1999 2 5 Schlemmer.Pdf
Dokumentation THOMAS SCHLEMMER McCLOYS BOTSCHAFTER IN DER PROVINZ Die Demokratisierungsbemühungen der amerikanischen Kreis Resident Officers 1949-1952 I. Die Geschichte der amerikanischen Besatzungspolitik in Deutschland ist kein unbe kanntes Terrain mehr. Die Forschung hat sich aber lange Zeit auf die formativen Jah re zwischen Kriegsende und Gründung der Bundesrepublik konzentriert1, während die Tätigkeit der Besatzungsbehörden nach 1949 erst in den letzten Jahren zuneh mend auf Interesse gestoßen ist2. Dabei hat die Historiographie ihr. Augenmerk auch auf ein Bündel von Initiativen und Projekten gerichtet, die man durchaus als „amerikanische Kulturoffensive" bezeichnen kann, wie Maritta Hein-Kremer dies mit Blick auf die US-Information Centers in Westdeutschland getan hat3. Diese Do kumentation beschäftigt sich mit einem besonderen Aspekt dieser Offensive, und zwar mit der Arbeit der heute fast vergessenen, von 1949 bis 1952 tätigen Kreis Resi dent Officers, die man zu Recht als „Transmissionsriemen" zwischen dem Office of the High Commissioner for Germany (HICOG) und der Bevölkerung in den Län dern der amerikanischen Besatzungszone bezeichnet hat4. 1 Vgl. etwa Rebecca L. Boehling, A Question of Priorities. Democratic Reforms and Economic Re covery in Postwar Germany. Frankfurt, Munich and Stuttgart under U. S. Occupation 1945-1949, Providence/Oxford 1996, oder Peter Zeitler, Neubeginn in Oberfranken 1945-1949. Die Land kreise Kronach und Kulmbach, Kronach 1997. 2 Stellvertretend seien hier genannt Hermann-Josef Rupieper, Die Wurzeln der westdeutschen Nachkriegsdemokratie. Der amerikanische Beitrag 1945-1952, Opladen 1993; Karl-Heinz Füssl, Die Umerziehung der Deutschen. Jugend und Schule unter den Siegermächten des Zweiten Welt kriegs 1945-1955, Paderborn u. a. 1994; Michael Ermarth (Hrsg.), America and the Shaping of German Society, 1945-1955, Providence/Oxford 1993.
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