PDF-Dokument
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Landesgesetzblatt STÜCK 16 / JAHRGANG 2006 für Tirol HERAUSGEGEBEN UND VERSENDET AM 6. APRIL 2006 34. Gesetz vom 8. Februar 2006, mit dem das Tiroler Jagdgesetz 2004 geändert wird 35. Gesetz vom 8. Februar 2006, mit dem das Tiroler Straßengesetz geändert wird 36. Verordnung der Landesregierung vom 4. April 2006 über die Tiroler Geschichteprüfung 34. Gesetz vom 8. Februar 2006, mit dem das Tiroler Jagdgesetz 2004 geändert wird Der Landtag hat beschlossen: tümer der angegliederten Fläche zustehende Anteil ist in einem Hundertsatz des gesamten Pachtzinses oder Artikel I Pachtwertes auszudrücken. Gegen die Entscheidung der Das Tiroler Jagdgesetz 2004, LGBl. Nr. 41, wird wie Bezirksverwaltungsbehörde ist die Berufung an den folgt geändert: unabhängigen Verwaltungssenat zulässig. 1. Die bisherigen Abs. 4 bis 7 des § 8 werden durch (8) Gebiete, auf denen die Jagd ruht, und Gletscher- folgende neue Abs. 4 bis 9 ersetzt: flächen sind bei der Ermittlung der Anteile nach Abs. 6 „(4) Die Bezirksverwaltungsbehörde hat vor der Ent- und des anteiligen Pachtzinses oder Pachtwertes nach scheidung über einen Antrag nach Abs. 2 oder 3 den Abs. 7 nicht zu berücksichtigen. Bezirksjagdbeirat zu hören. Ein Bescheid, mit dem eine (9) Der Eigentümer einer an ein Genossenschaftsjagd- Angliederung verfügt wird, ist auch der Bezirksland- gebiet angegliederten Grundfläche wird Mitglied der wirtschaftskammer zuzustellen. Sie kann gegen einen Jagdgenossenschaft.“ solchen Bescheid Berufung einbringen. 2. Der Abs. 1 des § 12 hat zu lauten: (5) Ein Bescheid, mit dem eine Angliederung verfügt „(1) Der Jagdausübungsberechtigte kann schriftlich wurde, ist zu widerrufen, wenn eine der Voraussetzun- eine Jagderlaubnis erteilen (Jagdgast). Ist ein Jagdleiter gen für seine Erlassung nicht mehr gegeben ist. bestellt, so kann diesem die Befugnis zur Erteilung einer (6) Der Eigentümer einer an ein Eigenjagdgebiet an- Jagderlaubnis eingeräumt werden. Der Jagdgast hat, gegliederten Grundfläche hat gegenüber dem Eigen- wenn er die Jagd nicht aufgrund einer Jagdgastkarte tümer der Eigenjagd Anspruch auf einen Anteil am (§ 27a) ausübt, den Jagderlaubnisschein mit sich zu füh- Pachtzins. Dieser Anteil ist nach dem Verhältnis der ren und auf Verlangen dem Jagdschutzberechtigten und Fläche der angegliederten Grundfläche zu jener des den Organen der öffentlichen Sicherheit vorzuweisen.“ Eigenjagdgebietes zu berechnen. Bei nicht verpachteten 3. Der Abs. 2 des § 26 hat zu lauten: Eigenjagden besteht ein Anspruch auf einen nach dem „(2) Der Reinerlös ist, soweit nicht für angegliederte Verhältnis der Flächen berechneten Anteil am Pachtwert Grundflächen eine rechtskräftige Feststellung des antei- (§ 4 Abs. 1 des Tiroler Jagdabgabegesetzes, LGBl. Nr. 20/ ligen Pachtzinses oder Pachtwertes vorliegt, auf die Mit- 1991, in der jeweils geltenden Fassung). glieder der Jagdgenossenschaft im Verhältnis des Aus- (7) Ist die an ein Eigenjagdgebiet angegliederte maßes ihrer Grundflächen aufzuteilen. In gleicher Weise Grundfläche größer als 30 ha und besteht sie zu mehr ist auch ein sich ergebender Abgang aufzuteilen (Um- als der Hälfte aus Grundstücken, die in der digitalen lagen). Ist die an ein Genossenschaftsjagdgebiet ange- Katastermappe als Ödland oder als Gewässer ausgewie- gliederte Grundfläche größer als 50 ha und besteht sie sen sind, so kann der Eigentümer der Eigenjagd die Fest- zu mehr als der Hälfte aus Grundstücken, die in der stellung des anteiligen Pachtzinses oder Pachtwertes digitalen Katastermappe als Ödland oder als Gewässer durch die Bezirksverwaltungsbehörde begehren, wenn ausgewiesen sind, so kann die Jagdgenossenschaft die es zu keiner Einigung über die Höhe dieses Anteiles Feststellung des anteiligen Pachtzinses oder Pachtwer- kommt. Bei dieser Feststellung sind die jagdwirtschaft- tes durch die Bezirksverwaltungsbehörde begehren, lichen Verhältnisse (Wildstand, Äsungsfläche, Abschuss- wenn es zu keiner Einigung über die Höhe dieses An- plan und Bejagdbarkeit) der Angliederungsfläche zu teiles kommt. Bei der Aufteilung des Reinerlöses und beurteilen und mit den im betreffenden Jagdgebiet herr- bei der Feststellung des anteiligen Pachtzinses oder schenden Verhältnissen zu vergleichen. Der dem Eigen- Pachtwertes ist § 8 Abs. 8 sinngemäß anzuwenden; bei 196 STÜCK 16, NR. 34 der Feststellung des anteiligen Pachtzinses oder Pacht- (5) Die Jagdgastkarte ist nur für die Dauer von zwei wertes gilt darüber hinaus § 8 Abs. 7 zweiter bis vierter Wochen ab dem Tag ihrer Ausfolgung an den Jagdgast Satz.“ und nur für das darin bezeichnete Jagdgebiet gültig. 4. Der Abs. 1 des § 27 hat zu lauten: § 27b „(1) Wer die Jagd ausübt, muss eine auf seinen Namen Dokumentations- und lautende gültige Tiroler Jagdkarte oder eine für das je- Auskunftspflichten bei der weilige Jagdgebiet gültige Jagdgastkarte mit sich führen Ausstellung von Jagdgastkarten und auf Verlangen dem Jagdschutzberechtigten und den Organen der öffentlichen Sicherheit vorweisen.“ (1) Der Jagdausübungsberechtigte bzw. der Jagdlei- 5. Der Abs. 5 des § 27 hat zu lauten: ter hat ein Verzeichnis über die von ihm ausgegebenen „(5) Die Landesregierung hat durch Verordnung Jagdgastkarten zu führen. Darin sind die nach § 27a nähere Bestimmungen über den Inhalt und die Form der Abs. 4 erster Satz auf der Jagdgastkarte zu vermerken- Tiroler Jagdkarte und der Jagdgastkarte zu erlassen. Die den Daten sowie hinsichtlich des Dokuments, mit dem Jagdgastkarte hat jedenfalls auch Angaben über die der Jagdgast seine Berechtigung zur Jagdausübung in Wildart und die Anzahl der Wildstücke zu enthalten, für einem anderen Bundesland oder im Ausland nachge- die eine Jagderlaubnis erteilt wird.“ wiesen hat, zumindest die ausstellende Behörde und der 6. Nach § 27 werden folgende Bestimmungen als Zeitpunkt seiner Ausstellung festzuhalten. §§ 27a und 27b eingefügt: (2) Der Jagdausübungsberechtigte bzw. der Jagdlei- „§ 27a ter hat der Bezirksverwaltungsbehörde jederzeit in diese Ausstellung der Jagdgastkarte Aufzeichnungen Einsicht zu gewähren oder ihr auf Ver- langen Abschriften zu übermitteln. Nach dem Ablauf (1) Der Jagdausübungsberechtigte kann Jagdgast- eines jeden Kalenderjahres ist der Bezirksverwaltungs- karten ausgeben. Ist ein Jagdleiter bestellt, so obliegt behörde innerhalb von zwei Wochen unaufgefordert diesem die Ausgabe von Jagdgastkarten, wenn ihm nach eine Abschrift dieser Aufzeichnungen in zweifacher § 12 Abs. 1 auch die Befugnis zur Erteilung einer Jagd- Ausfertigung zu übermitteln. Diese hat die Aufzeich- erlaubnis eingeräumt wurde. nungen auf ihre Vollständigkeit zu prüfen und eine Aus- (2) Jagdgastkarten dürfen ausgegeben werden: fertigung an den Tiroler Jägerverband weiterzuleiten.“ a) an Personen, die eine für das laufende Jagdjahr gül- 7. Der Abs. 6 des § 28 hat zu lauten: tige Jagdkarte eines anderen Bundeslandes besitzen, „(6) Der Nachweis der jagdlichen Eignung kann auch b) an Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet erbracht werden: haben und im Besitz einer gültigen ausländischen Jagd- a) durch Vorlage einer gültigen Jagdkarte eines ande- berechtigung sind. ren Bundeslandes, (3) Der Tiroler Jägerverband kann auf Ansuchen auf b) durch Vorlage eines Zeugnisses über die in einem den Namen des Jagdausübungsberechtigten lautende anderen Bundesland mit Erfolg abgelegte Jagdprüfung, Jagdgastkarten gegen Entgelt ausstellen, wenn der Tiro- ler Jägerverband mit einem für diesen Versicherungs- c) durch Vorlage von Unterlagen, aus denen hervor- zweig in Österreich oder in einem anderen Vertragsstaat geht, dass der Antragsteller während der letzten zehn des Abkommens über den Europäischen Wirtschafts- Jahre wenigstens durch drei aufeinanderfolgende Jahre raum zugelassenen Versicherer eine Haftpflichtversi- eine gültige Jagdkarte eines anderen Bundeslandes be- cherung abgeschlossen hat, die den Inhaber der Jagd- sessen hat, oder gastkarte gegen Schäden versichert, die im Zusammen- d) durch Vorlage von Unterlagen, aus denen hervor- hang mit der Jagdausübung entstehen können, und geht, dass der Antragsteller, der seinen Hauptwohnsitz wenn der Versicherungsschutz jeweils mit der Aushän- nicht in Österreich hat, im Besitz einer Jagdberechti- digung einer gültigen Jagdgastkarte wirksam wird. gung jenes Staates ist, in dem sein Hauptwohnsitz liegt.“ (4) Der Jagdausübungsberechtigte bzw. der Jagdlei- 8. Der Abs. 8 des § 28 wird aufgehoben. ter hat nach der Prüfung der Voraussetzungen nach 9. Die Abs. 2 bis 5 des § 33 haben zu lauten: Abs. 2 auf der Jagdgastkarte den Vor- und Zunamen, das „(2) Zur Jagdaufseherprüfung sind Personen zuzu- Geburtsdatum und den Hauptwohnsitz des Jagdgastes lassen, die den Ausbildungslehrgang des Tiroler Jäger- sowie den Tag der Ausfolgung der Jagdgastkarte an die- verbandes (§ 58) oder einen nach sonstigen landesge- sen zu vermerken. Die vollständig ausgefüllte Jagdgast- setzlichen Vorschriften zur Ablegung dieser Prüfung karte haben der Jagdgast und der Jagdausübungsbe- berechtigenden Lehrgang erfolgreich abgeschlossen ha- rechtigte bzw. der Jagdleiter eigenhändig zu unterferti- ben. Die Antragsteller haben weiters den Nachweis zu gen. Nicht vollständig oder unleserlich ausgefüllte Jagd- erbringen, dass sie einen Lehrgang über Erste Hilfe be- gastkarten sind ungültig. sucht haben und in den der Zulassung vorangegangenen STÜCK 16, NR. 34 197 fünf Jahren im Besitz einer gültigen Tiroler Jagdkarte 11. Im § 44 wird folgende Bestimmung als Abs. 3 gewesen sind. angefügt: (3) Zur Berufsjägerprüfung sind Personen zuzulas- „(3) Jagdgäste dürfen Jägernotwege nach Maßgabe sen, die des Abs. 2 dann benützen, wenn sie