Franz Lehar p810-1948J

DER GOTTERGATTE

Operetta in three acts · Libretto: Victor Leon & Leo Stein

Historical Recording 1945

Liesl Andergast Juno Franz Borsos Jupiter Anton Dermota Amphitryon Henny Herze Alkmene Fred Liewehr Sosias Lizzi Holzschuh Charis

Funkeinrichtung: Lothor Riedinger

Wiener Rundfunkorchester & Chor

Max Schonherr CD 1

IT] Ouverture 7'04 0 Vorspiel im Olymp (1. Bild) 0'12 [TI Nr. 1 Introduction »Wir armen, armen Musen« 2'20 0 Dialog ))Wir brauchen kein Variete« 2'24 IT] Nr. 2 Duett »Bonjour, man amil« 4'19 0 Dialog »Jupiter, ich rate dir« 5'53 0 Nr. 3 Duettino »lch harre dein« 1'10 0 Dialog »fix Sapperlot, is das ein Weiberl!« l '16 0 Nr. 4 Finale »Alie sind informiert« 3'31 Erster Aki (2. Bild)

[ill Nr. Sa Melodram 0'58 [D Nr. 6 Entrl!e und Serenade »Heute Nacht ist es besonders finster« 2'44 @] Dialog »Sosias!« l '05 @] Nr. 6a Entree »Heute Nacht wird etwas vor sich gehen« l '08 [I4_] Nr. 7 Jupiters Ankunft und Duett »Wer kundet Amphitryon an?« 7'11 @] Dialog »Na wart' nur Sosias« 0'32 Nr. 8 Terzett � »Du hast mich doch betrogen« 2'58

� Dialog »Ach um Gotteswillen, ich bin ia ganz aufler Atem« 5'13 IT?] Nr. 10 Cupido-Lied »Man halt mich fur den groflten a lier Gotter« 3'40 T.T.: 53'50

CD 2

Erster Akt (3. Bild) OJ Dialog »Die Nacht neigt dem Ende zu« 0'39 [I] Nr. 12 Lied »Wachs! du, Liebchen?« 4'43 [I) Dialog »Charlis lass! mich nicht hinein« 1 '31 0 Nr. 13 Finale »Alkmene, Geliebte« 5'07 [I] Aufzug der Krieger und Festgciste »Exzellenz, die Festgaste kommen« 6'21 Zweiter Aki (4. Bild)

[}] Nr. 14 Zwischenmusik 2'03 0 Dialog »Einige Stunden spOter« 3'36

[}] Nr. 15 Gavotte »Jeder Mann glaubt seiner Frau« 2'22 0 Dialog »Die Gnadige isl noch hier?« 2'20 [IQ] Nr. 16 Ter:zett (Trinklied) »Wer ein Trinklied sing!« 1'29 [DJ Dialog »Hallo meine Darnen, was ist dos denn?«« l '02 [!3J Nr. 16a Jupiter Marsch »Nun zum letzten Mal zu ihr« 0'53

� Dialog »Kommen's Sie nur nOher, Exzellenz Amphitryon« 1'55

� Nr. 18 Schlussgesang »Cupido, du loser Spotter« 1'04

Bonus Tracks

An der Saar und am Rhein 2'44 (Herbert Ernst Groh, Tenor; Metropol-Vokalisten; Orchester des Metropol-Theaters ; Werner Schmidt-Boelcke, Dirigent; Aufnahme: 1939)

Du und ich sind fureinander bestimmt 2'35 (Aus dem Film »Groflfurstin Alexandro«, Richard Tauber, Tenor; Odeon Kunstler-Orchester; Aufnahme: 1933)

Wien, du bist das Herz der Welt 3'48 (Ester Rethy, Sopron; Wiener Symphoniker; Franz Lehar, Dirigent; Aufnahme: 1942)

Orientalischer Marsch 3'22 (Wiener Philhormoniker; Franz Lehar, Dirigent; Aufnahme: 194 l)

Pikanterien-Walzer »Asklepios·Walzer« 4'03 (Otto Dobrindt und sein grofles Kunstlerorchester; Aufnahme: 1943) Stadtparkschonheiten 4'11 (Otto Dobrindt und sein groBes KUnstlerorchester; Aufnahme: 1943)

Ungarische Tanzfantasie op. 45 fur Violine und Orchester 6'16 (Willi Uhlenhut, Violine; Wiener Rundfunk-Unterhaltungsorchester; Max Schonherr, Dirigent; Aufnahme: 1944)

Serenade fur Violine und Orchester 4'54 (Ferdinand Meysel, Violine; Rundfunkorchester Berlin; Otto Dobrindt, Dirigent; Aufnahme: 1949)

T.T.: 67'13

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Max Schonherr, ca. 1938 © bsterreichisches lnstitut fur Zeitgeschichte, Wien ,,Jupiter als Geburtshelfer der Operette". doch verfolgt Jupiter darUber hinaus jenen bekannten Franz LehCJrs GOTTERGATTE mythologischen Plan, auf den ihn hier allerdings erst Thalia bringen mu/3: ,,in der Gestalt Amphitryons die Die Geburt der Operette aus dem Geiste der sprOde Dome" zu besuchen. Maenandros ist entzUckt Pikanterie. und verspricht Thalia ,,eine Loge zur Premiere". Gesagt, geton - ,,vorworts! Auf zur Erdenfahrtl" Wiihrend sich ,,Die Operette, dos ist so eine Sache in drei Akten, Theaterdirektor und Generaldirektor samt Mercur, wo die Darnen in Musikbegleitung ihre Beine sehen ,,Bureauchef der Abtheilung fur Lose und Schicksale" /assen". Eine einfachere Antwort auf die komplizierte und Amor, ,,Referent fur ,Neue Freie Liebe'" reisefertig Frage: ,,Operefte- was isl das?" IClsstsich kaum denken, machen, erwocht in Juno ein Verdoch - mit einigen zumal sie in einer Operette gegeben wird, noch dazu Uberroschenden Konsequenzen fUr den weiteren Verlouf. von Thalia, ihres Zeichens Muse der Schauspielkunst. Doch die vier Herren, mittlerweile ,,in AutomobildreB mit Das Werk hei/3t DER G6TTERGATTE, Franz Leh6rs dritter Brillen, t0nzeln" nichts ahnend ,,nach vorne, eilen dann Operette aus dem Jahre 1904. Die Librettisten Victor nach hinten, besteigen dos Automobil - Amor steht Leon und Leo Stein hatten darin den Einfoll, die Geburt hinten - und fahren ab. 11 des Genres aus der Suche nach einem ,,Kassa-Stuck" Soweit dos neu ersonnene Vorspiel im Olymp, dem zu erklciren. Denn ein solches erbittet der ebenso die sp0teren Librettisten der LUSTIGEN WITWE zwei Akte verzweifelte wie bankrotte Theaterdirektor Maenondros mit einer sehr freien Varionte des alten Amphitryon­ von den neun ,,armen, ormen Musen". Die wiederum Stoffes folgen !assen. Damit woren sie in der noch jungen wenden sich an den ,,Generaldirektor der Olymp­ Geschichte des Genres immerhin die ersten, was bei

Compony of Limited," GOttervater 11 Herr von Jupiter", der offensichtlichen Operettentauglichkeit des Themas als Thalia die rettende ldee kommt, ,,fur dos Theater ein durchaus erstaunt. Der Clou ihrer Version besteht freilich neues Kunstgenre zu ersinnen. 11 darin, doss nicht nur Jupiter die Gestalt Amphitryons Dech eines fehlt noch fur besogte drei Akte - die onnirnmt, sondern ouch Juno die der Alkrnene - der Sache selbst: ,.,lrgendetwasPikanfes - gewUrzt mil einem Ehebruch also gar nicht stattfindet. Dadurch wird die kleinen Ehebruch." Und genau dos stellt Jupiter dem Geschichte zwor ihrer Kleistschen Abgriinde beroubt, Maenandros in Aussicht, vorausgesetzt, er begleitet ihn entspricht aber umso mehr jenem ungeschriebenen als Librettist seiner Erlebnisse noch Theben. Dort will er Gesetz des Genres, wonach man ,,intim ... anders nicht" n0mlich dos Flehen der treuen Alkmene erh6ren, ,,ihr werden k0nne als ,,legitim." Was lag also n0her als den Herrn Gemahl Amphitryon zuruckzuverschaffen", der Seitensprung mit der eigenen Frau? Eine - nicht der ols General im mazedonischen Krieg beschi:iftigt zuletzt seit der FLEOERMAUS - beliebte Operettenlosung ist. Ausgerechnet GOttergattin Juno hat ihn in ihrer von gutbiirgerlicher Doppelmorol. Ob diese neue Funktion ols ,,Protektorin der Civil- und Militorehen' Variation eines alten Operettenthemas freilich als darum gebeten, in der Annahme, er erteile ,,Mars den Gewinn zu betrachten ist, dorUber stritlen schon bei der Au!trag, doss er endlich einmal Schlu/3 macht mit dem Urouffiihrung am 20. Jonuar 1904 die Kritiker. So lobte mozedonischen Aufstand do unten." Das tut er zwar, etwa der spiitere Mahler-Biograph Richard Specht ,,die gluckliche /dee ... ouch Juno einzuliihren', wiihrend sich Jupiters Gedonner im G6TTERGATTEN alle ,,in Verehrung". Leh6rs spOterer JUXHEIRAT-Librettisl Julius Bauer mokierte: Aber liegt dos am Komponisten? Und sind desholb ,,Leon und Stein, die sittlicher als Moliere sein wollen - alle antiken Sujels tabu, ,,weil Offenbach allein zu der Cosus macht nicht lachen. • solchen BUchern Musik schrieb?" Eine Frage, die sich schon damals fur den spOteren ­ G01TERGA1TE 1904 Librettisten und Kritiker Leopold Jacobsohn stellte. ,,Dorf darum kein moderner Componist dem Stile lo/gen? Noch mehr freilich beschiiftigte die Kritik die Frage Ja, und zehnmal Jo; mit der bekannlen Einschrcinkung nach der Exislenzberechtigung solch mythologischer natUrlich: Notabene, wenn man kann. Und Lehcir GOtterparodie ohne ienen Komponisten, mil dessen kann. Er isl kein Offenbach, gewiB nicht. Aber er isl Namen sie untrennbar verbunden ist: Jacques ein erfindungsreicher Musiker. .. " Und dos erweist er Offenbach. An ihm also musste sich der Komponist in gerade in dieser Partitur, in der fast jede Nummer sich erster Linie messen lessen - mil dem voraussehbaren spielerisch aus der Situation entwickelt, dos Orchester Ergebnis: ,,FranzLehcir ... ist al/es Weniger als ein neuer in alien Facetten schillert, jede Figur musikalisch Offenbach." Warum? ,,Alles Frivole, Leicht!uBige und charakterisiert wird. Wie er dos macht, macht ouch den Parodistisch-Freche !ehlt ihm", befand Richard Specht - Unterscheid zu Offenbach. Denn Lehar nimmt jede Figur zu Recht, nimmt man die Offenbachiade als MaBstab, zu ernst, anstatt sie der LOcherlichkeit preiszugeben, wie es Unrecht, geht man vom Textaus, den er zu vertonen hatte. einem musikalischen Satiriker anstUnde. Das will er ouch Denn dos Libretto des GbTTERGATTEN isl nichts weniger nicht sein, ebenso wenig wie Ubrigens seine Librettisten ols eine freche mythologische Porodie, dozu fehlt ihm und im Gegensatz zum gleichaltrigen Oscar Straus, der jeglicher politischer lmpuls, sowohl was die himmlische nur wenige Monate spciter auf derselben Wiener BUhne, Rolle Jupilers - nicht zufiillig ein Generaldirektor, als dem Carl-Theater, mit einer echt parodistischen Operette ouch was die milit6rische Amphitryons betrifft. Vielmehr debutierte: DEN LUSTIGEN NIBELUNGEN. sind beide durch und durch private Figuren, deren Mehr ols in den vorangegangenen WIENER FRAUEN Konflikt schwankhaft vermenschlicht wird, eine Tendenz, und selbst dem RAsTELBINDER fond Lehar im GbTTERGATTEN die dem Amphitryon-Stoff in all seinen Varionten seit zu jener musikdramatischen Geschlossenheit, die einem jeher innewohnt. DER GbTTERGATTE ist eher eine Travestie BUhnenwerk erst eigenen Charakter verleiht. Und der der Wiener Gesellschoft in antiken Gewiindern, deren findet sich in allen Nummern, so unterschiedlich sie Reiz in damals aktuellen Anachronismen wie dem stilistisch ausfallen. Sei es in der koketten Gavotte im Himmelslift, dem Automobil und der Theoterkrise besteht Duett Jupiters und Junos, sei es im mitreiBend zuckenden - mehr ,,0berbrefflscherz" als Sotire. Der Unterschied Marsch zu Jupiters Abreise, sei es im vom Kontrabass zur Offenbachiade liegt auf der Hand und erweist sich karikierten Stcindchen des Sosios samt anschlieBendem bereits beim gOttlichen Donner. Wird er beispielsweise Zankduett mit Charis oder in den beiden Romanzen in der SCH0NEN HElENA als bloBer Theatereffekt des zweiten Akts: einmal im lyrischen Sehnsuchtston entlarvt, sichtbar hergestellt mil einem Blech und mil von Amphitryons Auftrittswalzer, einmal in Jupiters entsprechender Wirkung auf dos Volk, verharren bei schalkhaftem Cupidolied, dem eigentlichen Schlager 9 der Operette. Wie dann in den Finali die verschiedenen Lehar bitten, fur die Holoper ein Balleff zu schreiben. Faden wirkungsvoll zusammengefUhrt werden, verrc:it Worum es nicht dazukam, sollte Meister Leh6r doch bereits den spc:iteren Meister, ebenso die raffinierte, einmal erzOhlen." rhythmisch funkelnde Orchestrierung, ,,die dieser Musik einen Ehrenplatz in der Reihe der besten in Variationen eines Operettenthemas ... Wien aufgefi.ihrten Operetten sichern wird, u wie das Deutsche, Volksblatt prophezeite. Leopold Jacobson DER G0TTERGATTE war die erste Operette, die Franz sah es realistischeruDer Weg zur lauten PopularitQf Leh6r selbst einer umfangreichen Bearbeitung unterzog mag solchen Composifionen vielleicht nicht mi.ihelos - ein Verfahren, dos einerseits typisch fur ihn werden beschieden sein, dorum bleiben sie dennoch dos, als sollte, dem andererseits mil Ausnohme des LAND DES was sie dem Kenner scheinen: echtes Edelgestein." lACHELNS von 1929 kein Erfolg bescheiden war. Denn am Zwar war die UrauffUhrung ein rauschender Erfolge Misserfolg von Werken, deren Musik ihm besonders am - ,,ein Beifallsturm um den anderen tobte durch dos Herzen lag, war fur Lehar meist dos Libretto schuld. Nach Haus" - doch hielt er nur 37 En-suite-Vorstellungen dem UberwOltigendem Erfolg seiner zeitgen0ssischen vor, trotz der RegiekUnste Victor Leons und einer Operetten distonzierte er sich vom antiken Personal erstklassigen Besetzung: Mizzi GUnther, die ein gutes seines G0TTERGATTEN, dos ihm fremd geworden war, Jahr spiiter DIE LUSTIGE WITWE kreieren sollte, ,,/oste ihre wie er in einem Interview einrOumte: ,,, Wie Sie wohl Doppelrolle )uno-Alkmene ganz vortrefflich". 1hr zur bemerkt haben durlten', sagte der Meister, ,strebt die Seite die Tenore Willi Bauer und Julius Streitmann als moderne danach, Menschen auf die Bi.ihnezu Jupiter und Amphitryon, also noch nicht ihr kunftiger bringen. Die Heiden der alten Operettenkomponisten Danilo Louis Treumann. Der verk0rperte als Komiker waren Karrikaturen von GOttern und HolbgOttern, die den Sosias ,,mit einer an ihm bisher nicht gekannten Heiden der modernen Operetta sind aber Menschen, liebenswi.irdig-heiteren Delikatesse", wie Richard Specht welche ebenso lieben und hassen, essen und gehen, wie befand. Wie ublich hatte es hinter den Kulissen wiihrend wir. Sie sind weder Uebermenschen noch UntergOtter, der Endproben Krach gegeben, so zwischen Leon und sondern Menschen aus Fleisch und Blut'." Und so Leh6r Uber den parodistischen Charakter des Gonzen wurde aus dem G0TTERGATTEN eine IDEALE GATTIN, die und besonders uber den dem eigentlichen Vorspiel am l l. Oktober 1913 im dos vorangestellten szenischen Prolog des Maenandros, Buhnenlicht erblickte - in Gestalt Mizzi Gunthers, der ,,der zu Jupiter durchs Grammophon ein Gebet einstigen Juno des G0TTERGATTEN, die diesen ouch hier emporsendet: er broucht eine /dee fi.ir eine Operetta." in anderer ldentitcit verfuhrt. Die Handlung war von den Nach einhelligem VerriB durch die Presse wurde der damals noch unbekonnten Librettisten Julius Brammer Prolog nach der Premiere ersatzlos gestrichen und und Alfred Grunwald, spiiter fur Emmerich Kalman touchte ouch im Klovierauszug nicht mehr auf. Dieser erfolgreich, vom antiken Griechenland ins moderne fiel, glaubt man dem Wiener Theaterchronisten Julius Spanien verlegt worden. Im Mittelpunkt stand wieder Stern, ,,eines Toges ouch Gustav Mahler... in die Hi:inde. die Doppelrolle einer Ehefrau, die diesmal freilich ,Es sind ganz reizende Sachen!' rief er aus und lieB eine Zwillingsschwester in SUdameriko hat, was Leh6r 10 zu seinem ersten Tango inspirierte. Nachdem sie in zu dieser Zeil entstand dann eine der gelungensten Berlin noch von Fritzi Massary verkcirpert worden war, We ndungen des Stoff, ins Opereffenhafte, die verschwand auch DIE IDEALE GATTIN bald vom Spielplan, auBerdem das strahlende Bild des ,,starken Mannes" ehe sie mit zwei neuen Einlogen in Wien 192 l noch so ziemlich in Mitleidenschaft zog, macht doch der einmal kurz als TANGOKONIGIN ouftauchte, ohne sich Gcittervater darin alles ondere als eine gute Figur. Freilich im Repertoire halten zu kcinnen. Gemeint ist der AMPHITRYON·Film von 1935 mit Willy Im selben Jahr erschien ouch in Berlin eine Fritsch in der Doppelrolle Jupiters und Amphilryons, Amphitryon-Operette: Eduard Kunnekes EHE IM KREISE. Kathe Gold als Alkmene und Adele Sandrock als Juno. Das Libretto schrieb Herman Haller mit Rideamus, dem Regisseur Reinhold Schunzel durchdrang den Stoff nicht Librettisten erwahnter LuSTIGEN NiBELUNGEN. Ahnlich nur mit aller damals noch mciglichen lronie, sondern satirischen Witz entfalteten seine Verse nun fur EHE ouch musikalisch im Stil einer echten Filmoperette. IM KREISE. Sogar nicht eben pruder Charakter· Entscheidend dazu trug Franz Delles Begleitmusikmusik Chansonette Claire Waldoff kamen sie ,,unerh8rf Frei" bei; mal leitmotivisch illustrierend, mal im leichten vor. ,,Selbst wdhrend der Inflation, wo man beinahe Konversationston oder als geschickt eingebaute al/es sagen und singen konnte, war dos freche Stuck, Gesangseinlage. zu dem Rideamus witzige Texte geschrieben hatte, PS: Ahnlich doppelbodig geht es ouch in AMPHITRYON gar nicht zu ha/ten": Ver allem Alkmenes Dienerin 38 zu, Jean Giraudoux' moderner Paraphrase des Charis gewann der unverhofften Gattenverdoppelung Stoff,, die Cole Porter zu Our OF THIS WORLD anregte, Uberraschend positive Seilen ab: ,,Ach wie sch8n ist seiner weniger erfolgreichen Musicalversion von 1950. doch die Treue,/ hat man zwei, zweie;/ wenn der erste Sie war die vorerst letzle Variation des Themas fur dos nicht mehr konn,/ fang/ man mil dem ondernon. " Oder: musikalische Unterhaltvngstheater. ,,In der Nacht sieht man es keinem an, ob's der eigene oder ob's ein fremder Monn." Waldoff selbst hatte in GOTTERGATTE 1945 der UrauffUhrung Europa verkcirpert, - zum einen als Jupiters Ex-Geliebte, die ihn im Venussaal mit Alkmene Die vorliegende Rundfunkfassung des GbTTERGATTEN erwischt und folgendermaBen zur Rede stellt: ,,Bald bin scheint die leicht-ironische Atmosphcire von SchUnzels ich alt, bald bin grau,/ leb' hier a/s Toileffenfrau./ /ch Film aufzunehmen und weiterzufuhren. In den opfert' meine Unschuld dir/ und dos, dos isl der Dank dazwischen liegenden zehn Jahren hatte sich freilich dafUr!" - zum anderen als prophetisch singender Erdteil: einiges geClndert, entstand doch die Aufnahme am ,, Was war ich friJher fur 'ne feine Gegend;/ ein jeder 15. Marz 1945, wenige Wochen vor Kriegsende, zu Tei/ war uppig und gesegnet./ Doch dann kam eines einer Zeit, als in Wien die Bombenangriffe besonders Tag's der gro/Je Krach ·/ und seitdem bin krank und heftig waren. Die Beselzung war angesichts der altersschwach .. !ch brauch' 'nen Mann, 'nen starken widrigen Umstande glanzend: Wiens damals fuhrender Mann,/ der mich in Ordnung bringen kann." Mozarttenor Anton Dermota sang den Amphitryon Europa wurde zwar in Ordnung gebracht, aber jdie Dialoge ubernahm Wolfgang Rothberg), Franz anders als es Rideamus schwonte. Ausgerechnet Borsos den Jupiter; seine Gattin Juno verkcirperte liesl 11 Andergost, ihre Dienerin Charis die Filmschouspielerin Im Ruhestand widmete er sich dem Komponisten Lizzi Holzschuh. Deren Ehemann Sosias schlieBlich, ouch theoretisch und verOffentlichte die bis heute Treumanns groBe Komikerrolle, gab der vielseitige maBgebliche Bibliographie und eine Abhandlung Burgschauspieler Fred liewehr, den lehcir selbst zu Uber leh6rs OrchestrierungskUnste. Selbst versierter seinen gelegentlichen AusflUgen ins Gesangsfach Komponist, instrumentierte er schlieBlich dessen frUhes Uberredet hatte. Damit verband sich beste Wiener CONCERTINO FOR VIOLINE und sichtete im Auftrag des Theater- und Gesangstradition mit der dazumal Glocken-Verlags den NachlaB. Sein Vermachtnis aber modernen Form der Funk-Operette, deren Einrichtung bleiben die Operetten-Gesamtaufnahmen, deren zweite dem Redakteur Lother Riedinger ebenso oblag wie erhalten gebliebene vorliegender G6TTERGATTE isl. die ,,Spielleitung", d.h. die komodiantische Regie, der fUr dos neue Medium mit erstaunlicher Texttreue und Leharitciten aus dem deutschen nur zwei gestrichenen Musiknummern eine adOquate Rundfunkarchiv 1933-1949 Umsetzung gelang. DER G6TTERGATTE ist die letzte einer Reihe von Neben den Operetten lagen dem ouch als Leh6r-Einspielungen des Reichssenders Wien, die Musikwissenschaftler tOtigen Max SchOnherr Franz 1942 mit dem Komponisten am Pult begonnen hatte. Leh6rs OrchesterstUcke besonders am Herzen, Er selbst konnte noch WO DIE LERCHE SINGT, PAGANINI, so die ,,Ungarische Tanzphantasie", op. 45, SCHON 1ST DIE WELT und GIUDITTA realisieren, musste ein Virtuosenstuck, dos der Komponist 1897 ols wegen seiner schweren Krankheit 1943 allerdings alle Milit6rkopellmeister in Triest urspri.inglich fi.ir Violine weiteren Verpflichtungen absagen. Er wurde von Max und Streichquintett geschrieben hotte und unter dem Schonherr, dem damaligen Chefdirigenten des GroBen Titel MAGYAR ABRAND dort im Druck erscheinen ist. Fast Wiener Rundfunkorchesters, wUrdig vertreten. Erhalten 30 Jahre spClter wiederum widmete Leh6r dem Wiener geblieben sind allerdings nur zwei Gesamtaufnahmen Geigenvirtuosen Fritz Kreisler eine SERENADE in AD- ur aus dieser Zeit: FRASQUITA und DER GbTTERGATTE. Nach fur Violine und Klavier, deren Orchesterfassung 1949 dem Krieg setzte Mox SchOnherr, ein groBer Kenner und von Otto Dobrindt mit dem Solisten Ferdinand Meysel KOnner der Wiener Musik, seine Operetteneinspielungen und dem Rundfunk-Orchester Berlin aufgenommen fort (darunter ouch ein zweiter GbTTERGATTE von 195 l ). wurde. Der ehemalige preuBische Offizier, der Bis heute holten sie die IOngst verlorene sowohl im Dritten Reich dos Unterhaltungsorchester Wie­ner Tradition einer gemischten Besetzung aus des Deutschlandsenders, als ouch dos des Berliner Schau­spielern und SOngern fest. DarUber hinaus Rundfunks in der DDR leitete, hatte bereits sechs Jahre dokumentie­ren SchOnherrs Aufnohmen ein weitgehend zuvor mit ,,seinem groBen KUnstlerorchester" zwei vergessenes Operettenrepertoire, gait sein lnteresse Leh6r­Walzer von 1901 eingespielt: doch hauptsOch­lich unbekannteren Werken der STADTPARKSCHONHEITEN und PIKANTERIEN (in der Operettenliteratur, wenn ouch meist von bekonnten Erstpublikation noch ASKLEPIUS geheiBen). Der Komponisten - so ouch Rari­tClten von Leh6r wie DER Komponist war damals in Wien auf der letzten MANN MIT DEN OREi FRAUEN oder DAS FORSTENKIND. Station seiner Militarkapellmeisterlaufbahn ongekommen und wurde mit den anspruchsvollen 12 Konzerten seines Orchesters bald zum StadtgesprClch. Schonherr, Max Begonnen hatte er seine Karriere mit zwanzig Jahren als damals jUngster MilitClrkapellmeister der Monarchie * 23. 11. 1903, Marburg (Maribor, Slowenien) 1890 in Losonc. Dort war auch der ORIENTALISCHE t 13. 12. 1984, Baden (Niederosterreich) MARSCH entstanden, den Lehar 51 Jahre spiiter mit den Wiener Philharmonikern selbst im Radio dirigierte. Zu Komponist, Kapellmeister am Grazer Opernhaus, an deren 100. Jubiliium 1942 komponierte er schliefllich den Marischka-BUhnen in Wien und an der Wiener das Wienerlied ,,Wien - du bist dos Herz der Welt", ein Volksoper Marsch in ,,Heurigen-Stimmung", den er noch im selben Nach dem Studium am Grazer Konservatorium war Jahr mit den Philharmonikern und Ester Rethy urauffuhrte. Max Sch0nherr zunClchst Kontrabassist, dann Korrepeti­ Dieses Lied zOhlt zu den wenigen Kompositionen Leh6rs, tor und Kapellmeister am Opernhaus in . die wClhrend des Dritten Reichs entstanden. Der Text Von 1929 bis 1931 war er Kapellmeister am The­ stammte von Ernst A. Welisch, der wie schon im besagten ater an der Wien und am Wiener Stadttheater und von Wienermarschlied ouch im Walzerlied ,,An der Saar 1933 bis 1938 an der Wiener Volksoper. und am Rhein" dem ,,Gesang und dem Wein" huldigte Ab 1931 dirigierte er fur den Wiener Rundfunk, und dem Anlass entsprechende Verse fand: ,,Saarland, aber auch die Orchester anderer Rundfunkanstalten und du mein herrliches deutsches Samland, sei gegrUBt". die Wiener Symphoniker. Anlass war nClmlich ein Konzert des Reichssenders Schon im Anfangsstadium des Rundfunks begleitete SaarbrUcken, dos der Operettenkomponist am 28. Juni er - vom Musiktheater kommend - die Radioh0rer mit 1939 personlich leitete, vier Jahr nach der Eingliederung Bearbeitungen klassischer Unterhaltungsmusik, deren des Saarlands ins deutsche Reich. Kurz darauf entstand Originalinstrumentation den aktuellen Bedingungen an­ vorliegende Rundfunkaufnahme mit den Metropol­ gepasst wurde. Vokalisten und dem Tenor Herbert Ernst Groh, der fast Er war a[s Komponist international anerkannt und ausschlieBlich im Radio zu h0ren war und wegen seines ouch bekannt fur seine moralische Haltung wClhrend der Gesangsstils nicht ganz ohne Grund als Nachfolger NS-Zeit, so erhielt er 1947 nach dem Zweiten Weltkrieg Richard Taubers gait. Tauber selbst hatte wegen seiner den Auftrag zur Bearbeitung der 6sterreichischen Bun­ judischen Herkunh Deutschland bereits 1933 verlassen deshymne. mUssen. Eine seiner letzten Aufnahmen in Berlin war ,,Du Nech dem Zweiten Weltkrieg war er es dann auch, und ich sind fUreinander bestimmt" aus dem Leh6r-Film der mit dem Aufbau eines eigenen Rundfunkorchesters GROSSHERZ0GIN ALEXANDRA, in dem es von der Wiener betraut wurde. Staatsoperndiva Maria Jeritza kreiert worden war, Die Hauptaufgabe dieses Orchesters war es, Werke seiner ursprUnglich vorgesehenen Partnerin in GIUDITTA, der ,,Leichten Muse" zu produzieren. Dech Max Sch0n­ Leh6rs und Taubers letzter gemeinsamer UrauffUhrung. herrs Wirken als Chefdirigent hat sich nie ausschliefllich auf diesen Bereich beschrOnkt - neben einer Vielzahl Stefan Frey von Operetten und einer Fulle von Werken aus dem Bereich der ,,Leichten Wiener Muse" {von Lanner und

13 StrauB bis zu Robert Stolz), hat er fur den Rundfunk auch but then Thalia gets the bright idea of "devising a new Opern-Ausschnitte mit den Stars des damaligen Wiener art genre for the theatre." Opern-Ensembles und Symphonisches aufgenommen. What was needed to fill the three acts was Im Ruhestand absolvierte Schonherr das Studium der "Something piquant - spiced with a little adultery." Musikwissenschaft und besch6ftigte sich vor allem mit That is precisely what Jupiter proposes to Menandros, Josef Lanner, Carl Michael Ziehrer und Johann StrauB presupposing that he will accompany him as librettist to Voter). 1973 promovierte er an der Universitcit Wien mit Thebes. There he wants to hear the pleas of the faithful einer Dissertation Uber Carl Michael Ziehrer. Alkmene "to get back her husband Amphitryon", who Von seinen Werken wurde besonders dos Ballett is engaged as a general in the Macedonian war. In her 'Hotel Sacher' bekannt. function as "protector of civil and military marriages", Max Schonherr starb am 13. Dezember 1984 in Jupiter's wife Juno of all people has therefore asked seiner Wahlheimat Baden bei Wien. her husband to "order Mars once and for all to end the Macedonian insurrection down there." Jupiter does just that, but then follows the familiar mythological 11Jupiter as midwife of the operetta11 plan suggested by Thalia, namely to visit "the coy Franz Lehar' s Der Gottergatte gentlewoman in the form of Amphitryon". Menandros is delighted and promises Thalia "a box at the premiere". The birth of operetta from No sooner said than done- "Off to earth!" While theatre the spirit of intrigue director and general manager, together with Mercury, "head of the Department of Fates and Destinies" and "An operetta is a work in three acts in which the Cupid, "advisor for 'new free love'" get ready to set ladies show their legs to musical accompaniment". A off, Juno smells a rat, and that has some unexpected simpler answer to the complicated question "What is consequences. But in the meantime, the four gentlemen operetta?" is hardly imaginable, especially since it "in motoring attire with goggles" unsuspectingly prance comes from an operetta, where it is posed by Thalia, "here and there, climb into the motor car- Cupid stands the muse of comedy. The name of the work is DER at the back - and drive off." G6TTERGATTE (literally "the god-husband", often used So much for the new prelude on Mount Olympus, humorously for "the lord and master"), Franz Lehar's which the later librettists of THE MERRY WIDOW followed third operetta of 1904. In their quest for a box-office up with two acts based very freely on the old Amphitryon attraction, the librettists Victor Leon and Leo Stein had material. That made them the first in the unfolding history the inspiration of writing about the birth of the genre. of the genre to use a theme that is altogether astonishing That is the request made by the desperate and bankrupt despite its obvious suitability for an operetta. The main theatre director Menandros of the nine "poor, poor point of the version is of course not only that Jupiter Muses". They, on the other hand, turn to the "general takes the form of Amphitryon, but Juno that of Alkmene manager of the Olympus Company Limited," who is as well - so that adultery does not actually take place. none other than the father of the gods "Herr von Jupiter", That robs the story of its dark Kleistian depths, but all 14 the more upholds the unwritten law of the genre, by more a travesty of Viennese society in classical robes, which intimacy may only take place legitimately. An whose charm lies in anachronisms like the lift to escapade with one's own wife was the obvious answer, heaven, the motor car and the theatre crisis - material not least since DIE FLEDERMAUS established solid middle­ more appropriate to the ,,Uberbrettl" (a Berlin cabaret class double standards as the popular operetta formula. venue} than to satire. It is obviously different from the Whether this new variation on an old operetta subiect Offenbachiad, as even the gods' thunder proves. While is to be regarded as a gain was already a controversial in LA BELLE HELENE, for instance, it is obviously a mere question for the critics at the time of the premiere on theatrical effect, produced in full view of the audience, January 20, 1904. The Mahler biographer-to-be who respond correspondingly, Jupiter's thunder in DER Richard Specht, for instance, praised ,,the happy idea G6TTERGATTE makes everyone freeze ,,in reverence". of introducing Juno as well", whereas Julius Bauer, later But is the composer responsible for that? And are the librettist of Leh6r'sJUXHEIRAT, was scathing: ,,Leon and all classical subjects taboo ,,because Offenbach alone Stein, wanting to be more moral than Moliere - it is wrote music to such books?" That was a question that not funny." even the critic Leopold Jacobsohn, who would later write librettos for Oscar Straus, asked at the time. Der Gottergatte 1904 ,,May no modern composer follow the style then? Yes; ten times yes; naturally with the proviso: if he can. And The reviewers naturally concerned themselves even Leh6r can. He is no Offenbach, certainly not. But he more with the question of the right of such a mythological is an inventive musician ... " And that is exactly what parody of the gods to exist without the composer with he proves in this score, in which almost every number whose name it is inseparably connected: Jacques playfully develops out of the situation, in which the Offenbach. The composer of a new operetta had first orchestra is dazzling in every way, in which each figure of all to measure up to him - with the predictable result: is musically characterized. The way he does it is different ,,Franz Leh6r is anything but a new Offenbach." from Offenbach, for Lehar takes each figure seriously Why? ,,He has no sense of frivolity, light-footedness or instead of exposing it to ridicule in the manner of a parodistic boldness", judged Richard Specht - justly, if musical satirist. He does not want to be one, nor do one takes the Offenbachiad as the standard, unjustly, his librettists - in contrast to his contemporary Oscar if one considers the text he had to set to music, for the Straus, who made his debut with a genuine parodistic libretto of DER G6TTERGATTE is nothing short of a bold operetta, DIE LUSTIGEN NiBELUNGEN {the merry Nibelungs), mythological parody, completely devoid of political at the same venue in , the , only a few context, whether one considers Jupiter's heavenly months later. role - he is not a general manager by chance - or In DER G6TTERGATTE, more than in the preceding Amphitryon's military rank. They are both altogether WIENER FRAUEN or even DER RASTELBINDER, Leh6r created personal figures, whose conflict is farcically humanized, the degree of unity of music and drama that lends a a tendency which is always inherent in the Amphitryon stage work its unique character. And that is true of all the material in all its variations. DER G6TTERGATTE is far numbers, different though they are in style, be it in the 15 coquettish gavotte in the duet of Jupiter and Juno, be it in chronicler Julius Stern, the piano score fell ,,one day into the rousingly jerking march at Jupiter's departure, be it in the hands of Gustav Mahler. 'These are quite charming Sosias's double-bass-caricatured serenade and ensuing things!', he cried, and approached Lehar for a ballet for squabble duet with Charis or in the two romances in the the Court Opera. Why that did not come about should second act: the lyrical longing of Amphitryon's entrance be leh to Maestro Lehar himself to explain." waltz and Jupiter's roguish Cupid song, the actual hit in the operetta. The way the various strands are gathered Variations on an operetta subject ••• up in the finales reveals the budding maestro, as does the ingenious, rhythmically sparkling orchestration, ,,which DER G6TTERGATTE was the first operetta Franz Lehar will assure this music a place of honour in the list of the himself extensively revised; he later regularly revised best performed in Vienna," as the Deutsches works - unsuccessfully, with the exception of THE LAND Volksb/att predicted. Leopold Jacobsohn saw it more OF SMILES of 1929. Lehar mostly blamed the librettos for realistically: ,,The road to real popularity may perhaps the failure of works in which the music was particularly not be easy to negotiate with such compositions, yet they important to him. After the overwhelming success of his remain what they seem to the connoisseur: real gems." contemporary operettas, he distanced himself from the The premiere was a grand success - ,,one storm of mythological personae of his G6TTERGATTE. They had applause otter another swept through the house" - but become foreign to him, as he conceded in an interview: the production ran for only thirty-seven performances, ,,As you have probably noticed, modern operetta in spite of Victor Leon's excellent direction and the first­ aspires to bring people onto the stage. The heroes of the class cast: Mizzi GUnther, who would create THE MERRY old operetta composers were caricatures of gods and WIDOW a good year later, ,,handled her dual role as demigods, but the heroes of modern operetta are people Juno-Alkmene quite excellently". The tenors at her side who love and hate, eat and walk as we do. They are were Willi Bauer and Julius Streitmann as Jupiter and neither supermen nor lesser gods, but people of flesh Amphitryon; Louis Treumann, her future Danilo, would and blood." And so DER G6TTERGATTE was turned into DIE come later. He embodied the comic role of Sosias ,,with IDEALE GATTIN (the ideal wife), which was premiered at a charmingly cheerful delicacy hitherto unknown in the Theater an der Wien on October l l, 1913. Mizzi him", stated Richard Specht. There were the usual rows Gunther, who had sung Juno in DER G6TTERGATTE, took behind the scenes at the final rehearsals; Leon and Leh6r the leading role here too. The action was transferred quarrelled about the parodistic character of the whole from ancient Greece to modern Spain by the as yet and particularly about Menandros's prologue, which unknown librettists Julius Brammer and Alfred Grunwald, prefaces the actual prelude and in which ,,he sends via who later worked successfully for Emmerich K6lm6n. The the gramophone a prayer up to Jupiter, asking for an focal point was again the dual role of a wife, who this idea for an operetta." After unanimously scathing press time has a twin sister in South America; that inspired reviews, the prologue was simply deleted after the first Leh6r to write his first tango. After a Berlin production performance, and no longer appeared in the piano with Fritzi Massary in the lead, DIE IDEALE GATTIN soon score either. If one is to believe the Vienna Hoftheater disappeared, showing up again as DIE TANG0K6NJG1N in

16 Vienna in 1921, after the addition of two new sections, Sandrock as Juno. Director Reinhold SchUnzel not without ever establishing itself in the repertoire. only treated the material with all the irony still possible Another Amphitryon operetta appeared in Berlin at the time, but also set it musically in the style of a that year: Eduard Kunneke's DIE EHE IM KREISE. The genuine film operetta. Franz Doelle's accompanying libretto was written by Herman Haller together with music played a decisive part, now illustrating with the Rideamus, pen-name (,,let us laugh") for the librettist of leitmotiv, now striking a light conversational tone or DIE LUSTIGEN NIBELUNGEN. His verses for ,,the marriage skilfully incorporating vocal numbers. in a circle" embodied similar satirical wit. Even Berlin's PS: Similar ambiguity pertains to the play far from prudish character chanteuse Claire Waldoff AMPHITRYON 38, Jean Giraudoux's modern paraphrase considered them ,, outrageously free". ,,Even during the of the material which inspired Cole Porter to create Our inflation, when one could say and sing almost anything, OF THIS WORLD, his not very successful musical version of the saucy piece with Rideamus's humorous texts was 1950. It was the last light musical theatre variation on quite unstoppable". Above all Alkmene's servant-girl the theme to date. Charis benefited surprisingly from the unexpected doubling of spouses: ,,Ah how line faithfulness is,/ if Der Gottergatte 1945 one has two;/ when the first no longer can,/ one finds the other will do." or: ,,At night no-one sees whether it The present radio version of DER GOTTERGATTE seems is one's own man or a strange one." Waldoff herself to take up and develop the slightly ironical atmosphere had played Europa in the premiere, both as Jupiter's of Schunzel's film. Much had of course changed in ex-mistress, who catches him with Alkmene in the Venus the intervening ten years; the recording was made on Hall and remonstrates as follows: ,,Soon I'll be old, soon March 15, 1945, just weeks before the end of the I'll be grey,/ and will live here as a toilet attendant./ I war, a time when the bombing raids were particularly sacrificed my innocence for you/ and that's the thanks heavy in Vienna. The cast was splendid considering the I get!" and as a prophetically singing Europe: ,,What a adverse circumstances: Vienna's leading Mozart tenor posh place I used to be;/ rich and blessed, every part of Anton Dermota sang Amphitryon (the dialogues being me./ But then one day came the big crash -/ and since spoken by Wolfgang Rothberg), Franz Borsos was then I have been ill and infirm ... I need a man, a strong Jupiter; his wife Juno was embodied by liesl Andergast, man / who can put me right." her servant-girl Charis by the actress Lizzi Holzschuh. Europe was set right, but not in the way Rideamus Charis's husband Sosias, Treumann's great comic role, foresaw. Just at this time there came along one of the was played by the versatile actor Fred most successful operetta adaptations of the material, one Liewehr, whom Lehar himself had persuaded to make which presented the shining image of the ,,strong man" occasional excursions into singing. The best of Vienna rather adversely by making the lather of the gods cut theatrical and vocal tradition was thus combined with anything but a good figure. It was the film AMPHITRYON the new radio operetta form, the realization of which of 1935 with Willy Fritsch in the dual role of Jupiter the editor Lother Riedinger took just as seriously as the and Amphitryon, Kathe Gold as Alkmene and Adele comic direction, in which he succeeded in maintaining 17 an astonishing degree of textual fidelity, with only two Lehcir rarities numbers being deleted. from the German Radio Archive 1933-1949 DER G6TTERGATTE is the last of a series of Leh6r recordings begun by the Vienna Reichssender in 1942, In addition to Franz Leh6r's operettas, Max with the composer himself conducting. Leh6r was on the SchOnherr was also interested in his orchestral pieces. rostrum for Wo DIE LERCHE SINGT, PAGANINI, SCHON !ST DIE One of them is the Hungarian dance fantasia op. 45, Wm ond GIUDITTA, but had to refuse all further obligations a virtuoso piece Leh6r composed in 1897 as military in 1943 due to illness. He was ably replaced by Max bandmaster in Trieste. He originally wrote it for violin SchOnherr, then principal conductor of the Large Vienna and string quintet and published it in Trieste under the Radio Orchestra. Only two complete recordings from title MAGYAR ABRAND. Almost thirty years later, Lehar this time have survived: FRASQUITA and DER G6TTERGATTE. dedicated the Serenade in A major for violin and Max SchOnherr, a leading expert in Viennese music, piano to the Viennese violin virtuoso Fritz Kreisler. The continued making his operetta recordings after the war orchestral version was recorded in 1949, performed (a second G6TTERGATTE of 1951 among them). by the violinist Ferdinand Meysel with the Berlin Radio To this day, these recordings document the long Orchestra. It was conducted by Otto Dobrindt, a former lost Vienna tradition of combining actors and singers. Prussian officer who directed the light-music orchestra of SchOnherr's recordings also document a largely forgotten the Deutschlandsender in the Third Reich and later the operetta repertoire, for he was mostly interested in less Berlin Radio Orchestra in East . With ,,his large familiar works by well known composers - including artists' orchestra", he had six years previously recorded Lehar rarities like DER MANN MIT DEN DRE! FRAUEN and two Lehar waltzes of 1901 : STADTPARKSCHONHEITEN and DAS FORSTENKIND. PIKANTERIEN (initially published as ASKLEP!US). At the time, In his retirement he devoted himself to scholarly the composer was in Vienna, serving his last term as research on Lehar and published the definitive military bandmaster, and his ensemble's sophisticated bibliography as well as a treatise on Leh6r's concerts would soon make him the talk of the town. orchestration technique. An experienced composer Lehar had begun his career at the age of twenty in 1890 himself, he finally scored Lehar's early Concertina for in Lasane, becoming the youngest military bandmaster violin and was commissioned by the publishers Glacken­ in the monarchy. There he wrote the ORIENTAUSCHE Verlag to review the material left at the composer's MARSCH, which he would conduct in a broadcast with death. Nonetheless, the complete operetta recordings the Vienna Philharmonic Orchestra fifty-one years constitute SchOnherr's main legacy, of which the second later. To mark the orchestra's centenary in 1942 he that has survived is DER G6TTERGATTE. composed the Viennese song ,,Wien - du bist das Herz der Welt" (Vienna, you are the world's heart), a march in ,,vinous mood" which he premiered that same year with Ester Rethy and the Philharmonic Orchestra. It is among the few compositions Leh6r wrote during the Third Reich. The words were by Ernst A. Welisch who,

18 as in the Viennese marching song, had sung the praises He began conducting duties for Vienna Radio in of ,,song and wine" in the waltz song ,,An der Saar 1931 as well as for the orchestras of other radio sta­ und am Rhein" and added his compliments: ,,Saarland, tions and for the Vienna Symphony. my glorious German Saarland, I greet you". The Already during the early days of radio he offered occasion was a concert organized by the SaarbrUcken radio listeners - coming from his experience in the Reichssender, which Leh6r conducted on June 28, music theater- arrangements of popular classical works, 1939, four years after the Saar had been restored ta adapting the original instrumentation to contemporary Germany. The present radio recording was made shortly circumstances. afterwards with the Metropol-Vokalisten and the tenor SchOnherr met with international recognition as a Herbert Ernst Groh, who was heard almost exclusively composer and was also known for his moral stance on the radio and whose singing style caused him with during the Nazi period. After World War II, in 1947, some justification to be regarded as Richard Tauber's he then also was commissioned to rework the Austrian successor. Tauber himself had had to leave Germany national anthem. in 1933 because of his Jewish ancestry. One of his last It was also SchOnherr who was entrusted with the recordings in Berlin was ,,Du und ich sind H.ireinander task of developing an independent radio orchestra dur­ bestimmt" (you and I are made for each other) from ing the years following World War II. the Lehar film GROSSHERZOGIN ALEXANDRA, in which the The main task of this orchestra was to produce leading role had been created by the Vienna State works in the field of »light entertainment.« However, Opera diva Maria Jeritza, who had originally been Max SchOnherr's activity as principal conductor never planned to partner him in GIUDITTA, the last premiere exclusively focused on this area. Along with a great Leh6r and Tauber presented together. many operettas and a wealth of works from the field of Stefan Frey the »Light Viennese Muse« (from Lonner and Strauf3 to Translation:J & M Berridge Robert Stolz], he also recorded opera selections with the Max Schonherr stars of the current Vienna Opera ensemble and sym­ phonic music for radio productions. Born in Maribor, Slovenia, on 23 November 1903 During his retirement years SchOnherr completed Died in Baden, Lower , on 13 December 1984 a study program in musicology and occupied himself Composer, Conductor at the Graz Opera House, above all with Josef Lanner, Carl Michael Ziehrer, and the Marischka-BUhnen in Vienna, and at the Volksoper the elder Johann Straufl. In 1973 he earned a doctorate in Vienna. at the University of Vienna with a dissertation on Carl Following his studies at the Graz Conservatory, Max Michael Ziehrer. Schonherr initially worked as a double bassist and then Among his compositions, the ballet Hotel Sacher as a repetiteur and conductor at the Graz Opera House. earned special renown. He was the conductor at the Theater an der Wien Max Schonherr died in Baden, Austria, his adopted and at the Vienna City Theater from 1929 to 1931 and home near Vienna, on 13 December 1984. at the Volksoper in Vienna from 1933 to 1938. 19 Franz leh6r CPO 777 029-2