Dokumentation Österreich Wein 2013
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Dokumentation Österreich Wein 2013 Stand: März 2015 Inhaltsverzeichnis Teil A Aufbau Weinland Österreich 1 Teil B Österreichs Außenhandel 124 Teil C Entwicklung des Internationalen Weinmarktes 154 Dokumentation Österreich Wein 2014 1. Aufbau des Weinlandes Österreich In Österreich gibt es rund 45.700 Hektar ausgepflanzte Rebfläche (nicht unbedingt im Ertrag stehend), die sich zum größten Teil in den östlichen und südöstlichen Landesteilen befinden. Die Verteilung zwischen Weiß- und Rotwein fällt eindeutig zugunsten des Weißweins aus: 66 Prozent sind mit den 24 für Qualitätsweinerzeugung zugelassenen weißen Rebsorten bestockt. Der Rotweinanteil (15 Sorten) ist in den letzten Jahren auf 34 Prozent angewachsen. Die durchschnittliche Erntemenge beträgt 2,4 Millionen Hektoliter, (201 2,4 Millionen hl) der größte Teil davon wird im Inland konsumiert. 76 Prozent des österreichischen Weinkonsums sind heimische Weine, doch der Export stieg in den letzten Jahren stark an (siehe Kapitel 3.1 Weinjahr, Weinernte und Weinbestand 2013). 1.1 Qualitätswein aus Österreich Qualitätswein umfasst in Österreich etwa zwei Drittel der Gesamtproduktion. Er muss eine staatliche Prüfnummer auf dem Etikett, und bei in Österreich abgefüllten Flaschenweinen die rot-weiß-rote Banderole mit der Betriebsnummer als Erkennungszeichen auf der Kapsel (oder seltener als Papierbanderole auf der Flasche) tragen. Die Trauben für österreichischen Qualitätswein müssen aus einem Weinbaugebiet (im Unterschied zu einer Weinbauregion – Weinland, Bergland, Steirerland – bei Landwein) stammen. Die Herkunftsbezeichnungen für Qualitätswein werden marketingtechnisch in generische Weinbaugebiete mit den Namen der Bundesländer und 21 spezifische Weinbaugebiete (Carnuntum, Kamptal, Kremstal, Mittelburgenland etc.) eingeteilt. 1 Dokumentation Österreich Wein 2014 1.2 Österreichs Weinbaugebiete 2009 1999 45.900 ha 1 48.557,67 ha 2 Weinbaugebiet: Niederösterreich 27.128 ha 30.003,91 ha Spezifische Weinbaugebiete: (1) Weinviertel 13.356 ha 15.892,24 ha (2) Kamptal 3.802 ha 3.868,87 ha (3) Kremstal 2.243 ha 2.175,87 ha (4) Wachau 1.350 ha 1.390,33 ha (5) Traisental 790 ha 682,54 ha (6) Wagram 2.451 ha 2.731,96 ha (7) Thermenregion 2.196 ha 2.332,30 ha (8) Carnuntum 910 ha 891,53 ha (9) Ohne Weinbaugebiet 38,26 ha Weinbaugebiet: Burgenland 13.840 ha 14.563,62 ha Spezifische Weinbaugebiete: (1) Neusiedlersee 7.649 ha 8.326,34 ha (2) Neusiedlersee-Hügelland 3.576 ha 3.911,55 ha (3) Mittelburgenland 2.117 ha 1.877,24 ha (4) Südburgenland 498 ha 448,49 ha Weinbaugebiet: Steiermark 4.240 ha 3.290,83 ha Spezifische Weinbaugebiete: (1) Süd-Oststeiermark 1.400 ha 1.115,16 ha (2) Südsteiermark 2.340 ha 1.741,04 ha (3) Weststeiermark 500 ha 432,85 ha (4) Ohne Weinbaugebiet 1,78 ha Weinbaugebiet Wien: 612 ha 678,30 ha Übrige: 80 ha 21,01 ha 1 ÖWM nach Weingartengrunderhebung 2009 plausibilisiert um Daten lt. Weinbaukataster STMK und Wien (vgl. Statistik Austria) 2 ÖWM nach Weingartengrunderhebung 1999 plausibilisiert um Daten lt. Weinbaukataster STMK und Wien (vgl. Statistik Austria) 2 Dokumentation Österreich Wein 2014 Österreichs Weinbaugebiete 35.000 30.000 27.128 25.000 20.000 13.840 15.000 10.000 4.240 5.000 612 80 0 in ha NÖ Bgld. Stmk. Wien Übrige Abbildung 1: Österreichs Weinbaugebiete in ha 3 Stmk. Wien 9% 2% Bgld. 30% NÖ 59% Abbildung 2: Prozentuelle Verteilung der generischen Weinbaugebiete (nach Fläche) 4 3 Darstellung ÖWM nach Weingartengrunderhebung 2009 plausibilisiert um Daten lt. Weinbaukataster STMK und Wien 4 Darstellung ÖWM nach Weingartengrunderhebung 2009 plausibilisiert um Daten lt. Weinbaukataster STMK und Wien 3 Dokumentation Österreich Wein 2014 16.000 29,1% 14.000 12.000 10.000 16,7% 8.000 6.000 8,3% 7,8% 4.000 5,3% 5,1% 4,9% 4,8% 4,6% 3,1% 2,9% 2,0% 2% 1,3% 1,1% 1,1% 0,2% 2.000 0 Abbildung 3: Österreichs spezifische Weinbaugebiete als Prozentsatz der gesamten Fläche 5 5 Darstellung ÖWM nach Weingartengrunderhebung 2009 plausibilisiert um Daten lt. Weinbaukataster STMK und Wien 4 Dokumentation Österreich Wein 2014 1.3 Strategie des Herkunftsmarketings Die österreichische Weinbaupolitik und die ÖWM haben eine Doppelstrategie ausgearbeitet, die jedem Winzer in unserem Land einerseits viel Raum für Innovation lässt, andererseits aber einige gebietstypische Herkunftsweine als Archetypen der österreichischen Weinstile propagiert. 1.3.1 Generischer Qualitätswein: Vielfalt & Spielraum Qualitätsweine aus 35 zugelassenen Qualitätsweinrebsorten können aus 9 generischen Weinbaugebieten stammen, die mit den Bundesländernamen bezeichnet werden, oder aus den nachfolgend dargestellten spezifischen Weinbaugebieten. Die bedeutendsten generischen Weinbaugebiete sind Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Wien. 5 Dokumentation Österreich Wein 2014 1.3.2 Spezifischer Qualitätswein: Profil Österreich hat zurzeit 16 spezifische Weinbaugebiete 6: 8 im generischen Weinbaugebiet Niederösterreich: Wachau, Kremstal, Kamptal, Traisental, Wagram, Weinviertel, Carnuntum, Thermenregion 4 im generischen Weinbaugebiet Burgenland: Neusiedlersee, Leithaberg/Neusiedlersee- Hügelland, Mittelburgenland, Eisenberg/Südburgenland 3 im generischen Weinbaugebiet Steiermark: Vulkanland Steiermark (Süd-Oststeiermark), Südsteiermark, Weststeiermark Wien ist ein Sonderfall: Es ist gleichzeitig generisches und spezifisches Weinbaugebiet. Neben dem Wiener Gemischten Satz DAC wird es auch in Zukunft die Vielfalt des Qualitätswein Wien geben, während der Landwein seit 2011 unter "Weinland" vermarktet wird. Alle spezifischen Weinbaugebiete arbeiten an einer starken Profilierung mit herkunftsypischen Terroir- Weinen. Als erster Schritt werden Fokussorten und gebietstypische Weinstile definiert. Ist dieser Prozess abgeschlossen, kann das Gebiet über das regionale und nationale Komitee beim Landwirtschaftsminister einen DAC-Status beantragen, der per Ministerverordnung Gesetzeskraft erlangt. 9 Spezifische DAC-Weinbaugebiete Wenn ein Gebiet zur Ansicht kommt, dass sein Fokus klar ist und nur eine oder wenige Sorten für das Gebiet sprechen sollen, kann das für die Weinbaupolitik im Gebiet zuständige „Regionale Weinkomitee“ über das für die gesamtösterreichische Weinbaupolitik verantwortliche „Nationale Weinkomitee“ den Status eines DAC-Gebiets mit einem oder wenigen herkunftstypischen DAC-Weinen beantragen. Wird dieser Antrag vom Landwirtschaftsminister per Verordnung in den Gesetzesrang erhoben, darf das Gebiet seine(n) herkunftstypische(n) Wein(e) mit dem Namen des Gebiets und dem Zusatz DAC (=Districtus Austriae Controllatus) bezeichnen. Alle anderen Qualitätsweine sind in diesem Fall mit dem Namen des Bundeslandes, in dem das DAC-Gebiet liegt, zu bezeichnen. 6 eigentlich 18, denn Leithaberg und Neusiedlersee- Hügelland sowie Eisenberg und Südburgenland sind gesetzlich separate Weinbaugebiete. Allerdings soll dieser Zustand mit der Schaffung einer DAC Neusiedlersee durch die Abschaffung der Weinbaugebiete Neusiedlersee- Hügelland und Südburgenland bereinigt werden. 6 Dokumentation Österreich Wein 2014 Aktuell gibt es offiziell folgende DACs in Österreich: WEINVIERTEL DAC Grüner Veltliner Klassik: ab Jahrgang 2002/ Reserve: ab Jahrgang 2009 Klassik und Reserve MITTELBURGENLAND DAC Blaufränkisch ab Jahrgang 2005 Klassik und Reserve TRAISENTAL DAC Grüner Veltliner, Riesling ab Jahrgang 2006 Klassik und Reserve KREMSTAL DAC Grüner Veltliner, Riesling ab Jahrgang 2007 Klassik und Reserve KAMPTAL DAC Grüner Veltliner, Riesling ab Jahrgang 2008 Klassik und Reserve LEITHABERG DAC Weißwein (PB/WB, CH, GV, NB) Weiß: ab Jahrgang 2009/ Rot: ab Jahrgang 2008 Rotwein (Blaufränkisch) Alle Weine mit Reserve Status EISENBERG DAC Blaufränkisch Klassik: ab Jahrgang 2009/ Reserve: ab Jahrgang 2008 Klassik und Reserve NEUSIEDLERSEE DAC Zweigelt (reinsortig oder Zweigelt-dominierte Cuvée) ab Jahrgang 2011 Klassik und Reserve WIENER GEMISCHTER SATZ DAC Gemischter Satz und Gemischter Satz mit Lage ab Jahrgang 2013 7 Spezifische Gebiete mit Fokussorten Spezifische Weinbaugebiete, die noch keine DAC-Gebiete sind (z.B. Wagram oder Südsteiermark), können theoretisch Qualitätswein aus 35 Sorten erzeugen. In der Praxis sind die Zugpferde des Gebietsmarketings jedoch auch hier nur wenige Fokussorten: 7 Dokumentation Österreich Wein 2014 Wachau: Grüner Veltliner, Riesling Wagram: Grüner Veltliner (ev. Roter Veltliner) Carnuntum: Zweigelt, Blaufränkisch Thermenregion: Zierfandler, Rotgipfler, St. Laurent, Pinot Noir Vulkanland Steiermark (Südoststeiermark): Weißburgunder, Morillon, Sauvignon, Traminer Südsteiermark: Sauvignon, Muskateller, Weißburgunder, Morillon Weststeiermark: Schilcher (Blauer Wildbacher) 8 Dokumentation Österreich Wein 2014 3.4 Betriebsstrukturen in Österreich 3.4.1 Durchschnittsgröße und Anzahl der Traubenproduzenten Die Struktur der Weinbaubetriebe hat sich in den letzten 20 Jahren massiv geändert, sowohl was die Größe als auch die Anzahl betrifft. Auf der einen Seite ist ein deutlicher Rückgang der Zahl der Betriebe insgesamt festzustellen, der sich auf einen starken Rückgang der Betriebe im Bereich unter 1 ha zurückführen lässt. Auf der anderen Seite haben sich die durchschnittlichen Betriebsgrößen deutlich vergrößert , wofür wiederum die Betriebe mit einer Größe von mehr als 5 ha verantwortlich sind. Es handelt sich also um eine spürbare Verschiebung in Richtung größerer Betriebsstrukturen und einer Abnahme der kleinen Betriebe. Das ist gleichzeitig mit der Erwerbsart verbunden. Je größer ein Betrieb ist, desto höher ist der Anteil der Vollerwerbsbetriebe. 1987 1999 2009 Anzahl Anzahl Anzahl Fläche in ha ha / Betrieb