JAHRESBERICHT 2020 INHALTSVERZEICHNIS

Berichte

Ein ungewöhnliches Jahr 2020 4 2020 war das Jahr der Pflege – in vielerlei Hinsicht 7 Mahlzeitendienst – ein warmes Mittagessen nach Hause geliefert 8 Elternberatung Prättigau/ 10 Umsetzung von KANBAN in den Heimen 12 Vorausschauende Planung in der Krise 14 Grösser ist nicht immer besser 16 Darmkrebs verhindern und in frühen Stadien entdecken 18 Gefässmedizin – «dort, wo Blut fliesst» 22 Damit das Herz nicht aus dem Takt fällt 26 Der enge Spinalkanal im Halsbereich 30 Pflege – an vorderster Front 32 IMPRESSUM Bereichsübergreifender Sozialdienst 36 Führungskräfteentwicklung bei der Flury Stiftung 40 ICT – Die Flury Stiftung im Zeitalter der digitalen Transformation 42 Von der geschützten Operationsstätte zur Grosswäscherei 45 Herausgeber Flury Stiftung Design Oliv GmbH, Malans Jahresrechnung 2020 Druck Druckerei Landquart AG, Betrieb Schiers Kommentar zur Jahresrechnung 48 Bilanz 50 Erscheinungsdatum Mai 2021 Erfolgsrechnung 51 Auflage 1’100 Stk.

Statistiken Flury Stiftung

Personalbestand 53 Spital Schiers 54 ISO 9001:2015 zertifiziert Altersheime (Schiers, und ) 57 Spitex Prättigau 58 Wohnen mit Service 59 Jubiläen von Mitarbeitenden der Flury Stiftung 61 In diesem Jahresbericht werden einige Fachbereiche und Themen abgehandelt. Sie repräsentieren jedoch nur einen Teil des vielfältigen Dienstleistungsangebo- Stiftungsorgane tes der Betriebe der Flury Stiftung. Stiftungsrat 62 Personen-, Funktions- und Berufsbezeichnungen beziehen sich immer auf beide Führungsstruktur 63 Geschlechter. Ärzte 64 Christian Kasper, Präsident Flury Stiftung 05 Peter Philipp, CEO

Wir erwarten einen nachhaltigen Strukturwandel DANK wie zum Beispiel eine forcierte Digitalisierung unserer Arbeitswelt, welche von den Erfahrungen Wir möchten es nicht unterlassen, Ihnen allen im des letzten Jahres angetrieben wird, aber auch Namen des Stiftungsrates, des Vorstandes und der die Beantwortung von anstehenden dringenden Geschäftsleitung dafür zu danken, dass Sie mit politischen Entscheiden z.B. zur Frage, wie der grossem Einsatz und Loyalität zu unserem Unter- Personalmangel im Bereich der Gesundheitsver- nehmen dazu beigetragen haben, diese nie zuvor sorgung angegangen werden soll, um auch für dagewesene Herausforderung bisher erfolgreich die kommenden Generationen eine hochstehen- zu meistern. Bei allen unseren Bewohnerinnen de Versorgung gewährleisten zu können. und Bewohner der Altersheime und Alterswoh- nungen, den Patientinnen und Patienten des Mit der Positionierung der Flury Stiftung als inte- Spitals, den Klientinnen und Klienten der Spitex grierte Gesundheitsversorgerin haben wir bereits sowie den Eltern der in der Kinderkrippe oder der vor Jahren einen zukunftsgerichteten Weg einge- Elternberatung betreuten Kinder bedanken wir schlagen und blicken deshalb nach wie vor sehr uns ganz herzlich für das uns entgegengebrachte zuversichtlich nach vorne – dies im Wissen, dass Vertrauen. neue Perspektiven auch in turbulenten Zeiten stets grosse Chancen mit sich bringen. Die Mitarbeitenden der Flury Stiftung werden EIN UNGEWÖHNLICHES JAHR 2020 auch weiterhin alles daran setzen, die ihnen an- Dieser Jahresbericht gibt Ihnen einen Einblick in vertrauten Aufgaben im Dienste der gesamten CHRISTIAN KASPER, PRÄSIDENT UND PETER PHILIPP, CEO die Entwicklung der Flury Stiftung und wir wün- Bevölkerung gemeinsam und mit grossem Einsatz schen Ihnen beim Lesen viel Vergnügen. zu erfüllen.

Geschätzte Mitarbeitende Geschätzte Partner, Freunde und Interessierte IM AUSTAUSCH BLEIBEN

Nicht nur unser Arbeitsalltag, nein auch der private Bereich wurde im Jahr 2020 komplett auf den Kopf Etwas hat uns dieses Jahr besonders gefehlt: der gestellt. Vieles haben wir noch vor kurzem für unmöglich gehalten. Sei es, dass wir uns mit Abstand be- persönliche Austausch mit Ihnen, geschätzte Mit- gegnen sollten. Sei es, dass wir eine Maske tragen müssen, nicht mehr reisen können, unsere sozialen arbeitende, Partner, Freunde und Interessierte Kontakte einschränken müssen oder, dass einzelne von uns im Homeoffice arbeiten würden. der Flury Stiftung, mit unseren Kolleginnen und Kollegen, aber auch mit Familie und Freunden im privaten Umfeld. Wir hoffen sehr, dass wir bald- möglichst den oft nur auf digitalen Kanälen mög- NEUE PERSPEKTIVEN IN lichen Austausch wieder mit vermehrten persön- TURBULENTEN ZEITEN lichen Kontakten und inspirierenden Gesprächen ersetzen können; dies schafft Verbundenheit und Trotz all dieser Widrigkeiten ist es der Flury Stif- Zeiten wie diesen gilt es, mutig neue Wege zu Freude. tung gelungen, wichtige und in die Zukunft ge- beschreiten und wo immer möglich Brücken zu richtete Projekte zügig voranzutreiben. Auch in schlagen. Angela Honegger, Direktorin Heime und Ambulante Pflege & Beratung 07

2020 WAR DAS JAHR DER PFLEGE IN VIELERLEI HINSICHT

ANGELA HONEGGER, DIREKTORIN HEIME UND AMBULANTE PFLEGE & BERATUNG

Als die Weltgesundheitsorganisation das Jahr 2020 zum Jahr der Pflegenden und Hebammen erklärt hat, konnte noch niemand die weltweite Corona-Pandemie und die hohe Relevanz der Pflege in die- sem Kontext erahnen. Weder die differenzierten Berichte von Fachorganisationen noch die überzeu- gendste Evidenz empirischer Studien konnten uns bisher die Bedeutung der Pflegenden für die Ge- sundheitsversorgung der Menschen so deutlich vor Augen führen.

Die Weltgesundheitsorganisation hat das Jahr 2020 bereits vor Jahresbeginn als Jahr der Pflege ausgerufen, um die zentrale Rolle der Pflege für die Gesundheitsdienstleistungen sichtbar zu ma- chen. Anlass dafür war der 200. Geburtstag von Florence Nightingale, Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege und Reformerin des Sanitätswesens. Wer hätte gedacht, welch grosse Beachtung dem Pflegeberuf im 2020 zuteil wird. Viele Zeichen der Anerkennung und der Wert- schätzung, welche die Pflegenden in den ver- schiedenen Langzeit-Bereichen der Flury Stiftung Es muss nun unsere Aufgabe sein, diesen tol- erhielten, haben bei der Bewältigung der enor- len, krisensicheren Beruf wieder attraktiver zu men Herausforderungen des vergangenen Jahres machen. Indem wir beispielsweise in eine zeit- geholfen. gemässe Ausbildung der Pflegefachpersonen in- vestieren, die Anzahl der Pflegefachpersonen er- Es ist mir ein Anliegen, den grossen Einsatz der höhen und den Führungspersonen der Pflege bei Pflegenden, aber auch der anderen Betreuungs- der Ausarbeitung und Entscheidungsfindung im und Versorgungspersonen im vergangenen Jahr Rahmen der nationalen Gesundheitsziele Platz zu würdigen und Ihnen für Ihr Durchhaltevermö- einräumen. gen, Ihren Mut, vor allem aber Ihre Wärme und Herzlichkeit, welche Sie den Bewohnerinnen und Bewohnern, Klienten und Klientinnen in dieser Zeit geschenkt haben, zu danken. Chantal Weibel, Leiterin Pflege ambulante Bereiche 09 Sandro Demonti, Leiter Hotellerie

WIE KOMMT DIE MAHLZEIT ZU überquert die Schwelle um ca. 10.45 Uhr, die letz- IHNEN NACH HAUSE? te Mahlzeit erreicht ihr Ziel um ca. 13.00 Uhr. Ein kleiner Schwatz an der Türe darf dabei nicht feh- Die Bestellung der Mahlzeiten erfolgt telefonisch len. Besonders im letzten Jahr war der Mahlzeiten- oder per Mail über den Stützpunkt der Spitex Prät- dienst für viele Menschen der einzige und damit tigau. Es stehen jeweils zwei Menüs zur Auswahl. enorm wichtige Kontakt gegen aussen. Än Guätä! Auf individuelle Abneigungen wird wenn immer möglich Rücksicht genommen.

Die Arbeit in der Küche beginnt bereits am Vortag. Die Bestellkarten werden am Vorabend ausge- druckt, Änderungen, Kostformen und Abneigun- gen werden vom Küchenchef erfasst und in die Produktions- und Rüstliste für den nächsten Tag aufgenommen. Morgens um 06.00 Uhr werden die ersten Zutaten für die Mahlzeiten geschält, gehackt und geschnetzelt. Täglich werden in Je- naz für die Bewohnerinnen und Bewohner des MAHLZEITENDIENST Altersheims, die Mahlzeitendienst-Kunden, die Mitarbeitenden und für die Restaurant Besucher EIN WARMES MITTAGESSEN NACH HAUSE GELIEFERT rund 160 Mittagessen gekocht. Kurz vor 10.30 Uhr

CHANTAL WEIBEL, LEITERIN PFLEGE AMBULANTE BEREICHE, UND SANDRO DEMONTI, LEITER HOTELLERIE werden die Mahlzeiten für die Lieferung auf dem vorgewärmten Geschirr angerichtet. Damit das Essen auch beim Verzehr noch warm ist, wird es in speziell wärmeisolierende Boxen eingepackt. Eine Mahlzeit ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch Genuss. Sie soll Entspannung sein, helfen Dabei ist Vorsicht geboten, soll doch das Essen Energie zu tanken, zur Geselligkeit beitragen und vieles mehr. appetitlich angerichtet bei den Klientinnen und Klienten ankommen.

Bereits seit 2002 werden warme Mittagessen für Im vergangenen, besonderen Jahr 2020 war der Sobald die Boxen transportfertig sind, stehen die hilfs- und pflegebedürftige Menschen durch den Mahlzeitendienst gefragt wie nie. Viele ältere Fahrerinnen und Fahrer vor der Küchentüre bereit. Mahlzeitendienst nach Hause geliefert. In den An- Menschen blieben zu Hause und Restaurants wa- Die rund 60 Mahlzeiten werden durch vier Fahrer fängen waren das durchschnittlich 10 Mahlzeiten ren oft geschlossen. Die Nachfrage stieg enorm verteilt. Zwei Personen beliefern das Vorderprät- pro Tag, welche durch Restaurants im Tal zuberei- und zurzeit werden durchschnittlich über 60 Mahl- tigau (, Seewis, Grüsch bis , Küblis tet wurden. Von Jahr zu Jahr nahm die Nachfrage zeiten pro Tag im Prättigau verteilt. bis St. Antönien) und zwei Personen das Hinter- zu. Um die grösser werdende Menge zu meistern, prättigau (Saas, Serneus und Klosters). Die Mahl- verlegte man die Produktion in die Küchen der zeitenfahrerinnen und -fahrer kennen ihre Touren Altersheime der Flury Stiftung. Dies ermöglichte und auch die teils engen und versteckten Eingänge eine deutliche Verbesserung der Abläufe. zu den Wohnhäusern bestens. Die erste Mahlzeit Chantal Weibel, Leiterin Pflege ambulante Bereiche 11

Kindsschutz und Entlastungsmöglichkeiten. Das Die Zusammenarbeit mit anderen Dienstleistern Team der Elternberatung besteht aus erfahrenen wie Hebammen, Kinderärzten, Wochenbettsta- Fachfrauen mit langjährigem Erfahrungsschatz. tion, Transitcentern und anderen wurde gefördert und vertieft. Zusammen mit den Beraterinnen konnten wir di- verse Angebote aus- und aufbauen. Unter ande- Für 2021 stehen weitere spannende Projekte an. rem die neue Abendberatung, die besonders bei In Zusammenarbeit mit der Elternberatung Churer arbeitstätigen Eltern Anklang findet. Auch die Zu- Rheintal planen wir Vorträge und Gruppendiskus- sammenarbeit mit dem Elternrat in Davos konnte sionen um das Thema «Eltern sein/Kinder haben» gefestigt werden und das Angebot einer Krabbel- via Online-Angebot. gruppe in Verbindung mit einer offenen Beratung ist im Aufbau.

ELTERNBERATUNG JAHRESBERICHT 2020

CHANTAL WEIBEL, LEITERIN PFLEGE AMBULANTE BEREICHE

Die Elternberatung Graubünden war zu Beginn des Jahres 2020 grossen Umstrukturierungen ausge- setzt. In der Folge entschied sich der Kanton, die Elternberatung an die Spitalregionen anzugliedern. So durfte die Flury Stiftung per Juli 2020 die Elternberatung Prättigau/Davos in ihre Betriebe integrieren.

Die Elternberatung ist ein familienunterstützendes Mailberatung stark ausgebaut und stösst bei den Angebot und die erste Anlaufstelle für Fragen im Familien auf grossen Anklang. Als Anlaufstelle Bereich der frühen Förderung, von Geburt bis zum dient die tägliche Telefonsprechstunde von 8.30 fünften Lebensjahr. Es richtet sich an Eltern sowie bis 9.30 Uhr unter der Nummer 081 308 08 07. Betreuungspersonen der Kinder. Die Beratung wird in den Beratungszentren Schiers, Klosters Die Beratungsbereiche umfassen Themen von und Davos angeboten. Zusätzlich können Eltern altersgerechter Entwicklung über Alltagsfragen auch durch Hausbesuche unterstützt werden. Im wie Eifersucht, Schlaf, Spracherwerb, Motorik und letzten Jahr wurde das Angebot der Telefon- oder Rollenfindung der Eltern bis zur Unterstützung bei Anna Katharina Castelberg, Leiterin Pflegedienst Altersheim Jenaz 13 Martina Dalbert, Leiterin Pflegedienst Altersheim Klosters

ke wurden im Mai die Pflegeutensilien nach Jenaz transportiert, und bald schon türmten sich in der Garage Unmengen von Kartons auf.

Im Dezember 2020 folgte auch noch die Umstel- lung im Heim Schiers. Durch die positiven Erfah- rungen in Klosters und Jenaz war die Einrichtung der Schränke nach den identischen Prinzipien ge- geben. Nach ein paar Monaten Erfahrungen mit dem KANBAN-System können folgende Vorteile festgestellt werden:

• Bessere Ordnung, Übersicht und mehr Platz in den Schränken • Alle Materialien befinden sich an einem zentra- len Ort • Weniger Lagermenge, daher weniger verfalle- ne Produkte Das Ziel von KANBAN, eine Reduktion der Lager- ERSTE ERFAHRUNGEN MIT DEM • Zeitersparnis für die Mitarbeitenden der Pflege, bestände, wurde vollumfänglich erreicht. Die Mit- da die wöchentlichen Bestandeskontrollen und arbeitenden wurden von «Zusatzaufgaben» ent- KANBAN-SYSTEM IN DEN HEIMEN Bestellungen entfallen lastet, d.h. sie können sich voll auf ihre Aufgabe, • Alle Materialien werden durch die Logistik di- z.B. die Pflege der Bewohnenden, konzentrieren. ANNA KATHARINA CASTELBERG, LEITERIN PFLEGEDIENST ALTERSHEIM JENAZ rekt auf die Station geliefert Zudem ist das System sehr einfach und logisch, MARTINA DALBERT, LEITERIN PFLEGEDIENST ALTERSHEIM KLOSTERS • Auch ausserterminliche Lieferungen sind mög- alle finden sich gut zurecht und die Schränke sind lich ordentlich und aufgeräumt. Im 2020 wurde das gesamte Beschaffungs- und Logistikwesen inkl. Materialumschlag nach dem Spital auch in den Heimen auf das KANBAN-System umgestellt. Die Bestellungen wurden damit übersichtlich organisiert, vereinfacht und der Verbrauch erfolgt nach dem Motto «first in – first out», was auch das Problem von verfallenen Materialien deutlich reduziert.

Aufgrund der guten Erfahrungen im Spital wur- nen wurden identisch eingerichtet, um die Orien- de im 2020 das KANBAN-Projekt in den Heimen tierung für die Mitarbeitenden zu erleichtern. Die- aufgenommen. Nach den vorangegangenen Ana- se fanden sich sofort zurecht und die Einführung lysen bezüglich notwendiger Schränke, Einteilun- kann als gelungen bezeichnet werden. gen und Beschriftungen erfolgte der Einbau der Materialschränke vor Ort. Zuerst wurde im Heim Nach der erfolgreichen Umsetzung in Klosters Klosters vollständig auf das neue KANBAN-System war klar, dass die Umsetzung in Jenaz und Schiers umgestellt. Alle Materialschränke auf den Statio- identisch erfolgt. Nach der Einrichtung der Schrän- Maya Höneisen 15 Dr. med. Stefan Kull, Medizinischer Direktor

mitentschieden hat. waren grundsätzlich alle Behandlungen erlaubt, solange Reservekapazitäten für einen plötzlichen Die Belastungen, vor allem bei den Pflegefachleu- Anstieg Infizierter vorhanden waren. ten, waren auch im Spital Schiers gross. Dies war vorauszusehen. Es war notwendig, den besonders Betroffenen Unterstützung zu gewährleisten. VERHALTEN DER BEVÖLKERUNG

Zweifellos ist die Pflege von Covid-Patienten in Aus welchen Gründen auch immer: Es lässt sich verschiedener Hinsicht erheblich belastender und beobachten, dass in der Krise mittelfristig weni- mit deutlich mehr Risiken für die Pflegenden ver- ger anderweitige Infektionen auftreten und sich bunden als die gewohnte Arbeit. Unsere Pflegen- weniger Unfälle (Arbeits- und Freizeitunfälle) er- den haben die Aufgaben trotz aller Krisen in der eignen. Hinzu kommt, dass sich die Bevölkerung Krise hervorragend gemeistert. Nicht zuletzt ist mit subjektiv aufschiebbaren medizinischen Pro- dies auch das Ergebnis einer erstklassigen Team- blemen deutlich zurückhaltender in Behandlung leistung. Es ist mehr als angebracht, an dieser begibt. Stelle zu dieser Leistung zu gratulieren und danke zu sagen. Die Interpretation, dass sich daraus Überkapazi- täten im Gesundheitswesen ergeben, halten wir VORAUSSCHAUENDE PLANUNG Planerisch war zu berücksichtigen, dass der Auf- für falsch. Langfristig wird die Bevölkerung zum wand für die Pflege eines Covid-Patienten in etwa gewohnten Verhalten und den angestammten IN DER KRISE doppelt so hoch ist. Entsprechend reduziert sich Bedürfnissen zurückkehren. die zur Verfügung stehende Anzahl Betten, sei es MAYA HÖNEISEN / DR. MED. STEFAN KULL, MEDIZINISCHER DIREKTOR für weitere infizierte Patienten oder sei es für alle Das Krisenjahr 2020 war unvermittelt von völ- anderen Erkrankten oder Verunfallten. lig neuen Herausforderungen geprägt. Diese zu meistern, war das Gebot der Stunde. Grössten- Das Jahr 2020 war von der Corona-Pandemie geprägt. Für uns hiess es, vorausschauend zu planen, teils ist uns das gelungen. Demzufolge dürfen wir auch wenn noch weniger Planungssicherheit vorhanden war als gewohnt. GRUNDSÄTZLICHE UNTERSCHIEDE durchaus positiv auf das vergangene Jahr zurück- DER BEIDEN WELLEN blicken. Wir haben das Problem gemeinsam an- gepackt und bewältigt. Wir haben gelernt, neue Es hat in dieser speziellen Zeit einiges gebraucht, Beteiligten ein Umdenken und Flexibilität. In der ersten Welle durften, vom Bund vorgege- Aspekte und Wahrnehmungen festzuhalten und um einen eingespielten Betrieb auf die Pande- ben, nur dringliche Behandlungen und Operatio- zu integrieren. Die Ereignisse von 2020 haben den mie-Situation umzustellen. Im medizinischen nen durchgeführt werden. Nur schon die Interpre- Teamgedanken im Spital Schiers enorm gestärkt. Bereich mussten wir uns dauernd neues Wissen DIE BETEILIGTEN INS BOOT HOLEN tation der Vorgaben erforderte zunächst einige über das Virus aneignen und laufend lernen, mit Diskussionen. Das Ergebnis anzunehmen war für ihm umzugehen. Ein zentrales Thema war aber Der Grundsatz, die Betroffenen (die verschiede- alle eine bittere Pille, insbesondere für unsere Be- auch die Planung der Behandlungen. Die Disposi- nen Professionen, Disziplinen) im gemeinsamen legärzte, deren Einkommen direkt von den zu die- tion der notwendigen Ressourcen (Pflegebetten, Boot zu haben, wurde in der Krise umso wichti- ser Zeit nicht erlaubten verrechenbaren Leistun- Personalplanung, Operationsslots) musste neuen ger. Erneut hat sich gezeigt, dass Entscheidungen gen abhing. Glücklicherweise waren die Vorgaben Anforderungen genügen und verlangte von allen leichter mitgetragen werden, wenn man selber in der zweiten Welle erheblich differenzierter. So Urs Cadruvi, Spitaldirektor 17

Viele Patienten kommen zu uns, weil sie sich wie ZUKUNFTSWEISENDES MODELL zu Hause fühlen, wir sie persönlich kennen, indi- viduell auf sie eingehen und sie dank den Einzel- Das Spital Schiers ist ein Spital, das sowohl das zimmern auch als allgemein versicherte Patienten Chefarzt-Modell (festangestellte Ärzte) wie auch stets ihre Privatsphäre geniessen können. Dass das Belegarzt-Modell (Ärzte, die nach Auftrag an wir dabei gleich professionell wie ein Zentrums- verschiedenen Spitälern tätig sind) kennt. Das ge- spital sein müssen, versteht sich von selbst. währt uns stets, dass wir gerade bei Spezialein- griffen Operateure im OP haben, die über grosse Erfahrung verfügen: Entweder weil es bei uns vie- UM EINEN DRITTEL AN PATIENTEN le dieser Eingriffe gibt oder weil die Operateure GEWACHSEN an verschiedenen Spitälern die gleichen Eingriffe vornehmen. Ein medizinischer Eingriff setzt gros- Ein wichtiges Ziel dabei ist, dass sich mehr Bünd- ses Vertrauen der Patienten ins Spital und in die ner Patienten im Spital Schiers operieren lassen, Ärzte voraus. Es gibt Patienten, die sich nur in ei- die dies sonst ausserkantonal tun würden. Mit nem Zentrumsspital wohlfühlen. Genauso gibt es der Inbetriebnahme des neuen Spitals Mitte 2015 aber auch Patienten, die dies nur in einem Spital wurde der Grundstein dafür gelegt. Das neue Spi- mit familiärer Grösse tun. Wir kennen unsere Fä- tal hat von Beginn an Spezialisten angezogen, die higkeiten und Grenzen und leisten professionelle GRÖSSER IST NICHT IMMER BESSER eine topmoderne Infrastruktur für ihre Patienten Arbeit mit Herz. suchen. So ist das zum Beispiel in der Wirbelsäu- URS CADRUVI, SPITALDIREKTOR lenchirurgie, der Urogynäkologie, der Gefässme- Dass wir dabei Teil der umfassenden und integ- dizin und dem Magen-Darm-Bereich geschehen. rierten Gesundheitsversorgung der Flury Stiftung Das Spital Schiers bringt als echte und ergänzende Alternative zum Zentrumsspital durch Spezialisie- Wenn potenzielle Operateure bei uns zu Besuch sind, ist ein ganz wesentlicher Faktor des Erfolgs. rungen Patienten zurück in den Kanton Graubünden. Ein wesentlicher Faktor des Erfolgs ist dabei eine sind, haben sie meistens einen Wow-Effekt und Wir sind davon überzeugt, dass dieses Modell der umfassende und integrierte Gesundheitsversorgung. möchten gleich loslegen. Das wirkt sich auch auf Gesundheitsversorgung zukunftsweisend ist, um die Patienten und Mitarbeitenden aus. Seit dem dezentral bezahlbare moderne Medizin anzubie- Neubau konnten wir darum die Auslastung ins- ten. Grösser ist nicht immer besser. Zusammen- Unser Ärzte- und Pflegeteam betreut unsere Pati- von grossen Zentrumsspitälern kennt. Dieser er- gesamt um einen Drittel steigern. Die eben er- spannen, um den Patientinnen und Patienten enten in einem privaten und familiären Ambiente, möglicht dank seiner hochtechnisierten Ausstat- wähnten Spezialisierungen haben auch einen immer die gleiche Hand zu reichen, senkt dabei in einem neuen Spital mit moderner Infrastruktur, tung, während einer laufenden Operation exakte sehr positiven volkswirtschaftlichen Nutzen für nicht nur die Kosten, sondern hilft auch, besser zu das ausschliesslich über Einzelzimmer verfügt. bildgebende Diagnosen zu stellen und sowohl den Kanton Graubünden. In der Wirbelsäulen- genesen. Dies konnten wir einmal mehr erfahren Neben der Grundversorgung haben wir eine brei- offen als auch minimalinvasiv oder in Kombina- chirurgie zum Beispiel sind es über 100 Patienten in der schwierigen Zeit während der Corona-Pan- te Palette an Spezialitäten, darunter Gefässmedi- tion zu operieren. Damit können die Operateure pro Jahr, die sich sonst an einer Spezialklinik aus- demie, in der unsere Mitarbeitenden grossartige zin, Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädie, Magen-, schneller und qualitativ besser arbeiten. serhalb Graubündens operieren liessen. Arbeit geleistet haben und wir zu jeder Zeit eine Darm-, Leber- und Bauchspeicheldrüsenerkran- hochstehende Qualität bieten konnten. kungen, Herz- und Lungenerkrankungen, Urologie Das reicht jedoch nicht, um sich langfristig im und Urogynäkologie. Zudem sind wir wahrschein- wandelnden Gesundheitsmarkt zu behaupten. lich das einzige Spital unserer Grösse, das über Das Spital Schiers muss eine echte wie auch er- einen Hybrid-Operationssaal verfügt, wie man es gänzende Alternative zum Zentrumsspital sein. Dr. med. Henning Usadel, Leitender Arzt Innere Medizin, Leiter Gastroenterologie 19

SYSTEMATISCHES SCREENING haut des Darmes, die auch vererbt sein können. Die Intervalle der Vorsorgeuntersuchungen bei Der Kanton Graubünden hat im Herbst 2020, Auftreten von Darmkrebs in der Familie müssen unter Beteiligung der Ärzteschaft und der Apo- deshalb individuell angepasst werden. theken, den Aufbau und die Umsetzung eines systematischen Darmkrebs-Screenings lanciert. Dazu wurden und werden im Laufe der letzten/ ZWEI VERFAHREN ZUR nächsten Monate und Jahre alle Personen im Alter FRÜHERKENNUNG zwischen 50 und 69 Jahren über die Möglichkei- ten einer Darmkrebsvorsorge informiert und zur Zur Früherkennung von Darmkrebs werden vor Teilnahme am Programm motiviert. Denn Darm- allem zwei Methoden eingesetzt. Die FIT-Me- krebs ist in der Schweiz die dritthäufigste Krebser- thode (fecal immunochemical test) sowie die krankung. Jährlich erkranken rund 4’300 Personen Darmspiegelung. FIT nutzt die immunologischen daran. Etwa 1’700 Menschen sterben jedes Jahr Eigenschaften des Blutes, um solches im Darm an den Folgen der sich schleichend entwickeln- nachzuweisen. Blut im Stuhl kann darauf hinwei- den Krankheit. In Graubünden sind pro Jahr rund sen, dass sich im Darm blutende Polypen oder 120 Frauen und Männer davon betroffen, wobei Tumore gebildet haben, was möglicherweise auf Männer statistisch leicht häufiger an Darmkrebs einen bereits fortgeschrittenen Verlauf der Krank- DARMKREBS VERHINDERN UND IN erkranken als Frauen. heit hindeutet. Diese Methode zur Früherkennung des Darmkrebses ist dann erfolgreich, wenn sie FRÜHEN STADIEN ENTDECKEN Werden aber Polypen, die Vorläufer von Darm- wenigsten alle zwei Jahre durchgeführt wird. krebs-Erkrankungen, frühzeitig entdeckt und ent- DR. MED. HENNING USADEL, LEITENDER ARZT INNERE MEDIZIN, LEITER GASTROENTEROLOGIE fernt, ist die Chance gross, von einer Erkrankung Im Verdachtsfall, und insbesondere als wesentlich verschont zu bleiben. Grundsätzlich ist Darm- sensitivere Methode zur Darmkrebsvorsorge, ist krebs heilbar, wenn er in einem frühen Stadium das zweite Diagnoseverfahren, die Dickdarmspie- Darmkrebs ist in der Schweiz die dritthäufigste Krebserkrankung. Das im Herbst 2020 lancierte sys- behandelt wird. Wichtig zu wissen ist allerdings, gelung (Koloskopie) nötig. Darmspiegelungen tematische Screening-Programm im Kanton Graubünden soll diese Erkrankung verhindern oder früh dass das Wachstum von Polypen lange Zeit nicht sind invasive Diagnoseverfahren, die zur Senkung erkennen und Leben retten. spürbar ist und deren Anzahl im Darm ab einem von bösartigen Krebserkrankungen beitragen. Alter von 50 Jahren zunimmt. Mit der Zunahme von solchen Wucherungen steigt auch die Wahr- Durch die Eliminierung von Polypen als Karzinom- Verschiedene Vorsorge-Programme zur Verhin- ken oder frühzeitig behandelt werden können. scheinlichkeit, in höherem Alter an Darmkrebs zu vorstufen kann die Wahrscheinlichkeit von spä- derung sowie Früherkennung von Darmkrebs im In der Schweiz sind die Präventionsprogramme erkranken. Im Durchschnitt können aus vereinzel- teren Krebserkrankungen massiv gesenkt wer- In- und Ausland sind sehr erfolgreich. Sie bewei- eine kantonale Angelegenheit. In verschiedenen ten, gutartigen Polypen im Laufe von acht bis 15 den. Das Verfahren der Darmspiegelung ist sehr sen: Jedes Jahr können dank frühzeitigen Untersu- Kantonen sind systematische Darmkrebs-Scree- Jahren bösartige Tumore entstehen. Sie können risikoarm, schmerzfrei und problemlos. Polypen chungen und entsprechenden Behandlungen Tau- ning-Programme geplant oder bereits realisiert die Darmwand durchbrechen und Ableger in an- werden mit kleinen Zangen und Schlingen ent- sende von Menschenleben gerettet werden. Das worden. deren Organen bilden. fernt. Nur in einer von 300 Untersuchungen gibt sind beispielsweise alleine in Deutschland rund es Nachblutungen. Perforationen sind sehr selten. 12’000 Frauen und Männer, die dank wirksamer Die Bildung von Polypen entsteht durch geneti- Allerdings kann die Vorbereitung zum Untersuch Screening-Angebote nicht an Darmkrebs erkran- sche Veränderungen (Mutationen) in der Schleim- unangenehm sein. Entsprechende Aufklärung und 20

Information der Patienten ist darum wichtig und ten drei Monaten nach Beginn des kantonalen wird im Spital Schiers angeboten. Die Untersu- Screening-Programmes wurden bei 45 Patienten chungen sind Franchise-befreit. Vorsorgekoloskopien durchgeführt. Bei 20 Patien- ten (44% der Untersuchten) wurden komplika- tionslos Polypen entfernt, was die Bedeutung des VORSORGEUNTERSUCHUNGEN IM Programms unterstreicht. Insgesamt darf festge- SPITAL SCHIERS halten werden, dass dieses sinnvolle Programm von der Bevölkerung gut angenommen wird und Im Spital Schiers führen wir jährlich ungefähr 600 so potenziell tödliche Darmkrebserkrankungen bis 700 ambulante Koloskopien durch. In den ers- verhindert werden können.

Bild 1: Polyp wird blau markiert und unterspritzt. Bild 2: Abtragung des Polypen

Bild 3: Situation nach kompletter Entfernung des Polypen Laura Natter 23 Gefässmedizin Spital Schiers

werden, bei anderen ist ein Eingriff nötig. Ein sol- transportiert wird und auf welcher Höhe die Ar- cher gestaltet sich aus Sicht des Patienten wenig terieneinengung liegt. Durch die bildgebende Ul- invasiv, wie Corina Canova erklärt. «Unsere Patien- traschalluntersuchung wird die enge Stelle oder ten haben selten Angst vor einem Eingriff», sagt der Gefässverschluss aufgezeigt und die Behand- sie weiter. Die Eingriffe werden unter örtlicher lungsart geplant. Betäubung mit einem feinen Stich in der Leiste durchgeführt, so dass keine Narbe zurückbleibt, Die Gefässmediziner im Spital Schiers nehmen und die Patienten sich nicht erholen müssen. sich Zeit für das Gespräch mit den Patienten und Bevor jedoch eine Operation oder Intervention die Untersuchung, die etwa eine Stunde dauert. durchgeführt werden kann, sind Untersuchungen Unabhängig davon, ob sie wie bisher in Schiers, nötig. So auch heute. Im Untersuchungszimmer in der Praxis in Chur oder in Zukunft durch den 8 liegt nun eine Patientin, die Wadenschmerzen Angiologen Frédéric Baumann in St. Moritz durch- beim Gehen aber auch starke Rückenschmerzen geführt wird. «Für einen solchen Untersuch muss spürt. Bei ihr steht eine Arterienuntersuchung an, man sich einfach Zeit nehmen», sagt Corina Ca- denn die Ursache ihrer Schmerzen könnte die Ver- nova. Den Standort ihrer Untersuchung können engung einer Arterie sein. Eine solche Verengung die Patienten frei wählen. Die Eingriffe finden je- verursacht krampfartige Schmerzen, da weniger doch alle im Spital Schiers statt. Seit 2006 ist die Blut und damit weniger Sauerstoff durch die Ar- Gefässmedizin Teil des Spitals. Und seit Beginn DORT, WO BLUT FLIESST terie in den Muskel transportiert werden. «Es ist steht Corina Canova an vorderster Front. «Am An- so, als ob der Muskel nach Blut schreien würde», fang war das eine One-Woman-Show», sagt sie EIN EINBLICK IN DIE GEFÄSSMEDIZIN DES SPITALS SCHIERS erklärt Corina Canova. und lacht. Die Angiologin baute die Abteilung auf

LAURA NATTER und nun stetig aus. Seit 2012 führen Gefässchirur- Marco Muster, Facharztassistent Angiologie, führt gen Operationen in Schiers durch. Dabei handelt die Untersuchung durch. Um die Ursache der es sich um Vertragsärzte, die für die Operationen «Wir beschäftigen uns mit allen Blutgefässen, die Blut vom Herz weg und zum Herz zurückführen», Schmerzen feststellen zu können, sind verschie- nach Schiers reisen, ansonsten jedoch in anderen sagt Corina Canova, Chefärztin der Gefässmedizin im Spital Schiers. Die Fachärztin für Innere Medizin dene Untersuchungsschritte nötig. «Wir nähern Institutionen tätig sind. Wichtig ist den Gefässme- und Angiologie sitzt an diesem Mittwochmorgen in ihrem Büro und erzählt von ihrem Fachgebiet. Dem uns Schritt um Schritt dem Problem», sagt Frédé- dizinern in Schiers, dass die Patienten vom selben coolsten Fach der Medizin, wie sie mit einem Augenzwinkern sagt. ric Baumann, der seit August 2020 als Leitender interdisziplinären Team gemeinsam vor, während Arzt die Gefässmedizin unterstützt (siehe Text- und nach dem Eingriff betreut werden. «Der Pa- box). tient kennt seine Ärzte». Seit der Eröffnung des Die Angiologie ist die Lehre der Blutgefässe. Im Angiologen Erkrankungen wie beispielsweise Neubaus 2015 ist auch die Infrastruktur mit dem Spital Schiers spricht man jedoch von der Ge- Venenerkrankungen, Thrombosen, offene Bei- Konkret bedeutet dies, dass nun nicht schmerz- Hybrid-OP auf die Gefässmedizin ausgerichtet. fässmedizin, die neben der Angiologie auch die ne, Krampfadern, Arterienerkrankungen wie die hafte Durchblutungsmessungen mit Blutdruck- «So können wir unseren Patienten eine optimale Gefässchirurgie und die Phlebologie umfasst. Die Schaufensterkrankheit oder das Raucherbein (pe- manschetten an den Beinen und eine Gefäss- Behandlung bieten», betont Corina Canova. Gefässmedizin sei ein interdisziplinäres Fachge- riphere arterielle Verschlusskrankheit), aber auch Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. biet, sagt Corina Canova. «Ein Fach, das in an- Schlagadererweiterungen (Aneurysma) untersu- Mithilfe von Manschetten wird bei der Oszillo- Optimal behandelt wird auch die Patientin im Un- dere hinein greift.» Kurz gesagt beschäftigt sich chen und behandeln. graphie und der ABI-Messung der Blutdruck/ tersuchungszimmer 8. Zumindest soweit als mög- ein Gefässmediziner mit Arterien, Venen und Blutfluss an den Beinen gemessen. Dadurch kann lich. Denn wie der Untersuch zeigt, scheint das Lymphgefässen. In der Praxis bedeutet dies, dass Manche Erkrankung kann konservativ therapiert festgestellt werden, ob zu wenig Blut zum Bein Problem kein arterielles zu sein. Ursachen für die 24

Schmerzen müssen anderweitig lokalisiert wer- befassen sich die Ärztinnen und Ärzte weiter mit den. Und hier überschneidet sich die Gefässmedi- Krampfadern und Thrombosen, mit Schaufenster- zin dann eben mit anderen Fachgebieten. krankheiten und Raucherbeinen. Eben mit der Lehre der Blutgefässe. Jenem coolsten Fach der Die Gefässmediziner haben ihre Arbeit vorerst ge- Medizin. tan. Die nächsten Patienten warten schon. Dann

PERSONELLE VERSTÄRKUNG IN DER GEFÄSSMEDIZIN AM SPITAL SCHIERS

PD Dr. med. Frédéric Baumann (im Bild links) ist in Zürich geboren und aufgewachsen, mit engem Bezug zum Kanton Graubünden. Nach dem Medizinstudium an der Universität in Bern hat er sich an verschiedenen Spitälern der Schweiz zum Facharzt Innere Medizin und zum Facharzt Angiologie weitergebildet, mit einem zusätzlichen einjährigen Forschungsaufenthalt in Amerika. In den letzten vier Jahren arbeitete Frédéric Baumann an der Klinik für Angiologie am Universitätsspital Zürich, wo er einerseits zum Privatdozenten habilitierte und andererseits sich auf hohem Niveau auf die mini- mal-invasive Katheterbehandlung von Gefässerkrankungen spezialisiert hat.

Das Spital Schiers freut sich, dass es mit Dr. Baumann einen kompetenten Gefässspezialisten aus dem Universitätsspital Zürich für das Spital Schiers gewinnen konnte. Maya Höneisen 27 Kardiologie Spital Schiers

Diese Untersuchung kann wichtige Hinweise ge- herein», spornt Dr. med. Martin Müller humorvoll ben. Zum Beispiel auf eine Verengung der Herz- ein letztes Mal an. Der Computer piepst schnel- kranzgefässe, einen Herzinfarkt oder auf Rhyth- ler. Alle Werte des Patienten sind aber im grünen musstörungen. Bei A.K. piepst der Computer Bereich. «Stopp, das wär‘s. Lassen Sie langsam gleichbleibend regelmässig. Und schon nach kur- auslaufen.» Dr. med. Martin Müller fragt nun nach zer Zeit spuckt der Drucker die entsprechend auf- dem Gefühl der Belastung, wie es mit der Atmung gezeichneten Kurven auf Papier aus. gegangen sei und nach weiteren Symptomen, die A.K. zur Untersuchung geführt haben. Der Druck in der Brust wirke beklemmend, tauche abends AUF ZUR «TOUR DE SCHIERS» nach der Arbeit auf. Auch schlafe er schlecht. Em- pathisch und sorgfältig fragt Dr. med. Martin Mül- Nun geht es auf’s Velo. Denn auch die Belastbar- ler nach, um den Ursachen der Beschwerden des keit des Herzens soll geprüft werden. Die Pflege- 40-jährigen Schritt für Schritt auf die Spur zu kom- fachfrau Xenia Battaglia stellt den Sattel für den men. Es stellt sich heraus, dass es der Leistungs- Patienten auf die richtige Höhe ein und schon ra- und Stressdruck im eigenen Geschäft ist, der dem delt A.K. los. «Ich würde mir die Energie noch et- Handwerker zu schaffen macht. «Also aufpassen. was sparen», warnt Xenia Battaglia vorausschau- Selbstfürsorge ist eine Pflicht», gibt Dr. Med. Mar- end. Denn sie weiss, für die bevorstehende «Tour tin Müller dem selbständigen Unternehmer mit DAMIT DAS HERZ de Schiers» sind steigende Levels angesagt. auf den weiteren Weg. NICHT AUS DEM TAKT FÄLLT In aller Ruhe stülpt sie dem Patienten die Blut- druckmanschette über seinen Oberarm und legt DAS HERZ SICHTBAR MACHEN MAYA HÖNEISEN Saugelektroden auf Rücken und Brust. Er ist ge- rade fertig verkabelt und startbereit, als Dr. med. In einem Untersuchungszimmer im Parterre des Martin Müller, Leitender Arzt Innere Medizin und Spitales Schiers wartet bereits M.D. auf den Kar- Das Team der Kardiologie kümmert sich um die «Herzensangelegenheiten» im Spital Schiers. Ein Be- Kardiologie, den Raum betritt. Schon vor der Un- diologen Dr. med. Martin Müller. In zwei Tagen such bei Dr. med. Martin Müller, Leitender Arzt Innere Medizin und Kardiologie, zeigt, wieviel Herzlich- tersuchung hatte er den Patienten begrüsst und soll die 83-Jährige am Knie operiert werden. Um keit und Kompetenz er und seine Mitarbeitenden ihren Patienten entgegenbringen. zu Xenia Battaglia begleitet. Nun gibt er das Start- ihre Operationsfähigkeit sicherzustellen, wurde signal für die Velo-Challenge. Der Handwerker sie kurzfristig von ihrem Hausarzt zugewiesen. radelt los. «Eigentlich bin ich nicht so der Velo- Sie habe schon ein paar Jahre Probleme mit ih- Routiniert setzt Xenia Battaglia Saugelektroden diesem Fall noch kurz ein Selfie machen für meine fahrer», meldet er sich nach kurzer Zeit. «Bis Sie rem Knie, erzählt sie. Es sei immer unerträglicher auf die Brust des vor ihr liegenden A.K. Ein Ge- Frau.» Xenia Battaglia lacht. «Könnte schon sein. das nächste Mal bei uns sind, haben wir E-Bikes», geworden. Dr. med. Martin Müller spricht mit ihr fühl der Enge in der Brust hatte den selbständigen Ich bin aber sicher, Ihre Frau wird den Grund da- beruhigt Dr. med. Martin Müller mit einem Au- über ihre Medikation, fragt sie nach Brustenge bei Handwerker veranlasst, seinen Hausarzt aufzusu- für verstehen.» Bereits fängt der angeschlossene genzwinkern. «Wir sind jetzt bei 140 Watt. Herz- Hausarbeiten. Sie leide seit 20 Jahren an Asthma, chen. Nun ist er im Spital Schiers zu kardiologi- Computer an zu piepsen. Er zeichnet die am Pa- frequenz 162, Blutdruck 197 zu 99. Machen Sie da käme sie beim Treppensteigen schon gele- schen Abklärungen. Eine Elektrokardiografie (EKG) tienten gemessenen Funktionen des Herzens auf: weiter.» Kurze Zeit später geht’s ans Eingemach- gentlich aus der Puste. «Manchmal brauche ich ist das erste, was ihn an diesem Tag erwartet. Wie oft das Herz pro Minute schlägt und wie re- te. A.K. atmet nun hörbar ein und aus. Die höhe- nachts auch etwas Sauerstoff», erzählt sie. Auch «Diese Saugnäpfe haben aber keine Knutschfle- gelmässig – also die Herzfrequenz und den Herz- ren Levels machen sich bemerkbar. «Alle Kraft in seien ihr Gewicht und der hohe Blutdruck ein cken zur Folge, oder?», scherzt er. «Ich müsste in rhythmus. die Beine. Gleich lassen wir die Cheerleaders noch Problem. Im Jahr 2019 war sie wegen einer Lun- 28

genentzündung bereits einmal stationär im Spital GRÜNES LICHT FÜR DIE OPERATION Schiers. Routiniert und mit der ihm eigenen Ruhe klärt Dr. med. Martin Müller alles Notwendige ab, Wie bereits bei A.K. setzt Xenia Battaglia auch bei was für die Narkose wichtig ist. «So, jetzt sind Frau D. die Elektroden an. Der Computer piepst. wir doch schon ganz gut vorinformiert», meint er Der Drucker spuckt die Daten aus. Und wie der dann. Sorgfältig hilft er ihr auf die Liege, setzt die vorherige Patient klettert auch Frau D. anschlies- Elektroden an und deckt sie mit einem schützen- send für den Belastungstest aufs Velo. Der Sat- den Frottéetuch ab. «Geht es so?», fragt er. Mit tel ist noch etwas zu tief. Ach nein, umgekehrt, dem Ultraschallkopf spürt Dr. med. Martin Müller er ist etwas zu hoch. Richtig eingestellt, erneut nun dem Herzen der Patientin nach. verkabelt und mit Blutdruckmanschette um den Oberarm kann’s nun losgehen. Frau D. tritt in die Pedale. «Tiptop, in diesem Tempo weiter und im- mer gerade aus», scherzt Dr. med. Martin Müller. «50 Watt zu erreichen wäre optimal», erklärt er dann mit einem Blick auf den Bildschirm. 34 sind inzwischen erreicht. «Alles gut? Kein Druck auf der Brust?», fragt er nach. «Alles bestens», ent- gegnet Frau D. und radelt weiter. Eine Weile noch, dann stoppt Dr. med. Martin Müller die Schuss- fahrt. «Kraft in den Beinen hätte ich schon noch gehabt, aber der Schnauf ging aus», sagt Frau D. nun lachend. Dr. med. Martin Müller ist trotzdem zufrieden. «Von meiner Seite her steht der Ope- «Der Verengungsgrad der Klappe müsste jedes ration des Knies nichts im Wege», gibt er grünes Jahr kontrolliert werden», erklärt er, während Licht für den Eingriff. auf dem Computer-Bildschirm das Herz von M.D. pocht. Und weiter: «Die rechte Herzkammer ist ein bisschen überlastet.» Das stamme noch von der Lungenentzündung, meint er. Sie arbeite aber gut. «Haben Sie Hunger?», fragt er dann schmun- zelnd. «Ihr Magen knurrt». Frau D. lacht: «Nein, eigentlich nicht.»

Nach dem Ultraschall kontrolliert Dr. med. Mar- tin Müller noch die Lunge und eine offene Wunde am Bein, die aber auf dem Weg zur Abheilung ist. Dann begleitet er seine Patientin zu Xenia Batta- glia zum EKG. 30 PD Dr. med. Dr. phil. Nikolaus Aebli, Neuro- und Wirbelsäulenzentrum, Spital Schiers 31

DER ENGE SPINALKANAL den Verschlechterung der Symptome, ist die ope- le kann das Fortschreiten der Erkrankung aufge- rative Freilegung des Rückenmarks die Therapie halten werden. In einem Teil der Fälle kommt es IM HALSBEREICH der Wahl, um das Fortschreiten der Erkrankung auch zu einer teilweisen oder vollständigen Ver- zu stoppen. In der überwiegenden Zahl der Fäl- besserung der Symptome. PD DR. MED. DR. PHIL. NIKOLAUS AEBLI, NEURO- UND WIRBELSÄULENZENTRUM, SPITAL SCHIERS

Die reguläre, geplante elektive Wirbelsäulenchirurgie im Spital Schiers begann im Dezember 2005 Wie im Lendenwirbelbereich kann es auch im Halswirbelbereich zu Verengungen im Spinalkanal kom- mit Dr. med. Karsten Müller, Facharzt für Neurochirurgie. Das Spektrum reichte bereits im ersten men. In der überwiegenden Anzahl der Fälle kann die Erkrankung aufgehalten werden. Die Erleichte- Jahr vom lumbalen Bandscheibenvorfall und der Spinalkanalstenose über Eingriffe an der Halswir- rung nach der Operation ist für Patienten rasch spürbar. belsäule von ventral und dorsal bis zur Schmerztherapie mit Neurostimulation. Später kamen die Ballonkyphoplastie zur Behandlung von osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen hinzu, nachfolgend auch die minimalinvasive lumbale Spondylodese mit perkutaner Schraubenplatzierung. Im 2008 Der enge Spinalkanal der Lendenwirbelsäule stellt von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und wurde der erste totale Bandscheibenersatz an der Halswirbelsäule mit einer Prothese durchgeführt. eine sehr häufige Erkrankung des älteren Men- abhängig von der Belastung (Beruf, Sport), der schen dar, welche oft mit einer chirurgischen Frei- individuellen genetischen Veranlagung und vom Das Angebot der minimalinvasiven Wirbelsäulenchirurgie am Spital Schiers mit Dr. med. Karsten legung (Dekompression) des Rückenmarks und angeborenen Durchmesser des Spinalkanals. Bei Müller wird seit bald drei Jahren durch eine Kooperation des Spitals Schiers mit dem Neuro- und der davon abgehenden Nerven behandelt wird. einer solchen Spinalkanalenge der Halswirbel- Wirbelsäulenzentrum, unter der Leitung von PD Dr. med. Dr. phil. Nikolaus Aebli, mit der komplexen Viel weniger bekannt ist, dass es, bedingt durch säule kann es durch degenerative Prozesse viel Wirbelsäulenchirurgie erweitert. eine Abnutzung, auch im Bereich der Halswirbel- schneller zu einer kritischen Enge kommen. säule zu einem engen Spinalkanal kommen kann. Bei unklarer Schwäche oder Missempfindungen Bild 1 Bild 2 der Arme oder Beine, einer zunehmenden Stö- VERBESSERUNG DER SYMPTOME MRI-Aufnahme eines 60-jährigen Patienten mit MRI-Aufnahme des Patienten nach der Opera- rung der Gehfähigkeit oder der Feinmotorik der fortgeschrittener Einengung des Halswirbelkanals tion. Der Spinalkanal wurde von hinten erweitert, Arme und auch bei Schmerzen im Bereich des Na- Patienten, die Symptome einer Schädigung des mit bereits eingetretener Schädigung des Rücken- das Rückenmark hat nun wieder genügend Platz ckens, der Schultern oder der Arme sollte immer Halsrückenmarks aufweisen, werden einer umfas- marks des Halses (siehe Pfeil). Der Patient leidet (siehe Pfeil). Die vor der Operation bestehenden an ein geschädigtes Rückenmark im Halsbereich, senden radiologischen und neurologischen Unter- an Schmerzen, Missempfindungen und Kraftlosig- Schmerzen, Missempfindungen und Kraftlosigkeit verursacht durch eine Abnutzung der Halswirbel- suchung unterzogen. Neben dem konventionel- keit in allen vier Extremitäten. in den vier Extremitäten haben sich nach dieser säule, gedacht werden. len Röntgen und der Computertomographie stellt Operation vollständig erholt. in diesem Fall die radiologische Abklärung mittels Der Hals und die Lende stellen die beweglichen Magnetresonanztomographie (MR) die wichtigste Abschnitte der Wirbelsäule dar. Die Gelenke, Bän- Untersuchung dar. Sie macht die Kompression und der und Bandscheiben, welche die Beweglichkeit die Veränderungen des Rückenmarks sichtbar. der Hals- und der Lendenwirbelsäule ermöglichen, werden mit dem Alter zunehmend abgenutzt. Das Ziel der Behandlung dieser Erkrankung ist, die Diese Abnutzungen führen zu einer Vergrösse- neurologische Funktion des Rückenmarks zu er- rung der Zwischenwirbelgelenke, zu Knochenwu- halten. Zu Beginn dieser Erkrankung, wenn noch cherungen (Osteophyten) und zu Verdickungen wenige Symptome vorhanden sind, werden die von Bändern im Rückenmarkskanal. Das Fort- Schmerzen und Gefühlsstörungen medikamentös schreiten und das Ausmass dieser Abnutzung ist behandelt. Kommt es jedoch zu einer schleichen- Maya Höneisen 33 Pflege Spital Schiers

dert. Dies auch mit Rücksicht auf die persönlichen ihnen zusammen überlegt, welche Aufgaben sie Ressourcen der Pflegekräfte. Im IMC, Notfall und abdecken könnten.» Tatsächlich musste die Pfle- bei Manuela Unold als Stationsleiterin kam die fle- geleiterin erst in der zweiten Welle auf externe xible Ausarbeitung der Dienstpläne dazu. Zwölf- Unterstützung zurückgreifen. Einer Aushilfsmit- stunden-Schichten wurden in Betracht gezogen. arbeitenden gefiel es sehr gut im Spital Schiers. Es musste auch überlegt werden, wer sich eignen Dies mit einem glücklichen Ende für beide Seiten, könnte, um auf der Pandemiestation zu arbeiten. nämlich einer Festanstellung per Anfang 2021. «In den verschiedenen Teams haben wir zahlrei- che Teilzeitmitarbeitende, die bereit waren, ihr Pensum aufzustocken», erklärt sie. Einfach war AUFWERTUNG DES BERUFES das nicht immer, denn oft waren es Mütter, die erst nach einer Möglichkeit für die Kinderbetreu- Für Angela Gustin hat sich gerade in der letzt- ung suchen mussten. Glücklicherweise ergab sich jährigen Situation bestätigt, was öffentlich schon für diese Situationen eine gute Lösung. Während lange diskutiert wird. Der Beruf der Pflegekräf- des «Lockdown» war die Kinderkrippe der Flury te muss aufgewertet und attraktiver gestaltet Stiftung sehr flexibel und betreute bei Bedarf zu- werden, um genügend Personal zur Verfügung sätzlich Kinder der eigenen Mitarbeitenden. Da- zu haben. «Wir sind ein eher kleines Regional- mit war die Betreuung der Kinder gewährleistet, spital», sagt sie. «Trotzdem müssen auch wir im AN VORDERSTER FRONT wenn ein Elternteil dringendst im Betrieb benö- Pflegebereich gut aufgestellt sein, damit wir erste tigt wurde. Das erleichterte auf beiden Seiten die Behandlungen hier kompetent vornehmen kön- MAYA HÖNEISEN Planung sehr. «Zum Glück ist der Zusammenhalt nen.» Das heisst, gerade in einem kleineren Haus unter uns sehr gut», erzählt sie weiter, «Wenn braucht es einen guten Mix von Fachwissen. Die es ernst wird, können wir uns aufeinander ver- besondere Herausforderung besteht darin, dass Die leitenden Pflegefachkräfte im Spital Schiers plädieren für eine Aufwertung ihres Berufes. Insbe- lassen.» spezialisierte Leute nicht immer ihr volles Poten- sondere und gerade in Pandemiesituationen auch für Weiterbildungen auf Tertiärstufe, um dem Pfle- tial ausschöpfen können, also auch in anderen genotstand entgegenzuwirken. Bereich eingesetzt werden müssen. Es braucht EXTERNE UNTERSTÜTZUNG also sehr gut qualifiziertes Personal und gleich- zeitig «Allrounder». Für Angela Gustin, Leitung Pflege, Rita Purek, richten sind und wo Mitarbeitende sich umziehen Um kantonsweit genügend Pflegekräfte zur Ver- Leitung IMC/Notfall und Manuela Unold, Leitung sollten, um danach die isolierte Zone zu betreten. fügung zu haben, startete das kantonale Gesund- Station, war das Pandemiejahr 2020 herausfor- Der Einkäufer des Spitals habe zudem alle Hebel heitsamt gleich in der ersten Welle einen Aufruf. AUSBILDUNG IM SPITAL SCHIERS dernd. «Anfangs haben wir nicht recht gewusst, in Bewegung gesetzt, um genügend Hygienema- Wer sich aus dem Prättigau meldete, wurde dem was da auf uns zukommt», erzählt Rita Purek. terial vorrätig zu haben, erinnert sich Rita Purek. Spital Schiers zugewiesen. Angela Gustin kontak- Für die drei engagierten Frauen in leitenden Posi- Recht schnell hätten sie zusammen mit der Hy- «Wir haben uns alle zusammengesetzt und relativ tierte diese Menschen persönlich, um nach deren tionen am Spital Schiers ist klar: «Mehr Fachkräfte gieneverantwortlichen und in Zusammenarbeit pragmatisch die Abläufe zur Organisation aufge- Optionen zu fragen. «Die Bereitschaft war sehr auf tertiärer Stufe im Allgemeinen würde Entlas- mit der Spitalleitung verschiedene Konzepte aus- zeichnet», ergänzt Angela Gustin. Es wurde no- gross», erzählt sie. Es meldeten sich Mitarbei- tung bringen.» Im Spital Schiers selbst werden gearbeitet, wie mit der unbekannten Situation tiert, wer in welchem Bereich ist, wer den Lead tende aus der Spitex, aber auch ehemaliges IPS- die klassische Ausbildung Fachmann/-frau Ge- umzugehen sei. Unter anderem mussten sie zum hat, die Verantwortlichkeiten wurden festgelegt Pflegepersonal. Auch Praktikanten kamen zum sundheit mit eidgenössischem Fähigkeitsausweis Beispiel ganz neu planen, wo Schleusen zu er- und wie viele Mitarbeitende die Situation erfor- Aushelfen wieder zurück. «Wir haben jeweils mit (FAGE EFZ) und das Studium zur Dipl. Pflegefach- 34

frau HF/FH angeboten. Zudem können Nachdip- der FAGE-Ausbildung muss das Studium zur Dipl. lomkurse in der Überwachungspflege absolviert Pflegefachfrau HF/FH absolviert werden, bevor werden. Immer wieder sind auch Praktikanten für ein Nachdiplomkurs (NDK) oder ein Nachdiplom- ein Jahr eingesetzt. «Es ist wichtig, dass man sel- studium (NDS) besucht werden kann. Ein Re- ber ausbilden kann, um dem viel thematisierten gionalspital braucht die ganze Bandbreite. Also Pflegenotstand entgegenzuwirken», hält Angela Leute, die zum Beispiel über eine Intensivpflege- Gustin fest. Wobei sie selbst feststellt, dass ge- ausbildung verfügen, diplomierte Pflegefachper- nerell die FAGE-Ausbildungen zunehmen, weiter- sonen und solche mit der FAGE-Ausbildung, um führende Ausbildungen wie Nachdiplomstudium den Patienten professionelle Pflege und Therapie oder Nachdiplomkurse aber hinterherhinken. anbieten zu können. Grund dafür ist der lange Ausbildungsweg. Nach

Ausbildungsweg

Alternativ Fachhochschulen: CAS, Bachelor- oder Master-Lehrgänge in verschiedenen Fachbereichen

Mögliche Nachdiplomstudiengänge: Intensiv, Notfall, Anästhesie 2 Jahre bzw. ein Nachdiplomkurs in Überwachungspflege 1 Jahr

Höhere Fachschule mit Diplom Pflegefachfrau HF/FH 2-3 Jahre

Fachmann/-frau Pflege EFZ (FAGE) 3 Jahre Sabrina Spitz, Teamleiterin Sozialdienst Flury Stiftung 37

Angehörige sind in den oft zeitlich beschränkten Das Austrittsmanagement stellt die Kommunika- Aufenthalten im Spital oder in den Altersheimen tion gegen aussen zu den Nachsorgeorganisatio- gefordert, sich rasch ein Überblick über Angebo- nen und Angehörigen sicher, damit diese eine te und individuelle Möglichkeiten zu verschaffen kontinuierliche Ansprechperson haben. und auf deren Basis Entscheidungen zu treffen, welche teilweise sehr einschneidend sind. Solche Diese Aufgaben umschreiben den Ansatz des Case Situationen bergen entsprechend soziale und fi- Managements, welches vorsieht, in Problemsitu- nanzielle Unsicherheiten, welche sich auf die Le- ationen mit hohem Komplexitätsgrad und vielen bensqualität und Genesung auswirken. Schnittstellen ein poststationäres Versorgungs- defizit zu vermeiden und eine bedürfnisgerechte Genau damit befasst sich das derzeitige Austritts- Begleitung der Betroffenen und des sozialen Um- management. Es gilt, die Bedürfnisse der Patien- feldes vor, während und nach dem Spitalaufent- ten und Angehörigen zu erfassen und mit den halt zu bieten. Dieser Ansatz hat die Flury Stiftung ärztlichen Empfehlungen zu koordinieren. Den im Zuge steigender Fallzahlen und zunehmender Betroffenen werden unterschiedliche Anschluss- Komplexität der Krankheitsbilder und sozialen Si- lösungen vermittelt und organisiert. Braucht der tuationen der Betroffenen veranlasst, den Sozial- Patient oder die Patientin nach dem Spitalauf- dienst auszubauen. Dieser Ausbau soll vor allem enthalt ein stationäres Setting wie eine Rehabi- bereichsübergreifend erfolgen. Denn nicht nur DER AUSBAU EINES BEREICHS- litation? Oder kann ein Ferienbett in einem Altes- unsere Patienten und Patientinnen, sondern auch und Pflegeheim die notwendige Betreuung und unsere Bewohnenden, Spitex-Klienten oder Kun- ÜBERGREIFENDEN SOZIALDIENSTES ... Pflege gewährleisten? Wenn ein neuer Hilfsbe- den des Wohnens mit Service können mit einer darf ambulant zu Hause besteht, sorgt das Aus- Veränderung in der Alltagsbewältigung und zu- ... IM SINNE BEDARFSORIENTIERTER BETREUUNG UND BEHANDLUNG trittsmanagement dafür, die Patienten und deren sätzlichem Hilfsbedarf konfrontiert sein. Damit AUS EINER HAND Angehörige oder Bezugspersonen über mögliche verbunden ist oft auch die Auseinandersetzung

SABRINA SPITZ, TEAMLEITERIN SOZIALDIENST FLURY STIFTUNG Behandlungs- und Beratungsangebote wie zum mit der eigenen Erkrankung inkl. Kontrollabgabe Beispiel Spitex- oder Haushilfeleistungen, aber und mit der Akzeptanz einer Unterstützung, die auch administrative Hilfe zu informieren. In die- zuvor nicht notwendig war. Solche Themen fallen Versorgungs- und Kommunikationsdefizite wirken handlungsverlauf positiv beeinflussen kann. Nicht sem Zusammenhang übernimmt das Austritts- häufig kombiniert mit finanziellen und bürokrati- sich nachteilig auf den Verlauf einer Krankheit nur die Erkrankung und die medizinischen und management die Klärung der Finanzierung der schen Fragen an. Der Angebots- und Anspruchs- aus und behindern eine adäquate Krankheits- pflegerischen Massnahmen, sondern auch die Be- jeweiligen nachsorgenden Organisationen und dschungel kann zu einer zusätzlichen Herausfor- bewältigung. Ein unkoordiniertes Versorgungs- wältigung alltagspraktischer Probleme können unterstützt bei der Bewältigung der dazugehöri- derung in der Bewältigung des Alltags führen. In system erschwert für die Betroffenen und deren relevant im Behandlungsverlauf sein. gen Formalitäten. Ergänzung zu unserer medizinischen und pflege- Angehörige die Anpassung an die jeweilige sich rischen Behandlung und Betreuung im Spital oder stetig verändernde Situation. Die Vision der Flury Vor diesem Hintergrund ist seit dem Jahr 2007 Über die vielen Schnittstellen wie die Pflege, die unseren Altersheimen und in der Spitex unter- Stiftung hingegen ist die optimale und lückenlo- das Konzept des Austrittsmanagements bei uns Ärzteschaft, die Physiotherapie u.v.m. mit ihrem stützt der Sozialdienst die Betroffenen sowie de- se Versorgung unserer PatientInnen, Kunden, Be- im Spital Schiers implementiert. Dieses sieht vor, je eigenen Wissen hinweg, braucht es für eine ren Angehörigen dabei, Fragen und Unklarheiten wohnenden. Zudem vertritt der Sozialdienst die dass Austritte aus dem Spital ohne Unterbrüche optimale Nachversorgung eine koordinierte Kom- zur Alltagsbewältigung zu klären. Gemeinsam Haltung, dass eine ganzheitliche Betrachtungs- in der Versorgung in ein optimales Nachsorge- munikation, welche dafür sorgt, dass alle invol- wird nach konstruktiven und individuellen Hand- weise der Lebenssituation den Heilungs- und Be- Setting erfolgen können. Betroffene sowie deren vierten Personen auf dem aktuellsten Stand sind. lungsperspektiven gesucht, wie trotz Krankheit, 38

Behinderung oder Pflegebedürftigkeit der Alltag • Was ist zu beachten im Zusammenhang mit möglichst gut bewältigt werden kann. Neben die- meiner Patientenverfügung? sen finanziellen und rechtlichen Fragestellungen • Ich bin als Angehörige in der Betreuung mei- soll der Sozialdienst auch Raum für eine psycho- ner Eltern überfordert und weiss nicht, welche soziale Beratung und Begleitung bieten. Schritte ich noch unternehmen kann.

Nachfolgende beispielhafte Fragen geben einen Diese Fragestellungen und weitere, sollen vorerst konkreten Einblick in die Aufgaben des ausgebau- für unsere Kunden der Flury Stiftung beantwor- ten Sozialdienstes. tet werden. Der Ausbau des Sozialdienstes sieht aber auch vor, dieses Angebot im Rahmen einer • Welche Angebote und Beratungsstellen gibt es Anlauf- und Koordinationsstelle zu den Themen in der Region Prättigau und Umgebung für mei- Alter und Gesundheit für die ganze Bevölkerung ne Anliegen (Sucht, Demenz, Selbsthilfegrup- des Prättigaus zugänglich zu machen. Diese Aus- pen, finanzielle Hilfe)? weitung wird im Hinblick der bedarfsorientierten • Wie organisiere ich als Angehörige den Mahl- Betreuung und Behandlung aus einer Hand be- zeitendienst für meine Tante und wie ist dieser absichtigt. Denn nur mit einer ganzheitlichen, be- zu finanzieren? darfsorientierten Informationsvermittlung und ei- • Wie sehen meine finanziellen Ansprüche im ner frühzeitigen Koordination der Kommunikation Rahmen meines Heimaufenthalts aus? zwischen allen Beteiligten im Versorgungssystem • Wer betreut meinen an Demenz erkrankten gelingt es, den Alltag gelingend zu bewältigen Mann, wenn ich im Anschluss an den Spitalauf- und Entscheidungen im Zusammenhang mit einer enthalt in eine Rehabilitation gehen muss? Wer Behandlung zu treffen. Dafür setzen wir uns vom hilft mir bei der Organisation? Sozialdienst ergänzend als Teil des interdisziplinä- • Wie sehen die sozialversicherungsrechtlichen ren Teams innerhalb der Flury Stiftung ein. Ansprüche in meinem konkreten Fall (z.B. Alter, Krankheit, Unfall, Geburt) aus? • Was mache ich, wenn meine Mutter urteilsun- fähig scheint? • Welche Hilfsmittel gibt es und wo kann ich die- se zu guten Bedingungen rasch beziehen? Wer finanziert mir die bezogenen Hilfsmittel? • Wer darf unter uns Angehörigen überhaupt die Entscheidungen zu medizinischen Massnah- men treffen, wenn meine Mutter dies nicht mehr kann? • Wo erhalte ich professionelle Hilfe zum Thema Sucht? • Wie kann ich vorsorgen, damit ich so selbstbe- stimmt wie möglich leben kann? 38 Azra Wiesner, Leiterin HR 41

mpw AG mit Frau Lanini und Frau Müller. Kompetenz und die Fähigkeit, Menschen in allen Lagen und Situationen zu führen. Mit den GL-Mitgliedern und dem oberen Kader wurde am 14. August 2020 im Stelserhof das Die Führungskräfte zu stärken, um die Zukunft des erste Modul erfolgreich gestartet. Eine Gruppe Unternehmens zu sichern, ist ein Aspekt, weshalb nimmt an fünf Modulen teil. Insgesamt haben ein gezieltes Training relevant ist. Diese weiteren wir vier Gruppen, welche versetzt zur vorherigen Faktoren sprechen ausserdem für die Ausbildung Gruppe starten. Damit werden wir in knapp zwei der Führungskräfte: Jahren mit dem Training fertig sein. Zudem hat man sich geeinigt, dass auch die Mit- • Fachkräftemangel arbeitenden von einer ähnlich gelagerten Weiter- Aufgrund des demografischen Wandels werden bildung profitieren sollen. So startet im Jahr 2021 in den nächsten Jahren viele Arbeitnehmer in ebenfalls eine eintägige Schulung mit dem The- den Ruhestand treten. Bereits heute spüren wir ma Selbstführung im Alltag. In den Folgejahren den Fachkräftemangel. Eine gut ausgebildete sollen weitere Schulungen abgehalten werden. Führungskraft fordert und fördert ihre Mitarbei- tenden. Dies hat zur Folge, dass die Fachkräfte dem Unternehmen erhalten bleiben.

FÜHRUNGSKRÄFTEENTWICKLUNG • Mitarbeiterzufriedenheit Eine gute Führungskraft wirkt sich auch auf die BEI DER FLURY STIFTUNG Zufriedenheit der Mitarbeitenden aus. Wenn der Arbeitnehmer zufriedener ist, bleibt er AZRA WIESNER, LEITERIN HR dem Unternehmen treu. Dadurch gibt es weni- ger Mitarbeiterfluktuation, was sich auf vielen Ebenen positiv auswirkt. Die Flury Stiftung beschäftigt sich bereits seit län- rungskräfteentwicklung legen möchte. Dazu wur- gerem mit dem Thema Führung und Weiterent- de die Personalabteilung beauftragt, einen ge- • Arbeitgeberattraktivität wicklung der eigenen Führungskräfte. Es wurden eigneten externen Anbieter für diese Aufgabe zu Zufriedene Mitarbeitende tragen ein positives bereits diverse Workshops abgehalten und im Jah- finden. Bild des Unternehmens nach aussen. Je höher re 2018 wurde zudem eine Mitarbeiterbefragung die Arbeitgeberattraktivität ist, umso einfacher durchgeführt. Bei einem Kaderevent wurden die Die Themen und entsprechende Informationen DIE RELEVANZ FÜR UNTERNEHMEN ist es für ein Unternehmen, begehrte Fachkräf- Wünsche aus der Umfrage mit externer Unterstüt- zum Unternehmen wurden aufbereitet und sechs te zu gewinnen und bestehende Mitarbeitende zung besprochen. Daraus ist das Committment externe Anbieter angefragt, mit welchen Metho- Ein Unternehmen lebt von seinen Mitarbeitenden zu binden. entstanden, dass die Führungsmannschaft an den den sie unsere Führungskräfte bei den täglichen – egal ob diese in Führungspositionen oder nicht resultierenden Themen in naher Zukunft arbeiten Herausforderungen im Führungsalltag unter- tätig sind. Dabei sind jedoch Führungskräfte Leis- Vorstand und Geschäftsleitung der Flury Stiftung möchte. stützen können. Aus sechs wurden drei Anbieter tungsträger des Unternehmens; täglich stehen sie haben erkannt, dass eine Förderung unserer Füh- zur persönlichen Präsentation ihres Programms vor neuen Herausforderungen und müssen klei- rungskräfte die richtige und eine wichtige Inves- Im Folgejahr wurde entschieden, dass die Flury eingeladen. Danach fiel an einer GL-Sitzung die nere und grössere Entscheidungen treffen. Eine tition in die Zukunft ist. Sowohl für das Unterneh- Stiftung ab 2020 den Hauptfokus auf die Füh- Wahl der Zusammenarbeit auf das Unternehmen gute Führungskraft benötigt deshalb fachliche men als auch für unsere Mitarbeitenden. Claudio Rieder, Leiter ICT 43

biltelefonen, heute praktisch bedeutungslos. Das andere Hälfte um Innovationen und Projekte. Potential von SmartPhones wurde nicht erkannt oder falsch eingeschätzt. Als regionaler Gesundheitsversorger hat die Flury Stiftung kaum die Mittel, als «First Mover» oder Obwohl die eben erwähnten Firmen in komplett «Innovator» neue Trends zu setzen, sollte aber unterschiedlichen Märkten unterwegs sind (oder so aufgestellt sein, als «Early Follower» erfolg- waren), haben alle etwas gemeinsam: Sie haben versprechende Geschäftsmodelle rasch umsetzen die digitale Entwicklung falsch eingeschätzt und und einführen zu können. sind deshalb praktisch vom Markt verschwunden. Sie wurden Opfer der disruptiven Kraft der Digita- lisierung! Ich bin sicher, es fallen Ihnen unzählige weitere Beispiele ein (Telefonkabinen, Telefonbü- cher, Musikkassetten, VHS-Videokassetten usw.).

Es ist eine Herausforderung für Unternehmen, im Zeitalter der digitalen Transformation die be- stehenden Geschäftsmodelle zu hinterfragen und unter Einsatz neuer Technologien weiterzu- DIE FLURY STIFTUNG IM ZEITALTER DER entwickeln oder gar zu revolutionieren, um nicht Opfer dieser disruptiven Kraft der Digitalisierung DIGITALEN TRANSFORMATION zu werden. Auf die Flury Stiftung bezogen wird die Geschäftsleitung zunehmend gefordert sein, CLAUDIO RIEDER, LEITER ICT Digitalisierungstrends frühzeitig zu erkennen und Neben der bereits erwähnten Gliederung der ICT darauf abgestimmte Geschäftsmodelle zu entwi- in Betrieb/Support und Projekte/Innovationen ckeln. Wichtig ist, dass die ICT-Abteilung die Flu- wird im 2021 ein IT-Board ins Leben gerufen. Das Es vergeht kein Tag, an welchem in den Medi- Zwei Beispiele: ry Stiftung bei dieser Entwicklung unterstützen IT-Board besteht aus Personen aus allen Fach- en nirgends Begriffe wie Digitalisierung, Cloud kann. Noch vor einigen Jahren war die ICT-Abtei- bereichen und soll die Geschäftsleitung bei der Computing, Internet of Things, Cyber-Kriminali- Um das Jahr 2000 herum tauchten die ersten di- lung eine reine Betriebsorganisation. Sie hat die digitalen Transformation unterstützen, neue Ge- tät, Internet 4.0 oder digitale Transformation auf- gitalen Fotokameras auf und wurden von Foto- Infrastruktur gepflegt, defekte Geräte ersetzt und schäftsideen entwickeln und Priorisierungen vor- tauchen. Mehr oder weniger abstrakte Begriffe, grafen als «nerdige» Spielerei belächelt. Weltweit bei Problemen Unterstützung gegeben. Wie viele nehmen. unter denen man sich oft Nichts konkretes vorstel- wurden weiterhin analoge Fotokameras und Film- andere IT-Organisationen haben wir uns darauf len kann, oder welche oftmals ganz unterschied- rollen produziert. Grosse Firmen wir Minolta, Ko- konzentriert, die Anforderungen der Fachberei- Die jüngste Diskussion um die IT-Pannen des BAG lich interpretiert werden. Hier soll nicht auf die dak, Fuji usw. glaubten nicht daran, dass das Ende che möglichst effektiv und effizient in qualitativ im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie und einzelnen Begriffe eingegangen werden, sondern der analogen Fotografie bevorstand. Aber bereits hochwertige IT-Services zu übersetzen und diese der Impfstrategie macht deutlich, dass im Ge- die Auswirkung dieser Entwicklung auf die Flury Mitte 2002 wurden mehr digitale als analoge Fo- zu betreiben. Dass dies in Zukunft nicht mehr ge- sundheitswesen ein massiver Nachholbedarf in Stiftung und die ICT-Abteilung beleuchtet werden. tokameras verkauft. nügt, haben wir bereits vor ein paar Jahren er- der Digitalisierung besteht. Natürlich steht im Ge- kannt und die ICT intern reorganisiert. Während sundheitswesen und vor allem auch in der Flury Die digitale Revolution ist eine Tatsache und lässt Ein weiteres Beispiel ist die Firma Nokia. Noch vor rund die Hälfte der Belegschaft weiterhin den Be- Stiftung der Mensch im Zentrum. Das ist richtig sich nicht wegdiskutieren. ein paar Jahren DER führende Hersteller von Mo- trieb und Support sicherstellt, kümmert sich die und muss so bleiben. Die bestmögliche, moderne 44 Jürg Lampert, Leiter Technischer Dienst Flury Stiftung 45 Sandro Demonti, Leiter Hotellerie Flury Stiftung

Behandlung, angenehmste Unterbringung, fort- sende Informationen und moderne und zeitge- VON DER GESCHÜTZTEN OPERATIONS- schrittlichste Therapiemethode oder innovativste mässe Infrastruktur sehr leicht. Damit kann also Diagnostik bedingen aber zunehmend den Einsatz der entscheidende Wettbewerbsvorteil geschaf- STÄTTE (GOPS) ZUR GROSSWÄSCHEREI von moderner Informationstechnologie. fen werden. JÜRG LAMPERT, LEITER TECHNISCHER DIENST FLURY STIFTUNG SANDRO DEMONTI, LEITER HOTELLERIE FLURY STIFTUNG Eine gute ärztliche Versorgung wird mittlerweile vorausgesetzt. Es ist schwierig, sich damit einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen, da die Patien- Geschützte Operationsstätte (GOPS), werden die allem anderen als dem Kriegsfall. So wurde zum ten oftmals nicht beurteilen können, ob eine Be- unterirdischen Spitäler genannt. Per Bundesbe- Beispiel das 100-jährige Bestehen des Spitals mit handlung «nur» gut oder aber sehr gut war. Den schluss von 1963 wurden alle Schweizer Spitäler einem Tag der offenen Türe für die Bevölkerung, Patienten und Bewohnern fällt jedoch die Beur- verpflichtet, solche unterirdischen Behandlungs- mit einer Ausstellung im Heimatmuseum Rosen- teilung von Faktoren wie Komfort, Essen, Freund- räume zu errichten. Bereit für die nukleare Apo- garten in Grüsch und mit einem «rauschenden lichkeit der Mitarbeitenden, keine oder geringe kalypse, vor welcher man sich damals während Fest» für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Wartezeiten, Ortsunabhängigkeit, Flexibilität bei des kalten Krieges so sehr fürchtete. GOPS gefeiert. Ansonsten wurde der lange Korri- der Therapie- oder Behandlungsplanung, umfas- dor zwischen Bettentrakt und Operationssaal vie- Im Zuge der Abklärungen auf ein schon lange ge- le Jahre als Bettenlager und Wagenpark für die plantes Pflegeheim kam anfangs der 1970er Jahre Hauswirtschaft genutzt. auch in Schiers der Gedanke auf, das bestehende Spital zu einem Alters- und Pflegeheim umzu- funktionieren und ein ganz neues Spital zu erstel- len. Wegen der gespannten Finanzlage bei Bund, Kanton und Talgemeinden wurde diese Idee aber schliesslich fallen gelassen, und der damalige Vorstand beschloss, lediglich ein Pflegeheim zu bauen. Als erster Schritt wurde 1975 der Spital- zwischentrakt mit Vergrößerung und Modernisie- rung der Küche erweitert, welche dann auch dem geplanten Pflegeheim dienen konnte. Gleichzei- tig machte das Bundesamt für Zivilschutz die Auf- lage, im Rahmen eines Neubaus eine Geschützte Operationsstätte (GOPS) zu errichten.

Dies war die Geburtsstunde der geschützten Ope- rationsstelle im Prättigau. So entstand zwischen 1977 und 1978 westlich des Spitals dieser unter- irdische GOPS mit 128 Liegestätten, einem Opera- tionssaal, einem Labor und einer Küche.

Der GOPS in Schiers diente zum Glück all die Jahre 46 Jürg Lampert, Leiter Technischer Dienst Flury Stiftung 47 Sandro Demonti, Leiter Hotellerie Flury Stiftung

Der Bettentrakt, der Operationssaal und die Tech- eine Wäscherei einzuplanen. Der andere Teil soll die grosse Reinigungsmaschine aussehen sollten. Ab März 2021 wird die neue Wäscherei in Betrieb nikräume durften nicht provisorisch für andere einer neuzeitlichen Archivierung für sämtliche Be- Dazu gehört auch der Anschluss für die automa- genommen, die kleine Wäscherei im Altersheim Zwecke benutzt werden, sodass in einem Ernstfall reiche der Flury Stiftung dienen. tische Dosieranlage für die modernen Waschma- Schiers aufgelöst und die täglich rund 80-100 kg die Umnutzung in die ursprüngliche Funktion des schinen. Die Räume können nun optimal genutzt schmutzige Berufswäsche nicht mehr nach Jenaz GOPS innerhalb kurzer Zeit gewährleistet werden Zuerst wurde aber der minuziös vom Amt für werden, so kann auch das gesamte Verbrauchs- zur Aufbereitung gefahren. Der Prozess wird so- konnte. Zudem mussten natürlich die Funktionen Zivilschutz geplante Rückbau der Anlage durch- material, welches die Mitarbeiter/innen der mit in vielerlei Hinsicht optimiert und ökologisch des OPs und der Stromversorgung jährlich von geführt. Palettenweise Betten, Matratzen, Ver- Hauswirtschaft in allen Stationen des Altersheims verbessert. einer externen Firma geprüft werden. bandsmaterial und andere Materialien wurden und des Spitals auffüllen, im bewährten Kanban ungebraucht und doch mit über vierzig Jahren System geordnet und ins neue Logistiksystem Mit dem Rückbau und der Umnutzung des unterir- Der Ernstfall trat zum Glück nie ein, und so spielte auf dem «Buckel» wieder zurückgeschoben. Die eingebunden werden. dischen GOPS zwischen Altersheim und Spital ver- man immer wieder mit dem Gedanken, die Anla- Abtrennung und Entsorgung der schweren Beton- schwindet ein Relikt des Kalten Krieges aus dem ge anders nutzen zu können. Kurz nach dem Ein- türen war wohl eine der anspruchsvollsten Arbei- Für die professionelle Planung und Umsetzung Prättigau. Es wurde nie gebraucht – zum Glück. zug in das neue Spital im Jahre 2015 wurden die ten am Rückbau. Auch der grosse Wassertank und wurden ein Architekturbüro und die entsprechen- Gedanken zu einer Umnutzung des GOPS lauter. die Lüftungsanlage mussten rückgebaut werden, den Fachplaner engagiert. Als erster Schritt musste aber eine Bewilligung sämtliche Schwellen wurden ausgefräst und der zum Rückbau der gesamten Anlage beim Amt für nie benutzte Kochkessel aus der Küche fand end- Militär und Zivilschutz eingeholt werden. Diese lich seine ursprüngliche Bestimmung, das Kochen; wurde zum Glück erteilt, wer weiss ob dies heute, in diesem wird seit 2018 in der Nähe von Arosa zu Zeiten von Covid-19, noch so einfach wäre. wohlriechende Seife hergestellt.

Da schon seit Jahren die Wäscheberge immer Nun konnte auch die Planung der Wäscherei in grösser wurden und der Transport der Berufswä- Angriff genommen werden. Jürg Lampert und sche zur Aufbereitung nach Jenaz und zurück mit Sandro Demonti hatten bereits klare Ideen, wie immer mehr logistischem Aufwand verbunden die Wäscherei, die Trocknungsräume und der Wa- war, kam die Idee auf, in einem Teil des GOPS genpark für die rund 10 Reinigungswagen und Edi Carnot, Leiter Finanzen 49

Der Bereich der ambulanten Pflege und Beratung, Risiken unvollständig oder falsch gewichtet sind, welcher die Spitex und das Segment «Wohnen da bezüglich zukünftiger Entwicklungen teilweise mit Service» sowie neu seit 1. Juli 2020 auch die Annahmen getroffen werden mussten. Elternberatung vereint, konnte die Spitex Prätti- gau die konstant hohe Auslastung der Vorjahre Um die Übereinstimmung des Jahresabschlusses halten. Die Personal- und Sachkosten fallen in der der Flury Stiftung mit den anzuwendenden Rech- Berichtsperiode TCHF 293 (VJ TCHF 36 tiefer) hö- nungslegungsregeln und die Ordnungsmässigkeit her aus. der finanziellen Berichterstattung zu gewährleis- ten, haben wir interne Vorkehrungen getroffen. Diese beziehen sich auf zeitgemässe Buchhal- RISIKOBEURTEILUNG tungssysteme und -abläufe ebenso wie auf die Erstellung des Jahresabschlusses. Der Vorstand hat sich an seiner Sitzung vom 22. März 2021 mit der aktuellen Risikobeur- Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir keine teilung auseinandergesetzt. Er hat die wesentli- Risiken identifiziert, die zu einer wesentlichen chen Risiken zur Kenntnis genommen und daraus Korrektur der im Jahresabschluss dargestell- Massnahmen abgeleitet, damit das Risiko ins- ten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen gesamt minimiert werden kann. Es ist nicht aus- könnten. KOMMENTAR ZUR JAHRESRECHNUNG geschlossen, dass die erkannten und ermittelten

EDI CARNOT, LEITER FINANZEN

Das Geschäftsjahr 2020 schliesst mit einem Ge- von Covid-19 berücksichtigt. Der effektive Umsatz samtergebnis zu Lasten der Trägerschaft von im stationären Bereich hat um TCHF 1'090 abge- TCHF 1'445 (Vorjahr TCHF 1'054) ab. Verursacht nommen (VJ TCHF 338 Zunahme), im ambulanten wird dieses Ergebnis durch das Spital Schiers mit Bereich hatten wir eine Abnahme von TCHF 540 einem Anteil von TCHF 1'353 (Vorjahr TCHF 891), (VJ TCHF 880 Zunahme) zu verzeichnen und bei TCHF 25 (Vorjahr TCHF 60) für die ambulante den übrigen Erträgen ein Minus von TCHF 168 (VJ Pflege und Beratung und TCHF 68 (Vorjahr TCHF TCHF 240 Zunahme). Die Personal- und Sachkos- 104) für die Kinderkrippe Rätikon. Zugunsten der ten nahmen in der Berichtsperiode um TCHF 325 Schwankungsreserve der Heime Schiers, Jenaz (VJ TCHF 1'495) zu. und Klosters konnten TCHF 488 (Vorjahr TCHF 782) gebildet werden. Der Ertrag der drei Heime fällt um TCHF 273 (VJ TCHF 355) höher aus als im Vorjahr. Die Bettenbe- Der Ertrag des Spitals fällt um 0.4% (VJ 4.7%) legung betrug im Berichtsjahr 56'918 (VJ 57'989) oder TCHF 122 (VJ TCHF 1'458) höher aus als im Pflegetage. Die Personal- und Sachkosten sind um Vorjahr. In diesem Betrag sind die Beiträge der öf- TCHF 578 (VJ TCHF 118 tiefer) höher ausgefallen. Altersheim Klosters fentlichen Hand von TCHF 1'920 zur Bewältigung 50 51 BILANZ ERFOLGSRECHNUNG

FLURY STIFTUNG FLURY STIFTUNG

31.12.2020 31.12.2019 Jahr 2020 Jahr 2019

CHF % CHF % CHF CHF

Flüssige Mittel 3'372'232.19 4.1% 2'010'276.85 2.4% Erträge aus Lieferungen und Leistungen 52'489'677.10 51'863'107.94 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6'411'554.13 7.8% 7'224'106.76 8.5% Betriebsertrag 52'489'677.10 51'863'107.94 Übrige kurzfristige Forderungen 118'120.25 0.1% 165'862.08 0.2% Personalaufwand -33'539'674.58 -32'899'068.79 Vorräte 1'615'758.00 2.0% 1'617'431.25 1.9% Sachaufwand -15'181'955.77 -14'461'713.64 Aktive Rechnungsabgrenzung (TA) 760'535.44 0.9% 249'414.97 0.3% Betriebsaufwand -48'721'630.35 -47'360'782.43 Total Umlaufvermögen 12'278'200.01 14.9% 11'267'091.91 13.2% Betriebliches Ergebnis vor Finanzergebnis und Abschreibungen (EBITDA) 3'768'046.75 4'502'325.51 Finanzanlagen 7'200.00 0.0% 7'200.00 0.0% Sachanlagen 70'359'452.35 85.1% 74'076'360.70 86.8% Abschreibungen auf Sachanlagen -4'920'712.55 -4'890'751.99 Total Anlagevermögen 70'366'652.35 85.1% 74'083'560.70 86.8% Betriebliches Ergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) -1'152'665.80 -388'426.48 Total Aktiven 82'644'852.36 100.0% 85'350'652.61 100.0% Finanzertrag 81'371.18 154'250.51 Finanzaufwand -691'580.00 -722'123.86 Finanzergebnis -610’208.82 -567'873.35 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1'653'013.67 2.0% 1'381'434.66 1.6% Kurzfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 2'657'422.92 3.2% 2'657'422.92 3.1% Ordentliches Ergebnis -1'762'874.62 -956'299.83 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 1'031'708.37 1.2% 1'002'570.35 1.2% Jahresergebnis vor Entnahme/Zuweisung Organisationskapital -1'762'874.62 -956'299.83 Kurzfristige Rückstellungen 139'472.00 0.2% 100'000.00 0.1% Passive Rechnungsabgrenzung (TP) 782'480.50 0.9% 853'543.00 1.0% Entnahme Organisationskapital 2'101'455.27 1'851'143.62 Total Kurzfristiges Fremdkapital 6'264'097.46 7.6% 5'994'970.93 7.0% Zuweisung Organisationskapital -1'783'951.41 -1'949'280.70 Total Veränderung Organisationskapital 317'503.86 -98'137.08 Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 46'297'313.67 56.0% 48'954'736.59 57.4% Total Langfristiges Fremdkapital 46'297'313.67 56.0% 48'954'736.59 57.4% Jahresergebnis nach Entnahme/Zuweisung Organisationskapital -1'445'370.76 -1'054'436.91

Total Fremdkapital 52'561'411.13 63.6% 54'949'707.52 64.4% Verrechnung an Trägerschaft Jahresergebnis z.L. Trägerschaft 1'445'370.76 1'054'436.91 Stiftungskapital 900'000.00 1.1% 900'000.00 1.1% Baufonds Heime 5'760'642.51 7.0% 5'565'830.19 6.5% Jahresergebnis nach Verrechnung an Trägerschaft -0.00 0.00 Gewinnreserve 3'524'228.51 4.3% 2'923'087.36 3.4% Freie Fonds 2'189'709.31 2.6% 1'994'108.57 2.3% Fonds Investitionsbeitrag bestehende Anlagen 17'708'860.90 21.4% 19'017'918.97 22.3% Total Organisationskapital 30'083'441.23 36.4% 30'400'945.09 35.6% Die ausführliche Jahresrechnung nach Swiss GAAP FER inkl. aller Anhänge und Bericht der Revisionsstelle Total Passiven 82'644'852.36 100.0% 85'350'652.61 100.0% finden Sie auf unserer Homepage unter Downloads: Jahresberichte Finanzbericht. 53 FLURY STIFTUNG

STATISTIK ÜBER DEN PERSONALBESTAND

ANZAHL MITARBEITENDE Personalbestand 2020 2019 2018 Total Beschäftigte 545 531 513 In Ausbildung 56 56 54

209 208 212

2020 2019 2018 davon in Ausbildung 119 109 111

70 65

64 n n 56

50 50 50 50 iese iese 42 40 37 38 ew ew t ausg t ausg 20 20 23 9 nich nich 10 12 11 7 11 7 7 4 6 5 6 5 3 3 4 2

Direktion Spital Altersheim Altersheim Altersheim Spitex Kinderkrippe Dienste Schiers Schiers Jenaz Klosters Prättigau Elternberatung

DURCHSCHNITTLICHER 2020 2019 2018 Vollzeitstellen, inkl. PERSONALBESTAND 379.71 379.77 364.33 Personen in Ausbildung 66 16 5. 3.03 0. 14 14 14 1

7 2020 1 .7 2019 .1 93.9 88

85 2018 4 7 n n 4 .7 .6 .6 2 3 8 6 4 1 iese iese 48 .4 46 7 44 0 4 .9 .6 ew ew .3 36 .5 .4 34.8 34.6 30 29 30.6 28 26 26 t ausg t ausg 67 8. nich nich

Direktion Spital Altersheim Altersheim Altersheim Spitex Kinderkrippe Dienste Schiers Schiers Jenaz Klosters Prättigau Elternberatung 54 SPITAL SCHIERS

STATISTIKEN

STATIONÄRE PATIENTEN IM SPITAL SCHIERS

Medizin 97 744 2020 2019 131 789 2018 davon HP/P 103 812

Chirurgie 192 1'268

171 1'402

182 1'377

Geburts- 10 190 Gesunde Säuglinge 183

hilfe 6 176 176

4 185 177

Total 299 2'385

308 2'543

289 2'551

ø Aufenthaltsdauer CMI (Case Mix Index) 2020 2019 2018 2020 2019 2018 4.27 4.38 4.27 0.8481 0.8435 0.8262

AMBULANTE KONSULTATIONEN 2020 2019 2018 29'370

33'918

31'797 Spital Schiers · Statistiken 56 57 ALTERSHEIME

STATISTIKEN DER ALTERSHEIME SCHIERS, JENAZ UND KLOSTERS

GEBURTENSTATISTIK SPITAL SCHIERS TOTAL AUSLASTUNG DER ALTERSHEIME

2020 2019 2018 2020 2019 2018

106 92 Total 2020 Total 2019 Total 2018 88 99 90.25% 91.27% 90.67% 187 174 177 68 85

3 3

Mädchen 99 Mädchen 68 Mädchen 85 Knaben 88 Knaben 106 Knaben 92 davon Zwillinge 0 davon Zwillinge 3 davon Zwillinge 3

Aufenthalte in Pflegetagen Bettenbestand 2020 2019 2018 2020 2016 2018 56'918 57'989 57'580 174 174 174 RETTUNGSDIENST: EINSÄTZE UND GEFAHRENE KILOMETER

2020 2019 2018

587 656 600 Total 2020 Total 2019 Total 2018 773 868 776

186 212 176

Einsätze, davon: Einsätze, davon: Einsätze, davon: Primär 587 Primär 656 Primär 600 Sekundär 186 Sekundär 212 Sekundär 176

Gefahrene Kilometer Gefahrene Kilometer Gefahrene Kilometer 36'563 53'213 35'626 58 59 SPITEX PRÄTTIGAU WOHNEN MIT SERVICE

STATISTIK STATISTIK ZUR AUSLASTUNG

ANZAHL BETREUTE KLIENTEN AUSLASTUNG

2020 2019 2018 2020 2019 2018

237 237 256 342 350 364 89% 88% 90%

105 113 108

Frauen 237 Frauen 237 Frauen 256 Total Anzahl Wohnungen Total Anzahl Wohnungen Total Anzahl Wohnungen Männer 105 Männer 113 Männer 108 60 60 60

VERSCHIEDENE KENNZAHLEN ANZAHL WOHNUNGEN VERFÜGBAR IN ...

Total verrechnete Stunden Anzahl Mahlzeiten Jenaz Küblis Schiers Pany Grüsch 2020 2019 2018 2020 2019 2018 24'056 22'597 22'571 22'088 16'902 16'763 9 11 26 8 6 35 JAHRE Margrit Hartmann · Pflege Altersheim Schiers

Gabriele Karl · Pflege Spital Schiers JAHRE 30 Elisabeth Toggwiler · Pflege Spitex Prättigau

Anna Maria Frey · Operationssaal Spital Schiers JAHRE Christiana Hartmann · Pflege Spitex Prättigau 25 Silvana Hartmann · Pflege Altersheim Klosters

Karin Berger · Empfang Spital Schiers Irene Bruderer · Pflege Spital Schiers Margrit Conzett · Labor Spital Schiers Hans Rudolf Disch · Rettungsdienst Spital Schiers Manuela Egli · Pflege Spitex Prättigau JAHRE Manuela Gujan · Pflege Spital Schiers 20 Rolf Jäger · Leitung Küche Altersheim Jenaz Elisabeth Knöpfel · Empfang Spital Schiers Susanna Kocher · Pflege Spitex Prättigau Christine Schärli · Labor Spital Schiers Renate Waldburger · Pflege Spitex Prättigau

Tina Caprez · Pflege Altersheim Jenaz Milena Duricic · Küche Altersheim Jenaz Beate Frey · Pflege Altersheim Schiers JAHRE Magda Gehring · Pflege Spitex Prättigau 15 Edi Philipp · Informatik Flury Stiftung Marlise Tettamanti · Pflege Spitex Prättigau Karin Von Burg · Ernährungsberatung Spital Schiers

Martina Ruosch · Aktivierung Altersheim Klosters Anna Katharina Flury · Pflege Altersheim Schiers Mylene Giger · Pflege Spitex Prättigau Uwe Gmähle · Rettungsdienst Spital Schiers JUBILÄEN Tharmarasan Kanthasamy · Küche Spital Schiers Selma Keranovic · Informatik Flury Stiftung JAHRE VON MITARBEITENDEN DER FLURY STIFTUNG 10 Michele Josiane Kramer · Pflege Altersheim Schiers Lilli Mathis · Pflege Altersheim Jenaz Sereina Roffler · Pflege Spitex Prättigau / Spital Schiers Yogarani Srirankan · Küche Spital Schiers Jeyaruby Subramaniyam · Pflege Altersheim Jenaz Silvia Tuena · Hauswirtschaft Schiers 62 63 STIFTUNGSRAT FÜHRUNGSSTRUKTUREN

STAND: 31. DEZEMBER 2020 STAND: 31. DEZEMBER 2020

STIFTUNGSVORSTAND GESCHÄFTSLEITUNG FLURY STIFTUNG Christian Kasper Präsident Peter Philipp CEO Anna-Margreth Holzinger Schiers Vizepräsidentin Urs Cadruvi Spitaldirektor Belz Adrian Seewis Angela Honegger Direktorin Heime/Amb. Pflege & Beratung Barbara Gujan-Dönier Klosters-Serneus Dr. med. Stefan Kull Medizinischer Direktor Spital Bernhard Niggli-Mathis Grüsch Azra Wiesner Leiterin HR Pract. med. Niccolo Schuback Gönnerverein der Flury Stiftung Hans Ulrich Wehrli Klosters-Serneus (Saas) STABSFUNKTIONEN Edi Carnot Leiter Finanzen WEITERE MITGLIEDER DES STIFTUNGSRATES Marianna Winkler Leiterin Qualitätsmanagement Christian Clavadetscher Conters Marianne Flury-Lietha Fideris LEITUNG SPITAL SCHIERS Cornelia Roffler Urs Cadruvi Spitaldirektor Lorenz Casutt Grüsch Dr. med. Stefan Kull Medizinischer Direktor Spital, Chefarzt Chirurgie Meier Kirstin Grüsch Dr. med. Lesek Purek Chefarzt Innere Medizin Jürg Zimmermann Grüsch Dr. med. Gerhard Schöffel Chefarzt Anästhesie/Rettungsdienst Werner Bär-Bühler Jenaz Dr. med. Vaclav Jordan Chefarzt Gynäkologie/Geburtshilfe Urban Mathis Jenaz Angela Gustin Leiterin Pflege Stefan Darnuzer Klosters-Serneus Hans-Peter Garbald jun. Klosters-Serneus Rita Guler-Güntensperger Klosters-Serneus LEITUNG ALTERSHEIME Christian Hew-Weiss Klosters-Serneus Angela Honegger Direktorin Heime/Amb. Pflege & Beratung/Kinderkrippe Ueli Marugg Klosters-Serneus Corina Minelli Leiterin Pflegedienst Schiers Jacqueline Roth Klosters-Serneus Anna Katharina Castelberg Leiterin Pflegedienst Jenaz Anton (Töni) Hartmann Küblis Martina Dalbert Leiterin Pflegedienst Klosters Jann Flütsch-Gloor Luzein Erika Wolf-Bosshard Luzein LEITUNG AMBULANTE PFLEGE UND BERATUNG Peter Sutter Schiers (Spitex Prättigau, Wohnen mit Service, Ambulantes Wochenbett, Kinderkrippe Rätikon, Elternberatung) Ueli Thöny Schiers Urs Hardegger Seewis Angela Honegger Direktorin Amb. Pflege & Beratung/Kinderkrippe Livia Costa Einsatz-/Teamleiterin Spitex Eva Maria Lötscher Einsatz-/Teamleiterin Spitex Chantal Weibel Leiterin Pflege ambulante Bereiche

LEITUNG BEREICH DIENSTE Sandro Demonti Leiter Hotellerie Jürg Lampert Leiter Technischer Dienst Claudio Rieder Leiter Informatik/Telecom 64 65 ÄRZTE

SPITALÄRZTE, BELEGÄRZTE UND KONSILIARÄRZTE • STAND: 31. DEZEMBER 2020

SPITALÄRZTE BELEGÄRZTE UND IM SPITAL TÄTIGE KONSILIARÄRZTE

Dr. med. Stefan Kull Chefarzt Chirurgie PD Dr. med. Aebli Nikolaus Wirbelsäulenchirurgie pract. med. Andreas Rohner Leitender Arzt Chirurgie Prof. Dr. med. Berger Christian Neurologie Dr. med. Petr Šiman Leitender Arzt Chirurgie/Orthopädie Dr. med. Bichsel Barbara Komplementärmedizin Dr. med. Bonanno Andrea Plastische und rekonstruktive Chirurgie Dr. med. Vaclav Jordan Chefarzt Gynäkologie/Geburtshilfe Dr. med. Frei Julia Gynäkologie, Geburtshilfe Dr. med. Karel Srovnalik Dienstarzt Gynäkologie/Geburtshilfe Dr. med. Fürstenberger Gregor Tumorerkrankungen Dr. med. Gebhardt Mario Gynäkologie, Geburtshilfe Dr. med. Lesek Purek Chefarzt Innere Medizin/Pneumologie PD Dr. med. Hellermann Jens P. Innere Medizin, Kardiologie Dr. med. Martin Müller Leitender Arzt Innere Medizin/Kardiologie Dr. med. Jörimann Heidi Gynäkologie, Geburtshilfe Dr. med. Claudia Pirozzi Leitende Ärztin Innere Medizin/Gastroenterologie Dr. med. Knüsel Otto Rheumatologie Dr. med. Henning Usadel Leitender Arzt Innere Medizin/Gastroenterologie Dr. med. Looser Peter Gefässchirurgie Dr. med. Corina Canova Chefärztin Gefässmedizin pract. med. Mayer Pascal Kinderarzt Dr. med. Frédéric Baumann Leitender Arzt Gefässmedizin Dr. med. Müller Karsten Neuro-/Wirbelsäulenchirurgie, intervent. Schmerztherapie Dr. med. Pawlik Andreas Hals-Nasen-Ohren Dr. med. Gerhard Schöffel Chefarzt Anästhesie/Rettungsdienst Dr. med. Peterhans Martin Unfallchirurgie, Traumatologie Dr. med. Matthias Arlt Chefarzt Anästhesie/Rettungsdienst (ab 1.1.2021) Dr. med. Pletscher Markus Psychiatrie und Psychotherapie Dr. med. Riedi Eugen Urologie Dr. med. Siekmann Ulrich Hals-Nasen-Ohren Dr. med. Thies Wolfgang Rheumatologe Dr. med. Traber Jürg Gefässchirurgie Dr. med. Warzinek Thomas Urologie Dr. med. Zachmann Stefan Urogynäkologie Prof. Dr. med. Zirlik Katja Tumorerkrankungen Dr. med. Zollinger Ruedi Psychiatrie und Psychotherapie Dr. med. Zuberbühler Urs Wirbelsäulenchirurgie, intervent. Schmerztherapie Labor Team W AG Labormedizin Dr. med. Fischer Jens Radiologie Spital Samedan Dr. med. Merl Thomas Radiologie Spital Samedan Dr. med. Siewert Carsten Radiologie Spital Samedan

EXTERNE KONSILIARÄRZTE

Fach- und Spezialärzte in Praxen, Kliniken und Instituten der Region. Flury Stiftung · Spital Schiers

7220 Schiers T. 081 308 08 08 · F. 081 308 08 09 · [email protected]

Flury Stiftung · Altersheim Schiers

7220 Schiers T. 081 308 06 06 · F. 081 308 06 61 · [email protected]

Flury Stiftung · Altersheim Jenaz

7233 Jenaz T. 081 308 01 01 · F. 081 308 01 02 · [email protected]

Flury Stiftung · Altersheim Klosters

7250 Klosters T. 081 423 27 28 · F. 081 423 27 30 · [email protected]

Flury Stiftung · Spitex Prättigau

7220 Schiers T. 081 308 08 01 · F. 081 308 08 01 · [email protected]

Flury Stiftung · Wohnen mit Service

7220 Schiers T. 081 308 08 03 · F. 081 308 08 02 · [email protected]

Flury Stiftung · Kinderkrippe Rätikon DIE UNTERNEHMEN DER 7220 Schiers FLURY STIFTUNG, SCHIERS T. 081 544 90 00 · F. 081 308 08 34 · [email protected]

Flury Stiftung · Elternberatung

7220 Schiers T. 081 308 08 07 · F. 081 308 08 01 · [email protected]

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