Flüchtlingsakten 1930-1950
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Eidgenössisches Departement des Innern EDI Schweizerisches Bundesarchiv BAR Flüchtlingsakten 1930-1950 Der vorliegende Band in der Reihe Inventare hat zwei inhaltliche Schwerpunkte. Er stellt erstens die Akten zur schweizerischen Flüchtlingspolitik in der Zeit vor, während und unmittelbar nach dem Zwei- ten Weltkrieg thematisch zusammen. Die Nachgeschichte ist bis zur Veröffentlichung des Berichts von Carl Ludwig von 1957 mitberücksichtigt. Das Inventar deckt in erster Linie die Bestände der eidgenös- sischen Behörden im Bundesarchiv ab (Band 1, 1999). Ergänzt wird diese Übersicht durch Hinweise auf Bestände in den Kantonen und in anderen öffentlich-rechtlichen oder privaten Archiven (Band 2, 2001). Zweitens setzt das Inventar einen Schwerpunkt in der Analyse der Flüchtlingsdossiers der Eidgenössi- schen Polizeiabteilung. Es handelt sich um die sogenannte N-Serie, 45’000 zwischen 1936 und 1946 angelegte Personendossiers, und um die ältere P-Serie von 1930 bis 1936. Bestellen der Unterlagen Sämtliche im Inventar aufgeführten Unterlagen sind heute online recherchier- und bestellbar. Aller- dings hat sich die Schreibweise der Signaturen geändert. Kombinieren Sie mehrere Suchfelder, um einen Eintrag aus dem Inventar zu eruieren. Hier beispiels- weise «Alles» und «Signatur» (mit * können noch weitere Zeichen folgen). Bei mehreren Ergebnissen achten Sie auf den entsprechenden Entstehungszeitraum. Zum Beispiel: Wenn Sie ein Dossier nicht finden, wenden Sie sich an die Beratung. Flüchtlingsakten 1930–1950 II Dossiers de réfugiés 1930–1950 II Documenti sui rifugiati 1930–1950 II FLÜCHTLINGSAKTEN 1930–1950 II DOSSIERS DE REFUGIES 1930–1950 II DOCUMENTI SUI RIFUGIATI 1930–1950 II Systematische Übersicht zu den Beständen in den Archiven der Kantone der Schweiz und im Liechtensteinischen Landesarchiv Etat systématique des fonds d’archives des cantons suisses et de la Principauté du Liechtenstein Sommario sistematico dei fondi negli archivi cantonali della Svizzera e nell’Archivio Nazionale del Liechtenstein Herausgegeben vom Verein Schweizerischer Archivarinnen und Archivare und dem Schweizerischen Bundesarchiv Publié par l’Association des archivistes suisses et les Archives fédérales suisses Pubblicato dall’Associazione degli archivisti svizzeri e dall’Archivio federale svizzero Bern 2001 Inventare / Inventaires / Inventari / Vertrieb Inventaris Schweizerisches Bundesarchiv, Flüchtlingsakten 1930–1950 II. Archivstrasse 24, 3003 Bern, Systematische Übersicht zu den Be- [email protected]; ständen in den Archiven der Kantone www.admin.ch/bar der Schweiz und im Liechtensteini- schen Landesarchiv – Dossiers de ré- Gedruckt mit Unterstützung der fugiés 1930–1950 II. Etat systémati- Archive der Kantone, des Landes- que des fonds d’archives des cantons archivs Liechtenstein, des Schweize- suisses et de la Principauté du Liech- rischen Bundesarchivs, des Vereins tenstein – Documenti sui rifugiati Schweizerischer Archivarinnen und 1930–1950 II. Sommario sistematico Archivare sowie der SEVA Lotterie- dei fondi negli archivi cantonali della genossenschaft, Bern. Svizzera e nell’Archivio Nazionale del Liechtenstein. Bern 2001 ISBN 3-908439-05-1 Herausgeber Verein Schweizerischer Archiva- Copyright © 2001 Schweizerisches rinnen und Archivare und Bundesarchiv und Verein Schweize- Schweizerisches Bundesarchiv rischer Archivarinnen und Archivare: Inventar-Beiträge Jegliche Art der Vervielfältigung und Archive der Kantone, Liechten- der elektronischen Reproduktion steinisches Landesarchiv sowie ohne die Genehmigung des Schwei- andere Archive zerischen Bundesarchivs und des Konzept Vereins Schweizerischer Archivarin- Silvio Bucher, Gilbert Coutaz, nen und Archivare ist unzulässig. Guido Koller Die Bildrechte sind den Eigentümern Koordination, Redaktion und vorbehalten. Lektorate Agnes Nienhaus, Martin Jäger 304.260.dfi 8.2001 1500 59673 Lektorat Französisch Christian Rossé Übersetzungen Myriam Olga Erwin, Rodolfo Huber, Guido Koller Abbildungen Archive der Kantone und Liech- tensteinisches Landesarchiv Gestaltung TGG Hafen Senn Stieger, Visuelle Kommunikation, St.Gallen Umschlag Brigit Herrmann, Atelier Herrmann SGD, Gümmenen Druck Cavelti AG, Gossau Inhaltsverzeichnis – Table des matières – Tavola delle materie Vorwort . 7 Avant-propos . 10 Prefazione . 13 Einleitung . 17 Introduction . 32 Introduzione. 48 Archive der Kantone – Archives cantonales – Archivi cantonali Aargau . 63 Appenzell Ausserrhoden . 69 Appenzell Innerrhoden. 76 Basel-Landschaft. 77 Basel-Stadt . 82 Bern. 101 Fribourg . 105 Genève . 109 Glarus . 129 Graubünden . 132 Jura . 136 Luzern . 141 Neuchâtel . 147 Nidwalden . 154 Obwalden . 157 Schaffhausen . 160 Schwyz . 166 Solothurn . 169 St.Gallen . 174 Thurgau . 202 Ticino. 208 Uri . 214 Vaud . 217 Wallis. 235 Zug . 239 Zürich . 243 Fürstentum Liechtenstein. 249 Weitere Archive – Autres archives – Altri archivi Archiv für Zeitgeschichte, Zürich . 253 Archives du Comité international de la Croix-Rouge, Genève 259 Gosteli-Stiftung, Archiv zur Geschichte der Schweizerischen Frauenbewegung, Worblaufen BE . 263 Schweizerisches Sozialarchiv, Zürich . 271 Anhang – Annexe – Annesso Bibliografie – Bibliographie – Bibliografia. 273 Abkürzungen – Abréviations – Abbreviazioni . 280 Bildnachweis – Table des illustrations – Elenco delle illustra- zioni. 282 Index – Indice . 283 Publikationen des VSA und des Schweizerischen Bundes- archivs – Publications de l’AAS et des Archives fédérales suisses – Pubblicazioni dell’AAS e dell’Archivio federale svizzero . 285 Vorwort Die schweizerische Flüchtlingspolitik in der Zeit des Zweiten Welt- krieges hat in der Schweiz und im Ausland seit 1995 eine lebhafte und auch stark von den Medien aufgenommene Debatte hervor- gerufen. Diese Debatte hat bestehende historische Überzeugungen erschüttert und dazu geführt, dass diese Zeitperiode einer tiefgrei- fenden Neubeurteilung unterzogen wird. Die Diskussion hat im Zusammenhang mit Entschädigungsfragen – unter anderem in Be- zug auf weggewiesene (jüdische) Flüchtlinge – teilweise polemische Züge angenommen. Der Bund und verschiedene Kantone haben rasch reagiert und das Verhalten der Behörden und dessen Folgen wissenschaftlich untersuchen lassen.1 Seitens der Behörden sind grosse Anstrengungen unternommen worden, um die Öffentlich- keit über die Ergebnisse dieser Nachforschungen zu informieren, wobei die in umfangreichem Masse daraus hervorgegangenen Publikationen oftmals auch Einwände hervorgerufen haben. Die Flüchtlingspolitik ist aber auch gerichtlich aufgearbeitet worden und die Opfer dieser Politik werden nun nachträglich entschädigt. Die Debatte wird – wenn auch in einer weniger intensiven Form – wohl auch in den kommenden Jahren fortgesetzt. Vor diesem Hintergrund beschlossen am 17. Mai 2000 die Direk- toren und Direktorinnen der kantonalen Archive, des Schweizeri- schen Bundesarchivs sowie des Liechtensteinischen Landesarchivs, ein Verzeichnis der Flüchtlingsakten der Kantone und des Fürsten- tums Liechtenstein zu veröffentlichen. Dabei entschieden sich die beteiligten Archive, ihre Ergebnisse in Anlehnung an die Inventari- sierungsarbeiten des Schweizerischen Bundesarchivs2 in der Reihe Inventare des Bundesarchivs zu publizieren und damit ihren Willen zu bekunden, Transparenz in Bezug auf ihre Aktenlage zu schaffen. Die schriftlichen Zeugnisse aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs sind nur teilweise überliefert – in einigen Kantonen fehlen sie ganz 1 Zum Beispiel im Bericht der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz- Zweiter Weltkrieg, Die Schweiz und die Flüchtlinge zur Zeit des Nationalsozialismus, Bern 1999. 2 Flüchtlingsakten 1930–1950. Thematische Übersicht zu Beständen im Schweizerischen Bundesarchiv, bearb. von Guido Koller und Heinz Roschewski unter der Leitung von A. Kellerhals-Maeder, Bern 1999. 7 – und nur teilweise erschlossen. Dennoch muss betont werden, dass die Bedeutung der Archive unterschätzt wurde, als es darum ging, die Vorwürfe in Bezug auf das Handeln der Politiker, Bankiers, An- wälte und Geistlichen zwischen 1933 und 1945 zu untersuchen. Das Drängen nach raschen Antworten und die Tendenz zu Verallgemei- nerungen haben oft verhindert, dass langfristig angelegte, detail- lierte Recherchen in den Archiven unternommen wurden. So sind es denn auch Politiker und Journalistinnen und nicht Historikerinnen und Archivare gewesen, die sich zuerst zu Fragen der Flüchtlings- politik des Zweiten Weltkriegs geäussert haben. Darüber hinaus sind gerade Archivare und Archivarinnen oft auf eine Rolle festge- legt worden, in der sie den Behörden und anderen Akteuren Doku- mente beizubringen hatten, welche oft noch gar nicht an die Archive abgeliefert oder in ihren historischen Zusammenhängen analysiert worden waren. Die Medien haben wiederholt über solche Dokumen- tationslücken, über unzureichende Findmittel und daraus resultie- rende Schwierigkeiten bei der Auswertung von Unterlagen berichtet. So geschah es oft, dass Archivare und Archivarinnen im Widerstreit gegensätzlicher Interessen von Behörden und Bürgern und Bürge- rinnen Antworten vorbereiten und Berichte abliefern mussten, deren Grenzen und Mängel sie nur zu gut kannten. Es ist ihnen dabei vielfach nicht gelungen, günstige Rahmenbedingungen für diese Abklärungen zu schaffen und ihr Vorgehen aufeinander abzu- stimmen. Die vorliegende Publikation schafft in den angesprochenen Berei- chen teilweise Abhilfe. Sie erlaubt den Archiven, sich neu in die lau- fende Debatte einzuschalten und dabei jene Position zu erlangen, die ihnen in der Auseinandersetzung um Erinnerung schon von An- beginn hätte