Hetorik Im Useum Projektzeitung Von Dr
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hetorik im useum Projektzeitung von Dr. Wolfgang Sannwald und Nikos Andreadis Ausgabe Februar 2015 nhalt 24.11.2013 odelshausen • Heimatgeschichtliche Sammlung 10.12.2013 ettenhausen • Schönbuchmuseum 12.01.2014 omaringen • Schloss- und Gustav Schwab-Museum 05.10.2014 nterjesingen • Dorfmuseum Alte Kelter 12.10.2014 irchentellinsfurt • Schlossmuseum ontakt: Landratsamt Tübingen • Telefon: 07071 207-5201 • [email protected] • [email protected] hetorik im useum odelshausen l ettenhausen l omaringen l nterjesingen l irchentellinsfurt Vielfalt in die Museen Museen sind viel aktueller, als mancher denkt. Zumal, wenn Jugendliche in ihnen Interessan- tes entdecken. Oder wenn Menschen von un- terschiedlicher Herkunft die Museumsinhalte für sich erschließen. Vielfältige Zugänge zum Kern des „Hiesigen“, den Heimatmuseen schuf Nikos Andreadis bei der Dokumentation der Präsentation das Projekt „Rhetorik im Museum“ 2013 und im Gomaringer Schloss- und Gustav Schwab-Museum 2014. Nach einem Konzept von Kreisarchivar Wolf- Erste Antworten gang Sannwald gewann der Kirchentellinsfur- ter Rhetorikdozent Nikos Andreadis Jugendli- Bei den Präsentationen standen die Jugendlichen und jun- che und junge Erwachsene dafür, sich intensiv gen Erwachsenen im Vordergrund, die Ehrenamtlichen tra- mit Museen zu befassen. Sie wählten Muse- ten gerne zurück, obwohl sie bei der vorangehenden Ver- umsinhalte aus und vertraten diese Sachen in mittlung der Inhalt die zentrale Rolle gespielt hatten. Sie kunstvoller Rede. sorgten häufig durch Bewirtung für einen wertschätzen- den Rahmen der Events. In Dettenhausen und Gomarin- Ein wichtiges rhetorisches Prinzip ist das der gen eröffneten die Bürgermeister der Gemeinde das Event. Angemessenheit und jeder weiß: Inhalte, von denen man selbst überzeugt ist und zu de- Wirksam wurden die Aktionen in mehrfacher Hinsicht. In nen man eine eigene Position hat, kann man der Öffentlichkeit sorgte alleine die Botschaft, dass sich auch viel besser vermitteln. Was interessiert junge Menschen aktiv mit den Heimatmuseen auseinan- Jugendliche an den hiesigen Heimatmuseen? der setzten, für Aufmerksamkeit. Die Medien berichteten Was wählen sie aus, um es darzustellen? Wel- ausführlich. Die Museen profitierten alleine schon von die- che Formen der Darstellung tragen sie in die ser Tatsache. Museen hinein? Auf die Ehrenamtlichen in den Museen wirkte es vielfach Wirkte sich aus, dass KulturGUT als Projektträ- erfrischend, dass sich Jugendliche und junge Erwachsene ger mit Nikos Andreadis bewusst einen Kul- ihrer Themen annehmen, teilweise in ihre Rollen schlüpf- turschaffenden griechischer Herkunft als Pro- ten, ihnen teilweise aber auch andere Blicke auf die ei- jektorganisator gewann? Und er organisierte genen Sammlungen eröffneten. Sie erlebten mit Nikos es nicht nur, sondern wandte sich aus seiner Andreadis auch das Herangehen eines Rhetorikdozenten persönlichen und fachlichen Stärke heraus an ihr heimatliches Kulturgut. Dabei brachte er seine kultu- dem Thema zu. Wie wirkte diese Befassung rellen Stärken ein, deren Wirksamkeit sie erlebten. bei den Mitarbeitenden der hiesigen Museen? Die jungen Menschen erfuhren – vielfach erstmals – einen Wie wirkten die unterschiedlichen Zugänge in Zugang zur hiesigen Erinnerungskultur. Und zwar nicht ir- der Öffentlichkeit? gendeinen Zugang, sondern einen, den sie aufgrund ihres Diese Fragestellungen gingen eng einher persönlichen Interesses wählten. Dadurch erlebten sie die mit der Zielsetzung der Projektförderer. Kul- Museen und ihre Inhalte von vorneherein multiperspekti- turGUT mit seinem Projekt „Lebenswelten visch: aus ihrer Sicht, der des Rhetoriktrainers und der der - Lebensräume - Lebensträume“ und die Ba- Ehrenamtlichen in den Heimatmuseen. den-Württemberg Stiftung in Kooperation Und sie erlebten diese Inhalte nicht passiv, sondern aktiv. mit dem Ministerium für Integration mit dem Sie erlebten ihre eigene Wirksamkeit, auch hinsichtlich der Programm „Vielfalt gefällt!“ wollten die Stär- örtlichen Erinnerungskultur. Und sie hatten die Chance, ken von Menschen vielfacher Herkunft zeigen. ihr rhetorisches Können in der Praxis zu erproben. Dessen Qualität stellten sie hervorragend unter Beweis. 2 hetorik im useum odelshausen l ettenhausen l omaringen l nterjesingen l irchentellinsfurt Jugend in die Museen Für das Projekt mussten zunächst Jugendliche gewon- 6. Gruppenarbeit: Weitere inhaltiche Recherchen, nen werden. Dies erwies sich als schwierig. Öffentliche dazu weitere Kontakte mit den Ehrenamtlichen Aufrufe zur Beteiligung, unter anderem auch in be- des Museums stehenden Netzwerken, hatten geringe Resonanz, sie 7. Erarbeitung und Einübung der Inhalte und For- brachten lediglich zwei Teilnehmende mehr. Insofern men war es ein Glück, dass Nikos Andreadis freischaffend am Rhetorischen Seminar der Universität Tübingen unter- 8. Workshop zur Vorbereitung des Museumse- richtet und unter seinen Studierenden für das Projekt vents hinsichtlich Dramaturgie der rhetorischen werben konnte. In den Reihen seiner früheren Studie- Elemente und Öffentlichkeitsarbeit renden konnte er letztlich die meisten der Interessenten 9. Durchführung des Museumsevents, aufgrund werben. der Nachfrage meist mehrmals nacheinander Dieser Umstand führte dazu, dass die teilnehmenden an einem Tag Personen in der Öffentlichkeit oft als Rhetorik-Studieren- 10. Auswertungsbesprechung de wahrgenommen wurden. 11. Dokumentation des Teilprojekts. Im Laufe der Jahre 2013 und 2014 arbeitete Nikos Andrea- dis mit fünf Gruppen, die sich mit fünf Museen befassten: 24.11.2013: Bodelshausen, Heimatgeschichtliche Sammlung 10.12.2013: Dettenhausen, Schönbuchmuseum 12.1.2014: Gomaringen, Schloss- und Gustav Schwab-Museum 5.10.2014: Unterjesingen, Dorfmuseum Alte Kelter 12.10.2014: Kirchentellinsfurt, Schlossmuseum Jedes der Teilprojekte wurde von Dr. Wolfgang Sannwald Der Zeitaufwand für die Mitglieder der Gruppen und Nikos Andreadis begleitet und verlief typischerwei- war enorm, er umfasste alleine 3 Tage für Projekt- se in folgenden Schritten: einführung, Museumsbesuch, Workshop Öffentlich- 1. Einführung in das Projekt keit und Präsentation. Hinzu kamen die Phasen der Gruppenarbeit, die drei Tage deutlich überstiegen. 2. Workshop zur Rhetorik Die Jugendlichen beteiligten sich mit großem En- 3. Besuch der jeweiligen Gruppe im ausgewählten Hei- gagement und lebhaftem Interesse, gingen kreativ matmuseum und Termine mit den Ehrenamtlichen mit der Aufgabe um und entwickelten eigenständig des ausgewählten Museums spannende und für das Eventpublikum unterhaltsa- 4. Gruppenarbeit: Auswahl der für die Jugendlichen me rhetorische Aufführungen. besonders aussagestarken Objekte oder Themen Sie lernten Heimatmuseen, ihre Themen und eh- aus dem Bestand oder zum Museum renamtlich Tätigen kennen, setzten das Alltägliche 5. Gruppenarbeit: Auswahl rhetorischer Präsentations- und Besondere in kunstvolle Sprache unter Einsatz formen zu den ausgewählten Objekten oder The- von Gestik, Mimik und spielerischen Dialogformen men in Szene. 3 hetorik im useum odelshausen l ettenhausen l omaringen l nterjesingen l irchentellinsfurt Museum Bodelshausen Heimatgeschichtliche Sammlung Bahnhofstraße 73 72411 Bodelshausen Im Mittelpunkt der Heimatgeschichtlichen Sammlung Bodelshausen steht das Leben in einer von der Industriearbeit geprägten Ge- meinde. Viel Atmosphäre vermitteln Inszenierungen, in die der Besucher integriert wird: Etwa eine alte Schulstube mit ihren erlebbaren harten Bän- ken. Oder ein Fabriksaal mit ratternden Strick- maschinen. Schließlich auch eine nachgebaute Gastwirtschaft mit Grammophon und Jukebox, in welcher der Förderkreis Heimatgeschichte zu den Öffnungszeiten mit Kaffee, Kuchen und diversen anderen Getränken bewirtet. Wechse- lausstellungen sorgen dafür, dass sich ein Be- such auch zum wiederholten Male lohnt. Öffnungszeiten: In der Regel von April bis Oktober jeden ersten Sonntag im Monat oder nach Vereinbarung Kontakt: Kurt Lacher Telefon: 07471 708120 [email protected] www.bodelshausen.de n Bodelshausen boten die jungen Erwachse- nen schauspielerisch gestaltete Szenen und Kurzvorträge. Im Schulraum gab es eine rich- tige Schulstunde nachzuerleben, mit Tafelan- schrieben in altdeutscher Schrift. Dann ging es um die Aussteuer im Schrank vorn Eberhardt Haag, um die Teuchelherstellung, die Maschi- nen der Textilindustrie. Der Andrang war groß, zwei regionale Tageszeitungen berichteten. 4 hetorik im useum odelshausen l ettenhausen l omaringen l nterjesingen l irchentellinsfurt 5 hetorik im useum odelshausen l ettenhausen l omaringen l nterjesingen l irchentellinsfurt 6 hetorik im useum odelshausen l ettenhausen l omaringen l nterjesingen l irchentellinsfurt Die Akteure mit den Museumsverantwortlichen am 24.11.2013: Jeanette-Christine Bauer, Laura-Ulrike Thalheimer, Sabine Volk, Jan Ruhkopf, Anna Berlich, Kurt Lacher 7 hetorik im useum odelshausen l ettenhausen l omaringen l nterjesingen l irchentellinsfurt 8 hetorik im useum odelshausen l ettenhausen l omaringen l nterjesingen l irchentellinsfurt Schwäbisches Tagblatt Schwäbisches Tagblatt, 2013-11-26 9 hetorik im useum odelshausen l ettenhausen l omaringen l nterjesingen l irchentellinsfurt Schönbuch-Museum Dettenhausen Ringstr. 3 72135 Dettenhausen In drei professionell gestalteten Abteilungen er- hält der Besucher Einblicke in die wesentlichen Aspekte des Schönbuchs: Stein, Wald und Jagd. Ein Guckloch im Boden des Museums weist dar- auf hin, dass die Gemeinde selbst auf Sandstein gebaut ist. Dieser auf Dettenhäuser Markung anstehende Stein hatte einst überregionale Be-