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Egon Wellesz (1885 - 1974) Piano Concerto / Klavierkonzert Violin Concerto / Violinkonzert

Piano Concerto / Klavierkonzert op. 49 1 Lento ……………………………………………………………….. 9’30 2 Adagio ………………………………………………………………. 5’34 3 Adagio ………………………………………………………………. 6’49 Violin Concerto / Violinkonzert op. 84 4 Largo - Allegretto - Allegro ma non troppo ……………… 9’28 5 Adagio ………………………………………………………………. 6’01 6 Scherzo - Vivace - Trio - Molto più lento ………………… 4’06 7 Andante sostenuto ………………………………………………11’49

MARGARETE BABINSKY, Klavier / Piano DAVID FRÜHWIRT, Violine / Violin RUNDFUNK SINFONIE-ORCHESTER BERLIN Dirigent / Conductor: ROGER EPPLE 5027 bkl 28.01.2010 15:17 Uhr Seite 2

Aufnahmedatum / Recording: Jesus-Christus-Kirche Berlin Klavierkonzert 25.-27.06. 2007, Violinkonzert 22.-25. 04.2008 Tonmeister / Recording Supervision: Wolfram Nehls Toningenieur / Recording Engineer: Henri Thaon Tontechnik / Audio Engineering: Susanne Beyer, Sylvia Milchmeyer

Co-Produktion: 2007 / 2008 Deutschlandradio Kultur / Capriccio

© + P 2010 Capriccio, 1080 A Product of Capriccio, Vienna www.capriccio.com

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Egon Wellesz: als Hörer an der juridischen Fakultät der Klavierkonzert / Violinkonzert Universität Wien wechselte er zur Musikwissen- schaft (sein verehrter Lehrer war bekanntlich Ein konzertantes Werk für die Besetzung Bratsche Guido Adler) und wurde daneben einer der und Orchester war geplant, die Vorstudie dazu, ersten Privatschüler Arnold Schönbergs. Obwohl ein kurzes, aber ausdrucksstarkes Präludium für er sich dessen strengem Unterricht schon nach Viola solo gerade fertiggestellt, da beendete ein zwei Jahren entzog und eigene Wege ging – was Schlaganfall am 18. Jänner 1972 plötzlich und ihm Schönberg nie wirklich verzieh –, stellten völlig unerwartet das kompositorische Schaffen sich schon bald erste Erfolge ein. Vor 1938 zählte von Egon Wellesz. Obwohl er erst knapp drei Wellesz sogar zu den wichtigsten zeitgenössi- Jahre später starb, war dem schwerkranken, halb- schen Komponisten überhaupt: Interpreten von seitig gelähmten Komponisten ab diesem Tag Rang nahmen sich seiner Werke an und seine keine wie immer geartete kreative Tätigkeit mehr zahlreichen Arbeiten für das Musik- und möglich. Das Bratschenkonzert blieb leider unge- Tanztheater, die teilweise auf Libretti der Freunde schrieben, und auch eine Klaviersonate, den Auf- Jakob Wassermann und trag dafür hatte Wellesz unmittelbar vor dem geschrieben wurden, standen permanent auf den zum Konzert angenommen. Daher liegen der Spielplänen der wichtigsten deutschsprachigen Nachwelt bloß zwei Kompositionen für Bühnen. Aber auch als Musikwissenschaftler lei- Soloinstrumente und großes Orchester aus der stete er etwa mit der erstmaligen Entzifferung der Feder von Wellesz vor – sowie ein weiteres kon- byzantinischen Notenschrift, mit seinen Arbeiten zertantes Werk für Solo-Violine mit dem Titel über die Barockoper oder mit der überhaupt "Suite für Violine und Kammerensemble, op. 38" ersten Schönberg-Biographie Hervorragendes. aus dem Jahr 1924, diesmal aber nur von sieben Die Ereignisse des 12. März 1938 beendeten diese Instrumenten (Flöte, Englischhorn, Klarinette, so erfolgreiche Karriere jedoch abrupt. Sie hatten Fagott, Horn, Viola und Violoncello) begleitet. für Wellesz empfindliche Konsequenzen: Als Jude, Bevor nun die beiden auf der vorliegenden Monarchist und Verfasser von "entarteter Musik" Compact Disk versammelten "großen" Konzerte wurde der 53jährige, der sich glücklicherweise in näher betrachtet werden, mögen einige Zeilen zur diesen Tagen zufällig in Holland bei Biographie des bedeutenden Komponisten und Aufführungen seines Erfolgsstücks "Prosperos Musikwissenschaftlers folgen: Beschwörungen" aufhielt und wohlweislich nicht Am 21. Oktober 1885 wurde Egon Wellesz in mehr zurückkehrte, sofort nach der "Machtüber- Wien als einziges Kind einer aus dem ungari- nahme" aller seiner Ämter enthoben und polizei- schen Teil der Donaumonarchie zugezogenen lich gesucht. Mit einem Mal musste er als wohlhabenden Kaufmannsfamilie geboren. Nach Komponist gegen das Vergessen ankämpfen und der Reifeprüfung und einem kurzem Intermezzo konnte zeitlebens nie mehr an seine

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Vorkriegserfolge anschließen. Als Musikwissen- gerne gehört, der schwere Schlaganfall unterband schaftler gelang ihm im Exil jedoch glücklicher- jedoch wie erwähnt jegliche weitere Aktivität. weise die Fortsetzung seiner Arbeit, indem er Egon Wellesz starb im 90. Lebensjahr in den spä- einen eigens für ihn eingerichteten Lehrstuhl in ten Abendstunden des 8. November 1974 in Oxford übernahm. Der Komponist Wellesz Oxford, seine Urne wurde in einem Ehrengrab wurde nach 1945 zwar mit Nationalen und auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet. Internationalen Ehrungen geradezu überhäuft – so erhielt er (u.a.) den Großen Österreichischen In den knapp 20 Jahren von 1918 bis 1937 ver- Staatspreis für Musik (1961) und das Österreichi- brachte Egon Wellesz zusammen mit seiner schen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst Familie alle Sommer in Alt-Aussee in der Steier- (1971), in England wurde er 1957 von der Queen mark, er nütze diese Zeit der Ruhe vornehmlich zum "Commander of the Order of the British zum Komponieren, wozu er während des an- Empire" ernannt. Paris ehrte ihn im gleichen Jahr strengenden Arbeitsjahres an der Universität nur mit der Großen Silbernen Medaille der Stadt und selten kam. So wurde auch das "Konzert für Papst Johannes XXIII. verlieh ihm im Jahre 1961 Klavier und Orchester, op. 49" dort zu Beginn des den Gregorius-Orden. Nicht zuletzt wurde er ein Sommers 1933 in Angriff genommen und bereits Jahr vor seinem Tod Ehrenmitglied der Gesell- am 20. Juli desselben Jahres beendet. Es zeigt des schaft der Musikfreunde in Wien, an eine Wieder- Komponisten damalige intensive Beschäftigung einsetzung in seine beruflichen Funktionen in mit neobarocken und neoklassizistischen seiner Heimatstadt oder an repräsentative Auf- Kompositionstechniken, immer allerdings durch führungen seiner Hauptwerke wurde jedoch die Brille eines dem Schönberg-Kreis in gewisser nicht im Entferntesten gedacht. Wellesz ist hier Hinsicht nahestehenden Komponisten gesehen. kein Einzelfall, er teilt dieses Schicksal mit so vie- Im ersten Satz folgt auf eine kurze, eher ruhige len Leidensgenossen. Bis ins hohe Alter war er Einleitung, in der das Klavier aber bereits tonan- dennoch unermüdlich schöpferisch tätig, bei- gebend und durchwegs virtuos eingesetzt wird, nahe die Hälfte seiner kompositorischen Werke ein spritziger Allegretto-Hauptteil, der mit seiner schrieb er nach seinem 60. Lebensjahr! Je mehr neobarocken, oft geradezu "jazzig" angehauchten die Beschäftigung mit dem "Brotberuf" Musik- Motorik ein klein wenig an die frühen wissenschaft in den Hintergrund trat, desto nach- Klavierkonzerte des Landsmanns und Freundes haltiger konnte er sich für seine Kompositionen Béla Bartók erinnert und durch wechselndes 4/8 engagieren. Eine immer wiederkehrende Aussage bzw. 3/8-Metrum und virtuoses Klavier- der vielen Briefe aus den letzten Jahren war seine Laufwerk charakterisiert ist. Besonders fallen die Angst, "keine Zeit mehr zu haben". So hätte öfters wiederkehrenden, in verfremdeter Form Wellesz sicher die Uraufführung seiner im gleichsam ab kadenzierenden Akkordfolgen auf, Frühjahr 1971 beendeten letzten (9.!) Symphonie die vornehmlich an Phrasenenden erklingen und

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somit das musikalische Geschehen hörbar struk- farbig instrumentierte, die Orchesterinstrumente turieren. Ein kurzes Orchesterzwischenspiel leitet oft auch solistisch einsetzende musikalische über zu einem etwas langsameren kontrastieren- Geschehen steigert sich mehr und mehr. Ein län- den Abschnitt, der mit prägnanten punktierten gerer solistischer Teil leitet über zu einem etwas Rhythmen arbeitet (die allerdings bereits in den bewegteren Zeitmaß, ehe Wellesz (nach einem vorher erklungenen Teilen etwas versteckt immer kurzen Ritardando) den schreitenden Einlei- wieder zu hören waren – in diesem Sinne arbeitet tungsabschnitt wortwörtlich wiederholt, der nun Wellesz ganz bewusst mit der entwickelnden allerdings vom Klavier mit Akkordzerlegungen Variation eines Gedankens, also mit Errungen- umspielt wird. Mit diesem Wieder-Aufgreifen schaften der Schönberg-Schule!) und in dem das ändert sich auch dessen Stellenwert im Satz, es Klavier oft nur von wenigen Solo-Instrumenten zeigt sich, dass ihn der Komponist durchaus als des Orchesters begleitet wird. Danach erklingen eigenständigen Formteil angesehen hat. Folge- einige Überleitungstakte des vollen Orchesters, richtig schließt auch hier ein mit variiertem ehe eine erweiterte Variante des Allegretto- Material des Hauptteils gestalteter Abschnitt an, Hauptteils das musikalische Geschehen weiter- ehe eine Coda, die den schreitenden Rhythmus treibt. Noch öfters wechseln sich die beiden des Beginns exzessiv auskostet, den berührenden Abschnitte ab, gegen Ende integriert Wellesz aber Satz ganz ruhig ausklingen lässt. auch Elemente der langsamen Einleitung in das Analog zum schnellen ersten Satz beginnt auch Geschehen, und das Klavier erspielt sich durch der rasche dritte mit einer knappen, langsamen umfangreichere solistische Abschnitten immer Orchestereinleitung, aus der nach wenigen mehr Freiraum. Takten das Solo-Klavier hervortritt, dessen drei Im zweiten – langsamen – Satz in der Art eines ersten Töne, noch unterstützt durch das volle Nachtstücks intonieren die tiefen Instrumente Orchester, bereits den Anapäst-Rhythmus des des Orchesters gleich zu Beginn einen durch Hauptmotivs des darauffolgenden schnellen schreitende Bewegung charakterisierten dunkel Hauptteils vorweg nehmen. Dieser Abschnitt getönten Einleitungsabschnitt, der bald zum begeistert neuerlich durch virtuose Motorik von Hauptteil führt, in dem das Solo-Klavier gleich Solo-Instrument und Orchester, und durch im ersten Takt ein prägnantes Hauptmotiv, kon- extrem vorwärts stürmenden Gestus. Ähnlich kret die Tonfolge f - es - ges - f, vorstellt. (Dieses bewegt, aber nun im (triolischen) Dreierrhyth- Umspielen eines Haupttones ist nicht nur für die- mus folgt als eine Art Gegenbild ein zweites sen Satz charakteristisch, sondern im Grunde für Thema, das ebenso kunstvoll kompositorisch die gesamte Komposition!). Begleitet wird diese weiter entwickelt wird und durch ein spezielles Melodielinie von Sextolenketten in der linken rhythmisches Motiv gekennzeichnet ist, nämlich Hand des Klaviers. Sehr bald und nahezu durch die Abfolge unmerklich gesellt sich das Orchester hinzu, das

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Inmitten dieses Teils lässt der Komponist dann Ein Wort noch zur Uraufführung: Diese fand gleich einer Reminiszenz über Trillerketten im bereits in der Konzertsaison 1933/34, und zwar Soloinstru-ment harmonisch gewollt einfach genau am 15. Juni 1934, in einer gleichzeitig im gehaltenes Material erklingen, das in rhythmi- Radio übertragenen Veranstaltung der RAVAG scher Hinsicht nicht mehr und nicht weniger eine (der Vorläuferorganisation des heutigen Österrei- mehrmalige Aneinanderreihung eben dieses eben chischen Rundfunks) statt. Der Schweizer Pianist erwähnten Motivs darstellt und ein wenig an Walter Frey und die Wiener Symphoniker unter Intonationen aus dem volksmusikalischen der Leitung des österreichischen Dirigenten Bereich erinnert. Nach weiteren Verarbeitungen Anton Konrath waren die Interpreten dieses und Steigerungen beschließt eine kurze Kadenz Abends, in dem noch Kompositionen von des Soloklaviers den Abschnitt, in deren letzten Sinigaglia, Delius und Berlioz auf dem Takten erst das Orchester wieder vehement an das Programm standen. Hauptthema des ersten Abschnittes erinnern darf Das bemerkenswerte Violinkonzert, op. 84, aus und dadurch konsequent dessen nun folgende dem Jahre 1961 unterscheidet sich nicht nur in variierte Reprise einleitet. Doch ziemlich bald seiner Tonsprache signifikant vom nicht ganz wird die Wieder-holung dieses Hauptabschnitts dreißig Jahre zuvor entstandenen Klavierkonzert. durch die recht eigenwillige Wiederaufnahme der Zwischen 19. März und 30. April 1961 kompo- letzen vier Takte aus der langsamen Einleitung niert, zog sich die Instrumentation dann doch bis unterbrochen, also der Takte, die vornehmlich zum 10. Juli dieses Jahres hin. Das Werk wurde dem Klavier überantwortet waren. Aus dieser durch den Wiener Geiger Eduard Melkus beauf- Wiederaufnahme und aus den vorher vorgestell- tragt, der durch die Beschäftigung mit Wellesz' ten kompositorischen Materialien entwickelt virtuoser "Sonata für Violine solo, op. 72" auf den Wellesz sodann eine knappe, aber prägnante Komponisten aufmerksam geworden war. Nach Kadenz für das Solo-Klavier, in der der Solist alle der erfolgreichen Uraufführung des Violinkon- Register des Könnens zeigen darf. Unmittelbar zerts am 12. Jänner 1962 in Wien mit Melkus als daran schließt das Orchester mit einer variierten Solisten und dem "Großen Orchester des Öster- Wiederholung des triolischen zweiten Haupt- reichischen Rundfunks" unter dem Dirigat von gedankens an, ehe, gleich einer Stretta, der erste, Wilfried Zillig entschloss sich Wellesz sogar, dem vorwärts stürmende Hauptgedanke in weiteren Solisten dieses Opus auch zu widmen. Verarbeitungen den Satz und damit das Stück zum Ende bringt. Das wirklich letzte Wort hat Gerade im Violinkonzert ist - im Gegensatz zu jedoch das Anapäst-Motiv des ersten schnellen vielen Werken der 40er- und 50er-Jahre, in denen Teiles, mit dem das volle Orchester, begleitet von Wellesz aus unterschiedlichen Gründen versucht Laufwerk des Solo-Klaviers, das Stück kraftvoll hatte, mit Hilfe von Reduktion und Vereinfach- beschließt. ung ein neues, damals für ihn angemessenes

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musikalisches Idiom zu finden - eine Schärfung Die Form des Violinkonzerts ist ungewöhnlich; der Tonsprache klar zu erkennen. Als einer der obwohl viele Kompositionen für Violine und Gründe dafür muss die neuerliche und nun Orchester des klassischen wie auch modernen intensive Beschäftigung des Komponisten mit der Repertoires dreisätzig sind, schreibt Wellesz ein Reihentechnik Arnold Schönbergs spätestens seit viersätziges Werk mit der Satzabfolge "I. Largo- der 5. Symphonie aus dem Jahr 1957 genannt Allegretto-Allegro ma non troppo - II. Adagio - werden. Selbst kurzzeitig Schönberg-Schüler und III. Scherzo - IV. Andante sostenuto", es handelt sich schon früher mit der Zwölftontechnik sich also gleichsam um eine konzertante wenigstens hin und wieder auseinandersetzend, Symphonie für Orchester mit Soloinstrument! hat Wellesz sich jedoch – übrigens einem Rat Mit zwei wichtigen Violinkonzerten des 20. Bruno Walters folgend – so viel Eigenständigkeit Jahrhunderts scheint sich Wellesz jedoch intensi- bewahrt, dass er seine kompositorische Metho- ver beschäftigt zu haben: mit jenem von Alban denfreiheit niemals einbüßen musste. Obwohl er Berg und jenem von Arnold Schönberg, also mit diese Freiheit auch weiterhin nicht völlig aufge- den zwei einzigen vollgültigen Violinkonzerten ben wird, hinterlässt die Dodekaphonie doch von Mitgliedern der "Wiener Schule". Der signifikante Spuren gerade im Spätwerk. Dies gilt Komponist weist sogar indirekt auf diese beiden auch und besonders für das Violinkonzert, das Vorbilder hin, wenn er in einem Brief an die Wellesz selbst in einem Brief als "Bruder der 5. Tochter Lisi nach der erfolgreichen Uraufführung Symphonie" bezeichnet hatte, "zwar nicht in des Konzertes schreibt: "Alle sagen […], dass es strenger Reihentechnik, aber alle Sätze basieren größer ist als die [Konzerte] von Schönberg und auf dem gleichen Material – wie ich später her- Berg, weil es so klar ist." Anhand einiger prägnan- ausfand." Wellesz experimentiert also in diesem ter und gut durchhörbarer Stellen soll hier nur Werk mit Zwölftonreihen bzw. komplexen, hält die Verwandtschaft zum Berg-Konzert aufgezeigt sich aber keineswegs sklavisch an die werden; dieses endet bekanntlich mit einem B- Kompositionstechnik. Ein signifikantes Beispiel Dur-Akkord mit hinzugefügter großer Sexte g, dafür ist der Beginn des dritten Satzes, des bei Wellesz heißt nun der Schlussakkord b - des - Scherzos: Nach vier Einleitungstakten des f - a, also b-moll mit hinzugefügter großer Orchesters setzt die Sologeige mit einem regel- Septime a. Wer nun weiß, dass der Schlussakkord rechten Zwölftonthema ein, "g - fis - gis - h - b - bei Berg bereits sein Vorbild im Schlussakkord cis - d - f - a - c - es - e" heißen die ersten zwölf des "Liedes von der Erde" von Gustav Mahler hat, Töne, jedoch danach setzt der Komponist mit wird mit Erstaunen feststellen, dass es sich bei den Tönen "b - cis - e - f" fort, die, obwohl eng Wellesz also um ein doppeltes Zitat handelt. verwandt mit dem ersten Takt der Springen wir zum Nachweis eines weiteren Zitats Orchestereinleitung, nicht mehr im Zwölfton- an den Beginn des Berg-Konzerts, zum ersten schema unterzubringen sind! Takt des Solisten, der wahrscheinlich jedem

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Hörer dieses Werkes in guter Erinnerung ist: Hier gen Einschüben folgt eine variierte Reprise des spielt der Geiger die leeren Seiten seines Anfangs, ehe der Satz nach einem letzten Instruments von tief nach hoch und zurück. Aufbäumen der Solovioline gleichsam trotzig mit Ganz ähnliche Stellen finden wir nun bei Wellesz, einem Fortissimo-Akkord beendet wird. sogar in zwei verschiedenen Sätzen: Im vorvor- Der langsame zweite Satz bringt als Einleitung letzten und vorletzten Takt des Finales, also beim das nun schon bekannte Kleinterz-Motiv, gespielt letzten Einsatz des Soloinstruments, hören wir von den Pauken und den tiefen Streichern. Nach zuerst die Quinte es1 - b1 und gleich danach b1 - einigen weiteren Takten des Orchesters setzt f2. Und im zweiten Satz beginnt die Geige sogar schließlich die Solovioline mit dem Hauptthema genau mit der Tonfolge g - d1 - a1 - es2 - b2! des Satzes ein, das wie erwähnt eine verblüffende Nun noch ein kurzer Überblick über den forma- Ähnlichkeit zum Beginn des Berg-Konzerts auf- len Ablauf der vier Sätze, mit kurzen Einblicken weist. Im Poco più animato-Mittelteil fällt eine in kompositionstechnische Besonderheiten: Der Stelle besonders auf, es spielt hier nur die erste Satz beginnt mit einer "Largo"-Einleitung gedämpfte 1. Trompete zusammen mit der des Orchesters, charakterisiert durch Sforzato- Sologeige. Ein fünftaktiges Ritardando, eine Art Akkorde der Blechbläser und der hohen Streicher Reminiszenz an das Allegretto-Themas des ersten und kontrapunktiert mit schnellen und unregel- Satzes, leitet zur Reprise über, das Werk endet mit mäßigen Einwürfen der Holzbläser und tiefen einem sich von tief nach hoch auffächernden Streicher. Das musikalische Geschehen verlagert Klang der Streicher im leisesten Pianissimo. sich nach und nach in den Bereich der Holzblä- ser, daraus schält sich allmählich das erste wichti- Eine ganz ähnliche Stelle hören wir gegen Schluss ge Thema des Satzes heraus, das von der des dritten Satzes, des Scherzos. Wieder wird ein Solovioline intoniert wird und das die typisch reiner Streicherklang von tief nach hoch aufgefä- Wellesz’sche Großräumigkeit zeigt. Dessen chert. Laut Mitteilung von Robert Schollum, dem Anfangsintervall und Hauptmotiv, die kleine ersten Biographen des Komponisten, sind die Terz, wird im Laufe des gesamten Konzertes noch Schlüsse des 2. und 3. Satzes ganz bewusst ähnlich oftmals wiederkehren. Nach einer intensiven gebaut, und stellen dadurch auch eine Verarbeitung dieses Themas mündet der langsa- Orientierungshilfe für die Zuhörer dar. Der im me Einleitungsteil in einen schnellen, motori- Sechsachtel-Takt dahin stürmende Vivace-Satz, schen Mittelteil, der immer wieder Tempowech- dessen einprägsames zwölftöniges Hauptthema sel bringt, jedoch als Grundtempo "Allegretto" schon besprochen wurde, übertrifft an Motorik bzw. "Allegro ma non troppo" hat. Dessen prä- sogar den 1. Satz des Konzertes, hier findet ein gnantes rhythmisches Hauptthema wird in jedem wirkliches "Concertare", also ein Wettkampf zwi- Fall in Erinnerung bleiben. Nach vielfältiger schen Solisten und Orchester statt. Nur im Verarbeitung und mehreren kurzen kadenzarti- Mittelteil, im Trio, wird diese wilde Jagd kurz

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gestoppt. Dieser Abschnitt erinnert mit seinen Egon Wellesz: Walzeranklängen an die mit "Wienerisch" Piano Concert / Violin Concert bezeichneten Teile im Berg-Konzert. A composition for viola and orchestra was plan- Das Finale nimmt mit neuen Klängen die ned and a pre-study, a short but expressive prelu- Heftigkeit des Beginns des ersten Satzes auf, wie- de for viola had just been completed when a stro- der dauert es lange, bis die Solovioline zum ke brought the compositional work of Egon Einsatz kommt. Und auch diesmal entwickelt sich Wellesz to a sudden and unforeseen end on the ihr Thema aus dem Intervall der kleinen Terz, das 18th of January 1972. Although he only died in diesem Fall als übermäßige Sekund notiert ist. three years later, it was impossible for the serious- Nach dramatischen Höhepunkten darf der Solist ly ill and partially paralysed man to work on his schließlich in einer wilden Kadenz sein ganzes compositions at all after that date. Unfortunately, Können zeigen, ehe Wellesz mit der Wiederauf- the concerto for viola and a piano sonata, whose nahme des Beginns des ersten Satzes eine commission Wellesz had accepted only days befo- Klammer zum Beginn des Werkes erzeugt und re, remained unwritten. Hence, Wellesz only left dann sein Konzert ruhig, nahezu wehmütig, mit two compositions for solo-instrument and large dem erwähnten Mahler-Berg-Doppelzitat enden orchestra to posterity – as well as a concertante lässt. work for solo violin entitled “suite for violin and chamber music ensemble, op. 38” from 1924; but Text: Hannes Heher in this composition the soloist is only accompa- (Egon-Wellesz-Fonds bei der Gesellschaft der Musikfreunde nied by seven instruments (flute, cor angles, cla- in Wien) rinet, bassoon, horn, viola and violoncello). Before we focus on the “major” concerti assem- bled on this compact disk a few sentences on the biography of this distinguished composer and musicologist: Egon Wellesz, the only child of an affluent mer- chant family originating from the Hungarian part of the empire, was born in Vienna on the 21st of October 1885. After graduating he enrolled at the University of Vienna’s law school but switched to musicology shortly afterwards (his adored tea- cher there was Guido Adler as is generally known) and in addition became one of the first private pupils of Arnold Schoenberg. Although

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he left his rigorous tutor after only two years – Arts (1971), was made a “Commander of the which Schoenberg never really condoned – it did Order of the British Empire” by the Queen of not take long for the first successes to appear. England (1957), was decorated with the Grand Prior to 1938 Wellesz was even one of the most Silver Medal by the city of Paris the same year and eminent contemporary composers: Performers of was awarded the Gregorius-Medal by Pope John distinction turned to his oeuvre and his nume- XXIII in 1961. Last but not least he was made an rous compositions for theatre and dance, some of honorary member of the “Gesellschaft der them based on libretti of his friends Jakob Musikfreunde” in Vienna but nobody considered Wassermann and Hugo von Hoffmannsthal, were reinstating him in his old functions in his home- permanently present on the schedules of the most town an option. Even his most important works important German-speaking theatres. Also as were not staged in a representative way. Wellesz is musicologist he did a splendid job by deciphering no isolated case. He shares this destiny with many the Byzantine notation for the first time ever, of his fellow sufferers. Nevertheless, he was with his exceptional studies on baroque opera or relentlessly productive up until old age and by writing the first biography of Schoenberg. The almost half of his works were composed after his events of the 12th of March 1938 ended this suc- 60th birthday! The more his bread-and-butter cessful career abruptly and Wellesz faced severe job as musicologist faded into the background negative consequences under the new regime: As the more he could concentrate his energy on his a Jew, monarchist and composer of “degenerated compositions. A re-occurring theme in the letters music” the 53 year-old was quickly deposed from of his last years is the fear to “have no time left”. his offices and wanted by police immediately after Without any doubt Wellesz would have enjoyed the fascist takeover. Fortunately Wellesz was in to attend the world premiere of his last (9th!) Holland where his play “Prosperos Beschwörun- symphony in spring 1971, but the severe sequelae gen” was staged and did not return to Vienna. of his stroke rendered this impossible. Egon Suddenly the composer had to fight against fal- Wellesz died at the age of 90 on the 8th of ling into oblivion and during his entire life he November 1974 in Oxford. His urn was buried in could never regain his pre-war status. As a musi- an honorary-sepulchre at Vienna’s central ceme- cologist he was luckier and could continue his tery. studies in exile at the University of Oxford where From 1918 until 1937 Egon Wellesz spent the even a professorship was established especially summer holidays together with his family in Alt- for him. After 1945 the composer Wellesz was vir- Aussee in Styria. He used the time mostly to work tually bombarded with national and internatio- on his compositions and the calmness of the nal honours – among others he was awarded the place had a positive influence on his efficiency, “Großer Österreichischer Staatspreis für Musik” whereas during the year his strenuous commit- (1961), the Austrian Medal for Science and the ments at university barely left enough time for

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composing. He also started composing the and more free space by extended soloist seg- „Concerto for Piano and Orchestra, op.49“ there ments. at the beginning of the summer of 1933. It was In the second – slow „nocturne“– movement the completed on July 20th of the same year. This low instruments of the orchestra intonate a som- work clearly shows the interest the composer bre prelude, characterised by a pacing flow, which took into neo-baroque and neo-classicistic com- quickly leads to the main part, where the solo position techniques at that time. However, he was piano, right in the first bar, sets the leading moti- always influenced by his closeness of a kind with ve, namely the sequence of F-E flat – G flat – F the circle around Schoenberg. In the first move- (This lapping around the main theme is not only ment the short and relatively calm introduction, characteristically for this movement but for the which features a predominant and mostly virtu- entire work!). This melodic line is accompanied ous piano, is followed by the vivacious allegretto- by sextuplets of the piano’s left hand. Very early in main part, which is faintly reminiscent of the the movement and almost imperceptible the early piano concertos of his fellow countryman orchestra joins in. The colourful musical play is and friend Béla Bartók, with their neo-baroque, constantly stepping up and often uses the orche- almost “jazzy” sentiment, characterised by the stra’s instruments as soloists. A somewhat lengthy changing 4/8 resp. 3/8-metre and virtuous piano solo part leads to a more agitated measure, befo- play. Especially striking are the recurring accords, re Wellesz (after a short ritardando) literally repe- cadentially alienated, which are in particular ats the sombre prelude with its pacing flow, but noticeable end of cants and thus clearly structure this time the piano varies the theme with parti- the music. A brief interlude by the orchestra leads tioned chords. The revisit also changes the signi- to a somewhat slower, contrasting part which ficance of this piece within the movement and it makes use of concisely punctured cadences becomes apparent that the composer considered (however, those cadences have already been pre- it to be an independent part. Consequently this is sent in the previous part, but hidden – in this case followed by a segment made up of varied materi- Wellesz deliberately makes use of an achievement al from the main part before a coda, which makes of the Schoenberg-Circle, the emerging division excessive use of the pacing flow of the prelude, of an idea!) and in which the piano is often brings this touching movement to a very calm accompanied by only a few solo-instruments of end. the orchestra. This is followed by a fully orche- strated bridge before an enhanced modification Analogous to the quick first movement also the of the allegretto-main part hustles things on. rapid third movement incepts with a brief and Several times the two segments alternate, then slow orchestral prelude. After a few bars out of towards the end Wellesz introduces elements of this emerges the solo piano, whose first three chi- the slow introduction and the piano gains more mes, still supported by the whole orchestra, anti-

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cipate the anapaest rhythm of the leading motive sition to an end. The very final is made up of the of the subsequent quick main part. This section anapaest motive of the first part, fully orchestra- again enthrals with the virtuosic skills of the solo ted and accompanied by the solo piano. instruments and orchestra and the extremely for- A few words about the premiere: It took place ward-raging gestures. A second theme follows, already during the season of 1933/34 on the 15th similarly moved but this time as a kind of coun- of June 1934 during a performance which was ter image, in a tri-rhythm (triolic). It is equally broadcasted live by RAVAG (the forerunner of elaborate and characterised by a specific rhyth- today’s Austrian Public Broadcasting Company - mic motive, namely the sequence of ORF). The Swiss pianist Walter Frey and the Vienna Symphonic Orchestra, conducted by Within this part the composer, just as he was wor- Anton Konrath were the interpreters of that eve- king on a reminiscence of strings of trills for solo ning which also featured pieces by Sinigaglia, instruments, adds harmonically simple material. Delius and Berlioz. Rhythmically this part is no more, no less a suc- cession of the motive which we have just mentio- The remarkable violin concerto, op. 84, compo- ned, being somewhat reminiscent of intonations sed in 1961 differs from the piano concerto pro- in folk music. After further variations and spikes duced 30 years earlier not only in its significantly it is the solo piano which draws this part to an different tonal language. Composed between the end with a brief cadenza. The orchestra joins in at 19th of March and the 30th of April 1961, it took the very last beats and recalls vehemently the cen- until the 10th of July to elaborate all instruments. tral theme and introduces us to the now follo- The piece was commissioned by the Viennese wing varied recapitulation of the theme. violinist Eduard Melkus who took notice of the However, shortly afterwards the repetition of the composer through the preoccupation with central theme is discontinued by the rather Wellesz’s virtuous “Sonata for Solo Violin, op. 72”. unconventional restatement of the last four bars After the successful premiere of the violin concer- of the slow prelude, which were primarily deliver- to with Melkus as the soloist and the “Grand ed by the piano. Out of this repetition and the Orchestra of the Austrian Broadcasting compositional material previously introduced, Company” conducted by Wilfried Zillig, Wellesz Wellesz creates a brief but concise cadenza for the even decided to dedicate the opus to Melkus. solo piano, which requires the soloist to pull out Especially in this violin concerto one can detect a all the stops. Immediately afterwards the orche- sharpening of the tonal language. This differs stra follows with a varied repetition of the triolic from many of his pieces composed in the 1940- second central theme before, like a “stretta”,a pro- 50s when Wellesz, for several reasons, tried to find cessed version of the raging first central theme a fitting musical idiom by means of simplificati- brings the movement as well as the whole compo- on and reduction. As one of the reasons for this

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one must mention that the composer again took scherzo - IV. andante sostenuto". It is, so to speak, a deep interest in Arnold Schoenberg’s sequence- a concert symphony for orchestra with solo technique. This is especially true as of his 5th instrument! Wellesz however seems to have enga- symphony composed in 1957. As a short-term ged intensively with two important violin concer- student of Schoenberg Wellesz had already pre- ti of the 20th century: with Alban Berg’s and viously once and then set his wits to twelve tone Arnold Schoenberg’s, thus with the only two fully music, but he never gave up the freedom to choo- valid violin concerti by members of the “Vienna se his own, distinctive compositional method. School”. The composer himself indirectly refers Bruno Walter gave him this advice. Although he to these two examples in a letter addressed to his continued to keep that freedom of choice, it must daughter Lisi written after the successful premie- be said that the dodecaphony left significant re of the concert:”Everyone says […], this exceeds marks especially in his late work. This is particu- the [concerts] of Schoenberg and Berg because it larly true for this violin concerto, which Wellesz is so clear cut.” With the help of some concise himself called a “brother of the 5th symphony” in parts one can demonstrate the connection to a letter,“not when it comes to the strict sequence- Berg’s concert; as it is known Berg’s concert ends technique, but all movements are based on the with a B-major chord and a major sextet-G whe- same material – this I only discovered after- reas Wellesz’s final cord is B-D flat-F-A, thus B- wards”. Therefore, Wellesz is experimenting with minor with a major seventh-A. Those who know twelve tone sequences and structured but never that the prototype for Berg’s final cord can be slavishly sticks to this compositional technique. A found in Gustav Mahler’s “Lied von der Erde” will significant example for this is the opening of the detect with amazement that Wellesz makes use of third movement, the scherzo: After four intro- a double quotation. Let’s jump to the beginning ductory bars by the orchestra the solo violin of the Berg concert to demonstrate another quo- starts with a downright twelve tone theme. The tation, to the first bar of the soloist, which is pro- first twelve notes are “G-F sharp-G sharp-H-B-C bably well known to everyone who has listened to sharp-D-F-A-C-E flat-E”.However, the composer the concert: here the violinist plays the blank then continues with “B-C sharp-E-F” and alt- strings of his instrument from low to high and hough this is closely related to the first sequence, back again. Similar sequences can be found in it is no longer part of the twelve tone pattern! two different movements at Wellesz: In the third to the last and the penultimate bars of the finale, The structure of this violin concerto is extraordi- so at the last entry of the solo instrument, we hear nary; although most classical as well as modern the fifth E-flat 1 - B1 and immediately afterwards pieces for violin and orchestra have three move- B1 - F2. In the second movement the violin even ments Wellesz produces a composition with four enters with the precise sequence of notes G - D1 movements in the following order: "I. largo-alle- - A1 – E flat2 - B2! Now let’s move on to a brief gretto-allegro ma non troppo - II. adagio - III. overview of the formal run of the four move-

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ments and some annotations of compositional do, kind of a reminiscence of the first movement’s peculiarities: The first movement starts with a allegretto-theme, leads to the recapitulation. The “largo” introduction by the orchestra, characteri- piece ends with the sound of the stings, fanned sed by sforzato-cords of the brass and the high out from low to high, in a very silent pianissimo. strings and counterpointed by fast and erratic We can hear a very similar sequence at the end of interjections by the woodwind section and the the third movement, the scherzo. Again, a pure low strings. The music then moves more and string-play fanned out from low to high. As more into the realm of the woodwind section, Robert Schollum the first biographer of the com- slowly developing the first important theme of poser mentions, the finals of the 2nd and 3rd the movement. This theme is intonated by the movements are deliberately very similar so to solo violin and shows the vastness that is so typi- offer the audience some guidance. The vivace- cal for Wellesz. This initial interval and the main movement, whose catchy twelve tone theme we motive; the minor third, will come up again and have already discussed is storming along in six- again during the entire concert. After this tho- eighth beat, even succeeding the motoric of the rough and intensive processing of this theme the first movement. Here a true “concertare”, a con- slow prelude leads to a quick, motoric centre sec- test between the soloist and the orchestra takes tion with several changes in tempo but overall place. This wild chase is only interrupted briefly based on “allegretto” resp. “allegro ma non trop- during the trio, the centre section. This sequence po”. This succinct rhythmical main theme will with its eco of waltzes reminds one of the parts of undoubtedly be remembered. After manifold Berg’s concert labelled as “Viennese”. variations and several short cadential insertions follows a varied recapitulation of the beginning With new tones the finale picks up the intensity before the movement comes to the end with a last of the first movement’s prelude. Again it takes rear up of the solo violin, almost defiantly ending quite a while until the solo violin is being deploy- with a “fortissimo” chord. ed and again its theme is derived from the inter- val of the third-minor, this time quoted as an The slow second movement features the already excessive second. After a dramatic climax the known third-minor motive as introduction, per- soloist can deploy all his skills before Wellesz formed by the kettledrums and low strings. After resumes the prelude of the first movement. This several orchestral bars the solo violin enters with leads to a calm, almost nostalgic final, featuring the central theme of the movement, which is stri- the already mentioned double-quotation of kingly similar to the prelude of the Berg concert Mahler and Berg. as already mentioned. One sequence in the “poco più animato” – centre section is especially remar- Text: Hannes Heher kable as it is performed only by the muted first (Egon-Wellesz-Fonds bei der Gesellschaft der Musikfreunde trumpet and the solo violin. A five-bar ritardan- in Wien) Translation: Uwe Lukas Jäger

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Margarete Babinsky, Pianistin zahlreichen Dirigenten, mit denen Margarete Babinsky zusammengearbeitet hat, seien an die- „Der Mittelweg ist der einzige, der nicht nach ser Stelle Lord Yehudi Menuhin und Vladimir oben führt!“ Fedosejew genannt. Dieser Satz von Jeanne d´Arc passt genau auf den Werdegang der Pianistin Margarete Babinsky. Margarete Babinsky ist in Wien geboren, sie stu- Bereits während ihres Studiums konnte sie aufgrund dierte an der Wiener Musikuniversität und am zahlreicher nationaler und internationaler Wett- Salzburger Mozarteum unter anderem bei den bewerbspreise, unter anderem in Großbritan- Professoren Renate Kramer-Preisenhammer, nien, Italien und in den USA, eine umfangreiche Michael Krist, Karl-Heinz Kämmerling und Konzerttätigkeit beginnen. Rudolf Kehrer. Aufgrund ihrer hervorragenden Ausbildung und außergewöhnlichen Begabung Diese führte die Künstlerin zu den meisten füh- hat sie sich sowohl als Interpretin des klassischen renden Veranstaltern Österreichs sowie nach Klavierrepertoires, als auch der zeitgenössischen Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritan- Literatur einen Namen gemacht. Ihre Discografie nien, Italien, Moldawien, Polen, Portugal, Rumä- repräsentiert alle Facetten des Repertoires. Bereits nien, Slowenien, Spanien, in die Türkei, nach für ihre erste CD-Einspielung mit Werken von Tschechien und Ungarn sowie nach Ägypten, wurde sie 1999 von Marokko, Israel, nach Pakistan, in den Senegal, der Mozart-Gemeinde Wien mit der „Wiener nach Ostafrika, China, Japan, Brasilien sowie in Flötenuhr“ ausgezeichnet. die USA. Bekannte Orchester wie zum Beispiel die Wiener Als Ergänzung zu ihrer solistischen Tätigkeit Symphoniker, das Salzburger Mozarteum-O- unterrichtet Margarete Babinsky an der Wiener rchester, die Niederösterreichischen Tonkünstler, Musikuniversität und beschäftigt sich auch inten- die Budapester Symphoniker, das Wiener siv mit Kammermusik. Ihre Partner sind interna- Kammerorchester und die Wiener Kammerphil- tional anerkannte Künstler wie Prof. Werner harmonie, das Kammerorchester der Wiener Hink, Karin Adam, Elisabeth Jess-Kropfitsch, Volksoper, das Südwestdeutsche Kammerorchester Stefan Jess-Kropfitsch, Luz Leskowitz, Christoph Pforzheim, das RSO Berlin, das BBC Welsh Stradner, Wolfgang Panhofer, Karin Leitner und Symphony Orchestra, das Orchestre d´Auvergne, Andreas Schablas. das Philharmonische Orchester Lublin, die Philharmonie Bohuslav Martinu, die Staatliche www.babinsky.at Philharmonie Aserbaidschan und das Cairo Symphony Orchestra haben die Pianistin zu Soloauftritten eingeladen. Stellvertretend für die

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Margarete Babinsky, Pianist Renate Kramer-Preisenhammer, Michael Krist, Karl-Heinz Kämmerling and Rudolf Kehrer. Her „The middle course is the only one that (does not outstanding training and exceptional talent have lead upward!" enabled her to make a name for herself perfor- That quotation from Joan of Arc perfectly fits the ming standard and contemporary piano literatu- career off the pianist Margarete Babinsky. Whilst re. Her discography represents every facet of the still studying, prizes at numerous national and repertoire. Her very first CD recording of works international competitions, especially in Great by Wolfgang Amadeus Mozart received the Britain, Italy and the USA, enabled her to begin „Wiener Flötenuhr" award from the Mozart extensive concert activities. society of Vienna in 1999. They led to engagements with most of the leading In addition to her solo activities, Margarete concert Organizers in , Belgium, Ger- Babinsky teaches at the Vienna University of many, France, Great Britain, Italy, Moldavia, Music and is also intensively involved in chamber Portugal, Romania, Slovenia, Spain, Turkey, the music. Her partners are internation¬ally ack- Czech Republic, Hungary, Egypt, Marroco, Israel, nowledged artists like Werner Hink, Karin Adam, Senegal, East Africa, China, Japan, Brazil and the Elisabeth Jess-Kropfitsch, Luz Leskowitz, USA. Christoph Stradner, Wolfgang Panhofer, Karin The pianist was invited to make solo appearances Leitner and Andreas Schablas. with well known orchestras such as the Vienna Symphony Orchestra, the Mozarteum Orchestra, the Lower Austria Orchestra, the Budapest Symphony, the Vienna Chamber Orchestra and Chamber Philharmonie, the Vienna Folksier Chamber Orchestra, the BBC Welsh Symphony Orchestra, the Orchestre d' Auvergne, the Bohuslav Martina Philharnionic, the Azerbaijan Philharmonie and the Cairo Symphony Orchestra. Most notable among the numerous conductors with whom Margarete Babinsky has worked are Lord Yehudi Menuhin and Vladimir Fedosejew. Margarete Babinsky was born in Vienna. She stu- died at the Vienna University of Music and the Salzburg Mozarteum with teachers including

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David Frühwirth, Geiger Gstaad Music Festival, Frühlings-Festival Budapest, Cheltenham Festival, Schleswig- Holstein Festival, Richard-Strauss-Tage,Black Sea Festival und Kuchmo Music Festival. Bei den Salzburger Festspielen 2004 hatte David Frühwirth sein Recital-Debüt. Er erhielt die Auszeichnungen „Editors Choice“ im Fono Forum und im Grammophone Magazin für sein Doppel-Album „Trails of Creativity“ (Avie). Die Orchester, mit denen er zusammenarbeitete sind u. a. Mariinsky Orchester, Mozarteum Orchester Salzburg, Yomiuri Symphonie Orchester Tokio, RSO Berlin, Dortmund Philharmoniker, Nürnberger Philharmoniker, Wiener Kammerorchester, Janacek Philharmonia, Slowakische Staatsphilharmonie, New York Symphonic Ensemble, Liszt Kammerorchester unter Dirigenten wie Valery Gergiev, Alexander Lazarev, Hubert Soudant, Toshiyuki Kamioka, Johannes Wildner, Michael Hofstetter, Arthur Fagen, Philippe Auguin, Ariel Zukerman und Theodor Guschlbauer. Er ist regelmäßig für Kammermusik-Konzerte auf dem internationa- len Podium eingeladen; unter anderem musizier- Der österreichische Geiger David Frühwirth ist te er bereits mit Jörg Widmann, Ingolf Turban, auf dem besten Wege, sich in der internationalen Ralph Kirshbaum, Milana Chernyawska, Kolja Musikszene einen Namen zu machen. David Lessing, Herbert Schuch, Pinchas Zukerman, Ivry Frühwirth ist mehrfacher Preisträger bei interna- Gittlis, Michaela Ursuleasa, Mirjiam Contzen, tionalen Wettbewerben und seine Konzertauf- Alfredo Perl, Steven Isserlis, und Claudio tritte trugen ihm bei der Presse regelmäßig hohes Bohórquez. Als Interpret durchforstet David Lob ein. Sie führten ihn seither in die großen Frühwirth die Musikliteratur mit großer Konzerthallen u. a. Lincoln Centre NY, Konzert- Begeisterung nach unbekannten Werken, um sie haus Wien, Concertgebouw Amsterdam, Herku- neben dem Standardrepertoire dem Hörer nahe lessaal München, Großes Festspielhaus Salzburg, zu bringen. Somit hat er zahlreiche Werke wieder Mariinsky Concerthall St. Petersburg, Tokyo, aus der Taufe gehoben. In 2004 bekam er den Wigmore Hall London und zu Festivals wie; „Millennium Award“ für Lecture Recitals an der

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Menuhin School of Music und an der Oxford David Frühwirth, Violinist University zugesprochen. Er gibt außerdem regel- mäßig Meisterkurse in Österreich, Holland and Austrian violinist David Frühwirth is well on his Italien. way to establishing a firm place in the internatio- nal music scene. David Frühwirth is prize-winner David Frühwirth studierte am Mozarteum in in a number of national and international com- Salzburg u.a. bei Paul Roczek, Jürgen Geise und petitions and his performances have brought him dem legendären Virtuosen Ruggiero Ricci. to the big Concert halls; Lincoln Centre New Danach setzte er sein Studium in Deutschland bei York, Konzerthaus Vienna, Concertgebouw dem bekannten Professor Zakhar Bron fort, wo er Amsterdam, Grosses Festspielhaus Salzburg and bereits 20jährig mit dem Künstler Diplom Wigmore Hall (London) all with highly critical abschloss. Für sein Postgradduate Diplomes acclaim. Throughout the years he has performed wurde er von Pinchas Zukerman nach New York at prestigious Music Festivals including Gstaad eingeladen, um mit ihm und Patinca Kopec zu Music Festival, Schleswig Holstein Festival, studieren. Er hatte außerdem Kammermusik Spring Festival Budapest, Cheltenham Festival, Unterricht bei Jaime Laredo, Isidore Cohen (Beaux Arts Trio) und Walter Levin (LaSalle Richard-Strauss-Tage, Kuchmo Music Festival Quartett). . and Black Sea Festival. He also played a very suc- cessful Debut-Recital at the Salzburg Festival and David Frühwirth spielt auf der "ex-Brüstlein" his Debut CD Set „Trails of Creativity“ received Stradivari aus dem Jahre 1707 die ihm die Öster- in 2003 Editors Choice in Gramophone Magazine reichische Nationalbank großzügig erweise zur and Fono Forum. Verfügung gestellt hat. The orchestras he has worked with include Mariinsky Orchestra, Mozarteum Symphony Orchestra, Yomiuri Symphony Orchestra Tokyo, RSO Berlin, Vienna Chamber Orchestra, Janacek Philharmonic Orchestra, Nordwest-Deutsche Philharmonie, Slovak State Philharmonic Orchestra, Janacek Philharmonic, New York Symphonic Ensemble under such conductors as Valery Gergiev, Alexander Lazarev, Hubert Soudant, Toshiyuki Kamioka, Johannes Wildner, Michael Hofstetter, Arthur Fagen, Philippe Auguin, Ariel Zukerman, Theodor Guschlbauer, Andrew Constantine and others. He keeps him- self a busy chamber music schedule and has per-

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formed together with Jörg Widmann, Steven Deutsches Symphonie - Orchester Berlin Isserlis, Ingolf Turban, Milana Chernyawska, Kolja Lessing, Herbert Schuch, Pinchas Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin feier- Zukerman, Ivry Gittlis, Michaela Ursuleasa, te am 15. November 2006 sein 60-jähriges Mirjiam Contzen, Alfredo Perl and Claudio Bestehen. Es ist heute weltweit als Exponent der Bohórquez. David Frühwirth is an enthusiastic Orchesterkultur in Deutschland angesehen: explorer of unknown repertoire and with that he durch seinen spezifischen, wandlungsfähigen has brought back many works to the concert Klang, durch seine intelligenten Programme, stage. He also has given numerous world premie- durch seine Vertrautheit mit der Musik der res. In 2004 he was the recipient of the Gegenwart in all ihren Facetten. Das DSO wurde „Millennium Award - London“ for Lecture vom Rundfunk im amerikanischen Sektor als Recitals at the Menuhin School of Music and at RIAS Symphonie-Orchester gegründet. Seinen Oxford University. He gives regular master classes heutigen Namen trägt es seit 1993 (ab 1956 hieß in Austria, Holland and Italy. es Radio-Symphonie-Orchester Berlin). Fünf Chefdirigenten prägten seine musikalische David Frühwirth studied at the Salzburg Geschichte: Ferenc Fricsay (1948 bis 1954 und Mozarteum with Paul Roczek, Jürgen Geise and 1959 bis 1963), Lorin Maazel (1964 bis 1975), the legendary virtuoso Ruggiero Ricci. From 1990 Riccardo Chailly (1982 bis 1989), Vladimir to 1995 he continued his studies in Germany with Ashkenazy (1989 bis 1999) und Kent Nagano the famous teacher Zakhar Bron, where at the age (2000 bis 2006). Nagano bleibt dem Orchester of 20 he received his Artists-Diploma. For his auch weiterhin als Ehrendirigent verbunden, vier postgraduate diplomas he was invited by the Projekte erarbeitete er in der Spielzeit 2006/07. great Pinchas Zukerman to study with him Zum sechsten Chefdirigenten wurde Ingo Patinca Kopec in New York. He received chamber Metzmacher berufen. Er trat sein Amt mit der music coaching by Jaime Laredo, Isidore Cohen Saison 2007/08 an. Das Deutsche Symphonie- (Beaux Arts Trio) and Walter Levin (LaSalle Orchester Berlin ist ein Ensemble der Rundfunk Quartett). Orchester und Chöre GmbH Berlin.

David Frühwirth plays on the "ex-Brüstlein" Stradivari from 1707 which is lent to him by the Austrian National Bank.

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The German Symphony Orchestra Berlin Roger Epple, Dirigent celebrated its 60th anniversary on November 15, 2006. It is generally regarded as a great exponent Roger Epple zählt zu den herausragenden deut- of German orchestra culture, and has earned this schen Dirigenten seiner Generation. Nach festen reputation because of its specific and versatile Dirigentenpositionen an der Oper Leipzig und sound, the intelligent programs, and its conver- am Mannheimer Nationaltheater wurde er als sance with all kinds of contemporary music. The Generalmusikdirektor an das Opernhaus Halle DSO (thus the German abbreviation) was foun- berufen, wo er acht Jahre lang die künstlerische ded as the RIAS Symphony Orchestra by the Leitung des größten und bedeutendsten Orches- broadcasting company in the American sector. ters des Landes Sachsen-Anhalt übernahm. The name was changed to DSO in 1993 (after it Schwerpunkt seines Schaffens dort war das sinfo- had already been changed to Radio Symphony nische Repertoire von Mahler, Brahms und Orchestra Berlin in 1956). Five chief conductors Bruckner sowie die Opern von Richard Strauss left their mark in the orchestra’s musical history: und Richard Wagner, aber auch herausragende Ferenc Fricsay (1948 to 1954 and 1959 to 1963), Werke des 20. und 21.Jahrhunderts. Lorin Maazel (1964 to 1975), Riccardo Chailly Roger Epple dirigierte über 60 namhafte (1982 to 1989), Vladimir Ashkenazy (1989 to Orchester in Nord- und Südamerika sowie 1999) and Kent Nagano (2000 to 2006). Mr Europa, z.B. das Orchestre Philharmonique de Nagano remains closely connected to the orche- Radio France in Paris, das Deutsche stra in his capacity of honorary conductor; he Sinfonieorchester in Berlin, das Orchestre worked on four projects during the 2006/07 sea- National de Belgique in Brüssel, das Netherlands son. Chief conductor no. 6 is Ingo Metzmacher Radio Symphony Orchestra in Amsterdam, das who commenced office in the season of 2007/08. National Symphony Orchestra in Dublin, die The German Symphony Orchestra Berlin is an Staatskapelle Berlin, das Gewandhausorchester ensemble of the Rundfunk Orchester und Chöre Leipzig und die meisten deutschen GmbH Berlin. Staatsorchester, aber auch hervorragende Spezialensembles wie Concerto Köln, Musique oblique Paris oder das Ensemble Modern. Er gastierte an der Staatsoper Berlin (Ariadne auf Naxos), an der Hamburgischen Staatsoper (Fidelio), an der Deutschen Oper Berlin (Zauberflöte), an der Oper Leipzig (Cosí fan tutte), am Opernhaus (Enrico), am Nationaltheater München (Kassandra), am

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Aalto-Theater Essen (Rake's Progress), an der Roger Epple is one of the most outstanding Stuttgarter Staatsoper (Wozzek), an der Oper German conductors of the younger generation. Köln (Das schlaue Füchslein) und bei den At the age of 29, he was invited to conduct con- Festivals von San Sebastian (Ariadne auf Naxos), temporary music production at the Bayerische Peralada/Barcelona (Elektra), Florenz, Luzern, Staatsoper. In 1990 he won the BMW-Music Dresden und München. Sein umfangreiches sin- Theatre Prize for best musical direction at the fonisches Repertoire enthält neben den Stan- Biennale which marked the beginning of dardwerken auch über 40 Uraufführungen, dar- his opera career. In the same year, he was appoin- unter Werke von Wellesz, Schnittke, Dessau und ted Kapellmeister of the Leipzig Opera and four zahlreicher bedeutender lebender Komponisten. years later First Kapellmeister of the Mannheim Im Bereich des Musiktheaters kann er inzwischen Opera (Nationaltheater). auf ein Repertoire von mehr als 50 Werken ver- weisen. In 1996, he became one of the youngest music directors of an European opera house at the Roger Epple spielte zahlreiche CDs u.a. für die Opernhaus Halle, leading the most highly respec- Labels Sony Classical, Teldec, Wergo, Capriccio ted orchestra of the state of Sachsen-Anhalt. To und CPO ein. Seine CD zu Hartmanns date he has conducted over 50 operas for, among „Wachsfigurenkabinett“ wurde 2002 mit dem others, Staatsoper Berlin (Ariadne auf Naxos), Echo Klassik ausgezeichnet. Staatsoper Hamburg (Fidelio), Oper Köln (Cunning Vixen), Peralada Festival/Barcelona (Elektra), Graz Opera (Enrico), Alto-Opera (The Rake's progress), San Sebastian Festival (Ariadne auf Naxos), Lucerne Festival (Eine Winterreise), Deutsche Oper Berlin (The Magic Flute), Staatsoper Stuttgart (Wozzeck), Bayerische Staatsoper (Kassandra), Leipzig Opera (Trovatore, Cosi´fan tutte, Magic Flute, Jonny spielt auf,...) and Paris- Radio France( Elegy for young Lovers). Moreover, he has conducted numerous concerts in such renowned venues as Concertgebouw Amsterdam, Berlin's Philharmonie and Konzerthaus, Dublin's National Concert Hall, Leipzig Gewandhaus, Sala Sao Paolo, Buffalo Music Hall, Palais des Beauxs Arts Brussels. Roger

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Epple has worked with more than 60 professional Orchestras including the Deutsche Symphonie- Orchester Berlin, Orchestre National de Belgique, The Royal Flanders Philharmonic Orchestra, The Gewandhausorchester Leipzig, the Orchestre Philharmonique de Radio France, the Gürzenich Orchester Köln, the Netherlands Radio Symphony Orchestra, the Dresden Philharmonic, the Zagreb Philharmonic, Rundfunksinfonie- orchester Berlin, Sao Paolo Symphony Orchestra, Staatskapelle Berlin, the RTE National Symphony Orchestra, the Leipzig Radio Symphony, the Munich Radio Orchestra and most of the German State-Orchestras. Roger Epple’s discography includes several recor- dings for Sony Classical, Teldec, CPO, Wergo and Capriccio. His CD of Hartmann's "Wachsfiguren- kabinett" was awarded the Echo Klassik 2002.

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