EUROPA-UNIVERSITÄT VIADRIANA İSTANBUL BİLGİ ÜNIVERSITESI Master Thesis Europeanization of Turkey’s Kurdish Policy?! Years 2002-2011 Submitted in partial fulfillment of the requirements for the degree of M.A. European Studies Author: Silke Hils Matr.No.: 34213
[email protected] 0176/80117670 First Supervisor: Prof. Dr. Timm Beichelt Second Supervisor: Dr. Peter Widmann Abstract Ziel dieser Arbeit ist es zu analysieren, ob und welchen Einfluss die EU auf die Kurdenpolitik der AKP-Regierung hatte. Da erst seit dem Amtsantritt der AKP-Regierung im Jahr 2002 eine demokratische Lösung der Kurdenfrage angestrebt wird, geht es in dieser Arbeit darum herauszuarbeiten, welche Einflussfaktoren zu diesem Umdenken geführt haben und ob der EU ein eigener Einfluss zugeschrieben werden kann. Vor dem Amtsantritt der AKP reagierte der türkische Staat meist mit militärischer Unterdrückung und Gewalt auf Bestrebungen kulturelle Rechte der Kurden durchzusetzen. Hintergrund des Konflikts ist das vom Vertrag von Lausanne geprägte Verständnis von Minderheitenpolitik, das nur nicht-muslimische Minderheiten anerkennt. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich deshalb mit der Amtszeit der AKP Regierung, also mit den Jahren 2002-2011. Für die Analyse wird das Transformationsmodell von Beichelt herangezogen, welches neben dem Einfluss der EU auch globale und regionale Kontexte mit einbezieht, den innerstaatlichen Prozessen jedoch die höchste Bedeutung beimisst. Aus der Analyse ergeben sich drei Zeitabschnitte. In der Zeit von 2002-2004 wurden Reformen verabschiedet, die sowohl (zeitlich und inhaltlich eingeschränkte) Rundfunk- und Fernsehübertragungen auf Kurdisch, als auch private Kurdisch-Sprachkurse ermöglichten. Diese Änderungen sind zum größten Teil dem positiven Einfluss der EU zuzuschreiben. Dies ist dadurch zu erklären, dass die EU-Türkei Beziehungen zu diesem Zeitpunkt sehr gut waren.