Arachne 4/2004
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9. Jahrgang Heft 4 Juli 2004 in dieser Ausgabe: • Geschlechtsspezifische Variationen im Gift der brasili anischen Kammspinne Phoneutria nigri- venter (KEYSER LING, 1891) • Lasiodorides striatus (SCHMIDT & ANTO NELLI, 1996) in der Artvorstellung • Die »Australian Red Back Spider« – Latrodectus hasselti in der Artvorstellung • Praxistipp: Herstellung einer Versandröhre für Deutsche Arachnologische Gesellschaft e.V. Deutsche Arachnologische Vogel spinnen ISSN 1613-2688 ARACHNE 9(4), 2004 Impressum Inhalt ARACHNE 9(4), 2004 Redaktion Text Format oder *.txt) per E-Mail, 3,5" Diskette oder Seite: Volker von Wirth Martin Huber CD-R. Gattungs- und Artnamen sind kursiv zu schrei- Lilienstr. 1 Dorfstr. 5 ben, Überschriften sollen hervorgehoben werden, wei- 71723 Großbottwar 82395 Obersöchering tere Formatierungen sind zu unterlassen. [email protected] [email protected] Mit der Abgabe des Manuskripts versichern die Auto- Geschlechtsspezifische Variationen im Gift der brasiliani- ren, dass sie allein befugt sind, über die urheberrechtli- schen Kammspinne Phoneutria nigriventer (KEYSER LING, 1891) . 4 - 9 Tobias Dörr Marcus Löffler chen Nutzungsrechte an ihren Beiträgen, einschließlich von Volker Herzig Falkenstr. 24 A. d. Ronnenheide 6a eventueller Bild- und anderer Reproduktionsvorlagen 30449 Hannover 45731 Waltrop zu verfügen und dass der Beitrag keine Rechte Dritter Lasiodorides striatus (SCHMIDT & ANTO NELLI, 1996) in der [email protected] [email protected] verletzt. Eingereichte Manuskripte werden ggf. an die Formatie- Artvorstellung . 10 - 15 Kleinanzeigen, Kontakte & Leserbriefe rung und den Stil des Journals angepasst. Rechtsschrei- von Tristan Meschede Kleinanzeigen können von Mitgliedern in beliebiger bung und Grammatik werden überprüft und gegebe- Anzahl an die Anzeigenannahme geschickt werden. An - nenfalls geändert. Die »Australian Red Back Spider« – Latrodectus hasselti nahmeschluss ist der 10. eines jeden Monats. Zu spät ein gehende Anzeigen werden nicht automatisch in der Copyright 2004 in der Artvorstellung . 16 - 19 nächsten Ausgabe veröffentlicht. Wir veröffentlichen Die Vervielfältigung jedweder Art (auch auszugsweise) von Stephan Martini auch alle Informationen über Börsen und Ausstellun- bedarf der schriftlichen Genehmigung durch die gen. Kleinanzeigen und Termine bitte per E-Mail, DeArGe e.V. Sofern nicht anders angegeben, stammen Praxistipp: Herstellung einer Versandröhre für Vogelspinnen . 20 - 21 maschienengeschrieben bzw. in Druckbuchstaben an die Bilder von der Redaktion. ISSN 1613-2688 die Anzei gen annahme schicken! von Mario Wilfert Titelfoto: Latrodectus hasselti, Weibchen Anzeigen- & Leserbriefannahme Foto: Peter Grabowitz kürzlich publiziert Michaela Biese Buchrezension: Vogelspinnen. DRACO Terraristik Düsterbeck 51 Bankverbindung 45731 Waltrop Deutsche Arachnologische Gesellschaft e.V. Themen heft Nr. 16(4) . 22 - 28 Raiffeisenbank Frechen+Hürth eG [email protected] Buchrezension: Günter Schmidt (2003): Die Vogelspin- [email protected] Kontonummer: 701493010 BLZ : 37062365 nen – Eine weltweite Übersicht. 28 - 34 Nachbestellservice Fehlende Ausgaben der »ARACHNE« (ehem. »Mittei- Fachbeiräte Vereine informieren * für Systematik und Taxonomie lungen«) können schriftlich bei der Redaktion nachbe- Der Vogelspinnen- und Reptilien-Stammtisch Mainz stellt werden (sofern noch vorhanden). Die Kosten Dipl. Biol. Boris Striffler betragen pro Heft 5 EUR. Zoologisches Forschungsinstitut stellt sich vor . 35 - 37 und Museum A. Koenig Artikel 53113 Bonn Arachnida Schweiz . 37 - 38 Berichte über Haltung, Reisen oder sonstige interessan- te Themen werden gerne entgegengenommen und in * für Vogelspinnenökologie und -ethologie Vogelspinne e.V. 38 - 39 der Reihenfolge des Eingangs veröffentlicht. Wir setzen Dipl. Biol. Dirk Weinmann die Einhaltung unseres Ethikkodexes und eben so auch 70734 Fellbach Presse & Medien . 39 - 40 die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen voraus. Mit Verfassernamen gekennzeichnete Bei träge geben Druck Leserbriefe . 41 nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und der Druck + Papier Meyer GmbH DeArGe e.V. wieder. Für Berichte und auch für die 91443 Scheinfeld ℡ Anzeigen sind die jeweiligen Verfasser verantwortlich. 09162-9298-0 Vereinsnachrichten . 41 - 42 Für unverlangt eingesandtes Redaktionsmaterial (Ma - nuskripte, Fotos, Bücher, etc.) kann keine Haftung Homepage-Redaktion zum Schmunzeln . 43 übernommen werden. Thorsten Gurzan Mandy Raasch Ringener Str. 15 Schmollerstr. 10 Kleinanzeigen & Kontakte . 44 Hinweise für Autoren 53501 Grafschaft-Karweiler 74074 Heilbronn Beiträge können in handschriftlicher, maschinenge- [email protected] [email protected] Termine . 45 - 46 schriebener oder computerbearbeiteter Form einge- reicht werden. Bevorzugt werden Manuskripte in elek- http://www.dearge.de tronischer Form (WinWord, StarOffice Writer, Rich- Stammtische . 46 2 3 ARACHNE 9(4), 2004 ARACHNE 9(4), 2004 Geschlechtsspezifische Variationen im Gift der Verhalten durchaus zu. Deshalb halte ich es (2000) 5-10 mal empfindlicher auf das Gift brasilianischen Kammspinne Phoneutria nigriventer für keine besonders kluge Idee, sich diese von P. nigriventer als Mäuse. Da außerdem Tiere nur zum Spaß zu Hause zu halten, nicht nur Schwankungen in der Giftmenge, (KEYSERLING, 1891) insbesondere da vermutlich die allerwenig- sondern auch die Verfassung des Bissopfers von Volker Herzig sten Phoneutria-Halter das vom Butantan- (z.B.: Alter, Gesundheitszustand) eine wich- Institut in Brasilien hergestellte Antiserum tige Rolle spielen, ist der Verlauf der Vergif- vorrätig haben. Somit könnten auch unbe- tungssymptome und die dazu passende Mit Interesse habe ich den Phoneutria-Artikel tungsbedingungen für die (zur Serumpro- teiligte Personen durch die Haltung dieser Behandlung immer vom jeweiligen Einzel- von JOHN OSMANI (2003) gelesen und mich duktion gehaltenen) Phoneutrias anzuschauen Giftspinnen gefährdet werden, da ein gewis- fall abhängig. In der Regel ist aber die Gabe entschlossen, für die DeArGe-Mitglieder (Foto 1), die natürlich etwas professioneller ses Restrisiko ja nie ganz auszuschließen ist. des Antiserums (Butantan Institut, Brasilien) noch etwas ausführlicher über das Gift und waren als in meinem Labor (Foto 2). P. nigriventer ist eine der wenigen Spin- als das Mittel der Wahl für die Behandlung die Giftigkeit dieser Spinnen zu berichten. Einleitend möchte ich noch ein paar nenarten, die durch ihr Gift auch dem Men- von Phoneutria-Bissen anzusehen. Dieser 1. Artikel und der in einer späteren Anmerkungen zu der oft beschriebenen schen gefährlich werden kann. Zur Angabe Unter Gift versteht man generell ein Ausgabe der »ARACHNE« folgende 2. Teil (»sagenumwobenen«) Aggressivität von der Gefährlichkeit eines Giftes wird die Gemisch, das aus einer Vielzahl von Sub- über entwicklungsabhängige Variationen ba - P. nigriventer machen. Nach meinen eigenen mittlere letale Giftdosis (median lethal dose stanzen bestehen kann. Diejenigen Kompo- sieren auf Ergebnissen verschiedener Wis- Beobachtungen zeigt P. nigriventer dieses viel = LD50), also die Dosis bei der die Hälfte nenten, die für die toxischen oder letalen senschaftler sowie auf meinen eigenen Re - beschriebene Abwehrverhalten (Beschrei- der getesteten Mäuse sterben, verwendet. Effekte verantwortlich sind, werden als sultaten (veröffentlicht unter HERZIG et al., bung siehe z.B. OSMANI, 2003) nur, wenn sie Vergleicht man die LD50 verschiedener Toxine bezeichnet. Das getrocknete Gift 2002), die ich während meiner 10-monatigen in die Enge getrieben wird, also genau wie Giftspinnen und -skorpione (d.h. für den von P. nigriventer ist ein grau-weißes Pulver Arbeit an der Universität von São Paulo bei einigen Vogelspinnenarten. In freier Menschen potentiell gefährliche) wie in Ta - das hauptsächlich aus basischen Peptiden (USP) in Ribeirão Preto (Brasilien) ge - Wildbahn hingegen haben alle P. nigriventer belle 1, so erweist sich das Gift von P. und Proteinen (54%) sowie aus freien Ami- wonnen habe und die als Grundlage für die ich fangen wollte, stets zuerst versucht nigriven ter unter den Spinnen als das bei wei- nosäuren (26%) besteht (FISCHER and meine spätere Diplomarbeit (HERZIG, 2001) die Flucht zu ergreifen. Erst wenn dies nicht tem potenteste. Lediglich die Gifte einiger BOHN, 1957; SCHENBERG and PEREIRA im Fach Biologie dienten. Alle Versuche da - mehr möglich war, kam es zum Angriffsver- Skorpionarten scheinen ähnlich gefährlich LIMA, 1962). Beim Gift von P. nigriventer han- zu wurden 1999 durchgeführt und sämtliche halten. Daher bin ich der Meinung, dass das zu sein. Die extrahierte Giftmenge unterliegt delt es sich um ein Nervengift, in dem bis- Spinnen wurden auf dem Campus der USP, aggressive Verhalten von P. nigriventer oft- bei vielen Arten jedoch her über 25 neurotoxische Ribeirão Preto gefangen, zur Giftentnahme mals zu sehr verallgemeinert wird. In Gefan- deutlichen Schwankungen. Proteine (= Toxine) nach- im Labor gehalten und anschließend von genschaft hingegen, wo kaum Fluchtmög- Bei P. nigriventer wurde so - gewiesen wurden (COR- Dr. ANTONIO BRESCOVIT (Butantan Institut, lichkeiten bestehen, trifft das beschriebene gar eine maximale Tro - DEIRO et al., 1995). Diese São Paulo) als Phoneutria nigriven- cken giftmenge von 8,0 mg Phoneutria-Toxine können ter (KEYSERLING, 1891) identifi- erzielt (LUCAS, 1988), was die unterschiedlichsten Re- ziert. Dr. BRESCOVIT ist übri- nach Berechnung wie in ak tionen erzeugen und gens auch Co-Autor der aktuell- Tabelle 1 eine Letalität für wir ken teilweise spezifisch sten Revision