Blätter des Schwäbischen Albvereins 1/2021 Klaus-Peter Kappest

Spendenaufruf! Der Schwäbische Albverein als Solidargemeinschaft

Die Corona-Pandemie stellt uns alle vor große Herausforde- Wir müssen alle zusammenstehen – WIR, der Schwäbische rungen. Gastronomie und Hotellerie sind erneut geschlossen, Albverein, als große Solidargemeinschaft. Veranstaltungen abgesagt, Kontakte auf ein Minimum reduziert. Das WIR ist jetzt das was zählt! Auch unsere Wanderheime und Türme sind davon betroffen. Damit der Schwäbische Albverein die Wanderheime und Türme Einnahmen für Pächter, Ortsgruppen und Betreuungsvereine sind weiterhin für Gäste offen und attraktiv halten kann, brauchen wir weggebrochen. Mit viel Phantasie und großer Mühe wurde nach Ihre Mithilfe! Einkommensmöglichkeiten gesucht, etwa Essen zum Mitnehmen Es stehen verschiedene Baumaßnahmen an: So müssen unter angeboten. Dennoch sind die Verluste groß. Der Schwäbische anderem die Fassaden des Schönbergturms in Pfullingen und Albverein tut alles, um seinen Pächtern entgegenzukommen, hat der Hohen Warte in St. Johann saniert werden. An der Bolberg- Pachten gestundet und sucht nach weiteren Möglichkeiten zu hel- schutzhütte in Willmandingen gibt es einiges zu reparieren. Im fen. Doch auch wir als Schwäbischer Albverein e. V. mit über 130 Franz-Keller-Haus muss der Eingangsbereich saniert werden und Jahren Bestand haben durch die Krise große finanzielle Einbußen. im Pfannentalhaus wird eine neue Heizung benötigt. Das Roß- Auch gehen die Mitgliederzahlen weiter zurück. In dieser schwe- berghaus erhält außerdem eine Komplettsanierung (Innenraum, ren Zeit heißt es zusammenrücken, sich gegenseitig helfen und Kühltheke etc.), damit noch in diesem Jahr ein neuer Pächter unterstützen. starten kann.

Helfen Sie mit, unsere Wanderheime und Türme in Schuss zu halten! Unterstützen Sie uns jetzt mit Ihrer Spende unter dem Stichwort: »SAV als Solidargemeinschaft«.

Spendenkonto des Schwäbischen Albvereins • IBAN DE03 6005 0101 0002 8260 00 Stichwort »SAV als Solidargemeinschaft« Blätter des Schwäbischen Albvereins 1 / 2021 • 127. Jahrgang

Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß Jahresbericht 2020 des Albvereins-Präsidenten 4 Dr. Leif Hansen, Dr. Quentin Sueur, Dr. Roberto Tarpini, Prof. Dr. Dirk Krausse Die Heuneburg Ein herausragendes frühkeltisches Machtzentrum in Oberschwaben 18

Einladung zur Hauptversammlung Dr. Hans-Joachim Bayer Liebe Mitglieder und Freunde des in Pfullingen 7 Das Eisen der Kelten Schwäbischen Albvereins!

von der Schwäbischen Alb In Pfullingen findet am Sonntag, 13. Juni Die Keltenzeit war Eisenzeit 22 2021, die diesjährige Hauptversammlung des Schwäbischen Albvereins statt; wir bleiben optimistisch und hoffen, dass sie wie vorgesehen erfolgen kann. Sie sind dazu Sigrun Hutzenlaub herzlich eingeladen. Ich freue mich auf Ihre Pfullingen Teilnahme! Natürlich erlebenswert 8 Erwin Abler M.A. Streifzüge Die Tagesordnung der Hauptversammlung Ipf – Ein keltischer Fürstensitz 26 und das Rahmenprogramm finden Sie auf der Seite 7. Die Stadt und das Württembergische Trachtenmuseum stellen sich ebenfalls vor.

Zudem werden wieder viele andere Anke Niklas Themen aufgegriffen. Einen Schwerpunkt Württembergisches bilden dabei die Kelten, die in unserem Trachtenmuseum Pfullingen Jörg Dessecker Vereinsgebiet bereits vor Jahrtausenden Einzigartige Sammlung (nicht nur) Interview mit Werner Gamerdinger, spektakuläre kulturelle Errungenschaften textiler Kostbarkeiten 10 Leiter des Forstbezirks Mittlere Alb schufen. Immer wieder treten neue Zeugnisse Der Wald im Klimawandel 28 aus dieser Epoche zutage; groß angelegte aktuelle Entwicklungen gibt es auch in der Manuels Kolumne Präsentation dieser Entdeckungen. Optimistisch Wandern 33 Weiteres Aktuelles gibt es auf unseren Warm-up zum Kinderseite 34 Internetseiten (albverein.net) und in unserem Deutschen Wandertag 2022 13 monatlichen kostenlosen Newsletter Schwäbische Albvereinsjugend 36 »Albverein aktuell«, den Sie über unsere Internetseite abonnieren können.

Kurt Heinz Lessig In der Hoffnung, dass 2021 sich zu einem Unsere kleine Tierkunde 39 Jahr ohne die Sorgen im Verbund mit einer Pandemie und mit gewohnten Dr. Jörg Bofinger, Dr. Gerd Stegmaier Forum 39 gesellschaftlichen Freiheiten entwickelt, Der Heidengraben auf der Vorderen Alb wünsche ich uns allen einen schönen Ein außergewöhnliches Aus den Fachbereichen 42 Wanderfrühling! archäologisches Großdenkmal 14

Schwäbischer Albverein – Aktiv 50

Schwäbischer Albverein – Intern 55

Titelbild: Der Heidengraben auf der Hochfläche Neue Bücher & Karten 56 Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident der Schwäbischen Alb. Foto: O. Braasch / Landshut, LAD L7522-012-03_906-29 Fa. Däschler

Jahresbericht 2020 des Albvereins-Präsidenten

Hinter uns liegt ein außergewöhnliches Jahr. Ein mit bloßem on und Landentwicklung bestätigten durch ihre Teilnahme Auge nicht sichtbares Virus hat die Welt verändert. Sehr viele die gute Zusammenarbeit mit dem Schwäbischen Albverein. Pläne wurden über den Haufen geworfen. Weltweit sind über Die neuen Wanderkarten im Maßstab 1:25.000, deren Beson- 85 Millionen Menschen durch SARS-CoV-2 erkrankt und na- derheiten oder die Neuauflage des Beschilderungskonzeptes hezu 2 Millionen verstorben. Im ersten Vierteljahr konnten wurden mit den Gauwegmeistern diskutiert. Weitere Themen noch einige Veranstaltungen durchgeführt werden. Die CMT waren die neuen Wegzeiger, deren Anwendungen, generelle verzeichnete einen Besucherrekord. Auch unser Messestand Schulungen, turnusgemäße Weiterbildungen und die Gestal- fand reichliches Interesse. Es wurden doppelt so viele neue tung der Ausweise für Wegewarte. Mitglieder geworben als im Vorjahr. Zwei Albvereinswege Anlässlich der Familienvertreterversammlung wurde die erhielten auf der großen Bühne in der Messehalle die Urkun- 25-jährige Familienarbeit im Albverein gefeiert. Zu Beginn den für die Nachzertifizierung als Qualitätswanderweg Wan- der Tagung wurde das aktuelle Thema Waldbaden theore- derbares Deutschland: der HW 1 (Nordrandweg) wurde zum tisch und praktisch behandelt. Die Jahresberichte zeigten dritten Mal und der Gustav-Ströhmfeld-Weg zum zweiten die erfolgreiche Arbeit der zahlreichen Familiengruppen auf. Mal zertifiziert. Der Albvereinsaktionstag 2020 wurde thematisch vorbereitet. Ein Ausblick auf den Deutschen Wandertag 2022 in Fellbach Anfang Februar wurde in einer Pressekonferenz in Stutt- und im Remstal brachte Ideen für das Auftreten der Fami- gart-Obertürkheim das Wanderprogramm 2020 vorgestellt. liengruppen bei dem Großereignis. Vor 5 Jahren wurde das Neu im Programm waren geführte Wanderungen mit dem »Projekt Zukunft« mit vier sogenannten Pädagogischen Mit- Schwerpunkt Achtsamkeit und Spiritualität. Außerdem wur- arbeiterinnen begonnen. Die hauptamtlichen Kräfte haben den Touren zum Thema Natur- und Klimaschutz vorgestellt. die Aufgabe, junge Familiengruppen aufzubauen und zu un- Das reichhaltige Wanderprogramm umfasste Wanderungen terstützen. Über 17 Gruppen sind so entstanden. Koordiniert mit kulturellen, kulinarischen und geschichtlichen Aspekten, werden diese Mitarbeiterinnen zurzeit von Steffen Albrecht, Weitwanderungen mit bis zu 80 km Wegstrecke, 24-Stunden- der als Elternzeitvertreter unsere Familienreferentin vertritt. Wanderungen und Ü30-Wanderungen. Zwei Arbeitstagungen konnten im März noch abgehalten Ab Mitte März wurden wegen Begrenzungen der Teilneh- werden. Die Gauwegmeister trafen sich im Wanderheim Far- merzahlen durch die Corona-Verordnungen Versammlun- renstall. Zwei Vertreter des Landesamtes für Geoinformati- gen, Ortsgruppenjubiläen und Arbeitstagungen abgesagt. So

4 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 Reinhard Klemp

Auch 2020 wurde in unsere Wanderheime investiert: Burg Teck (linke Seite) und Weidacher Hütte (rechts). Eine der wenigen Veranstaltungen, die im Frühjahr noch durchgeführt werden konnten: die Gauwegmeistertagung (oben). Rainer Glöckler

musste die Sitzung des Hauptausschusses und die Hauptver- Das Wanderheim Burg Teck musste auch letztes Jahr noch- sammlung zunächst auf den Herbst verlegt werden. Die Vor- mals aufwändig saniert werden. Dieses Mal wurde das Dach schriften wurden im Sommer gelockert. Nach der Urlaubszeit des Bettenhauses gedämmt und neu eingedeckt, Dachrinnen stiegen die Zahlen der Erkrankten und der an Corona oder und Fallrohre erneuert und der Blitzschutz überholt. Ma- im Zusammenhang mit Corona Verstorbenen dramatisch an. lerarbeiten an Gesimsen, Holzwerk und vor allem am Aus- Wegen der schwierigen Situation hatte der Bundestag ein Ge- sichtsturm lassen die Teck in neuem Glanz erstrahlen. Die setz erlassen, dass Beschlüsse auch per schriftlichem Umlauf- ausgebrochenen Fugen an der Fassade, am kleinen Turm und verfahren ermöglicht werden. Deshalb konnte die Sitzung des in der Stützmauer aus Natursteinen mussten in einigen Be- Hauptausschusses abgesagt und die notwendigen Beschlüsse reichen neu ausgefugt werden. Die Gerüstarbeiten am Turm schriftlich gefasst werden. Der Vorstand hat dann noch die waren wegen der Klippenlage sehr aufwändig. verschobene Hauptversammlung abgesagt. Die Berichte wur- den in den Blättern des Schwäbischen Albvereins abgedruckt. Das Wanderheim Weidacher Hütte war unsere zweite Bau- stelle. Durch Umbau wurden die Küche und der Eingangsbe- Für Wanderungen der Ortsgruppen haben wir Empfehlun- reich vergrößert. Eine Kühltheke wurde eingebaut und neue gen bezüglich Gruppengröße, Hygienemaßnahmen und Küchengeräte angeschafft. Leider konnte die Wiedereröff- Abstandsregelungen herausgegeben. Weil die Corona-Verord- nung an Ostern nicht in gebührendem Maße gefeiert werden. nungen laufend abgeändert wurden, mussten auch die Emp- fehlungen ständig angepasst werden. Einige Ortsgruppen Während der Sommerzeit wurden auf dem vereinseigenen führten noch Wanderungen in kleinen Gruppen durch. Grundstück im Römerpark Köngen die maroden und unle- serlich gewordenen Informationstafeln ersetzt. Dank zahlrei- Unsere Wanderheime und Türme wurden weitestgehend ge- cher Spenden und Sponsoren wie z. B. die Familienbrauerei schlossen. Der Vorstand hatte beschlossen, dass die Pachtge- Dinkelacker, die Förderstiftung Archäologie Baden-Württem- bühren für einige Monate gestundet werden können. berg, die Albvereinsortsgruppe Köngen und die Gemeinde

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 5 Erwin M.A. Abler Reinhard Wolf Erwin M.A. Abler

Wunderbare Heimat: Weit geht der Blick zu den sagenumwobenen Kaiserbergen Luft unter Einhaltung der Abstandsregelung und (oben). Neue Informationstafeln im Römerpark Köngen (links). Der HW 1 am der Hygienemaßnahmen praktisch kein Risiko für Heidengraben – Kulturgeschichte begegnet Natur (rechts). eine Ansteckung darstellt. Viele verbrachten ihren Sommerurlaub nicht in der Ferne, sondern in hei- Köngen konnte die Neubeschilderung ermöglicht werden. Sie vermit- mischen Gefilden. teln einen Einblick in die über 2.000 Jahre alte Geschichte des Ortes. Was im Gelände nur noch als markierte Fundamentreste erkennbar ist, Bei Einhaltung der Corona-Verordnungen und wird auf den Tafeln in Text und Bild lebendig. Unserem Ehrenmitglied nach Impfungen werden über kurz oder lang die Reinhard Wolf gelang es, alle Beteiligten des Projektes zusammenzufüh- Infektionszahlen wieder zurückgehen. Wir werden ren und die Finanzierung zu sichern. uns darauf vorbereiten, dass die Wanderungen in den Ortsgruppen wieder möglich werden. Im Oktober starteten wir einen Aufruf für Wegepaten. Gesucht wurden Unterstützer für die Wegewarte. Ihre Aufgaben sind, zweimal im Jahr Meinen Bericht beende ich mit dem Dank an einen zugeteilten Wegeabschnitt abzulaufen, die Markierungen zu kon- alle Mitglieder für ihre Treue, an alle ehren- und trollieren, freizuschneiden und fehlende Wegmarken zu ergänzen. Er- hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, freulicherweise haben sich über 120 Interessierte gemeldet. Sie werden, Spender und Förderer für ihre Unterstützung. Pas- sobald es die äußeren Umstände wieder zulassen, in Einführungsveran- sen Sie auf sich auf. Ich freue mich auf ein persön- staltungen und Schulungen auf ihre Aufgaben vorbereitet. Ziel ist es, liches Wiedersehen. dass unsere betreuten Wege weiterhin zuverlässig ausgeschildert sind und die Wanderer sicher an ihr Ziel geführt werden. Die vom Schwäbischen Albverein betreuten Wanderwege haben sich während der Pandemie bestens bewährt. Viele Menschen drängen in die freie Natur. Studien bestätigen, dass der Aufenthalt an der frischen Dr. med. Hans-Ulrich Rauchfuß

6 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 Stadt Pfullingen

Herzliche Einladung! Hauptversammlung am Sonntag, 13. Juni 2021 in Pfullingen

In Pfullingen findet die diesjährige Hauptversammlung des Dank der Ortsgruppe Pfullingen wird es am Sonntag, den 13. 6., Schwäbischen Albvereins e.V. statt. Hierzu lade ich die Mitglie- ein buntes Programm rund um die Hauptversammlung geben. der und Freunde des Schwäbischen Albvereins herzlich ein. Änderungen vorbehalten, insbesondere aufgrund der aktuellen Corona-Situation! Beginn: Sonntag, 13. Juni 2021, 10.00 Uhr, Pfullinger Hallen, Klosterstraße 110, 72793 Pfullingen Wanderungen / Führungen: 9.30 Uhr: Wanderung zum Schönbergturm – Tagesordnung Treffpunkt Pfullinger Hallen 9.30 Uhr: Wanderung mit dem Thema Weinbau am • Eröffnung und Begrüßung durch Präsident Georgenberg – Treffpunkt Schlößlespark Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß 10.30 Uhr: Führung durch Frau Prof. Pustal am Wasseramselweg • Grußworte entlang – Treffpunkt Pfullinger Hallen • Festansprache durch ein Mitglied der Landesregierung 12.00 Uhr: Wanderung zum Schönbergturm – Treffpunkt Wanne • Berichte des Präsidenten und der Hauptjugendwartin 13.30 Uhr: Stadtführung – Details folgen noch • Jahresrechnung 2020 mit Bericht der Rechnungsprüfer, 10.30 Uhr: Für Familien: Wanderung entlang des Sagenwegs – Haushaltsplan 2021 Treffpunkt Parkplatz Hämmerle / Urselberg • Ehrungen • Zeit und Ort der Hauptversammlung 2022 Angebote der Museen: Das Trachtenmuseum des Schwäbischen Albvereins öffnet vormittags und bietet Führungen unter dem Die Hauptversammlung wird unter Einhaltung der dann Motto »Trachten bewegt« an. gültigen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg Ab 11 Uhr öffnen die städtischen Museen: das Mühlenmuseum, stattfinden, daher sind noch Änderungen möglich. das Stadtgeschichtliche Museum, die Neske-Bibliothek, das Klarissenkloster und die Villa Laiblin. Mit herzlichen Wandergrüßen Im Schlößlespark befinden sich Essens- und Informationsstände. 13.30 / 14.00 Uhr: Siegerehrung des Schulklassenwettbewerbs. Nachmittags werden Workshops der Fachbereiche angeboten.

Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß Präsident des Schwäbischen Albvereins

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 7 Fotos: Stadt Pfullingen Fotos:

Pfullingen Natürlich erlebenswert verloren hatte. Pfullingen ist alte Amtsstadt und war bis 1806 Von Sigrun Hutzenlaub, Stadt Pfullingen Sitz des Oberamts. Die Industrialisierung von Pfullingen be- gann früh Anfang des 19. Jahrhunderts, begünstigt durch die Wasserkraft der Echaz. Diese wurde durch Triebwerke genützt. Pfullingen mit seinen rund 19.000 Einwohnern liegt im Her- Um 1900 gab es im Stadtgebiet nicht weniger als 22 Mühlen. zen Baden-Württembergs inmitten des mit dem UNESCO- Prädikat ausgezeichneten Biosphärengebiets Schwäbische Sehenswürdigkeiten Alb und ist eine der prägenden Städte im Landkreis Reutlin- Weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt ist der 1906 fertig- gen. Die Stadt zeichnet sich aus durch die vorbildlich sanier- gestellte Schönbergturm, im Volksmund wegen der charakte- te, mit Preisen ausgezeichnete Innenstadt, sowie durch die ristischen Form auch »Pfullinger Onderhos« genannt. verbundenen Grünzonen und Parkanlagen längs der Echaz. Bei einem gemütlichen Stadtrundgang lässt sich die liebens- Die unverwechselbare Landschaft in und um die Naturwald- werte Stadt am besten entdecken. Der Rundgang beginnt am gemeinde begeistert: die Pfullinger Markung, einst die zweit- Marktplatz mit Marktbrunnen und den beiden schmucken größte in ganz Württemberg, bietet vielerlei Überraschungen Rathäusern von 1437 und 1686 mit schönem Fachwerk. Hier und ist für einen Tages- oder Mehrtagesausflug immer eine findet man auch die Martinskirche, deren Ursprünge bis ins Reise wert. Ebenso ist Pfullingen Fairtrade-Stadt. Pfullingen 7. Jahrhundert zurückreichen. Sehenswert sind der 700 Jah- ist deshalb nicht von ungefähr wichtiger Teil des Biosphä- re alte Taufstein, zwei Epitaphe und eine Predella mit den rengebietes Schwäbische Alb – zahlreiche Schutzgebiete zwölf Aposteln. Vorbei am Laiblinsplatz führt der Weg zum und Naturdenkmale sind Ansporn und Verpflichtung, diese Klostersee mit dem Mühlendenkmal, welches an die früher Landschaft zu erhalten. Neben den klassischen Stadt- und zahlreichen Mühlen in der Stadt erinnert. Bald gelangt man Museumsrundgängen werden rund 15 Themen- und Erlebnis- zur Klosterkirche als wichtigstes Überbleibsel des Klarissen- führungen in und um Pfullingen angeboten. Bewusst öffnet klosters aus dem 13. Jahrhundert, heute Ort für Konzerte und sich die Stadt weiteren Zielgruppen und bietet beispielsweise Kunstausstellungen. Direkt daneben lohnt sich für Literatur- auch barrierefreundliche Spaziergänge an. Aber auch speziel- liebhaber der Besuch der Neske-Bibliothek im ehemaligen le Erlebnis- und Besichtigungstouren für Kinder und Jugend- Haus des Neske-Verlags, welche heute literarische Gedenkstät- liche, die als Ergänzung zum Schulunterricht dienen, sind im te Baden-Württembergs ist. Programm zu finden. In weiteren kulturhistorisch bedeutenden Gebäuden sind heute interessante Museen untergebracht. Das »Schlöss- Kurzer Blick ins Geschichtsbuch le«, ein Fachwerkgebäude von 1450, beherbergt das Stadtge- Pfullingen wurde 937 in einer Urkunde von Kaiser Otto dem schichtliche Museum. In der »Baumannschen Mühle« von Großen erstmals erwähnt. In der wechselvollen Geschichte 1799 befindet sich seit 1988 das weithin bekannte Trachten- mit den Städtekriegen Ende des 14. Jahrhunderts und dem und Mühlenmuseum. Im Trachtenmuseum, das auch Infor- Dreißigjährigen Krieg hatte Pfullingen verschiedene Grund- mationszentrum des Biosphärengebiets Schwäbische Alb ist, herren. Pfullingen wurde 1699 erneut zur Stadt erklärt, nach- kann man nicht nur Trachten bewundern, sondern auch Mö- dem es die Stadtrechte nach dem Städtekrieg anscheinend bel, Hausgeräte und Wäsche aus früheren Zeiten. Im Mühlen-

8 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 Der historische Markptplatz (linke Seite, links). Wunderbares Ausflugsziel: Der Schönbergturm (Mitte). Heimat des Stadtgeschichtlichen Museums: Das Schlössle (rechts). museum können sich Besucher anschaulich in einer funktionierenden Orts–Infrastruktur Schaumühle über Mühlentechnik, Geschichte der Wasserkraftnutzung Pfullingen ist durch die Bundesstraße 312 mit dem und Kornmüllerei informieren. Ein weiteres Kulturdenkmal und be- Fernstraßennetz verbunden und gut erreichbar. deutendes Werk der Architektur und Malerei stellen die Pfullinger Hal- Der öffentliche Personennahverkehr wird durch len, eine Kombination von Fest- und Turnhalle, dar. Architekt war Prof. den Verkehrsverbund -Alb-Donau gewähr- Theodor Fischer, die Wandmalereien wurden von Meisterschülern des leistet. Innerhalb der Stadt fährt ein Bürgerbus. Prof. Adolf Hölzel, Kunstakademie Stuttgart, ausgeführt. Lohnend und Kinder- und Familienfreundlichkeit, ein lebendi- erholsam ist ein Besuch der zahlreichen Parks in der Stadt, wie der Klos- ges Gemeinwesen, vielseitige Möglichkeiten für tergarten, der Park der Villa Laiblin, der Schlösslespark, der Stadtgarten jung und alt und gute Betreuungs- und Schulan- oder die Klosterseeanlage. gebote waren der Stadt Pfullingen schon immer wichtige Aspekte für die Zukunftsfähigkeit, da Natur und Freizeit dies – gerade in der heutigen Zeit – auch ein Fak- Der Dichter Gustav Schwab schrieb anno 1823: »Pfullingen liegt im tor für wirtschaftliche Attraktivität ist. Der konti- fruchtbarsten Obstgarten, in der lieblichsten, mildesten Gegend«. In der nuierliche Ausbau von öffentlichen Einrichtun- »Naturgeschichte von Württemberg« von 1790 hört sich das noch besser gen wie die Schaffung von Kindertagesstätten, ein an: »Das Pfullinger Tal ist eines der schönsten und fruchtbarsten des verstärktes Krippenplatzangebot und ausreichen- Reiches«. Im Pfullinger Gebiet findet man zahlreiche Naturschutz- und de Kindergartenplätze zeigen die Fürsorge der Naherholungsgebiete wie den Georgenberg, Pfullinger Berg, Schönberg, Stadt schon für die Kleinsten. Als Schulträger hat Ursulaberg, Kugelberg und Gielsberg. Ein beliebtes Ausflugsziel für Pfullingen sämtliche Schularten vor Ort und bietet Wanderer und Kletterer ist der Wackerstein, mit 825 m ü. M. Lohnend ist Betreuungsangebote an den Grundschulen sowie auch der Besuch der Naturdenkmäler Trollblumenwiesen Kaltenbron- an der Förder- und Hauptschule ebenso wie die nen und Ochsensteige, Bergwiese Schömberg, Feuchtgebiete Wolfsgrube, Ganztagesbetreuung mit Mensabetrieb am Fried- Echazwinkel und Saure Wiesen sowie der Mädlesfelsen. Wanderfreunde rich-Schiller-Gymnasium und der Wilhelm-Hauff- finden auf markierten Wegen vielfältige Möglichkeiten für erholsame Realschule. Weitere Bildungsmöglichkeiten finden Wanderungen in herrlicher, abwechslungsreicher Natur. Besonders loh- sich bei der vhs Pfullingen, der Musikschule und nend ist der 3-stündige Pfullinger Sagenweg. Ausgehend vom Markt- der modernen Stadtbücherei. Für ältere Mitbürger platz erfährt man auf der romantischen Wanderung an 11 Stationen mit bietet die Stadt seniorengerechte Wohnungen, be- Schautafeln viel Wissenswertes und Unterhaltsames über die Pfullinger treutes Wohnen und drei Pflegeeinrichtungen. Sagenwelt. Für Wassersportfreunde stehen das Freibad Schönbergbad Wer Pfullingen ganz persönlich kennenlernen und das Hallenbad Echazbad zur Verfügung. Ein gutes Gastronomie- möchte, erhält ein individuell zugeschnittenes Be- und Einkaufsangebot sowie Übernachtungsangebote in verschiedenen sichtigungspaket für seine größere oder kleinere Preiskategorien und Wohnmobilstellplätze runden das Angebot ab. Das Gruppe beim Kulturamt. vielfältige kulturelle Leben wird getragen durch aktive Vereine und die Tourist-Info: Marktplatz 5, 72793 Pfullingen Stadt. Konzerte, Kunstausstellungen und Festveranstaltungen sind im 0 71 21 / 70 30-41 01, [email protected] Jahresprogramm zu finden. www.pfullingen.de

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 9 Stadt Pfullingen »Kleiner Heuberg«, Leidringen B. Niklas Trachtenbilder: Württembergisches Trachtenmuseum Pfullingen Einzigartige Sammlung (nicht nur) textiler Kostbarkeiten Von Anke Niklas

Ein ganzes Museum, nur für Trachten? Aus Württemberg? und Region. Jedes der ausgestellten Stücke war einmal Teil Ja gibt es denn da genug zu zeigen? Wenn die Rede auf das des Kleiderbestandes einer Privatperson. Nicht immer ist be- Württembergische Trachtenmuseum kommt, ist das Erstau- kannt, wer es getragen hat, weil vieles auch mehrfach vererbt nen groß. Noch größer ist die Überraschung dann bei ei- wurde. Zu sehen sind alle Varianten, von der Jugend bis zum nem Besuch des Museums. Bis heute hat der Schwäbische Alter, von Werktag bis Sonntag und vom Fest bis zur Trauer. Albverein eine einzigartige Sammlung bäuerlicher Kleidung Nicht jede Form ist komplett vorhanden, aber dennoch, oder zusammengetragen, die fast lückenlos alle Hauptformen des gerade deshalb, wird deutlich wie vielfältig die Kleidung war ehemaligen Königreichs Württemberg umfasst. Zu seinem und wie sie sich durch die jeweiligen Modeeinflüsse gewan- hundertjährigen Jubiläum im Jahr 1988 eröffnete der Schwä- delt hat. Bänder, Hauben, Tücher und sonstiges Zubehör er- bische Albverein ein Museum für diese Sammlung. gänzen das Bild. Sie befindet sich seit 1988 im ohnteilW der 1799 erbauten Bau- mannschen Mühle. Im Anbau des Hauses befindet sich das Trachten im Wandel der Zeit Mühlenmuseum mit einer voll funktionsfähigen Getreide- Trachten sind Kulturgut, ein Stück Alltagskultur der bäuer- mühle. Beide Museen werden, mit Unterstützung der Stadt lichen Bevölkerung vom 18. bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Pfullingen, durch Mitglieder des Schwäbischen Albvereins, Nach dem Dreißigjährigen Krieg hatten die Bauern die Mög- OG Pfullingen, ehrenamtlich betreut. lichkeit, sich nach und nach ein eigenes Kleidungsverhalten zu schaffen. Diese Kleidung ist, wie die Mode von Adel und Vielfalt historischer Alltagsbekleidung Bürgertum auch, ein Spiegel ihrer Zeit. Die eine Original- Das Trachtenmuseum zeigt auf drei Stockwerken die Alltags- tracht gibt es nicht, auch wenn heute bei Heimatfesten ein kleidung der ländlichen Bevölkerung zwischen ca. 1750 und anderer Eindruck entsteht. Während einer sehr langen Zeit 1900. Das Gebiet Altwürttemberg, aus dem ein Großteil der bestand die Bekleidung der einfachen Bevölkerung aus ca. 180 Exponate der Dauerausstellung stammen, umfasste schlichten Hosen, Röcken und Hemden. Nur der Adel konn- Neckartal, Albvorland, Schwäbische Alb, das Gebiet um Ulm, te sich etwas Besseres leisten, sodass sich »Mode« zuerst nur in Härtsfeld mit Ellwangen, Hohenlohe, evangelisches und ka- diesen Kreisen entwickelte. Später war es dann auch dem neu tholisches Gäu, Filder und die Einzugsgebiete entstehenden Bürgertum möglich, sich bei der Kleiderwahl und Tübingen sowie die Bollenhuttracht, die Sankt George- nach der aktuellen Mode zu richten. Mitte des 18. Jahrhun- ner Tracht und die Tracht von Lehengericht. Es geht in der derts gab es noch strenge Kleiderordnungen, die nicht nur Dauerausstellung nicht darum hauptsächlich die schönsten festlegten, wer welche Stoffe nutzen durfte, sondern auch, was und kostbarsten Stücke zu zeigen, sondern um die Tracht die jeweilige Bevölkerungsgruppe dafür maximal ausgeben als Teil der Alltagskultur. Sie zeigt jeweils das Bild einer be- durfte. Das war eine wichtige Maßnahme, um die einzelnen stimmten Bevölkerungsschicht in einer bestimmten Zeit Stände deutlich voneinander abzugrenzen. Erst nach der

10 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 Schappel (oben rechts). Seidenmieder 18. Jh. (oben). Katholische Alb und Oberschwaben (Mitte rechts). Wechselformen der Betzinger Tracht (unten).

Französischen Revolution wurden diese Regeln abgeschafft. Dreiviertel der Bevölkerung gehörte dem untersten Stand an. Dazu gehörten auch die Bauern, die sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten eine »standesgemässe« Mode schufen. Nachhaltigkeit als Prinzip ermöglichte sukzessive Neuerungen Damals lebte man nachhaltig. Man achtete auf 18. Jahrhundert stilprägend für die bäuerliche Standeskleidung. Anfangs Qualität, und wo es nötig war wurde geflickt und bestimmten Dreispitz, Kniehosen, die vorwiegend rote Weste und lange ausgebessert. Alles wurde so lange weiter vererbt, offene Mäntel mit Knöpfen und Aufschlagtaschen das Erscheinungsbild bis es nicht mehr tragbar war. »Mit dem Alten das der Männer. Steife Schnürmieder mit Vorstecker und Goller in verschie- Neue erhalten« bestimmte täglich die Wahl der densten Macharten, andersfarbige weite Röcke und zum Teil schillernde Kleidung. Sie wurde mit Hilfe entsprechender Aus- Schürzen prägten die Frauentrachten im ganzen süddeutschen Raum. zier und Accessoires oder durch neue Einzelstücke In manchen Gebieten, z. B. in der Trachtenlandschaft zwischen Reutlin- schrittweise »modernisiert«. So setzte sich die Be- gen und Tübingen, haben sich diese Grundformen der Tracht bis ins 20. kleidung einer Person oft aus geerbten Teilen ver- Jahrhundert erhalten. In vielen Gegenden kam es allerdings im zweiten schiedensten Alters und wenigen neuen Stücken Drittel des 19. Jahrhunderts zu starken Veränderungen, vor allem bei der zusammen. Und doch lassen sich bei der bäuerli- Kleidung der Frauen und Mädchen. In Schnittform und Materialwahl chen Kleidung die Moden der jeweiligen Zeit deut- hatte die Mode des Biedermeier einen großen Einfluss. Schwere Tuche lich erkennen. Die Tracht ist langsam gewachsen. wurden durch leichtere, billigere Stoffe verdrängt. So wurden leichtere Sie hat die Anregungen und Bestandteile der ver- Mieder ohne Vorstecker und Schnürung aus klein gemusterten Stoffen gangenen Moden aufgenommen, integriert und so beliebt, deren weiter Ausschnitt mit buntem Band verziert wurde. Bei konserviert. Hier sind prägende Aspekte verschie- den Männern wird die Kniehose durch lange Hosen ersetzt. Bis zum dener Zeiten in immer wechselnden Kombinatio- Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kleidung nüchterner und dunk- nen und regionalen Ausprägungen verschmolzen. ler, Mieder waren weitestgehend hochgeschlossen, doch in den fein be- Zum Beispiel war die Kleidermode des Barock im stickten schwarzen Samtleible hat sich das Biedermeier erhalten. Um die

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 11 In der Mühle sind Arbeitstrachten zu sehen (oben). Trachten von der Schwäbischen Alb (unten). Hochzeitstracht, Katharina Bückle (rechts).

Jahrhundertwende bediente man sich noch einmal bei der städtischen man eine Vorstellung davon, wie es früher gewe- Mode, und so finden sich heute in den Nachlässen oft die für diese Zeit sen sein könnte. Ergänzt wird das Bild von einer typischen Frauenjacken als Zubehör zur Tracht. Zu den ältesten Stücken einzigartigen Spende, die die gesamte Kleidung im Museum gehört z.B. ein hellblaues Seidenmieder aus Eutingen. Ge- aus dem Besitz von Katharina Bückle (1916 – 2014) rade von den Eutinger Trachten sind in den Stilen des 19. Jahrhunderts aus Bernstadt (Alb-Donau-Kreis) umfasst. Darun- viele Stücke gut erhalten und ermöglichen es uns, anhand der Tracht ter ihr seidenes Hochzeitskleid in Schwarz, damals dieses Ortes die Veränderungen von Form und Material zu zeigen. An die übliche Hochzeitsfarbe. Die Tracht ist ein Teil Festtagen wurden zur Tracht kostbare Hauben – in Eutingen z. B. mit der Alltagsgeschichte unserer Heimat. Inzwischen Brokatstickerei – getragen. Im Alltag hingegen nutzte die Bäuerin je gibt es kaum noch Zeitzeugen, und so kann beim nachdem, was sie tat und wo sie hin wollte, verschiedene Kopftücher. Recherchieren nur noch auf schriftliche Quellen Lediglich bei Hochzeiten, Beerdigungen oder an Feiertagen wurde die oder Bilder zurückgegriffen werden, deren Infor- Tracht aufwendiger und kostbarer. Auch die Hauben wurden nur zu die- mationen aber nur teilweise der Realität entspre- sen Anlässen in der Kirche oder bei Familienfesten getragen. chen. Archivierung und Recherche sind ein großer Teil der Museumsarbeit. Die jährlich wechselnden Neuere Entwicklungen am und im Museum Sonderausstellungen bieten die Möglichkeit, ein- Seit 2011 ist das Museum Informationszentrum des Biosphärengebietes zelne Themen der Kleiderforschung aufzugreifen, Schwäbische Alb. Dadurch wurde es möglich, zwei Projekte umzuset- genauer zu untersuchen und vorzustellen. So wird zen. Zum einen eine interaktive Karte, auf der sich mittels eines Touch- in diesem Jahr in Urgroßmutters Wäscheschrank screens Informationen über Verbreitung und Bedeutung der Kleidungs- geschaut und unter anderem der Frage nachgegan- stücke abrufen lassen. Zum anderen lässt eine Audiostation die Trachten gen, was Frau damals unter dem Rock trug. buchstäblich sprechen. Mode, Dorftratsch und Hochzeit sind die drei Öffnungzeiten (Mai – Oktober): Sonn- und Feiertags Alltagssituationen, die da auf schwäbisch zu hören sind. Beim Anhören 14 – 17 Uhr. Führungen nach Vereinbarung ganzjährig dieser Dialoge, zwischen den verschiedensten »Albtrachten«, bekommt möglich. Kontakt: 0 71 21 / 70 30 41 01.

12 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 Warm-up zum Deutschen Wandertag 2022 Wir suchen SIE … Vielfältige Wanderhighlights rund um den »Tag des Wanderns« im Remstal … wenn Sie Teil der DWT-Community werden möchten. Beim Deutschen Wandertag vom 30. 7. – 7. 8. 2022 in Fellbach und im Freitag, 14. Mai 2021 Remstal warten vielfältige Aufgaben auf uns alle. Wir suchen ehrenamtli- Kommen – sehen – genießen – entspannen – erleben – erkunden che Mitarbeiter/-innen für das Wanderprogramm, für Koordination und Das alles ist am bundesweiten Tag des Wanderns in Schwäbisch Gmünd mit Organisation in verschiedenen Bereichen, vor allem im Fachbereich Fami- dem Schwäbischen Albverein und der Stadt Schwäbisch Gmünd möglich lien. Wir freuen uns, wenn Sie mit dabei sind! Weitere Infos bekommen Sie unter [email protected]. • Verschiedene Touren auf den Qualitätswanderwegen rund um Schwäbisch Gmünd Darüber hinaus setzt sich der DWT 2022 zum Ziel, auch Menschen mit Handicap Mitmachmöglichkeiten zu bieten. Daher suchen wir Ehrenamt- • Waldrallye für Familien liche als Wanderführer oder Wanderbegleiter, die ein Herz für Menschen • Let’s go – Gesundheitswanderungen – auch für Kids mit Behinderungen – seien es Hör- oder Sehbeeinträchtigungen, kognitive oder körperliche Handicaps – haben. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, • Natur erleben mit unserer Kräuterexpertin und Imkern Schulungsmöglichkeiten können angeboten werden. auf den Blühflächen

• Overnighterwanderung für Jugendliche

• Weitere Highlights sind in Planung Einladung zum Treffpunkt ab 10 Uhr im Remspark in Schwäbisch Gmünd 120. Deutschen Wandertag 2021 Ständig aktualisierte Informationen finden Sie auf nach Bad Wildungen unserer Homepage albverein.net oder dwt2022.de Der 120. Deutsche Wandertag lädt Coronabedingte Änderungen sind vorbehalten. in der Zeit vom 30. Juni bis 5. Juli 2021 unter dem Motto »wild.bunt.gesund« in die Erlebnisregion Edersee ein.

Unter www.deutscherwandertag2021.de erhalten Sie ausführliche Informationen dazu.

Das Orga-Team DWT2022 der Hauptgeschäftsstelle informiert Sie an dieser Stelle über aktuelle Themen rund um den DWT2022. Fragen und Anregungen gerne an die Emailadresse [email protected]. G. Stegmaier, Universität Tübingen G. Stegmaier, LAD . Steffen Chr

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Der Heidengraben auf der Vorderen Alb Ein außergewöhnliches archäologisches Großdenkmal Von Dr. Jörg Bofinger (LAD Baden-Württemberg) und Dr. Gerd Stegmaier (Uni Tübingen)

Auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb, nahe den drei osteuropäischen und mediterranen Raum. Obwohl der »Hai- Gemeinden , Hülben (beide Kr. Reutlingen) dengraben« bereits im 15. Jahrhundert erwähnt wird, geraten und (Kr. ), liegt eines der fas- die im Gelände noch gut sichtbaren Wälle erst Ende des 19. zinierendsten archäologischen Denkmale Europas: das spät- Jahrhunderts in den Fokus der Altertumswissenschaft. Die bis keltische »Heidengraben«. Mit einer Gesamtfläche heute gültige Einordnung als vorgeschichtliche Befestigungs- von knapp 18 km2 ist der Heidengraben die größte befestigte werke wird dem damaligen Landeskonservator Eduard Pau- Siedlung der keltischen Zeit auf dem europäischen Festland. lus d. J. verdankt. Bereits 1878 beschreibt er die »altgermani- In imposanter topographischer Situation am westlichen Alb- schen (oder keltischen) Schanzen«, wo »ein ganzes Volk samt trauf gelegen, schirmten seine mächtigen Befestigungswerke, Heerden und sonstiger Habe« Zuflucht fand. Durch Ausgra- aber auch die natürliche Schutzlage das Oppidum eindrucks- bungen im Auftrag und mit Finanzmitteln des Schwäbischen voll nach außen ab. Albvereins gelang es schließlich Friedrich Hertlein zu Beginn Der Begriff Oppidum geht dabei auf Gaius Julius Caesar zu- des 20. Jahrhunderts, die Wallanlagen in die spätkeltische Zeit rück, der die befestigten, stadtartigen Großsiedlungen der (2. und 1. Jh. v. Chr.) zu datieren und damit die Interpretation Kelten, wie er sie während seines Gallischen Krieges in den der Anlage als Oppidum im Sinne Caesars abzusichern. Jahren 58 – 51 v. Chr. belagerte, eroberte und als politische und wirtschaftliche Zentren kennenlernte, als Oppida (pl.) Die archäologische Erforschung des Großdenkmals »Hei- bezeichnete. Unter diesen Anlagen nimmt der Heidengra- dengraben« hat in jüngster Zeit mit den Geländeaktivitäten ben – nicht nur wegen seiner immensen Größe – eine ganz des Landesamtamts für Denkmalpflege und der niversitätU besondere Stellung ein. Aufgrund seiner geografischen Lage Tübingen einen neuen Höhepunkt erfahren, dem diverse kommt ihm als Mittler zwischen den beiden großen Fluss- Rettungsgrabungen infolge von Straßenbauarbeiten und systemen Mitteleuropas, dem Rhein und der Donau, eine Flurbereinigungsmaßnahmen der 1970er und 1980er Jahren weitreichende Bedeutung zu. Dies zeigt sich unter anderem sowie die Grabhügeluntersuchungen an der Nekropole am anhand zahlreicher Importe und Fernhandelsgüter aus dem »Burrenhof« in den 1980/90er Jahren vorausgingen.

14 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 1906 führte F. Hertlein mit Unterstützung des Schwä- bischen Albvereins eine Untersuchung im Bereich des »Tors F« des Heidengrabens durch (linke Seite, rechts). Grabhügelnekropole am Burrenhof, von der einige Hügel nach den Ausgrabungen wieder aufgeschüttet wurden und im Gelände deutlich zu erkennen sind (linke Seite, oben). Luftbild der Grabungsflächen im Jahr 2016 im Bereich der Grabhügelnekropole am Burrenhof (linke Seite, unten).

Airborne Laserscan des Heidengrabenareals mit Markierung der erhaltenen Wallabschnitte, Lage des Grabhügelfeldes beim »Burrenhof« und Eintrag der heutigen Ortschaften Grabenstetten, Erkenbrechts- weiler und Hülben (rechts). www.lgl-bw.de und LAD www.lgl-bw.de

Die frühen Kelten: Siedlung und Grabhügel gungswerke, Grabenverläufe und Wallabschnitte sowie die Das spätkeltische Oppidum Heidengraben datiert in die Zeit zugehörigen Toranlagen, die das Interesse von geschichtsinte- um 100 v. Chr. Die Wurzeln der Besiedlungsgeschichte rei- ressierten Wandertouristen und Altertumsforschern auf sich chen in der Region am Heidengraben aber sehr viel weiter zogen und dem »Heidengraben« seinen Namen gaben. Insge- zurück. Funde der Alt- und Jungsteinzeit belegen, dass das samt 10 km lang waren einstmals die mächtigen Holz-Erde- Gebiet bereits während dieser frühen Zeitabschnitte immer Mauern (sog. Pfostenschlitzmauern) und weiteren Befesti- wieder aufgesucht wurde. Die ersten Siedlungen und Gräber gungen, die während der Spätlatènezeit, im späten 2. Jh. v. Chr. stammen dann aus der mittleren Bronzezeit (Mitte 2. Jahr- errichtet wurden. Sie dienten der Sicherung der Engstellen tausend v. Chr.). Gegen Ende der Bronzezeit verdichtet sich auf der Albhochfläche an strategisch bedeutsamen Punkten. das Fundstellenbild weiter. Ab 1.000 v. Chr. kommt es dann Acht Tore (A bis H) ermöglichten den Zugang zum Oppdium. auch im Bereich des Gräberfelds beim Burrenhof erstmals Tor G bei Erkenbrechtsweiler wurde nach seiner Ausgrabung zur Anlage kleiner Brandgrubengräber, die der sogenannten wieder teilrekonstruiert. Bei Tor F am Burrenhof vermitteln Urnenfelderkultur zugerechnet werden. Zwischen 800 und die beiden heute noch als Wälle erhaltenen Torwangen die 450 v. Chr. entwickelt sich, während der frühen Eisenzeit, aus beeindruckende Dimension der ehemaligen Toranlage. diesem kleinen Bestattungsplatz ein ausgedehntes Gräber- Imposant präsentiert sich auch heute noch das einstige Sied- feld mit mind. 30 mächtigen Grabhügeln. Darin fanden sich lungszentrum des Heidengrabens, die sogenannte »Elsach- zahlreiche Bestattungen der frühkeltischen Hallstattkultur, stadt«, deren 170 Hektar großer Innenraum durch eine separa- die neben Schmuck aus Bronze, Eisen, Gold und Gagat auch te Mauer und einen doppelten Graben befestigt war. kunstvoll gefertigte Keramik und Waffen enthielten. Ein vier- Als überregionale Zentralorte hatten die Oppida im spätkelti- rädriger Wagen weist darüber hinaus auf die Bestattung ei- schen Siedlungsfüge unterschiedliche Funktionen und erfüll- nes ranghohen Angehörigen der frühkeltischen Elite hin, der ten sowohl politische wie auch wirtschaftliche und religiöse hier mit seinen Statussymbolen beigesetzt wurde. Funktion. Sie waren Produktionszentren und Handelskno- Mit dem Beginn der spätkeltischen Zeit, im zweiten Jahrhun- tenpunkte und somit Umschlagplätze innerhalb eines eu- dert vor Christus, übernimmt das Gräberfeld eine weitere ropaweiten Netzes. Als Versammlungsplätze mit rituellen wichtige Funktion. So wird der Bereich der Nekropole zu Einrichtungen und Kultbauten stellten sie vor allem für die einem weitläufigen Kultareal mit Opfergruben und Graben- weitere Umgebung einen regionalen Bezugspunkt dar und anlagen ausgebaut. Als bedeutender Ort des gemeinsamen waren gleichzeitig Zentralorte mit politisch-administrativer Toten- und Ahnengedenkens sowie der kollektiven Identitäts- Macht, die bis zu mehreren tausenden Menschen Wohnort bildung hat der über Jahrhunderte hinweg genutzte Ritual- und Schutz boten. und Bestattungsplatz letztlich entscheidenden Anteil an der Gründung des Heidengraben. Die Lebensgrundlage der Kelten war, wie in allen vormoder- nen Gesellschaften, die Landwirtschaft. Hierfür finden sich Eine keltische Großstadt? am Heidengraben, im Vergleich zur restlichen Schwäbischen Schon immer waren es aber vor allem die zum Teil noch sehr Alb, recht günstige klimatische Bedingungen und gute Böden. gut erhaltenen, mächtigen und weithin sichtbaren Befesti- Im Fundmaterial des Heidengrabens weisen neben unspekta-

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Grabbeigaben der jüngeren Hallstattzeit, ca. 650 – 450 v. Chr., aus der Nekropole am Burrenhof: eiserne Lanzenspitzen, Gewandspangen und Anhänger aus Bronze (oben). Teilrekonstruierte Toranlage, »Tor G«, nördlich von Erken- brechtsweiler (oben rechts). Digitale Rekonstruktion der mächtigen Befestigungsanlagen der Elsachstadt mit Pfos-

tenschlitzmauer, doppeltem Graben und Tor A (rechts). Dieter Hagmann, 3dmuseum.eu kulären Keramikscherben auch zahlreiche Objekte Erkenbrechtsweiler. Gleichzeitig werden die exponierten Spornlagen auf Metallhandwerk und eine lokale Herstellung am Albrand mit Festungen wie der Burg Hohenneuffen oder der Burg von Glasschmuck hin. Als Zahlungsmittel dienten Hofen östlich von Grabenstetten versehen. Auch deren Geschichte hat Münzen, aber auch Tauschhandel war an der Ta- Spuren im Boden ihres Umfelds hinterlassen: ein Münzschatz, der 2018 gesordnung. Der Fund einer einarmigen Balken- unweit des Hohenneuffens zu Tage kam, kann möglicherweise mit Bela- waage für Gewichte von bis zu 150 – 200 kg zeigt, gerungen im 16. Jahrhundert während des Bauernkriegs in Verbindung welche Warenmengen und -massen hier zum Teil gebracht werden. Nach wie vor ungeklärt sind der Charakter und die umgeschlagen wurden. Als Luxusgüter gelangten Datierung der Befestigung an der »Bassgeige« und des »Beurener Fels« darüber hinaus, zwischen 130 und 90 v. Chr., große durch eine Tuffsteinmauer. Hier, wie an zahllosen anderen Stellen, bie- Mengen italischen Weins und bronzenes Trinkge- ten sich Ansatzpunkte für weitere gezielte Geländeforschungen, die in schirr an den Heidengraben, die aber wohl nur ei- Zukunft sicher noch manch neue Entdeckung ans Tageslicht bringen ner reichen Oberschicht vorbehalten waren. werden.

Zu Beginn des 1. Jh. wird der Heidengraben (wohl »Erlebnisfeld Heidengraben« – Vermittlung friedlich) aufgegeben und verlassen. Dies könnte und Inwertsetzung des kulturellen Erbes im Zusammenhang mit den Wanderungen der Als Kultur- und Landschaftsdenkmal von europäischem Rang ist der germanischen Kimbern und Teutonen geschehen Heidengraben heute ein wichtiger Bestandteil des UNESCO-Biosphä- sein, denen sich bekanntermaßen auch keltische renreservats sowie des UNESCO-Global Geoparks Schwäbische Alb. Be- Stämme anschlossen. reits vor mehreren Jahren haben sich daher die Gemeinden Hülben, Gra- benstetten und Erkenbrechtsweiler gemeinsam auf den Weg gemacht, Nach den Kelten? dieses einmalige kulturhistorische Erbe einer breiten Öffentlichkeit, Nach dem Ende der keltischen Besiedlung dauer- nachhaltig und mit Hilfe modernster Medien zugänglich zu machen. te es rund 200 Jahre bis in römischer Zeit erneut Unterstützung erhielten die Kommunen der »Region am Heidengra- Menschen in größerer Zahl wieder auf der Heiden- ben« dabei durch das Land Baden-Württemberg, das Bundesprogramm grabenhochfläche sesshaft wurden. Im Früh- und »Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland«, die Hochmittelalter kommt es dann zur Gründung Landkreise Esslingen und Reutlingen sowie durch LEADER Mittle- der heutigen Orte Grabenstetten, Hülben und re Alb und das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Erster Meilenstein

16 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 C. Schwarzer, LAD C. Schwarzer, P. Frankenstein/H. Zwietasch © Landesmuseum Württemberg Stuttgart Zwietasch Frankenstein/H. P. LAD C. Schwarzer,

Achsnagel eines spätkeltischen Streitwagens. Das figür- Spätkeltische Glasperlen aus dem Oppidum lich ausgestaltete Stück aus Bronze und Eisen – heute Heidengraben, die dort wohl auch hergestellt im Landesmuseum Württemberg ausgestellt – wurde als wurden (oben). Keltische Bronze- und Silber- Einzelfund im Umfeld des Heidengrabens gefunden und münzen aus dem Oppidum Heidengraben (Mit- dient als Leitsymbol für den archäologischen Wanderweg, te). Erkenbrechtsweiler, Wald »Sand«. Auswahl der die wichtigsten Stationen am Heidengraben verbindet der Silbermünzen, die möglicherweise im Zuge und erschließt. kriegerischer Handlungen am Hohenneuffen im frühen 16. Jahrhundert in den Boden gelangten und wichtiger Bestandteil der Gesamtkonzeption (unten). . Mühleis Y

/ ist dabei der multimediale »Kelten-Erlebnis-Pfad«, der bereits Anfang 2021 begeh- und erlebbar sein LAD wird. Der ca. 6 km lange Weg ist barrierearm bzw. barrierefrei und führt entlang von neun Stationen durch das spätkeltische Oppidum. Die Besucher- Praktische HInweise lenkung und Informationsvermittlung erfolgt mittels einer eigens konzipierten App, die kosten- Die Geländedenkmäler am Heidengraben sind durch den neuen multimedialen frei für alle Besucherinnen und Besucher über die Kelten-Erlebnis-Pfad (www.kelten-erlebnis-pfad.de) und einen längeren, Homepage www.kelten-erlebnis-pfad.de abrufbar gut beschilderten Wanderweg (Achsnagelweg) erschlossen. Eine aktuelle ist. Die bis dato einmalige App bietet zahlreiche Beschreibung mit Übersichtskarte findet sich im Heidengraben-Führer (D. Ade u. digitale 360-Grad-Rekonstruktionen, Luftbild- a., Der Heidengraben – ein keltisches Oppidum auf der Schwäbischen Alb. Führer zu aufnahmen sowie spannende Hörspiele und Vi- archäologischen Denkmälern in Baden-Württemberg 27 [Stuttgart 2012]). deoanimationen die, gemeinsam mit virtuellen 3D-Darstellungen, die Vergangenheit des Heiden- Keltenmuseum Grabenstetten, Böhringer Straße 7, 72582 Grabenstetten grabens – für Groß und Klein – wieder zum Leben Öffnungszeiten: Mai – Oktober So. 14 – 17 Uhr (Führungen nach Vereinbarung) erwachen lassen. Darüber hinaus soll zukünftig im Kontakt: Förderverein Heidengraben e.V., Böhringer Straße 7, Bereich des Gräberfelds beim Burrenhof ein inno- 72582 Grabenstetten, 0 73 82 / 3 87 oder 93 68 16 vatives und mit modernster Medientechnik aus- [email protected] | www.kelten-heidengraben.de gestattetes Besucher- und Informationszentrum entstehen, das im Rahmen der Kulturkonzeption Intensiv um die Entwicklung des Heidengrabens kümmert sich die ehrenamt- »Keltenland Baden-Württemberg« das einmalige liche Initative FAKT e.V. (Förderverein für Archäologie, Kultur und Tourismus), historisch-kulturelle Erbe der »Region am Heiden- die für ihr Engagement 2012 mit dem Archäologiepreis Baden-Württemberg graben« präsentiert und mit weiteren herausragen- ausgezeichnet wurde. den Keltenstätten im Land Baden-Württemberg verknüpft. Aktuelles unter: www.fakt-heidengraben.de

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 17 LAD. A. Drescher Foto:

Die Heuneburg Ein herausragendes frühkeltisches Machtzentrum in Oberschwaben Von Dr. Leif Hansen, Dr. Quentin Sueur, Dr. Roberto Tarpini und Prof. Dr. Dirk Krausse LAD im RP Stuttgart

Bei der Fahrt durch das obere Donautal fällt dem aufmerk- schaftszentren nördlich der Alpen. Ausschlaggebend für die samen Beobachter zwischen Sigmaringen und Riedlingen Wahl des Standortes war die geographisch günstige Lage ober- auf der Höhe von Herbertingen eine weiße Mauer ins Auge, halb der Donau, einer der wichtigsten ost-west-verlaufenden die sich im Norden über dem Tal erhebt. Vor 2.600 Jahren Verkehrsadern in der damaligen Zeit. Sehr wahrscheinlich stand auf diesem »Heuneburg« genannten Geländesporn war die junge Donau etwa ab hier mit Booten und Flößen ein bedeutendes frühkeltisches Machtzentrum. Heute sind ganzjährig zu befahren. Die archäologischen Funde von der ein Teil der Befestigungsmauer und einige Gebäude rekon- Heuneburg belegen zudem, dass auch Kontakte in den Nor- struiert und können im archäologischen Freilichtmuseums den und in den mediterranen Süden bestanden haben. Vor Heuneburg besichtigt werden, das in den nächsten Jahren zu diesem Hintergrund wird verständlich, dass an dieser Stelle einer Keltenerlebniswelt ausgebaut werden soll. um 600 v. Chr. eines der bedeutendsten frühkeltischen Zent- Seit 1950 fanden an der Heuneburg fast ununterbrochen ren nördlich der Alpen entstand. systematische Ausgrabungen und Prospektionen durch die Universität Tübingen und das Landesamt für Denkmalpflege Der dicht und regelmäßig bebaute Burgberg war mit einer (LAD) statt. Die Untersuchungen der letzten 20 Jahre durch aus dem Mittelmeerraum inspirierten Architektur in Form das LAD, die sich vor allem dem näheren und weiteren Um- einer Mauer aus luftgetrockneten Lehmziegeln und mehre- land des eigentlichen Burgbergs widmeten, haben zu enor- ren bastionsartig vorspringenden Türmen effektiv befestigt men Fortschritten geführt und das Bild der frühkeltischen und thronte als Machtdemonstration ersten Ranges auch Besiedlung stark verändert. weithin sichtbar über dem Donautal. An diese »Akropolis« schloss sich im Westen und Norden die ca. 1,5 ha große Vor- Machtdemonstration ersten Ranges burg an, die mit Graben, Wall, Palisade und einem monu- Das etwa 3 ha große Plateau der Heuneburg wurde um mentalen Tor ebenfalls repräsentativ geschützt war. Akropolis 620 v. Chr. befestigt und entwickelte sich in den nachfolgen- und Vorburg bildeten jedoch lediglich den Kernbereich, dem den Jahrzehnten zu einem der wichtigsten Macht- und Wirt- in der ersten Hälfte des 6. Jh. v. Chr. westlich die über 100 ha

18 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 LAD.Courtial Faber Grafik:

Luftbild der an der Donau gelegenen Heuneburg mit dem Freilichtmu- seum (linke Seite). Die Heuneburg um 600 v. Chr. mit Akropolis, Vorburg und Außensiedlung (oben). Die eindrucksvolle Toranlage der Heuneburg- Vorburg mit den Bastionen der Lehmziegelmauer im Hintergrund (rechts).

große Außensiedlung vorgelagert war, die man durch Wall- Graben-Systeme befestigte und in Quartiere untergliederte. Schätzungsweise gab es zu dieser Zeit zwischen 4.000 und 5.000 Einwohner auf dem Burgberg, in der Vorburg und in der Außensiedlung.

Auf der Akropolis lebten die Menschen dichtgedrängt in LAD.Courtial Faber Grafik: relativ kleinen und gleichförmigen Häusern und sogar die Lehmziegeltürme der Befestigungsmauer waren bewohnt. In die mit den neuesten mediterranen Techniken und Moden der Außensiedlung gab es dagegen z. T. große Repräsentati- durchaus vertraut waren. Von Reichtum und Machtanspruch onsbauten mit einer Grundfläche von bis zu 320 m2. Auf dem zeugen auch die zugehörigen Gräberfelder, die im Umfeld Burgberg und in der Außensiedlung befanden sich Werkstät- der Stadt angelegt wurden. Neben den Großgrabhügeln der ten, in denen u. a. Metalle, Ton, Textilien, Knochen, Geweih, sozialen Elite, der beispielsweise Goldschmuck, Bronzegefä- Bernstein, Koralle und Ölschiefer verarbeitet wurden. Die ße oder vierrädrige Wagen mit in die Gräber gegeben wurde, Fülle des Fundmaterials aus den noch heute bis zu 4 m mäch- findensich in den Nekropolen ebenso kleinere Hügelgräber tigen Siedlungsschichten des 6. und 5. Jhd. v. Chr. lässt keinen mit bescheidenerer Grabausstattung sowie einfache Brand- Zweifel am Reichtum dieses stadtähnlichen Zentrums und gräber. Eine Neuentdeckung stellt das reich ausgestattete seiner Bewohner. Dieser auf neuen Organisationsformen, Be- Prunkgrab der 583 v. Chr. verstorbenen Dame aus Hügel 4 der völkerungswachstum, technischen Innovationen, Austausch »Bettelbühlnekropole« dar. Die Beigaben belegen zahlreiche und Handel basierende wirtschaftliche Aufschwung zog of- Kontakte in den Norden, in das Südostalpengebiet sowie in fensichtlich spezialisierte Handwerker und Händler aus an- den italischen Raum. Im Oktober 2020 wurde in 100 m Ent- deren Teilen der antiken Welt an. Neben Baumeistern waren fernung eine weitere Prunkbestattung in einem 80 Tonnen auf der Heuneburg Bronzegießer und Goldschmiede tätig, schweren Block geborgen.

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 19 LAD. Christoph Steffen/Markus Steffen Foto: LAD. Foto: Y. Mühleis LAD. Y. Foto:

Blechstreifen und Drahtreste aus Gold belegen Werkstät- ten auf der Heuneburg, die filigranen Goldschmuck wie die Kugeln aus der Bettelbühlnekropole herstellen konnten. Zeiten des Umbruchs Um 530 v. Chr. führte ein Brandereignis zu großen Veränderungen an der Heuneburg. Die teilwei- se zerstörte Lehmziegelmauer wurde durch eine in traditioneller Technik ausgeführte Mauer aus Holz, Steinen und Erde ersetzt. Auch die Sied- lungsstrukturen auf dem Burgberg und in der LAD.Abele. Kartengrundlage J. Grafik: LGL Vorburg wandelten sich grundlegend. Während auf der Oberburg gehöftartige, voneinander abge- grenzte Anwesen mit teilweise großen Repräsen- Bergung einer frühkeltischen Grabkammer der Bettelbühlnekropole im Herbst 2020 tationsbauten entstanden, war nun das Vorburg- (oben). Das Umland der Heuneburg mit weiteren Höhensiedlungen, ländlichen offenen areal sehr dicht besiedelt. Diese Veränderungen Siedlungsstellen und Grabhügeln der frühkeltischen Zeit. Die in den letzten Jahren dürften jedoch nicht allein auf das Brandereignis untersuchten Fundorte sind namentlich hervorgehoben (unten). zurückzuführen sein, denn etwa zeitgleich kam es zur Aufgabe der riesigen Außensiedlung der Heu- neburg, auf deren Ruinen gegenüber dem Tor zur Vorburg vier Großgrabhügel errichtet wurden. Die Forschungen im Umland der Heuneburg Ausgrabungsergebnisse sprechen dafür, dass Teile Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geför- der Elite ihren Wohnsitz aus dem Bereich der Au- derten und auf insgesamt zwölf Jahre Laufzeit ausgerichteten Lang- ßensiedlung auf die Akropolis verlagerten und die fristprojektes wird seit 2014 die frühkeltische Besiedlungs- und Kul- dort ursprünglich ansässigen Bewohner, darunter turlandschaftsentwicklung in einem Umkreis von etwa 20 km um die viele Handwerker, in die Vorburg verdrängten. In Heuneburg durch das LAD untersucht. Neben offenen ländlichen Sied- dieser Form existierte die Heuneburg bis in die ers- lungen werden vor allem weitere im Umland befindliche Höhenbefes- te Hälfte des 5. Jh. v. Chr. weiter. Ihren Zenit als be- tigungen erforscht. Es stellte sich die Frage, in welcher Beziehung diese herrschendes Zentrum nördlich der Alpen dürfte Anlagen zueinander und zur Heuneburg standen. Inzwischen zeichnet sie jedoch um 530 v. Chr. eingebüßt und an andere sich ab, dass es sich um ein zusammenhängendes ausgedehntes Befesti- aufstrebende Machtzentren abgegeben haben. gungs- und Siedlungssystem handelte.

20 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 LAD. Foto: ArcTron 3D GmbH LAD. ArcTron Foto:

Blick in den 5 m tiefen Schacht auf der Alte Burg (links). Bronzenes Reiterfigürchen aus einem Grabhügel in Unlingen.

L. 9,2 cm (rechts). LAD. G. Neumann Foto:

Eine der bedeutendsten dieser Höhenbefestigungen stellt die nachgewiesen werden konnte, liegt die Vermutung nahe, dass etwa 9 km nordwestlich der Heuneburg am Rand der Schwä- wir mit der Alte Burg das zugehörige Zentralheiligtum fassen, bischen Alb gelegene Alte Burg bei Langenenslingen dar. in dem möglicherweise auch sportliche Aktivitäten stattfan- Bei einer ersten Untersuchung im Jahr 1894 kam ein in den den. Ein weiterer Fundplatz, dessen Bedeutung sich erst seit Fels eingetiefter Schacht zutage, in dem sechs menschliche wenigen Jahren herauskristallisiert hat, stellt der markante, Skelette übereinander gelegen haben sollen. In den Jahren landschaftsprägende Kegel des Berges Bussen bei Offingen 2006 – 2007 wurde der etwa 5 m tiefe Schacht erneut archäolo- dar. Die seit 2019 auf dem Berg laufenden Grabungen bele- gisch untersucht. Dabei kamen noch rund 50 Fragmente von gen für die Metallzeiten inzwischen ein interessantes Wech- menschlichen Knochen zutage, die in das 4. – 3. Jh. v. Chr. da- selspiel zwischen der Heuneburg und dem 13 km entfernten tiert werden konnten. Dieser Befund ist für den südwestdeut- Bussen. Die bisherigen Funde und Befunde sprechen dafür, schen Raum völlig ungewöhnlich. Es handelt sich bei diesen dass die Heuneburg zwischen 1600 – 1100 v. Chr. als überregi- Deponierungen menschlicher Skelette offensichtlich nicht onales Zentrum fungierte. Von 1100 bis 620 v. Chr. verlagerte um reguläre Bestattungen, sondern um den Niederschlag sich der Machtsitz dann auf den Bussen, um danach bis ca. kultischer Aktivitäten, wobei der Gedanke an Menschenop- 450 v. Chr. wieder auf die Heuneburg zu wechseln. fer naheliegt. Dass der Bussen in der frühkeltischen Zeit eine wesentliche Die seit 2014 durch das LAD durchgeführten Grabungen auf Rolle spielte, zeigen auch Funde von Unlingen, die 2016 etwa der Alte Burg haben gezeigt, dass der gesamte Bergsporn in 3,5 km nordwestlich des Berges bei Baumaßnahmen zutage frühkeltischer Zeit in erheblichem Maße umgestaltet wurde. kamen. Es handelt sich um drei Grabhügel, die insgesamt Um eine ebene Oberfläche zu schaffen, wurde die Hochfläche fünf Bestattungen bargen. Die Funde decken eine Zeitspanne eingeebnet bzw. aufplaniert. Ferner versteilte man die Hän- von ca. 700 bis 450 v. Chr. ab, sind also teils gleichzeitig mit ge und verbreiterte das Plateau unter gewaltigem Aufwand, dem Machtzentrum an der Heuneburg, teils jedoch auch äl- woraus der heutige regelmäßige zungenförmige Umriss re- ter. Hervorzuheben ist eine bronzene Statuette eines Reiters sultiert. Im Nordosten schützte die Alte Burg ursprünglich auf einem Doppelpferd, die aus einem Wagengrab stammt. eine gigantische, 13 m starke und mindestens 10 m hohe Zwei- Die besten Vergleiche zu den Pferdeköpfen finden sich in schalenmauer, der ein tiefer Graben vorgelagert war. An der Zentral- und Oberitalien und datieren in die zweite Hälfte Innenseite dieser mächtigen Mauer schloss sich im rechten des 8. und die erste Hälfte des 7. Jh. v. Chr. Winkel eine 6 m starke weitere Trockenmauer an. Zudem wur- Unser Bild der Heuneburg hat sich in den letzten zwei Jahr- den Terrassen, zwei Vorwälle und eine um den Berg laufende zehnten durch neue Ausgrabungen und intensive Forschun- Befestigung aus einem Wall mit innenliegendem Graben an- gen radikal verändert. Es hat sich gezeigt, dass die vermeint- gelegt. Es ist offensichtlich, dass wir mit der monumentalen liche kleine Anlage auf der Akropolis nur der innerste Kern Anlage keine profane Befestigung vor uns haben. Vielmehr einer weitaus größeren Siedlung mit mehreren tausend Ein- deuten die Ausgrabungsergebnisse auf eine Funktion als Ver- wohnern war. Die bisherigen Forschungen im Rahmen des sammlungs- und Kultplatz hin. Die langgestreckte Form der Langfristprojektes haben darüber hinaus zahlreiche neue Alte Burg mit abgerundeter Schmalseite erinnert ferner an und z. T. überraschende Aspekte der frühkeltischen Besied- die Grundrisse antiker Bahnen für Pferde- bzw. Wagenren- lung im weiteren Umfeld der Heuneburg hervorgebracht. nen. Die bisher vorliegenden Ergebnisse sprechen dafür, dass Es zeichnet sich ab, dass die Heuneburg ein wahrscheinlich es sich bei der Alte Burg gleichsam um ein architektonisches über 1.000 km² großes Gebiet mit Gräberfeldern, weiteren »Gesamtkunstwerk« handelte. Da auf der Heuneburg und in Höhensiedlungen, Weilern, Dörfern, Straßen und Kult- bzw. ihrem engeren Umfeld bislang kein frühkeltischer Kultplatz Versammlungsplätzen kontrollierte.

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 21 • Blätter desSchwäbischen22 •Blätter Albvereins •1 Woher fürdieEisenprodukte? kamderRohstoff Von Dr. Hans-JoachimBayer, Dipl.-Geologe Die Keltenzeit warEisenzeit Das EisenderKelten vonderSchwäbischenAlb Handelsb Produkte ausEisengefunden, welche von denKelten inhoherKunstfer Frankreich imSalzburgerLand(Hallstatt, oder Mitterberg), findetsich Regionen Europas, wie zumBeispieldersüdlichen Fränkischen Alb, in Raum reichlich. Eswaren wohl eherhochwertige Produkte ausEisen, Produkte dafüreinzutauschen. gute Funde inderHeuneburgbezeugen Die schweren Erzefür eiserneProdukte hatmanvor 2.500Jahren nicht Die Schwäbische reich ankeltischen Albistbesonders Stättenwie Vier Mit denK Mittelmeerraum unterhielten. Wer pflegte, solcheHandelsbeziehungen Schon ab500Jahre len StellenderSchwäbischen Albweiß manauch, dassdieKelten große len. welche Produkte Doch konnten dieKelten von derSchwäbischen intensiv Salz untertage gewonnen, sondern auch Kupfererze abgebaut musste seinenHandelspartnernetwas Besonderes anProdukten bieten, haben. DieseKupfererze, zumBeispielvon Mitterberg, waren sehrge auf derAlb, wie z. und F antike Raumundzuanderen indengriechischen Beziehungen Fernzie über große Entfernungenüber transportiert, hingegen dieEndprodukte die Kelten hinterlassenhaben. Invielen derkeltischen Anlagenwurden eine ähnlicheDichteankünstlichenGeländestrukturen, welche uns die durch ihre QualitätundHärteauffielen. damit dieseaucheinenAnreiz hatten, wiederum ihrerseits hochwertige dem eckschanzen, Grabhügeln, Wallanlagen, keltischen Fürstensitzen wie tigkeit wurden. undQualitäterarbeitet Von denAusgrabungen anvie sein, diesegab esinder Antike immediterranen undorientalischen schon. AusdemSalzburgerLandistbekannt, dassdieKelten nichtnur Ipf ränkischen Albanbieten?Stoff oder der Heuneburg,oder ja ganze Keltenstädte gab (Oppida) es e ziehungen bisindenOstseeraum undvor allemauchinden elten b

B. dieElsachstadtb egann bei unsdieEisengewinnungegann und-nutzung. bei

v.

Chr. waren dieseinunserer Regionrecht intensiv.

/2021 e alleinekönnenesnichtgewesen ei Grabenstetten. Nurinwenigen Ehemalige Bohnerzgruben beiMichelfeld (naheBopfingen)aufdemHärtsfeld - - - - - Alb, wo dieVerhüttungsplätze fürdasEisenerznur Albvorland, SchmelzplätzeaufderAlbhochfläche Eck, SigmaringenundSigmaringendorf, Veringen Begleitlehmvorkommen auffallenmussten. Von fläche undeinigedonaunaheBereiche amSüdrand sindgerade einigeRegionenderAlbhoch Dabei Meter v wenige Kilometerentfernt zufinden waren. Auf Stollen undSchächtenabgebaut. DaErzschwer Schlack ist und Nebengesteine undBeimengungsmetalle ist undNebengesteine möglichst gering nau erkundetworden, siewurden inuntertägigen mige bzw. Eisenerz-Konkretionen, bohnenförmige nannten Bohnerz-Vorkommen, dassindkugelför ze fürdieKupfergewinnung nurwenige Hunderte und diedurch dieintensiven ocker- bisrotfarbigen und auf der Donauseite derAlbhingegenwurdenund aufderDonauseite rer ZeitmitdenEisenerz-Fundstätten undVerhüt bislang weniger undbearbeitet. ausgegraben der Region um Lipptingen über Neuhausen ob der RegionumLipptingen über enthält, diedamalsnichtverwertet werden konn die der Schwäbischen Albhatmansicherst in jünge der Sch den Eisenerz- den. EineähnlicheSituationkennt manauchvon ten, hatmandenTransportweg derErz-Rohstoffe tungsplätzen beschäftigt. Zufallsfunde von Eisen- stadt undVeringendorf, Bingen, Langenenslingen, nester on denAbbauortenentf en führtenzuSchmelzplätzenimdir w äbischen Alb besonders reich ansoge äbischen Albbesonders -, flecken- bzw. lagenweise vorkommen G ewinnungsorten derFränkischen gehalten, sodass dieSchmelzplät sodass ernt gefundenwur ekten ------Dr. Hans-Joachim Bayer Typische Bohnerzkügelchen am Rand einer Pinge, vom Regen herausgewaschen (Ast: 5 cm Durchmesser), Michelfeld (oben).

Bohnerzgrube südöstlich von Veringenstadt – hier kam das Erz auch in Karstschlotten vor, die bis in 10 m Tiefe beräumt wurden (rechts).

Zwiefalten, bis hin zur Härtsfeldregion um Nattheim, Oggen- gegeben war und auch im Albvorland Eisenerz in bestimm- hausen, Michelfeld, Unterriffingen und vielen anderen Orten ten Gesteinsbänken des Braunen Jura angereichert vorkommt, kommen diese klein- bis großfleckigen Bohnerze vor. Was so war für die Kelten die Schwäbische Alb so etwas wie ein für die damalige Zeit besonders wichtig war, war die leichte großer und interessanter Lagerstättenbezirk auf Eisenerz. Die Verhüttbarkeit dieser Eisenerze. Sie bestehen im wesentlichen Schwäbische Alb und die Fränkische Alb waren somit für die aus Eisen-Oxiden und -hydroxiden, besitzen zudem einen Kelten eine ganz wichtige Region zur Gewinnung von Ei- leichten Kalkgehalt und waren in Rennöfen leicht erschmelz- senerzen, zum Erschmelzen dieser Erze, zur Herstellung von bar. Diese Vorkommen hatten noch einen ganz anderen, für Eisen, sowie zur Erschaffung von hochwertigen Eisenproduk- damalige Zeiten wichtigen Vorteil, sie waren leicht zu ge- ten hieraus. winnen, denn sie waren ergrabbar. Es musste also kein har- tes Gestein gelöst werden, sondern es konnte mit Schaufeln Heutige Sicht auf die Bohnerzvorkommen und hackenförmigen Werkzeugen die natürliche Mischung Jede Zeitspanne hat eine eigene Betrachtungsweise auf Roh- aus Erzkügelchen und Lehm abgegraben werden. Der Lehm stoffvorkommen, was früher einmal wichtig und groß war, musste allerdings von den Erzbohnen abgewaschen werden, erscheint manchmal in der heutigen globalen Welt winzig was in der Regel an flachen Stellen von Flussufern erfolgte. und klein. Das gilt natürlich auch für die Eisenerzvorkom- Die Erzkügelchen konnten danach direkt mit Schichten von men der Schwäbischen Alb. In der Keltenzeit waren die Bohn- Holzkohle in Rennöfen aus Lehm zu Eisen erschmolzen wer- erzvorkommen jedoch absolute Reicherzlagerstätten, die den. Wenn man bedenkt, dass auf etwa einem Drittel der ge- eine einfache Gewinnung ermöglichten und zudem eine samten Albhochfläche die Chance zur Bohnerz-Gewinnung gute Verhüttung erlaubten. Heute weiß man, dass im Bohn-

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 23 Im Grubenfeld von Michelfeld bei Bopfingen. Eisenerz und einen hervorragenden Töpferlehm, der die Herausformung von sehr hochwertigen Keramikprodukten ermöglichte (und auch den Bau von Rennöfen). Weitere Vorteile kamen auf der Schwäbischen Alb in der Zeit vor 2.500 Jahren hinzu. Der Waldreichtum diente auch der erz auch in kleinen Nebenanteilen Mangan- und Herstellung von Holzkohle – diese war sowohl für den Verhüttungspro- Vanadiumsgehalte existieren und Eisenvergütungs- zess in den Rennöfen als auch für Schmiedefeuer zur Bearbeitung des elemente damit schon im Erz enthalten sind (in erzeugten Eisens sehr wesentlich. Holz war so reichlich vorhanden und vielen Lagerstätten würde man sich dies heute nutzbare Wasserwege gab es vor allem auf der Donauseite der Alb. Die sehnlich wünschen). Betrachtet man die Eisenerz- Nebenflüsse der Donau, wie zum Beispiel die Lauchert und die Brenz, vorkommen der Schwäbischen Alb, so wird eine aber auch die Donau selbst, ermöglichten mit ihrem geringen Gefäl- besondere Nähe zu keltischen Viereckschanzen le ein sicheres Transportieren von Holz, Holzkohle, Töpferlehmen und und Grabhügeln auffällig. Viele Erzvorkommen vielen anderen Handels-Produkten. Solche Wasserwege als Verkehrs- sind regelrecht von Viereckschanzen umrahmt, wege ermöglichten sogar den Transport größerer Güter und sperriger und in der Nähe von Bohnerzfeldern findet man Produkte. Beim Graben nach Bohnerz konnten die Kelten feststellen, ganze Areale mit Grabhügeln. Wenn man die heu- dass der Lehm zwischen den Erzkügelchen und unter den taschenför- te bekannten Vorkommen und die keltischen An- migen Anreicherungen von Bohnerz wasserstauende Eigenschaften hat. lagen auf Kartenwerken zusammenstellt, kann die Dies war einerseits nützlich, andererseits jedoch ein Problem beim in sichtbare Nähe zueinander nicht mehr mit Zufäl- die Tiefe graben nach Erz. Viele Grabungslöcher nach Bohnerz, Pingen len erklärt werden, sondern im Analogschluss zu genannt (im schwäbischen »Bingen«), konnten somit bei Wassereinstau den Kenntnissen aus der Fränkischen Alb muss als Waschplätze für anderes Bohnerz (Waschgruben) genutzt werden, sie von einer intensiven Nutzung der Eisenerzlager- konnten aber auch der Nutzung durch Mensch und Haustiere dienen. stätten der Schwäbischen Alb ausgegangen werden. An vielen Erzpingen sieht man heute seitliche Schürfstellen, die bis ins umgebende Kalkgestein hineinreichen. Diese Pingen sind trocken, da Vermutete Sicht der Kelten der umgebende Weißjura-Kalk durch Klüfte und Spalten durchlässig ist aufs Eisenerz und das Wasser aus den Grabungslöchern seitlich abführt. Versetzen wir uns in die Sicht von keltischen Erz- Die Bergleute hatten es somit in der Hand bzw. konnten es mit Hacken aufsuchern (Prospektoren), so würden uns an vie- und Schaufeln steuern, ob sie einen Wasserstau in ihrer offenen Grube len Stellen der Alb in den Wurzelkronen umge- (= Pinge) wollten oder nicht gebrauchen konnten. Die keltischen Berg- stürzter Bäume vielfach farbintensive Ocker- und leute konnten es auch steuern, ob sie den mit herausgegrabenen Lehm Rotlehme mit Eisenerzkügelchen (Bohnerz) auf- einer Töpferei zuführen oder ob sie daraus Grabhügel, Wallaufschüttun- fallen. Diese Erzkügelchen in den typischen Rost- gen oder Abbauhalden errichten wollten. Sehr viele Grabhügel in di- farben von Eisen ließen sich an flachen Stellen von rekter Nähe von Erzpingen zeigen heute bei Windbruch umgelagerten Fließgewässern sehr leicht vom Lehm befreien. Da- Lehm, der aufgrund seines Verdichtungsgrades aus unterschiedlichen bei müssen die Kelten bemerkt haben, dass dieser Grabungstiefen gewonnen sein musste. Aus der Sicht von keltischen anhaftende Lehm, wenn er von den Erzkügelchen Erzaufsuchern gab es an einigen Stellen der Schwäbischen Alb regel- getrennt wird, einen extrem guten Töpferlehm dar- rechte Reicherzlagerstätten. Ein solcher Raum ist zwischen Sigmaringen stellt. Die Ocker- und Rotlehme enthalten einen und Scheer unweit der Heuneburg gegeben. Die Heuneburg hat also sehr hohen Anteil an Kaolinit-Mineralien und wie in ihrem direkten Hinterland reiche Eisenerzvorkommen. Gut sichtbar man heute weiß, ist dies die beste Voraussetzung sind diese z.B. noch am Berghang westlich des Lauchertthal-Hüttenwer- für hervorragende Keramikprodukte. Die Bohn- kes, wo über 20 m tiefe Erzpingen vorkommen (der benachbarte Orts- erzlagerstätten waren somit für die Kelten von name Bingen hat vielleicht damit zu tun, denn die Erzgruben liegen im doppeltem Nutzen, da sie zwei wertvolle Rohstof- sogenannten »Binger Wald«). Als das Hüttenwerk vor wenigen Jahren fe lieferten, ein leicht verfügbares und verhüttbares im Südwesten des Werksareals erweitert wurde, wurde die dort anste-

24 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 Typische Bohnerzgrube im Wald von St. Margareth bei Nattheim; der Forstwirtschaft meist hinderlich sind, dienen im Frühjahr sind die Grubenkonturen gut sichtbar (oben). sie in privaten Wäldern häufig als Abkippstellen für nicht nutzbares Astmaterial oder sonstige Alt- Typische Bohnerzgrube im Binger Wald, 400 m westlich vom holzreste. Lauchertthal-Hüttenwerk in Sigmaringendorf (rechts). Notwendiger Schutz Bohnerzgruben sind äußerst wertvolle Kleinbio- tope mit einer erstaunlichen Vielfalt insbesonde- hende Bohnerzformation breitflächig aufgeschlossen. Es liegt nahe, dass re auch an seltenen Pflanzen und mit einer regen dieses Eisenerz aus dem Binger Wald direkt an der Lauchert gewaschen Tierwelt. Tiere, die auf der an sich trockenen Alb- und erschmolzen wurde (der heutige Hüttenwerk-Standort wäre somit hochfläche Wasservorkommen benötigen, siedeln schon ein historischer Schmelzplatz, wie es auch von alten Erzählungen hier in einer erstaunlichen Fülle. Sowohl die tro- berichtet wird). Der Abtransport der Eisenwaren über ein kurzes Stück ckenen aufgelassenen Bohnerz-Pingen als auch die auf der Lauchert und dann entlang der Donau war denkbar geschickt, wassererfüllten Erzgruben bieten seltenen Pflan- kräftesparend. Die Ringwälle am Kappenbühl bei Sigmaringendorf zen und Waldtieren einen optimalen Lebensraum. sowie alte Burgplätze von Scheer über Beuren und Hundersingen hin Im Winter sind sie hervorragende Schneefallen, im zur Heuneburg lassen eine Überwachung der Transportwege vermuten. Sommer Biotope mit speziellem Kleinklima, und Jedenfalls bedeutete die Lagerstätte im Binger Wald direkt neben dem vor allem sind sie ideale Wasser- und Nahrungs- heutigen Hüttenwerk von Lauchertthal ein reiches Erzvorkommen mit spender. Diese wertvollen Kleinbiotope sollten er- bestem Bohnerz und ganzen Bohnerzkrusten. halten bleiben. Auch bislang »zweckentfremdete« In den keltischen Höhenanlagen wurde Eisen weiterverarbeitet, d.h. es Bohnerzgruben sollten von Unrat befreit werden. wurden Schmiedefeuer betrieben. Erstaunlich sind die Plätze, an denen Nur wenn sie der Natur überlassen bleiben, kann dies geschah. Auch heute noch ist hier viel frischer Wind zu spüren, und sich darin eine biologische Vielfalt mit hohem dieser frische Wind war sehr vorteilhaft für die Sauerstoffzufuhr der Artenreichtum entwickeln. Auch wenn diese Boh- Schmiedefeuer, und er war auch vorteilhaft für die Wohnplätze in der nerzgruben etwas abseits von den Wegen liegen, Nähe, denn er führte den Rauch schnell ab. Vielen Besuchern der Heu- sie verdienen absolut den Schutz von uns allen. neburg wird dieser häufige frische Wind aufgefallen sein. Nur Bergleute können Berge versetzen Heutiges Erscheinungsbild »Bergbau ist nicht eines Mannes Sache«, dies ist Der größte Teil der Bohnerzgruben verschwand durch Erd- und Bau- eine uralte Erkenntnis im Bergwesen. Bergbau setz- schutt-Einfüllungen. Diese Verfüllung der Erzgruben wurde bis weit in te immer schon ein hohes Organisationsvermögen den 1970er Jahren praktiziert (und leider erschreckenderweise noch bis und klare Ablaufstrukturen voraus. Betrachtet heute im Zollernalbgebiet). Die Flurbereinigung hat manche Erzrevie- man, was in der Keltenzeit an Erdbewegungen re vollkommen beseitigt. Nur Bohnerzgruben tief in den Wäldern und geleistet wurde, sowohl in der Erzgewinnung als abseits wichtiger Wege wurden unberührt gelassen, man hatte sie qua- auch beim Anlagenbau, so muss es in dieser Zeit si über Nacht aufgegeben und der Natur überlassen. Diese noch heu- sehr gut organisierte Strukturen gegeben haben. te auffindbaren Bohnerzgruben stellen etwa 20 – 30 % des ehemaligen Bergbau und Anlagenbau bedingen Arbeitsteilung, Bestandes dar und ein Teil davon bekam den Status als Naturdenkmal, sie bedingen An- und Abtransporte, sie bedingen weil sie wertvolle Biotope darstellen. Keine Bohnerzgrube wurde je Kul- Vorarbeiten, Aufbereitung und gekonnte Ausfüh- turdenkmal, nur ein wunderbar gestalteter Lehrpfad (Historienweg) bei rungsarbeiten. Sie bedeuten auch das Arbeiten in Veringenstadt und ein Erzweg bei Nattheim erinnern daran. All jene der Natur und die Nutzung von Natureffekten. Bohnerzgruben, die zwar überlebt haben, aber nicht den Status als Na- Die keltischen Bergleute konnten jedenfalls schon turdenkmal erhielten, liefern heute zum Teil ein trauriges Bild. Da sie Berge versetzen.

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 25 © Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart/Foto:© Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium L7128-342-01_3187-28 Otto Braasch,

Streifzüge Der Ipf: nicht nur landschaftlich ein Höhepunkt Durch das Land und Die Kelten haben aber auch weitere spektakuläre Nachweise ihrer beeindruckenden Kultur hinter- seine Geschichte(n) lassen – so auch im Osten unseres Vereinsgebietes. Der Ipf eignete sich als exponierter 668 m hoher Von Erwin Abler M.A. Zeugenberg seit jeher »herausragend« für Besied- lungen, die durch die Höhenlage geschützt wur- Ipf – Ein keltischer Fürstensitz den. Keramikfunde gehen bis in die Jungsteinzeit Imposante Zeugnisse aus vergangenen Zeiten zurück und spannen den Bogen bis zu den alten Römern. Befestigungsanlagen wurden schon in Dass unsere Heimat eine kulturhistorisch reiche Vergangenheit – unter- der späten Bronzezeit ab dem 12. Jahrhundert teilt in viele unterschiedliche Epochen – hat, ist wohlbekannt. Neben v. Chr. angelegt. Bereits im 19. Jahrhundert kam den historischen Entwicklungen der Neuzeit stechen natürlich weiter es durch Eduard Paulus zu ersten Ausgrabungen; rückblickend Römer und Germanen ins Auge; noch weiter zurück ent- Funde von vorgeschichtlichen Gefäßen widerleg- standen hier die ältesten Kunstwerke der Menschheit in Höhlen der ten die damaligen Thesen, es handele sich um Be- Schwäbischen Alb. festigungen aus der Römerzeit oder dem Dreißig- jährigen Krieg. 1907 entdeckte Friedrich Hertlein Die Kelten – frühe Hochkultur in unserer Region in den Wällen Trockenmauern mit senkrechten Großartige Zeugnisse blieben uns aber ebenso aus einer anderen, viel- Holzeinbauten – Pfostenschlitzmauern, bei de- leicht (noch) nicht ganz so breit im allgemeinen Bewusstsein präsen- nen er einen Bezug zu ähnlichen Funden am Hei- ten Ära erhalten: über Jahrhunderte besiedelten Kelten unseren Raum; dengraben herstellte. Fundstücke einer attischen schon lange bevor Römer und Germanen hier eine Rolle spielten. Eine Trinkschale aus der Hochzeit der griechischen An- Hochkultur mit einzigartigen Errungenschaften in Kunst und Kultur tike legten vor 50 Jahren die Vermutung nahe, dass und spektakulären Werken, die durch lobenswerte engagierte wissen- es sich beim Ipf um einen frühkeltischen Fürsten- schaftliche Forschungsaktivitäten ans Tageslicht gebracht und den Men- sitz handelte. Das Landesamt für Denkmalpflege schen vorbildlich präsentiert werden können - und damit den Blick auf Baden-Württemberg konnte diese Vermutungen diese Epoche so weiten, dass sie in unser aller Augen sicher den Platz mit Grabungen seit 2000 bestätigen. gewinnen wird, den sie verdient. Forschungen sind dabei über große Schon in der Jungsteinzeit und Spätbronzezeit Zeiträume mangels zeitgenössischer schriftlicher Dokumente und hatte der Ipf große Bedeutung, aber seine Blüte- Geschichtsschreibungen wesentlich auf archäologische Entdeckun- phase als überregionales Machtzentrum und Ver- gen angewiesen. Neben den bekannten keltischen Zeugnissen wie der kehrsknotenpunkt lag in der Späthallstatt- und Heuneburg und dem Heidengraben finden sich in unserem Land oft Frühlatènezeit im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. Aus verborgen in Wäldern viele weitere Spuren aus diesen Zeiten – Grabhü- jener Zeit stammen auch die beeindruckenden gel und Viereckschanzen, Kleinode allzumal. Überreste der Befestigungsanlagen.

26 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 Erwin M.A. Abler

ten ein atemberaubender Anblick eines an sich schon beeindruckenden Berges, verstärkt noch um die drei weißen Pfostenschlitzmauern in gleichmä- ßigem Abstand! Spektakuläre Entdeckungen auf dem Plateau und Besiedlungsspuren unterhalb Das Gipfelplateau weist mehrere Besonderheiten auf – eine überaus beachtliche Vielzahl an Fun- den in verschiedenen Schichten unterschiedlicher Epochen; Steinfundamente aus der Hallstattzeit; Überreste eines vollständigen Geschirrs eines Symposiums. Die oberste Schicht zeugt von einer

Erwin M.A. Abler Umlagerung, enthält sie doch Stücke aus verschie- denen Zeitaltern. Außerdem wurden in den Fels Gewaltige Wälle zum Schutz vor Angriffen gehauene kleine Gräben entdeckt, deren Funktion Diese Wallanlagen sind wirklich überwältigend. Ein Randwall mit nicht eindeutig zu erklären ist. Über den Estrichen einer holzversteiften Mauer schützte das ovale Gipfelplateau mit des- vormaliger kleiner Hütten fand sich – ebenfalls für sen 180 m Durchmesser. 15 m unterhalb folgt ein flacher Hangwall, im Siedlungen unüblich – eine schwarze, Scherben Anschluss ein weiterer Wall direkt am Steilhang. Die flachere Ostseite und Knochen enthaltende Schicht. verfügt zudem über einen vorgelagerten 150 m langen Wallgraben als Die Unterburg besteht aus flachen Bereichen in Zwischenwall; 60 m weiter östlich befindet sich noch ein Wall. 50 bis Halbhöhe. Im Osten waren diese durch den äu- 60 m unterhalb des Plateaus sicherte ein weiterer nach Süden, Osten und ßeren Wall gesichert. Dort fanden sich 60 x 60 m Norden; im Westen erschwerte der Steilhang potenziellen Angreifern große Palisadengräben aus der späten Hallstattzeit, das Vordringen. Dieser Wall zieht sich im Norden zum Schutz von drei die möglicherweise Rechteckhöfe umgaben. Es früheren Brunnenschächten bis an den Bergfuß. Der beste Zugang ist ist von einer lockeren Bebauung in dieser Epoche auch heute noch von Südosten. auszugehen; aus der Frühlatènezeit sind keine bau- Jüngere Grabungen am äußeren Wall belegten, dass zu dessen Aufschüt- lichen Strukturen zu finden. tung Material aus dem Innenraum abgetragen worden war. Keramik- Fundstücke ermöglichten hier zeitliche Zuordnungen; sie stammten Auch spielt der Naturschutz eine bedeutende Rol- aus der Hallstatt- und der Früh-, nicht aber aus der Spätlatènezeit. Der le, ist dieser Bereich doch als Naturschutzgebiet heutige einfache Erdwall war ursprünglich eine Pfostenschlitzmauer in Ipf ausgewiesen, umgeben von einem Landschafts- Holz-Stein-Erde-Technik – mit der Besonderheit, dass vertikale Pfosten schutz- und einem FFH-Gebiet. durch hölzerne Queranker verbunden waren. An der Außenseite befan- den sich Trockenmauersegmente, eine Rampe aus Weißjurasteinen bil- Für Besucher wurde durch die Stadt Bopfingen dete die Innenfront. Aufgefüllt wurde mit Erde. Diese Mauer stammt seit 2004 am östlichen Fuße des Ipf ein archäologi- vermutlich aus der Endphase der Frühlatènezeit, Ende des 5. Jh. v. Chr. In sches Freilichtmuseum mit Rekonstruktionen aus diesem Jahrhundert erfuhren die Befestigungsanlagen generell eine Um- keltischer Zeit erstellt – u. a. eines großen Kultbaus wandlung; die frühere Besiedlung ging wohl über den heutigen äußeren sowie einer Pfostenschlitzmauer. Wunderbar ge- Wall hinaus. Ebenso stammt die jetzige ebene Oberfläche des Plateaus staltete Tafeln informieren über Archäologie, Ge- letztlich aus dieser Zeit, nachdem die Randbereiche jahrhundertelang schichte, Natur und Geologie. Der Ipf ist zu jeder immer wieder Auffüllungen erfahren hatten. Damit ergab sich von Os- Jahreszeit einen Besuch wert!

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 27 Werner Gamerdinger istseitJanuar 2020LeiterdesForst Wie istesumdenGesundheitszustandunserer Wälder bestellt? Trockenheit, Stürme. fürWaldbäume Diesbedeutet Stress »Sonnenbrand« unddie Rindefälltab. Weil mandenWald • Blätter desSchwäbischen28 •Blätter Albvereins •1 Zuvor war erLeiterdesKreisforstamtes Reutlingen. Von Jörg Dessecker, desSchwäbischen Albvereins LeiterdesLandschaftspflegetrupps Der Wald imKlimawandel mitWerner Gamerdinger,Interview Alb(ForstBW) LeiterdesForstbezirksMittlere Die Witterung derletztenJahre brachte fürdenWald bun Praktisch allegeläufigeneinheimischen Waldbaumarten sind Rahmen peraturen, eineumWochen verlängerte Vegetationszeit und w von teilweise Borkenkäfern undBuchensterben we befallen gen Trockenheit ab, viele dürre haben Ästeundbekommen liebhabern undWaldbesuchernliebhabern fürGesprächsstoff.Der große mehr undstärk zu denlangjährigenMittelnhöher und Belastung, wegen insbesondere HitzeundTrockenheit. bezirks Mittlere Albvonbezirks ForstBW. Forstbezirk Der um betroffen. Beispielsweise wird dieBaumart Fichte verstärkt bäumen ihre Belastungoft ansah,bei vielen Natur sorgtedies desweit undauchimForstbezirk Mittlere AlbimVergleich des »Dreiecks« Rottenburg,des »Dreiecks« undWiesensteig. Riedlingen fasst 13.600 egen derÜ w aren natürlich die weltweite Klimadiskussion und

ha Staatsw berhitzung derWachstumszoneberhitzung unterderRinde er e Witterungsextreme –z. B. Hitzeperioden, ald mit10Forstrevieren innerhalb

/2021 e dur chschnittliche Tem ------Holznutzung istpraktischer Klimaschutz. Hierzudarfichei Hinsichtlich desKlimawandels istderWald sowohl Kli verschiedene Initiativen zurBegrenzung derErderwärmung wachstums undderBildungvon Holzwird dasklimaschädli Inwieweit beeinflusstderW ein typisches Fraßbild desBuchdruckers. ein typisches Geerntetes Holz als Holzprodukt,Geerntetes das längerfristig verwendet Gehalt inunserer Atmosphäre? nicht gelingt, drohen auchfürunsere Wälder sehrweitrei nige Zusammenhängenennen: BeidenVorgängen desBaum- maopfer alsauchKlimaretter. undnachhaltig Lebendige auf ein noch erträglichesMaßfürdieZukunft.auf einnoch Sofern dies und inHolzsubstanzgebunden. vermehren undaucheigentlichgesundeBäumebefallen.DasBildzeigt b In langenwarmenSommernkönnensichBorkenkäferinFichtenrasant chende Veränderungen hinsichtlichStabilitätundBaumar entscheidend positiven Beitrag zurCO₂-Bilanz. Nachhaltige über diePhotosyntheseche CO₂über aus der Luft aufgenommen oder verbautoder wird, bindetzusätzlich CO₂undschafft Platzfür tenzusammensetzung. e wirtschaftete Wälder leisten weltweit und regional einen ald denK W ohlenstoffdioxid (CO₂)- ald istdaherCO₂-Senker. - - - - - Fotos: Werner Gamerdinger Nach mehreren Hitzewellen im Sommer 2020 sind diese Buchen bei Lichtenstein ge- erungsanlagen-Verordnung und weitere Luftrein- stresst und schlecht belaubt. Schon im August sind die Kronen schütter belaubt und haltemaßnahmen sowie die Bodenschutzkalkun- Kronenteile abgestorben (links). Leider leiden auch die Eschen durch das Eschentrieb- gen in den Wäldern zu messbaren und sichtbaren sterben – verursacht durch einen Pilz. Als ideale Mischbaumart im Buchenwald fällt Entlastungen geführt. Das seit dem Sommer 2018 sie fast komplett aus. Das Bild zeigt eine abgestorbene Esche neben einer möglicher- zu beobachtende Baumsterben wurde dagegen weise gegen den Pilz resistenten Esche im Lautertal bei der Burg Derneck (rechts). unter anderem ausgelöst von Sturmschäden und dem anschließenden ungewöhnlich heißen und trockenen Sommer sowie einer extremen Massen- neues Baumwachstum. Holz ersetzt als klimaneutral erzeugter Baustoff vermehrung von Borkenkäfern an Nadelbäumen, andere Produkte aus Kunststoff, Metall und Beton, deren Herstellung allen voran die Arten Buchdrucker und Kupferste- viel Energie verbraucht. Zusätzlich kann Holz auch fossile Brennstoffe cher an der Fichte. ersetzen, das kommt ebenso der CO₂-Bilanz zugute. In Deutschland wer- den im Wald und in Holzprodukten jährlich etwa 52 Mio. Tonnen CO₂ Wie genau schadet der Klimawandel dem Wald? Bzw. direkt gebunden. Dies entspricht etwa sechs Prozent des CO₂-Ausstoßes welche Faktoren sind am ehesten für die aktuellen Deutschlands. Schäden am Wald verantwortlich? Ein Kubikmeter Rundholz im Wald bindet durchschnittlich 915 kg CO₂. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Deutsch- Beispielsweise besteht eine circa 60-jährige Buche mit einem Brusthö- land 1881 ist die Jahresdurchschnittstemperatur um hendurchmesser von circa 30 cm aus 1 Kubikmeter Holz. Diese (beispiel- 1,4 °C angestiegen. Der Anteil des Treibhausgases hafte) Buche hat also in ihrem 60-jährigen Leben bisher circa 915 kg CO₂ CO₂ in der Luft hat sich in den letzten 50 Jahren gebunden. Die im Wald vor Erosion geschützten Waldböden mit ihrem über 30 Prozent erhöht und ist für die Änderung meist regen Bodenleben und Stoffumsatz speichern ebenso entschei- des Klimas wesentlich. Auch zunehmende Witte- dende Mengen an CO₂. rungsextreme sind die Folge. Das Jahr 2018 wird hinsichtlich Sommertrockenheit in die Geschich- Wie unterscheiden sich die aktuellen Schäden vom Waldsterben der 80er-Jahre? te der jüngeren Wetter- bzw. Witterungsextreme in Die Ursachen für den aktuellen Zustand der Wälder sind zu Teilen ande- der Forstwirtschaft eingehen und ist ein wesent- re, als die Schäden in der Zeit der Waldsterbensdiskussion damals. In der licher Auslöser der kritischen Situation im Jahr Folge der Debatte um das Waldsterben in den 80ern haben die Großfeu- 2020. Allgemein gibt es ein hohes Gefährdungs-

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 29 Diese standortangepassten Buchenmischwälder am Albtrauf – hier im Herbstkleid – Wald wichtiger meteorologischer Wert ist der Nie- sind im Grundsatz stabil. Aber auch ihre weitere Entwicklung hängt vom Ausmaß einer derschlag in der Vegetationszeit. Hier war das Jahr Klimaveränderung ab. 2018 deutschlandweit insbesondere in der Mitte und im Osten teilweise in einem sehr großen Defi- potential für den Wald durch i.d.R. wärmeliebende Insekten, welche zit. In Baden-Württemberg war es unterschiedlich. insbesondere zu Massenvermehrung neigen. Die wärmeren und trocke- Die höheren Lagen der Schwäbischen Alb hatten neren Sommer insbesondere ab dem Jahr 2018 unterstützen dies enorm. eigentlich »Glück«. Trotz statistischem Defizit der Borkenkäfer gehören zum Ökosystem Wald, weshalb wenige Käfer noch Regenmenge im Sommer hat es im Vergleich zu keine Gefahr für den Wald darstellen. In vorgeschädigten oder gestress- anderen Regionen immer mal wieder geregnet. ten Nadelbäumen (v. a. Fichte) entwickeln sie sich jedoch massenhaft. So Allerdings war bei den hohen Temperaturen der können besonders in Dürrejahren selbst äußerlich gesund erscheinende Wasserbedarf der Waldbäume relativ höher. Bäume befallen werden. Werden vom Borkenkäfer befallene Bäume als Waldbau und damit auch die Wahl der geeigne- Vermehrungsquelle nicht rasch aus dem Wald entfernt, entstehen erheb- ten Baumarten war immer durch gesellschaftliche liche Schäden. Die Käfer können massenhaft gesunde Bäume befallen. Bedürfnisse geprägt. Fehler – aus heutiger Sicht – Dann können die Waldfunktionen (z. B. Ökonomie) nicht mehr in vol- beim Waldbau bzw. bei der Baumartenwahl in der lem Umfang erfüllt werden. Vergangenheit können lange nachwirken. Ein Bei- spiel sind reine Fichtenwälder ohne Mischbaumar- Welche Ursachen sind hauptverantwortlich für den momentanen Gesundheits- ten, welche aus Bauholznot in der Nachkriegszeit zustand unserer Wälder? Helfen altbekannte Strategien wie nachhaltige angepflanzt wurden. Waldbau auf standörtlicher Waldbewirtschaftung, Waldumbau sowie Forschung noch etwas? Grundlage und standortangepasste Baumarten- Ein beispielhafter Blick auf eine Wetterstation des Agrarmeteorolo- wahl sind schon seit Jahrzehnten Aufgabe in den gischen Dienstes Baden-Württemberg bei St. Johann in der Nähe des Forstbetrieben. Da die Wälder unter den sich SAV-Aussichtsturms Hohe Warte auf der Reutlinger Kuppenalb zeigt verändernden Witterungsbedingungen leiden dies sehr eindrucksvoll. 2018 lag die Jahresdurchschnittstemperatur auf (die »standörtliche Grundlage« ändert sich), sind 750 m Höhe anstatt bei 6,8 °C (langjähriges Mittel von 1961 bis 1990) bei die Themen Waldschutz und Waldumbau hin zu 9,2 °C, also 2,5 °C höher. 2019 war es im Schnitt um 2,1 °C wärmer und einem klimaangepassten Wald eine notwendige im Jahr 2020 setzte sich dieser Trend mit 2,4 °C fort. Ein weiterer für den Jahrhundertaufgabe. Entsprechende Eignungskar-

30 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 ten für die wichtigsten Hauptbaumarten wurden Bei einzelnen Buchen platzt die Rinde im Winter 20/21 ab. Im Sommer 20 war dieser von der Forstlichen Forschungs- und Versuchsan- Baum äußerlich noch recht vital (links). Wie immer in der Natur gibt es bei Verände- stalt entwickelt. Sie werden regelmäßig entspre- rungen auch Gewinner bei Flora und Fauna. Der seltene Käfer Alpenbock braucht als chend der Klimaszenarien weiterentwickelt. Da Lebensraum dickes abgestorbenes Buchenholz (rechts). Naturnahe Waldwirtschaft noch viele Fragen offen sind fördert das Land die belässt bewusst Totholz im Wald. Noch mehr totes besonntes Buchenholz erhöht weitere Klimafolgenforschung. dessen Population am Albtrauf möglicherweise zusätzlich.

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf den Wald ganz allgemein und speziell in Ihrem anzupassen und geraten daher ganz besonders unter Druck. Anders als Forstbezirk? im Gartenbau oder in der Landwirtschaft kann der Mensch den heuti- Bäume und Wälder sind langlebig und ortsfest gen Wald auch nicht im nächsten Frühjahr einfach durch eine klimafes- und können daher Klimaveränderungen nicht tere Baumartenmischung austauschen. durch Flucht oder Ortswechsel ausweichen. Sie Ganz konkret wird die Buche im Forstbezirk Mittlere Alb nicht mehr müssen sich über viele Jahrzehnte hinweg an neue auf allen Standorten vital wachsen können und durch wärmetolerantere Bedingungen anpassen, wenn sie nicht zugrunde Baumarten z. B. die Eiche ersetzt werden. gehen wollen. Für eine solche Anpassung benö- tigen komplexe Ökosysteme wie der Wald viele Wie sieht der Wald der Zukunft für Sie als Förster aus? Baum-Generationen. Im Wald dauern Generati- Ziel der Waldbewirtschaftung ist, den Wald mit all seinen Funktionen onswechsel 100 bis 200 Jahre, während sich andere für Mensch und Umwelt zu erhalten. In unserer relativ dicht besiedelten Lebewesen teilweise mit mehreren Generationen Gegend kann im Grundsatz keine Trennung in reinen Naturschutzwald, pro Jahr relativ rasch an veränderte Bedingungen reinen Nutzwald oder reinen Erholungswald erfolgen. Alle Funktionen anpassen können. Denn jede neue Generation sollen in aller Regel auf derselben Waldfläche möglich sein. Die für birgt die Chance, mit neuen genetischen Informa- die Waldbesitzer und Forstbetriebe bei der Waldbewirtschaftung spür- tionen auf veränderte Umweltbedingungen zu re- barsten Auswirkungen sind die durch die Klimaerwärmung bedingten agieren. Waldökosysteme haben deutlich größere erhöhten Zwangsnutzungen von Borkenkäferholz, vor allem bei der Probleme als andere Ökosysteme, sich an die rasan- Fichte oft flächenhaft. Zudem müssen wir auch zukünftig mit hohen ten Veränderungen des aktuellen Klimawandels Sturmschäden wie z. B. bei den Orkanen »Vivian« und »Wiebke« (1990),

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 31 Der rote Fingerhut liebt besonders lichte Waldstrukturen; hier auf einer Lichtung auf kalkarmem Standort im Schönbuch (oben). Der Wald-Schmetterling Kaisermantel ist in den letzten Jahren recht häufig anzutreffen. Warme Sommer und offene Flächen im Wald fördern sein Vorkommen (links).

welche uns die Klimaforscher derzeit anbieten, eine schwieri- ge Entscheidungsgrundlage dar. Ob die Jahres-Durchschnitts- temperatur bis 2100 um 2 °C oder um 4 °C ansteigen wird, ist für ortsfeste Bäume ein sehr großer Unterschied (2 °C sind etwa der derzeitige Unterschied zwischen dem Albvorland und der Albhochfläche).

Was kann getan werden, um den Wald gegen den Klimawandel zu »Lothar« (1999), »Kyrill« (2007), »Vaia« (2018, Südtirol) und rüsten? Oder was ist denn jetzt ganz konkret zu tun? »Sabine« (2020) rechnen. Eine Zunahme von Sturmereignis- Eine ganz wesentliche Lösung zur Anpassung auf den Kli- sen lässt sich statistisch nicht belegen, jedoch spricht einiges mawandel ist der boden- und standortangepasste Waldum- dafür, dass die Windgeschwindigkeiten wegen der großen bau. An diesem arbeiten die Forstbetriebe im heimischen Temperaturunterschiede und Luftdruckextreme künftig -zu Wald schon seit Jahrzehnten. Reine Nadelwälder werden nehmen könnten. Als Konsequenz all dieser Effekte wird sich in stabilere Mischwälder überführt. Vielfalt streut das Risi- langfristig auch die Artenzusammensetzung unserer Wälder ko. Wenn verschiedene Baumarten in einem Wald wachsen, verändern. Flächig verbreitete und vertraute Baumarten aus dann steigt die Chance, dass Baumarten dabei sind, die mit kühleren Klimaregionen wie Fichten, Kiefern und Lärchen sich verändernden Bedingungen (Wärme, Trockenheit) zu- werden im Vorkommen abnehmen und neben unseren heute rechtkommen. Die forstliche Versuchs- und Forschungsan- vorkommenden Laubbaumarten werden künftig mehr wär- stalt Baden-Württemberg beschäftigt sich im Rahmen des meliebende Baumarten auftreten und heimisch werden, da sie Projektes »Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder besser an die zu erwartenden Klimabedingungen angepasst Baden-Württembergs« intensiv mit der Frage der zukünftigen sind. Hinsichtlich des Klimawandels steht die Waldwirtschaft Eignung einheimischer und auch einzelner fremdländischer Baden-Württembergs daher vor großen Herausforderungen: Baumarten. Das ist zum einen die hohe Geschwindigkeit, mit der nach bisherigem Kenntnisstand der Klimawandel und die hierfür Herzlichen Dank Herr Gamerdinger, für dieses ausführliche und prognostizierten Folgen ablaufen werden. Zum zweiten stellt sehr interessante Interview und dass Sie sich die Zeit hierfür ge- für uns die Unsicherheit der Prognosen und Projektionen, nommen haben.

32 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021

Manuels Kolumne

Optimistisch Wandern

er Optimist neigt dazu – so sagt man – sein das nun leichtsinnig oder optimistisch, den Be- Glas als halbvoll anzusehen. Auf den ers- such beim Orthopäden durch kurze Wanderun- ten Blick bin ich daher kein optimistischer gen zu ersetzen? Nein, nur vernünftig, denn man DMensch. Denn wenn ich Durst habe – zum Beispiel weiß doch, was man sich über die Orthopäden beim Belohnungsbier nach einem schönen Wan- erzählt. Wenn man einen schlechten und einen dertag – ist mein Glas ganz schnell weder halbvoll guten Orthopäden, einen Chirurgen und einen noch halbleer, sondern total leer. Das zieht unwei- Radiologen an die vier Ecken eines Fußballfeldes gerlich eine Beschwerde beim zuständigen Wirt stellt, und in der Mitte des Platzes steht ein Pokal nach sich, es müsse sich, so denke ich immer, um mit 10.000 Euro, wer bekommt dann das Geld? Na- einen Materialfehler handeln. Ich bekomme dann türlich der schlechte Orthopäde, denn der Chirurg meistens zügig ein neues Glas. Voll. Aber mal Spaß kapiert die Regeln nicht, der Radiologe läuft für so beiseite, ich halte mich durchaus für einen sehr wenig Geld nicht los und gute Orthopäden gibt optimistischen Menschen. Kli- es nicht. Vielleicht hat mir auch mawandel? Das kriegen wir ir- Wenn ich losgehe, habe ich nur der Mut gefehlt, daheim gendwie hin, lieber Ärmel hoch- die Zuversicht, dass alles (…) zu bleiben und die Blessuren krempeln und etwas tun, als gelingt. Manuel Andrack zu kurieren. Der norwegische jammern und Panik verbreiten. Abenteurer Erling Kagge hat als Corona-Lockdown-Depressio- erster Mensch alle drei »Pole« nen? Nö, ich sehe lieber die positiven Ansätze und der Welt zu Fuß bezwungen – den im Süden, den erfreue mich der Gesundheit meiner Lieben. Und im Norden, und auch den Mount Everest. Kagge auch beim Wandern bin ich Optimist. Eigentlich meint in seinem neusten Buch »Philosophie für muss jeder Wanderer eine optimistische Grund- Abenteurer«, dass er Menschen mag, die den Mut einstellung haben. Wenn ich losgehe, habe ich die haben, abzubrechen. Kurz vor dem Gipfel nicht Zuversicht, dass alles, was ich mir vorgenommen die letzten (vielleicht tödlichen) Schritte zu gehen, habe, gelingt. Andererseits gibt es so viele Gründe, sondern umzukehren. Auch wenn man vielleicht gar nicht erst loszugehen: Wetter schlecht, Motiva- wie ein Depp dasteht. Dabei ist das, was die ande- tion im Keller, das Knie zwickt, die Wanderschuhe ren denken, meistens sowieso total irrelevant. Und sind noch nicht eingelaufen, Wanderweg unbe- da sind wir auch wieder beim Thema Optimismus. kannt, Markierung vielleicht nicht perfekt (kann Denn die optimistische Betrachtung einer vorzeiti- natürlich auf der Alb niemals geschehen!). Irgend- gen Gipfelumkehr ist doch: Hurra, ich lebe noch! was ist immer, Ausreden sind schnell bei der Hand, Vergleichbar rede ich mir auch (fast) jede Wetterla- gute Vorsätze schnell über Bord geworfen. Ganz ge schön. Ich bin keineswegs der Ansicht, es gäbe konkret hatte ich kürzlich einige Wochen lang tat- kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Klei- sächlich einige Motivations-Schwierigkeiten, mich dung. Selbst die beste Outdoor-Ausrüstung kann auf Schusters Rappen zu begeben. Ende des Jahres nicht verhindern, dass ich mich bei Schiet-Wetter war ich bei einer Wanderung auf matschig-rutschi- beim Wandern unwohl fühle. Aber ich kann auch gem Geläuf böse gestürzt, im linken Fuß hatte es bei Dauerregen optimistisch hoffen, dass es be- gut vernehmbar ›knacks‹ gemacht. Ich versuchte es stimmt bald aufreißt, oder dass der Regen schon in der Folgezeit mit praktiziertem Wander-Opti- viel heller geworden ist, oder es wenigstens nicht mismus: Es wird schon gut GEHEN. Natürlich war mehr waagerecht regnet. Und wenn alles nichts ich trotzdem vorsichtig. Ich ging eher auf breiten, hilft, stelle ich mir eben mein Belohnungsbier vor, befestigten Wegen ohne Rutschgefahr. Ich verzich- das immer näher rückt, dieses Glas, das immer so tete auf Wandertouren mit steilen Abstiegen. Und schnell leer wird. Und wie geht es nun dem lin- ich erinnerte mich, dass in einer verstaubten Kiste ken Fuß? Danke der Nachfrage, alles ist gut, es geht im Keller tatsächlich zwei Nordic-Walking-Stöcke schon wieder sehr gut. Ich freue mich schon auf schlummerten. Die konnten mir doch helfen, mit meine nächste längere Wanderung, am besten mit schmerzendem Fuß unfallfrei zu wandern. War meinen Freunden vom Schwäbischen Albverein.

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 33 Der explorhino-Tetraederring

1. Schneide beide 2. Falte beide Teile 3. Klebe beide Teile Teile aus. entlang jeder Linie. zusammen. Achte darauf, dass jeweils grün & grün, rot & lila und blau & blau zueinander zeigen.

4. Drehe das Teil um und 5. Falte den zweiten 6. Falte so auch die falte den ersten Tetraeder und klebe anderen Tetraeder, bis Tetraeder. alles mit Kleber oder du eine lange Reihe Starte auf der kurzen Seite mit Tesafilm fest. hast. den zwei Laschen und lasse eine Lasche überstehen.

7. Verbinde beide Enden, 8. Fertig! indem du die verbleibende Lasche in das offene Ende steckst Das Experimente-Museum in Aalen und festklebst. www.explorhino.de

34 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 35 Albvereinsaktionstag 17. – 19. 9. 2021 tungen am Albvereinsaktionstag fragen! Kommt macht mit! Mit einem bunten Programm, das viel Spiel, Spaß und Span- Wir freuen uns auf einen erfolgreichen Albvereinsaktionstag! nung in der Natur bietet, findet an einem oder mehreren Ta- Infos: Jugend- und Familiengeschäftsstelle gen der Albvereinsaktionstag auf Gau- und / oder Ortsgrup- [email protected] penebene statt. Der Albvereinsaktionstag 2021 soll unter dem [email protected] Motto »Nachhaltigkeit« stehen. Er ist eine Kooperation der Telefon 07 11 / 2 25 85-74 Fachbereiche Jugend und Familie und wird im gesamten Ver- Level Up – Online-Silvesterfreizeit 2020/21 Gestern war erst Fasching und – schwups – war es schon Weihnachten. Das Jahr 2020 verging wie im Flug und schon stand die Silvesterfreizeit vor der Tür. Das Team bangte und hoffte auf eine normale Freizeit auf dem Gelände, aber wie die meisten Freizeiten mussten auch wir uns leider auf eine Online-Präsenz konzentrieren. Das hieß virtuelle Treffen und digitale Programmpunkte statt vollen Schlafsälen, gemeinsa- men Schlittenfahrten und vielem mehr. Somit startete am 28. Dezember die Silvesterfreizeit mit dem ersten Online-Meeting, indem wir unter Anleitung Masken gestalteten. Egal ob Batiken oder Bügeldruck, es kamen sehr schöne Ergebnisse heraus. Währenddessen lernten wir uns schon etwas kennen. Nach dem erfolgreichen Start der Freizeit stand am nächsten Tag ein gemeinsamer Spieleabend auf dem Programm. Das beliebte Spiel »Among Us« kam hervorragend bei unseren Teilis und Teamern an und wurde bis zur Bettzeit gespielt. Dies ermöglichte unserem Team noch einmal die Kids durch ihre Kommunikation und Strategie noch besser kennenzuler- nen. Am Folgetag waren wir offline unterwegs – wir ermög- lichten den Teens an unserem Wanderspiel teilzunehmen, das sich durch Aufgaben und Aktionen zu einer richtigen Punk- tesammlung entwickelte. Pro erfolgreich absolvierte Aufgabe mit Beweis gab es entsprechend Punkte und dadurch ermit- telten wir die Gewinner. Silvester: Damit genügend Zeit für die Abend-Vorbereitung besteht, veranstalteten wir ei- einsgebiet umgesetzt. Alle Gaue und Ortsgruppen sind dabei nen Krimi-Nachmittag. Un- aufgerufen, einen Aktionstag für Groß und Klein, Alt und sere Teilnehmenden stellten Jung auszurichten und somit einen ereignisreichen Tag für sich als sehr qualifizierte De- Kinder, Jugendliche und Familien und natürlich andere Inte- tektive heraus und konnten ressierte zu gestalten! Auch ihr könnt dabei sein! sogar die schwierigsten Fälle Nehmt den Termin in euer Jahresprogramm auf und orga- und Rätsel lösen. nisiert zusammen mit eurer Ortsgruppe / eurem Gau eine Um sich gut auf die Silves- Veranstaltung und meldet diese auf der Jugend- und Fami- ternacht vorbereiten zu kön- liengeschäftsstelle zurück. Es wird auch wieder kostenlose nen, wurden auch noch ein Werbemittel geben und natürlich steht euch die Jugend- und paar Rezepte und Ideen auf Familiengeschäftsstelle mit Rat und Tat zur Seite. der Website zur Verfügung Für Nichtmitglieder ist dieser Tag eine tolle Gelegenheit, den gestellt und auch da und dort umgesetzt, wie zum Beispiel Albverein und seine Ortsgruppen kennenzulernen! Unter Neujahrsbrezeln und leckere Cocktails. (Neugierig gewor- vor-ort.albverein.net/ortsgruppen-finder/ könnt ihr eine Orts- den? Diese sind immer noch auf der Homepage einsehbar.) gruppe in eurer Nähe finden und dort direkt nach Veranstal- Und dann war es schon so weit, alle zusammen und doch im

36 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 getrennten Kreise feierten wir Silvester. Das Jahr 2021 war nun euch herzlich dazu ein, ein Wochenende auf der Fuchsfarm geboren, dies nutzen wir gleich um zur Entspannung etwas zu erleben. Familiengruppen mit Kindern ab 8 Jahren sind Wellness anzubieten und eine kleine Sinnes-Wanderung zu natürlich ebenfalls eingeladen. unternehmen. Diese kam besonders bei unseren Teamenden sehr gut an. An unserem letzten Abend nutzen wir noch ein- Jugendzentrum Fuchsfarm, Albstadt-Onstmettingen mal die Gelegenheit, um mit den Teilis einen Spieleabend ab 8 Jahren zu meistern. Dabei zeigten sich einige Künstler beim Spiel Preis: Mitglied 30,- € / Nichtmitglied 40,- € Scribble. Damit beendeten wir erfolgreich die Silvesterfreizeit Anmeldeschluss: 16. 6. 2021 und freuen uns schon aufs nächste Jahr. Laura Assenheimer FREIZEITEN Fuchsfarm-Festival 2x21 • Erlebnisreise in die Zukunft 25. 6. – 27. 6. 2021 Zeltlager Fuchsfarm (8 – 13 Jahre) 1. 8. – 14. 8. 2021

Vielleicht erinnert ihr euch noch: Letztes Jahr wollten wir ge- Sehr geehrte Reiselustige, meinsam auf der Fuchsfarm landen. Mit einem Objekt, das der Flug FUFA2021 mit Ziel Fuchsfarm ist bereit zum Boar- einer Telefonzelle ähnelte, und viel geheimnisvollem Nebel ding. Am Flugziel erwarten euch Temperaturen von bis zu 30 um uns herum wollten wir dorthin gelangen. Mit euch ge- Grad, viel Sonne und die ein oder andere Wasserschlacht. meinsam wollten wir diese Zukunft erkunden und herausfin- Stellt euch auf zwei Wochen abwechslungsreiches Programm voller Spaß und Abenteuer ein. Auf dem großen Gelände der Fuchsfarm wird es euch niemals langweilig werden. Auch die umliegenden Wälder laden zu spannenden Expeditionen ein. Ihr werdet schnell merken: Für die spektakulärsten Rei-

den, was es dort für tolle Möglichkeiten gibt. Aufgrund von Ausfällen auf dem globalen Markt konnten jedoch wichtige Bauteile für unsere Zeitmaschine nicht ge- liefert werden. Vor einem Jahr wollten wir die Zeitmaschine in Betrieb nehmen, doch das haben wir nun leider nicht ge- sen muss man manchmal gar nicht weit fahren. Unsere Zelte schafft. Darum möchten wir in diesem Jahr mit euch gemein- sind bequemer als jedes Luxushotel, und falls ihr gar nicht sam einen neuen Versuch starten und mit der fertiggestellten schlafen wollt, gibt es für die ganz Abenteuerlustigen auch Zeitmaschine die Zukunft im ahrJ 2X21 erkunden. Nachtwanderungen und Gruselgeschichten am Lagerfeuer. Wird die Reise in die Zukunft uns in eine fortschrittliche Welt Unser Team wird alles dafür geben, euch eine unglaubliche führen oder werden wir uns dort nicht zurechtfinden? Wird Zeit zu verschaffen. Ob Wandern, Spiele oder Sport, hier ist man auch in der Zukunft noch in Zelten übernachten? Gibt für jeden etwas dabei. Ihr erhaltet dreimal am Tag eine köstli- es mittlerweile auf der Fuchsfarm auch andere Nahrung als che Mahlzeit und Eistee. Mehr Details verraten wir aber nicht, Kässpätzle? Na? Ist euer Interesse geweckt? Dann seid dabei! das soll ja noch eine Überraschung bleiben! Worauf wartet Das Fuchsfarm-Festival (FuFaFe) ist ein Angebot für alle ihr noch? Packt eure Koffer und kommt an Bord! Das Team Gruppen der Schwäbischen Albvereinsjugend. Wir laden des Flug FUFA2021 der Spaßgesellschaft erwartet euch schon!

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 37 Jugendzentrum Fuchsfarm, Albstadt-Onstmettingen LEHRGÄNGE 120 – 180 Personen, 8 – 13 Jahre Leitung: Jakob Schnell, Kevin Mendl Lust auf Abenteuer 24. 7. 2021 Preise: bis 30. 4. Mitglied 275,- € / Nichtmitglied 295,- € ab 1. 5. Mitglied 295,- € / Nichtmitglied 315,- € Möglichkeiten und Chancen Anmeldeschluss: 7. 7. 2021 von Erlebnispädagogik auf Wanderungen Storno durch Veranstalter bis 9. 7. 2021 möglich. Naturnahes Erleben und Teamfähigkeit sind heute in vie- len Situationen gefragte Elemente. Mit unserem Seminar möchten wir euch Wege und Methoden aufzeigen, wie ihr Zeltlager Fuchsfarm (12 – 17 Jahre) 15. 8. – 28. 8. 2021 mit einfachen Mitteln der Erlebnispädagogik die Spontanität, Eigeninitiative und die Gruppendynamik in Eurer Familien- Die Story geht weiter auf der Schwäbischen Alb: Als das längs- te Festival der Welt bieten wir nicht nur zwei Wochenenden, sondern an ganzen 14 Tagen ein Mix an freshen Beats und entspannten Workshops. Sei dabei und entdecke das Line-Up 2020 auf unserem Festivalgelände. Erlebe das Abenteuer dei- nes Lebens auf der einzigartigen Camping Area. Now on Sale: Sichere dir jetzt bis 30. April das vergünstigte Festivalticket ab 280,- Euro.

Jugendzentrum Fuchsfarm, Albstadt-Onstmettingen 45 – 110 Personen, 12 – 17 Jahre Leitung: Daniel Sanwald, Jennifer Egner, Laura Assenheimer Preise: bis 30. 4. Mitglied 280,- € / Nichtmitglied 305,- € ab 1. 5. Mitglied 305,- € / Nichtmitglied 330,- € oder Jugendgruppe fördern könnt. Gemeinsam begeben wir Anmeldeschluss: 21. 7. 2021 uns in unterschiedliche erlebnisorientierte Spiel- und Bewe- Storno durch Veranstalter bis 23. 7. 2021 möglich. gungsformen, z.B. Kennenlernspiele, Teamaufgaben, Wahr- nehmungsübungen, paradoxe Spiele – alles Dinge, die ihr mit wenig Material durchführen und so direkt in Eure Arbeit mit der Familien- oder Jugendgruppe vor Ort umsetzen könnt. Anschließend prüfen wir das Erlebte auf Praxistauglichkeit mit Eurer Zielgruppe. Während dieses theoretischen Teils wird für die teilnehmenden Kinder ein Alternativprogramm angeboten. Zwischendurch gibt es immer wieder genug Raum und Zeit, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Die Fachbereiche Jugend und Familie freuen sich auf einen erlebnisreichen und spannenden Tag mit euch! Andreas Stahl ist Bildungsreferent der Schwäbischen Albver- einsjugend. Steffen Albrecht ist Bildungsreferent des Fachbe- reichs Familie im Schwäbischen Albverein.

Wanderheim Eninger Weide, Eningen u. A. max. 30 Personen, Jugendliche ab 16 Jahren, Familien mit Kindern ab 8 Jahren Leitung: Andreas Stahl, Steffen Albrecht Preis: 8 – 17 Jahre: Mitglied 15 € / Nichtmitglied 25 € Erwachsene: Mitglied 20 € / Nichtmitglied 30 € Veranstalter: Fachbereich Familie u. Schwäbische Albvereinsjugend Anmeldeschluss: 30. 6. 2021 Storno durch Veranstalter kurzfristig möglich.

38 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 Von Kurt Heinz Lessig

Finkenvögel beleben Gärten und Natur

In Mitteleuropa leben, mehr oder weniger häufig, 12 verschiedene Kurt Heinz Lessig Arten aus der Familie der Finken. Mitgezählt sind auch jene, die sich nur auf dem Durchzug bei uns aufhalten. Am bekanntesten sind Buch- und Grünfink, Distelfink und Gimpel. Vor einiger Zeit hat auch die Familie der Ammern dazu gezählt. Erkennungsmerkmale der Fin- kenvögel sind die kegelförmigen Schnäbel, die dem jeweiligen Nah- rungserwerb angepasst sind. Finken sind vorwiegend Körnerfresser. Nur in der Brutzeit werden auch Insekten und andere Kleintiere aufgenommen, vor allem für die Nestlinge. Schon im Vorfrühling beginnt der Buchfink, als Jahresvogel, mit seinem schmetternden Finkenschlag. Buchfinken »schlagen«, das heißt, die einzelnen Töne sind scharf gegeneinander abgegrenzt. Im Gegensatz zu den singen- den Arten, deren Lieder durchgehend vorgetragen werden. Daneben lassen Buchfinken mehrmals ein leiseres »pink« hören, das der Besonders gern stochert der Distelfink mit seiner pinzettenartigen Schna- Paarbindung dient. Stundenlang kann der Finkenhahn seinen kur- belspitze die halbreifen Samen des Wiesenpippaus heraus (oben). zen Revierlaut zum besten geben, immer dann, wenn in den Pausen Aus voller Brust und Kehle schmettert der Buchfink seinen Revieran- alternierend die Konkurrenz im Nachbarrevier dazwischen zu hören spruch in die Welt hinaus (unten). ist. Junge Buchfinken-Männchen müssen den Finkenschlag erst von ihren Vätern erlernen. Er ist nicht angeboren. Je nachdem, wo sie halten. Besonders auffallend ist natürlich sein buntes Gefieder. Er aufgewachsen sind, klingt er immer etwas anders. Deshalb unter- ist einer der farbigsten Vertreter unserer Vogelwelt. Die Farben Rot, scheiden sich die Lautäußerungen der Buchfinken etwas, ob sie z.B. Gelb, Weiß, Schwarz und ein helles Braun sind alle auf dem kleinen im Oberland oder im Unterland leben: Buchfinken haben Dialekte! Vogelkörper vereint. Mehr als der Buchfink ist er reiner Körnerfresser. Das machte sie früher zu gefragten Stubenvögeln. Die Lebensräume Gern nimmt er die halbreifen Samen der Wiesenkräuter und Disteln, der Buchfinken sind Ortschafts-Gärten, Obstgärten und lichte Wäl- aber auch, mit seinem spitzen Schnabel, die Baumsamen von Erlen der. Bei dieser Finkenart tragen die Geschlechter unterschiedliche und Birken. Sein Lebensraum ist die offene Landschaft mit Streuobst, Federkleider. Im Gegensatz dazu die der Distelfinken oder Stieglitze. aber auch Parkanlagen und Gärten. Die milden Winter der letzten Man weiß nie, was man vor sich hat. Nur bei singenden Männchen Jahre haben dazu geführt, dass der Distelfink zum Jahresvogel wur- ist alles klar. Aus ihrem Gesang klingt immer wieder das namenge- de, der nur bei widrigen Wetterlagen etwas ausweicht. Als Vegetarier bende »stieglit« heraus. Das Lied des Distelfinken scheint immer hat auch er keine Nahrungssorgen. Die anderen Arten der Finkenfa- Lebensfreude auszustrahlen. Ihm zuzuhören und zuzusehen stimmt milie, wie Kernbeißer, Kreuzschnäbel, Zeisige und Hänflinge haben immer heiter. Wegen seiner Geschwätzigkeit wurde der Stieglitz ebenfalls interessante Lebensweisen aufzuweisen und sind aus un- früher ebenfalls gern in Wohnungen in sogenannten »Bauern« ge- serer Vogelfauna nicht wegzudenken.

Forum Prähistorische Siedlungsspuren am Federsee in Alleshausen entdeckt

Mitte Juli bis Ende November 2020 führte das Landesamt für Reste wie Geweih und Knochen. Das Spektrum der Funde reicht Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart eine insgesamt vom Neolithikum bis ins Hochmittelalter. Eine ufer- Rettungsgrabung durch und sicherte prähistorische Siedlungs- parallele Zaunstruktur aus dem 16. / 17. Jahrhundert nach Christus spuren. Das Besondere der Fundstelle ist ihre Lage: Sie befindet zeigt ebenfalls die alte Uferlinie des Sees an. sich etwas oberhalb des ehemaligen Seeufers des Federsees, der vor seiner Absenkung im 18. und 19. Jahrhundert etwa zwei Meter Mit der neuen Fundstelle wird einmal mehr deutlich, dass die höher war als heute. Der Großteil des sehr umfangreichen Fund- jungsteinzeitliche Siedlungslandschaft sich nicht auf die heute materials gehört in die späte Schussenrieder Kultur und ist etwa noch erhaltenen Moorsiedlungen begrenzt, sondern das ganze 6.000 Jahre alt. Aus dieser Zeit waren bisher kaum Funde vom Federseebecken inklusive der umgebenden mineralischen Rü- Federsee bekannt. Obwohl die Holzerhaltung im Grabungsareal cken vermutlich fast durchgehend besiedelt war. nicht sehr gut ist, fanden sich unter den Funden auch organische www.rp-stuttgart.de

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 39 Forum

Deutscher Wanderverband: Trauer um DWV-Ehrenpräsident

In stillem Gedenken teilen wir und Naturschutz. Die bundesweite Anerkennung der Wanderver- mit, dass unser langjähriger eine und deren ehrenamtlichen Leistungen in und für die Gesell- Ehrenpräsident und Staatsmi- schaft war ihm eine Herzenssache. Durch seine integrative, welt- nister a. D., Karl Schneider, offene und zukunftsgewandte Wirkungsweise hat er den Verband am Samstag, den 12. Dezember der Deutschen Gebirgs- und Wandervereine mit viel Umsicht 2020 im Alter von 86 Jahren und Weitblick vorangebracht. Er hat ihn als anerkannten Natur- verstorben ist. Karl Schneider schutzverband, als Partner für den Tourismus und im Gesund- war von 1993 bis 2007 Präsi- heitsbereich positioniert. Karl Schneider war ein Visionär und dent des Deutschen Wander- hat sich mit seinem Engagement in vielen Gremien bis hin zur verbandes. Europäischen Wandervereinigung große Verdienste erworben. Er prägte und gestaltete den Wir werden Karl Schneider als Freund und wichtigen Wegbeglei- Dachverband der Gebirgs- und ter der deutschen und europäischen Wanderbewegung in Ehren Wandervereine zum Fachver- und Erinnerung behalten. Wir sind sehr dankbar für sein Wirken. band für Wandern, Heimat Deutscher Wanderverband

Neue Ziele entdecken

Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie wichtig das Thema geführte Wanderungen. Hier dürfte jede Wandern für immer mehr Menschen ist. Auch und gerade in der und jeder fündig werden. Eine kulinarische Corona-Pandemie. Doch während die Pandemie hoffentlich bald Erlebniswanderung durch das Sauerland ist der Vergangenheit angehört, werden wir in unserer Freizeit wei- ebenso dabei wie eine Schneeschuhwande- ter raus gehen und dabei neue Ziele entdecken. Für viele kommt rung durchs Hochallgäu, eine Radreise über das Magazin Ferienwandern 2021 da gerade richtig. Wie gewohnt, den Tauernradweg oder eine Jugend-Trek- informiert das Magazin des Deutschen Wanderverbandes über kingtour der Deutschen Wanderjugend auf alles Wissenswerte für das perfekte Wandererlebnis. Im 64. Jahr- dem Balkan. Wie gewohnt informiert das gang stellt Ferienwandern auch einige Städte und deren Umland Magazin auch über die beliebten regelmäßigen DWV-Gesund- vor. Gerade hier gehen immer mehr Menschen wandern. Im ers- heitswanderungen. Zum ersten Mal im Heft ist ein Bildungsur- ten Teil finden sich Vorschläge für lohnende Wege und Wander- laubsangebot rund um das Thema DWV-Gesundheitswandern. regionen. Hier finden sich Regionen abseits ausgetretener Pfade Der dritte und letzte Teil des Magazins informiert über wander- wie ein Artikel zu »Brandenburg: Flachland von seiner schönsten freundliche Unterkünfte. Sie gehören zu einem gelungenen Wan- Seite« oder ein Text zum nachhaltigen wandern in der Urlaubs- derurlaub wie das Salz in der Suppe. Ferienwandern 2021 enthält region Hannover. Aber auch Klassiker wie der Eifelsteig oder das rund 110 Hotels, Gasthäuser, Pensionen und Campinghütten, die »Naturwunder Sachsen« mit dem Erzgebirge, dem Vogtland und wie geschaffen sind für eine mehrtägige Wandertour. Alle Gast- der Sächsischen Schweiz haben ihren Weg ins Magazin gefunden. geber erfüllen Kriterien, die aus den speziellen Bedürfnissen von Dazu gibt es Lesenswertes zu weiteren Themen wie dem Tag des Wanderern abgeleitet sind und viele Häuser haben besondere An- Wanderns 2021 oder einen Hintergrundbericht zum Wander- gebote für Wanderer im Programm. Bestellung für 4,40 Euro unter: boom infolge von Corona. Der zweite Teil beschreibt rund 280 [email protected] oder 05 61 / 93 87 30. www.wanderveband.de

Der Sebastian Blau Preis 2020 geht an »Die Traufgängerinnen«

Susanne Wahl-Eder und Tochter Mona Maria Weiblen aus St. Stil einer zeitgenössischen Vocal-Group ganz minimalistisch eine Johann sind die große Entdeckung des von Schwaben Bräu mit Geschichte zu erzählen und zugleich das schwäbische Idiom voll 5.000 Euro dotierten Sebastian-Blau-Preises für Liedermacher. auszukosten vermag. Mit ihrer von Bernhard Krause vertonten Ballade »Julius« stiegen »Subber Sach« schafften es mit dem 3. Preis (1.000 Euro) nach »Die Traufgängerinnen« in der Rottenburger Festhalle auf das ihrem Publikumserfolg beim Blaupreis 2014 für Kurzfilm noch Siegerpodest (2.500 Euro). »Wo heute Misstrauen auf Schweigen einmal in die Siegerränge. Juror Thomas Hagenauer vom SWR folgt, verströmt dieses Lied Vertrauen, Zutrauen, Neugierde, Ver- lobt: »Subber Sach steht für: sich selber womöglich nicht ganz ständnis und Zuneigung. Das ist es was rührt. Was mächtig an- so wichtig nehmen, aber trotzdem die Dinge auf den Punkt brin- rührt«, so der Blaupreisorganisator Pius Jauch in seiner Laudatio gen. Und sie mit Groove und einer selbstverständlichen Leich- über die Erzählung vom Großvater, der mit gebrochenem Herzen tigkeit und Lässigkeit und ganz nebenbei mit wunderschönen zwei Weltkriege überlebt hat. Vokal- und Instrumentalparts zu präsentieren.« Den erstmals Sensationell geriet auch der Auftritt der 32 Jahre jungen Wahl- ausgeschriebenen Internetpreis (500 Euro), bei dem schon im Stuttgarterin mit Burladinger Wurzeln, Elena Seeger. Mit dem Frühsommer fast 1.000 Facebook-User ihre Stimme an eines von zweiten Preis (1.500 Euro) zeichnete die Jury ihr Lied »Meditati- 36 Liedern vergeben hatten, ergatterte die Band Gäumoggel mit on« aus, in dem sie zusammen mit den Stimmen ihrer Brüder im ihrem Ohrwurm »Nacktbada em Näggr«. schwäbische mund.art e.V.

40 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 Forum

Landesgartenschau Überlingen 2021

Vielfalt ohne Grenzen: Überlingen feiert vom 9. April bis 17. Ok- tober 2021 ein sommerlanges Gartenfest: Die erste Landesgar- tenschau am Bodensee. Der Uferpark wird eingeweiht und es werden zwei neugestaltete, innerstädtische Gärten erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, die bislang hinter Stadtmau- ern verborgen waren. Die Gartenstadt Überlingen wird noch attraktiver, frei nach dem Motto der Landesgartenschau: ERFRI- SCHEND – GRENZENLOS – GARTENREICH.

An 192 Tagen ist viel geboten. Für Abwechslung und grenzenlo- Heppeler Jürgen se Vielfalt ist gesorgt in fünf Ausstellungsbereichen, direkt am Ufer und in der Überlinger Innenstadt. Zu den Highlights zäh- tenschau verspricht zudem Spiel und Spaß für die ganze Familie, len unter anderem eine Seebühne, Schwimmende Gärten und mit drei tollen Spielplätzen und jeder Menge Mitmachaktionen. kreativ gestaltete Schaugärten oder eine alle 14 Tage wechselnde Dank der eigenen Schiffsanlegestelle (Überlingen West) ist die Floristikschau in einer ehemaligen Klosterkirche. Eine Open-Air- Landesgartenschau gut mit dem Schiff erreichbar. Es gibt Kombi- Bibliothek beherbergt mehr als 1.000 Werke der Bodensee-Litera- tickets mit den Bodensee Schiffsbetrieben und der Insel Mainau. turgeschichte und lädt zum Schmökern unter freiem Himmel ein. Die Verkehrsverbünde Bodensee Oberschwaben (bodo), Neckar- Im Grünen Salon verschmelzen Garten, Kunst, Gesundheit und Alb-Donau (naldo) und Hegau-Bodense (VHB) bieten Kombiti- Genuss. Inspiration und Unterhaltung garantiert ein Veranstal- ckets an. Wer mit dem Pkw anreist, nimmt am besten den P&R- tungsprogramm mit rund 3.000 Events, die alle im Eintrittspreis Platz in der Nußdorfer Straße und steigt auf den kostenlosen inbegriffen sind, ob mit Tages- oder Dauerkarte. Die Landesgar- Bus-Shuttle um. www.überlingen2021.de

Wildschweine wühlen Siedlungsreste aus der Jungsteinzeit frei

Im nördlichen Federseeried ragt zwischen den Gemeinden Alles- tersuchungen im Herbst 2020 brachten Kulturschichtreste und hausen und Moosburg im Landkreis Biberach ein mineralischer Pfahlsetzungen im hangparallelen Entwässerungsgraben zutage. Geländesporn in das Federseebecken. Auf diesem liegt der Orts- Sowohl das Fundmaterial als auch eine erste radiometrische Da- teil Brackenhofen. Direkt davor im Ried haben Wildschweine tierung sprechen für eine weitere Siedlung aus dem Zeitraum mehrere Flächen freigewühlt. Auf diesen Flächen wurde von ei- um 2.900 vor Christus. Aus dieser Zeit sind bereits mehrere Sied- ner Spaziergängerin Scherben und Knochen gefunden, die dem lungen im nördlichen Federseeried bekannt. Die nächstgelegene Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Siedlung befindet sich nur wenige hundert Meter nordöstlich in Stuttgart übergeben wurden. Bei einer Begutachtung durch das den Täschenwiesen vor Alleshausen und wurde 2019 durch das Fachgebiet Feuchtbodenarchäologie stellte sich heraus, dass es LAD untersucht. Die Fundstelle soll im Frühjahr 2021 weiter be- sich dabei um Funde aus der Jungsteinzeit handelt. Nachun- gutachtet werden. www.rp-stuttgart.de

Resolution des Deutschen Wanderverbandes: Wanderwege sichern

Wanderwege sind essentiell für Gesundheit und Klima. Die zwischen Orts-, Stadt- und Landschaftsteilen, sie bieten mehr Wanderinfrastruktur in Deutschland zu sichern und natur- Sicherheit für alle, ermöglichen Bewegungsräume und bieten nahe Wanderwege zu schützen, fordert der Deutsche Wan- Freiraum für Entdeckungen abseits der großen Verkehrstrassen«, derverband (DWV) in einer Resolution an alle politischen so das Papier. Besonders besorgniserregend sei der zunehmende Entscheidungsträger*innen in Bund, Ländern und Kommunen. Verlust von naturnahen Wegen und Pfaden, die sowohl beim Kli- Die Resolution stellt fest, dass das Wandern als bundesweit belieb- maschutz als auch beim Erhalt Biologischer Vielfalt eine wichtige teste Natursportart ökologisch, wirtschaftlich und sozial essenti- Rolle spielten. Konkret formuliert der Verband acht Forderungen. ell für das Land sei. Deutschlands mit 200.000 Kilometern längste So seien Wander- und Fußwege als notwendige Basisinfrastruktur »Sportstätte« werde durch die Mitglieder des Deutschen Wander- anzuerkennen und dürften nicht länger eine freiwillige Leistung verbandes der Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Die Infrastruk- kommunaler Gebietskörperschaften sein. Es brauche außerdem tur fördere nicht nur die physische und psychische Gesundheit, eine institutionelle, verlässliche Förderung für die Wanderwegein- sondern auch den sozialen und familiären Zusammenhalt. Dies frastruktur und durchgängige Zuständigkeit von der Bundes- bis sei besonders jetzt in der Corona-Pandemie deutlich geworden, zur kommunalen Ebene. Zudem seien Fuß- und Wanderwege flä- als sich Millionen Menschen draußen in der Natur aber auch in chendeckend als Beitrag zum Klimaschutz anzuerkennen und in ihren Stadtquartieren beim Wandern wohnortnah Abwechslung dessen Förderprogramme aufzunehmen. Die zunehmende Versie- verschafft hätten. Fußgängerinfrastruktur auch in den Städten gelung und Zerstörung naturnaher Wegabschnitte sei zu stoppen. sei Raum für Begegnung und Aktivität, für Selbstwirksamkeit Dies könne nur dann geschehen, wenn die Belange des Wanderns und Identifikation, heißt es in der Resolution. »Attraktive und und seiner Infrastruktur frühzeitig in Planungen eingebunden kleine Fußwege dienen der durchlässigen Erreichbarkeit in und würden. Resolution im Wortlaut unter www.wanderverband.de.

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 41 aus den Fachbereichen

FACHBEREICH FAMILIE etwas andere Art des Jahresabschlusses für Familien organisiert. Unter Beachtung der in diesem Zeitraum geltenden Corona-Be- Neues Familien-Jahresprogramm 2021 stimmungen, konnten Familien ein Stück »Adventszauber« und Ihr, die Familien im Schwä- »Vorweihnachtsfreude« genießen! Auf dem Weg vom Schützen- bischen Albverein, seid unser haus zur Alten Kelter war die Geschichte des kleinen Siebenschlä- Nachwuchs und für den tun fers Glisglis, der auf den Nikolaus wartet, auf Tafeln veröffentlicht wir 2021 noch mehr. Unsere worden, die nach und nach von den Besuchern (vor-)gelesen Auswahl an Touren, Veranstal- werden konnten. So konnte sich jede Familie im Rahmen eines tungen und Seminaren ist groß Adventsspaziergangs oder einer Laternenrunde selbst auf den und sicherlich ist für jeden was Weg machen, die Spuren des kleinen Siebenschläfers zu verfol- dabei: Wilde Kinder und ihre gen. An der Alten Kelter wartete dann eine kleine Überraschung Eltern lernen beim Bushcraft- nebst Nikolaus und Plüsch-Siebenschläfer auf die Kinder… Und Abenteuer, wie man am bes- tatsächlich – trotz des nicht immer optimalen Wetters wurde der ten draußen lebt. Die Kleinen »Advents-Geschichtenweg« sehr gut angenommen. Viele Kinder, geben bei der Familienfreizeit Eltern und auch Großeltern freuten sich über diese schöne Ab- auf Burg Derneck den Ton an. wechslung. Die Familiengruppe in Bonlanden wird im neuen Mit Huskys oder Alpakas streift Jahr weiter mit ihrem Jahresprogramm für 2021 durchstarten und ihr auf Wanderungen über die lädt alle interessierten Familien herzlich dazu ein! Weitere Infos Schwäbische Alb. Oder ihr ver- unter www.sav-bonlanden.de bringt herbstliche Tage am Eschelhof. Wir versprechen euch: es wird nicht langweilig! Das neue Programm könnt ihr direkt bei Weitere Beispiele für OG-Aktivitäten zum Jahresende uns bestellen (07 11 / 2 25 85-20, E-Mail: familien@schwaebischer- in Zeiten der Pandemie albverein.de) oder online schmökern (pdf-Download unter www. OG Abtsgmünd: »BEWEGUNG MIT HERZ«: Unsere »JF-Grup- albvereinsfamilie.net). pe« (Junge Familien) plante im Jahr 2020 den 1. SAV-Kochertal- Lauf, der coronabedingt sowohl am 4. 4. als auch am 10. 10. 2020 Familien-Impulse 2020/2021 abgesagt werden musste. Martin Clausnitzer (JF-Gruppe) brachte Unser Familien-Newsletter wurde in den letzten Wochen wö- die Idee eines »virtuellen Laufes« ins Spiel, für unsere OG buch- chentlich verschickt und erfreute sich bei den Familien großer Beliebtheit. Denn es gab jede Woche neue Tipps, wie ihr mit eu- ren Familien die coronabedingt etwas triste Zeit abwechslungs- reich drinnen oder draußen gestalten könnt. Sogar eine Vorle- sestunde, die nach wie vor auf unserem neuen Youtube-Kanal geschaut werden kann, ist dabei. Fortsetzung folgt! Wer unsere Familien-Impulse noch nicht erhält, wird gleich in den Verteiler aufgenommen – kurze Mitteilung an E-Mail familien@schwaebi- scher-albverein.de genügt! Eine schöne Erfolgsgeschichte findet man bei der OG Bonlan- den: Mit dem Siebenschläfer Glisglis auf der Suche nach dem Nikolaus … Eine kontaktfreie Familienaktion der Ortsgruppe

stäbliches Neuland. Die Virtualität bestand dabei lediglich in der digitalen Anmeldung auf einer Plattform der Fa. Speed-Timing. Für ein Startgeld von 3,- € entschieden sich die »Läufer« wahlwei- se für eine Strecke von 5 oder 10 km. Deren Laufdaten wurden mit neuester Technik inkl. Screenshot an Speed-Timing hochgeladen und so entstand ein fast reeller Wettbewerb. Der weitaus größte Teilnehmerkreis entschied sich für die »offene Wertung«. Hierbei konnte jeder Spaziergänger oder Wanderer eine Strecke seiner Wahl absolvieren und diese auf Vertrauensbasis an Speed-Timing weiterleiten. Hier stand weniger der Wettbewerbscharakter als viel mehr das Motto »dabei sein ist alles« im Vordergrund. Als »genialen Schachzug« betrachten wir rückblickend die Kom- Bonlanden – Familien unterwegs auf dem »Geschichten-Wander- bination des Laufes mit einem in der Region verwurzelten sozia- weg«. Aus einer kleinen Idee kann auch eine Erfolgsgeschichte len Projekt. So stand es jedem Teilnehmer frei, sich zum Startgeld werden. Unter diese Überschrift kann die Weihnachtsaktion in eine Mindestspendensumme von 3,- € abbuchen zu lassen. Diese Bonlanden, die von der Ortsgruppe für den 2. und 3. Advents- konnte individuell erhöht werden. Dieser Spendenbetrag fließt sonntag organisiert wurde, gefasst werden. Dietmar Weinmann, der Organisation »HERZKINDER OSTALB« zu. Diese wird von Ursula Kaspar und weitere Ehrenamtliche hatten im Vorfeld ge- der in Abtsgmünd wohnenden Familie Lohner als betroffene meinsam mit Angelika Elsäßer, Pädagogische Mitarbeiterin, die Familie ehrenamtlich betreut und unterstützt Eltern von herz-

42 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 aus den Fachbereichen kranken Kindern auf der Ostalb. Daraus entstand dann auch das als Online-Veranstaltung statt. Eingeladen sind Gaufamilienwarte, Motto mit gleichnamigem Logo: »BEWEGUNG MIT HERZ«, Familiengruppenleiter*innen, Veranstaltungsleiter*innen, Gau- welches von Albvereinsmitglied Sonja Lachnit ehrenamtlich und Ortsgruppenvorsitzende sowie alle mit Interesse an der Fa- entworfen wurde. Am Ende des Zeitraums (17. 10. bis 28. 11. 2020) milienarbeit. Die offizielle Einladung findet ihr ca. vier Wochen haben sich grandiose 501 Teilnehmer angemeldet und dabei die vorher auf unserer Homepage www.albvereinsfamilie.net. gigantische Summe von 5.025,- € gespendet. Diese Summe wurde schließlich von weiteren drei anonymen Spendern auf 5.555,55 € 13. 3. 2021 – Fit für die Familiengruppe aufgestockt. In einer coronabedingt kleinen Feierstunde wurde Bei diesem Lehrgang besprechen wir, was in der Familiengrup- der Spendenscheck im Albvereins-Wanderheim überreicht. Zu penarbeit wichtig ist, wie du deine Aufgabe als Familiengrup- erwähnen wäre noch die Beteilung der WG »Selbstbestimmt le- penleiter mit Bravour meisterst, wie du eine Veranstaltungsserie ben«, eine Einrichtung für behinderte Menschen. Ihnen wurde planst und was es bei der Öffentlichkeitsarbeit zu beachten gibt. der einzige »Gruppensonderpreis« zugesprochen. Neben einer Wechselnde Einheiten aus Praxis und Theorie sorgen dafür, dass Urkunde wurden diese Teilnehmer mit fetzigen Albvereinsmüt- du vieles ausprobieren kannst und es garantiert nicht langweilig zen ausgestattet. Der Begriff Teilhabe bzw. Inklusion wurde hier wird. Termin: 13. 3. in Nellingen, Ansprechpartnerinnen: Micha- auf wunderbare Weise umgesetzt. Alle Informationen zu diesem ela Spielmann und Kirsten Klahold (familien@schwaebischer- Event sind auf unserer Web-Seite unter »Bewegung mit Herz« albverein.de). nachzulesen. Für den 9. 10. 2021 ist nun der 1. SAV-Kochertal-Lauf Alternativ zu diesem Lehrgang gibt es 2021 zwei Alternativen, da- im »Live-Modus« geplant. Dabei ist wiederum angedacht, für alle mit ihr oder eure Ortsgruppe fit für die Familienarbeit werdet: an Bewegung Interessierten entsprechende Lauf und Wanderstre- • Vor-Ort-Training, zu dem unser pädagogisches Team direkt zu cken anzubieten. Edwin Streicher euch kommt. Ihr bestimmt die Inhalte, und der Lehrgang wird OG Schlierbach: Jahresabschluss mal anders: Leider konnten wir individuell auf eure Bedürfnisse angepasst. Sprecht uns einfach dieses Jahr, wegen der aktuellen Kontaktbeschränkungen, unsere an ([email protected]). traditionelle Abschluss-Veranstaltung nicht wie gewohnt durch- • Online-Schulung in vier Modulen: Wir machen euch fit in Grundlagen, Ideen, Marketing und Werbung sowie Recht und Versicherung. Die Termine findet ihr auf der Homepage unter www.albvereinsfamilie.net.

17. – 19. 9. Albvereins-Aktionstag – Aufruf an alle Ortsgruppen Wir verweisen auf die Ausschreibung auf den Jugendseiten. Neue Albvereinsfamilien-Schlauchtücher Leuchtend gelb und grün – damit geht ihr beschwingt in den Frühling! Unser Schlauchtuch ist ein Multifunktionstuch, das am Kopf, am Hals oder am Arm getragen werden kann. Ihr könnt die Schlauchtücher ab sofort für 5,- Euro/Stück (zzgl. Porto) im führen. Wir haben uns deshalb von unseren Kids mit einer klei- nen Bastel-Aktion verabschiedet, die diese zuhause durchführen können. Am letzten Samstag im Dezember haben wir uns also, bepackt mit 15 Stofftaschen, auf den Weg gemacht und sowohl das Bastelmaterial inklusive Anleitung als auch unser Jahrespro- gramm für 2021 an deren Haustüre gehängt. Ein kleiner Schoko- Nikolaus durfte natürlich auch nicht fehlen. Wir wünschen auf diesem Weg unseren Kids viel Spaß beim Basteln. Wir hoffen, dass wir uns in 2021 dann bald wieder persönlich treffen können. Eure Betreuer Armin und Giovanni OG Stetten: Leider konnte das traditionelle Adventsbasteln der OG coronabedingt nicht wie geplant stattfinden. Aus diesem Grund wurden die Albvereinskinder gebeten, etwas nach einer Vorlage zu basteln oder eigene Kunstwerke zu kreieren. Die Teil- nahme an dieser doch etwas ungewöhnlichen Aktion war sehr gut. Jedes Kind das sich beteiligt und ein Foto bis zum ersten Advent an die Jugendgruppenleiterinnen Silke Arnold oder San- Albvereins-Shop oder bei uns bestellen. Jede gemeldete Familien- dra Schäfer geschickt hatte, wurde mit einem kleinen Geschenk gruppe einer Ortsgruppe kann dazu auch gerne ihren jährlichen überrascht. Hubert Pfister Werbemittel-Freibetrag in Höhe von 20,- Euro nutzen (sofern noch nicht geschehen). Termine 2021 13. 3. 2021 – Familienvertreterversammlung (FVV) Ansprechpartner: Jugend- und Familiengeschäftsstelle, 0711 / 2 25 85-20, Terminänderung! Unsere erste FVV findet am 13. 3. von 9 – 12 Uhr [email protected]

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FACHBEREICH NATURSCHUTZ Ortsgruppen beispielsweise beim Bau von Trockenmauern oder bei Arbeiten im Steilhang. So haben Leiter Jörg Dessecker und Landschaftspflegeprojekt Langenburg: seine vier Mitarbeiter im November in Absprache mit dem Der Schluss-Stein ist gesetzt Landschaftserhaltungsverband Alb-Donau die 2,5 Hektar große Sechs Jahre lang wurde nun am Schlossberg in Langenburg ge- Wacholderheide im Naturschutzgebiet Kleines Lautertal südlich baut – vor kurzem konnte nun an den restaurierten Trockenmau- von Blaustein-Bermaringen (Alb-Donau-Kreis) gepflegt. Auf der ern der Schluss-Stein gesetzt werden. Heide im Lautertal haben sich trotz Schafbeweidung Wacholder, Wie schon mehrfach berichtet, wurde der Schwäbische Albver- ein vor einem Jahrzehnt durch ein sehr großzügiges Vermächtnis in die Lage versetzt, ohne Inanspruchnahme von Mitgliederbei- trägen eine herausragende, aber nicht mehr genutzte Kultur- landschaft in Ordnung zu bringen und drei Jahrzehnte lang zu pflegen. Ein gewaltiger Schritt ist nun getan: Die zum Großteil verfallenen Mauern unterhalb des Schlosscafés in Langenburg sind vollständig restauriert, das so genannte Rumänenhäusle, das

Weide, Buche, Esche und Ahorn ausgebreitet, die mit Motorsäge oder Freischneider entfernt werden. So gibt es Licht für Küchen- schelle, Fransenenzian, Sonnenröschen und Orchideen. Die Ar- beit im teils felsigen Steilgelände ist anstrengend, das Grün-Mate- rial muss von Hand zur Straße befördert werden, wo es mit einem Fahrzeug abgeholt wird. Stehen bleiben große Weidebuchen, die den Schafen bei sommerlicher Hitze Schatten bieten. Die Bäu- me bringen nach Jörg Desseckers Beobachtung neuerdings alle zwei Jahre volle Frucht, früher gab es höchstens alle vier Jahre ein »Mastjahr« mit sehr vielen Bucheckern – für ihn eine Auswirkung des Klimawandels. Auf der Wacholderheide wirkt sich das so aus, dass noch mehr junge Buchenbäume sprießen und größeren Ein- Gelbe Häusle und eine Geschirrhütte samt umgebenden Mau- satz erfordern. »Wir wollen die Fläche vor der Verwaldung retten«, ern ebenfalls. Es ist nun alles so geworden, wie man es sich einst sagt der Pflegetrupp-Leiter. Wald sei die einzige Biotop-Art, die vorgestellt hat, als man sich auf das Projekt eingelassen hat. Dem noch zunimmt. Rückläufig seien die offenen Flächen, was auch Besucher, der nicht weiß, was getan worden ist, wird vielleicht mit dem Rückgang der Schäferei zu tun habe. »Da muss man gar nichts ins Auge fallen, aber genau das war die Absicht der mechanisch rangehen.« Dr. Wolfgang Wohnhas aus Blaubeuren- Vermächtnisgeber: nichts Neues bauen, sondern Bestehendes Seißen, Naturbeauftragter Mitte des Gesamtvereins, ist dankbar sichern. Ein Abschlussfest ist coronabedingt nicht möglich ge- für den fachlich fundierten Einsatz. Neben dem Leiter Jörg Dess- wesen. Manfred Bader von der Firma OMS Schwäbisch Hall hat ecker, er ist gelernter Landschaftsgärtner, besteht die fünfköpfige seit sechs Jahren im Frühjahr und Herbst über Wochen sehr um- Gruppe aus einem stellvertretenden Leiter, einem Praktikanten sichtig und engagiert am Schlossberg gearbeitet. Zusammen mit und zwei jungen Leuten, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr Sarah Trosin, der derzeitigen Auszubildenden der Firma, konnte ableisten. Joachim Striebel nunmehr an einem nebligen Spätherbsttag der letzte Mauerstein gesetzt werden. Mit ein bisschen Stolz kann Reinhard Wolf, der Ansprechpartnerin: Naturschutzreferentin Meike Rau, das Projekt für den Schwäbischen Albverein von Anfang an und Telefon 07 11 / 2 25 85-14, [email protected] auch weiterhin betreut, feststellen: Sechs Jahre Bauzeit hatte man veranschlagt und nun auch eingehalten, zwei Drittel des Ver- mächtnisses waren für Bauarbeiten, ein Drittel ist für die laufen- FACHBEREICH KULTUR de Pflege vorgesehen, und auch das konnte eingehalten werden. Reinhard Wolf Wulf Wager-Sammlung übergeben Eine tolle Erweiterung und Ergänzung erhielt das Schwäbische Profis schaffen Licht für Kulturarchiv im Haus der Volkskunst. Wulf Wager übergab an Küchenschelle und Enzian Manfred Stingel den ersten Teil seiner großen Sammlung von In Sachen Landschaftspflege sind viele ehrenamtliche Mitglieder Dokumenten, Tonträgern, Büchern, Bild- und Archivmaterial ver- des Schwäbischen Albvereins aktiv. Wo große oder schwierige schiedenster Art. Damit wird das jetzt schon gewaltige Archiv des Aufgaben zu bewältigen sind, kommt auch der Profi-Pflegetrupp Schwäbischen Albvereins, für die Kultur der Schwaben, nochmals des Gesamtvereins zum Einsatz. Kein anderer Naturschutzver- deutlich erweitert. Wulf hat noch weitere Lieferungen angekün- band verfügt über einen derartigen Trupp. Er unterstützt die digt. Viel Arbeit bis alles entsprechend sortiert, digitalisiert und

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le. Ich sitze also nicht nur vor dem Computer, sondern habe auch viel mit den Menschen zu tun. Was sind typische Anfragen oder Probleme? Das reicht von »Ich habe mein Passwort vergessen« bis hin zu Fragen, die die Funktionalität und Struktur unseres Content Ma- nagement Systems betreffen. Wir arbeiten mit WordPress. Das ist eigentlich einfach zu bedienen und eignet sich für unsere Zwe- cke gut. Aber wenn man sich nicht jeden Tag damit befasst, muss man auch mal nachfragen. Was waren denn besondere Herausforderungen in den 20 Jahren

Anna Fischer Ihres Ehrenamts? Das war sicherlich der Relaunch der Website im Jahr 2012. Zwei erfasst ist. www.schwaben-kultur.de hat sehr hohe Zugriffszahlen. Jahre später haben wir dann die Möglichkeit geschaffen, die Inter- Deren Youtube-Kanal hat bisher über 2 Millionen Aufrufe. Im netauftritte der Gaue und Ortsgruppen in das Albvereins-Portal Archiv suchen 30.000 Nutzer pro Monat. Ein herzliches Danke- mit aufzunehmen. In den letzten Jahren mussten wir die Daten- schön an Wulf Wager für die großherzige Gabe, die mithilft die schutzgrundverordnung und die neue Cookie-Verordnung um- arg bedrohte Kultur der Schwaben zu dokumentieren und zu be- setzen. Das war aufwendig und zeitintensiv. Auffallend ist, dass wahren. Manfred Stingel das Internet heutzutage Allgemeingut ist. Vor 20 Jahren war das noch nicht so. Das hört sich nach viel Arbeit an. Haben Sie das Gefühl, als FACHBEREICH INTERNET Ehrenamtlicher damit auch mal überfordert zu sein? Das kann man so nicht sagen. Sicherlich gibt es immer etwas zu Mit Leidenschaft Albvereinler tun, aber das macht ja auch Spaß. Außerdem kann ich mir die Ar- Vor 20 Jahren ging der Inter- beit zeitlich frei einteilen. Und unser Content Management Sys- net-Auftritt des Schwäbischen tem gibt klare Strukturen vor. Es ist also kein Hexenwerk, damit Albvereins online. Der Kopf umzugehen. Das lässt sich lernen. Man muss kein Programmierer hinter der Website war damals sein, aber etwas Affinität für das Internet schadet nicht. Und bei und ist bis heute Dieter Weiß. kniffligeren Dingen steht uns eine Technikfirma zur Seite. Der Hauptfachwart Internet Es gibt beim Schwäbischen Albverein einige Ehrenamtliche wie Sie, die ist einer der vielen Ehrenamt- sich schon seit Jahrzehnten für den Verein engagieren. Was bietet der lichen, die das Albvereinsleben Albverein den Menschen, dass sie sich gerne so ausdauernd einbringen? so lebenswert machen. Im In- Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Man trifft immer wieder neue terview spricht er über seine nette Leute. Uns alle verbindet die Freude am Wandern, die Liebe Motivation, seine Aufgaben als zur Natur, ein Interesse an der hiesigen Kultur. Das macht unser Internetfachwart und was er Vereinsleben so wertvoll. am Albverein so schätzt. Es ist allerdings nicht mehr so einfach, Menschen für ein längerfristiges Was bedeutet Ehrenamt für Sie ganz persönlich? Ehrenamt zu begeistern. Das merken auch andere Vereine und Verbän- Ehrenamt bedeutet für mich, für die Gemeinschaft da zu sein. de. Wie sieht für Sie das Ehrenamt der Zukunft beim Schwäbischen In meinem Fall ist das der Schwäbische Albverein. Es macht mir Albverein aus? Spaß, mit den Ortsgruppen zu arbeiten und sie bei ihrer Internet- Es stimmt, dass sich die Gesellschaft stark verändert hat. Die jün- arbeit zu unterstützen. Dafür setze ich mich gerne ein. gere Generation muss beruflich flexibler sein, die Leute sind mo- Wie kam es dazu? biler. Ein Ehrenamt im Alltag unterzubringen, ist schwerer als Ich bin quasi mit dem Albverein aufgewachsen. Meine Großel- früher. Wir sehen das in den Ortsgruppen und im Gesamtverein. tern und Eltern waren auch Albvereinler, so dass ich gut in meine Es gibt zwar immer noch viele begeisterte Albvereinler, aber viele Ortsgruppe eingebunden war und bin. Irgendwann war ich dann von ihnen wollen kein Amt übernehmen. Ich denke, eine Lösung auch als OG-Vorsitzender und Kassier sowie im Gau aktiv. Das In- wäre, die Aufgaben auf viele Schultern zu verteilen. Dann hat je- ternet hat mich auch privat sehr interessiert. Ich komme beruflich der etwas weniger zu tragen. Und das passiert ja auch schon, z.B. aus der technischen Ecke. Deshalb habe ich das Thema auch im in der Wegearbeit mit den Wegepaten oder mit dem AK Wan- Verein forciert. Im Jahr 2000 haben wir dann einen ersten Web- dern, der als Gremium die Aufgabe eines Hauptfachwartes für auftritt für den Albverein online gestellt. Das Thema hat mich den Bereich übernommen hat. Das ist ein guter Ansatz, denke ich, danach auch nicht mehr losgelassen. den man ausbauen kann. Was das Internet angeht, haben wir die Was sind Ihre Aufgaben als »Hauptfachwart Internet«? inhaltliche Pflege der Gesamtvereinsseite unter den hauptamtli- Ich kümmere mich darum, dass die Technik reibungslos läuft, chen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der jeweiligen Fachbe- richte Seiten ein und entwickle gemeinsam mit allen Beteiligten reiche in der Geschäftsstelle aufgeteilt. Das klappt ganz gut und die Website weiter. Ganz wichtig ist die Zusammenarbeit mit den für die speziellen Dinge stehe ich jederzeit zur Verfügung Ortsgruppen und Gauen. Ich beantworte Fragen, kümmere mich Sie sind mittlerweile 71 Jahre alt. Wo geht die Reise des Dieter Weiß um die Zugänge, berate und schule die Leute, damit sie in der mit dem Albverein hin? Lage sind, ihre Unterseiten selber aktuell zu halten. Gleiches gilt Ich bin und bleibe aktives Mitglied beim Albverein. Noch bin für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hauptgeschäftsstel- ich gesund und freue mich an den Herausforderungen, welches

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 45 aus den Fachbereichen dieses Ehrenamt bietet. Aber ich denke auch, dass es Zeit ist, mein ßerer Zahl angefordert und vor Ort in Läden, Tourist-Informatio- Wissen weiterzugeben. Mein Wunsch ist es deshalb, in den nächs- nen, Arztpraxen usw. ausgelegt werden. Herzlichen Dank für Ihre ten Jahren einen oder mehrere Interessierte in die Internetarbeit Unterstützung. einarbeiten zu können. Das Interview führte Ute Dilg. Bei Interesse an einer Mitwirkung bei der Internettätigkeit mel- Termine den Sie sich bitte bei Dieter Weiß unter internet@schwaebischer- Änderungen aufgrund der Corona-Pandemie finden Sie unter albverein.de wandern.albverein.net/wandernplus, /ue-30-wanderungen, /frauenspecial sowie /weitwanderungen.

FACHBEREICH WANDERN Wandern +plus+ 06.03. Zauberhafte Winterlandschaft (Schneeschuhwanderung) Überregionale Wanderprogramme 07.03. Gewerbe- und Industriestandorte Die neuen überregionalen Wanderprogramme stehen zur Verfü- 13.03. Märzenbecherwanderung gung und können entweder auf der Homepage heruntergeladen 20.03. Körsch – vom Ursprung zur Neckarmündung oder als Flyer auf der Geschäftsstelle angefordert werden. 21.03. Ein Refugium der besonderen Art Aus Kostengründen und um flexibler zu sein haben wir uns ent- 28.03. Ländliche Idylle Pur schlossen, statt den ausführlichen Broschüren der vergangenen 10.04. Vitalwanderung mit Bogenschießen Jahre die Programme in Form von Flyern herauszubringen. Die 10.04. Durch das Jagsttal Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass nicht alles, was geplant 10.04. Streuobstblütenparadies Ermstal wird, auch so durchgeführt werden kann. Unsere Wanderführer/- 16.04. Sagenumwobene Höhlen am Teckberg innen stellen sich so gut wie möglich auf Corona und die damit 17.04. Von Lößkindln, Wettermachern und alten Burgen verbundenen Auflagen ein, trotzdem sind Terminverschiebun- 24.04. Albhighlights und Bärlauch gen oder Absagen möglich. Wir hoffen, dass wir im März mit 24.04. Wandern und Singen auf dem Hirschguldenweg geführten Wanderungen starten können, möchten Sie aber auf 24.04. Wandern, Weitblicke, Wein unsere Homepage verweisen. Dort erfahren Sie den aktuellen 25.04. Das Remstal erleben Stand und die Details zu den verschiedenen Wanderungen. Eine 25.04. Rund um den Burgbergturm Anmeldung ist derzeit für alle Touren erforderlich, damit wir die 25.04. Wer ist Abraham-a-Sancta-Clara zum Zeitpunkt der Wanderung vorgegebenen Teilnehmerzahlen 01.05. Die Donau lebt (weitere Termine online) einhalten können. 02.05. Bike and Hike zum Planetenweg »Wandern in allen Facetten« ist auch dieses Jahr unser Motto, 02.05. Uhlbergturm und Siebenmühlental dazu gibt es folgende Möglichkeiten: 02.05. Weinberge, Burg und Stadtführung 07. – 09.05. Europawanderung Wandern +plus+, geführte Erlebnistouren 2021: eine Vielzahl 08.05. Wandern und Fotografieren von Wanderungen für jeden Geschmack im ganzen Vereinsgebiet. 09.05. Wo Kelten hausten und Mammuts wachsen Tageswanderungen und Halbtageswanderungen zu Natur, Kultur, 12.05. Feierabend-Powerwanderung Geschichte - 70 verschiedene Wanderangebote: da ist bestimmt 14.05. Herzog-Jäger-Pfad für jeden Geschmack etwas dabei. 14.05. Wasser – Steine – Aussichten 14.05. Mißmahl’sche Anlagen Ü30-Wandern 2021: unser Wanderprogramm für Wanderer zwi- 14.05. Feierabend im Donautal schen 30 und 50 Jahren. Bitte geben Sie dieses Programm an Inte- 15.05. Das Leben ist zu kurz für irgendwann ressierte in dieser Altersgruppe weiter. 08.-12.06. Wimpelwanderung zur Hauptversammlung 12.06. Ausblicke, Blumenwiesen, Tuffsteinwelt Wiesazseen Weitwandern 2021: unser Angebot für alle, die sich sportlich 19.06. Early Bird – sportlich und dynamisch unterwegs herausfordern möchten – Wanderungen über 30 km bis hin zur um den Altenbergturm 24-h-Wanderung. 19.06. Blühflächen im Remstal 20.06. Vielfalt im Naturpark Obere Donau FrauenSpecial 2021: Wanderungen von Frauen für Frauen – 20.06. Felsen und Burgen am Albtrauf wenn frau unter sich bleiben möchte Ü30-Wandern Grundsätzlich sind diese Programme allesamt als Ergänzung und 06.03. Winterwanderung nicht als Konkurrenz zu den Ortsgruppen-Programmen zu sehen. 21.03. Intervallwanderung Wandern hat durch die Corona-Pandemie einen ungeheuren 02.04. Auf dem Jakobsweg von Hall nach Murrhardt Boom erfahren – Wanderparkplätze und Wanderwege sind über- 18.04. Wilde Natur und regionales Essen füllt und viele haben das Wandern ganz neu für sich entdeckt. Es 29.04. Hexenwanderung wäre doch toll, wenn wir diese Individualwanderer mit gezielten 08.05. Hoch hinauf und tief hinunter Angeboten auch für geführte Wanderungen und somit für unse- 15.05. Seitentäler zwischen Oberlenningen und Gutenberg ren Verein begeistern könnten. Und wenn es in der Ortsgruppe 22.05. Bad Urach und Umgebung gerade kein entsprechendes Angebot gibt, verweisen Sie bitte auf 19.06. Stuttgarter Stadtwanderung die oben genannten Programme. Die Flyer können gerne in grö-

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FrauenSpecial zu melden, wenn Sie eine Naturgeschichte für uns haben, wenn 13.03. Wandern und Entspannen Sie uns z.B. eine ganz besondere Tier- oder Pflanzenart vorstellen 20.03. Zeit des Aufbruchs möchten. Vielleicht haben Sie beobachtet und dokumentiert, wie 27.03. »Allein in der Pampa« Seminar Kartenlesen für Anfängerinnen sich Flora und Fauna rund um ihren Wohnort in den letzten Jah- 10.04. Erstes Grün und grüne Soße ren verändert haben und können uns dazu etwas erzählen. Viel- 30.04. Was uns Bäume erzählen leicht begeistern Sie sich für einen ganz besonderen Lebensraum 09.05. Tour am Muttertag und kennen eine schöne Wanderstrecke, auf der man diesen Le- 05.06. Talente gesucht bensraum erleben kann, oder Sie erzählen uns etwas über Ihre Tätigkeit und ganz besondere Naturerlebnisse im Albverein. Das Weitwandern gleiche gilt natürlich auch für Kleindenkmale. 27.03. Um und um die Umlach herum Wir wissen, dass es dieses umfangreiche Naturwissen und Men- 01.05. Gschwind nach Gschwend schen, die ihre Heimat noch bis ins letzte Mausloch kennen, in 08.05. Stauferperlen unserem Verein gibt. Wie schön wäre es, möglichst viel davon für 22.05. Die Balkone der Baar die kommenden Generationen zu bewahren! Das oben erwähnte 25.06. 24-h-Wanderung von Mössingen nach Spaichingen Buch kann im Lädle erworben werden. 25.06. 24-h-Wanderung von Monbach nach Stuttgart Wanderreise zum Deutschen Wandertag 2021 Alleine wandern – Kilometer sammeln Wie bereits in der letzten Ausgabe angekündigt, bietet der Stutt- Die Sonderregelung wurde verlängert! Kilometersammeln für garter-Gau eine Wanderreise vom 30. 6. bis 5. 7. 2021 zum DWT2021 das Deutsche Wanderabzeichen ist auch 2021 bei Wanderungen in Bad Wildungen an. Es sind noch Plätze frei. Anmeldung und allein, zu zweit oder in der Familie möglich. Ihr Vorteil: Mit dem Infos bei Reiner Kaupat, 0 70 32 / 3 37 86, [email protected]. Deutschen Wanderabzeichen erhalten Sie bei vielen Krankenkas- sen Bonuspunkte. Gewertet werden können bis zu 20 km pro Mo- Ansprechpartnerin: Karin Kunz, Telefon 07 11 / 2 25 85-26, nat, das gilt für Erwachsene, Jugendliche und Kinder. [email protected] Drucken Sie das Extrablatt unter albverein.net/2021/01/12/alleine- wandern-kilometer-sammeln/ aus. Tragen Sie Ihre Wanderungen ein und geben Sie ihn mit dem Wander-Fitness-Pass am Ende des FACHBEREICH WEGE Jahres bei uns in der Hauptgeschäftsstelle ab. Sollten im Laufe des Jahres wieder Gruppenwanderungen möglich sein – und das Ausbildungstermine für Wegewarte hoffen wir sehr! – dann können Sie Ihre gewanderten Kilometer und Wegepaten auch kombinieren. Auch 2021 soll es wieder Ausbildungstermine für Wegewarte Bitte geben Sie diese Information auch über Ihre Ortsgruppe hi- und Wegepaten geben. Da im vergangenen Jahr nahezu keine naus weiter – denn gemeinsam Kilometer sammeln macht doch Ausbildung stattfinden konnte, hoffen wir darauf, die geplanten noch mehr Spaß und wir hoffen ja, dass bald auch wieder geführ- Termine durchführen zu können. Gegebenenfalls müssen wir die te Wanderungen möglich sind. Organisation dieser Termine an die aktuellen Regelungen anpas- sen! Jeder Wegewart, aber auch jeder Interessierte kann sich zu Das Verstummen der Natur den jeweiligen Veranstaltungen anmelden. Bei der ganztägigen In Heft 2/2020 haben wir Ihnen das Buch »Das Verstummen der Ausbildung werden am Vormittag theoretische Einblicke in die Natur« von Volker Angres (Leiter der Umweltredaktion des ZDF) Markierungssystematik, die Markierungsrichtlinien, das Material und Dr. h.c. Claus-Peter Hutter (Leiter der Umweltakademie Ba- und die eigentliche Markierungsarbeit gegeben. Am Nachmittag den-Württemberg) ans Herz gelegt. Ich habe das Buch inzwischen findet dann jeweils eine Lehrwanderung statt, bei der man auch selbst gelesen und möchte vor allem einen Gedanken aus diesem mal selbst Hand anlegen kann! Die geplanten Einführungsveran- Buch aufnehmen: Claus-Peter Hutter mahnt in diesem Buch un- staltungen für Wegepaten, die die Wegearbeit neu kennenlernen ter anderem, das nicht nur die Biodiversität (Artenvielfalt) ver- wollen, sind kürzer gehalten: Nach einer kurzen Einführung in schwindet, sondern auch die Fachleute, die sich mit Flora und die Theorie wird die praktische Wegearbeit direkt bei einer Wan- Fauna auskennen. Ich weiß, dass es in unserem Verein ganz viele derung vorgestellt (Dauer: halber Tag). dieser Fachleute gibt. Wanderführer/-innen, Naturschutzwarte und viele Mitglieder sind mit jedem Blümchen »per Du«, wissen Ausbildungstermine für Wegewarte und Wegepaten (ganztägig) was wann wo kreucht und fleucht, wo man besondere Lebens- • 10. 4. Lichtenstein-Unterhausen, Landkreis Reutlingen räume, Pflanzen und Tiere findet, was warum gerade dort vor- (Lichtenstein-Gau), Leitung: HWM Gerhard Stolz kommt oder auch wie es rund um den »Flegga« noch vor 20, 30 Anmeldung: [email protected]; 0 71 28 / 5 83 98 88 oder 50 Jahren ausgesehen hat. Dieses Wissen geht verloren! Da- • 17. 4. Rosengarten, Rathaus im Kultursaal, her möchten wir einen Versuch starten, dem entgegen zu wirken, Landkreis Schwäbisch Hall (Hohenloher-Gau) und würden uns freuen, wenn sich alle Naturschützer und Na- Leitung: GWM Manfred Bender, HWM Michael Burkhardt turkenner des Vereins zusammenschließen. Gemeinsam könnten Anmeldung: [email protected]; 0 71 34 / 5 10 06 96 wir ganz viele Naturgeschichten erzählen, die zeigen, wie wichtig • 24. 4. Wanderheim Friedberg, Bad Saulgau/Friedberg, es ist, sich für unsere Natur einzusetzen. Wir denken dabei z.B. Kreis Sigmaringen (Oberer-Donau-Gau) an eine Serie, die wir im Internet oder über die sozialen Medi- Leitung: GWM Wolfgang Grandy en veröffentlichen können und möchten Sie bitten, sich bei uns Anmeldung: [email protected]; 0 75 71 / 32 73

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 47 aus den Fachbereichen

• 24. 4. Derendingen, Landkreis Tübingen (Tübinger-Gau) mationen auf den Karten verantwortlich, das LGL übernimmt Leitung GWM Norbert Kohler Kartographie und Druck. Die Mitglieder des Schwäbischen Alb- Anmeldung: [email protected], 0 74 72 / 4 21 01 vereins erhalten eine dieser Karten im Jahr 2021 als Vereinsgabe. • 24.4. Willsbach, Landkreis Heilbronn (Heilbronner-Gau) »Schwäbisch Hall« deckt das Mittlere Kochertal und die Haller Leitung: GWM Manfred Bender; HWM Michael Burkhardt Ebene ab, die Karte »Ehingen (Donau)« beinhaltet unter ande- Anmeldung: [email protected]; 0 71 34 / 5 10 06 96 rem den östlichen Teil des Großen Lautertals bis zur Donau und • 8. 5. Wernau, Altes Rathaus (Esslinger-Gau) »Spaichingen« bildet einen Teil des Oberen Donautals und den Leitung: HWM Michael Burkhardt; GWM Karin Feucht Anmeldung: [email protected]; 01 60 / 92 65 79 67 • 15. 5. Eschelhof, Sulzbach-Murr, Rems-Murr-Kreis (Rems-Murr-Gau) Leitung: GWM Manfred Bender; HWM Michael Burkhardt Anmeldung: [email protected]; 0 71 34 / 5 10 06 96 • 29. 5. Füllmenbacher Hof, Sternenfels-Diefenbach, Enzkreis (Stromberg- Gau), Leitung: GMW Rainer Czerny Anmeldung: [email protected]; 0 71 45 / 49 63

Einführungsveranstaltungen für Wegepaten (halbtägig) Hier sollen die Wegepaten, die sich bereits im Herbst/Winter 2020 ge- meldet haben, über die Wegearbeit informiert werden. Die Interessier- ten werden direkt vom jeweiligen GWM kontaktiert. Neue Interessen- Heuberg ab. Die Karten enthalten touristische Informationen ten können sich gerne auch beim jeweiligen Veranstalter anmelden wie z. B. Aussichtspunkte, Schutzhütten, Grillplätze, Sehenswür- – wo noch freie Plätze sind ist eine Teilnahme möglich. digkeiten, Wanderheime und Gasthäuser in Auswahl. Außerdem • 6. 3. Stuttgarter Raum (Stuttgarter-Gau) – Ort wird noch bekannt ge- besonders gekennzeichnete touristische Objekte und vieles mehr. geben! Leitung GWM Wilhelm Wegmann/GWM Gerhard Binder Dargestellt sind auch Bahnhöfe, S-Bahn-Haltestellen und Bus- Anmeldung: [email protected]; 01 79 / 3 96 26 87, haltestellen. Neben dem Wegenetz des Schwäbischen Albvereins 01 77 / 5 15 37 69 samt seinen Hauptwanderwegen und Themenwegen sind auch • 20. 3. Weidacher Hütte, Blaustein (Donau-Blau-Gau) touristische Wege wie beispielsweise Qualitäts- oder Premiumwe- Leitung: HWM Gerhard Stolz, GWM Herbert Göttle ge farblich hervorgehoben. Anmeldung: [email protected]; 01 52 / 01 09 50 93 Damit sind seit 2017 in der neuen Wanderkartenserie im Maßstab • März 2021 Rems-Murr-Kreis (Rems-Murr-Gau) – 1:25.000 bereits acht Blätter durch den Schwäbischen Albverein Orte/Termine werden noch bekannt gegeben! veröffentlicht worden. Ergänzend dazu hat das LGL eine Vielzahl Leitung: GWM Albrecht Winter an weiteren Blättern aus dem Vereinsgebiet des Schwäbischen Anmeldung: [email protected], 0 71 50 / 3 18 54 Albvereins und den anderen Wanderregionen Baden-Württem- • 5. 6. Stromberg-Gau, Besigheim, Leitung GMW Rainer Czerny bergs herausgegeben. In den kommenden Jahren werden nach Anmeldung: [email protected]; 0 71 45 / 49 63 und nach weitere Blätter erscheinen und dann mit insgesamt 47 Blättern das Vereinsgebiet des Schwäbischen Albvereins ab- Schnupperkurse für Interessierte/Presse decken. Parallel dazu sind die meisten Wanderkarten der Serie Darüber hinaus wird es im kommenden Jahr auch einen Schnupper- im Maßstab 1:35.000 vorläufig weiter erhältlich. Der Preis für die kurs für Interessierte geben. Hier sollen anhand einer kleinen Lehrwan- neuen Wanderkarten beträgt im Handel 8,50 € je Blatt, Mitglieder derung Einblicke in die Wegearbeit gegeben werden. des Schwäbischen Albvereins können diese im Lädle oder über 18. 9.2021 Bad Niedernau, Wanderparkplatz beim Kurpark den Online-Shop zum Sonderpreis von 7,00 € je Blatt erwerben. (Tübinger-Gau) Beginn 13:30 Uhr; Leitung GWM Norbert Kohler Arbeiten beim Roßberghaus Anmeldung: [email protected], 0 74 72 / 4 21 01 Die momentane Schließung des Wanderheimes Roßberg wurde vom Lichtenstein-Gau genutzt um notwendige Verkehrssiche- Seminar »Geh mal hin – alles drin!« rungsmaßnahmen auf dem Gipfelplateau zu erledigen. Vier Hel- Auch bei der Veranstaltung »Geh mal hin – alles drin« (15. – 17. 10.) fer trafen sich samstags früh mit ihren Gerätschaften am Turm. findet an beiden Tagen ein Schnupperkurs zum hemaT Wegearbeit Unter der Federführung von Gerhard Stolz wurden dann elf statt. Leitung GWM Wolfgang Grandy, Anmeldung: HGS (Frau Müller, mächtige Eschen gefällt. Diese Bäume waren auf dem exponier- [email protected], 07 11 / 2 25 85 10) ten Standort jahrelang Wind und Wetter ausgesetzt und dement- sprechend erkennbar stark geschädigt. Eine weitere Gefahr be- Drei neue Wanderkarten im Maßstab 1:25.000 stand zudem durch das derzeitige Eschentriebsterben, das auch als Vereinsgaben starke Äste einfach absterben lässt. Dadurch waren hier ganze In der Wanderkartenserie 1:25.000, die der Schwäbische Albver- Kronenbereiche brüchig. In der Folge können dann bei derart ein zusammen mit dem Landesamt für Geoinformation und geschwächten Bäumen auch noch die Stammfüße von einem Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL) herausgibt, sind Pilz befallen werden, so dass die Standfestigkeit eines ganzen aktuell die Blätter »Schwäbisch Hall« (W213), »Ehingen (Donau)« Baumes gefährdet sein kann. Der vorherige Zustand stellte eine (W244) und »Spaichingen« (W250) neu erschienen. Der Schwä- tatsächliche Gefahr für Wanderer und Besucher des Roßbergpla- bische Albverein ist für die Aktualität der Wanderwegeinfor- teaus dar. Nach dem Fällen wurde erst das tatsächliche Ausmaß

48 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 aus den Fachbereichen

gen, um Wegepassagen vor Abrutschung und Auswaschung zu sichern und mit Stahlnadeln tief im steinigen Untergrund ver- ankert. So kann dieser Zugangsweg zum Albvereinsnordrandweg auch bei schlechter Witterung wieder sicher begangen werden. Der Albverein in Metzingen hat Wegewarte, die regelmäßig die Wanderwege auf der Gemarkung inspizieren. Instandsetzungsar- beiten müssen von langer Hand geplant werden und bedürfen der Mithilfe zahlreicher Mitglieder und Freiwilliger. Noch bes- ser geht es natürlich, wenn, wie jetzt mit dem Azubiprojekt der Metzinger Baufirma Brodbeck, Fachleute mit Arbeitsgerät und Material unterstützen. Eckart Ruopp« Wegepatenaufruf ein voller Erfolg! Im vergangenen Herbst wurde eine große Presseaktion gestar-

Ulrich Stolz tet – anhand einer Liste mit unbetreuten Wanderwegen verstreut über das ganze Vereinsgebiet wurde nach Unterstützung gefragt! der Schäden sichtbar. Bei etlichen Bäumen haben sich die Helfer Die Resonanz war sehr groß. Über 120 Interessierte haben sich gewundert, dass diese überhaupt noch den Stürmen standgehal- gemeldet, um als Wegepaten die unbetreuten Wegstrecken zu ten haben. Einige Stämme wurden als neue Sitzgelegenheiten um pflegen. Leider hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung die Feuerstelle platziert. Das restliche angefallene Material wird gemacht: Wir konnten keine zeitnahen Einführungsveranstaltun- Anfang des Jahres gehäckselt und kommt in eine Fernheizanlage. gen anbieten – Nun sollen im Frühjahr aber Einführungsveran- Die Helfer waren froh, daß die Fällarbeiten schon am Vormittag staltungen dort stattfinden, wo sich sehr viele gemeldet haben. erledigt waren. Denn trotz des geschlossenen Turmes war nach- Dort, wo sich nur einzelne Interessierte gemeldet haben, konnte mittags dann reger Besucherverkehr am Roßberg. Zum Tag des Baumes wird der Lichtenstein-Gau in diesem Jahr auf dem Pla- teau neue Bäume pflanzen. Doris Sautter Azubis und Albvereinler richten Wanderweg zum Roßfeld her Ein schönes Beispiel einer gelungenen Kooperation – OG Met- zingen: »Wer im Herbst eine Wanderung von Neuhausen zum Roßfeld machte, um bei herrlichem Wetter die schönen Herbst- farben und den Blick auf Metzingen zu genießen, hat ihn schon benutzt. Den Wanderweg des Schwäbischen Albvereins von der Hartsiedlung hinauf auf den Glemser Hausberg. An nur weni- gen Stellen läuft er auf der Auffahrtstraße, mehrheitlich windet er sich als schmaler Wanderpfad die bewaldeten Steilstufen zwi- schen den Straßenserpentinen empor. Seit letzter Woche ist er wieder toll hergerichtet. Durch tatkräftigen Einsatz von Azubis Ute Dilg der Metzinger Firma Brodbeck und eifrigen Mitgliedern des bereits im Herbst eine Einweisung durch den verantwortlichen Metzinger Albvereins ist er Gauwegmeister stattfinden. Wegepaten unterstützen die Wege- wieder angenehm zu begehen; warte der Ortsgruppen bei der Pflege der rund 20.000 vom Alb- die Stadt Metzingen war als verein beschilderten Wanderwege zwischen dem Taubertal und Grundstückseigentümerin in dem Bodensee. Ihre Aufgabe ist es, zweimal im Jahr einen zuge- das Vorhaben mit eingebun- teilten Wegeabschnitt abzulaufen, die Markierung zu kontrollie- den. Der Zahn der Zeit hatte ren, freizuschneiden und, wo nötig, Wegmarken zu ergänzen. Ziel an den hölzernen Stufen und ist es, durch neue Wegepaten die Arbeit auf noch mehr Schultern seitlichen Holzbefestigungen zu verteilen und Lücken zu schließen! genagt, Starkregenfälle und Mountainbiker taten das ihri- Insgesamt engagieren sich derzeit gut 700 ehrenamtliche Wege- ge dazu. Die Firma Brodbeck warte in 525 Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins. Dazu spendete dem Albverein ab- kommen Gauweg- und Hauptwegmeister, die die Arbeit inner- gängige Randsteine, die von halb des Gesamtvereins organisieren und dokumentieren. Sie alle der Azubitruppe fachmän- haben im Jahr 2019 rund 30.000 Arbeitsstunden in die Wegepfle- nisch gesetzt wurden. Zwi- ge investiert. schen den Stufen wurde der Weg mit Feinschotter neu angefüllt. Der Metzinger Forst hatte dem Albverein Fichtenstämme bereit- Ansprechpartnerin: Wegereferentin Martina Steinmetz, gestellt. Diese wurden mit Manneskraft an Ort und Stelle gezo - Telefon 07 11 / 2 25 85-13, [email protected]

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 49 aus den Fachbereichen

Seminare / Fortbildungen HEIMAT- UND WANDERAKADEMIE 20.03. Moose, Farne, Flechten, Schwenningen Terminhinweis 17./18.04. Wanderführertreffen, Bad Schussenried 24.04. Sicherheitstraining Pedelec, Gärtringen Der Vortrag von Prof. Dr. Werner Mezger (Direktor des Freibur- 25.04. Outdoornavigation mit dem Smartphone ger Instituts für Volkskunde der Deutschen des östlichen Euro- 25.04. Die zwei Gesichter des Neckars, Marbach pa (IVDE) und bekannt durch Funk- und Fernsehsendungen) 08.05. Lust auf ein Vollbad im Wald, Grafenhausen musste verschoben werden – der neue Termin ist Freitag, 25. Juni, 08.05. Ein- und Aussichen über die Baar, Geisingen Stadthalle Plochingen, der Titel des Vortrags lautet »Das 19. Jahr- 09.05. Wutachschlucht, Bondorf hundert – Dynamik einer oft unterschätzten Epoche«. Im 19. Jahr- 22.05. Spurensuche im Wald, Rottenburg hundert wurde nicht nur der Schwäbische Albverein gegründet, 29.05. Kräuter und Salben, Mainhardt sondern in dieser oft unterschätzten Epoche beginnen viele Ent- wicklungen, deren Ergebnisse bis in die Gegenwart wirken – poli- Exkursionen tisch, wirtschaftlich und sozial. Weitere Informationen finden Sie 21.03. Auf der Suche nach dem Stein der Weisen (Basel) unter wandern.albverein.net/events/vortrag-das-19-jahrhundert- 09.04. Verführung im Obstparadies (Staufen) in-spannungsfeld-zwischen-romantik-und-industrialisierung/ 24.04. Das Heidelberger Schloss Termine 02.05. Im oberen Lenninger Tal, Gutenberg 16.05. Der Baisersbronner Holzweg, Baiersbronn Auch hier gilt – wir planen optimistisch und hoffen, dass wir ab März wieder Seminare anbieten können. Über weitere Details – aber gege- benenfalls auch über Absagen oder Verschiebungen – informieren wir Ansprechpartner: Heimat- und Wanderakademie auf unserer Homepage www.wanderakademie.de Geschäftsführerin Karin Kunz Telefon 07 11 / 2 25 85-26, [email protected] Wanderführerausbildung ETL Löwenstein 8. – 16. Mai, Abschluss 3. Juli (Weilersteußlingen) Haus der Volkskunst, Balingen-Dürrwangen: 2. – 10. Oktober, Abschluss 13. Nov. (Wental) Wochenendkurs im Herbst, die Seminarorte stehen noch nicht fest: albverein-shop.de 18. – 19. Sept., 9./10. Okt.,30. Okt. – 1. Nov., 6./7. Nov., 20. Nov. Die Wochenendkurse im Frühjahr sind schon ausgebucht.

Schwäbischer Albverein Aktiv

In der Kürze liegt die Würze! Naturschutz und Binsenbewuchs zu verlanden drohten, In dieser Rubrik »Schwäbischer Albverein – mit einem größeren Arbeitseinsatz saniert, aktiv« werden Berichte über Aktivitäten in OG Berghülen. Der Alb-Donau-Kreis ver- und diese bieten wieder einen wichtigen den OGn veröffentlicht, die anderen OGn als leiht Umweltpreis an die OG: Die OG Lebens- und Rückzugsraum für Insekten, Anregung für eigene Projekte dienen kön­ beteiligte sich an der Ausschreibung des Kleinlebewesen und Amphibien. Aner- nen – Naturschutz, Kultur, Familien, Spen­ Umweltpreises 2020 des Landratsamtes kannt wurden zudem die regelmäßigen den­­ak­tio­­nen, besondere Wanderungen im Alb-Donau-Kreis über Maßnahmen in der Müllsammelaktionen und Landschafts- Ver­einsgebiet. Wichtig ist der Zusatz, warum Landschaftspflege und im Naturschutz der pflegemaßnahmen des Vereins. Eine fach- diese Wanderung empfohlen wird. Genaue vergangenen vier Jahre. Unsere OG hatte kundige Jury bewertete unsere Bewerbung Vorgaben finden Sie im Internet (service- 2017 die Haldenhüle, und 2018 die Ober- mit der Auszeichnung »Vorbildlich« und intern.albverein.net/bereich-ortsgruppen- weilerhüle, die beide durch starken Schilf- verlieh uns für diesen vorbildlichen Ein- und-gaue/). Die Texte sollten nicht länger satz zum Schutz und zur Erhaltung unse- als 20 Zeilen (Schreibmaschi­ne) bzw. 1000 rer Umwelt den Umweltpreis 2020, mit der Zeichen (Computer) sein. Überreichung einer Urkunde und einem Bitte: Schicken Sie Ihre Beiträge per eMail an Preisgeld durch Herrn Landrat Scheffold. die Schriftleitung oder auf CD/DVD per Post Gerhard Tränkle (Adresse siehe S. 67), schicken Sie Ihre Fotos in separaten Bilddateien in maximaler Auf­ OG Burladingen. Der Nähberg ruft / Akti- lösung; beachten Sie den Redaktions­schluss ver Naturschutz mit Rechen und Gabel: der vier Ausgaben im Jahr (siehe S. 67); den­ Über zehn Mitglieder der OG trafen sich ken Sie daran, Ihre Beiträge (auch die Fotos) am Nähbergbänkle oberhalb des Tiefen- zu unterzeichnen. talstadions im Naturschutzgebiet Nähberg – bei recht widrigen Wetterbedingungen.

50 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 Schwäbischer Albverein Aktiv

Gestrüpp und Gras mussten unter der derheide möglich, wobei die Einhaltung wieder Leben in und um die Hotels ent- Leitung von Förster und Naturschutzwart der AHA-Regeln beachtet wurden. Im steht. Helmut Brand (Text), Lothar Langner Thomas Stocker zusammengeräumt wer- Rahmen des Naturschutzwettbewerbs (Foto) den, das dann von einem Unternehmer »Unsere Heimat und Natur« wurde die abgeholt und kompostiert wird. Die Vorar- jahrelang geleistete Arbeit unserer Mit- OG Salmendingen. Im Oktober hatte die beit hatte ein Pflegetrupp der Bezirksstelle glieder gewürdigt. Für die Schaffung eines OG zum wegen der Coronakrise im März für Naturschutz und Landschaftspflege Magerrasen müssen viele ortsunübliche ausgefallenen traditionellen Arbeitseins- Gewächse entfernt werden, sodass sich Or- atz am Kornbühl aufgerufen. Die Verant- chideen und wacholderheidentypische sel- wortlichen konnten zu diesem Einsatz tene Pflanzen besser entwickeln können. rund 30 Helfer begrüßen, die ein Teilge- Jedoch gilt weiterhin darauf zu achten, biet des Kornbühls von überschüssigem bzw. daran zu arbeiten, dieses Stück Land, das charakteristisch für unsere Schwä- bische Alb ist, entsprechend zu pflegen. Diese Wacholderheide ist dadurch auch ein Lebensraum für Heidelerche, Zaun- eidechse und Schlingnattern geworden. Fachlich betreut wird der Einsatz vom Na- turschutzdienst und unterstützt durch die Stadt Ehingen (Donau). Günther Heigl des Regierungspräsidiums im Vorfeld ge- leistet, der den Kiefernanflug und das Gras OG Herbertingen. Natur bedeutet Leben abmähte. Die charakteristische Landschaft bedeutet Freude: Zehn Mitglieder folgten der Wacholderheide soll so erhalten blei- Ende Oktober der Bitte des ehemaligen ben. Im Laufe des Vormittags gab es etwas Naturschutzwartes Helmut Brand zu ei- Gras und Gebüsch befreiten. Neben vie- zu Vespern und auch die Getränke wur- ner Pflegemaßnahme. Auf dem Programm len Privatpersonen waren auch Vertreter den für die fleißigen Helfer wie jedes Jahr standen eine Steinmauer und zwei Insek- mehrerer Salmendinger Vereine dabei, da- bereitgestellt. Für die Verpflegung zeigte runter auch der Jugendclub mit neun Hel- sich die Vorsitzende Doris Knuth verant- fern. Ebenfalls erfreut war man auch über wortlich. Anderntags wanderte der Alb- Einwohner aus Ringingen, die sich an der verein mit Wanderführer Werner Liebald Aktion beteiligten. Auch Ortsvorsteher die acht Kilometer lange Strecke auf dem Erwin Straubinger war mit am Start. Er Kreuzfelsenweg. Hubert Pfister freute sich, dass so viele Helfer dafür sorg- ten, dass der Kornbühl - ein Wahrzeichen OG Ehingen (Donau). Wacholderheide pfle- auf der Schwäbischen Alb - mit solchen gen anstelle Wandern: Die OG gestaltet Aktionen immer ein »Hingucker« bleibt. seit 2012 ein Flurstück mit sechs Hektar Im Vorfeld hatte Revierleiter Andreas Hoh oberhalb der Jungviehweide durch ge- mit seinem Team vom Forst die Vorarbeit zielte Massnahmen zur standorttypischen geleistet. Hubert Pfister

tenhotels an der 2012 angelegten Blumen- OG Stetten. Arbeitseinsatz für ein offenes wiese. Die Vegetation hatte sich in den Weideland: Die OG hatte einen Arbeits- letzten Jahren stark ausgebreitet. Dadurch einsatz an der Fohlenweide bei der Burg- wurde die Mauer beschattet und die Ho- halde. Dort soll die Weidefläche für Zie- tels konnten nicht mehr vollends von den gen vergrößert werden. Seit einigen Jahren Gästen aus der Natur genutzt werden. sorgen Ziegen auf der genannten Fläche Andererseits hatten sich Vögel an den Be- dafür, dass dieses Gebiet nicht verwildert. füllungen zu schaffen gemacht und diese als günstiges Nestmaterial »zweckentfrem- det«. Unsere Freunde, die sich seit Jahren für das Thema Naturschutz engagieren, waren über zwei Stunden damit beschäf- Wacholderheide um. Bei zwei Arbeitsein- tigt, einerseits den Bewuchs zu reduzieren sätzen im November wurden mit reger Be- und andererseits die Unterkunft neu zu teiligung der Mitglieder die erforderlichen bestücken. Toll war die Erkenntnis, dass Arbeiten für dieses Jahr durchgeführt. Zur das Angebot von den Insekten gut ange- Zeit konnten keine Wanderungen we- nommen wird. Viele Fenster und Türen gen der Pandemie durchgeführt werden, waren frisch verschlossen, sodass man da- jedoch war ein Arbeiten an der Wachol- von ausgehen kann, dass im nächsten Jahr

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 51 Schwäbischer Albverein Aktiv

Rund 15 Personen, Kinder und Erwachse- bekannten Märchen der Gebrüder Grimm. ne, arbeiteten nach Kräften und konnten Die gelungene Wanderreise bei traumhaf- gegen Mittag zufrieden feststellen, dass tem Spätsommerwetter ging zu Ende mit doch einiges an diesem Tag gearbeitet einem Zwischenstopp in Schwetzingen worden war. Etliche der fleißigen Helfer auf der Heimfahrt nach Esslingen. Hilde- waren mit Motorsägen, Heckenscheren gard Bäuerle (Text), Albert Baier (Foto) und anderem Gerät zum Arbeitseinsatz gekommen. Hubert Pfister OG Honau. Trotz Nieselwetter traf sich eine wanderfreudige Gruppe zur letzten OG Waldhausen/Rems. Die größte Tro- Herbstwanderung durch das Naturschutz- ckenmauer im Ostalbkreis »ein wert- gebiet Greuthau. Dabei erzählte Wander- volles Biotop«: Die Gemeinde Lorch- führer Walter Saur den Wanderern viel Waldhausen liegt im Osten des Remstals. Brücken zwischen Blaustein und Blaubeu- Wissenswertes zu dem seit 1938 ausgewie- Wegen der Reblaus wurde bereits 1922 in ren führen. Zuerst fuhren die Teilnehmer senen NSG mit den Magerwiesen, den diesem Bereich der Weinbau eingestellt. mit dem Zug von Blaubeuren nach Blau- Weidebäumen und den alb-typischen Wa- stein. Bis zum Ortsende von Klingenstein hatten sie schon vier Brücken überquert. Danach führte der Weg mal links und mal rechts der Blau über weitere Brücken, die von vielen Wanderern noch nie begangen worden waren. Zum Schluss standen noch die Brücken beim Blautopf und bei der Klausenmühle an, wo es auch noch eine kurze Besichtigung gab. Am Ende hatte man bei einer Wegstrecke von 17 Kilome- ter insgesamt über zwanzig Brücken über- quert und hatte dabei neue Einblicke und Ausblicke auf das schöne Blautal gewon- Noch heute sind jedoch hier Reste von nen. Wolfgang Spengler cholderheiden. Mit herrlichem Ausblick klassischen Weinbergmauern vorhanden. auf die beeindruckende Flora wanderte Schon vor Jahren dachte der damalige OG Esslingen. Zur diesjährigen Wander- die Gruppe weiter zu einem Phänomen Naturschutzwart der OG, Siegfried Stroh- reise der Ortsgruppe ging es vom 13. bis der Schwäbischen Alb: Die »Doline Wei- maier, darüber nach, wie man diesen stark 19. 9. 2020 in den Spessart. Unsere Un- denwang« (790 ü. NN). Ein Ort mit extre- einsturzgefährdeten Lebensraum für Rep- terkunft war das Landhotel Betz in Bad men klimatischen Bedingungen, auch be- tilien und Insekten erhalten kann. Damals Soden-Salmünster mit Blick über die bei- kannt als das »Schwäbische Sibirien«, da es war Sebastian Zinßer noch Strohmaiers den Teilorte und die liebliche Landschaft hier an mehr als 220 Tagen Frost im Jahr »Vize«, inzwischen hat er das Amt des des Spessarts. Die Hinfahrt führte über gibt. Doch besonders schön ist hier der Naturschutzwarts übernommen und als Heidelberg mit Stadt- bzw. Schlossbesich- idyllische Picknickplatz, den die Wanderer Impulsgeber diese Idee in den Blickpunkt tigung. Die täglichen Wanderungen wur- sogleich für eine ausgiebige Vesperpause gerückt. Der Landschaftserhaltungsver- nutzten. Der Rückweg führte vorbei an band Ostalbkreis gab grünes Licht für die der Wilhelmshütte und weiter durch den Restaurierung dieser besonders großen Schlosspark mit herrlichem Blick auf das einsturzgefährdeten Trockenmauer. Die Märchenschloss Lichtenstein. Die drei- OG ist stolz darauf, dass durch den Anstoß stündige und erlebnisreiche Wanderung ihrer Naturschutzwarte dieses Projekt ver- endete für die Wandergruppe mit einer ge- wirklicht werden konnte. mütlichen Einkehr in der Schlossschenke. Herbert Edelmaier Klaus Strycek und Silvia Sauter-Lauer

den von ortsansässigen Wanderführern OG Rutesheim. 2020 war ein besonderes Wanderungen und Ausflüge durchgeführt, die uns als ehemaliger Förs- Jahr. Es fing alles so gut an. Bei der Eröff- ter bzw. Naturschützer viel Fachwissen nungswanderung im Februar vom Schloss OG Blaubeuren. Über viele Brücken musst über Flora und Fauna vermitteln konnten. Solitude durchs Lindentäle nach S-Berg- du gehen … Nach der langen Corona- Wir wanderten auf schönen und teilweise heim hatten über 30 Wanderer trotz Grau- Pause machte sich die Wandergruppe an historischen Waldwegen im Spessart und pelschauern viel Spaß. Dann machte uns einem heißen Septembersonntag auf, um Vogelsberg und bummelten durch das als Corona einen Strich durch die Rechnung. das Tal der Blau von Klingenstein nach Schneewittchenstadt bekannte beschau- Doch ab Juli konnten wir wieder wan- Blaubeuren zu durchwandern. Das wäre liche Städtchen Lohr am Main. Die Ge- dern. Schnell wurde von unseren Wan- eigentlich nichts Ungewöhnliches, aber brüder Grimm stammen aus der Gegend, derführern Hanspeter und Johannes ein die Wegstrecke sollte möglichst über alle somit ist der Spessart Schauplatz der welt- neues »coronakonformes« Programm zu-

52 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 Schwäbischer Albverein Aktiv

den glücklichen Gewinnern ein kleines einzigartig und mit viel Liebe zum Detail Geschenk zukommen lassen. Waltraud Ohr gestaltet und somit nicht vergleichbar. Da- her erhielten die zehn Familien mit meh- OG Frohnstetten. In diesem Jahr kam al- reren Kindern je ein Gesellschaftsspiel für les anders als geplant. Zum vierten Mal gemeinsame Stunden und alle Teilnehmer war unsere Kürbis-Schnitzaktion geplant. einen Trostpreis. Einen Sonderpreis erhiel- Aufgrund der Pandemie konnten wir die- ten Emmi Neuburger und Moritz Brecht se nicht wie geplant durchführen. Aber für ihre aktuellen »Corona-Rübengeister«, sammengestellt. Es war ein bunter Strauß so gar nichts machen, das wollten wir sowie Joshua Müller für seinen Rüben- abwechslungsreicher Wanderungen, u. a. auch nicht – also ganz nach dem Motto geist mit Zipfelkappe. Große Mühe ga- das Lautertal bei Hayingen, der Orchide- ben sich die zwei Erwachsenen, die selber enpfad bei Geislingen, der Herzog-Jäger- viel Freude daran hatten. Da im Moment Pfad, die Schönbuchspitzrunde sowie keine Siegerehrung stattfinden konnte, Burg Hornberg und Gundelsheim. Ein wurden die Preise persönlich übergeben. Highlight war das Spanferkelessen mit In- »Wir haben die Hoffnung, dass die Rüben- formationen zur regenerativen Landwirt- geisteraktion 2021 wieder unter normalen schaft auf einem Hofgut in Gundelsheim. Umständen stattfinden kann«, sagte OG- Neu im Programm waren Wanderungen Vorsitzender Claus Bayer. Wolfgang Metzger mit gleichzeitig einer kleinen Spazierwan- derung. So konnten auch Wanderer, die »Machen wir das Beste draus!« – und das keine längeren Strecken mehr schaffen, Beste haben wir wohl tatsächlich draus ge- Veranstaltungen dabei sein. Die Beteiligung war jedes Mal macht. Rund 65 Kürbisse wurden bestellt mit 17 – 20 bestens gelaunten Wanderern und zum Schnitzen abgeholt. Schnitzen OG Sulzbach. Eröffnungswanderung Jubi- sehr gut. Und so blicken wir zuversichtlich musste jeder zuhause – was bei vielen die läumsweg und neue Wandertafel auf dem in die Zukunft und vertrauen darauf, dass Kreativität noch mehr sprudeln ließ. Am Eschelhof: Die offizielle Eröffnung des zum Wanderungen wieder möglich sind. Das 31. 10. 2020 erleuchteten dann 40 Kürbisse 125-jährigen Bestehen unserer OG angeleg- Programm ist jedenfalls fertig! Johannes den Ortskern. Rund um die Hilb strahl- ten ca. 38 km langen Jubiläumswegs fand Jörgens ten ganz unterschiedlich geschnitzte und coronabedingt erst Ende Oktober 2020 geschmückte Kürbisse. Eine Auswahl der statt. 42(!) Wanderinnen und Wanderer drei schönsten Werke konnte unsere Jury aus nah und fern machten sich, aufgeteilt Familien, Kinder & Jugendliche nicht treffen und entschloss sich kurzer- in 5 Gruppen, vom Wanderheim Eschelhof hand, aus je einem Platz gleich zwei Plätze aus auf den Weg rund um Sulzbach/Murr. OG Crailsheim. Die »Junge Familie des zu machen. Sabrina Breithaupt 39 von ihnen schafften die komplette Stre- Schwäbischen Albverein Crailsheim« cke. Beachtlich! Der Weg führt – vorbei konnte oronabedingt die geplante »Weih- OG Sigmaringendorf. Nachdem in diesem an Sehenswürdigkeiten, Naturdenkmalen nacht im Winterwald« nicht durchfüh- Jahr kein Rübengeister-Umzug stattfinden ren. Ersatzweise haben Peter Seitz und konnte, sind spontan Rüben zum »Daheim Waltraud Ohr einen »Erlebnispfad im schnitzen« ausgegeben worden. Dazu gab Burgbergwald« eingerichtet. So kann Je- es einen Fotowettbewerb: Wer schnitzt den schönsten Rübengeist? Die Aktion fand großen Anklang bei den Familien. »Danke für diese tolle Aktion, am Sonntag gab es bei uns ein großes Schnitzen und alle hatten viel Spaß dabei«, so Sonja Nipp. Von den rund 120 ausgegebenen Rüben und wunderbaren Aussichtspunkten – zu wurden mehr als 30 Bilder mit fantasie- fast allen Sulzbacher Teilorten. Im Beisein voll gestalteten Rübengeistern zum Foto- zahlreicher Ehrengäste wurde am glei- wettbewerb eingesandt. Trotz intensivster chen Tag auch die von uns gestiftete und Beratung konnte sich die Jury nicht für durch das LEADER-Programm geförderte den schönsten Rübengeist entscheiden. neue Wandertafel auf dem Eschelhof fei- Jeder Geist war, der Rübe entsprechend, erlich enthüllt. In seiner Ansprache fand Bürgermeister Zahn lobende Worte für der nach Lust und Laune gehen. Kleine die Verknüpfung des Jubiläumswegs mit Holztiere am Wegesrand zeigen die Rich- der neuen Tafel am Wanderheim. Der tung an. Die Anfangsbuchstaben der Tiere Vorsitzende des Rems-Murr-Gaus Roland ergeben ein Lösungswort. Die Beteiligung Luther freute sich ebenfalls über die neue war riesengroß - wir bekamen von 188 Informationstafel und dankte unserer OG Personen eine Rückmeldung. Aus 77 Fa- für die Initiative und die Umsetzung. milien haben wir zehn Lose gezogen und Edwin Löcherbach

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 53 Schwäbischer Albverein Aktiv

Sonstiges Zukünftig wird der Barfußpfad im Jahres- lokale Runden der Stadt Nürtingen, Pre- programm der OG ein wichtiger Baustein miumwanderwege von hochgehberge OG Bissingen-Nabern. Versteigerung und sein, um die gesundheitsfördernde Wir- und auch die Radwege. Die Bezeichnun- Spende: Wilhelm Lohrmann, ein pensio- kung des Waldes zu entdecken. Auch, um gen der Waldwege vom Forst BW wurden nierter Lehrer u. Hobbymaler aus Bissin- das Thema »Waldbaden« den Menschen ebenfalls aufgenommen. Damit wird ein gen-Teck, hat die wunderschöne Burg Teck näher zu bringen. schönes Wandergebiet abgebildet, welches auf Papier gebracht (50 x 70 cm)! Wir möch- Uwe Mei zu schönen Wandertouren einlädt. Über

OG Leibertingen. OG erneuert »Buchbrun- nen«: Nahe der Burg Wildenstein bei Lei- bertingen steht am Wanderweg (HW 2), der u. a. in Richtung Beuron führt, der »Buchbrunnen«. Diese Brunnenanlage, die von Wanderern gerne zur Erfrischung genutzt wird, war in die Jahre gekom- men und musste von Grund auf renoviert werden. Dazu wurde die Zuleitung neu verlegt, der komplette Brunnenstock aus- getauscht und der Brunnentrog gereinigt und funktionsfähig gemacht. Fachgerecht ten diese Aquarellzeichnung »versteigern« unterstützten die Vereinsmitglieder Ge- die eingefügten QR-Codes sind mit dem und den Erlös für die Renovierung der rald Molitor und Adolf Riester mit Ma- Smartphone die Internetseiten der OG Teck spenden. Sie haben Interesse? Dann schinen und notwenigem Material, sowie und auch vom Tourismus der Stadt Nür- melden Sie sich bei der Vorsitzenden der tingen mit den entsprechenden Hinwei- OG Bissingen-Nabern, Renate Steegmaier. sen abrufbar. Erich Haas Wir freuen uns auf Ihr Angebot! Renate Steegmaier OG Schlierbach. OG beschert Schlier- bach einen Adventskalender im Rathaus: OG Epfendorf. Jetzt werden naturbegeister- Advent, Advent - Für die magische Zeit te Menschen angeregt, anzuhalten und die bis Weihnachten hat die OG zum ersten Schuhe auszuziehen: Am neuen Barfuß- Mal einen Adventskalender im Rathaus pfad in der Nähe der Epfendorfer Harz- erstellt, in dem sich jeden Tag ein neues waldhütte. Die OG hat dort – mit Unter- Türchen öffnet. Wenn es dunkel wird in stützung des LEADER-Förderprogramms, der Adventszeit, beginnt das Schlierbacher der Kreissparkasse Rottweil, der Baumpfle- Rathaus zu leuchten: Geschmückte Fens- ge Niefer sowie des Gesamtvereins – einen ter, sorgen für eine stimmungsvolle Atmo- Barfußpfad errichtet, der im September er- der Bauhof der Gemeinde Leibertingen. sphäre. Ein ganz besonderes Highlight war öffnet wurde. Passend umrahmt mit Alp- Vorstand Dieter Sauter dankte den Ver- für groß und klein das 6. Türchen mit ei- horn-Musik fand ein kleiner Festakt statt. einsmitgliedern für die geleistete Arbeit. ner Modell-Eisenbahn der Firma Märklin. Stefan Schwanz

OG Reudern. Wandertafel erneuert: Die Wanderführer Harald Wanie und Erich Haas nutzten die Zeit der Einschränkun- gen für Gruppenwanderungen, um die Wandertafel am Sportplatz Reudern zu erneuern und auf den neuesten Stand zu bringen. Die Planung und Durchführung durch die Wanderführer der OG erfolgte Mit dieser Eisenbahnromantik haben wir zusammen mit einem Kartographen. Im bei groß und klein »Ein Lächeln ins Ge- Kopf der neuen Wandertafel ist ein Pano- sicht gezaubert« – unter dem Motto »Sei ramabild vom Albtrauf, so wie er von Reu- es auch nur für einen kurzen Moment, so Die Gäste wurden verwöhnt mit Waldduft, dern aus zu sehen ist. Dann schließt sich sei dieser Schimmer am Rathaus in dieser Sekt, Holundersirup und Harz-Waldho- ein Kartenausschnitt an: im Osten mit Zeit jedem geschenkt«. Es war schön zu se- nigbroten. Nach der Begrüßung durch die dem Teckberg, im Westen mit Nürtingen, hen, dass viele Leute vorbei pilgern, man Vorsitzende Petra Mäder berichtete Natur- im Süden der Albtrauf und im Norden (auf Abstand) staunende Mitmenschen schutzwart Uwe Mei recht informativ von mit Kirchheim im Maßstab 1:12500. Die to- sah. Eine absolute Bereicherung mit die- der Entstehung des Barfußpfades und ent- pografische Karte enthält die Wanderwege sem Rathaus-Adventskalender in dieser fachte Begeisterung für den Wald generell. des Albvereinswegenetzes, den Jakobsweg, schwierigen Zeit. Beate Haller

54 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 Schwäbischer Albverein Intern

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Jean-Claude wurde uns allen ein guter Freund und Weggefährte. Immer ging er mit gutem Beispiel voran. Gaunaturschutzwart Für den Donau-Blau-Gau: Hans Schönhofer Zoller-Gau: Birgit Pfersich-Angermaier Für die OG Ulm/Neu-Ulm: Volker Korte, Werner Reinisch

Ortsgruppenvorsitzende Freiberg a.N.: Gerhard Krämer (vorher Christel Krumm)

Herzlicher Dank gilt den ausgeschiedenen Mitarbeitern für ihre Der Schwäbische Albverein trauert um die erfolgreiche und verdienstvolle Tätigkeit. Den neu hinzu gekomme­ verstorbenen Mitglieder, die sich besonders nen Wanderfreunden wünsche ich viel Freude und Erfolg bei ihrem um den Verein verdient gemacht haben. ehrenamtlichen Engagement. Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß † Paul Briel (Wegewart, 1. stellvertretender OG-Vorsitzender) Ehrungen OG Hausen im Tal Hermann Daiß (Gaunaturschutzwart Rems-Murr-Gau, Der Schwäbische Albverein verlieh in den Ortsgruppen Naturschutzwart) OG Winnenden vom 8. Oktober 2020 bis 10. Januar 2021 Bernt Dunkelmann (Kassier) OG Sülzbach Ehrenschild Norbert Kötter (langjähriger OG-Vorsitzender und Wegewart) Forchtenberg: Ullrich Helmut, OG-Vorsitzender, Wanderführer, OG Vaihingen/Enz ehem. stv. Gauvorsitzender Hohenlohe-Gau Heinz Krumm (Gauwanderwart Stromberg-Gau; stv. OG-Vor- Silberne Ehrennadel sitzender, Naturschutzwart und Schriftführer der Ortsgruppe, Bühlerzell: Thomas Reichert, OG-Vorsitzender, Wanderführer, Bei- Wanderführerausbilder und Mitautor von Wanderbüchern sitzer im Hohenlohe-Gau des Schwäbischen Albvereins) OG Sachsenheim Gailenkirchen: Rose Krieg, OG-Vorsitzende, Wanderführerin, Bei- Helga Mack (stv. OG-Vorsitzende) OG Ummendorf sitzerin im Hohenlohe-Gau Gerhard Mayer (langjähriges Vorstandsmitglied in der OG, Georg-Fahrbach-Medaille in Silber Beisitzer Gauausschuss Erms-Gau) OG Mehrstetten Mulfingen: Irmgard Zipf, Gauwegmeisterin im Hohenlohe-Gau, Peter Mugele (OG-Vorsitzender, Internetwart, Onlinebeauf- Wegewartin, stv. OG-Vorsitzende tragter, Wanderwart, Gauschriftführer, stv. Gauvorsitzender Stromberg-Gau) OG Ludwigsburg Persönliches Peter Müller (OG-Vorsitzender, Internetwart) OG Markgröningen Nachruf Jean-Claude Wähler, Paul Plankenhorn (Wanderwart) OG Pfullingen Donau-Blau-Gau Am 17. Dezember 2020 ver- Eberhard Seiffert (Wegewart) OG Blaubeuren starb, für uns alle unfassbar, unser Gauvorsitzender Jean- Claude Wähler. Nach länge- rer schwerer Erkrankung trat er am Vormittag des 17ten, mit nur 55 Lebensjahren, sei- ne letzte Wanderung an. Jean- Claude trat am 1. 1. 2010 in die Spenden OG Ulm/Neu-Ulm ein und engagierte sich stark im Natur- und Umweltschutz. Die Aktionen Der Vorstand dankt allen Spenderinnen und Spendern herzlich für »Ohne Auto mobil« waren ihm ebenso wie die 4-Jahreszeiten- für die uneigennützige Unterstützung und Förderung des Schwä- Wanderungen in Verbindung mit Genusswandern auf der Alb bischen Albvereins. eine Herzenssache. 2014 wurde er in der Ortsgruppe Vorstand mit dem Aufgabenbereich Naturschutz. 2014 wurde er stellvertretender Vorsitzender im Donau-Blau-Gau, Online-Angebote der Hauptgeschäftsstelle und 2018 übernahm er dort den Vorsitz. In seiner humorvollen Art lenkte er geschickt den Gau. Seine ruhige Art half viele De- Nutzen Sie die Anzeigenvorlagen auf unserer Homepage: batten zu lösen. Sehr gern hatte ich unsere Nachmittage, wo wir design.albverein.net/anzeigenvorlagen-freianzeigen/ bei Kaffee und Kuchen unsere Strategie und Vorgehensweise für Kennen Sie schon unseren Newsletter? Sie können ihn ganz den Gau wie auch für den Hauptausschuss besprochen haben. einfach abonnieren unter albverein.net/newsletter.

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 55 Bücher, Karten & Wanderliteratur

Die mit einem * gekennzeichneten Bücher von Pforzheim nach Lorch«: Der mit waldreicher. Streuobstwiesen säumen die und Karten sind im Lädle des Schwäbischen 164 km Wegstrecke überschaubare HW 10 Hänge. Von Rudersberg ist es nicht mehr Albvereins vorrätig, Hospitalstraße 21 B, durchstreift das Herz des 3-Löwen-Landes, weit an den Rand des Remstales. Dort be- 70174 Stuttgart, Tel. 07 11 / 2 25 85-22, Fax Baden-Württemberg. Er zieht sichelförmig findet sich Lorch. Das von den Staufern 07 11 / 2 25 85-93, verkauf@schwaebischer- von Pforzheim um den Norden der Regi- gegründete Kloster ist das Ziel dieses ab- albverein.de. Sie können, wie viele der ande­ on Stuttgart bis an das Kloster Lorch. Be- wechslungsreichen Weges. Authentische ren vorgestellten Neuerscheinungen, über sonders reizvoll sind der landschaftliche GPS Tracks zum Download. Webadressen den Internet-Shop (www.albverein-shop.de) zu Touristik, Gastronomie und Hotellerie erworben werden. Nur dort gilt der Mitglie­ zum Abruf via QR-Code. Empfehlungen derpreis *. zu Etappenhöhepunkten. Mit amtlichen Kartenausschnitten im Maßstab 1:50.000. Geografische Koordinaten zur Standort- Wander- und Ausflugsliteratur verifizierung im Textblock. Ideal zur Nut- zung mit einem Smartphone oder GPS *Albstadt (W251) Wanderkarte 1:25.000, Gerät. Der GWP Verlag stellt seine Bücher, Karte des Schwäbischen Albvereins, Lan- von der Entwicklung bis zu Druck und desamt für Geoinformation und Landent- Bindung, vollständig in Baden-Württem- wicklung Baden-Württemberg, 2020, 8,50€ berg her. Als Regionalverlag sieht sich das (*7,00€). Haus in der Pflicht, nicht nur vom Wert *Ehingen (Donau) – Großes Lautertal des Bundeslandes zu profitieren, sondern (Ost), Münsingen (W244) Wanderkarte Abwechslungsreichtum und die pracht- diesen auch zu erhalten: Das Ergebnis 1:25.000, Karte des Schwäbischen Albver- vollen Städtchen, mit ihren Fachwerk- sind echte 3-Löwen-Produkte! (173 S., 43 eins, Schwäbischer Albverein e.V., 2020, gebäuden und mittelalterlichen Befesti- Farbfotos, 22 Karten, 12 Grafiken mit Höhen- 8,50€ (*7,00€). gungen. Mit kulinarischen Höhepunkten profilen, über 200 geogr. Koordinaten, For- *Schwäbisch Hall – Mittleres Kocher- warten besonders die Weinbauregionen mat 12,5 x 19 cm, kartoniert, German Wildlife tal, Haller Ebene (W213) Wanderkarte an Enz, Neckar, Murr und Rems auf.Die GWP Verlag, ISBN 9783948860127, 16,90 €). 1:25.000, Karte des Schwäbischen Albver- Gaststätte »Kupferhammer« in Pforzheim, *»Schönbuch. 101 Highlights« von Ro- eins, Schwäbischer Albverein e.V., 2020, gelegen an der Vereinigung von Nagold land Bengel ist ein Kaleidoskop, so bunt 8,50€ (*7,00€). und Würm, markiert den Startpunkt des und vielfältig wie der Schönbuch selbst. *Spaichingen – Obere Donau (West), Stromberg-Schwäbischer Wald-Weges. Die Es macht Lust, die schönsten, interessan- Heuberg (W250) Wanderkarte 1:25.000, ersten Kilometer sind noch vom typi- testen und kulturhistorisch bedeutsams- Karte des Schwäbischen Albvereins, schen Charakter des Nordschwarzwaldes Schwäbischer Albverein e.V., 2020, 8,50€ geprägt. Vor Öschelbronn wandelt sich (*7,00€). das Bild: Entlang der Eppinger Linie, ei- Die Buchreihe »Baden-Württemberg – un- nem ehemaligen Verteidigungswall, geht terwegs im 3-Löwen-Land« entsteht in es durch hohe Mischwälder und teil- Zusammenarbeit mit dem Schwäbischen weise über offene Fluren an die Enz. Bei Albverein. Vorrangig werden die 10 Haupt- Roßwag blicken von steilen Uferhängen wanderwege abgehandelt, die als Fernwan- idyllische Weinberge herab. Bis Illingen derwege das südwestdeutsche Bundesland ist es nur noch ein Katzensprung. Der Na- durchziehen. Die Kooperation mit dem turpark Stromberg-Heuchelberg kündigt Albverein und kleine Auflageserien ge- sich an. Ruhige Pfade durchziehen die währleisten stets aktuelle Produkte. Beson- bewaldeten Höhenzüge des Stromberges. deres Augenmerk richtet der GWP Verlag Bei Cleebronn grüßen erneut Weinreben auf sehr detaillierte Wegbeschreibungen von den Flanken des markanten Micha- ten Plätze in und um den Schönbuch zu mit geografischen Koordinaten im Text, elsberges. Die Besiedlung nimmt zu. Das entdecken. Sowohl sportlich ambitionier- um eine sichere Wegfindung zu ermögli- herrliche Besigheim erhebt sich auf einem te Wanderer, Spaziergänger, Familien mit chen. GPS Tracks der einzelnen Etappen Höhenrücken zwischen Enz und Neckar. Kindern und auch Menschen mit Gehbe- stehen zum Download bereit. Die Opti- Die Schillerstadt Marbach, mit ihrem hinderung finden passende Touren, die in- mierung für öffentliche Verkehrsmittel historischen Altstadtkern, schließt sich dividuell variiert werden können. Seitdem garantiert eine bequeme An- und Abreise, an. Kultur und Kulinarik wandeln das der Schönbuch 1972 zum ersten Natur- bzw. Rückkehr zum Auto. QR-Codes, Ad- Erscheinungsbild zu einem neuen, inte- park in Baden-Württemberg erklärt wurde, ressen und Telefonnummern verweisen ressanten Abschnitt. Über den Lemberg kommen in diesem einzigartigen Waldge- auf aktuelle Unterkunftsverzeichnisse von geht es, an Affalterbach vorbei, an die biet immer wieder neue »Highlights« hin- Kommunen und Tourismusverbänden. Murr. Backnang bettet sich ins Tal und zu. Zur Orientierung gibt es zwei doppel- Die Bücher sind besonders für die Nut- lädt mit gemütlicher Atmosphäre zum seitige Übersichtskarten im Buch (340 S., zung mit einem Smartphone oder GPS- Verweilen ein. Vom Murrtal erklimmt der durchgehend bebildert, zwei Karten, Format Gerät geeignet. *»Stromberg – Schwä- HW 10 die Höhen des westlichen Schwäbi- 12 x 18 cm, kartoniert, Oertel+Spörer, ISBN bischer Wald-Weg HW 10. 12 Etappen schen Waldes. Es wird wieder ruhiger und 978-3-96555-045-2, 19,95 €).

56 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 Bücher, Karten & Wanderliteratur

Ob wandern, radeln, paddeln oder in aller Wunder, dass hier zahlreiche prämierte Ruhe die Natur genießen: *»52 kleine & Wege zu finden sind! Die Wanderwege, die große Eskapaden auf der Schwäbischen Martin Kuhnle in *»Premiumwandern Alb: Ab nach draußen« von Sinja Stie- Schwäbische Alb mit Hegau« vorstellt, fel machen Lust, die schönsten Ecken auf wurden bereits mit diversen Auszeichnun- der Schwäbischen Alb zu entdecken. Für gen gekrönt. Sie gehören zu den schöns- wenige Stunden, einen Tag oder ein Wo- ten Wegen in Deutschland. Prämiert chenende – unwiderstehliche Ausflüge ins Grüne warten. Tief in die Erdgeschichte eintauchen, duftende Wacholderheiden durchwandern oder in Baumwipfeln träu-

die Geheimnisse von Kräutern, Blumen und Bäumen. Die einzigartigen Pflanzen- profile dieses Wissenschaftsbands erzählen von den Geheimnissen und Abenteuern der Pflanzenforschung, illustriert mit bis- her unveröffentlichten Reproduktionen der Collectors Edition. Eine Co-Produk- tion von National Geographic und dem wurden die Wege mit dem Zertifikat des Missouri Botanical Garden (256 S., ca. 200 Deutschen Wandersiegels. Die Wege sind Abb., Format 22,5 x 27 cm, gebunden, NG äußerst erlebnisreich und bieten einen Buchverlag GmbH, ISBN 978-3-86690-734-8, intensiven Naturgenuss. Auf den meisten 39,99 €). men – es ist so einfach, mehr zu erleben als Wanderungen ist man einen Tag unter- *»Albhöhlen. 101 Highlights« von Jür- das Bekannte. Also ab nach draußen! Für wegs, einige lassen sich auch an einem gen Meyer stellt über 150 kaum bekannte alle, die schnell raus aus dem Alltagstrott gemütlichen Sonntagnachmittag bewälti- Kleinhöhlen und Gruben und ihre kul- raus wollen, ohne weit reisen zu müssen, gen. Sie alle sind absolut familientauglich, turhistorischen Geschichten an 101 Plät- für jedes Zeitbudget, ohne finanziellen und auch ältere Wanderer werden keine zen der mittleren Schwäbischen Alb und Aufwand; mit über 200 stimmungsvollen Schwierigkeiten haben. Zum Premium- ihrem Vorland vor. Die meisten der vor- Fotos, die zum Schmökern und Selbstlos- wandern gehört natürlich auch das Rasten gestellten wilden, unberührten Höhlen ziehen einladen, und Orientierungs- und und Schauen: Viele Tipps zu schönen Aus- finden sich abseits der bekannten Wege, in Übersichtskarten im Buch und GPX-Daten sichtsplätzen und Einkehrmöglichkeiten kleinen Seitentälern, an Felshängen oder zum Download (232 S., Format 15 x 20,5 cm, runden das Wanderprogramm ab. Die 38 an Gewässern. Die Auswahl der Höhlen kartoniert, DuMont Reiseverlag, ISBN 978-3- Touren verfügen über zuverlässige Weg- ist in 11 thematische Kapitel eingeteilt. Zur 7701-8077-6, 16,95 €). beschreibungen, detaillierte Wanderkärt- Draußen unterwegs im Dreiländereck chen mit eingetragenem Routenverlauf Deutschland, Österreich und Schweiz - und aussagekräftige Höhenprofile. GPS- auch *»52 kleine und große Eskapaden Daten stehen zum Download bereit. Mit am und um den Bodensee« von Yvonne diesen Touren lässt sich die ganze Schwä- Weik animieren zum Gang »nach drau- bische Alb erkunden: Sie führen durch die ßen«, ein paar Stunden, einen Tag oder sanfte Alpenvoralb, durch die Hegaualb ein Wochenende. Zu Fuß Abenteuer er- nordwestlich des Bodensees und entlang leben, mit dem SUP zum Teufelstisch des markanten Albtraufs. Mit einem Vor- paddeln, auf dem Klapprad in den Son- wort von Manuel Andrack (176 S., 158 Abb., nenuntergang fahren, im Schlauchboot Format 12,5 x 20 cm, kartoniert, Bergverlag Ro- den Rhein hinabtreiben lassen – einfach ther, ISBN 978-3-7633-3266-3, 16,90 €). mit geringem Aufwand Neues erleben! Über 200 anregende Fotos, mit Orientie- Orientierung gibt es zwei doppelseitige rungs- und Übersichtskarten im Buch und Natur Übersichtskarten im Buch und zur bes- GPX-Daten zum Download (232 S., Format seren Auffindung sind bei allen Höhlen- 15 x 20,5 cm, kartoniert, DuMont Reiseverlag, Pflanzenforschung ist die Wissenschaft plätzen die GPS-Koordinaten aufgeführt. ISBN 978-3-616-11012-7, 16,95 €). über Blumen, Bäume und Heilkräuter. Gutes Schuhwerk und das Mitnehmen Premiumwandern – das ist Genusswan- Die Erkenntnis: Pflanzen formten unse- einer Taschenlampe wird sehr empfohlen. dern auf allerhöchster Ebene. Auf der re heutige Welt und formen sie immer Wer Höhlen aufsucht, muss sich bewusst Schwäbischen Alb geht das besonders gut. noch! »Flora Mirabilis. Welche Pflan- sein, dass er in eine sensible und absolut Mit ihren sanften Hügeln, beeindrucken- zen Schönheit, Wissen und Gesundheit schützenswerte Welt eintritt. Höhlen, die den Karstfelsen, stillen Seen und maleri- schenken« von Catherine H. Howell ver- als Winterquartier von Fledermäusen die- schen Orten ist sie ein Naturparadies. Kein rät alles über botanische Forschung und nen, dürfen von 1. Oktober bis 31. März

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 57 Bücher, Karten & Wanderliteratur nicht aufgesucht werden! (276 S., durchge- und Gemüse«, »Wetter und Zeit« oder hend bebildert, zwei Karten, Format 12 x 18 cm, »Haus und Gelände«. Angesprochen wird kartoniert, Oertel+Spörer, ISBN 978-3-96555- aber auch der Spezialwortschatz der Tier- 044-5, 18,95 €.) und Pflanzenwelt oder der Landwirtschaft. Ein eigenes Kapitel ist den vergangenen Lebenswelten und den vergessenen Be- Geschichte & Regionales zeichnungen gewidmet. Im Eingangska- pitel werden mit 10 Fragen grundsätzliche Im 8. und 9. Jahrhundert erlauben die Themen erörtert wie zum Beispiel die Fra- schriftlichen und archäologischen Quel- ge nach der Entstehung von Dialektgren- len für den nördlichen Bodenseeraum zen, nach dem Verhältnis von Dialekt und erstmals eine annähernde Rekonstruktion Standardsprache oder nach der Veränder- der herrschaftlichen, kirchlichen und ag- Lebenswege der Dichter Hölderlin und lichkeit von Dialekten. Den Abschluss des rarischen Verhältnisse. Mit Vertretern des Schiller sowie weiterer Persönlichkeiten, bildet eine Einführung in die lautlichen regionalen Adels und der karolingischen die im Land Spuren hinterlassen haben, und grammatikalischen Besonderheiten Königsherrschaft, den Klöstern St. Gallen werden aufgezeigt. Der Autor erweist des deutschen Südwestens. Ein Register und Reichenau und nicht zuletzt dem Bi- sich dabei als hervorragender Kenner der mit den 5.000 im Buch besprochenen Dia- schof von Konstanz werden die wichtigen württembergischen Landesgeschichte. Zi- lektwörtern ist angefügt. Prof. Dr. Hubert politischen und ökonomischen Akteure tate und Stammtafeln runden das Werk Klausmann erforscht seit vier Jahrzehnten fassbar, während die bäuerlichen Unterta- ab. Die Bilder im Buch sind aus dem Bild- die Dialekte Baden-Württembergs, Vor- nen als Hörige und Leistungspflichtige in archiv des Autors (228 S., Format 15 x 21 cm, arlbergs und Liechtensteins. Er leitet am Erscheinung treten. Der Tagungsband kartoniert, Gerhard Hess Verlag, ISBN 978-3- Ludwig-Uhland-Institut der Universität »Herrschaft, Kirche und Bauern im 87336-690-9, 16,80 €). Tübingen die »Arbeitsstelle Sprache in nördlichen Bodenseeraum in karolingi- Südwestdeutschland / Arno-Ruoff-Archiv« scher Zeit« von Edwin Ernst Weber und (192 S., 84 farb. Karten und Abb., Format Thomas Zotz (Hg.) stellt mit Beiträgen Mundart 17,5 x 24,5 cm, gebunden, verlag regionalkultur, ausgewiesener Experten den Forschungs- ISBN 978-3-95505-210-2, 19,90 €). Mit welchen Worten begrüßt man sich in In den 1950er und 1960er Jahren entstan- Baden-Württemberg? Wie benennt man den einzigartige Tonaufnahmen von Dia- hier die Regenrinne am Dach, wie heißt lektsprecherinnen aus ganz Baden-Würt- das Weihnachtsgebäck und wie sagt man temberg, die vom Leben und Arbeiten, zu den Sommersprossen? Wer sich über von Gesundheit und Krankheit, von der die sprachliche Vielfalt im deutschen Freizeitgestaltung und von den tiefgreifen- Südwesten informieren möchte, kann mit den Entwicklungen im Ländlichen Raum dem Buch »Kleiner Sprachatlas von Ba- erzählen. Sie geben unmittelbar Einblick den-Württemberg« von Hubert Klaus- in die Lebenswelten dieser vergangenen mann ein Werk zu Hilfe nehmen, das Jahrzehnte. Das Hörbuch »Jetz isch halt erstmalig die regionale Vielfalt im schwä- alles anderscht, net? Kultureller Wan- bisch-alemannischen und fränkischen del im Ländlichen Raum. Historische Sprachraum auf 80 farbigen Karten und Interviewaufnahmen aus Baden-Würt- stand sowohl der Historiographie und der Abbildungen darlegt. Alle Karten werden temberg« von Mirjam Nast und Hubert Namenskunde wie auch der Archäologie in einer allgemein verständlichen Sprache Klausmann präsentiert Tonausschnitte interdisziplinär zur Diskussion (208 S., 48 interpretiert und durch zahlreiche Wörter aus dem 800 Stunden umfassenden Arno- Abb. und Karten, Format 17,5 x 24,5 cm, gebun- aus dem jeweils gleichen Themenbereich Ruoff-Archiv des Ludwig-Uhland-Instituts den, W. Kohlhammer GmbH, ISBN 978-3-17- ergänzt. Behandelt werden Bezeichnun- für Empirische Kulturwissenschaft der 038328-9, 29,00 €). gen in alltäglichen Bereichen wie zum Universität Tübingen. Die historischen Manfred Henne, geboren in Albstadt- Beispiel »Mensch und Gesellschaft«, »Obst Aufnahmen werden durch neueres Ton- Ebingen, aufgewachsen in Obernheim, Zollernalbkreis, lebt im Kreis Ludwigs- burg. Der Autor ist in der Landesarchäo- logie als ehrenamtlich Beauftragter für das Landesamt für Denkmalpflege tätig und nimmt regelmäßig an archäologischen Grabungen teil. Seine Interessensgebiete sind Archäologie und Landesgeschichte. In »Im Lauf der Zeit: Ereignisse, Lebens- wege, Sprüche und Stammtafeln aus Württemberg« beschreibt er Ereignisse und Schicksale aus Württemberg. Die

58 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 Bücher, Karten & Wanderliteratur

material ergänzt, das den beschriebenen bischen Schwiegereltern ein, wo sich der Besucher der lebendigen Stadt am Neckar Wandel bis in die Gegenwart weiterver- Schwiegervater als Haustyrann gebärdet. (16 S., ca. 9 Abb., Format 24 x 32 cm, Pappbil- folgt. Das beiliegende Booklet enthält die Deshalb suchen sie verzweifelt nach ei- derbuch, Silberburg-Verlag, ISBN 978-3-8425- verschriftlichten Interviews sowie Erläu- nem eigenen Häusle. Plötzlich verkauft 2333-3, 14,99 €). terungen zu den wichtigsten Merkmalen der Schwiegervater sein Haus an eine Es wimmelt jetzt in der Achalmstadt! Am der in Baden-Württemberg gesprochenen skrupellose Investorin. Jeanette muss sich Tübinger Tor, auf dem Marktplatz oder Dialekte (CD im Schuber inkl. 64-seitigem nun mit chaotischen Maklern und eigen- an der Marienkirche, bei der neuen Stadt- Booklet, Format 14,5 x 12,5 cm, verlag regional- artigen Hausgenossen auseinandersetzen. halle, in der der engsten Straße der Welt, kultur, ISBN 978-3-95505-204-1, 19,90 €). Da winkt die Rettung: ein kleines Rei- beim Schwörtag oder im Freibad. Über- henhäuschen in Stuttgart (272 S., Format all sind in *»Reutlingen wimmelt« von 12 x 19 cm, kartoniert, Silberburg-Verlag, ISBN Steph Burlefinger lustige und spannen- Romane & Krimis 978-3-8425-2230-5, 12,99 €). Die Wege der lebenslustigen Belinda, der Er isch weg! Der zweitgrößte Smaragd Sterneköchin Sabrina und der geheimnis- der Welt verschwindet beim Transport zu vollen Isabel führen in *»Maultaschen in einer Ausstellung unter den Augen des Love« von Edi Graf und Veronika Wie- italienischen Ermittlers Francesco Caruso land auf ein Weingut bei Kapstadt, wo sie – mitten in der schwäbischen Kleinstadt einer Intrige auf die Spur kommen. Deren Muggenpfuhl. Die mysteriösen Umstände Ziel ist der Ruin des Weinguts. Während der Tat bringen den Ermittler in »Heida- Sabrina im heimatlichen Schwarzwald die bimbam!« von Harald J. Marburger an Drahtzieher aufspürt, versuchen Belinda die Grenzen seines Verstandes, denn: Auf und Isabel die Gourmet-Gala auf dem dem Stein soll ein jahrhundertealter Fluch Weingut am Kap mit dem raffinierten Rezept »Maultaschen in Love« zu retten. Spannende Verwechslungen, eine Prise de Details zu entdecken, die berühmten Exotik, ein Schuss Liebe, mit exklusivem Reutlinger Mutscheln sind auf jedem Bild Gin und raffinierter Kochkunst – köstli- zu finden. Für kleine und große Reutlin- che Maultaschenrezepte vom Sternekoch ger und für alle, die die Stadt am Fuß der inklusive (240 S., Format 12 x 19 cm, karto- Schwäbischen Alb kennenlernen wollen niert, Silberburg-Verlag, ISBN 978-3-8425- (16 S., ca. 9 Abb., Format 24 x 32 cm, Pappbil- 2274-9, 12,99 €). derbuch, Silberburg-Verlag, ISBN 978-3-8425- 2292-3, 14,99 €).

Kinder & Familien Sonstiges In Heilbronn, der Käthchenstadt, wim- liegen, der nun den Ort heimsucht. Ge- melt es! Bei der Kilianskirche und auf dem Der erste regionale Escape-Room in Buch- meinsam mit zwei schwäbischen Dorfpo- Marktplatz, auf der Experimenta, im Ei- form. Du wachst in einem Sarg unter der lizisten macht sich Caruso an den Fall und senbahnmuseum, auf dem Buga-Gelände, Erde auf. Das Letzte, woran du dich in kämpft gegen einen schier übermächtigen am Salzhafen und im Salzbergwerk, auf »Entkomm den Schwaben! Ein Escape- Feind (304 S., Format 13,5 x 20,5 cm, karto- dem Wartberg, beim Weihnachtszirkus Room-Buch« von Harald J. Marburger niert, Emons Verlag, ISBN 978-3-7408-0660-6, und am Neckar. Überall mit dabei sind und Thomas Killer erinnerst: Du absol- 11,90 €). das Heilbronner Käthchen, das Kilians- vierst gerade mit einer Reisegruppe das Jeanette Schwarzrüb, ihr Mann Stefan und männle und viele andere lustige Figuren. »Schwaben – LERN FROM THE BEST- Söhnchen Kilian ziehen in *»Ein Häusle »Heilbronn wimmelt« von Kimberley Programm« in Muggenpfuhl, bei dem du in Stuttgart« von Bettina A. Weiskopf Hoffman ist ein spannender Suchspaß Schwaben »in natura« beim Arbeiten und aus akuter Wohnungsnot bei den schwä- für Groß und Klein, für Einheimische und Leben zusiehst. Du kämpfst dich heraus und stößt auf weitere Mitglieder der Rei- segruppe. Der einzige Weg nach draußen: ein ehemaliges römisches Kanalsystem. Links und rechts zweigen Kammern ab, hinter denen spezifische »schwäbische« Herausforderungen warten, um das düste- re Geheimnis von Muggenpfuhl zu lüften. Der Clou: Ihr müsst euch in die schwä- bische Seele hineinversetzen – nur dann habt ihr eine Chance euch zu befreien (80 S., Format 20,5 x 15,5 cm, gebunden, Emons Verlag, ISBN 978-3-7408-1014-6, 13,00 €).

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 • 59 Auf beschilderten Rundwander- wegen und mehrtägigen Etappen- wanderungen die ganze Vielfalt der Genießerregion Hohenlohe entdecken: Natur erleben & genießen auf dem Höchsten – Touren an Kocher, Jagst, Ohrn und Brettach Lassen Sie sich liebevoll umsorgen mit Panora- – Pfade der Stille mablick über den Bodensee und die Alpenkette. – Kulturwanderweg Jagst Gut und gesund essen und schlafen, – Georg Fahrbach Weg aus der Kraft der Natur neue Energie schöpfen. – Limes Wanderweg Rosentraum - 2 Nächte – Weinwanderungen und Tauchen Sie ein in diesen jahrtausende alten große Themenwege-Auswahl Mythos der sinnlich-belebenden Wirkung der Rose. 2 Nächte p. P. ab 249,- € Bergwelt - 2,3 oder 5 Nächte Entdecken Sie das Wandergebiet rund um den Höchsten und lassen Sie sich danach verwöhnen. 2 Nächte p. P. ab 216,- €

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ab / bis Albvereinsturm 11. Aug expeditio germanica*

9 km langer Rundweg Auf den Spuren eines antiken Feldzuges mit traumhaften Aus- 25. Aug Ferienaktion* und Weitblicken. Kunstwerkstatt nach Römerart 12. Sep Tag des offenen Denkmals Sein & Schein in Geschichte, Architektur und Denkmalpfl ege Wanderweg ② Plochinger Bergtour 1. Okt Vortrag* Kathleen Kenyon - Pionierin der Archäologie ab / bis Bahnhof Plochingen

Auf 8,5 km durch 6. Nov Nachtpatrouille - Der Limes im Fackelschein* Wald und Streuobst- Limes-Cicerones wiesen bis hoch zum Öffnungszeiten 2021: Albvereinsturm. 1. April bis 7. November | Di-So 11-17 Uhr Öffentliche Führungen: Sonn- und Feiertage, Museumswoche Gruppenbuchungen, Information und Kartenmaterial und weitere Infos über die PlochingenInfo: *Anmeldung: 07361 503-1315 | www.limestor-dalkingen.de Marktstraße 36, 73207 Plochingen | www.plochingen.de Limestor Dalkingen | 73492 Rainau Mail: [email protected] | Telefon: 07153 / 7005-250 GPS-Daten: 48.92681, 10.15561 Folgt uns auf Facebook und/oder Instagram: Plochingen Tourismus Ab Rainau-Schwabsberg Ausschilderung Limestor folgen.

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66 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /2021 IMPRESSUM

Herausgeber und Verlag Schwäbischer Albverein e. V., Hospitalstraße 21 b, 70174 Stutt­gart VERANSTALTUNGEN [email protected] KLOPFPLATZ Telefon 07 11 / 2 25 85-0, Fax -92 Geschäftszeiten: Mo – Do 9 – 12 und 14 – 16 Uhr, Fr 9 – 12 Uhr SEIT ÜBER 30 JAHREN Öffnungszeiten Lädle: Mo – Fr 8.30 – 12.30 und 13.30 – 16.30 Uhr FOSSILIENMUSEUM Schriftleitung Erwin Abler M. A., Eulenberg 13/1, 73249 Wernau Telefon 01 70 / 9 96 76 78 • [email protected]

Grafik: Hans Georg Zimmermann, Diplom-Designer FH – typomage.de

Anzeigen Schwäbischer Albverein, Heidi Müller, Postfach 104652, 70041 Stuttgart Telefon 07 11 / 2 25 85-10, Fax -92 [email protected]

Erscheinungsweise Vier Ausgaben jährlich, jeweils Anfang März, Juni, September, Dezember Das Fossilienmuseum von Holcim zeigt in außergewöhn- lichem Ambiente versteinerte Schätze aus dem Jurameer: Redaktions- und Anzeigenschluss Heft 1: 10. 01. • Heft 2: 07. 04. • Heft 3: 07. 07. • Heft 4: 07. 10. Millionen Jahre alte Flugsaurier, Krokodile, Fischsaurier, ISSN 1438-373X Seelilien und jede Menge Kleinfossilien. Auf dem frei zugänglichen Klopfplatz kann jeder selbst auf Fossiliensuche Beiträge, Bilder und Rezensionsex­em­plare sind direkt an die Schrift­lei­tung zu gehen. Aber auch kulturell wird einiges geboten – Kunst- senden. Für un­verlangt ein­­gesandte Beiträge, Bilder, Be­­­sprech­ungsexemplare ausstellungen, Konzerte, Vorträge und Kinderprogramme. usw. wird keine Haf­­tung über­nommen; Rück­sendung nur bei Rück­porto. Die Schrift­leitung behält sich Ab­­­druck und redak­tionelle Über­­arbeitung vor. Der Verfasser ist für die Be­achtung der ur­he­ber­recht­li­chen Vorschrif­ten bei der DER EINTRITT IST FREI. Das Fossilienmuseum von Holcim ist eine Ver­wen­­dung von Zitaten und Ab­­bildungen ver­­­ant­wortlich. Nachdruck und an­ der Infostellen im Geopark Schwäbische Alb. de­re Ver­viel­­fäl­ti­gun­g­en nur mit Ge­neh­mi­gung des Schwä­bischen Albvereins, Quel­l­en­angabe und gegen Lie­­fer­ung von zwei Belegen. Das Jah­res­abonne­­ Holcim (Süddeutschland) GmbH Werkforum & Fossilienmuseum im ment kostet 17,- Euro; Bezug über den Verlag. Für Mit­glie­der ist der Bezugs­ Zementwerk Dotternhausen preis im Mitglieds­beitrag enthalten. 72359 Dotternhausen www.holcim.de www.albverein.net Spendenkonto: IBAN DE03 6005 0101 0002 8260 00 BIC SOLADEST600 QR-CODE

WICHTIGE ADRESSEN IM SCHWÄBISCHEN ALBVEREIN etchn Präsident: Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Postfach 104652, 70041 Stuttgart Telefon 07 11 / 2 25 85-0 • [email protected] entecen Hauptgeschäftsführerin: Annette Schramm Telefon 07 11 / 2 25 85-0, Fax -92 [email protected]

Schatzmeisterei Telefon 07 11 / 2 25 85-17, Fax -98, [email protected]

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