die Schweiz durchlebt in aussen- und sicherheitspolitischer Hinsicht eine ereignisreiche Zeit. Nach der Zustimmung zu den bilateralen Ver- trägen mit der Europäischen Union (EU) im Mai 2000 ist es in der europapolitischen Debatte zu keiner Ruhepause gekommen, sondern zu einer Neulancierung der Diskussion. Das gleiche gilt auch für die Uno- Beitrittsfrage, die ganz oben auf der aussenpolitischen Agenda des Bundesrates zu Beginn des 21. Jahrhunderts steht und über die das Volk noch in der bis 2003 laufenden Legislaturperiode befinden wird. Auch in der Sicherheitspolitik ist durch den im sicherheitspolitischen Bericht 2000 vollzogenen Kurswechsel von einer autonomen zu einer koope- rativen Strategie einiges in Bewegung geraten. Diesbezüglich steht mit der Umsetzung der strategischen Vorgaben im Rahmen des Projekts „Armee XXI“ eine entscheidende Etappe betreffend die Zukunft der schweizerischen Sicherheitspolitik vor der Tür. Vor dem Hintergrund dieser anstehenden Entscheidungen ist ein Rück- blick auf die Geschichte der schweizerischen Aussen- und Sicherheits- politik angebracht. Dabei zeigt sich, dass die auf die direktdemokrati- schen Prozesse Rücksicht nehmende Aussen- und Sicherheitspolitik der Schweiz seit dem Zweiten Weltkrieg vom Spannungsfeld zwischen neutralem Abseitsstehen und solidarischem Engagement geprägt war. Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, einen Überblick über die schweizerischen Beiträge zu geben, die seit dem Zweiten Weltkrieg in einem weit gefassten Sinn zu Frieden, Sicherheit und Stabilität welt- weit und insbesondere in Europa beigetragen haben. Angesichts der thematischen Breite und des langen Untersuchungs- zeitraums ist die Studie als Übersichtswerk konzipiert. Damit verbun- den ist die Beschränkung auf die Grundzüge der jeweils untersuchten Bereiche. Bewusst nimmt die Arbeit inhaltliche Lücken in Kauf und verzichtet auf eine vertiefte Analyse der einzelnen Themenbereiche. 9 Die Studie soll aber nicht zuletzt Anstoss sein für weitere Untersu- chungen, insbesondere in jenen Bereichen der schweizerischen Aussen- und Sicherheitspolitik, die bis anhin kaum oder nur am Rand Beachtung fanden. Die Herausgeber danken Jon A. Fanzun und Patrick Lehmann für ihre gehaltvolle und gründliche Arbeit, die erstmals Theorie und Praxis der schweizerischen Beiträge zu Frieden, Sicherheit und Stabilität in der Welt seit 1945 systematisch, kritisch und im Überblick darstellt. Zürich, im Dezember 2000 Prof. Dr. Kurt R. Spillmann Prof. Dr. Andreas Wenger Leiter der Forschungsstelle Stellvertretender Leiter der für Sicherheitspolitik und Forschungsstelle für Sicherheitspolitik Konfliktanalyse und Konfliktanalyse 10 ABKÜRZUNGEN Aucon Austrian Contingent (Österreichisches Kontingent im Rahmen der Kfor) Bawi Bundesamt für Aussenwirtschaft (seit dem 1. Juli 1999 seco) BBl Bundesblatt der Schweizerischen Eidgenossenschaft BWÜ Biologiewaffenübereinkommen bzw. beziehungsweise CD Conference on Disarmament Genfer Abrüstungskonferenz CJTF Combined Joint Task Forces Alliierte Streitkräftekommandos Cocom Coordination Committee for Multilateral Export Con- trols CTBT Comprehensive Test Ban Treaty Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearver- suchen CWÜ Chemiewaffenübereinkommen DAC Development Aid Comitee (OECD) Entwicklungshilfekomitee (OECD) Deza Direktion für Entwicklungszusammenarbeit DftZ Dienst für technische Zusammenarbeit EAPC Euro-Atlantic Partnership Council Euro-Atlantischer Partnerschaftsrat EBRD Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung 11 EDA Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (vormals EPD) Efta European Free Trade Association Europäische Freihandelsassoziation EG Europäische Gemeinschaft EMRK Europäische Menschenrechtskonvention EPD Eidgenössisches Politisches Departement (seit 1979 EDA) ESVI Europäische Sicherheits- und Verteidigungsidentität EU Europäische Union EVD Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EWG Europäische Wirtschaftsgemeinschaft Gasp Gemeinsame Aussen- und Sicherheitspolitik Gatt General Agreement on Tariffs and Trade Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen GUS Gemeinschaft Unabhängiger Staaten GZS Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik HKNM High Commissioner on National Minorities Hohe Kommissar für nationale Minderheiten Ifor Implementation Force IKRK Internationales Komitee vom Roten Kreuz ILO International Labour Organization Internationale Arbeitsorganisation IMF International Monetary Fund Internationaler Währungsfonds ISN International Relations and Security Network IStGH Internationaler Strafgerichtshof 12 Kfor Kosovo Force KSZE Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (seit 1995 OSZE)