Die Geschichte Von Rüfenacht
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0 Anne-Marie Dubler Die Geschichte von Rüfenacht Dorf und Höfe am Dentenberg und die Patrizierherrschaft im Wandel der Zeit © 2014 Anne-Marie Dubler, Bern Dieser Beitrag ist eine Kurzfassung der Ortsgeschichte «Die Geschichte von Rüfenacht und Vielbringen» auf der Internet-Plattform: www.ruefenacht-vielbringen.net 1 Editorial Zur Publikation als e-Book Dieser Internet-Beitrag ist eine Kurzfassung der bebilderten Ortsgeschichte «Die Geschichte von Rüfenacht und Vielbringen», die als PDF auf der Internet-Plattform www.ruefenacht-vielbringen.net veröffentlicht und zu freier Benutzung und kostenlosem Herunterladen verfügbar ist ebenso wie diese Kurzfassung in den «Beiträgen zur Worber Geschichte». Die elektronische Vollversion enthält in Anmerkungen alle wünschbaren Quellen- und Literaturbelege sowie Quellen- und Litera- turverzeichnisse, auf die in dieser Kurzfassung verzichtet wird. Zum Inhalt Weshalb aber sollte Rüfenacht überhaupt eine eigene Geschichtsdarstellung erhalten, nachdem 2005 die schwergewichtige «Worber Geschichte» erschienen war? Tatsächlich ist in dieser das historische Rüfenacht praktisch nicht präsent, weil die «Worber Geschichte» für die Zeit vor 1834/42 quellenmässig hauptsächlich auf dem Worber Herrschaftsarchiv basiert. Worber Ge- meindeteile wie Rüfenacht oder Vielbringen lagen jedoch ausserhalb der alten Adelsherrschaft Worb und blieben so ohne ältere Geschichte. Dr. Marco Jorio, Chefredaktor des «Historischen Lexikons der Schweiz (HLS)», wohnhaft in Rüfenacht und Präsident der «Interessengemeinschaft (IG) Worber Geschichte», wollte sich nicht mit Rüfenachts Geschichtslosigkeit abfinden. Auf seine Intervention erteilte mir die «IG Worber Geschichte» im Juni 2013 den Auftrag zur Verfassung der «Geschichte von Rüfenacht». Gewünscht wurde ein Textumfang von 20 Seiten für die vom Vor- stand der «IG Worber Geschichte» beschlossene digitale Publikation auf der geplanten Internet- Plattform «Beiträge zur Worber Geschichte». Eine Buchpublikation war nicht geplant. Die Forschungsarbeit in den Archiven – Staatsarchiv Bern (StABE), Archiv der IG Worber Geschichte (HAW) und Privatarchiv Paul Gfeller, Rüfenacht (PA Gfeller) – förderte ein reiches Quellenmaterial zutage. Ergänzt wurde die Archivarbeit für die neue und neuste Zeit durch Befragen von Gewährsleuten – das Feld der Oral History. Alte Fotografien und Karten wurden auf historische Aussagen ausgewertet. Auf mehreren Gängen durch Rüfenacht und Vielbringen und auf zahlreichen Erkundungsfahrten durch die Fluren wurde das Erscheinungsbild der beiden Orte konkretisiert. Am Ende war eine fundierte Ortsgeschichte mit Einbezug von Vielbringen ent- standen, die eine Buchpublikation rechtfertigte, zumal «Die Geschichte von Rüfenacht und Viel- bringen» den verlangten Umfang bei weitem überstieg. Da die Gemeinde Worb jedoch einen Beitrag an die Publikationskosten ausschloss und andere Finanzierungsmöglichkeiten vom Vor- stand der «IG Worber Geschichte» nicht untersucht wurden, war eine Buchpublikation vom Tisch. Die Lösung des Problems brachte schliesslich mein Vorschlag einer zweifachen elektronischen 2 Publikation – wie «bestellt» als Kurzfassung «Die Geschichte von Rüfenacht» als ein von mir er- stelltes e-Book in den «Beiträgen zur Worber Geschichte» sowie in der Vollversion als e-Book auf der von mir zur Verfügung gestellten Website (www.ruefenacht-vielbringen.net). Was nun erwartet Sie, liebe Leserin, lieber Leser, in der «Geschichte von Rüfenacht und Vielbringen»? Der erste Teil der vierteiligen Darstellung befasst sich mit der frühen Geschichte Rüfenachts. Im zweiten Teil wird die Geschichte der Patrizierherrschaft Rüfenacht dargestellt, die für das Dorf Rüfenacht von eminenter Wichtigkeit war. Der dritte Teil widmet sich der Entwicklung Rüfenachts seit dem 19. Jahrhundert und behandelt damit eine Zeit, die uns zunehmend statistische Daten und Kartenwerke zur Verfügung hält, so dass wir uns – anfangs noch ohne Fotografie – dennoch ein immer präziseres Bild von Rüfenacht machen können. Es war eine Zeit, in der sich das an neuen Verkehrsadern gelegene Rüfenacht Neuem öffnete, wobei in den Bauernfamilien trotz neuer Berufe die Bewirtschaftung des eigenen Hofs stets Hauptberuf blieb. Der jüngsten Zeit nach 1950 kommt besonderes Gewicht zu: Sie machte mit dem Bauboom, der 1957 anbrach und bis um 1990 anhielt und seit kurzem erneut in Fahrt kam, Rüfenacht zur heutigen Agglomerationssied- lung. Damit begannen sich die Dörfer Rüfenacht und Vielbringen grundlegend zu unterscheiden. Am Ende der Auseinandersetzung mit Rüfenacht steht der Dank der Autorin Am Ende der intensiven Auseinandersetzung mit Rüfenacht danke ich all jenen, von denen ich im Gespräch Hilfe bei der Klärung einstiger Verhältnisse erfuhr. Nennen möchte ich Herrn Architekt Peter Gfeller-Pfister (u.a. Baufragen um das «Türmli») und die Herren Urs Rüfenacht, Seftigen (u.a. Baugeschäft, Laden Choffat, Datierung der Neuquartiere), und Hans Rüfenacht, Chesalles- sur-Moudon VD (Rüfenachthof und Baugeschäft, Aussiedeln), sodann Frau Anna Aebersold (öffentlicher «Dorfbrunnen»), Frau Marianne Gfeller-Nobs, Koppigen (Abbruch Gfellerhof beim «Türmli»), und Dr. med. Mihaela Blaser (Kleinbauernhof am Scheyenholz), weiter die Herren Paul Gfeller (Hofdatierung, Hofareale), Franz Jost (Baudatierung Hinterhaus, Käserei in Rüfenacht), Christian Mathys («Dorfbrunnen») und Beat Münger (Kleinbauernhöfe am Scheyenholz). Mein Dank gebührt Frau Ursula Gfeller-Zürcher, die wichtige Urkunden rund um den Kauf der Herrschaft und die Gutsverwaltung der Familie Gfeller vor dem Vergessen und Verschwinden bewahrt hat; sie sind unter «Privatarchiv Paul Gfeller Rüfenacht (PA Gfeller)» verzeichnet. Ich danke Herrn Charles Vonlanthen-Imbach, Muri, und Herrn Heinz Utiger, Rüfenacht, für die aus der Fotosammlung der «Dorfgemeinschaft Rüfenacht» zur Verfügung gestellten Fotos sowie Herrn Urs Rüfenacht für den von ihm betreuten Fotoband «Rüfenacht im Wandel der Zeit», der aus dieser Fotosammlung viele historische und neue Aufnahmen von Gebäuden und Menschen enthält, die in der Rüfenachter Geschichte eine Rolle gespielt haben. 3 Dank gebührt Prof. Dr. Jürg Schweizer, dem ehemaligen Kantonalen Denkmalpfleger, der sich den Fragen um die Entstehungszeit des Herrenhauses und um die Datierung von Umbauten mit einer Bauanalyse angenommen hat, die auch prompt zu einer neuen Baudatierung führte. Dem Archäologen PD Dr. Armand Baeriswyl danke ich für seinen Bericht, der zusätzliche Klarheit über die Existenz einer Umfassungsmauer um den Landsitz schaffte. Der Kantonalen Denkmalpflege (Elisabeth Schneeberger, Jürg Frey) danke ich für die Überlassung der digitalisierten Bauinventar- Karten für Rüfenacht. Editorische Bemerkungen Im Kontakt mit den Gewährsleuten zeigte sich, dass einige in der Literatur kursierende Bezeichnungen unzutreffend sind: So etwa wird in der Literatur das Herrenhaus, der einstige Sommersitz der Patrizierherrschaft, als «Schlössli», «Schlösschen» oder sogar «Jagdschlöss- chen» bezeichnet. Diese Begriffe kamen im Bauboom der 1960er-Jahre in der Immobilienbranche auf, als es galt, Wohnungen in den Blöcken rund um das historische Gebäude zu vermieten. Die Einheimischen nennen das Herrenhaus «Türmli» oder auch «d's schmale Hus», was für Immobilienmakler in der Tat wenig werbewirksam ist. Im Lauf ihrer 116-jährigen Existenz änderte sich die Bezeichnung für die 1898 als Dampfstrassenbahn eröffnete Bahnlinie von Bern via Rüfenacht nach Worb viermal; bei den Einheimischen hiess die Bahn nur «d's Bähnli». Es war mir ein Anliegen, mich an die örtlich geltenden Bezeichnungen zu halten. Dagegen nahm ich in Absprache mit Dr. Marco Jorio Abstand zur Mundartwelle der Ortsnamenforscher bei den Hof- und Flurnamen, so wie sie in den neuern Ausgaben der Landeskarte der Schweiz 1:25'000 erscheinen. Das hat durchaus praktische Gründe: Da die Namen der Strassen und Bahnstationen, alle Beschilderungen, ebenso die Adressen im Telefonbuch in verdeutschter Form oder auch in der alten Form der Schriftquellen verblieben, war es von Vorteil, im Text nicht laufend zwischen Mundart (Hinderhus, Scheieholz, Hüenstu) und verdeutschter Form (Hinterhaus) oder der Schreibweise der Urkunden (Scheyenholz, Hünistal) wechseln zu müssen. Der Text ist der Neuen deutschen Rechtschreibung verpflichtet. Bern, im Dezember 2014 Anne-Marie Dubler 4 Zum Inhalt Zur Einführung: Die Geschichte von Rüfenacht im Überblick 5 I. Rüfenacht – ein «Ort dazwischen» seit historischen Zeiten 6 Rüfenacht am Dentenberg: Zelgdorf und Einzelhöfe ausserhalb 6 Die Zeit der römischen Gutsbetriebe – auch in Rüfenacht? 8 Kirche, Freiherren und die junge Stadt Bern stecken sich gegenseitig ihre Herrschaftsräume ab 9 Das Überleben alter Strukturen in der Agrarwirtschaft der Hofgemeinschaft im Dorf Rüfenacht 10 Umstrittene Waldweide und die Entstehung von Dorf- und Gemeindegrenzen 12 II. Die «Herrschaft Rüfenacht» – wie sie entstand, und wie sie zu Ende kam 13 Frühes Interesse von Berner Ratsfamilien an Bodenrenten in Rüfenacht 13 Der Aufbau der Herrschaft Rüfenacht unter Marquard Zehender im 16. Jahrhundert 15 Zur Herrschaft der Landsitz: Der Bau des Herrenhauses 1582–1607 16 Das Ende der Ära Zehender: Neue Herren in Rüfenacht ab 1676 20 Die Bedeutung der Patrizierherrschaft Rüfenacht für das Dorf und seine Wirtschaft 21 III. Rüfenacht seit dem 19. Jahrhundert: Der Wandel vom Bauerndorf zur Agglo-Siedlung von Bern 23 Rüfenacht im 19. Jahrhundert: Ein kleines Dorf und seine Höfe im Dorf und ausserhalb 23 Neue Verkehrswege durchschneiden die Landschaft und eröffnen ab 1842 neue Perspektiven 25 Mit Strasse