September–Oktober 2012 | Nr. 29

Auf der Pirsch Oder: Wie man in den Wald ruft, so kommt es zurück.

Träumer und Bier von hier Humorist Die neue Vielfalt in Max Braun, der Region. der Stedtli-Kopf. www.werner-fischer.li Stadtratswahl am 23. September

Werner Fischer Frischer Wind in den Stadtrat

– 2 – LiMa September–Oktober 2012 INHALT

5/7/9 Aufgefallen: News und Trends

12 Auf der Pirsch Oder: Wie man in den Wald ruft, so kommt es zurück.

24 Max, der Träumer und Humorist Fototour mit Tricks

Ich begleitete die Fotografen Guido 27 KMU am Puls Schärli und Heiner Grieder auf die Foto- tour - einmal ging es um die Jagd, das andere Mal ums Bier. Wie man sieht, 28 Argumente: Einwohnerrats-Fraktionen braucht es manchmal verschiedene Tricks für das ultimativ gut belichtete Bild. Bernard Povel will seine Hündin Fendi zum Schweisshund ausbilden. 29 LiMaTV Wir haben im Wald eine Schweissspur verfolgt. Dank den fachkundigen 31 Geschichte(n) Erklärungen des Experten Thomas Walliser wurde mein Blick geschult, wie ich aus Büschen, Spuren am Boden und an Zweigen ablesen kann, was im 34 Die Region lechzt Wald so alles passiert und welches nach Bier von hier Tier seine Spuren hinterlässt. Die neue Vielfalt auf dem Bei diesen warmen Temperaturen regionalen Getränkemarkt. geniesse ich gerne ab und zu ein feines Bier. Dank dem LiMa-Beitrag habe ich jetzt eine Ahnung, wie ein Bier ­ gebraut wird. Impressum 5. Jahrgang, Nr. 29 Inserate: Nicole Peter, Rieder Kommunikation, Erneut habe ich engagierte Men- Herausgeberin und Redaktionsleitung: Beatrice Rieder, Rathausstrasse­ 66, 4410 Liestal, T 061 923 05 15, Rieder Kommunikation, Rathausstrasse 66, F 061 923 05 16, [email protected]. 1 1 Tarife, jeweils farbig: /1 Seite 1647.00, /2 Seite 824.00, schen kennen gelernt, die sich in ihrer 4410 Liestal, T 061 923 05 15, lima@riederkommu- 1 1 nikation.ch, www.riederkommunikation.ch. /4 Seite 442.00 /8 Seite 253.00. Freizeit mit viel Engagement und Details unter www.lima-online.ch. Mitwirkende Autor/innen dieser Ausgabe: grossem zeitlichen Aufwand ihrer Leiden- Andreas Baumeister, Sabine Manz, Isabelle LiMa erscheint 6 x pro Jahr: Januar, März, Mai, Juli, schaft widmen. Zu ihnen gehören auch Pryce (ip), Beatrice Rieder (br), Rolf Zenklusen. September, November. Erscheinungstermin jeweils Gestaltung: Denise Vanne. Foto­grafie: Guido Schärli Anfang Monat, ausser Januar. Auflage: 22‘000 Ex. Jeannette Matter und Leo Ziegler. Sie (gs), Foto-Grafik Schärli,Hölstein, ­ Heiner Grieder, kostenlos an alle Haushaltungen in Liestal, , sind mit Herzblut für die Turmwirtschaft Langenbruck; Lithos: Lac AG, Basel. Druck: , , , , , Lüdin Liestal. Distribution: Post. , Füllinsdorf, Büren, Nuglar und St. Pantaleon. tätig. Aus Freude am Freudebereiten! Impulsteam der Redaktion: Claudia Aufdereggen, Viel Vergnügen beim Lesen wünsche Andreas Baumeister, Andreas ­Ruegg, Martin Abonnement: Ausserhalb des Verteilgebiets kann Waibel. LiMa zu einem Versandkosten­beitrag von CHF 28.00 ich Ihnen. abonniert werden. ISSN-Nummer 1663-6236 Gedruckt auf Nicole Peter, LiMa-Produktionsleiterin FSC-zertifiziertem Papier.

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– 4 – LiMa September–Oktober 2012 ip

AUFGEFALLEN

Die Tipps auf diesen Seiten sind von der Redaktion ausgewählt, verfasst und foto- Drehscheibe für Ziefen grafiert. Es handelt sich nicht um bezahlte Werbung. Wir sind jederzeit hungrig nach In der alten Metzgerei haben Felicitas Baudinot Newsfutter: [email protected]. Argay (l.) und Veronika Müller (r.) einen idealen Standort für ihre «Dreischiibe» gefunden. ip In ihrem Kaffi mit Bücherantiquariat bieten die beiden neben Tee und Kaffee etwas Feines zum Essen sowie einen netten Treffpunkt für Ziefner und Gäste. Weitere Ideen für Vorträge und Kurse sind auch schon vorhanden. Büecherkaffi Dreischiibe, Eienstrasse 34, Ziefen ip

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– 6 – LiMa September–Oktober 2012 ip

AUFGEFALLEN Malerischer News & Trends Schöntalweg von der LiMa-Redaktion entdeckt Ab Oktober können Fussgänger und Velofahrer wieder auf dem Schöntalweg der ip Ergolz entlang ins Fraumatt-Quartier gelangen. Bunter Abschluss des schönen Spaziergangs bildet ein oranger Kubus. Hier bieten Monika Simmen Dammer, Esther Graf und Annegreth Zimmermann (v.l.n.r.) kreative Kurse für Ausdrucksmalen und neu auch Maltherapie an. Atelier für Begleitetes Malen, Weiermatt­strasse 8, Liestal, 061 922 29 01, www. ausdrucksmalen-liestal.ch.vu ip

Energie für Körper und Seele ip Zwei Youngsters starten Mit dem privaten Umzug nach Ziefen verlagert Luzia Viano auch ihre Gesundheits- und durch ­Massagepraxis ins Baselbiet. Viano vertritt einen Die Nachfrage für die Kurse der Swiss Martial ganzheitlichen Ansatz und arbeitet mit Natur- Arts Academy (SMAA) ist nach nur einem Jahr heilkunde. Als besondere Methode bietet sie die so gestiegen, dass sich Benjamin Rutz (stehend) «Psychosomatische Energetik» an. «Mit dieser und Michael Lifart (beim «Tricking») nach erfolgreichen Methode können unbewusste mehr Raum umsehen mussten. Nun erweitern Energieblockaden aufgespürt und komplex­ die beiden erfolgreichen Kampfsportler ihr homöopathisch aufgelöst werden», sagt Viano. Konzept. Die SMAA wird zum exklusiven Luzia Viano, Hauptstrasse 104, Ziefen, Fitnessclub. Neben modernen und klassischen 079 464 00 04, www.gesundheitspraxis-viano.ch ip Kampfsportarten sind neu auch Tanz- und Fitnesskurse im Angebot. Swiss Martial Arts Academy, UNO-Gebäude, Bahnhofplatz 11,

ip Musik und der Duft von Liestal, www.s-m-a-a,ch ip Blumen

Das Projekt «Werkstatt Natur» bietet ip besonders talentierten Schülerinnen und Schülern der regionalen Musikschule Liestal die Gelegenheit ausserhalb der eigenen Mauern aufzutreten. Das Garten­ center Zulauf bildet einen wundervollen Rahmen für das erste Konzert, sind sich Musikschulleiter Roland Recher (links) und Gartencenterleiter Rudolf Högger einig. Das zweite Werkstatt-Konzert folgt im April 2013 im Wald von . «Werkstatt Natur», Stiftung zur Förderung und Unterstützung von Schülerinnen und Schülern der Regionalen Musikschule Liestal, Burgstrasse 29, Liestal, www.rm-liestal.ch. Konzert: Mi 19.9.2012, 19 Uhr, Gartencenter Zulauf, Lausenerstrasse 2, Liestal, www.zulaufquelle.ch ip Veränderung nach Mass Sandra Frank (rechts) hat die Geschäftsleitung der Schneiderei iNKL. an ihre langjährige, engagierte Mitarbeiterin Magdalena Steinemann (links) übergeben. Frank konzentriert sich auf die Frühling- und Herbst- Kollektionen von iNKL. Aus dem operativen Geschäft zieht sie sich etwas zurück, da sie die Leitung eines Lehrateliers für BekleidungsgestalterInnen an der Schule für Mode und Gestalten in Olten übernimmt. Sandra Frank Kleider iNKL., Kanonengasse 2, Liestal, 061 921 72 08, www.inklusiv.ch ip Wenn bekannt sein nicht mehr reicht! Von der Entwicklung Ihres Firmenlogos über den Prospekt bis zur Website – persönlich, preiswert und professionell. Kostenlose Beratung: Telefon 079 743 16 13

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– 8 – LiMa September–Oktober 2012 ip AUFGEFALLEN

News & Trends Natur erleben von der LiMa-Redaktion entdeckt und erfahren Natalie Oberholzer (o.l.), Sibylle Ruegg (o.r.),

Yvonne Steiner (u.) und Regina Roth haben ip den Aufbau einer Internetplattform für Naturerlebnisse und naturbezogene Umwelt- bildung angestossen. Mit Suchfunktionen und einer Agenda finden Schulen, Firmen und Privatpersonen regionale Naturerlebnis­ angebote wie Waldspielgruppe oder Klima- wanderung auf einen Klick und können die Angebote buchen. www.naturforum-baselland.ch, Verein Naturforum Baselland, Grammetstrasse 14, Liestal, 061 927 18 68 ip

Effiziente Entsorgung Um ihren Kunden einen besseren Service zu bieten, hat das Entsorgungszentrum Gemeinsam aktiv sein Bubendorf (EZB) für rund 1,5 Millionen eine neue Entsorgungshalle gebaut. «Hier ist Zu- und Wegfahren im Halbkreis geregelt und es hat mehr Parkplätze. Wie können sich verschiedene Bevölkerungsgruppen in ungezwun- So gibt es keine Wartezeiten ip mehr» sagt Geschäftsführer genem Rahmen näher kommen? Marcel Riggenbach. An neun Das fragte sich der in drei Kulturen grossen Abwurfboxen kann aufgewachsene Sabri Dogan.Als man recyclierbares Material Antwort darauf hat er den Verein bequem und gratis entsorgen. ASK (Austausch in Sport und Entsorgungszentrum Kultur) gegründet. Der Verein bildet ­Bubendorf, Weiherstrasse 12, eine Plattform für Freizeit- und Bubendorf, 061 931 23 23, Kursangebote. Beim gemeinsamen www.ezbag.ch ip Singen, Wandern oder Fussball spielen steht die Freude an der gemeinsamen Aktivität im Vorder- gs Wandern und grund. ASK Liestal, Sabri Dogan, Achtsamkeits-Training 061 514 00 14, www.askliestal.ch ip Gesundheitsferien im südlichen Schwarz- wald ist das Neueste, was die Trainerin und Coach Rita Schulthess anbietet. Für Senioren zVg und Menschen, die gerne mit ihrem Hund unterwegs sind, sei es besonders geeignet, sagt sie, nachdem sie im Juli mit grossem Erfolg die ersten Touren durchgeführt hat. Das Programm besteht aus Wanderungen am Morgen und Aktivitäten am Nachmittag, welche Ruhe und Gelassenheit fördern. Im Herbst und 2013 sind weitere Touren geplant. Rita Schulthess, 061 921 10 90, www.activantis.ch br

Treffpunkt Moschtifest Es ist nicht neu, das Moschtifest in Füllinsdorf. Aber dieses Jahr soll es grösser und spezieller werden. Die Atlantics Big Band tritt auf und die legendären Liesta- ler Stedtli Singers zeigen nochmal die Highlights des Rotstab-Cabarets. OK-Präsi- dent Adrian Thommen vom Team 75 freut sich auf zahlreiche Begegnungen und einen fröhlichen, familiären Tag auf dem Bauernhof. Moschtifest, Sa. 22. September, Chrüzehof, Füllinsdorf, www.team75.ch ip Publireportage

Neubau, Altbausanierung, öffentliches Restaurant, Mittagstisch, Kinder­tagesstätte: Geschäftsführer Andreas Meyer leitet zVg mit sicherer Hand die Verwandlung der Brunnmatt in ein Genera- tionenhaus und Quartierbegegnungszentrum.

Ein frischer Wind weht durch die Brunnmatt

Die Aufbruchstimmung im Haus ist spürbar. anderen Stadtteilen. Denn: «Vom Zeughaus- «Wir öffnen uns nach allen Seiten», freut platz bis zu uns sind es fünf Gehminuten. Und Die Gäste betreten das neue Restaurant sich Geschäftsführer Andreas Meyer. Das wir haben Parkplätze.» durch einen eigenen Eingang. Die Bewohnerinnen 90 Jahre alte Pflegezentrum Brunnmatt, einst Auf der Karte stehen wechselnde Menus, und Bewohner behalten ihre Privatsphäre. den Liestaler Bürgerinnen und Bürgern vor- darunter stets ein vegetarisches. Dazu wird Hell und luftig wird es in beiden Bereichen. behalten, hat gerade einen lichtdurchfluteten eine À la carte-Auswahl gereicht. Leichte, Anbau mit 39 Zimmern bekommen. Und dies preisgünstige Speisen stehen darauf, ergänzt zVg ist nur eine der vielen Neuerungen, welche durch eine Reihe von Bagels, dem runden die Brunnmatt jetzt Zug um Zug einführt. Hefeteiggebäck mit dem Loch in der Mitte, mit verschiedenen Füllungen. Wein, Bier und Fünf Minuten vom Zeughausplatz Cüpli sind auch zu haben. Am Vormittag steht Im neuen öffentlichen Restaurant bringen ein Znüni für Handwerker bereit, am Nach­ die Bauarbeiter gerade den letzten Schliff an. mittag locken hausgemachte Kuchen. Die Räume sind hell und luftig. Die grosse Terrasse verspricht mit dem Brunnen und Qualifizierte Gastronomie­ den bereit gestellten Pflanzen südländischen fachleute Charme. Am 19. September ist Eröffnung. Die Brunnmatt wird auf einem professio- Mit dem Projekt «La Terrazza» haben «Das Café Restaurant Brunnmatt ist das nellen Niveau in die Gastronomie einsteigen. Rosenmund und Rieder Architekten den einzige täglich geöffnete Lokal auf dieser Seite Dazu stehen dem Geschäftsführer gut anonymen Architektur-Wettbewerb gewonnen. der Ergolz», hält Andreas Meyer fest. Er qualifizierte Mitarbeitende zur Seite. Die neue Die grosszügige, südländisch angehauchte erwartet Gäste aus dem Quartier – Anwohne- Hotellerie-Leiterin Franziska Scherer hat die Terrasse ist das Bindeglied zwischen der alten Villa und dem Neubau. rinnen, Anwohner, Mitarbeitende von Büros Hotelfachschule Lausanne absolviert und der und Arztpraxen – wie auch Besuch aus den Küchenchef Pascal Wilhelm freut sich darauf,

– 10 – LiMa September–Oktober 2012 ERÖFFNUNG MITTWOCH . SEPTEMBER  AB . UHR

«Herzlich willkommen in unserem täglich geö neten Er zieht mit seiner Crew in eine nigelnagelneue Küche ein, sie bereitet das Quartierrestaurant! Wir Restaurant auf den Eröffnungstermin vor: Pascal Wilhelm, Küchenchef, und verwöhnen Sie mit frischen Franziska Scherer, Leiterin des Bereichs Hotellerie. Produkten aus der Region.»

Arisdörferstrasse 21 4410 Liestal Ein frischer Wind weht durch die Brunnmatt t 061 927 57 71

seine Erfahrung aus guten Restaurantküchen Ferien­zimmer haben. Eine Grösse, mit auch ins À la carte-Restaurant einzubringen. der das Haus seine familiäre Atmosphäre Mit dem gleichen Elan wird das Team auch erhalten kann. Seminar- und Bankettgäste empfangen. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind guter Dinge gegenüber all dieser Neue- Ein Generationenhaus entsteht rungen. Im Pflegezentrum Brunnmatt lag die Ist der neu gebaute Bettentrakt dereinst Aufenthalts­dauer der Gäste schon immer vollendet, geht die Verwandlung des Pflege- über dem Schweizer Durchschnitt. Das wird zentrums nahtlos weiter. «Dann werden wir bestimmt so bleiben. br den Altbau renovieren», erzählt Andreas Meyer. «Dort wird im Sommer 2013 die Kindertagesstätte Momo einziehen.» Auch einen Mittagstisch wird die Brunnmatt ins Leben rufen. Für Leute aus dem Quartier und für Schülerinnen und Schüler. «So werden wir zu einem Genera­tionenhaus, in dem sich Menschen aller Altersgruppen spontan Café Restaurant Brunnmatt begegnen dürfen», so Meyer. Arisdörferstrasse 21 4410 Liestal, 061 927 57 71 Offen täglich von 08.30 bis 17.30 Uhr. Familiäre Atmosphäre Parkplätze in der Tiefgarage, 6 Aussenplätze. bleibt erhalten www.cafe-restaurant-brunnmatt.ch Nach der Renovation des Altbaus wird Pflegezentrum Brunnmatt die Brunnmatt 67 Zimmer und ein 061 927 57 57, www.brunnmatt.ch free WiFi wwwLiMa.c afSeptember–Oktobere-restaurant- brunnmatt2012 – 11 –.ch So ein Schrott

Bernard Povel und die Luzerner Niederlaufhündin Fendi trainieren für die Schweisshunde-Prüfung. Fendi hat die Spur aufgenommen, ihr Halter «liest» ihr Verhalten. Auf der Pirsch Oder: Wie man in den Wald ruft, so kommt es zurück.

Text: Sabine Manz; Bilder: Sabine Manz, Guido Schärli

«Nichts regt sich. Langsam wird es Nacht und da, plötzlich kommt etwas die Wiese herunter…»

Ihr Markenzeichen ist ihre Stimme: Sabine Manz war 28 Jahre lang Redaktorin bei Radio DRS, zunächst beim Regionaljournal und später in der Wirtschaftsredaktin in Bern. Sabine Manz ist im Baselbiet aufgewachsen und lebt in Liestal. Für das LiMa hat sie sich auf die Pirsch begeben und ausnahmsweise nicht Sekunden, sondern Buchstaben gezählt.

– 12 – LiMa September–Oktober 2012 JAGD

«Es braucht zehn bis zwanzig Revier- parkiert das Auto etwas weiter unten gänge bis alles passt, um ein Tier zu an der Strasse und schleicht zurück. schiessen», sagt Urs Amstutz. «Die Er muss sich am Strassenbord etwas Sicherheit in erster Linie. Hinter dem hocharbeiten, bis er, von einem Baum­ Tier muss es einen Kugelfang haben. strunk verdeckt, den Bock sieht, der Nicht jedes Tier wird oder darf geschos- unterdessen aufgestanden ist. Eine Weile sen werden. Es gibt Schonzeiten beobachtet er das Tier und kommt dann und der Hegegedanke verlangt ein wieder herunter. «Ich hätte ihn schiessen Ab­wägen.» In den achtziger Jahren war können, aber ich tue es nicht», sagt er. Urs Amstutz Förster in Liestal. Damals «Es ist ein junger Bock, der ein guter hat er das Jagdpatent gemacht. Er wollte Revierbock werden könnte. Es kann sich von den Jägern nicht sagen lassen, «Ich kann das auch!» Jagdhund «Chessy», aber sein, dass der später von einem er verstehe nichts von der Jagd. Jetzt ein Jack Russell-Terrier. Auto angefahren wird», ergänzt er und ist er Präsident der Jagdgesellschaft verzieht das Gesicht. Chutzen­kopf. Förster und Jäger sind in ihm Eins geworden. Nachtarbeit An einem schönen Julimorgen kurz Fuchs. Die einen unbesorgt, die andern Am Abend desselben Tages. Kurz nach nach fünf Uhr nimmt er mich mit auf die unruhig, ein junger Bock vermutlich aus acht Uhr ziehen wir nochmals los. Ein Jagd. Langsam fahren wir durch das Angst vor einem Revierbock in der paar Gewitter sind am Nachmittag übers Röserental auf der Suche nach Rehwild. Nähe. Der Jäger liest aus dem Verhalten Land gezogen. Jetzt sind es noch einige Im freien Feld ist es schwierig, sich zu der Tiere. Als wir nach gut zwei Stunden Schauer. Schöne Abendstimmung, grau Fuss an die Tiere heranzuschleichen. auf der Rückfahrt sind, liegt unweit der mit leicht rotem Horizont. Ein tropfender Auf Autos reagieren sie hingegen kaum. Strasse noch ein Bock äsend im Wald. Wald. Unser Ziel ist der Schleifenberg. Wir sehen ein gutes Dutzend Tiere, Wäre das jetzt ein Tier zum Schiessen? Bei der Deponie Lindenstock hat es eine Rehböcke, Geissen, Kitze und einen Urs Amstutz zuckt mit den Schultern, Kanzel, einen Hochsitz. In den letzten

Auf der Pirsch Dokumentiert. Die Autorin hatte ihre Kamera auf der Pirsch mit dabei.

Behutsam schleicht sich Urs Amstutz an einen Rehbock heran, der äsend im Wald liegt.

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– 14 – LiMa September–Oktober 2012 Wildsaubratwurst mit Doris und Bettina

«Wenn Du Jägerin bist, bist Du nicht Jagd zu kümmern, was eigentlich, so meint Bedürfnis nach einer Zigi», sagt die typisch Frau», sagt sie. Seit acht Jahren Doris, gar kein Thema ist, auch wenn Frauen ehemalige Raucherin. «Ein Tier töten ist erste und bisher einzige Frau in der auf der Jagd eine verschwindend kleine immer ein besonderer Moment. Für Mann Jagdgesellschaft Chutzenkopf. Doris Minorität sind. «Jagen ist Männersache», und Frau.» Auch sie frage ich nach dem Dünnenberger ist gleich alt und gleich gross sagt Doris. «Sie wollen Beute machen, und Unterschied. «Es ist schwierig, gute Kleider wie ich, aber Einiges zierlicher. Sie ist das ist für Frauen weniger das Ding. Sie zu finden», moniert sie. «Alles ist auf Hüttenwartin. «Typisch Frau», sage ich. Sie kümmern sich mehr um Hege und Pflege. Männergrössen ausgerichtet.» Ein prak- wehrt sich nicht dagegen und auch nicht Wenn sie schiessen, und das tun sie auch, tisches Problem. Doris ist zur Jagd gegen den Begriff «Gesellschaftsmutter». dann brauchen sie länger, zögern mehr. Bei gekommen über ihren Partner, der Jagdauf- Sie hat ihre Rolle, weiss um ihre Bedeu- uns muss es 150 Prozent stimmen, während seher in der Jagdgesellschaft ist. Bettina tung, macht sich nicht klein. Sie hat mich bei den Männern 100 Prozent reichen», meint hat zusammen mit ihrem Mann die eingeladen zu einem Nachtessen in der sie. «Männer haben mehr Selbstvertrauen, Jagdprüfung gemacht. Gemeinsame Jagdhütte. Wildsaubratwurst. Was sie mir dass der Schuss sitzt.» Dann kommt Bettina. Leidenschaften. Probleme in dieser nicht sagt ist, dass ihr Lebenspartner sich Sie hat eben erst die Jagdprüfung gemacht Männergesellschaft? Keine. «Wie man in sowohl um das Essen, als auch um den und hofft jetzt auf eine Aufnahme in eine den Wald ruft, so kommt es zurück», Abwasch kümmert. Die Frauen haben Jagdgesellschaft. Sie hat ihren ersten Bock sagt Doris. Ende der Geschichte. derweil Zeit, sich um das Thema Frau und schon geschossen. Und dann? «Ich hatte das

Tagen und Wochen hat man hier nebst Wildsau identifizieren kann, ist er auch aktiven Tier geworden. Schwarzwildjagd Rehen auch Wildsauen gesehen. Wir schon verschwunden, wie vom Boden ist eine aufwändige Sache. Nachtarbeit. sitzen in der Kanzel im Trockenen und verschluckt. Wir warten weiter, aber Hätte er eine Wildsau geschossen, warten schweigend. Nichts regt sich. nichts. Die Sau hatte uns wohl in der wenn...? Urs Amstutz überlegt und sagt Langsam wird es Nacht und da, plötz- Nase, meint Urs Amstutz. Wildsauen dann, «eine kleine Sau sicher nicht.» lich, kommt etwas die Wiese herunter. sind kluge und vorsichtige Tiere, sind «Zur Reduktion des Bestandes wäre das Amstutz flüstert: «Eine Sau.» Noch durch die Störungen der Zivilisation im aber sinnvoll», wende ich ein. «Ja bevor ich den dunklen Schatten selbst als Laufe der Zeit vom tag- zum nacht­ schon», meint Amstutz, «aber eine kleine

Bettina Aeschbach (l.) und Doris Dünnenberger in der Chutzenchopf-Hütte.

Konzentrierter Blick vom Hoch- sitz im Röserental.

LiMa September–Oktober 2012 – 15 – Ein paar Zahlen

Im vergangenen Jagdjahr 2011/12 sind Die Jagdpacht vergeben die Gemein- im Kanton Baselland 201 Rehe im Stras- den. Ein Teil des Zinses geben sie dem senverkehr umgekommen, 73 durch Kanton ab. Er hat die Oberaufsicht über die Sau bringt kaum Wildpret und ich mag landwirtschaftliche Maschinen und Jagd. Der oberste Jagdaufseher ist keine Tiere schiessen, die man einfach 23 von Hunden gerissen. Davon waren Kantonstierarzt Ignaz Bloch. In seinem wegwerfen muss». 123 Rehkitze. Die Jäger im Kanton haben Auftrag überwachen die Wildhüter in den im vergangenen Jahr unter Anderem Jagdgesellschaften, dass das Jagdgesetz Aktiver Naturschutz 1144 Rehe, 278 Wildsauen, 618 Füchse, eingehalten wird. Jeder Jäger, jede Jägerin Da sind wir beim Selbstverständnis 111 Dachse, 28 Steinmarder, 396 Raben- muss jedes Jahr einen Jagdpass für dieses Jägers. Amstutz sieht sich als krähen, 126 Elstern geschossen. Wild­ 60 Franken kaufen. Voraussetzung ist, Nutzer des Waldes, der Natur. Wie der schäden gab es im Umfang von etwa dass er/sie die Jagdprüfung absolviert Förster dem Wald das entnimmt, was 12’000 Franken. Beim Schwarzwild hat. Der Kanton verkauft jährlich rund nachwächst, schiesst der Jäger das, was schwanken die Abschusszahlen stark. Sind 500 Jagdpässe. Darüber hinaus zahlt nachkommt und was von Nutzen ist für die Winter mild oder gibt es viele Eicheln jeder Jäger dem Kanton 125 Franken zur Natur und Mensch. Nachhaltige Nutzung und Buchennüsse zum Fressen, nimmt die Finanzierung der Wildschäden, insbesonde- eben. Aktiver Naturschutz. Nicht mehr, Zahl der Tiere stark zu, entsprechend auch re in der Land­wirtschaft. Seit einigen nicht weniger. Damit grenzt sich Am- die Schäden. Dann müssen mehr Wild- Jahren reicht das Geld aber nicht mehr, um stutz ab von Kollegen und Kolleginnen, schweine geschossen werden. So waren es die Schäden zu zahlen. Diese Lücke die das etwas anders sehen. «Ohne Jäger im Jagdjahr 2010/11 980 Tiere. schliesst der Kanton. «Die Jagd darf nicht kein Wild», sind viele andere überzeugt Die Jagdstatistik dient der Abschuss- zu teuer sein, sonst haben wir immer und einige dokumentieren dies mit planung. Die Jagdgesellschaften legen weniger Jäger», sagt Ignaz Bloch. Wir seien einem entsprechenden Kleber auf dem zusammen mit dem Kanton jährlich die angewiesen Wagen. Nicht so Amstutz. «Das wäre ja, Abschusszahlen für das Rehwild fest. Beim auf sie. wie wenn man sagen würde ‹ohne Schwarzwild gibt es ein Abschusskonzept. Förster kein Wald›», sagt er. «Weder Ziel ist es, ein Gleichgewicht zu finden der Wald noch das Wild brauche den zwischen einem nachhaltigen Wildbestand Menschen, allerdings würde sich die und erträglichen Wildschäden. Natur anders entwickeln, als heute», meint er. «Die Tiere würden vermehrt

Gesichtetes Rehwild im Röserental: Eine Geiss in der Wiese und eine Geiss mit Ein Julimorgen im Röserental. ihrem Kitz im Wald.

– 16 – LiMa September–Oktober 2012 JAGD

Jagdgesellschaft Chutzenkopf

Zehn Jäger und eine Jägerin jagen in der Liestaler Jäger treffen sich am Sonntag Morgen an ihrem Stammtisch in der Gemeinde Liestal und Teilen von . Turmbeiz Liestal. V.l. im Uhrzeigersinn: Leo Rubeli, Peter Zimmermann, Zudem vier Wildhüter. Ihr Stolz ist eine Heinz Strübin, Bettina Aeschbach, Ruedi Schweizer, Othmar Bürgi mit Tanui, Hütte auf dem Chutzenkopf. Für ihr Revier, Ueli Schwob, Urs Moritz. etwa 1200 Hektaren gross, zahlen sie Liestal einen Pachtzins von rund 12’000 Franken pro Jahr und etwas Weniges dazu an Krankheiten und Seuchen sterben, die Selbstüberschätzung, wie er sagt, die der Gemeinde Hersberg. Daneben ent­ Füchse möglicherweise noch mehr in die einzelne Jäger an den Tag legen. Eine schädigen sie die Jagdaufseher, finanzieren Siedlungsgebiete eindringen.» Haltung nach dem Motto: Alle stören Schutzmassnahmen gegen Verbissschäden Ähnlich formuliert das einer, der im Wald, nur wir nicht. Für ihn braucht und unterhalten ihre Hütte. Diese seine Leidenschaft für die Natur zum weder das Wild noch die Natur die Jagd. Kosten werden teilweise finanziert durch Beruf gemacht hat und sich da auch mit Die Konflikte lägen nicht zwischen Wild den Verkauf des Wildpretes. der Jagd auseinandersetzt: Urs Chrétien, und Natur, sondern zwischen Wild und Die Jagdgesellschaft Liestal hat Geschäftsführer der Pro Natura Basel- Forstwirtschaft oder Landwirtschaft. Da im vergangenen Jagdjahr 15 Wildsäue land. «Die Jagd entwickelt sich bei uns sieht er eine Rolle für die Jäger. Darüber und 22 Rehwildtiere geschossen. Im gut», sagt er und meint, dass in unserem hinaus seien sie Nutzer des Waldes, die Gemeindegebiet Liestal wurden zudem dicht besiedelten Kanton das Jagen einer persönlichen Leidenschaft nachgin- elf Rehe überfahren und zwei von Hunden durchaus seine Berechtigung hat. Aber gen, wie andere auch. Nicht mehr, nicht gerissen. ihn stört das Selbstverständnis, ja die weniger.

Die Hütte der Jagdgesellschaft Chutzenchopf.

Unterwegs für Hege und Pflege.

LiMa September–Oktober 2012 – 17 – KĨĨĞŶĞƐƚĞůŝĞƌ ^ĂŵƐƚĂŐ͕ϴ͘^ĞƉƚĞŵďĞƌϭϬʹϭϲŚ  K$SpURXQG%HJUVVXQJ  tĞŝĞƌŵĂƚƚƐƚƌĂƐƐĞϴ͕>ŝĞƐƚĂů <ŝŶĚĞƌŐĂƌƚĞŶh'ͬ>ŽŐŽƉćĚŝĞ

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– 18 – LiMa September–Oktober 2012 JAGD Paradies für Jäger und Fischer

Begonnen hat alles mit einem Nach­ in der Region oder in Afrika unterwegs, diplomstudium in Betriebswirtschaft. wo er auch Jagden organisiert. Als Abschlussarbeit legte Beat Rudin einen Die Kundschaft im Hunters Paradise Business Plan für einen Jagd- und Fische­ kommt hauptsächlich aus der Region. reiladen vor. «Damit kannst Du gleich Gelegentlich von weiter her, denn im später als Passion bezeichnen, was einen Laden eröffnen», meinten seine Hunters Paradise findet man auch Artikel, nebst der persönlichen Faszination für Professoren. die es hierzulande sonst nicht gibt. sie mit Verantwortung verknüpft ist. Den Laden gibt es seit gut zwei Jahren; Für Laien am Schwierigsten zu ein Komplettangebot für Fischerei und Jagd Gut getarnt: Patrizia und Beat Rudin im verstehen ist das Töten eines Tieres. Aus mitten in Liestal. Der einzige dieser Art in Hunters Paradise. meinen Gesprächen entnehme ich, dass der Region. Viele Tausend Artikel sind hier das auch für manchen Jäger, manche zu finden. Fast alles hat Rudin selbst Jägerin nicht so einfach ist. Ihnen hilft ausprobiert. «Ein Laden von einem Praktiker der Gedanke, dass ein Tier im Wald, für Praktiker», sagt er. Seit 40 Jahren getötet durch den Schuss des Jägers, Fischer und seit bald 20 Jahren auf der in der Regel friedlicher stirbt, als die Jagd mit Flinte, Gewehr, Bogen und Pfeil, Tiere im Schlachthaus. Unschwer nachzu­vollziehen.

Das Rehkitz aufspüren, ­Schutzmassnahmen umsetzen Eintauchen in die Natur ­machen, die weit über die Schiessfertig- Zudem, und das ist wohl noch wichtiger, Jäger und Jägerinnen sind so verschie- keit hinausgeht. Das ist Eintauchen in tun Jäger das, wozu wir Stimmbürge- den, wie das Menschen sind. Nicht selten die Vielfältigkeit der Natur und des rinnen und Stimmbürger sie im Jagdge- stattliche Figuren mit einem starken Lernens, was Hege und Pflege heisst. setz verpflichten. Zwar muss niemand Selbstvertrauen in ihr jägerisches Tun. Für viele ist es das erste Mal, dass sie Jäger werden, aber wenn er oder sie es Die meisten sind zufällig zur Jagd sich mit der Natur eingehend beschäf­ ist, dann müssen sie Tiere schiessen, um gekommen. Zunächst müssen sie aber tigen und in ihrem Banne bleiben. den Bestand im Gleichgewicht zu halten. eine anspruchsvolle Jagdprüfung Sie wachsen hinein in etwas, was viele Der Nachwuchs muss gesichert sein,

Die Jagdhornbläser­ gruppe Reichenstein Schweisshundetraining auf der Windentaler Höhe. probt in der Chornschüre auf der Sichtern.

Akira ist bereits ausgebildete Schweiss­ hündin. LiMa September–Oktober 2012 – 19 – KREIS-GARAGE AG 2(%).342!33%s&Ä,,).3$/2& +524"Ä2'). KREISGARAGE BLUEWINCH  2EPARATURENUND3ERVICEFàRALLE-ARKEN

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– 20 – LiMa September–Oktober 2012 JAGD Jagdliches Brauchtum

In der Chornschüre auf der Sichtern trifft sich die Jagdhorngruppe Reichenstein. vertreiben Rehkitze aus den Feldern, Gesetzlich geregelter Auftrag 15 bis 20 Jäger und eine Jägerin. beheben Schwarzwildschäden in den Förster und Jäger sind die einzigen Geleitet werden sie von einem jungen Wiesen der Bauern, vertreiben Wild- Nutzer des Waldes, die einen gesetz- Musiker der Basler Sinfonietta. sauen aus Maisfeldern und finanzieren lichen geregelten Auftrag haben. Das Sie üben sich kreuz und quer durch einen Teil der Schäden, die dennoch mag erklären, weshalb einige einen die Jagdhornliteratur und treten gele- entstehen. Das sind unzählige Stunden, Auftritt pflegen, der andern in die Nase gentlich auf, an Hochzeiten, Geburts­ die sie aufwenden, die viel mit der Hege, sticht. Jäger ärgern sich über Biker, tagen, Schwingfesten. Jagdhorn spielen aber wenig mit der unmittelbaren Jagd die quer durch den Wald fahren und die kann man lernen, wie jedes andere tun haben. Wenn ein Tier auf der Strasse Tiere aufschrecken. Umgekehrt verste- ­Instrument. Auch die Kurse finden in von einem Auto angefahren wird, und hen Andere, die Ruhe und Entspannung der Chornschüre statt. das sind jährlich viele, dann steht mitten suchen nicht, weshalb Jäger mit ihrem in der Nacht ein Jäger auf, der mit 4x4 durch den Wald fahren dürfen. seinem Schweisshund auf Spurensuche Mit dem Gewehr über der Schulter sehen nach dem verletzten Tier geht, um es zu die auch bedrohlich aus und gelegentlich erlösen. fällt die Beschimpfung «Mörder». Das sind Konflikte, die es in Gesell- gleichzeitig die Schäden im Wald und Schweisshunde fallen nicht schaften gibt. Allgemein ist die Jagd im auf dem Feld möglichst klein bleiben. vom Himmel Kanton aber gut verankert, sagen alle, Dabei macht das eigentliche Jagen nur Aber Schweisshunde fallen nicht vom die ich frage. einen kleinen Teil ihrer Tätigkeit aus. Himmel. In vielen Stunden muss das Urs Amstutz, der heute als Direktor «Ich war die letzten zwei Wochen Tier lernen, einer Blutspur zu folgen, des Waldwirtschaftsverbandes viel im sechzig Stunden unterwegs, um Rehkitze ohne sich von andern Spuren und Büro sitzt, findet im Gang durch das in Wiesen aufzuspüren und die Bauern interessanten Gerüchen im Wald Revier einen Ausgleich. Ruhe, den darauf aufmerksam zu machen», sagt mir ­ablenken zu lassen. Das ist harte Arbeit Gedanken nachzuhängen. Er tut, was ein Jäger aus Seltisberg. Jäger kümmern für Hund und Herr. Die besondere viele andere auch tun – einfach mit sich um Schutzmassnahmen. Montieren Fertigkeit wird am Schluss geprüft. einem anderen Blick. entlang der Strassen die reflektierenden Längst nicht alle bekommen den Siegel Schilder, damit das Wild abgeschreckt «Schweisshund». Das alles ist auch wird und nicht über die Strasse springt, gemeinnützige Arbeit.

Persönliches

Mein Urgrossvater war ein leidenschaft- nungsbedürftig. Ich war gar einmal auf Was ich zusammengetragen und in einen licher Jäger. Unser Ferienhaus ist voll von einer Lerchenjagd. Schrecklich. Auch in der Text gelegt habe, ist notgedrungen mangel- Trophäen. Ein Wildsaukopf im Gang hat Klus war ich vor Jahren mit einem Jäger haft, denn Jagd und Jäger lassen sich gelegentlich beim Ballspiel etwas abbekom- unterwegs. Dennoch habe ich mich mit der nicht in ein paar Zeilen fassen. Es ist ein men. In der Familie, in der ich Au-pair in Jagd noch nie auseinandergesetzt. Da kam Fragment, das, was ich meine verstanden Frankreich war, stand im Winter jedes der Auftrag vom LiMa gerade richtig. zu haben. Nicht mehr – nicht weniger. Wochenende jagen auf dem Programm. Eintauchen in ein Thema, von dem ich weiss Zu essen gab es Enten, Fasanen, Reb­ und doch nichts weiss. So ging ich also auf hühner und dergleichen. Das war gewöh- Spurensuche, wie die Jäger nach dem Wild. Sabine Manz

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EINLADUNG

– 22 – LiMa September–Oktober 2012 Publireportage

Gutes Team: Jeannette Matter, Präsidentin der Wirtschaftskommission, Sonntägliche Morgenstimmung mit Turmwirtschaft. und Leo Ziegler, Hüttenwart. Zu entdecken: Liestals Eiffelturm

Wie der Eiffelturm in Paris thront er über Suppe mit Spatz Die Vielfalt der Turmgäste spiegelt Liestal. «Der Eiffelturm und der Aussichts- und Spass dabei sich im Veranstaltungsprogramm: Das turm Liestal haben eine Gemeinsamkeit. Acht Wirteteams wechseln sich ab in der «Rock uf em Turm» und die Jodler-Matinée Ihre Höhendifferenz zur Stadt ist die gleiche», Turmbeiz, jeden Sonntag und jeden Feiertag sind gleichermassen beliebt. hat Leo Ziegler herausgefunden. «Und wie in im Jahr, in Freiwilligenarbeit. Würste und Mit den Öffnungzeiten ist es einfach: Paris kommen mehr Auswärtige hier hinauf Käse haben sie immer im Angebot, dazu Flattert die Fahne auf dem Turm, ist die Beiz als Einheimische», ergänzt er und schmunzelt. meistens Suppe mit Spatz, abwechslungs­ offen. br Ziegler ist «Hüttenwart» der Turmwirt- weise auch Raclette, Spaghetti, Grill­- schaft. Er und die Präsidentin der Wirtegrup- spezia­litäten oder Gulaschsuppe aus der Turmwirtschaft, offen jeden Sonn- pen, Jeannette Matter, werben dafür, dass Kanone. Dass sie den Plausch haben an und Feiertag von noch mehr Leute das Bijou vor ihrer Haustüre ihrer Aufgabe, merkt an ihnen an. Den 07.15–18.00 Uhr. Turm offen von entdecken. «Bei klarem Wetter bietet der Gästen auch. 06.00–20.00 Uhr. Turm eine spektakuläre Sicht bis zu Eiger, An einem sonnigen Sonntag Morgen Aktuelles und Menus unter www.aussichtsturm- Mönch und Jungfrau», schwärmt Jeannette ist hier schon viel los. Velofahrer kommen liestal.ch. Matter und kündigt auf nächsten Frühling angeschnauft, Wanderer mit Hunden treffen Turm und Wirtschaft eine neue Panoramatafel an. Die schmucke sich, Jäger und Vogelbeobachter sind sind Eigentum von Liestal Blockhütte neben dem Turm ist zu jeder Stammgäste. Einige haben den einstündigen Tourismus VVL. Jahreszeit ein lauschiger Ort zum Einkehren. Weg von Liestal unter die Füsse genommen, Mitten im lichten Wald steht sie, grosszügig andere ihr Auto auf halben Weg bei der umgeben von Tischen, Bänken, Grillstellen Windentaler Höhe parkiert. Eine Frau und und Spielgeräten. Klöpfer, Bier und Nussgipfel ihre Mutter sind zum Morgenkaffee bis hoch

holen sich die Gäste am Fenster mit den zum Turm gefahren. In der heimeligen Stube Von ganz oben bietet rot-weiss karierten Vorhängen. Drinnen in scherzen die ersten Gäste schon jetzt über sich eine phantasti­sche der heimeligen Stube werden sie bedient. die Tische hinweg. Alpensicht.

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LiMa September–Oktober 2012 – 23 – In London legten die beiden ihren nächsten Stopp ein. «Wir arbeiteten in Max, der Träumer einer Schirmfabrik, und es war todlang- weilig.» Deshalb begannen sie, Wetten und Humorist abzuschliessen. Wer weniger Schirme produzierte, der musste ein Bier spen­ Tellerwäscher, Schirmmacher, Kabarettist, PR-Spezialist, Schauspieler, dieren. Das gefiel dem Chef gar nicht. ­Karikaturist, Texter und Maler – das alles war oder ist der Liestaler «Er sagte, wir würden zuviel arbeiten. Max Braun. Fast täglich sitzt der 79-jährige Tausendsassa und Erfinder Die Gewerkschaft verbiete das.» Doch der «Stedtli-Chöpf» in «seinem» Strandkorb vor der Raiffeisenbank und dafür fanden die Schweizer eine Lösung: träumt vor sich hin. Oder er hört sich die Sorgen der Mitmenschen Sie beschlossen, am Ende des Tages an. Seine Devise heisst, das Leben mit Humor und viel Lächeln zu die höhere Produktionsmenge auf die gesamte Belegschaft aufzuteilen. bewältigen. So waren alle zufrieden.

Text: Rolf Zenklusen; Bild: Guido Schärli «Es hat gleich gefunkt» Am Piccadilly Circus kaufte Max eines Täglich hat der Tellerwäscher die Abenteuerreisen. 1956, als 23- Jähriger, guten Tages eine Illustrierte aus der ­Hotel­gäste mit neuen, lustigen Figuren hielt ihn nichts mehr im Basler Quartier Schweiz. Darin entdeckte er das Inserat über­rascht. Er nahm einen Rechen und St. Johann, wo er aufgewachsen war. einer 26-jährigen Frau, die eine Bekannt- machte Zeichnungen in den Sandstrand. Ausgerüstet mit einer Gitarre, zog er los. schaft suchte. Er schickte ihr einen Der Tellerwäscher im dänischen Strand- «Ich wollte etwas sehen von der Welt.» achtseitigen Brief. Anny Gradolf aus hotel war der Liestaler Max Braun. Begleitet hat ihn sein Freund Peter, Vater Chur fand daran so viel Gefallen, Das Hotel, umkreist von kreischenden des berühmten Velorennfahrers Tony dass sie kurzerhand nach London flog, Möwen, war die erste Station seiner Rominger. um den Kerl zu prüfen. «Es hat gleich

– 24 – LiMa September–Oktober 2012 STEDTLI-KOPF In diesem Studio, umgeben von 1001 gesammelten Objekten, zeichnet Max seine Stedtli-Chöpf.

gefunkt», schwärmt Max vom ersten zusammengefasst in zwölf Büchern, Rendez-vous. Im Juli 2012 feierte das die jeweils im Juni Vernissage feiern. Paar, das drei eigene Kinder und einen Seine stetige Suche nach dem Profil der Pflegesohn aufgezogen hat, seinen Mitmenschen habe zu diesen Karika- 55. Hochzeitstag. turen geführt, erzählt er. Die Köpfe Vor der Heirat ist Max damals aber entdeckt er auf den täglichen Spazier- noch eine Station weiter gewandert. gängen durch Liestal. Dabei begegnet «Um nach Kanada einreisen zu können, er Pöstlern, Wirten und Marronifrauen habe ich mich als Bauer ausgegeben.» ebenso wie Regierungsräten und Bank­ Arbeit fand er erneut in einem Hotel direktoren. – als Mädchen für alles. Doch bald zog Musterung kurz auf die Zehenspitzen In Liestal gilt es als Ehre, in den es ihn – vor allem wegen Anny – nach stellte, sei er auf 1,50 gekommen, erlauchten Kreis der «Stedtli-Chöpf» Hause. Von Québec reiste Max per wodurch er überhaupt diensttauglich aufgenommen zu werden. Nur einer der Frachtschiff nach Marseille. «Das Geld wurde. Während Max das erzählt, huscht Karikierten hatte Mühe damit: Ein reichte gerade noch für die Zugfahrt ein Lächeln über sein Gesicht. Wie das Gärtnermeister wollte Braun verklagen, nach Basel», erzählt der 79-Jährige in ­meiste im Leben nimmt er die Tatsache, weil er seinen Kopf in einem Schaufen- seinem Atelier an der Allmendstrasse. dass er nicht ganz so gross geraten ist, ster ausstellte. Braun nahm es mit Ein paar übergrosser Nuggis, ein mit Humor – ja, er reisst sogar selber Humor und entfernte das Bild. An Stück Berliner Mauer, unzählige Bücher, Witze darüber. Legendär sind seine weiteren Ideen für «Stedtli-Chöpf» Bilder und Fotos, Fasnachtslarven, Auftritte, bei denen er mit witzigen mangelt es nicht: «Liestal hat 13’000 Baseballmützen, Schlüssel und anderer Sprüchen um einen Schemel bat, um Einwohner, das gibt viel Arbeit.» Krimskrams – gefühlte 1‘000 skurrile über das Rednerpult hinaus schauen zu Obwohl – Arbeit suche er nicht unbe- Dinge hängen im kleinen, überfüllten können. «Mit Charme und viel Lächeln dingt, er wolle etwas kürzer treten. Raum, in dem der kleine, zwirblige kommt man viel besser durchs Leben», Max Braun ist und war weit mehr Mann seine «Stedtli-Chöpf» zeichnet. betont Max immer wieder. als Karikaturist. Er malte Fasnachts­ larven und Bilder, gestaltete Plaketten Auf die Zehenspitzen gestellt «Zu den Rampassen und war als Texter, Schauspieler, Es gibt Leute, die sagen, Max Braun gehe ich nie» ­Regisseur und Bühnenbildner für das messe nur 1,49. Nur weil er sich bei der Übrigens ist es purer Zufall, dass Rotstab-Cabaret tätig. Gemeinsam mit Braun in Liestal landete und strandete. Lux Dieterle als «seine Frau» hat Braun 1972 hat die Familie ein Haus gesucht. der Vorfasnachtsveranstaltung jahrelang Stadtoriginal – oder Pfarrer? Ein Makler schlug ein Objekt im Stedtli den humoristischen Stempel aufge- Ein Stadtoriginal möchte Max Braun keines- vor. «Zu diesen Rampassen gehe ich drückt. 2007 erklärte er, nach 25 Jahren wegs sein: «Ich bin nichts Spezielles.» Viele nie», war Brauns Antwort. Doch er liess sei genug: «Ich möchte abtreten, bevor Liestalerinnen und Liestaler sehen das aber sich überreden, das Haus wenigstens das Publikum mich dazu auffordert.» anders. Denn wer wünscht sich schon, als anzuschauen. Und ist bis heute dort Spatz wiedergeboren zu werden? Und wer geblieben. Im Gegensatz zu Basel sei Träumen im Strandkorb schreibt in sein Testament, sein letzter Wille Liestal ein Dorf, wo man sich noch Noch lange nicht verabschieden möchte sei ein Vogelhaus, in dem er mit anderen kenne und grüsse, sagt der vierfache sich Max Braun vom «Strandkorb», Spatzen Partys feiern möchte und dafür Grossvater, der bis zu seiner Pensionie- ­«seinem Bänkli» vor der Raffeisenbank. täglich neues Futter brauche? Das ist Max rung als PR-Spezialist arbeitete. Wenn er wie fast jeden Tag dort sitzt, Braun, wie er leibt und lebt. In seinem Strand- träumt er von längst vergangenen Zeiten, korb wurde der Tausendsassa auch schon Täglicher Spaziergang durch von den Möwen oder vom rauschenden gefragt, ob er Pfarrer sei. Weil er doch so Liestal Meer beim dänischen Strandhotel. Und gut zuhören könne. Und etliche Ratschläge 700 «Stedtli-Chöpf» hat Max Braun von den Figuren, die er 1956 mit dem auf Lager habe, wie man das Leben meistert. seit 1999 gezeichnet. Jede Woche einen, Rechen in den Sand gezeichnet hat. In Liestal ist man sich einig: Ein Unikum ist Max Braun auf jeden Fall. LiMa September–Oktober 2012 – 25 – Antonio Sahin Roman Kaiser Versicherungsberater Versicherungsberater Direktwahl 061 927 22 37 Direktwahl 061 927 22 42

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– 26 – LiMa September–Oktober 2012 .kmu.li

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Outfits am Sponsorenlauf für die neue Weihnachts- beleuchtung

Ein voller Erfolg! und vollumfänglich zu Gunsten der neuen schäften vorfinden. Der Kuchen in Liestal Weihnachtsbeleuchtung aufgetreten. wird grösser, die Parkplätze werden mehr, Mit dem Sponsorenlauf hatte das ereignis- Ein grosses Dankeschön an alle, welche das Stedtli wird Flaniermeile und wenn volle Wochenende zu Gunsten der neuen zum guten Gelingen beigetragen haben! ein attraktiver Angebotsmix vorhanden ist, Weihnachtsbeleuchtung im Stedtli begon- werden schlussendlich alle profitieren. nen. Liestaler KMU-Betriebe schickten Anstelle eines Eintrittes wurden kleine Darum: Quartierplan Ziegelhof – JA! Mitarbeiter auf einen viertelstündigen LED-Taschenlampen verkauft. Der Erlös in Rundlauf in der Altstadt. Dabei waren fünfstelliger Höhe kommt vollumfänglich 'ENIALn:ENTRALn,IESTAL originelle Outfits im Stile des Betriebes der Weihnachtsbeleuchtung zu Gute und ist gefragt. Etwa 30 KMU-Firmen haben ein weiterer Meilenstein in dieser populären mitgemacht und mit Verkleidungen, Aktion. Weiterhin kann die Weihnachtsbe- Willkommen bei KMU Liestal Utensilien und Geschenken versehen, leuchtung durch den Kauf der roten Lämpli die gesponserten Runden absolviert. «Jedes Lämpli zellt!» und durch die Die Stimmung und der Goodwill gegenüber Buchung eines «eigenen» Sterns unter- dieser Aktion waren grandios und viele stützt werden. Entdecken Sie «den Stern, KMU-Detaillisten und Gewerbetreibende der Deinen Namen trägt» auf der Home haben damit bekundet, dass ihnen die Page www.kmu.li Weihnachtsbeleuchtung ein wichtiges Anliegen ist. #OOPINDEN:IEGELHOF Das Thema wird zurzeit in Liestal engagiert Dank an alle Beteiligten diskutiert und der Vorstand von KMU Liestal Die Benefizkonzerte vom Samstag und respektiert jeden Detaillisten, welcher Sonntag des letzten Ferienwochenendes vor den nahen «Power-Blocks» Respekt sind bei schönstem Wetter mit hervor- hat. Aber gerade diese Nähe kann auch ragenden Auftritten eine Chance sein: 350 Parkplätze im neuen von verschiedensten Manor und über 210 Parkplätze im geplan- Musik- und Tanz- ten Coop Ziegelhof werden dazu führen, formationen auf dem dass auswärtige Kunden und Kundinnen das Zeughausplatz über Stedtli-Einkaufszentrum nicht mehr meiden die Bühne gegangen. und umfahren, sondern nach Liestal Um die 120 Beteiligte kommen, weil sie ein einmaliges Angebot sind da kostenlos an kleinen und grossen Detailhandelsge-

Gesucht: Neue Marktteilnehmer für den Liestaler Weihnachtsmarkt vom 14. bis 16. Dezember 2012 Haben Sie Interesse am schönsten Baselbieter Weihnachtsmarkt Ihre Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen? KMU Liestal, Organisator des Weihnachtsmarktes, sucht immer wieder neue kreative und innovative Marktteilnehmer, mit dem Ziel, für die Marktbesucher einen möglichst interessanten Angebots-Mix zu erreichen (bitte keine gastronomischen Angebote). Interessierte können sich bis am 16. September 2012 unter [email protected] melden. Weitere Angaben auf unserer HomePage www.kmu.li unter «Aktuelles & Anlässe» LiMa Juli–August 2012 – 27 – ARGUMENTE

In dieser Rubrik äussern sich die Liestaler Einwohnerratsfraktionen CVP/EVP/GLP, FDP zu einem aktuellen Thema. Grüne, SP und

Ziegelhof-Projekt: Was bedeutet es für Liestal? Am 23. September stimmt Liestal über den «Quartierplan Ziegelhof» ab. Die geplante Überbauung mit Coop als Ankermieterin und als Bindeglied zu den Innenstadtgeschäften gibt bei Befürwortern und Gegnern zu reden. Die Einwohnerratsfra­ktionen bilden ihre Meinung ab.

Rolf Gutzwiller, Thomas Eugster, Verena Wunderlin Fraktion FDP Fraktion CVP/EVP/GLP

Für ein beherztes JA! zum Ziegelhofprojekt Schreckgespenst Veränderung Das Ziegelhofprojekt wurde sorgfältig und unter Einbezug der Bevölke- Darf das brach liegende Ziegelhofgebäude verändert werden? Das rung geplant und bietet all diese Vorteile: Eine Tiefgarage mit genügend vor­liegende Projekt ist in seiner Architektur eigenwillig und imposant. Parkplätzen, einen grossen Coop und direkt nebenan das Stedtli mit Der seit Langem nicht genutzte Gebäudekomplex wird soweit möglich seinen Restaurants und Geschäften. Speziell Familien schätzen es sehr, eingebunden. So kann das Bestehende modernisiert und sinnvoll genutzt wenn der Wochenendeinkauf bequem mit dem Auto erledigt werden werden. Mit dem attraktiven Grossverteiler werden zusätzliche Kunden kann. So bleibt denn auch noch etwas Zeit, um in einem Café einzukeh- nach Liestal kommen, die auch den innovativen KMU‘s in der Altstadt ren oder in Boutiquen einzukaufen. Mit dem Coop im Ziegelhof werden von Nutzen sein werden. Veränderung darf in Liestal nicht zum Schreck- die Kunden endlich wieder zurück nach Liestal geholt. Das ist die Basis, gespenst werden. Deshalb geben wir diesem Bauvorhaben und der damit der Detailhandel in Liestal überleben kann. Und es ist das gute Zukunft von Liestal als Einkaufsstandort eine Chance und stimmen dem Recht der Liestaler Bevölkerung, dass sie für ihre Einkäufe nicht in die Quartierplan Ziegelhof zu. Mit den Worten von Dante: Der eine wartet, umliegenden Gemeinden fahren muss! dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt.

Regula Nebiker, Jürg Holinger, Fraktion SP Fraktion Grüne

Marktflecken am Leben erhalten Verpasste Chance Liestal wurde als Marktflecken gegründet. Eine Stadt dient den wech- Das Ziegelhofgebiet ist von seiner Lage her ein wertvolles Areal, selnden wirtschaftlichen Bedürfnissen ihrer Bewohner. Dies prägt das welches auf Grund einer sorgfältigen Planung überbaut werden soll. Stadtbild. Das Ziegelhofareal ist selbst ein sprechendes Beispiel dafür. Beim jetzt vorliegenden Projekt verhindert die übertriebene Fixierung auf Heute bietet es die Chance, dicht neben der Altstadt grössere Einkaufs- ein bestehendes Industriegebäude eine ausgewogene Gestaltung und flächen mit Parkplätzen und sogar Wohnraum zu bauen, ohne dass die damit eine Rücksichtnahme auf die Strukturen an der Lindenstrasse. Altstadt ihren Charme verliert. Das bringt Arbeitsplätze und Leute ins Im vom Einwohnerrat erst vor wenigen Jahren genehmigten Teilzonen- Zentrum. Aus den Gesprächen mit den Ladeninhabern weiss ich, wie plan Zentrum wurde das Industriegebäude nicht als erhaltenswert be- schwer es ist, in Liestal einen Laden zu führen. Ich habe Verständnis für zeichnet. Sowohl im Einwohnerrat als auch im Kontakt mit den Inves­ die Argumente der Gegner, teile ihre Meinung aber nicht. Ich möchte toren haben sich die Grünen Liestal für eine Umgestaltung des ­Projek- den Marktflecken Liestal am Leben erhalten. Einkaufszentren beleben tes eingesetzt. Leider wurde auf diesen Vermittlungsversuch nicht eine Stadt, sie gehören nicht auf die grüne Wiese. eingetreten. Das Projekt in der heutigen Form lehnen wir deshalb ab.

– 28 – LiMa September–Oktober 2012 LiMa TV ist auf Sendung

Jetzt auf Sendung: Wer wird neuer Stadtrat, Jetzt auf Sendung: neue Stadträtin?

Das Politgespräch zum Ziegelhof-Projekt. Die LiMa TV hat der Kandidatin und den Kandidaten Gegner Martin Kluge und Anna-Katharina Grieder Fragen gestellt. Regula Nebiker, Werner Fischer diskutieren mit den Befürwortern Ruedi Rie- und Domenic Schneider machten mit und stellten sen, ehemals Stadtrat, und Andreas Zbinden, sich vor die Kamera. Schauen Sie sich an, wie ­Präsident KMU Liestal. Jürg Gohl, Chefredaktor sich die drei die Zukunft von Liestal vorstellen und der Volksstimme, moderiert. was sie zu aktuellen politischen Themen meinen. LiMa TV hat sie auch gefragt, was sich im Stadt- Auf Gemeinde TV und unter www.limatv.ch rat verändert, wenn sie dort Mitglied werden.

Auf Gemeinde TV und unter www.limatv.ch

Im Juli haben wir das LiMa TV ange- • Aus dem Liestaler Gitterlibad: Die Gratulieren Sie Ihren Liebsten im kündigt. Seitdem ist eine produktive Zeit schönsen Ferienerlebnisse Fernsehen! vergangen. Wir haben in Liestal viele Senden Sie uns mindestens zwei Auf Gemeinde TV und www.limatv.ch Bilder und Stimmen eingefangen und Wochen vor der Publikation ein Sendungen produziert. Bereits jetzt oder E-Mail mit Foto, Text und Sendedatum: bald im Fernsehen: [email protected] • LiMa Politik: Diskussion zum Das LiMa TV schenkt Ihnen Ziegelhof-Projekt Sendezeit • LiMa Politik: 7 Fragen an die Stellen Sie Ihren Verein im Fernsehen Stadtratskandidaten vor! • LiMa Thema: Unterwegs mit der «Was macht Ihr Verein?» «Wer darf bei Müllsammeltruppe Ihnen Mitglied werden?» Alle Vereine LiMa TV ist eine Gemeinschafts­ • LiMa Thema: Ein Spaziergang auf aus dem LiMa-Verteilgebiet dürfen sich produktion des LiMa mit dem Gemein- dem Chirsiweg Nuglar-St. Pantaleon. kostenlos im Gemeinde TV darstellen. de TV. Das Gemeinde TV wird von der Reinacher Agentur für digitale Kommu- • LiMa Thema: Hinter den Kulissen Bitte melden Sie sich bei limatv@ nikation, Fadeout GmbH, produziert. des Liestal Air gemeindetv.ch. Dieses ist auf dem Kabelfernsehen der • LiMa Thema: Ein Spaziergang auf Sprechen Sie über Ihre Veranstaltung! EBL, der EBM und InterGGA zu sehen. dem neuen Chirsiweg Nuglar-St. In der «Pinnwand» können Sie dem Alle Sendungen aus Liestal sind somit • LiMa History: Der Schlangen­ Publikum persönlich von Ihrem bevor­ in grossen Teilen des Kantons Baselland brunnen stehenden Anlass erzählen. Melden Sie zu sehen. • LiMa History: Der Gestadeck- sich an unter [email protected] platz, Liebeszauber und andere Die Sendungen können auch auf Geschichten www.limatv.ch geschaut werden.

LiMa September–Oktober 2012 – 29 – /Śƌ/ŵŵŽďŝůŝĞŶƚĞĂŵZĞŐŝŽŶ>ŝĞƐƚĂů -DKU sĞƌŬĂƵĨ 1RUGZLQJV  sĞƌŵŝĞƚƵŶŐ 0RGH 1LOH *HVFKHQNH XQG$FFHVVRLUHV ^ĐŚćƚnjƵŶŐ  ZZZQRUGZLQJVFK   dĞů͘ϬϲϭϵϮϳϵϮϬϬ 'ƌćƵďĞƌŶƐƚƌĂƐƐĞϭϮĂ͕ϰϰϭϬ>ŝĞƐƚĂů )UHXGHDP6FK|QHQ ƌƵŶŽdƐĐŚƵŵŝ :ƺƌŐtĂŐŶĞƌ ǁǁǁ͘ŐƌŝďŝƚŚĞƵƌŝůůĂƚ͘ĐŚ  %XUJVWUDVVH/LHVWDO 'L'RKK )U6DK

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– 30 – LiMa September–Oktober 2012 GESCHICHTE(N)

Eine üble Geschichte

Von Franz Kaufmann

Vor nicht allzulanger Zeit wurde in diesem Keller Wein gelagert um die Gäste im Rathaus zu bewirten und wohl auch für den Eigenbedarf. Ende Jahr 1948 wurde bei einem Weinbauern aus der Gegend Wein bestellt um die Fässer zu füllen. Der betreffende Weinbauer wollte 2 Tage vor der Lieferung die Fässer ­begutachten um sicher zu sein, ob diese sauber und dicht seien. Der Stadtpolizist hat aber dem Wein­bauern den Zutritt zum Keller verwehrt und ihm versichert, die Fässer seien vom zuständigen Küfer in Ordnung gebracht worden. Am vereinbarten Tag wurde der Wein geliefert. Die Lieferung ­umfasste 720 Liter Rotwein. Es konnten aber nur 600 Liter eingefüllt werden. Ein Fass muss also nicht vollständig leer gewesen sein.

Prompt hat der Gemeinderat in den folgenden Tagen den Wein beanstandet und liess vom Kantons- chemiker einen Untersuchungsbericht erstellen. Der Befund war eindeutig. In besagtem Fass war der Wein mit 10% Wasser verdünnt. Der Gemeinderat machte den Vorschlag, vom Unglücksfass 250 Liter Wein zu ent­nehmen und 250 Liter guten Rotwein (womöglich Dole!) zuzusetzen, damit der gewünschte Alkohol­gehalt wieder erreicht würde. Der Weinbauer musste sich an den Kosten beteiligen und zudem 250 Liter Wein zurücknehmen, obwohl er keine Schuld an der üblen Geschichte hatte.

Offen bleibt, ob das Unglück auf die Nachlässigkeit des Küfers zurückzuführen war, oder ob das ­zuständige Personal im Rathaus dem Winzer bewusst eins auswischen wollte. Der Weinbauer (mein Grossvater) war ja in den frühen dreissiger Jahren von Buus nach Liestal «emigriert» und somit ein «fremder Fötzel», dem man mit einer gewissen Reserviertheit begegnete.

LiMa September–Oktober 2012 – 31 – &)"$'** %#(($'**#$#)&* 03

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KOLUMNE Verschüchterte Rehe und verliebte Hirsche

Ich war 13. Da legte Endlich fiel mir ein, dass ich bei einem Mir ist heute vieles klar. Teenies? ein Schulkamerad Wettbewerb zum Thema Jagd mitgemacht Oft verschüchterte Wildschweinchen und wortlos ein Rehgeweih hatte. Wirklich der Hirsch in Sachen Jagd Häschen auf der Jagd nach etwas Selbst­ auf mein Schulpult. war ich nicht. Vielleicht war es hilfreich bewusstsein. Ich? Weiss endlich, dass Er drehte sich um und gewesen, dass ich während einer geschwänz- ich in Ordnung bin. Ach was. Ich weiss ging. ten Lateinstunde mehrere Dutzend Wettbe- lediglich, dass es in Ordnung ist, an sich werbskarten ausgefüllt hatte. Unheimlich zu zweifeln. Nicht ich, sondern meine Regula Wenger, Da lag es, das Geweih, freute ich mich nun über das Geweih, wirklich Zweifel sind erwachsen geworden. Journalistin und Autorin, Basel und sagte mir nichts. unheimlich, die verächtliche Übergabe des- [email protected] Dem Jungen nach­ selben kratzte indes arg an meinem Selbst­ Mein aktueller Zweifel übrigens: Macht der laufen und ihn fragen, bewusstsein, das eh nicht viel grösser war letzte Satz da oben wirklich Sinn? was das sollte? Oh Gott nein. Nahezu alle als jenes eines verirrten Schrotkügelchens. Jungs meiner Klasse hatten damals eine schwere Zeit zu durchleiden, die sie nur Viele Jahre später traf ich den Schulkameraden unter Zuhilfenahme übelster Schimpfnamen wieder. Er hatte ein Bier vor sich, machte mit für uns Mädels überstehen konnten. seinen Händen eine ausladende Bewegung und meinte, dass er in der Schulzeit mal «sooo» verliebt in mich gewesen sei.

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LiMa September–Oktober 2012 – 33 – BIER

Die Region lechzt nach Bier von hier

Viele Bierfreunde trauern der Brauerei Ziegelhof nach. Neue Brauereien schiessen deshalb wie Pilze aus dem Boden: Marken wie Schwarzbuebe-Bier, Farnsburger oder Baselbieter Bier sorgen für eine neue Vielfalt auf dem regionalen Getränkemarkt.

Text: Rolf Zenklusen; Bilder: Heiner Grieder

156 Jahre lang wurde im Ziegelhof zu Stocker, seit 1963 Bierbrauer bei Feld- Liestal «das goldene Bier» gebraut. schlösschen, erinnert sich gut, wie er mit Die Marke war für viele Baselbieter und Ross und Wagen im Oberbaselbiet und Schwarzbuben ein Stück Heimat. Bis im Schwarzbubenland Beizen beliefert Ende September 2006 die Brautradition hat. «Mit einem Wagen transportierten in Liestal ein jähes Ende gefunden hat. wir drei Tonnen Bier», schwelgt Stocker «In der damaligen Konstellation war die in alten Erinnerungen. Brauerei in Liestal nicht überlebens­ Nur noch in Rheinfelden wird das fähig», erklärt Hans-Ulrich Leupin, der Bier heute noch mit Ross und Wagen letzte Verwaltungsratspräsident der transportiert. Auch sonst haben sich die Brauerei Ziegelhof AG. Sie verkaufte Zeiten für Biertrinker schwer geändert. ihre Marke an die Eichhof Getränke AG Nicht nur Ziegelhof, auch andere in Luzern, wo das Ziegelhof-Bier seither Traditionsmarken wie etwa Warteck aus hergestellt wird. Wie lange noch, hängt Basel oder Salmenbräu aus Rheinfelden von den Luzernern ab. Oder von ihrem sind von Grosskonzernen geschluckt Mutterhaus, dem Heineken-Konzern. worden oder ganz verschwunden. Eine starke Konkurrenz für Ziegel- hof war immer Feldschlösschen aus Martin Klotz, Sozialarbeiter, Fotograf, Rheinfelden. Der 65-jährige Viktor heute Bierbrauer und Beizer.

– 34 – LiMa September–Oktober 2012

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– 36 – LiMa September–Oktober 2012 TATTOOS zVg Feldschlösschen Getränke AG Getränke zVg Feldschlösschen

Der Region fehlt ein gutes Bier Genau hier wittern viele Kleinbrauer ihre Chance. Seit der Schliessung von Ziegelhof fehle der Region ein gutes Bier, sagte sich auch Martin Klotz. Als er erfahren hat, die Gemeinde Nuglar-St. Pantaleon beziehe ihr Wasser nicht mehr aus der Ergolz, sondern aus einer eigenen, hervorragenden Quelle, war sein Entscheid gefallen. Klotz, früher Sozialarbeiter und Fotograf, wurde Bierbrauer. Seit fünf Jahren stellt zVg er in der Alten Brennerei in Nuglar das «Schwarzbuebe-Bier» her. Echte ­Flaschengärung in fünf Deziliter ­Retro-Bügelflaschen, von Hand gerührt. Ein Bier wie anno dazumal.

Ein Apérogetränk, fast wie Wein «Für mich ist Bier viel mehr als ein Durstlöscher. Hinter dem Bier steckt eine Kultur, ich behandle es fast wie Wein», erklärt Klotz, der auch eine Schaubrauerei plant. Der gebürtige Basler braut kräftige Biere, die sich weniger für den Massenkonsum und eher als Apérogetränk eignen. Pro Jahr produziert Martin Klotz 70 Hektoliter, vor allem für das eigene Slowfood- Restaurant Alte Brennerei in Nuglar. In den nächsten Jahren will er die Produktion auf 140 Hektoliter steigern. In der Schweiz gibt es offiziell «Mit einem Wagen transportierten wir Neue Abnehmer seines Flaschenbieres 473 Brauereien, die mehr als 400 Liter drei Tonnen Bier ins Oberbaselbiet.» werde er in Restaurants und bei kulturel- Bier pro Jahr herstellen und damit Viktor Stocker. len Veranstaltungen finden, sagt Klotz. verpflichtet sind, die Biersteuer zu Umschütten des Sudes in die Läuterpfanne: Dabei ist er nicht der einzige Bier- berappen. Im Baselbiet und im Schwarz- Martin Klotz am Brauen. brauer im Dorf. Auch die Genossen- bubenland erfüllen total 18 Brauereien schafts Brauerei Herrenberg produziert diese Bedingungen (siehe Liste S. 41). schon länger Bier und will im Herbst eine neue Braustube im früheren Milch- «Farnsburger Bier» lebt hüsli eröffnen. «Nuglar hat eine sehr wieder auf hohe Brauereidichte», lacht Martin Und künftig sind weitere geplant: Klotz. Ziemlich gross einsteigen will die Auch anderswo schiessen neue ­Brauerei Farnsburg. Auf dem Areal des Braustuben wie Pilze aus dem Boden. Tonwerks Lausen soll die Bierproduk­

LiMa September–Oktober 2012 – 37 – BIER

tion im Herbst 2013 beginnen; die Genug Potenzial für Viel erhofft sich Wetzel von der Brauanlage ist bereits bestellt. Damit Kleinbrauereien Zusammenarbeit mit der Mineralquelle erlebt die Marke ihre Wiederauferste- Wetzel, der früher das «Ammeler Eptingen AG in den Bereichen Vertrieb hung: Bereits zwischen 1896 und 1907 Gugger-Bier» gebraut hat, möchte nach und Logistik. Das «Farnsburger Bier» war in Gelterkinden «Farnsburger Bier» der Schliessung der Brauerei Ziegelhof werde zusammen mit Eptinger auftreten. gebraut worden. das Baselbieter Biervakuum wieder «Bier und Mineralwasser sind zwei Der Kapitalbedarf der Brauerei liegt füllen. «Wir haben den regionalen wichtige komplementäre Produkte auf bei insgesamt drei Millionen Franken, Biermarkt vertieft analysiert und sind dem umkämpften Getränkemarkt», Anfang Mai 2012 stand bereits ein zum Schluss gekommen, dass es in der erklärt der Linienpilot, der das Bier­ Aktienkapital von 1,2 Millionen bereit. Nordwestschweiz genügend Potenzial projekt gemeinsam mit dem Vermögens- «Die Brauerei Farnsburg AG plant einen gibt für mindestens drei bis vier Klein- verwalter Roger Holzer aufbaut. Im Ausstoss von 5’000 Hektoliter pro Jahr», brauereien», erklärt Wetzel. Neben der Verwaltungsrat sitzt auch Ewald Wetzel, erklärt Verwaltungsratspräsident Reto Brauerei soll im Tonwerk Lausen «eine der frühere technische Leiter der Braue- Wetzel. Damit wäre die Produktion etwa in der Nordwestschweiz einmalige rei Feldschlösschen. gleich hoch wie bei den Basler Braue- Brasserie» mit Sudwerk und 100 Sitz- reien «Unser Bier» und «Ueli Bier». plätzen entstehen. Ein Schluck Heimat Im letzten Herbst – praktisch gleichzeitig mit der Brauerei Farnsburg – haben die jungen Lausner Michael Hägler und Niklaus Niederhauser ebenfalls eine neue Bierproduktion von jährlich 2’500 Hektolitern angekündigt. «Baselbieter Bier» wird ihr Gerstensaft heissen, gebraut wird er ab September 2012. Der «Schluck Heimet» soll in traditio- nelle Bügelflaschen abgefüllt, aber auch in Fässern erhältlich sein. «Die neue regionale Brauerei will mehr als nur Bier verkaufen. Baselbieter Bier möchte dem Konsumenten das Baselbiet näher bringen und ihm ein Stück Heimat

Mit diesem Bild verbindet der Fotograf Heiner Grieder eine nette Anekdote. Er hat die Auf- nahme in den Achtziger Jahren bei der Brauerei

Ziegelhof in Liestal gemacht. Vor dem Foto­

grafieren nahmen er und ein Mitarbeiter sich viel Zeit, den ganzen Raum abzuspritzen und ihn in einen blitzblanken Zustand zu versetzen. Als der Fotograf anschliessend das Bild dem ehemaligen Ziegelhof-Besitzer Dr. Gürtler ­vorlegte, meinte dieser: «Das ist nicht bei uns!»

– 38 – LiMa September–Oktober 2012 TATTOOS

vermitteln», sagen die Initianten. Bis jetzt scheint ihr Konzept aufzu­ gehen: Zur Gründungsversammlung vom 8. Juni haben sich mehr als 200 der insgesamt 500 Aktionäre eingefunden.

Mit dem angestrebten Ausstoss von 5’000 Hektolitern könnte die Brauerei Farnsburg rund 1,8 Prozent des Bier- marktes der Nordwestschweiz abdecken, beim «Baselbieter Bier» wären es knapp ein Prozent. Damit sind beide weit entfernt von den 15 Prozent Markt- anteil, welche die Brauerei Ziegelhof vor ihrer Schliessung verzeichnete.

Rückläufiger Bierkonsum zVg Heineken Und trotzdem werden es die neuen Brauereien – vor allem die grösseren unter ihnen – nicht leicht haben. Bruno Gruber, Geschäftsführer von Gastro Baselland, erklärte am 10. Juni in der «Basler Zeitung», mehr als die Hälfte der Baselbieter Wirte seien an laufende Verträge mit Brauereien gebunden. Ein anderer Anbieter hätte nur dann eine Chance, wenn entweder der Vertrag ausläuft oder der Wirt wechselt. «Von den neuen Brauereien werden sich die wenigsten durchsetzen», erklärt auch Hans-Ulrich Leupin. Er verweist zVg Heineken Switzerland zVg Heineken

(Oben) Im Tonwerk Lausen entsteht 2013 neben der Brauerei Farnsburg auch eine Brasserie mit Sudwerk. Reto Wetzel ist Verwaltungsrats­präsident.

Aus dem Archiv: Kalenderbild aus den Achtziger Jahren, unten der Zeughausplatz – laut einem Experten stammt das Bild aus der Zeit um die vorletzte Jahrhundertwende.

LiMa September–Oktober 2012 – 39 – ab 1.1. 2013

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– 40 – LiMa September–Oktober 2012 TATTOOS

Generalversammlung des «Baselbieter Bier» in Lausen mit Michael Hägler (stehend) und Niklaus Niederhauser. Anschliessend wird mit einem «Schluck Heimet» angestossen. Mit dabei ist Pâtissier Hans-Peter Aebischer aus Liestal.

18 verschiedene Brauereien

Auf dem Verzeichnis der steuerpflichtigen Inlandbrauereien findet man 18 Bierbraue- reien aus dem Baselbiet und dem Schwarz- bubenland. Die Liste wurde am 1. Juni 2012 von der eidgenössischen Alkohol­ verwaltung veröffentlicht.

• Kleinbrauerei Dittinger Hausbier, Dittingen • Kleinbrauerei Oberson & Co., Himmelried • Brauerei Roscha-Bräu, Frenkendorf • Hausbrauerei Rösslibier, Füllinsdorf • Steinegger Bräu, Grellingen • Brauerei Johnlis, Liestal • Brauerei Schwarzbuebe Bier, Nuglar • Brauerei Herrenberg, Nuglar • Brauverein Siechenbräu, Münchenstein • 2010 ArliBrau AG, Arlesheim • Brauerei Dorfgassbier, Langenbruck auf den rückläufigen Bierabsatz in der handel – so wäre die Marke in den • Kleinbrauerei Stöff, Blauen Schweiz. Tatsächlich ist der Pro-Kopf- Regalen der Nordwestschweiz nicht zu • Brauerei Schnitzli-Bier, Titterten Konsum in den letzten 20 Jahren von einem Schattendasein verkommen, sagt • Brauerei Jetzer, Münchenstein 71 auf 57 Liter pro Jahr zurückgegangen. Leupin. «Bier braucht nicht nur Heimat, • Brauerei Zipfelbier, Muttenz Und gleichzeitig stieg der Anteil von sondern auch Kundinnen und Kunden.» • Brauerei Diepfi, Diepflingen ausländischem Bier in den letzten Jahren Dies können die Biertrinker nun be­ • Brauerei Anglerbräu, Münchenstein stetig und lag 2010 bereits bei satten weisen, indem sie Bier aus der Region • Brauzunft Sauhofbräu, Laufen 23 Prozent. konsumieren und so die Kreativität Das Wichtigste sei das Konsum­ der einheimischen Bierbrauer unter­ verhalten, fährt Leupin fort. Wenn alle, stützen. die heute die Brauerei Ziegelhof ver­ missen, damals konsequent Ziegelhof Bier verlangt hätten – und zwar vor allem bei ihren Einkäufen im Detail­

LiMa September–Oktober 2012 – 41 – +PL2YHM[KLY:WYHJOL

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– 42 – LiMa September–Oktober 2012 Landbeizen aufgepasst: Die Mitglieder des LiMa-Impulsteams ­tauchen hier und dort Andreas Baumeister war zu Besuch mit gespitzter Feder auf. im Restaurant Lung Shing, Lausen

Besuch in der Drachenstadt

Ganz in der Nähe des Bahnhofs von hier früher einmal Schweizer Haus- Lausen und nahe an der Busstation vom mannskost serviert wurde. Die Speise- 76er und 78er liegt das gemütliche karte mit vielerlei asiatischen Speziali- Chinarestaurant «Lung Shing». «Dra- täten ist umfangreich und macht es uns chenstadt» bedeute der Restaurantname, nicht leicht, uns zu entscheiden. erklärt uns die freundliche junge Frau, Zum Eingang steht eine Vielfalt die uns bedient. Wie sich herausstellt, ist von Salaten, Suppen und anderen sie eine der beiden Töchter der Wirte­ frittierten und gedämpften Vorspeisen familie Cheung-Son, die vor 23 Jahren zur Wahl. Wir entscheiden uns für Pun Dazu trinken wir einen erdigen, dunklen von Lausanne nach Lausen kam und hier Pan, verschiedene frittierte Häppchen Rotwein aus Südchina. ein Chinarestaurant eröffnete. Damals mit einer süss-sauren Sauce, und Der frittierte Glacekrapfen, den ein gewagter Schritt, wie uns Mutter Ly Ha Gao, gedämpfte Krevetten in einer wir zwischen Frisco-Fertigprodukten später erklärt. Heute ist das Restaurant Teigtasche. auf der Dessertkarte entdecken, lässt für weit über Lausen hinaus für seine Für den Hauptgang studieren wir den Abschluss nichts zu wünschen übrig. leckere asiatische Küche und die die lange Liste von verlockenden Wir sind natürlich hoch erfreut, dass ­herzliche Bedienung scharfen und süss-sauren Variationen Frau und Herr Cheung-Son nach diesem bekannt. von Riesenkrevetten, Rindfleisch, genussvollen und runden Abend bereit Nur noch das Schweinefleisch, Pouletfleisch, sind, sich zusammen mit LiMa-Probe­ Kleingedruckte Ente und Straussenfleisch. Meine Frau esser Andreas Baumeister vor den drei «Zur alten Schmie- entscheidet sich für das scharfe Rind- Glücksbuddhas in der Vitrine auf ihrem de» unter dem fleischgericht und ich wähle die Getränkebuffet fotografieren lassen. Namenszug auf dem Ente sichuan. Die liebevoll auf Wärme- Diese sind für das familiäre, wirtschaft- grossen roten platten angerichteten Fleisch-Gemüse- liche und gesundheitliche Wohlergehen Restaurantschild Tafeln und der Reis nach kantonesischer der Gäste besorgt, die hier zusammen­ und der alte Metall- Art sind eine Augen­weide. Genussvoll kommen. pflug an der Wand hantieren wir mit unseren chinesischen Andreas Baumeister, Mitglied des LiMa-Impulsteams im Speiseraum Ess­stäbchen, mit denen wir Reis, erinnern daran, dass Fleisch- und Gemüse­stücke aus unseren Chinesisches Restaurant Lung Shing, Hauptstrasse 126, 4415 Lausen, 061 921 54 47, blauen Porzellanschälchen fischen. Montag und Dienstag Ruhetag.

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LiMa September–Oktober 2012 – 43 – Starker Rücken: Guter Lauf

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