Lothringens Schönste Ufer
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Zuschauer-Informationen zur Sendung vom 27. Juli 2010, 22.00 Uhr Im Seenland – Lothringens schönste Ufer Allgemeine Informationen Das `Pays des Etangs`, das Land der Seen, liegt im Osten des Regionalparks Lothringen. Dazu zählen dutzende Weiher, wie der bei Deutschen bekannte Stockweiher und der unter Naturschutz stehende `Etang de Lindre`, aber auch kleine Seen, wie der `Etang de Rouge` und der `Etang de Rechicourt`. Die Seen wurden zum Teil im Mittelalter angelegt und bilden bis heute Staubecken für den Saar-Kohle- Kanal und den Rhein-Marne-Kanal, die sich mitten im `Etang de Gondrexange` vereinen und im Sommer von vielen Hausbooten befahren werden. Auch wenn die Seen viele Besucher anlocken, ist der Landstrich sehr dünn besiedelt, und man findet ein sehr authentisches Lothringen. Dementsprechend wenige touristische Angebote gibt es allerdings in der Region. Wer seine Ruhe sucht, findet sie hier. Touristische Informationen SARREBOURG OFFICE DE TOURISME Place des Cordeliers F-57400 SARREBOURG Tel: 0033/387031182 So kommt man hin Mit dem Auto: Aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz von/über Saarbrücken Richtung Sarreguemines (Saargemünd) und dann auf die A 4 Richtung Straßburg, Ausfahrt 44 Phalsbourg, Sarrebourg. Aus Baden-Württemberg über Strasbourg auf der A4 Richtung Sarregumines /Saarbrücken, Ausfahrt Phalsbourg, Sarrebourg. SWR, Funkhaus Mainz, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz 1 Sehens- und Erlebenswertes Die Bäckerei Krebs und ihre mobilen Tante-Emma-Läden In keinem der Dörfer des Pays des Etangs gibt es eine Boulangerie, eine Bäckerei. Außer in Bourdonnay. Hier backt seit 19 Jahr Monsieur Krebs Baguette, Croissants, Paté Lorraine und feine Kuchen. Er kennt die Vorlieben der Bewohner des „Pays des Etangs“ – die Einheimischen essen gerne Paté, die Deutschen lieber Erdbeertörtchen. Und er bringt Leben in die Dörfer. Jeden Morgen – außer Sonntags – machen sich drei Verkäuferinnen mit kleinen Lieferwagen von Monsieur Krebs auf den Weg von Ort zu Ort. Sie verkaufen nicht nur Backwaren, sondern sind mit einem rollenden Tante-Emma-Laden unterwegs, haben Salat, Süßigkeiten und Getränke im Angebot. Boulangerie Krebs 19, rue principale 57810 Bourdonnay Tel. 0033/87866582 Die Majesty of the Sea Francois Zanella kennt jeden Abschnitt und jede Schleuse des Saar-Kohle-Kanals. Dabei ist er nicht mit einem gewöhnlichen Hausboot unterwegs, sondern mit einem originalgetreu nachgebauten Kreuzfahrtschiff, der „Majesty of the Sea“ im Maßstab 1:8. Das hat der ehemalige Bergmann in seinem Garten in Freyming-Merlebach in 15 Jahren selbst gebaut. Eine minutiöse Arbeit. Heute ist sein Schiff der Blickfang auf den Kanälen. Von seinem Heimathafen Saargemünd aus fährt er oft auf dem Rhein- Marne-Kanal durch das Seenland. Er gewährt Besuchern Eintritt in sein Reich und bietet Führungen durch sein Boot an. Wo er gerade genau ist, kann er meist nicht vorhersagen, daher sollte man ihn in jedem Fall vor einem Besuch anrufen. Francois Zanella Handy 0033 609 718798 Die Kirche von Guermange Der junge Priester Nicolas Abé war kurz vor dem Ersten Weltkrieg nach Guermange gekommen. Zuvor hatte es ihn auf Pilgerreisen nach Rom und Florenz gezogen. Dort hatten ihn die Fresken von Giotto derart beeindruckt, dass er, etwas Ähnliches in dem 100-Seelen-Dörfchen Guermange schaffen wollte. Also begann Nicolas Abé ein Werk titanischen Ausmaßes: 15 Jahre lang kletterte er auf seinem selbst gebauten Malergerüst herum und schuf Fresken, die von der Bibel, den Evangelien, der Geschichte Lothringens und auch von der Geschichte Guermanges kündeten und auch seinen Hund vergaß er nicht. SWR, Funkhaus Mainz, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz 2 Die Limonade Lorina Die große Kathedrale des Ortes Munster ist das Markenzeichen der Limonade „Lorina“, die seit 1895 in dem kleinen Ort produziert wird. Yves Kesseler ist der letzte Firmeninhaber aus der Dynastie der Gründerfamilie. Er hat in den Sechzigern eine Enkelin des Firmengründers geheiratet und gelernt Limonade zu machen. Mit fünf Mitarbeitern produzierte Yves Kesseler damals in der alten Fabrik in einem Einfamilienhaus direkt neben der Kathedrale. Das Geheimnis seines Erfolgs: bestes Wasser aus den Vogesen, Zucker und sizilianischen Limonen. Heute verkauft sich Lorina weltweit. „Nostalgie“ heißt die Marketing-Strategie, zu der die Glasflaschen mit Bügelverschluss genauso gehören wie der stolze Preis von 5 Euro pro Flasche. Zielgruppe: die Generation 40plus. Und es funktioniert: Lorina wird jetzt auch in den USA, Japan und Russland verkauft. Die Jahresproduktion liegt heute bei 20 Millionen Flaschen. 60 Mitarbeiter hat das Unternehmen in Munster, 20 in Paris, sechs in Miami. Ein Besuch der Fabrik ist nach Voranmeldung möglich. Lorina www.lorina.com Tel : 0033/87016201 Das Schloss von Alteville Das Schloss von Alteville ist schon von Weitem zu sehen. Dort können Gäste nicht nur übernachten, sondern auch mit den Gastgebern an einem Tisch speisen. Der Schlossherr ist ein wandelndes Geschichtsbuch. Das Schloss - seit weit mehr als hundert Jahren im Besitz der Familie Barthelemy - hat eine bewegte und zum großen Teil auch deutsch-französische Geschichte. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde auf dem Grundstück zunächst ein Bauernhof errichtet, Anfang des 18. Jahrhunderts dann das Schloss, das viele Besitzer kommen und gehen sah. Zu den bedeutendsten zählte ein General namens Grandjean, der im Dienste Napoleons die Schlacht von Landshut gewonnen hat. Zum Dank schenkte ihm der Kaiser zwei mannshohe Gemälde, die bis heute den Salon des Schlosses schmücken und laut Testament der Urahnen Livier Barthélémys die Mauern nicht verlassen dürfen. Ein weiterer berühmter Schlossherr war Stanislas de Guiata, ein mythischer Dichter und Magier, dessen Grab wir auf dem Friedhof von Tarquimpol entdecken. Tarquimpol Tarquimpol ist eines der schönsten Dörfer des „Pays des Etangs“. Es liegt malerisch auf einer Halbinsel, die weit in den Etang de Lindre hineinreicht. Kaum zu glauben, dass der Ort zur Römerzeit eine große strategische Bedeutung hatte. Er lag am Kreuzungspunkt der Römerstraßen von Lyon nach Metz und von Toul nach Straßburg und so befinden sich unter der Erde Reste von Tempeln, Befestigungen und eines bis zu 10 000 Personen fassenden Theaters. Immer wieder sieht man Störche, die Gegend ist dafür bekannt. Die Bewohner haben Nester aufgestellt, in denen man die Störche stundenlang beobachten kann. Besuchermagnet ist die Storchenstation am `Etang de Lindre` in dem Ort Lindre-Basse. SWR, Funkhaus Mainz, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz 3 Etang de Lindre - Lindner Weiher Der `Etang de Lindre`, der sich rund um Tarquimpol erstreckt, ist der größte Fischweiher Frankreichs und ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel. Die aber sind nur im Frühjahr und Herbst unterwegs, auch die Fischzucht ruht im Juni/Juli, der See wird nicht vor November abgelassen und abgefischt. Im Sommer hat der `Etang de Lindre` vor allem einen landschaftlichen Reiz. Dann wenn der Stockweiher von Campern und Wassersportlern überlaufen ist, locken hier Ruhe und Einsamkeit. Die Ultraleichtflieger Besonders beeindruckend zeigt sich das Seenland aus der Luft. Ganz in der Nähe des `Etang de Lindre` liegt der kleine Flughafen von Gueblange-les-Dieuze, dessen Piloten Rundflüge über das Seenland anbieten. Einer von ihnen ist Christian Bernard, der Präsident des kleinen Vereins und ein ehemaliger Fallschirmjäger der französischen Armee. Früher ist er über dem `Etang de Lindre` aus dem Flugzeug gesprungen, heute erzählt er Fluggästen die Geschichte des Sees, der im Mittelalter angelegt wurde, und aus dem später die Armee mit Fisch versorgt wurde. Und er fliegt natürlich über das Schloss von Alteville, Tarquimpol und auch die kleinen Seen, die man von keiner Straße aus sieht, nur aus der Luft. Les Piafs du Saulnois [email protected] (Anfrage nur per Email möglich, nicht telefonisch) http://pagesperso-orange.fr/lespiafsdusaulnois/index.html Bataville Bataville ist ein einzigartiges Dorf im „Pays des Etangs“, wenn nicht in ganz Lothringen oder gar in ganz Frankreich. Scheinbar eine Geisterstadt mitten im Wald, in der es aber auf den zweiten Blick noch Leben gibt, und die sogar für Besucher zu erkunden ist. Bata ist bis heute der weltweit größte Hersteller von Schuhen. In den dreißiger Jahren beschloss der tschechische Firmengründer Thomas Bata nach Frankreich zu expandieren, baute in Lothringen eine Schuhfabrik und rund herum ein autonomes Dorf mit Arbeitersiedlung, Kirche, Geschäften, Schule, Bauernhof und Schlachterei: Bataville. 2003 wurde die Fabrik geschlossen. In einem der Fabrikgebäude lebt Ghislain Gad, ein junger Idealist. Er wohnt mit seiner Freundin in den ehemaligen Büroräumen, hat spartanische Gästezimmer eingerichtet und möchte aus den heruntergekommenen Fabrikhallen Ausstellungsräume machen. Außerdem zeigt er Besucher auf Anfrage das Gelände. Ghislain Gad Tel: 0033/684795306 SWR, Funkhaus Mainz, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz 4 Gastronomie Chez Michèle 57 rue Principale 57810 Languimberg Telefon: 0033/387039225 www.chezmichele.fr Restaurant du Pont Neuf Le Pont Neuf 57930 Mittersheim Tel. 0033/87076716 Verschiedenes Tierpark Parc Animalier de Sainte-Croix 57810 Rhodes Tel: 00 33/387039205 www.parcsaintecroix.com Übernachtung Château d`Alteville 57260 Tarquimpol Tel : 0033/387054663 Mobil : 0033/672075605 SWR, Funkhaus Mainz, Redaktion „Fahr mal hin“, Postfach 3740, 55027 Mainz 5 .