Wettbewerbsauslobung

Städtebaulicher Ideenwettbewerb gem. RPW 2013 Bahnhof und Bahnhofsumfeld Dachau

Auslober

Große Kreisstadt Dachau in Kooperation mit der DB Station & Service AG und der DB Netz AG

Auslobungstext

Städtebaulicher Ideenwettbewerb gem. RPW 2013 Bahnhof und Bahnhofsumfeld Dachau

Auslober

Große Kreisstadt Dachau vertreten durch Herrn Oberbürgermeister Hartmann Konrad-Adenauer-Straße 2-6 85221 Dachau in Kooperation mit

DB Netz AG, vertreten durch die AG DB Immobilien, Barthstraße 12 80339 München und

DB Station & Service AG, vertreten durch die Objektentwicklung und Planung, Washingtonplatz 2 10557 Berlin und Bahnhofsmanagement München, Bayerstr. 10a 80335 München

Termine

Rückfragen bis 01.09.2020 Rückfragenbeantwortung bis 15.09.2020 Abgabetermin Pläne 19.10.2020 Abgabe Modell 02.11.2020 Preisgerichtssitzung 30.11.2020

1 Allgemeines ...... 1 2 Anlass, Gegenstand und Ziel ...... 1 3 Wettbewerbsart ...... 2 4 Wettbewerbsbeteiligte ...... 2 4.1 Auslober ...... 2 4.2 Teilnahmeberechtigung ...... 3 4.3 Vorausgewählte Wettbewerbsteilnehmer...... 3 4.4 Bewerbungsverfahren ...... 4 5 Preisgericht; Sachverständige und Vorprüfer ...... 4 6 Wettbewerbssumme...... 5 7 Wettbewerbsunterlagen ...... 5 8 Wettbewerbsleistungen und Kennzeichnungen ...... 6 9 Termine und Modalitäten der Wettbewerbsbearbeitung ...... 8 9.1 Rückfragen ...... 8 9.2 Kolloquium ...... 8 9.3 Einlieferungstermine...... 8 9.4 Zulassung der Wettbewerbsarbeiten zur Beurteilung ...... 9 10 Weitere Bearbeitung und Urheberrecht ...... 9 10.1 Eigentum, Rücksendung, Haftung ...... 9 10.2 Urheberrechte, Nutzung ...... 9 10.3 Haftung ...... 11 11 Abschluss des Wettbewerbs ...... 11 11.1 Bekanntgabe des Wettbewerbsergebnisses ...... 11 11.2 Prüfung ...... 12 12 Terminübersicht ...... 12 13 Wettbewerbsgebiet ...... 15 13.1 Stadträumliche Lage ...... 15 13.2 Topographie und Grenzen des Wettbewerbsgebietes ...... 16 13.3 Planungsrecht und umgebende Bebauung ...... 17 13.4 Technische Randbedingungen der umgebenden Bebauung ...... 17 13.5 Gebäudebestand im Wettbewerbsgebiet ...... 18 14 Städtebauliche Aufgabe ...... 19 14.1 Aufgabenstellung ...... 19 14.2 Planungsgrenzen und Maß der Bebauung ...... 21 15 Planungsprogramm Verkehr ...... 23 15.1 Umstiegsrelationen ...... 23 15.2 Verkehrsnetz des Motorisierten Verkehrs ...... 23 15.3 Radverkehrsnetz ...... 23 15.4 Öffentliche Fahrradabstellanlagen ...... 25 15.5 Fußgänger ...... 25 15.6 Zentraler Omnibusbahnhof ...... 28 15.7 Empfangsgebäude-Andienung ...... 28 16 Planungsprogramm auf Fläche B2 ...... 29 16.1 Gebäude ...... 29 16.2 Anforderungen an die Nutzflächen des Empfangsgebäudes ...... 29 16.3 Anlieferung ...... 30 17 Planungsprogramm zu sonstigen Gebäudeflächen ...... 30 17.1 Fläche an der Frühlingstraße ...... 30 17.2 Drittbesitzergrundstücke Privat (sh. Fläche A) ...... 31 17.3 Städtisches Grundstück Post (sh. Fläche B1) ...... 32 18 Privater Ruhender Verkehr ...... 32 18.1 Notwendige Pkw-Stellplätze ...... 32 18.2 Private Fahrradabstellanlagen ...... 32 19 Freiflächen im Wettbewerbsgebiet ...... 32 19.1 Bahnhofsvorplatz ...... 32 19.2 Grünfläche an der Bahnhofstraße ...... 33 19.3 Grünfläche am Schleißheimer Kanal ...... 33 19.4 Straßenbegleitgrün ...... 33 20 Randbedingungen ...... 34 20.1 Wirtschaftlichkeit ...... 34 20.2 Zu beachtende Vorschriften ...... 34 21 Beurteilungskriterien...... 37

Teil A - Auslobungsbedingungen 1 Allgemeines

Der Durchführung dieses Wettbewerbs liegen die Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2013) in der Fassung vom 31.01.2013 zugrunde, soweit in der Auslobung nicht ausdrücklich Anderes festgelegt ist.

An der Vorbereitung des Teils A der Auslobung haben die Bayerische Architektenkammer und die Bayerische Ingenieurekammer Bau beratend mitgewirkt. Die Auslobung wurde bei der Bayerischen Architektenkammer registriert unter der Nr. 2020/11.09, sowie bei der Ingenieurekammer Bau unter Nr. IW-2020-01.

Die Auslobung ist für die Auslober, die Teilnehmer sowie alle anderen am Wettbewerb Beteiligten verbindlich.

2 Anlass, Gegenstand und Ziel

Die Stadt Dachau plant in Kooperation mit der DB Station & Service AG und der DB Netz AG die Durchführung eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs zur Umgestaltung des Bahnhofumfeldes auf der Westseite des Bahnhofs Dachau. Gegenstand des Wettbewerbs ist die Entwicklung eines städtebaulichen Konzepts für den Bereich des Bahnhofumfeldes in Dachau als Grundlage für die Bauleitplanung.

Die Stadt Dachau hat rund 48.000 Einwohner und stellt ein prosperierendes Mittelzentrum in der Region München dar.

Der Bahnhof und seine Umgebung werden in ihrer heutigen Ausprägung der Funktion als zentrale Mobilitätsdrehscheibe und attraktiver Ankunftsort in der Stadt nicht gerecht. Der Bahnhof Dachau wird an Werktagen von rund 22.500 Fahrgästen (Stand 2018) frequentiert. Zusätzlich zur S-Bahn verkehren 23 Stadt- und Regionalbuslinien.

Mit der Neugestaltung des Bahnhofs und dessen Umfeld soll der Bestandsbau weiterentwickelt werden oder alternativ das bestehende Empfangsgebäude durch einen Neubau ersetzt werden. Entlang der Frühlingsstraße sollen ein gut funktionierender Zentraler Omnibusbahnhof sowie eine Bebauung mit gut vermarktbaren Nutzungen angesiedelt werden.

Die Stadt Dachau erwartet für den Bahnhof und sein Umfeld innovative gestalterische Konzepte, die sowohl den besonderen Anforderungen einer zukunftsorientierten Mobilitätsdrehscheibe als auch der zentralen Lage im Stadtgebiet gerecht werden. In der Wettbewerbsauslobung sind zudem die Ergebnisse einer Bürgerbeteiligung im Jahr 2017 berücksichtigt (www.treff.dachaubahnhof.de).

Wesentliche Ziele sind: . Die deutliche Aufwertung des gesamten Bahnhofsumfeldes: Steigerung der Attraktivität und Aufenthaltsqualität . Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für eine attraktive, moderne Mobilitätsdrehscheibe einschließlich des städtischen Umfeldes Die Wettbewerbsaufgabe ist im Teil B der Auslobung im Einzelnen beschrieben.

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3 Wettbewerbsart

Der Wettbewerb wird als einstufiger, nicht offener Ideenwettbewerb ausgelobt. Dem Wettbewerb vorgeschaltet ist ein qualifiziertes Auswahlverfahren gemäß RPW. Das Verfahren ist anonym. Die Verfahrenssprache ist deutsch. Die teilnehmenden Büros, Preisrichter, Sachverständige, Vorprüfer und Gäste erklären sich durch ihre Beteiligung bzw. Mitwirkung am Verfahren mit den vorliegenden Teilnahmebedingungen und der Anwendung der RPW 2013 einverstanden.

4 Wettbewerbsbeteiligte

4.1 Auslober

Große Kreisstadt Dachau vertreten durch Herrn Oberbürgermeister Hartmann Konrad-Adenauer-Straße 2-6 85221 Dachau

in Kooperation mit

DB Netz AG, vertreten durch die Deutsche Bahn AG DB Immobilien, Barthstraße 12 80339 München

und

DB Station & Service AG, vertreten durch die Objektentwicklung und Planung, Washingtonplatz 2 10557 Berlin und Bahnhofsmanagement München, Bayerstr. 10a 80335 München

Koordination: Große Kreisstadt Dachau Stadtbauamt- Abteilung Stadtplanung Herr Reder Konrad-Adenauer-Straße 2-6 85221 Dachau

Die Betreuung des Wettbewerbsverfahrens erfolgt durch das Büro:

kellerer und kellerer Franziskanerstr. 26 81669 München E-Mail: [email protected]

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4.2 Teilnahmeberechtigung

Teilnahmeberechtigt sind Bewerber oder Arbeitsgemeinschaften, die zwingend die Fachdisziplinen Architektur, Stadtplanung/ Städtebau, Landschaftsplanung/ -architektur sowie auf dem Gebiet der Verkehrsplanung tätiger Ingenieure nachweisen.

Dies sind in den Staaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) sowie den Staaten der Vertragsparteien des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen (GPA) ansässige natürliche Personen, die gemäß Rechtsvorschrift ihres Heimatstaates zur Führung der Berufsbezeichnung Architekt, Stadtplaner bzw. Landschaftsarchitekt berechtigt sind.

Ist in dem Heimatstaat des Bewerbers die Berufsbezeichnung gesetzlich nicht geregelt, so erfüllt die fachlichen Anforderungen, wer über ein Diplom, Prüfungszeugnis oder sonstigen Befähigungsnachweis verfügt, dessen Anerkennung nach der Richtlinie 2005/36/EG, zuletzt geändert durch Richtlinie 2013/55/EU gewährleistet ist.

Teilnahmeberechtigt sind außerdem juristische Personen, zu deren satzungsgemäßem Geschäftszweck der Wettbewerbsaufgabe entsprechende Planungsleistungen gehören. Juristische Personen haben einen bevollmächtigten Vertreter zu benennen, der für die Wettbewerbsleistung verantwortlich ist. Der bevollmächtigte Vertreter sowie der bzw. die Verfasser der Wettbewerbsarbeit müssen die Anforderungen erfüllen, die an natürliche Personen als Teilnehmer gestellt werden. Teilnahmeberechtigt sind ferner Arbeitsgemeinschaften natürlicher Personen sowie juristischer Personen.

Die Teilnahmeberechtigung ist von den Bewerbern eigenverantwortlich zu prüfen. Teilnahmehindernisse gelten wie unter § 4 Abs. 2 der RPW 2013 beschrieben. Fachberater unterliegen nicht den Teilnahmebestimmungen, dürfen aber nur für eine der beteiligten Arbeitsgemeinschaften tätig werden.

Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft müssen in Summe die geforderte Berufsqualifikation nachweisen.

Landschaftsarchitekten und Verkehrsplaner müssen noch nicht mit der Bewerbung, sondern bis zum 15.09.2020 von den Wettbewerbsteilnehmern benannt werden. Teilnehmer, die keinen Landschaftsarchitekten benennen, werden ausgeschlossen.

4.3 Vorausgewählte Wettbewerbsteilnehmer

Die Gesamtzahl der Teilnehmer wird auf 20 begrenzt. Von den Auslobern werden vorab 7 Teilnehmer ausgewählt:

ASTOC, Köln Auer und Weber, Stuttgart / München Dragomir Stadtplanung, München Morpho-logic Architekten Stadtplaner, München netzwerkarchitekten, Darmstadt bK / bueroKleinekort, Düsseldorf Hierl Architekten Prof. Dr. Rudolf Hierl, München

Die vorab ausgewählten Planungsbüros müssen nach § 3 (3) RPW 2013 die Nachweise der Mindestanforderungen in gleicher Weise wie die Bewerber erfüllen.

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4.4 Bewerbungsverfahren

Es werden 13 Wettbewerbsteilnehmer aus den Bewerbungen, die alle Mindestanforderungen erfüllen, mittels Losverfahren ausgewählt. 7 Wettbewerbsteilnehmer sind bereits vorausgewählt.

Zum Auswahlverfahren wird nur zugelassen, wer die Bewerbungsunterlagen bezogen auf die Eignungs- und Auswahlkriterien vollständig und fristgerecht eingereicht hat. Bewerbungsunterlagen, die über den geforderten Umfang hinausgehen, werden nicht berücksichtigt. Die Bewerbungsunterlagen werden nicht zurückgegeben.

5 Preisgericht; Sachverständige und Vorprüfer

Das Preisgericht wurde in folgender Zusammensetzung gebildet und vor der endgültigen Abfassung der Auslobung gehört.

Sachpreisrichter/innen:

Florian Hartmann, Oberbürgermeister der Stadt Dachau Volker C. Koch, Stadtrat Stadt Dachau G. Schmidt-Podolsky, Stadträtin Stadt Dachau Mareike Schoppe, DB Station & Service AG Ariane Gräfe, DB AG, DB Immobilien Heike Brandhorst, DB Station & Service AG

Stellvertretende Sachpreisrichter/innen:

Luise Krispenz, Stadträtin Stadt Dachau Kai Kühnel, Stadtrat Stadt Dachau Bernhard Geng, DB AG, DB Immobilien Michael Willumat, DB Station & Service AG

Fachpreisrichter/innen:

Moritz Reinhold, Architekt, Stadtbaumeister, Dachau Prof. Julian Wékel, Stadtplaner, München / Darmstadt Andrea Gebhard, Landschaftsarchitektin, München Prof. Christian Schiebel, Architekt, Regierung von Oberbayern, München Alf Hoinkis, Architekt, DB AG, DB Immobilien, Karlsruhe Elke Niedenführ, Verkehrsplanerin, Stuttgart Uli Hellweg, Stadtplaner, Berlin

ständig anwesender stellvertretender Fachpreisrichter:

Prof. Gebhard Wulfhorst, Verkehrsplaner, München

weitere stellvertretende Fachpreisrichter/innen:

Ariane Jungwirth, Architektin und Stadtplanerin, Stadt Dachau Franziska Klepper, Architektin, Regierung von Oberbayern Heiner Hühnerbein, Architekt, DB Station & Service AG Stefan Tischer, Landschaftsarchitekt, Stadt Dachau

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Sachverständige Berater/innen:

Justus Hoffmann, Verkehrsplaner, Stadt Dachau Tina Maria Rosenthal, Deutsche Bahn AG, Karlsruhe NN Stadtwerke Dachau Laurenz Müller, DB Station & Service AG Manuel Reder, Stadtplaner, Stadt Dachau Tanja Schmidt-Ulrich, DB AG, München Vertreter Besitzgesellschaft Dachau Vertreter Eigentümer Fläche A

Vorprüfung:

Peter Kellerer, München Manuel Reder, Stadt Dachau Justus Hoffmann, Stadt Dachau Tina Rosenthal, DB AG, DB Immobilien Laurenz Müller, DB Station & Service AG Steve Engel, DB Station & Service AG

Die Auslober behalten sich vor, in der Auslobung benannte Berater sowie weitere Fachleute als Sachverständige der Vorprüfung hinzuzuziehen.

6 Wettbewerbssumme

Für Preise und Anerkennungen stellt die Ausloberin als Wettbewerbssumme einen Gesamtbetrag in Höhe von € 74.000, - netto zur Verfügung.

1.Preis 30.000 € (netto) 2.Preis 19.000 € (netto) 3.Preis 11.000 € (netto) Anerkennungen 14.000 € (netto)

Das Preisgericht ist berechtigt, die Gesamtsumme durch einstimmigen Beschluss anders zu verteilen.

7 Wettbewerbsunterlagen

Die Wettbewerbsunterlagen werden den Teilnehmern per Download ab dem 31.07.2020 unter der Adresse www.staatsanzeiger-eservices.de zur Verfügung gestellt.

Folgende Unterlagen werden den Teilnehmern zur Verfügung gestellt:

1. Stadtplan/Übersichtsplan Dachau 2. Luftbild M1:1000 3. Luftbild des Bahnhofumfeldes mit Wettbewerbsumgriff M1:2500 4. Plangrundlage Wettbewerb inkl. Geländeaufmaß Frühlingsstraße dxf-Format mit Höhenangaben über NN 5. Plangrundlage Wettbewerb inkl. Geländeaufmaß Frühlingsstraße pdf-Format 6. Bestandspläne Bahnhofsgebäude und Unterführung 5

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7. Spartenpläne Umgebung Wettbewerbsgebiet 8. Drohnenüberflüge Bahnhof Westseite und Fotografien Wettbewerbsgebiet – Link zum Download* 9. Historische Fotografien/Postkarten 10. Plandarstellung der Eigentumsverhältnisse im Wettbewerbsgebiet 11. Übersichtsplan Verkehrslinien Stadtgebiet Dachau 12. Übersichtsplan Natur- und Freiräume Stadtgebiet Dachau 13. Rahmenplanung Dachau Augustenfeld 14. CIMA-Gutachten Bahnhof Westseite (Auszug) 15. Radverkehrskonzept der Stadt Dachau 16. ZOB Planungen Busbahnhof Dachau Stadtwerke Dachau 17. ZOB Gutachterliche Stellungnahme zu den Planungen Busbahnhof Dachau 18. ZOB Zukunft Dachauer Busbahnhof MVV 19. Planungsziele zwischen Stadt Dachau und DB Station & Service AG und DB Netz AG 20. Schema Flächennutzungen und Wegebeziehungen 21. Ausführungsplan Umgebungsmodell mit Traufhöhen der umgebenden Gebäude 22. Vordruck Prüfblätter städtebauliche Kennwerte 23. Vordruck Verfassererklärung 24. Modelleinsatzplatte M 1:500

*Downloadlink: https://file.dachau.de/webui/download/downloadDetails.html?deliveryUuid=847b7051-d4cc-4ce5- 9992-b797268ddf46&originatedFromInbox=false

Alle Unterlagen sind vertraulich zu behandeln. Die Veröffentlichung der zur Verfügung gestellten Wettbewerbsunterlagen bzw. deren Weitergabe an Dritte ist nicht zulässig. Die für die Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe zur Verfügung gestellten Plandateien dürfen nur im Zusammenhang mit der Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe verwendet werden. Eine weitere Verwendung bedarf der Zustimmung der Ausloberin.

Die Modell-Einsatzplatte (M 1:500) wird separat vom Modellbauer am 30.07.2020 an die Teilnehmer versendet. Das Umgebungsmodell kann nach vorheriger Anmeldung im Stadtplanungsamt der Stadt Dachau besichtigt werden, Anmeldung unter Tel. 08131/75-4849.

8 Wettbewerbsleistungen und Kennzeichnungen

Jeder Teilnehmer bzw. jede Bewerbungsgemeinschaft darf nur einen Entwurf einreichen. Varianten sind nicht zulässig. Nicht verlangte Leistungen werden von der Beurteilung ausgeschlossen.

Im Einzelnen werden von den Teilnehmern folgende Leistungen gefordert, Abgabepläne in DIN A0 Hochformat, maximal 3 Pläne:

Schwarzplan Maßstab 1:2500

Übersichtsplan im Maßstab 1:1000 mit Darstellung der städtebaulichen Gesamtidee als Dachaufsichtsplan, mit: . Bebauungskonzept inkl. Geschosszahlen und Dachformen . Schematische Darstellung der Verkehrsführung aller Verkehrsarten (ÖPNV, MIV, Rad- und Fußverkehr) im Planungsgebiet . Freiflächenkonzept

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Lageplan im Maßstab 1:500 mit Darstellung der funktionalen und städtebaulichen Leitideen. Darstellung wesentlicher Beziehungen, Entwurfselemente, Flächen und Funktionsverteilung sowie Bezüge zur Bestandsstruktur. Im Wesentlichen soll eingegangen werden auf den Omnibusbahnhof, das Bahnhofsgebäude, den Bahnhofsvorplatz, mit: . Bebauungskonzept . Verkehrsführungskonzept Reisendenstrom mit schematischer Eintragung der Konzeption und Anordnung der Laden- Mietflächen (DB) und deren Lage an den Zugangsachsen . Nutzungsangaben zu den Gebäuden . Funktionsflächenlayoute TG, EG und jedem Regelgeschoss der Gebäude auf Flächen B2 und B3 mit Nennung der Nutzung (keine Grundrissentwicklung und -darstellung) . Erschließung der baulichen Anlagen (Zugänge, Zufahrten, ruhender Verkehr, Anlieferbereiche, Feuerwehr) . Flächen Straßen- und Wegenetz (alle Verkehrsarten) . Parkierungsflächen privat und öffentlich, Tiefgaragen eingestrichelt . Freiflächenkonzept (Grünanlagen und öffentliche städtische Räume) . Abgrenzung der Verkehrsflächen (ZOB, Bahnhofsvorplatz, Verkehrsberuhigter Bereich)

Schnitte im Maßstab 1:500 . mind. 1 Schnitt, bzw. die zur Erläuterung der Höhensituation bezogen auf NN notwendige Anzahl

Perspektiven . 2 perspektivische Skizzen, keine fotorealistischen Darstellungen, Blick vom Bahnhofsplatz zum ZOB + Blick vom ZOB zum Bahnhofsvorplatz, Standorte gem. Vorgabe. Die Perspektiven sind bis zu einer Breite von 40 cm zulässig.

Weitere erläuternde Skizzen, Piktogramme, Leitdetails zum städtebaulichen Entwurf, zu den Bebauungskonzepten und Stadträumen sind erwünscht

Erläuterungsbericht maximal 2 DIN A4-Seiten, auch auf den Plänen abzudrucken

Massenmodell im Maßstab 1:500 auf ausgegebener Einsatzplatte Nicht geforderte Leistungen sind nicht zulässig und werden ggf. abgedeckt.

Zur Vorprüfung zudem einzureichen sind . Prüfpläne, identisch mit den Präsentationsplänen, jedoch ist darin der Schleppkurvennachweis darzustellen (in den Präsentationsplänen ist dies nicht gewünscht) . Prüfpläne in digitaler Form, Dateiformat DWG / DXF auf Speichermedium . Präsentationspläne im Format JPG / PDF . Erläuterungsbericht im Format PDF . Berechnungsblatt städtebauliche Kennwerte . Verfassererklärung . Verzeichnis aller eingereichten Unterlagen

Für die Verfassererklärung ist das beigefügte Formblatt zu verwenden und in einem neutralen, undurchsichtigen, verschlossenen Umschlag einzureichen. Die Verfassererklärung ist rechtsverbindlich zu unterzeichnen. Bei juristischen Personen ist die Rechtsform zu nennen, bei Partnerschaften und Arbeitsgemeinschaften jeder Partner. Juristische Personen, Partnerschaften und Arbeitsgemeinschaften haben außerdem einen bevollmächtigen Vertreter zu benennen.

Kennzeichnung

Die Teilnehmer haben ihre Wettbewerbsarbeiten in allen Teilen in der rechten oberen Ecke mit 7

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einer sechsstelligen arabischen Kennzahl (max. 1 cm hoch und max. 6 cm breit) zu versehen. Auf den digitalen Unterlagen sind alle Hinweise auf die Verfasser zu löschen.

9 Termine und Modalitäten der Wettbewerbsbearbeitung

9.1 Rückfragen

Alle Rückfragen sind schriftlich bis zum 01.09.2020 einzureichen. Eventuelle Hinweise, die sich im Zuge der Führung und Geländebesichtigung ergeben, müssen in die schriftliche Rückfragenbeantwortung aufgenommen werden. Die Rückfragen sind zu richten an:

Große Kreisstadt Dachau Stadtbauamt z. Hd. Herr Reder Konrad-Adenauer-Straße 2-6 85221 Dachau E-Mail: [email protected]

oder

kellerer und kellerer Franziskanerstraße 26 81669 München E-Mail: [email protected]

Die Antworten zu den schriftlichen Rückfragen werden bis zum 15.09.2020 allen am Verfahren Beteiligten über die Vergabeplattform mitgeteilt. Sie werden Bestandteil der Auslobung.

9.2 Kolloquium

Es wird kein Präsenzkolloquium stattfinden. Die Fragen der Bewerber werden gesammelt und die Antworten an alle am Verfahren Beteiligten über die Vergabeplattform mitgeteilt.

9.3 Einlieferungstermine

Die Wettbewerbsarbeiten sind auf Kosten des Wettbewerbsteilnehmers einzureichen bei:

kellerer und kellerer Franziskanerstr. 26 81669 München

Alle Unterlagen außer dem Modell sind bis 19.10.2020 spätestens bis 16 Uhr einzureichen.

Das Modell ist einzusenden bzw. abzugeben bis zum 02.11.2020.

Als Zeitpunkt der Ablieferung gilt im Falle der Einlieferung bei Post oder anderen Transportunternehmen das auf dem Einlieferungsschein angegebene Datum unabhängig von der Uhrzeit, bei Ablieferung bei der Stadt die auf der Empfangsbestätigung vermerkte Zeitangabe. Der Teilnehmer hat in jedem Fall dafür zu sorgen, dass er den Nachweis über die rechtzeitige Einlieferung führen kann. 8

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Da ein Tagesstempel auf dem (Post-)Versandgut ein späteres Datum aufweisen kann, ist der Einlieferungsschein maßgebend.

Einlieferungsbelege sind daher bis zum Abschluss des Verfahrens aufzubewahren und auf Anforderung vorzulegen. In jedem Fall werden Arbeiten vorbehaltlich des späteren Nachweises der rechtzeitigen Einlieferung mit beurteilt. Kann der Nachweis nicht geführt werden, werden sie nachträglich ausgeschlossen. Zur Wahrung der Anonymität ist als Absender die Anschrift des Empfängers einzusetzen:

kellerer und kellerer Franziskanerstr. 26 81669 München

9.4 Zulassung der Wettbewerbsarbeiten zur Beurteilung

Zur Beurteilung zugelassen werden alle Arbeiten, die . den formalen Bedingungen entsprechen, . in wesentlichen Teilen dem geforderten Leistungsumfang entsprechen, . termingerecht eingegangen sind und . keinen Verstoß gegen den Grundsatz der Anonymität erkennen lassen.

Eine Abweichung vom geforderten Leistungsumfang führt nicht unmittelbar zum Ausschluss vom Verfahren. Über die Zulassung entscheidet das Preisgericht; die Entscheidungen, insbesondere über den Ausschluss von Arbeiten werden protokolliert.

10 Weitere Bearbeitung und Urheberrecht

Der Wettbewerb wird als Ideenwettbewerb durchgeführt, es besteht demnach kein Auftragsversprechen der Auslober.

10.1 Eigentum, Rücksendung, Haftung

Die Unterlagen der mit Preisen und Anerkennungen ausgezeichneten Wettbewerbsarbeiten werden Eigentum der Auslober und nicht an die Wettbewerbsteilnehmer zurückgesandt. Die übrigen Wettbewerbsarbeiten einschließlich Modell können an zwei von den Auslobern festgelegten Tagen nach Abschluss der Ausstellung abgeholt werden. Erfolgt dies nicht, werden sie an die Wettbewerbsteilnehmer zurückgesandt. Eine Rücksendung durch die Auslober erfolgt nur, wenn die Teilnehmer eine geeignete Verpackung mit abgegeben haben. Modelle, die vom Teilnehmer ohne geeignete, für den Rückversand wieder verwendbare Verpackung abgegeben werden, müssen nach Ausstellungsschluss am Ausstellungsort nach entsprechender Aufforderung durch die Ausloberin abgeholt werden.

10.2 Urheberrechte, Nutzung

Bezüglich des Rechts zur Nutzung der Wettbewerbsarbeiten und des Urheberrechtsschutzes der Teilnehmer gilt § 8 Abs. 3 RPW sowie die Bestimmungen und Unternehmensrichtlinien der DB Station & Service AG und der DB Netz AG:

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1. Allgemein Wettbewerbsarbeiten dürfen von der Ausloberin und der Bahn bzw. einem Unternehmen, das mit ihr rechtlich gemäß § 15 AktG verbunden ist, veröffentlicht werden. Soweit in Ziff. 2 nichts Abweichendes vereinbart ist, dürfen die Wettbewerbsarbeiten für den vorgesehenen Zweck genutzt werden, wenn der Verfasser mit der weiteren Bearbeitung beauftragt wird. Ansonsten verbleiben alle Rechte nach dem Urheberrechtsgesetz bei den Verfassern. Die mit Preisen ausgezeichneten Arbeiten und Anerkennungen werden Eigentum der Ausloberin. Urheberrechtlich und wettbewerbsrechtlich geschützte Teillösungen von Wettbewerbsteilnehmern, die bei der Auftragserteilung nicht berücksichtigt worden sind, dürfen - soweit in Ziff. 2 nichts Abweichendes vereinbart ist - nur gegen eine angemessene Vergütung genutzt werden. Die Wettbewerbsteilnehmer stellen die Ausloberin und die Bahn bzw. einem Unternehmen, das mit ihr rechtlich gemäß § 15 AktG verbunden ist, von den Rechten Dritter an den eingereichten Unterlagen frei.

2. Ideenteil auf Grundstücken der Bahn Soweit Grundstücke der Bahn vom Ideenteil des Wettbewerbs betroffen sind, gilt Folgendes: Wettbewerbsarbeiten dürfen von der Bahn veröffentlicht werden. Sie dürfen für den vorgesehenen Zweck genutzt werden, wenn der Verfasser mit der weiteren Bearbeitung beauftragt ist. Ansonsten verbleiben alle Rechte nach dem Urheberrechtsgesetz bei den Verfassern. Gemäß Ziff. 1 werden die mit Preisen ausgezeichneten Arbeiten und Anerkennungen Eigentum der Ausloberin. Urheberrechtlich und wettbewerbsrechtlich geschützte Teillösungen von Wettbewerbsteilnehmern, die bei einer Auftragserteilung nicht berücksichtigt worden sind, dürfen nur gegen eine angemessene Vergütung genutzt werden. Entsprechend handelt es sich um die Einräumung der folgenden Nutzungsrechte: a) Einfache Nutzungsrechte im Rahmen der Wettbewerbsbeteiligung Die Bahn beabsichtigt, die Wettbewerbsarbeiten auszustellen und zu veröffentlichen, auch im Internet. Im Rahmen der ausstellungsüblichen Nutzung räumen die Teilnehmer mit Teilnahme am Wettbewerb unwiderruflich das umfassende, räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkte, einfache Recht an den Wettbewerbsarbeiten ein, diese in körperlicher wie unkörperlicher Weise zu nutzen (§§ 15 ff. UrhG). Die Rechteeinräumung umfasst insbesondere das Vervielfältigungsrecht (§ 16 UrhG), das Verbreitungsrecht (§ 17 UrhG), das Ausstellungsrecht (§ 18 UrhG), das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung (§ 19 a UrhG) sowie das Senderecht (§ 20 UrhG). b) Option auf Erwerb ausschließlicher Nutzungsrechte an ausgewählten Wettbewerbsentwürfen

Die Bahn bzw. ein Unternehmen, das mit ihr rechtlich gemäß § 15 AktG verbunden ist, möchten ggf. Wettbewerbsleistungen bearbeiten, ändern und in andere Werke einfließen lassen. Der Bahn steht deshalb das Recht zu, innerhalb von zwei Jahren nach Beendigung des Wettbewerbs von ausgewählten Teilnehmern umfassende Nutzungsrechte gegen Zahlung einer angemessenen Vergütung, auf die sich die Parteien dann verständigen werden, zu erwerben. Der Teilnehmer Städtebaulicher Ideenwettbewerb Bahnhof und Bahnhofsumfeld Dachau – Auslobung verpflichtet sich bereits mit Teilnahme am Wettbewerb unwiderruflich, für den Fall, dass die Parteien sich auf eine Vergütung geeinigt haben, das umfassende, ausschließliche sowie räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Recht an der wettbewerbsgegenständlichen Planung, den Unterlagen und sämtlichen sonstigen Leistungen, die der Teilnehmer bei der Ausführung der Wettbewerbsaufgabe erbringt, (nachfolgend gemeinsam: Arbeitsergebnis) einzuräumen, diese in körperlicher wie unkörperlicher Weise zu nutzen (§§ 15 ff. UrhG). Die Rechteeinräumung umfasst insbesondere das Vervielfältigungsrecht (§ 16 UrhG), das Verbreitungsrecht (§ 17 UrhG), das Ausstellungsrecht (§ 18 UrhG), das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung (§ 19 a UrhG) sowie das Senderecht (§ 20 UrhG). Die Rechteeinräumung erfolgt auch für heute noch nicht bekannte Nutzungsarten. Die Einräumung ausschließlicher Nutzungsrechte versetzt die Bahn in 10

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die Lage, Rechtsverletzungen wirksam auch in eigenem Namen zu verfolgen.

Einigen sich die Vertragsparteien nicht auf eine angemessene Vergütung, so entscheiden auf Antrag einer oder beider Parteien 3 von der bayrischen Architektenkammer zu benennende Sachverständige gemäß § 317 BGB nach billigem Ermessen über die Höhe der angemessenen Vergütung. Die Kosten des Verfahrens tragen beide Parteien anteilig nach dem Ausgang des Schiedsspruches im Vergleich der durch den Schiedsgutachter festgesetzten Vergütung zum letzten Vergütungsangebot der jeweiligen Partei.

Der Teilnehmer verpflichtet sich unwiderruflich, der Bahn das Bearbeitungsrecht (§ 23 UrhG) einzuräumen. Dies ermöglicht es der Bahn, die Grundstücke der Bahn auf Grundlage des Konzepts – auch ohne Beteiligung des Teilnehmers – zu beplanen und das geplante Vorhaben entsprechend realisieren zu lassen. Die Bahn beachtet in diesem Rahmen das Entstellungsverbot des § 14 UrhG. Der Teilnehmer verpflichtet sich unwiderruflich, der Bahn das Recht einräumen, sämtliche der o.g. Rechte ohne Zustimmung des Teilnehmers auf Dritte, insbesondere auf ein Unternehmen, das mit ihr rechtlich gem. § 15 AktG verbunden ist, zu übertragen oder an Dritte, insbesondere an ein Unternehmen, das mit ihr rechtlich gem. § 15 AktG verbunden ist, zu lizenzieren.

Die Nutzungsrechteeinräumung überlebt die Beendigung der Beauftragung. Die Bahn ist berechtigt, das Arbeitsergebnis ohne Beteiligung des Teilnehmers fertigzustellen und weiterzuentwickeln

Hiermit ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass im Falle einer Weiterführung und Konkretisierung des Ideenteils, der auf Grundstücken der Bahn liegt, eine weitere Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Teilnehmer in einem dann zu vereinbarenden gesonderten Vertrag möglich ist.

10.3 Haftung

Die bereitgestellten Informationen in der Auslobung sowie in den Anhängen, auch Planunterlagen, wurden durch den Auftraggeber sorgfältig geprüft. Jedoch wird keine Haftung, Garantie oder Gewähr dafür übernommen, dass alle Angaben vollständig, richtig und in letzter Aktualität zur Verfügung gestellt worden sind. Für die Beschädigung oder den Verlust der eingereichten Arbeiten haftet die Stadt nur bei nachweislich vorsätzlichem oder grob fahrlässigem Verhalten. Dies gilt auch für die Verfahrensbetreuung durch den Wettbewerbsbetreuer.

11 Abschluss des Wettbewerbs

11.1 Bekanntgabe des Wettbewerbsergebnisses

Die Stadt Dachau wird das Ergebnis des Wettbewerbs unter dem Vorbehalt der Prüfung der Teilnahmeberechtigung den Teilnehmern durch Übersenden des Protokolls über die Preisgerichtssitzung unverzüglich mitteilen und der Öffentlichkeit sobald als möglich ortsüblich bekannt machen. Die Wettbewerbsarbeiten werden öffentlich ausgestellt. Ort und Zeitpunkt stehen noch nicht fest. Die Wettbewerbsteilnehmer werden darüber gesondert informiert.

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Städtebaulicher Ideenwettbewerb Bahnhof und Bahnhofsumfeld Dachau - Auslobung

11.2 Prüfung

Die Entscheidungen des Preisgerichts in der Sache sind endgültig, sie unterliegen nicht der gerichtlichen Nachprüfung.

12 Terminübersicht

Folgender Terminablauf ist vorgesehen:

Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen 31.07.2020 Rückfragen bis 01.09.2020 Rückfragenbeantwortung bis 15.09.2020 Abgabetermin Pläne 19.10.2020 Abgabe Modell 02.11.2020 Preisgerichtssitzung 30.11.2020 Ausstellung wird separat bekanntgegeben

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Teil B Wettbewerbsaufgabe

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13 Wettbewerbsgebiet

13.1 Stadträumliche Lage

Dachau liegt nordwestlich von München an der Amper an der Nahtstelle zwischen der Münchner Schotterebene, in der das Dachauer Moos liegt, und dem nördlich angrenzenden tertiären Donau-Isar-Hügelland. Der höchste Punkt innerhalb der Stadtgrenzen ist der Schlossberg (518 m ü. NHN), dieser prägt auch die Stadtsilhouette.

In Dachau setzte ab ca. 1840 mit der Industrialisierung, dem Eisenbahnbau und der Trockenlegung des Dachauer Mooses ein tiefgreifender Wandel ein. 1867 wurde die Eisenbahnstrecke München–Ingolstadt mit dem Bahnhof Dachau eröffnet. Der Bahnhof Dachau wurde am 14. November 1867 in Betrieb genommen. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich auch das Stadtquartier zwischen der historischen Altstadt und dem Bahnhof.

Der Schleißheimer Kanal wurde in den Jahren 1691/92 als Teil des von Enrico Zuccalli geplanten Nordmünchner Kanalsystems angelegt. Er stellte eine Wasserverbindung zwischen der Schlossanlage Schleißheim und der Amper bei Dachau (herzogliche/kurfürstliche Sommerresidenz) dar. Der ursprünglich 8,7 km lange Kanal durchquerte eine reine Moorlandschaft. Er verläuft über weite Strecken unmittelbar südlich der Schleißheimer Straße in Dachau; dem früheren, jetzt trockenen Verlauf folgt ungefähr die Gemeindegrenze zwischen Dachau und . In Dachau endete der Kanal am Holzgarten, einer Art Hafenbecken für die Holztrift. Neben dem Transport von Baumaterialien fand auf dem Kanal auch Personenverkehr mit Gondeln statt. Der Kanal ist nur noch teilweise wasserführend. Das mittlere Teilstück wurde um 1900 aufgelassen. Im Stadtgebiet von Dachau führt noch ein kurzer Kanalabschnitt Wasser, das vom Gröbenbach kommt und über den Pollnbach in die Amper geleitet wird.

Abb.1 Luftbild Übersicht Stadt Dachau

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Die Stadt Dachau teilt sich in drei Teilzentren:

. Altstadt: Altstadt Dachau, Mitterndorf, Udlding, Etzenhausen, Unterer Markt, Webling . Dachau-Ost: Unteraugustenfeld, Obergrashof, Teile von Prittlbach, Würmmühle . Dachau-Süd: Oberaugustenfeld, Himmelreich, Holzgarten, Teile von Gröbenried . sowie das 1972 im Zuge der Gemeindegebietsreform eingemeindete Gebiet.

Das Wettbewerbsgebiet liegt im Bereich „Unterer Markt“, direkt am Bahnhof Dachau westlich der Bahnstrecke München - Ingolstadt. Der Bahnhof Dachau ist Haltepunkt von Regionalzügen und der S-Bahnlinie S2 der S-Bahn München der Bahn AG in Richtung München, und Altomünster.

Der knapp 3,8 ha große Planungsbereich liegt im zentralen Innenstadtbereich von Dachau, südöstlich der Altstadt.

Das Gebiet östlich der Bahngleise wird derzeit im Zuge der Rahmenplanung Augustenfeld weiterentwickelt. Die Planung ist noch nicht verabschiedet, so dass diese in den Wettbewerb nicht einfließen kann.

13.2 Topographie und Grenzen des Wettbewerbsgebietes

Die Frühlingsstraße (westliche Grenze des Planungsgebiets) verläuft relativ eben, ihre Höhe auf Straßenniveau beträgt im Mittel 480,00 mNN. Der östlich anschließende Bereich der alten Gleisanlage nördlich des Bahnhofsgebäudes liegt auf im Mittel 482,00 mNN. Auf Höhe der Bahnunterführung beträgt die Höhe 479,40 mNN.

Abb. 2 Luftbild mit Wettbewerbsumgriff

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Im Süden bildet das alte Postgebäude den Abschluss des Plangebiets. Östlich schließt der Umgriff mit den Bahngleisen- und westlich mit der Frühlingsstraße ab. Den Abschluss im Norden des Plangebiets bildet die Schleißheimer Straße bzw. der Schleißheimer Kanal. Im Süden endet das Planungsgebiet mit der Augustenfelderstraße

13.3 Planungsrecht und umgebende Bebauung

Flächennutzungsplan

Im gültigen Flächennutzungsplan sind die Flächen des Plangebiets wie folgt dargestellt: Nördlich an die Schleißheimer Straße grenzt ein Besonderes Wohngebiet WB. Im Süden entlang des Postgebäudes ist ebenfalls ein Besonderes Wohngebiet WB dargestellt. Die Flächen des Bahnhofgebäudes und nördlich des Busbahnhofs sind als Flächen für Bahnanlagen dargestellt. Der Bahnhofsvorplatz ist als Verkehrsfläche für ruhenden Verkehr dargestellt.

Der Flächennutzungsplan soll im Zuge der Umstrukturierung im Parallelverfahren mit dem Bebauungsplan angepasst werden.

Östlich an das Wettbewerbsgebiet angrenzend (nördlich des Bahnhofsgebäudes) verläuft die Fußgängerunterführung, sie verbindet die Westseite des Bahnhofs mit der Ostseite und schafft Zugang zu den einzelnen Bahnsteigen.

Bebauungsplan

Für das im Innenbereich zugeordnete Plangebiet bestehen keine Bebauungspläne. Die planungsrechtliche Beurteilung von Bauvorhaben auf den Grundstücken erfolgt derzeit nach § 34 BauGB. Ziel des Wettbewerbs ist ein umsetzbarer, städtebaulicher Entwurf, der zur Grundlage der weiteren Bauleitplanung gemacht werden kann. Die Stadt strebt an, vorbehaltlich späterer Beschlussfassungen durch den Stadtrat, die verbindliche Bauleitplanung gemäß Baugesetzbuch zügig durchzuführen um die angestrebte Gesamtentwicklung planungsrechtlich zu sichern.

Da das Wettbewerbsgebiet bereits heute großflächig versiegelt ist, sind aufgrund der neuen Nutzung keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu erwarten.

Die Bebauung im näheren Umfeld des Plangebiets ist insgesamt sehr heterogen geprägt. Die Geschossigkeit liegt bei zwei bis fünf Geschossen.

13.4 Technische Randbedingungen der umgebenden Bebauung

Ein technisch notwendiger Mindestabstand zu den Bahnanlagen bestimmt sich aus dem Abstand von 7m zwischen Gebäuden und der Oberleitung, die im Bereich der Gleismitte des an das Wettbewerbsgebiet angrenzenden Bahngleises gesehen wird. Die Richtlinien der Bahn unter Punkt 19.2.sind zu beachten. Aufgrund der Geländesituation liegt das Wettbewerbsgebiet im Lastausbreitungswinkel der Bahnkörper. Als grobe Annahme ist ein Winkel von 30° ab der OK Gleisbett der westlichen Gleistrasse anzusetzen, die Höhen sind den Auslobungsunterlagen zu entnehmen.

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Alle baulichen Eingriffe, auch Gründungen in diesem Bereich sind mit hohen Kosten für die Sicherung des Bahnkörpers verbunden. Aus diesem Grund sollen Baugruben in diesem Bereich wenn möglich vermieden werden. Die Sicherungsmaßnahmen sind aufwändig.

Die Auslober gehen bei der baulichen Realisierung davon aus, dass wegen evtl. Altlasten, die noch nicht lokalisiert sind, erhebliche Entsorgungskosten anfallen.

13.5 Gebäudebestand im Wettbewerbsgebiet

Bahnhofs-Empfangsgebäude

- Das bestehende Bahnhofsgebäude stammt aus dem 19.Jhdt. und wurde zur Inbetriebnahme der Bahnstrecke München – Ingolstadt errichtet. Es befindet sich westlich der Gleise auf der der Innenstadt zugewandten Seite des Bahnhofs. Der bauliche Zustand ist durchschnittlich, die Obergeschosse stehen seit Jahren leer. Die bestehende Zuwegung zur Personenunterführung ist verwinkelt und unübersichtlich. Die Personenströme von und zu den Bahnsteigen laufen derzeit am Empfangsgebäude vorbei.

Abb 3. Historische Postkarte vom Bahnhof Dachau, 1898

- Das bestehende Empfangsgebäude kann weiterentwickelt werden oder alternativ durch einen Neubau ersetzt werden. Im Falle eines Neubaus muss dieser auf demselben Grundstück errichtet werden.

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Abb. 4 Luftbild Empfangsgebäude Bahnhof mit derzeitigem Busbahnhof

Altes Bahnhofsmeistereigebäude südlich des Empfangsgebäudes

- Die Bestandsgebäude südlich des Bahnhofgebäudes sind nicht zu erhalten.

Postgebäude

- Das an die Bahnhofstraße anliegende, derzeitige Postgebäude (Bahnhofstraße Nr. 7) soll - ohne den nach Süd-Osten ragenden Anbau - erhalten bleiben.

Fläche des Stellwerks - Das im Norden des Plangebiets sich befindende Stellwerksgebäude auf Fl.Nr. 944/37 inklusive der entsprechenden Zufahrt und Fläche steht für eine städtebauliche Planung nicht zu Verfügung. Die DB Netz AG hält diesen Grundstücksteil für interne eisenbahninfrastrukturelle Projekte vor, daher entfällt hier eine weitergehende Planung, wobei die angrenzende Grünanlage als Parkanlage erhalten werden soll.

Denkmalschutz

- Keines der Gebäude bzw. Gebäudeteile im Wettbewerbsgebiet steht unter Denkmalschutz. Auch einen Ensembleschutz oder Bodendenkmale gibt es im Wettbewerbsgebiet nicht.

14 Städtebauliche Aufgabe

14.1 Aufgabenstellung

Aus stadtplanerischer Sicht gibt es momentan kein schlüssiges Gesamtkonzept für das Wettbewerbsgebiet.

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Im städtebaulichen Ideenwettbewerb soll ein Gesamtkonzept für den Bahnhof und dessen Umfeld entwickelt werden. Allgemeines Ziel ist die deutliche Aufwertung des Bahnhofsumfeldes, die Steigerung der Attraktivität und der Aufenthaltsqualität des Bahnhofvorplatzes sowie die der Frühlingsstraße.

Das Bahnhofsareal soll als ein identitätsstiftender Raum und Kommunikationsort wahrgenommen werden.

Wichtige Verbindungslinien zur Innenstadt sowohl in Richtung Norden als auch in Richtung Westen sollen aufgegriffen und gestärkt werden.

Eine beidseitige Bebauung der Frühlingsstraße sowie die Aufwertung des Dreiecks Bahnhofsgebäude - Omnibusbahnhof - Postgebäude, sowohl für "Dachauer", als auch für Touristen und Pendler ist unverzichtbarer Bestandteil einer zukunftsorientierten Innenstadtpolitik.

Der städtebauliche und verkehrsplanerische Entwurf ist so zu konzipieren, dass er in mehreren Bauabschnitten realisiert werden kann.

Die Neugestaltung des ZOB ist als 1. Bauabschnitt beabsichtigt. Die Gestaltung des Bahnhofvorplatzes sowie des neuen Bahnhofgebäudes bzw. des umgestalteten Bahnhofsgebäudes soll in einem 2. Bauabschnitt vollzogen werden.

Als wichtige Anforderungen sind die nachfolgenden Punkte zu nennen:

 Neugestaltung und Aufwertung des Bahnhofumfeldes einschließlich des Empfangsgebäudes mit  Zugang zur Verkehrsstation, Busbahnhof, ÖPNV, Kiss & Ride, P&R, Taxi und überdachten Fahrradabstellanlagen  Städtebauliche Aufwertung des westlichen Bahnhofumfelds: Steigerung der Attraktivität und Aufenthaltsqualität des Bahnhofsvorplatzes und der Frühlingsstraße  Verkehrsberuhigte Gestaltung der Bahnhofs- und Frühlingsstraße im Sinne eines rücksichtsvollen Miteinanders aller Verkehrsteilnehmer  Schaffung eines attraktiven und funktionalen ZOB mit mind. 26 Bushalteplätzen  Verbesserung der bestehenden Fuß- und Radwegeanbindung und Schaffung einer zusätzlichen Unterführung  Durchgängige Barrierefreiheit  Stärkung und Förderung des ÖPNV und des nicht motorisierten Individualverkehrs  Entwicklung einer optimierten, städtebaulich angemessenen Nutzung des Postgeländes  Planung von überdachten, attraktiv gestalteten Fahrradabstellplätzen mit guter Anbindung an das Radwegenetz  Berücksichtigung des Klimaschutzes  Angsträume sollen vermieden werden.

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14.2 Planungsgrenzen und Maß der Bebauung

Die Realisierung der einzelnen Bereiche soll weitestgehend unabhängig voneinander erfolgen können, dies sind die

1. Umsetzung des Busbahnhofs nördlich des Bahnhofsgebäudes 2. Weiterentwicklung des Postgrundstücks. Das Postgebäude bleibt bestehen, der rückwertige Teil im Südosten kann durch einen Neubau ersetzt werden. 3. Weiterentwicklung/ Abriss/ Neubau des Bahnhofsgebäudes 4. Die Überplanung des Grundstücks südl. des Bahnhofs (Dritteigentümer).

Das Wettbewerbsgebiet ist somit in die Flächen A, B1, B2 und B3, die unabhängig voneinander realisierbar sein müssen, eingeteilt.

Die Fläche A ist in privatem Eigentum. Die Realisierbarkeit muss sowohl aus dem jetzt bestehenden Umfeld heraus wie auch bei Umsetzung des Wettbewerbskonzeptes für Fläche B gegeben sein. Gleiches gilt anders herum für Fläche B.

Es ist ein Vorschlag gewünscht, der die planungsrechtlichen Vorgaben einhält, aber zudem im Zusammenwirken mit der dahinterliegenden, nicht unmittelbar am Bahnkörper befindlichen Bebauung eine höchstmögliche Qualität für denkbare Nutzungen bietet.

Auf allen Flächen (A, B1, B2, B3) wird als Tiefe der Abstandsflächen gem. Art. 6 BayBO nach allen Seiten 0,5 H gefordert, das Privileg einer Verkürzung auf 16m Länge gilt nicht. Generell sind darüber hinaus die allgemeinen Anforderungen an Belüftung und Belichtung sowie des Brandschutzes einzuhalten. Die Straßenmitten (der Flurstücke) sind als Abstandsflächengrenzen einzuhalten.

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Abb 5. Schemaplan der Wettbewerbsflächen A – B3

Fläche A Die Fläche A ist im Eigentum eines Dritteigentümers. Das Maß der Bebauung muss sich städtebaulich einfügen. Die Abstandsflächen der Gebäude auf Fläche A müssen vollständig auf Fläche A liegen wobei ein Anbau an das im Süden liegende Gebäude möglich ist.

Fläche B1 Auf der Fläche B1 ist die mögliche bauliche Nachverdichtung zu untersuchen.

Fläche B 2 Auf der Fläche B2 ist das Empfangsgebäude mit insgesamt 9.000 m² bis 12.000 m² BGF unterzubringen. Die Abstandsflächen der Gebäude auf Fläche B2 dürfen nicht auf Fläche A liegen.

Fläche B3 Auf Fläche B3 sollen der Busbahnhof (der weitaus überwiegende Teil oder komplett) sowie 9.000 m² bis 12.000 BGF liegen. Die Geschosszahl ist auf höchstens E+3 beschränkt.

Die Flächenabgrenzungen außer denen für Fläche A erlauben für die Planung zielführende Toleranzen. Die Flurstücksgrenzen sind ansonsten innerhalb des Wettbewerbsgebietes nicht von Bedeutung.

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15 Planungsprogramm Verkehr 15.1 Umstiegsrelationen

Pro Tag werden derzeit ca. 22.500 Ein-Aussteiger S-Bahn/Regionalzüge, ca. 11.500 Fahrgäste der Stadt- und Regionalbusse, ca. 9.000 Fußgänger an der Frühlingsstraße und am Bahnhofsvorplatz gezählt.

Die Steigerung der Attraktivität des ÖPNV soll durch die Schaffung von guten, einfachen und schnellen Umsteigemöglichkeiten erzielt werden, d.h. Optimierung der Intermodalschnittstellen (Taxi, Fahrrad, Fußgänger, ÖPNV, SPNV, MIV)

Insgesamt soll eine Priorität hergestellt werden für den ÖPNV und den nicht motorisierten Individualverkehr (NMIV) im Bereich der Frühlings- und Bahnhofstraße mit bequemer Ein- und Ausfahrt des Busbahnhofs.

15.2 Verkehrsnetz des Motorisierten Verkehrs

Der Streckenabschnitt Bahnhof- / Frühlingsstraße ist heute mit rund 12.000 Kfz/24h (Prognose 2025: 14.000 - 15.500 Kfz/24h) belastet. Diese Verkehrsbelastung setzt sich aus dem Parksuchverkehr zu den Einzelhandels- und Gewerbenutzungen in den Straßen und aus Bring- / Holverkehr zum Bahnhof zusammen. Der Zielverkehr zu der Wohnbebauung ist untergeordneter. Die maßgebende Belastung ergibt sich aus dem hohen Anteil an reinem Durchgangsverkehr. Aufgrund dessen kommt es in den beiden Straßenzügen - insbesondere - in den Spitzenstunden zu Störungen und Behinderungen im Verkehrsablauf. Es kommt hier immer wieder zu Konflikten zwischen dem privaten Hol- und Bringverkehr und dem Busverkehr.

Alle Flurstücke, die an das Wettbewerbsgebiet angrenzen und derzeit für den Fahrverkehr erschlossen sind, müssen für diesen erschlossen bleiben. Die notwendigen Schleppkurven sind zu beachten.

Das Wettbewerbsgebiet muss insgesamt für den motorisierten Individualverkehr in Gänze erschlossen bleiben, obschon die Verkehrsvermeidung ein städtebauliches Ziel ist. Der Ziel- und Quellverkehr wird wenig abhängig von den Wettbewerbslösungen sein, so die Kapazitätsanforderungen feststehen.

Beide Fahrtrichtungen auf der Frühlingstraße müssen zur Vermeidung von Umwegverkehren für den Omnibusverkehr erhalten bleiben.

Weitere Informationen zum motorisierten Verkehr sh. Anlage Verkehrsuntersuchung ZOB Dachau.

15.3 Radverkehrsnetz

Ziel des Wettbewerbes ist es, dass durchgängige, breite (keine Mindestmaße) und gut befahrbare Radwegeverbindungen für alle Wegebeziehungen im Planungsgebiet vorgesehen werden.

Das bestehende Radverkehrskonzept der Stadt Dachau ist im Planungsgebiet noch nicht umfassend umgesetzt. Eine zukünftige Geh- und Radwegbrücke über die Schleißheimer Straße als Verbindung zur Ostseite der Bahnstrecke sowie südlich des

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Bahnhofs (über Privatgrundstück) sowie eine Fuß- und Radwegeverbindung bis zur Augustenfelder Straße in Höhe der Bürgermeister-Krebs-Straße sollten in den Überlegungen berücksichtigt werden.

Für Radfahrer (und Fußgänger) gibt es derzeit eine einzige Unterführung zur Unterquerung der Gleise und zur Verbindung zwischen Ost- und Westseite. Diese ist jedoch nur für Fußgängerverkehr zugelassen (Radfahrer müssen absteigen und schieben). Neben dieser bestehenden Personenunterführung unter den Bahngleisen ist optional eine zweite Unterführung zur Ostseite des Bahnhofs für Fußgänger und Radfahrer als Stadtteilverbindung vorzuschlagen. Die Erschließung der Bahnsteige ist hierbei nicht vorgesehen. Die Funktionsfähigkeit der vorgeschlagenen Planung muss jedoch auch ohne diese zweite Unterführung gewährleistet sein.

Der Wettbewerbsteilnehmer muss sich intensiv mit der Lage der Unterführungen und den verkehrlichen Anknüpfungen auseinandersetzen.

Im Wettbewerb ist aus zwei Varianten, die sich in Voruntersuchungen ergeben haben, die aus städtebaulicher Sicht zielführende Lage einer zweiten Unterführung zu bestimmen und mit der Planung zu verknüpfen, wobei die Variante nördlich der bestehenden Fußgängerunterführung als reiner Radverkehrsweg denkbar ist.

Abb. 6 Bestehende und alternativ zu untersuchende Rad- und Fußweg-Unterführungen

Anknüpfungspunkte im Wettbewerbsgebiet für das Radwegenetz zur Umgebung sind:  die zukünftige Unterführung unter den Gleisanlagen  die Augustenfelder Straße an der Zufahrt zwischen Hs. Nr. 3 und Hs. Nr. 5  die Bahnhofstraße  die Langhammerstraße (Straßenstück auf Geländeniveau)  die Schleißheimer Straße, die über einen durchgängigen Radweg an den Bahnhof angeschlossen werden soll. Die Querung des Stellwerksgrundstücks ist dabei möglich.  ein evtl. zukünftiger Fuß- und Radweg angrenzend an die Bahnflächen nach Süden

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Weitere Möglichkeiten von Durchwegungen der Bahnlinie befinden sich jeweils rund 350 - 450m nördlich in der Schleißheimer Straße und südlich mit der Augustenfelder Straße. In den beiden Unterführungen sind allerdings kaum separate Flächen für den Fuß- und Radverkehr vorhanden, diese sind stärker für den Kfz-Verkehr ausgebaut und stellen somit keine attraktiven Verbindungen dar.

In der Bahnhofstraße existieren heute schon Schutzstreifen für Radfahrer. In Richtung Innenstadt wird der Radverkehr durch die Straßenunterführung und über die Langhammer Straße (Verkehrsberuhigter Bereich) Richtung Westen geführt.

Die Situation entlang der Frühlingsstraße soll verbessert werden. Im Zuge des Wettbewerbes ist zu untersuchen, wo ein von den Fahrbahnen getrennter Radweg geführt oder wie ein Radweg integriert werden soll. Dabei ist hier insbesondere die Verknüpfung mit den weiterführenden Verbindungen am Knotenpunkt Schleißheimer Straße mitzudenken.

15.4 Öffentliche Fahrradabstellanlagen

Derzeit gibt es nördlich und südlich des Bahnhofsgebäudes ca. 500 Fahrradabstellplätze, die über mehrere Einstellanlagen verstreut sind sowie östlich der Gleise ein Fahrradparkhaus (B+R) mit aktuell 1.066 Stellplätzen, dieses ist auf 1.300 erweiterbar.

Im Wettbewerbsgebiet soll zur Behebung des bestehenden Mangels als Ersatz bzw. in Ergänzung der 500 vorhandenen Fahrradabstellplätze eine weitaus höhere Kapazität, d.h. mind. 1000 gut erreichbare Fahrradabstellplätze evtl. in einem oder mehreren Fahrradparkhäusern bereitgestellt werden. Auf Fläche A sind darüber hinaus mindestens 198 zusätzliche, öffentliche Fahrradabstellplätze nachzuweisen. Auf Flächen B2 und B3 müssen insgesamt mindestens 500 Fahrradabstellplätze nachgewiesen werden.

Ein Fahrradparkhaus kann mehrgeschossig sein, wobei für die oberen Geschosse eine Rampenerschließung zwingend ist.

Für 1000 Fahrräder wäre eine Grundfläche von 800 m² für ein Fahrradparkhaus vorzusehen. Der Fahrrad-Verkehrsstrom zu diesem Parkhaus ist hinsichtlich der Lage zu berücksichtigen.

15.5 Fußgänger

Am Bahnhof bestehen Fußgängerverkehrsströme, die sich zum Großteil durch die hohe Zahl der ÖPNV-Nutzer (Bahn und Bus) ergeben und sich wiederum auf vielfältige Fußwegebeziehungen verteilen.

Die Fußgängerverkehrsströme, die so durch das Wettbewerbsgebiet gelenkt werden sollen, dass zum einen die Wege über kurze, durchgängig barrierefreie Verbindungen führen. Zum anderen sollen die Fußgängerströme auch so geführt werden, dass sie an den bahnhofsnahen Diensten und Einkaufsmöglichkeiten entlangführen.

Besonders zu beachten werden die sehr unterschiedlichen Höhenlagen der Anknüpfungspunkte sein, insbesondere hinsichtlich der durchgängig geforderten Barrierefreiheit.

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Abb. 7 Bahnhof mit Unterführung Langhammerstraße

Weiterhin sollen Kreuzungspunkte mit dem Fahrrad- und motorisierten Verkehr so weit wie möglich vermieden werden.

Die heutigen Fußwege von den Bahnsteigen führen bisher nicht durch das Bahnhofsempfangsgebäude, sondern jeweils nördlich und südlich am Bahnhofsgebäude vorbei. Die Fußwegebeziehungen verlaufen in Richtung Westen beidseitig entlang der Bahnhofstraße nach Südwesten und nach Norden entlang der Frühlingstraße. Zudem bestehen Wegebeziehung zu den Bussen, den Radabstellanlagen, dem Einzelhandel und den Büros / Praxen gegenüber dem Busbahnhof sowie über die Straßenunterführung unter der Frühlingsstraße zur Langhammer Straße in Richtung Innenstadt bzw. Münchner Straße (West). All diese Wegebeziehungen sind zu berücksichtigen.

Die bestehende Bahnunterführung zu den Bahnsteigen ist die einzige Fußwegeverbindung von West nach Ost unter den Gleisanlagen hindurch und ist schon heute eine wichtige Verbindung. In Zukunft wird sich insgesamt der Fußverkehr in dieser Wegebeziehung noch erhöhen, da auf der Ostseite ein neues Quartier (Rahmenplan Augustenfeld) geplant ist. Die Durchgangsbreiten der bestehenden Unterführung zu den Bahnsteigen dürfen nicht eingeschränkt werden.

Eine eindeutig gestaltete, barrierefreie und kurze Wegeführung zwischen Gleisen und Busbahnhof ist zwingend. Erforderlich ist eine direkte und klare Wegeführung zu den Bahnsteigen. Die Wegbreiten sind mind. gemäß Verkehrsqualität Stufe C vorzusehen (gemäß Handbuch für Bemessungen von Straßenverkehrsanlagen (HBS der FGSV).

Die Bahnsteigzugänge müssen auch auf möglichst direktem Weg von der Innenstadt erreichbar sein. Die Wege aus der Innenstadt führen vorwiegend über die Langhammerstraße und die Bahnhofstraße. Mindestens diese müssen barrierefrei an die Unterführung mit den Bahnsteigzugängen angebunden sein.

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Derzeit gibt es eine Fuß- und Radwegunterführung von der Langhammerstraße zum Bahnhof unter der Frühlingsstraße hindurch. Die Beurteilung ob es zielführend ist, diese zu erhalten oder ob eine fahrbahngleiche Querung möglich ist, ist Wettbewerbsaufgabe. Bauliche Untersuchungen über den Erhaltungszustand liegen nicht vor.

Der Reisendenstrom (Kundenstrom) soll möglichst optimal an die Vermietungseinheiten (Läden, Gastronomie, etc.) im Empfangsgebäude herangeführt werden.

Den Fahrgästen soll zwischen den Verkehrsmitteln, insbesondere zum Empfangsgebäude hin, wo möglich und städtebaulich vertretbar ein witterungsgeschützter Übergang ermöglicht werden.

Barrierefreie und sichere Querungsmöglichkeiten am Bahnhofsplatz für Fuß- und Radverkehr sind zu ermöglichen.

Abb. 8 Übersicht Verkehrsströme rund um den Bahnhof

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15.6 Zentraler Omnibusbahnhof

Im Fokus des Wettbewerbes steht der neue Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB), an dem alle Nah- und Regionalverkehrslinien mit kurzen Umsteigewegen und attraktiven „Rendezvous“-Halten gebündelt werden sollen. Durch die Kapazitätserhöhung soll der öffentliche Nahverkehr gestärkt werden.

Die Konzeption des Zentralen Omnibusbahnhofs wird nur zusammen mit der Konzeption der in Fläche B3 geforderten Bebauung möglich sein, da auch eine Überbauung oder Teil-Überbauung des Busbahnhofes denkbar ist. Dabei ist für aufgeständerte Gebäude sowohl das Tragwerk zu lösen wie auch die Medienversorgung.

Zur Schaffung einer ausreichenden Anzahl von Haltestellen für den öffentlichen Nahverkehr (Buslinien, AST, SEV), die eine attraktive Nutzung und Umstieg auf den ÖPNV für mindestens die nächsten 30 (-50) Jahre ermöglichen, sollen 26 Haltestellen umgesetzt werden. Zur Anordnung der Haltestellen sh. auch die Anlage ZOB-Zukunft Dachauer Busbahnhof. Evtl. kann es auch Haltestellen geben, die nicht auf der Fläche B3 liegen.

Im Zentralen Omnibusbahnhof sind sinnvoll angeordnete und ausreichend dimensionierte Haltebereiche in einem hohen Maß an betrieblicher Leistungsfähigkeit und Umsteigequalität sicherzustellen. Das Umsteigen ist sowohl zwischen den Buslinien als auch zwischen dem Bus- und dem Schienenverkehr zu beachten. Die Lage und Anordnung der Haltestellen ist entwurfsabhängig und Wettbewerbsaufgabe.

Alle Haltestellen sind grundsätzlich unabhängig voneinander anfahrbar zu konzipieren. Es können Doppel- wie auch Einzelhaltestellen vorgesehen werden. Einzelhaltestellen sind für Fahrzeuglängen von 12 m sowie 5 Haltestellen für Gelenkbusse (18 m Fahrzeuglänge) zu konzipieren. Doppelhaltestellen sind für 2 unabhängig voneinander anfahrbare Fahrzeuge mit einer Fahrzeuglänge von 12 m zu konzipieren.

Ausstattung Haltestellen

Es sind ca. 100 m² Wartefläche je Doppelhaltestelle bzw. 75 m² für einfache Haltestellen vorzusehen.

Für den horizontalen Witterungsschutz ist eine vollflächige Lösung möglich, die in Form und Konstruktion in herausragender Qualität auszubilden ist und sich zur umgebenden Struktur (Bebauung, Grünflächen) entsprechend verhält. Ein vertikaler Witterungsschutz, der differenzierter, kleinteiliger sein kann, ist ebenfalls zu planen.

Die Ausstattungsstandards der Haltestellen sind wie folgt vorzusehen: . Bordsteinparallele bzw. Sägezahn- Anfahrbarkeit . stufenfreier Zugang zum Bussteig/zur Fahrbahnkante . Hochbord als Formstein oder Buskapstein . 3,00 Meter Mindesttiefe der Aufstellfläche Empfangsgebäude-Andienung

15.7 Empfangsgebäude-Andienung

Ein bahnhofsnaher und kundenfreundlicher Taxistand mit Warte- und Einstiegsplätzen

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für 5 Taxen ist zu konzipieren. Zudem ist eine getrennte Absetzfunktion vorzusehen.

Eine Andienung für Bahn- und Busbahnhof-Fahrgäste durch Privat-Pkw soll zudem mit insgesamt 15 "Kiss & Ride“- und Kurzzeitstellplätzen empfangsgebäudenah erfolgen.

16 Planungsprogramm auf Fläche B2

16.1 Gebäude

Das Empfangsgebäude soll mit einer angestrebten BGF von 9.000 m² – 12.000 m² entwickelt werden. Alternativ zur Weiterentwicklung des Bestandsgebäudes mit Einbindung in den Neubaukomplex ist der Abbruch und Ersatz des derzeitigen Empfangsgebäudes vorstellbar. Hinsichtlich des bestehenden Bahnhofsgebäudes ist im Wettbewerb somit zu prüfen, ob dessen Erhalt unter wirtschaftlichen, funktionalen und stadtgestalterischen Gesichtspunkten als zielführend erscheint.

Der Bahnhof mit seinem Zugang zur Verkehrsstation soll als Adresse innerhalb seines Umfeldes klar erkennbar sein. Im Gebäudekomplex sollen angeordnet werden:

. Angebote des Reisendenbedarfs . Darüber hinaus Einzelhandel mit einer Verkaufsfläche von insgesamt nicht mehr als 300 qm . Beherbergungsgewerbe, besondere Wohnformen (Studenten- und Seniorenwohnen) . Nicht wesentlich störendes KFZ-reduziertes Gewerbe . Gastronomie (z.B. Anbieter aus dem Segment „Systemgastronomie“) . öffentliche WC-Anlage . zentrale Touristinformation . bahnhofsnahe Dienstleistungen (z.B. Fahrrad-/ E-Bike-Verleih, Friseur, Versicherung, Paketstation, Reisebüro, Schlüsseldienst etc.) d.h. Nutzungen zur Erweiterung des Serviceangebotes und zur Gewährleistung des Reisendenbedarfs

weiterhin ist angestrebt:

. Praxen, Büros, Co-Working

denkbar sind auch:

. Freizeiteinrichtungen . öffentliche Einrichtungen (z.B. Existenzgründerzentrum, VHS)

16.2 Anforderungen an die Nutzflächen des Empfangsgebäudes

Es ist davon auszugehen, dass die Gewerbemietflächen Arbeitsstätten mit arbeitsstättenrechtlichen Anforderungen sein werden. Dazu gehört insbesondere die Belichtung mit Tageslicht bzw. der Ausblick ins Freie für ständige Arbeitsplätze. Dies ist in der Tiefe der Baukörperkonzeption zu berücksichtigen. Nur ein geringer

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Flächenanteil ist als Nebenfläche ohne Nutzbarkeit als ständige Arbeitsplätze gewünscht. Zudem gewünscht ist die Unterteilbarkeit in Einheiten, die Eingänge vom Freien bedingt. Gewünscht sind somit Baukörper, die mehrere Eingänge mit attraktiven Adressbildungen ermöglichen. Ein Neubau soll direkt an der Personenunterführung platziert werden, damit die Bahnkunden einen kurzen Weg zu den Bahnsteigen, flankiert von Angeboten der Reisendenversorgung haben. Das kann einen Beitrag zum Sicherheitsgefühl der Kunden und zur sozialen Kontrolle leisten. Der Zugang der Personenunterführung sollte begradigt werden. Die Geschosshöhe dieser Gewerbemietflächen soll bei 3,5m liegen, um auch höhere Installationsgrade zu ermöglichen.

Wesentlich ist in jedem Fall die Sichtbarkeit des Empfangsgebäudes und die klare Erkennbarkeit des Zugangs zur Empfangshalle und zur Unterführung.

16.3 Anlieferung

Der Liefer- und Ladeverkehr für den Gebäudekomplex der Deutschen Bahn muss oberirdisch erfolgen, eine Anlieferung über die Tiefgarage ist nicht möglich.

17 Planungsprogramm zu sonstigen Gebäudeflächen

17.1 Fläche an der Frühlingstraße

Es ist Ziel des Wettbewerbes, die Möglichkeiten einer qualitätvollen Bebauung zusammen mit dem Busbahnhof zu explorieren. Angestrebt wird eine Mischnutzung mit einer gesamt BGF von ca. 9.000 m² - 12.000 m². Darin enthalten sind auch 100 m² Serviceflächen für den Busverkehr.

Als Nutzung gewollt sind hier

. Dienstleistungen z.B. Frisör, Cafe, Blumen, Shops . Hotel, Boardinghaus, Bahnmitarbeiterwohnen, Büros, Co-Working, Verwaltung

Einen Flächenschlüssel über die Aufteilung der Nutzungen gibt es nicht. Auf das Zusammenspiel mit dem Busbahnhof ist zu achten.

Ob sich die Bebauung an der der Bebauung der gegenüber liegenden Straßenseite orientiert und möglichst einfügt oder eine alternative städtebauliche Lösung, insbesondere hinsichtlich des Schallschutzes vorteilhafter wäre, ist vom Wettbewerbsteilnehmer nachzuweisen.

Die Mauerkrone der Schallschutzwand entlang der Bahntrasse liegt im Bereich der Frühlingstraße 4m bis 7m, von Süden nach Norden ansteigend, über dem Straßenniveau der Frühlingstraße.

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Abb. 9 Fläche an der Frühlingsstraße mit Schallschutzwand

Anforderungen an Flächen für den Verkauf

Sofern vom Verfasser Verkaufsflächen als Teil der Nutzungen im Bereich des Busbahnhofs vorgeschlagen werden, ist folgendes zu beachten: Verkaufsflächen müssen vollständig auf der Ebene der Verkehrsströme angeordnet werden. Die Geschosshöhe der Verkaufsflächen soll bei mind. 4,0m liegen.

Sonstige Flächen

Es ist davon auszugehen, dass die Gewerbemietflächen Arbeitsstätten mit arbeitsstättenrechtlichen Anforderungen sein werden. Dazu gehört insbesondere die Belichtung mit Tageslicht bzw. der Ausblick ins Freie für ständige Arbeitsplätze. Dies ist in der Tiefe der Baukörperkonzeption zu berücksichtigen. Nur ein geringer Flächenanteil ist als Nebenfläche ohne Nutzbarkeit als ständige Arbeitsplätze gewünscht. Zudem gewünscht ist die Unterteilbarkeit in Einheiten, die Eingänge vom Freien bedingt. Gewünscht sind somit Baukörper, die mehrere Eingänge mit attraktiven Adressbildungen ermöglichen. Die Geschosshöhe dieser Gewerbemietflächen soll bei 3,5m liegen, um auch höhere Installationsgrade zu ermöglichen.

17.2 Drittbesitzergrundstücke Privat (sh. Fläche A)

Ziel ist die Entwicklung einer optimierten und städtebaulich angemessenen Nutzung der Flurstücke südlich des Bahnhofgebäudes. Zudem sind auf dem Grundstück Abstellmöglichkeiten für Fahrräder zu schaffen. Die Zufahrt zur Tiefgarage muss von der Augustenfelder Straße aus geschehen.

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17.3 Städtisches Grundstück Post (sh. Fläche B1)

Ziel ist Entwicklung einer perspektivisch optionalen, städtebaulich angemessenen Nutzung des bisherigen Postgeländes, falls die Post-Nutzung hier nicht mehr vorgesehen wäre. Die Zufahrt zur Tiefgarage muss von der Augustenfelder Straße aus geschehen.

18 Privater Ruhender Verkehr

18.1 Notwendige Pkw-Stellplätze

Es wird eine gemeinsame, real teilbare Tiefgarage mit einer Ein- und Ausfahrtrampe für Flächen B2 und B3 gewünscht.

Bei der Bemessung der Pkw-Stellplätze wird von einem Mobilitätsfaktor von 0,5 ausgegangen, d.h. dass 50% der gem. Stellplatzsatzung der Stadt Dachau erforderlichen Pkw-Stellplätze zudem Fahrradabstellflächen (5 % der Fläche gem. Stellplatzsatzung).

Es sind die Stellplätze gem. Mobilitätsfaktor, jedoch mindestens 100 allgemeine Pkw Stellplätze sowie insgesamt 10 Pkw-Stellplätze für DB-Mitarbeiter und Mieter zu planen (2 davon oberirdisch).

Bei Tiefgaragen ist zum Nachweis je Stellplatz eine BGF von 27m² (brutto) nachzuweisen bzw. die Regelabmessung 5m X 2,8m, außer für Behindertenstellplätze, einzuhalten.

Die Stellplätze für DB-Mitarbeiter und Mieter sind in der Tiefgarage gewünscht, können aber auch oberirdisch angeordnet werden.

18.2 Private Fahrradabstellanlagen

Für alle Gebäude sind zusätzlich zu den öffentlichen Fahrradabstellanlagen private Fahrradabstellplätze erforderlich.

Auf Flächen A, B1, B2 und B3 ist mindestens 5% der Fläche, die gem. Stellplatzsatzung der Stadt Dachau für private Pkw-Stellplätze auf dem Grundstück notwendig wäre, als Fahrradabstellfläche zu schaffen.

19 Freiflächen im Wettbewerbsgebiet

19.1 Bahnhofsvorplatz

Ziel ist die Planung eines attraktiven, repräsentativ gestalteten – identitätsstiftenden - Bahnhofsplatzes mit hoher Aufenthaltsqualität. Ein Willkommensort für die Stadt Dachau soll entstehen. Dies ist auch Ergebnis der Bürgerbeteiligung im Jahr 2017.

Die barrierefreie Verknüpfung zur Überwindung der Höhenunterschiede bzw. der verschiedenen Ebenen ist Voraussetzung. Bäume sollen als wichtiges Gestaltungselement im Straßen- und Platzraum mit

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Städtebaulicher Ideenwettbewerb Bahnhof und Bahnhofsumfeld Dachau - Auslobung

Schattenfunktion und Lebensraumqualität vorgesehen werden. Integration eines Bereichs für Außengastronomie auf dem Bahnhofsplatz.

Der Bahnhofsvorplatz ist so zu gestalten, dass eine klare Orientierung begünstigt wird.

Abb. 10 Bahnhof mit Bahnhofsvorplatz

19.2 Grünfläche an der Bahnhofstraße

Die Grünanlage auf dem Flurstück 946/4 ist in ihrer Fläche zwingend zu erhalten, wobei die Grenze zum Postgrundstück verändert werden darf. In dieser Grünanlage sind Bäume als Naturdenkmal geschützt. Das Naturdenkmal ist eine Baumgruppe mit 3 Kastanien, 1 Esche und 1 Ahorn, etwa 130 bis 150 Jahre alt.

Die Führung eines Fuß- bzw. Radweges durch die Grünfläche ist möglich.

19.3 Grünfläche am Schleißheimer Kanal

Die Fläche soll hinsichtlich der Aufenthaltsqualität aufgewertet werden.

Eine Umplanung dieser Fläche ist nicht zu leisten, jedoch kann durch diese Fläche ein Radweg entlang der Frühlingsstraße zur Anbindung des Bahnhofs an die Schleißheimer Straße geführt werden. Angsträume dürfen nicht entstehen.

Nördlich im Wettbewerbsgebiet verläuft der Schleißheimer Kanal, dieser ist ein Baudenkmal.

19.4 Straßenbegleitgrün

Entlang der Frühlingstraße, auf Höhe der Laden- und Geschäftszeile, können Zieräpfel gegen blütenreiche jedoch fruchtlose Kleinbäume ausgetauscht werden. Auf der Ostseite Frühlingsstraße sollten Großbäume vorgesehen werden. Die vorhandenen Birken können ersetzt werden.

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Städtebaulicher Ideenwettbewerb Bahnhof und Bahnhofsumfeld Dachau - Auslobung

20 Randbedingungen

20.1 Wirtschaftlichkeit

Die städtebauliche Funktionalität und die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit sind in gleicher Weise zu berücksichtigen.

20.2 Zu beachtende Vorschriften

Die folgende Aufstellung der Gesetze, Normen und Regelwerke ist keineswegs als abschließend zu verstehen, sondern als eine Anregung für die Bearbeiter des Wettbewerbes. Maßgeblich ist jeweils die neueste Fassung.

. Bayerische Bauordnung BayBO . Garagen- und Stellplatzverordnung GaStellV . Baugesetzbuch BauGB vom 23. September 2004 . Baunutzungsverordnung BauNVO vom 23. Januar 1990 . Verkaufsstättenverordnung VkV 29.11.2007 . Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) . DIN 18040 Teil 1 . DIN 14090 Flächen für die Feuerwehr . DIN 18024-1, 1998-01 . Barrierefreies Bauen 3, Straßen, Plätze, Wege, Öffentliche Verkehrs- und Grünanlagen sowie Spielplätze, Planungsgrundlagen, Leitfaden für Architekten, Landschaftsarchitekten, Fachingenieure, Bauherren und Gemeinden zur DIN 18 024 Teil 1 . DIN 18920 – Schutz von Bäumen, Pflanzbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen . RAS LP4: Richtlinie für die Anlagen von Straßen; Teil: Landschaftspflege; Abschnitt 4: Schutz von Bäumen, Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen . DIN 18040-3: Barrierefreies Bauen - Planungsgrundlagen - Teil 3: Öffentlicher Verkehrs- und Freiraum (2014-12) . DIN 32975 Gestaltung visueller Informationen im öffentlichen Raum zur barrierefreien Nutzung . DIN 32984 Bodenindikatoren im öffentlichen Raum (2011-10) . Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06, FGSV) . Richtlinien für Lichtsignalanlagen - Lichtzeichenanlagen für den Straßenverkehr (RiLSA, FGSV) . Richtlinien für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen (R FGÜ) . Richtlinie für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen (RStO 12) . Richtlinie für die Markierung von Straßen (RMS) . Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS, FGSV) . Empfehlungen für Anlagen des Öffentlichen Verkehrs (EAÖ, FGSV) . Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Verkehrs (EAR, FGSV) . Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA, FGSV) . Empfehlungen für Fußgängerverkehrsanlagen (EFA, FGSV) . Hinweise für den Entwurf von Verknüpfungsanlagen des öffentlichen Personennahverkehrs (H VÖ, FGSV) . Hinweise für barrierefreie Verkehrsanlagen (H BVA, FGSV) . Verweis auf Richtlinien der DB AG, auf die Eisenbahn- und Betriebsordnung (EBO) sowie auf das Allgemeine Eisenbahngesetz (AEG)

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Teil C - Beurteilungskriterien

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Städtebaulicher Ideenwettbewerb Bahnhof und Bahnhofsumfeld Dachau - Auslobung

Beurteilungskriterien

Alle zur Beurteilung zugelassenen Arbeiten werden nachfolgenden Gesichtspunkten ohne Gewichtung - vorbehaltlich Änderungen in der Preisgerichtssitzung – beurteilt:

. Qualität des städtebaulichen Gesamtkonzepts . städtebauliche, architektonische sowie gestalterische Qualität . Freiraumqualitäten . verkehrliche Funktionalität . Funktionalität des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) . Verknüpfung der Westseite mit der Ostseite des Bahnhofs und zur Innenstadt . Ökologie und Nachhaltigkeit . Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit . Programmerfüllung

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Anhang: Darstellungsumgriff für den Lageplan M 1:1000 und M 1:2500

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