Begründung zur 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepensee" in der Stadt Königs Wusterhausen nach § 13a BauGB

Satzungsfassung

Stand: 10/2020

Bearbeitet durch: Thomas Jansen • Ortsplanung Siedlung 3 16909 Blumenthal/Mark

Bearbeitung: Dipl.-Ing. Thomas Jansen

CAD: Kirstin Schikowsky

Textverarbeitung: Kirstin Schikowsky 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepensee" in der Stadt Königs Wusterhausen

Inhaltsverzeichnis

1. Rechtsgrundlagen und Plangrundlagen 3 2. Aufstellungsbeschluss und räumlicher Geltungsbereich 4 3. Festsetzungen des wirksamen Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepensee" 7 4. Raumordnung und Landesplanung 11 5. Ziel und Zweck der Änderung des Bebauungsplanes 12 6. Verfahrensart 12 7. Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan 13 8. Programm zur 1. Änderung des Bebauungsplanes 15 9. Die Änderung von Festsetzungen im Einzelnen 17 9.1 Landwirtschaftliche Nutzfläche 17 9.2 Art und Maß der baulichen Nutzung, überbaubare Grundstücksfläche 18 9.3 Bauweise, Stellung der baulichen Anlagen 19 9.4 Flächen für besonderen Nutzungszweck 20 9.5 Grünflächen 23 9.6 Weitere ergänzende textliche Festsetzungen zur Pferdehaltung 25 9.7 Textliche Festsetzung Nr. 24 25 9.8 Unveränderte Festsetzungen 26 10. Verkehrsflächen 28 11. Ver- und Entsorgung 28 12. Schutzgebiete 34 13. Faunistische Untersuchungen und Artenschutzfachbeitrag (AFB) inkl. Belange des Umweltschutzes gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB 35 14. Immissionsschutz 38 14.1 Schall 38 14.2 Geruchsimmissionen 38 15. Baumschutzsatzung 42 16. Stellplatzsatzung 42 17. Altlasten / Munitionsbelastung 42 18. Belange des Denkmalschutzes 43 19. Durchführung 44 20. Flächenbilanz 44

Anhang • Faunistische Untersuchungen und Artenschutzfachbeitrag (AFB) inkl. Belange des Umweltschutzes gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB Stadt Land Brehm, Königs Wusterhausen Stand: 05.11.2019 • Gutachten zur Beurteilung der Geruchsimmissionen sfi - Sachverständige für Immissionsschutz GmbH, Stand: 10.08.2020

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1. Rechtsgrundlagen und Plangrundlagen

Der Bebauungsplan basiert auf nachfolgenden Rechtsgrundlagen:

• Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11.2017 (BGBl. l S. 3634), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 08.08.2020 (BGBl. I, S. 1728). • Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21.11.2017 (BGBl. l S. 3786), in Kraft getreten am 21.11.2017. • Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung 1990 - PlanzV 90) vom 18.12.1990 (BGBl. I 1991, S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 04.05.2017 (GVBl. I S. 1057). • Brandenburgische Bauordnung (BbgBO) vom 15.11.2018 (GVBl. I Nr. 39) in der Fassung der Bekanntmachung vom 19.12.2018, in Kraft getreten am 19.12.2018.

Die Änderung des Bebauungsplanes basiert auf folgenden Planunterlagen:

• Lage- und Höhenplan des öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs Dipl.-Ing. Peter Briewig, 48249 Dülmen, mit Stand: 22.12.2000 als Plangrundlage des Ursprungbebauungsplan • Auszug aus dem Automatisiertem Liegenschaftskataster (ALK), Stand: 15.10.2020 (Quelle: Kataster- und Vermessungsamt des Landkreises Dahme-Spreewald) als Ergänzung durch einen aktuellen Auszug des ALKIS

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2. Aufstellungsbeschluss und räumlicher Geltungsbereich

Der Bebauungsplan 01/99 "Umsiedlung Diepensee" der Stadt Königs Wusterhausen ist seit dem 20.06.2002 rechtswirksam.

Abb. 1: wirksamer Bebauungsplan 01/99 "Umsiedlung Diepensee" und Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes (rot markiert)

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Neben dem Bebauungsplan 01/99 "Umsiedlung Diepensee" der Stadt Königs Wusterhau- sen regelt der "Diepensee-Vertrag" Rechte der Umsiedler, die aufgrund dem Bau des Hauptstadtflughafens BER von Diepensee (ehemals eigenständige Gemeinde im ehem. Amt Schönefeld) in die Gemarkung Deutsch Wusterhausen der Stadt Königs Wusterhau- sen umgesiedelt sind. Die Ortslage Diepensee hat dazu eine eigene Gemarkung erhalten, die den Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfasst.

Der Aufstellungsbeschluss zur 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Die- pensee" wurde am 02.05.2016 durch die Stadtverwaltung der Stadt Königs Wusterhausen gefasst und am 27.02.2018 geändert.

Abb. 2: Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes (Quelle: Geoportal der Stadt Königs Wusterhausen)

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Der Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepen- see" der Stadt Königs Wusterhausen umfasst die Flächen nordwestlich der Hoherlehmer Straße, ausgenommen die Flächen der Flurstücke 108 und 120, Flur 1, Gemarkung Deutsch Wusterhausen.

In der Beschlussvorlage zur Offenlage der 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Um- siedlung Diepensee" heißt es in der Begründung:

"Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 02.05.2016 den Beschluss zur Änderung einer 2,6 ha großen Teilfläche des Bebauungsplans 01/99 "Umsiedlung Diepen- see" nordwestlich der Hoherlehmer Straße gefasst mit dem Ziel, anstelle des Kleinsied- lungsgebietes ein Sondergebiet "Wohnen mit Pferden" und anstatt der Fläche für die Land- wirtschaft Weideland für die Pferdehaltung festzusetzen.

Die Bekanntmachung des Aufstellungsbeschlusses erfolgte im Amtsblatt der Stadt Königs Wusterhausen vom 25.05.2016.

Mit der Bekanntmachung des Aufstellungsbeschlusses erhielten die Bürger Gelegenheit, sich in der Zeit vom 13.06.2016 bis einschließlich 27.06.2016 über die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung zu informieren und sich dazu zu äußern.

Im Rahmen der Bürgerbeteiligung wurden keine Stellungnahmen abgegeben.

Am 16.08.2017 wurde durch die Grundstückeigentümer der Flurstücke 903 und 905, der Flur 1, Gem. Deutsch Wusterhausen die Umwandlung dieser Grundstücke im Geltungsbe- reich des Planänderungsgebietes in eine Wohnbaufläche beantragt.

Aufgrund dieser Anregung wurde in der Stadtverordnetenversammlung am 27.02.2018 ein erneuter Beschluss zur Aufstellung der 1. Änderung des Bebauungsplans 01/99 "Umsied- lung Diepensee" gefasst.

Anstelle des im ersten Aufstellungsbeschluss vorgesehenen Aufstellungsverfahrens nach § 13a BauGB sollte ein Verfahren gem. § 13b BauGB durchgeführt werden. Nach Rück- sprache mit der Genehmigungsbehörde handelt es sich hierbei um ein Änderungsverfahren im Geltungsbereich eines rechtsgültigen Bebauungsplans, welches ebenso gem. § 13a BauGB weitergeführt werden kann. Diesem Hinweis wird im weiteren Verfahren gefolgt.

Zur Klärung der Verträglichkeit von Wohnen und der angrenzenden Pferdehaltung wurde durch die Stadt Königs Wusterhausen ein Immissionsgutachten beauftragt.

Entsprechend den Ergebnissen dieses Gutachtens wird entlang der Hoherlehmer Straße ein Kleinsiedlungsgebiet ausgewiesen. Nordwestlich des Kleinsiedlungsgebiets soll eine private Grünfläche mit der Zweckbestimmung Garten und auf dem Flurstück 786 der Flur 1, Gem. Deutsch Wusterhausen eine private Grünfläche mit der Zweckbestimmung Pferde- auslauf festgesetzt werden. Zur Anordnung der Pferdeställe und Dunglegen ist im nord-

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Da die Voraussetzungen erfüllt sind, wird die Planänderung im beschleunigten Verfahren gem. § 13a BauGB aufgestellt. Im beschleunigten Verfahren gelten die Vorschriften des vereinfachten Verfahrens nach § 13 Abs. 2 und 3 Satz 1. Im vereinfachten Verfahren wird von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4, vom Umweltbericht nach § 2a, von der Angabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind, von der zusammenfassenden Erklärung nach § 6 Abs. 5 Satz 3 und § 10 Abs. 4 BauGB sowie von der Überwachung der erheblichen Umweltauswirkungen, die auf Grund der Durchfüh- rung von Bauleitplänen auftreten, ( § 4c BauGB) abgesehen."

Der Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepen- see" umfasst entsprechend der Änderung des Aufstellungsbeschlusses vom 26.02.2018 die Flurstücke 109, 758 - 771, 773 - 778, 785, 786, 789, 878, 881 (teilweise) und 902 bis 905 der Flur 1 in der Gemarkung Deutsch Wusterhausen.

Durch die Anpassungen des ALKIS mit Stand: 29.09.2019 wurden die Flurstücke modifi- ziert. Der Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Die- pensee" umfasst nunmehr nachfolgende Flurstücke in der Gemarkung Deutsch Wuster- hausen:

Flur 1: 758, 759, 760, 762, 763, 764, 765, 766, 767, 768, 769, 770, 771, 773, 774, 775, 776, 777, 778, 779, 785, 786, 789, 878, 902, 903, 904, 905, 1170, 1171, 1172, 1173

Es wurden keine räumlichen Änderungen des Geltungsbereiches der 1. Änderung des Be- bauungsplanes vorgenommen.

3. Festsetzungen des wirksamen Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepensee"

Der wirksame Bebauungsplan 01/99 "Umsiedlung Diepensee" der Stadt Königs Wuster- hausen trifft folgene zeichnerische Festsetzungen:

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Abb. 3: Baugebiet 21 im wirksamen Bebauungsplan 01/99 "Umsiedlung Diepensee", Stand: 22.10.2001

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Abb. 4: Planzeichenerklärung für das Baugebiet 21 im wirksamen Bebauungsplan 01/99 "Umsiedlung Diepensee", Stand: 22.10.2001

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Abb. 5: Textliche Festsetzungen für das Baugebiet 21 im wirksamen Bebauungsplan 01/99 "Umsiedlung Diepensee", Stand: 22.10.2001

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4. Raumordnung und Landesplanung

Am 13.05.2019 wurde der neue Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Branden- burg (LEP HR) im Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land förmlich be- kanntgemacht (GVBl. II 2019, Nr. 35). Diese Verordnung trat am 01.07.2019 in Kraft.

Damit gilt der Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg formal nun für die Bundesländer Berlin und Brandenburg.

Der LEP HR konkretisiert als überörtliche und zusammenfassende Planung die Grundsätze der Raumordnung des am 01.02.2008 in Kraft getretenen Landesentwicklungsprogramms 2007 (LEPro 2007) und setzt einen Rahmen für die künftige räumliche Entwicklung in der Hauptstadtregion.

Der LEP HR enthält für den vorgesehenen Geltungsbereich die flächenbezogene Festle- gung "Gestaltungsraum Siedlung". Die für diesen Bebauungsplan wesentlichen und maß- geblichen Ziele und Grundsätze des LEP HR lauten wie folgt:

• Z 3.6 Abs. 2 LEP HR: Königs Wusterhausen ist Mittelzentrum im Berliner Umland • Z 5.6 Abs. 1 LEP HR: Lage des Plangebietes im Gestaltungsraum Siedlung, in dem auf der Ebene der Landesplanung eine Siedlungsentwicklung ohne quantitative Beschränkung ermöglicht wird und die Genehmigung große Spielräume zur Binnendifferenzierung haben.

Abb. 6: Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenurg (LEP HR), Stand: 29.04.2019

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Die Gemeinsame Landesplanungsabteilung beim Ministerium für Infrastruktur und Landes- planung teilt mit Schreiben vom 25.02.2020 mit, dass "die Planungsabsicht (...) an die Ziele der Raumordnung angepasst (ist)."

5. Ziel und Zweck der Änderung des Bebauungsplanes

Ausgelöst durch einen Antrag eines Grundstückseigentümers das Baugebiet nordwestlich der Hoherlehmer Straße zu erweitern, fanden Überlegungen statt, in welcher Form diese Erweiterung stattfinden könnte. Dabei kamen verschiedene Festsetzungen zur Art der bau- lichen Nutzung in Betracht: • Sondergebiet "Wohnen mit Pferden" • Allgemeines Wohngebiet • Kleinsiedlungsgebiet

Letztlich und in enger Abstimmung mit dem Landkreis Dahme-Spreewald wie auf Grundla- ge des Gutachtens zur Bewältigung der Geruchsemissionen zur vorhandenen und zulas- senden Pferdehaltung wurde ein Kleinsiedlungsgebiet favorisiert.

Wesentliches Ziel der 1. Änderung des Bebauungsplanes ist demnach Wohnen mit der vor- handenen Pferdehaltung auch in Entsprechung zum "Diepensee-Vertrag" weiterhin zuläs- sig werden zu lassen.

6. Verfahrensart

Die 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepensee" der Stadt Königs Wusterhausen wird nach § 13a BauGB aufgestellt.

Die 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepensee" umfasst einen Gel- tungsbereich von ca. 2,6 ha. Darin ist ein Kleinsiedlungsgebiet in einer Größe von 14.570,1 qm festgesetzt. Das Baugebiet 21 wurde mit einer GRZ von 0,2 festgesetzt. Dies ergibt eine Gesamt-GR von ca. 2.915 qm. Somit entspricht die Größe der Grundfläche den Bestimmungen nach § 13 a Abs. 1 Nr. 1 BauGB und der Bebauungsplan kann als Bebauungsplan der Innenentwicklung gemäß § 13a Abs. 1 BauGB aufgestellt werden.

Anhaltspunkte für Beeinträchtigungen der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b BauGB genann- ten Schutzgüter ("die Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Gebiete von gemeinschaft- licher Bedeutung und der Europäischen Vogeschutzgebiete im Sinne des Bundesnatur- schutzgesetzes") liegen nicht vor.

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Der Bebauungsplan nach § 13 a BauGB wird im "vereinfachten Verfahren" aufgestellt. Es kann deshalb von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB und dem Umweltbericht nach § 2a BauGB abgesehen werden. Die Beteiligung wird auf Grundlage von § 13 Abs. 2 BauGB durchgeführt.

Für einen Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren gilt gemäß § 13 a Abs. 2 Nr. 4 BauGB, dass Eingriffe, die aufgrund der Aufstellung des Bebauungsplans zu erwarten sind, als im Sinne des § 1a Abs. 3 Satz 5 BauGB vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig sind. Die gemäß dem Bebauungsplan nach § 13 a Abs. 1 BauGB zulässig werdenden Vorhaben stellen somit keinen Eingriff in Natur und Landschaft dar.

Gleichwohl hat die Stadt Königs Wusterhausen eine landschaftsplanerische Zuarbeit erstel- len lassen. Die landschaftsplanerische Zuarbeit ist in der Anlage zu dieser Begründung vollständig abgedruckt.

Die im wirksamen Bebauungsplan für das Baugebiet 21 getroffene grünordnerische Fest- setzung Nr. 29: "Die Baugrundstücke sind mit mindestens 1 Laubbaum je 300 qm zu be- pflanzen (§ 1a Abs. 3 BauGB i. V. m. § 9 Abs. 1 Nr.25a BauGB)." bleibt weiterhin gültig.

7. Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan

Der wirksame Teil-Flächennutzungsplan der Stadt Königs Wusterhausen vor der kommu- nalen Neugliederung (rechtswirksam seit dem 23.10.2003) stellt für den Änderungsbereich des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepensee" eine Wohnbaufläche und landwirt- schaftliche Nutzflächen dar.

Für die Änderung des Bebauungsplanes gelten die Verfahrensvorschriften des § 13a BauGB, wonach Abs. 2 Nr. 2 "im beschleunigten Verfahren ein Bebauungsplan, der von den Darstellungen des Flächennutzungsplanes abweicht, auch aufgestellt werden kann, bevor der Flächennutzungsplan geändert oder ergänzt ist; die geordnete städtebauliche Entwicklung des Gemeindegebiets darf nicht beeinträchtigt werden; der Flächennutzungs- plan ist im Wege der Berichtigung anzupassen".

Die Berichtigung stellt einen redaktionellen Vorgang dar, auf den die Vorschriften über die Aufstellung von Bauleitplänen keine Anwendung finden.

Die 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepensee" wird im beschleu- nigten Verfahren als Bebauungsplan der Innenentwicklung aufgestellt. Die geordnete städ- tebauliche Entwicklung wird durch die Aufstellung des Bebauungsplanes nicht beeinträch- tigt.

Demzufolge wird der wirksame Teil-Flächennutzungsplan wie folgt angepasst:

Thomas Jansen • Ortsplanung Seite 13 Berichtigung Teil-Flächennutzungsplan Gemarkung Königs Wusterhausen und Deutsch Wusterhausen Bereich: nordwestlich Hoherlehmer Straße OT Diepensee

Randung = Bereich der Berichtigung ca. 2,6 ha

Verwendete Planzeichen im Bereich der Berichtigung Ausschnitt des Teil-Flächennutzungsplanes nach § 5 BauGB Ausschnitt Gemarkung Königs Wusterhausen und Deutsch Wusterhausen wirksame Darstellung ART DER BAULICHEN NUTZUNG Wohnbauflächen (§ 1 BauNVO)

GRÜNFLÄCHEN Grünflächen (§ 5 Abs.2 Nr. 5 BauGB)

FLÄCHEN FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT UND WALD Flächen für die Landwirtschaft (§ 5 Abs.2 Nr. 9a BauGB)

Verwendete Planzeichen außerhalb des Bereiches, die für die Berichtigung nicht von Bedeutung sind ART DER BAULICHEN NUTZUNG Wohnbaufläche mit Grünanteil (§ 1 BauNVO)

FLÄCHEN FÜR DEN GEMEINBEDARF

Flächen für Gemeinbedarf

Schule Sozialen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen Feuerwehr Maßstab 1: 10.000

GRÜNFLÄCHEN Grünflächen (§ 5 Abs.2 Nr. 5 BauGB) Ausschnitt des Teil-Flächennutzungsplanes nach § 5 BauGB Ausschnitt Parkanlagen Gemarkung Königs Wusterhausen und Deutsch Wusterhausen geänderte Darstellung Dauerkleingärten Sportplatz Spielplatz

FLÄCHEN FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT UND WALD Flächen für Wald (§ 5 Abs.2 Nr. 9b BauGB)

Der Flächennutzungsplan enthält weitere Darstellungen, Linien, Symbole und Piktogramme, die für die Änderung in diesem Bereich jedoch nicht von Belang sind.

Lage des Änderungsbereiches

Maßstab 1: 10.000

Berichtigung FlächennutzungsplanTeil-Flächennutzungsplan derGemarkung Stadt Königs Wusterhausen AuftraggeberAuftraggeber und Deutsch Wusterhausen Stadt Königs WusterhausenStadt Kyritz

Blatt Nr.: 1/1 ThomasThomas Jansen Jansen Stand: 03/201909/2020 OrtsplanungOrtsplanung Maßstab: 1 : 10.0005.000 1690916909 Blumenthal Blumenthal Maßstab 1: 75.000 Bebauungsplan1. Änderung des Nr."ehem."Alt Bebauungsplanes 5und "Photovoltaik Minolgelände" Jung" in der GT01/99 Stadt derHorst" "Umsiedlung StadtKyritz der Perleberg Gemeinde Diepensee" Heiligengrabe in der Stadt Königs Wusterhausen

8. Programm zur 1. Änderung des Bebauungsplanes

Zu Beginn der Überlegungen zur 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepensee" war neben der Erweiterung des Kleinsiedlungsgebietes (WS) die sachgerechte immissionsschutzrechtliche Bewältigung der Pferdehaltung wesentlicher Planungsinhalt.

Nach der Ermittlung der Tierzahlen durch den Gutachter und der Prüfung der Genehmi- gungslage wurde das Ziel verfolgt, die emittierenden Anlagen zur Pferdehaltung so weit von den empfindlichen Nutzungen fernzuhalten, dass keine unzulässigen Beeinträchtigun- gen entstehen. Dazu wurde für die 1. Änderung des Bebauungsplanes folgendes Pro- gramm aufgestellt: • Erweiterung des Kleinsiedlungsgebietes (WS) in gleicher Tiefe wie das bisherig festge- setzte Kleinsiedlungsgebiet (WS) parallel zur Hoherlehmer Straße - zwischenzeitlich erwogene Erweiterung des Kleinsiedlungsgebietes (WS) in Richtung Westen mussten aus immissionsschutzrechtlichen Gründen verworfen werden • Verlängerung der überbaubaren Grundstücksfläche in bisheriger Tiefe parallel zur Erweiterung des Kleinsiedlungsgebietes (WS) nach Norden • Realisierung eines Puffers privater Gärten in direktem Anschluss an das Kleinsiedlungs- gebiet (WS) • Festsetzung von Flächen, in denen Anlagen für die Pferdehaltung (Ställe, Dunglegen, Pferdeausläufe) platziert werden können, ergänzt durch textliche Festsetzungen für die Pferdehaltung

Zudem sollten Festsetzungen, die nicht mehr vollzugsfähig sind, gestrichen (Giebelständig- keit) oder geändert werden (Festsetzung zu Einfriedungen).

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Abb. 8: Programm zur 1. Änderung des Bebauungsplanes

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9. Die Änderung von Festsetzungen im Einzelnen

9.1 Landwirtschaftliche Nutzfläche

Im wirksamen Bebauungsplan 01/99 "Umsiedlung Diepensee" der Stadt Königs Wuster- hausen ist westlich und nördlich des für die Umsiedler festegesetzten Kleinsiedlungsgebie- tes (WS) eine landwirtschaftliche Nutzfläche festgesetzt. Sie sollte im Vollzug des Bebau- ungsplanes auch Weideflächen für die Nutz- und Hobbytierhaltung im Kleinsiedlungsgebiet umfassen und werden im Wesentlichen tatsächlich so genutzt. Den Charakter einer land- wirtschaftlichen Nutzfläche haben sie aber verloren. Diese Flächen befinden sich im Eigen- tum der Stadt Königs Wusterhausen und sind an unterschiedliche Nutzer verpachtet. Die als landwirtschaftliche Nutzfläche festgesetzten Bereiche werden teilweise als private Grünflächen und teilweise als Flächen zur Tierhaltung (Ställe, Dunglegen, Pferdeausläufe) genutzt.

Eine Festsetzung als landwirtschaftliche Nutzfläche entspricht weder den aktuellen Anfor- derungen noch dem Ziel der Konfliktlösung Wohnen / Pferdehaltung. Sie wird zugunsten der Festsetzung von Grünflächen für private Gärten bzw. zur Pferdehaltung zurückgenom- men.

Abb. 9: wirksamer Bebauungsplan Abb. 10: 1. Änderung des Bebauungsplanes

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9.2 Art und Maß der baulichen Nutzung, überbaubare Grundstücksfläche

Entsprechend dem Antrag und zur Erweiterung des Angebotes an Baugrundstücken wurde das Kleinsiedlungsgebiet (WS) parallel zur Hoherlehmer Straße erweitert und gleichzeitig die überbaubare Grundstücksfläche entsprechend der bisherigen Konfiguration (Abstand zur Straße, Tiefe des Kleinsiedlungsgebietes, Tiefe des Baufensters) erweitert.

Die Festsetzung zur Art und zum Maß der baulichen Nutzung blieben aber unverändert.

Im Baugebiet 21 des wirksamen Bebauungsplanes ist die überbaubare Grundstücksfläche mit einer Tiefe von 30 m festgesetzt. Nebengebäude können in diesen Baugebieten auch außerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche errichtet werden. Dies ermöglichte die Er- richtung von für Kleinsiedlungen typischen Nebengebäuden, wie z. B. für die Kleintierhal- tung in den hinteren Bereichen der Baugebiete.

Der Abstand der Baugrenze von der Straßenlinie im Baugebiet 21 beträgt ca. 5 m. Entlang der Hoherlehmer Straße im Baugebiet 21 soll so der Traufbereich der nach § 31 BbgNatSchG geschützen Alleebäume von Überbauung freigehalten werden.

Das Zurücktreten der Baugrenze sollte zudem optisch den Straßenraum verbreitern, was in Diepensee an den Siedlungsästen der typischen Situation von Neubauernsiedlungen ent- spricht und im neuen Dorf aus städtebaulichen Gründen wieder aufgegriffen wurde.

Auslöser für die Festsetzung von Kleinsiedlungsgebieten (WS) im Bebauungsplan zur Um- siedlung von Diepensee nach Deutsch Wusterhausen war die Verpflichtung, den Umsied- lern vergleichbare Wohnmöglichkeiten am neuen Standort zu gewährleisten und demzufol- ge Tierhaltung, insbesondere für Pferde, Ponys und Heidschnucken sowie Hobbytierhal- tung für Hühner, Gänse und Kaninchen zu ermöglichen.

Abb. 11: wirksamer Bebauungsplan Abb. 12: 1. Änderung des Bebauungsplanes

Thomas Jansen • Ortsplanung Seite 18 Bebauungsplan1. Änderung des Nr."ehem."Alt Bebauungsplanes 5und "Photovoltaik Minolgelände" Jung" in der GT01/99 Stadt derHorst" "Umsiedlung StadtKyritz der Perleberg Gemeinde Diepensee" Heiligengrabe in der Stadt Königs Wusterhausen

Nach damaliger Sichtweise und der planungsrechtlichen Beratung von Dr. Reidt von der Kanzlei Redeker, Sellner, Dahs, Berlin kam nur das Kleinsiedlungsgebiet (WS) in Betracht, da im Allgemeinen Wohngebiet (WA) und Mischgebiet (MI) Tierhaltung nur sehr einge- schränkt und Pferde- bzw. Heidschnuckenhaltung nicht zulässig sind. Ein Dorfgebiet (MD) kam ebenfalls nicht in Betracht, weil es für die Festsetzung an konstituierenden landwirt- schaftlichen oder forstwirtschaftlichen Betrieben mangelt.

Die Wirkungen des "Diepensee-Vertrages" zu den Bestandsgrundstücken im Kleinsied- lungsgebiet (WS) bleiben bestehen und auch in Anbetracht der nach wie vor stattfindenden Pferdehaltung und den Anforderungen der Geruchsimmissions-Richtlinie (GIRL) besteht aus Sicht der Stadt Königs Wusterhausen und in Abstimmung mit dem Landkreis Dahme- Spreewald keine nutzbare Alternative zur Festsetzung der Art der baulichen Nutzung.

Die Gemeinsame Obere Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg teilte im Rahmen der Beteili- gung der Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange mit Schreiben vom 27.02.2020 mit, dass "der Geltungsbereich (...) im Schutzbereich von zivilen Flugsiche- rungseinrichtungen (Radaranlagen) (liegt). Gemäß § 18a LuftVG (Anlagenschutzbereiche von Flugsicherungsanlagen) dürfen Bauwerke nicht errichtet werden, wenn dadurch Flugsi- cherungseinrichtungen gestört werden können (Bauverbot). Ob und inwieweit solche Stö- rungen gegeben sein könnten, entscheidet das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF). Nach unverbindlicher Vorprüfung des Änderungsbereiches im Internet-Webtool des BAF sind Anlagenschutzbereiche derzeit nicht betroffen (Status grün). Dieser Prüfung wur- de eine Höhe für bauliche Anlagen von 10,0 m über Grund zu Grunde gelegt."

9.3 Bauweise, Stellung der baulichen Anlagen

Im Kleinsiedlungsgebiet (WS) soll weiterhin eine Einzelhausbebauung festgesetzt bleiben, wobei die Festsetzung der Giebelständigkeit aufgegeben wurde. Im Vollzug des Bebau- ungsplanes wurden vornehmlich traufständige Gebäude errichtet.

Abb. 13: wirksamer Bebauungsplan Abb. 14: örtlicher Bestand

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9.4 Flächen für besonderen Nutzungszweck

Auf den Flurstücken 766 und 767, Flur 1, Gemarkung Deutsch Wusterhausen ist im Klein- siedlungsgebiet (WS) angrenzend an die Flurstücke 758 und 774, Flur 1, Gemarkung Deutsch Wusterhausen ein Pferdestall mit zugehöriger Dunglege auf dem Flurstück 786, Flur 1, Gemarkung Deutsch Wusterhausen (bisher als landwirtschaftliche Nutzfläche fest- gesetzt) vorhanden.

Neben dem Pachtvertrag für die Flächen des Pferdeauslaufs und die Dunglege zwischen dem Nutzer und der Stadt Königs Wusterhausen wurde für den Stall eine bis zum 31.12.2023 befristete Baugenehmigung mit dem AZ 2-0349/04 vom Landkreis Dahme- Spreewald erteilt.

Entsprechend der Ausbreitungsberechnung des Büros sfi - Sachverständige für Immissi- onsschutz GmbH, Berlin gehen derzeit unzulässige Wirkungen auf die empfindlichen Nut- zungen des Wohnens im Kleinsiedlungsgebiet (WS) aus. Die Richtwerte der Geruchsim- missions-Richtlinie (GIRL) werden hier überschritten.

Im Rahmen der Bearbeitung der 1. Änderung des Bebauungsplanes wurde untersucht, ob eine Verschiebung von Stallanlagen auf die angrenzenden Flächen (Flurstücke 758, 774, Flur 1, Gemarkung Deutsch Wusterhausen) möglich ist. Nach mehreren Ausbreitungsbe- rechnungen ist der Gutachter zu dem Schluss gekommen, dass nur die Verlagerung des befristet genehmigten und weiterer Ställe für die Pferdehaltung mit den zugehörigen Dunglegen an die äußere nördliche und westliche Ecke des Plangebietes auf dem Flur- stück 786, Flur 1, Gemarkung Deutsch Wusterhausen zu zulässigen Werten der Geruchs- belastung im Kleinsiedlungsgebiet (WS) nach der GIRL führt.

Anschließend wurde geprüft, welche Form der Festsetzung für die Stallanlagen möglich ist. Die Überlegung einer textlichen Festsetzung für private Grünflächen zu treffen, wurde ver- worfen, da bauliche Anlagen als Hauptanlage regelhaft in Grünflächen nicht zulässig sind (Ausnahme: Kleingärten). Eine Baugebietskategorie kam nicht in Betracht.

Zur Festsetzung der Pferdeställe mit den zugehörigen Dunglegen wurde dann § 9 Abs. 1 Nr. 9 BauGB - "Flächen für besonderem Nutzungszweck" herangezogen. "§ 9 Abs. 1 Nr. 9 BauGB ermöglicht es, die zulässigen privaten baulichen Nutzungen noch enger zu begren- zen, als dies durch Ausweisung eines in der Baunutzungsverordnung vorgesehenen Bau- gebiets möglich wäre. So kann z.B. auf der Grundlage dieser Vorschrift die zulässige bauli- che Nutzung an einem bestimmten Standort auf ein Hotel beschränkt werden. In Betracht kommt auch die Ausweisung von Flächen für Kurhäuser, Erholungsheime, Ausflugslokale, bestimmte stark emittierende Betriebe, Aussichtstürme, Raststätten an Verkehrsstätten oder Parkhäuser, für Tankstellen, ein Warenhaus oder Ärztehaus oder Windkraftanlagen (...)" (Quelle: Gelzer/Bracher/Reidt, Bauplanungsrecht, 6. Auflage, Köln 2001, RN 300 f; vergleichbar auch Ernst/Zinkahn/Bielenberg).

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Die Fläche für besonderen Nutzungszweck "Stall" wurde aus immissionsschutzrechtlichem Grund gewählt. Andere Lösungsmöglichkeiten zur Bewältigung des Konfliktes konnten von der Stadt Königs Wusterhausen nicht erkannt werden.

Neben der näheren Zweckbestimmung des Nutzungszweckes "Stall" wurden zwei textliche Festsetzungen für diese in zwei Teilflächen gegliederte zeichnerische Festsetzung getrof- fen, die das Maß der baulichen Nutzung soweit eingrenzt, dass der Immissionsschutzkon- flikt gelöst werden kann. Die textlichen Festsetzungen hierzu lauten wie folgt: Festsetzung Nr. 41: "Innerhalb der Fläche mit der besonderen Zweckbestimmung - Stall mit dem Kennbuchstaben C sind Pferdeställe inkl. Lager für Heu, Stroh und Material in einer Größe von bis zu 100 qm für bis zu 6 Pferde oder 9 Ponys zulässig; zugehörige Dunglegen sind in der Fläche mit der besonderen Zweckbestimmung Stall mit dem Kennbuchstaben C nur westlich der im Bebauungsplan gekennzeichneten Linie a - a' bis zu einer Größe von je ca. 35 qm zulässig. Dunglegen müssen dabei untereinander einen Abstand von minde- stens 20 m einhalten."

Festsetzung Nr. 42: "Innerhalb der Fläche mit der besonderen Zweckbestimmung - Stall mit dem Kennbuchstaben D sind Pferdeställe bis zu einer Gesamtgröße von ca. 120 qm für bis zu 5 Pferde oder 7 Ponys zulässig; zugehörige Dunglegen sind in der Fläche mit der be- sonderen Zweckbestimmung - Stall mit dem Kennbuchstaben D nur nördlich der im Bebau- ungsplan gekennzeichneten Linie b - b' bis zu einer Größe von ca. 5 x 3 m zulässig. So- wohl die in Satz 1 dieser Festsetzung benannten Pferdeställe als auch die zugehörigen Dunglegen sind nur zulässig, wenn der vorhandene und bauordnungsrechlich genehmigte Pferdestall auf den Flurstücken 766 und 767, Flur 1, Gemarkung Diepensee mit der zuge- hörigen Dunglege auf dem Flurstück 786, Flur 1, Gemarkung Diepensee zurück gebaut oder stillgelegt wird."

Die festgesetzte Anzahl an Pferden oder Ponys in den textlichen Festsetzungen Nr. 41 und 42 bezieht sich jeweils auf den jeweiligen Festsetzungsbereich. Eine Summen- bildung ist unzulässig und könnte zu unzulässigen Belasten im Kleinsiedlungsgebiet (WS) führen.

Die Ausdehnung der Fläche für besonderen Nutzungszweck "Stall" ist so bemessen, dass in Kombination mit den textlichen Festsetzungen Nr. 41 und 42 für diese Flächen annä- hernd der "worst case" abgebildet wurde, gleichwohl aber entsprechend der Ausbreitungs- berechnung des Gutachters sichergestellt werden kann, dass die Anforderungen der GIRL im Kleinsiedlungsgebiet (WS) eingehalten werden.

Auch beim Bau von Ställen ist die Baumschutzsatzung der Stadt Königs Wusterhausen mit Stand: 01.01.2016 zu beachten. Dies betrifft u.a. auch den Kronenschutzbereich der Bäu- me (= Kronentraufe +1,5 m z.B. von baulichen Anlagen an der Hoherlehmer Straße oder beim Bau von Stallanlagen).

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Abb. 16: Flächen mit der besonderen Nutzungsbestimmung - Stall

Darüber hinaus wurden weitere textliche Festsetzungen getroffen, die im Folgenden be- handelt werden.

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9.5 Grünflächen

In der 1. Änderung des Bebauungsplanes wurden zwei Typen von Grünflächen festgesetzt, die bis auf die ergänzende Fläche für das Kleinsiedlungsgebiet (WS), die landwirtschaftli- che Nutzfläche ersetzt. Dies ist zum Einen die private Grünfläche mit der Zweckbestim- mung Garten mit dem Kennbuchstaben A. Diese Grünflächen umfassen schon jetzt vor- handene Gartenflächen auf den Flurstücken 759, 760, 775, 776, 777, 778, 779, 789 in der Flur 1, Gemarkung Deutsch Wusterhausen, die im wirksamen Bebauungsplan als landwirt- schaftliche Nutzfläche festgesetzt sind. Mit der Änderung der Festsetzung wird somit der faktische Bestand abgebildet. Zum Anderen dient die Festsetzung der privaten Grünfläche mit der Zweckbestimmung Garten mit dem Kennbuchstaben A auf den Flurstücken 758, 773, 774, 902, 903 (im Norden) und 904, Flur 1, Gemarkung Deutsch Wusterhausen dazu, einen "Puffer" zwischen den emittierenden Flächen der Ställe sowie der Flächen für den Pferdeauslauf einerseits und den angrenzenden Flächen des Kleinsiedlungsgebietes (WS) (Immissionsort) herzustellen.

Abb. 15: Grünflächen - Zweckbestimmung Garten

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Zum Anderen wird eine private Grünfläche mit der Zweckbestimmung "Pferdeauslauf" mit dem Kennbuchstaben B festgesetzt. Dies sind die Weiden und Paddocks der zugelasse- nen Pferde. Für die private Grünfläche mit der Zweckbestimmung "Pferdeauslauf" wurden die textlichen Festsetzungen Nr. 40 und 44 getroffen.

Sie lauten: Festsetzung Nr. 40: "In der privaten Grünfläche - Pferdeauslauf mit dem Kennbuchsta- ben B sind Pferdekoppeln und Pferdeausläufe zulässig."

Festsetzung Nr. 44: "Anlagen für die Pferdehaltung, wie Ställe, Dunglagen und Pferdeaus- läufe sind in der privaten Grünfläche - Pferdeauslauf mit dem Kennbuchstaben B nicht zu- lässig."

Abb. 17: Grünflächen "Pferdeauslauf"

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9.6 weitere ergänzende textliche Festsetzungen zur Pferdehaltung

Zur Verhinderung unzulässiger Immissionen, insbesondere einer unzulässigen Geruchsbe- lastung im Kleinsiedlungsgebiet (WS), wurden ergänzend folgende texliche Festsetzungen in die 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepensee" aufgenommen:

Festsetzung Nr. 39: "Freisitze und Terrassen sind im Kleinsiedlungsgebiet (WS) außerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche sowie in der privaten Grünfläche mit der Zweckbe- stimmung Garten mit dem Kennbuchstaben A nicht zulässig."

Festsetzung Nr. 43: "Anlagen für die Pferdehaltung, wie Ställe, Dunglegen und Pferdeaus- läufe sind im Kleinsiedlungsgebiet (WS) und in den privaten Grünflächen - Gärten mit dem Kennbuchstaben A nicht zulässig."

9.7 Textliche Festsetzung Nr. 24

Alle Festsetzungen des wirksamen Bebauungsplanes sind im Rahmen dessen Aufstellung ausführlich mit den Umsiedlern diskutiert worden; dies gilt auch für die gestalterischen Festsetzungen.

Im Baugebiet 21 des wirksamen Bebauungsplanes sind bisher keine verputzten oder aus Klinkern oder Natursteinen erstellte Mauern errichtet worden. Solche Mauern entsprechen auch nicht dem planerisch-gestalterischem Willen der Stadt Königs Wusterhausen. Des- halb soll dieser Textteil aus der textlichen Festsetzung Nr. 24 gestrichen werden.

Da die textliche Festsetzung Nr. 24 für alle im wirksamen Bebauungsplan 01/99 "Umsied- lung Diepensee" festgesetzten Baugebiete gilt, wird die textliche Festsetzung Nr. 24 für das Baugebiet 21 gestrichen und eine dem planerischen und gestalterischen Willen der Stadt Königs Wusterhausen entsprechende Festsetzung für Einfriedungen getroffen.

Die ergänzende textliche Festsetzung Nr. 45 lautet: "Die dem öffentlichen Straßenraum zu- gewandten Einfriedungen vor Wohn- und Nebengebäuden als Hecken bis zu einer Höhe von 1,00 m zulässig oder als Holzzäune bis zu einer Höhe von 1,00 m mit senkrechter und gleichhoher Lattung zulässig. Einfriedungen sind ab einer Höhe von 1,00 m und bis zu ei- ner Höhe von 1,50 m als transparente Einfriedungen (z.B. lockere Bepflanzung oder Hek- ken, Zäune mit filigraner Struktur) zulässig."

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9.8 Unveränderte Festsetzungen

Alle weiteren Festsetzungen des wirksamen Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepen- see" für das Baugebiet 21 gelten weiterhin und unverändert.

Planungsrechtliche Festsetzung

Festsetzung Nr. 1: "Nebenanlagen im Sinne für die Kleintierhaltung sind hinter der der örtli- chen Erschließungsfläche abgewandten Baugrenze zulässig. Innerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche sind die Nebenanlagen für die Kleintierhaltung zulässig, wenn diese hin- ter das Hauptgebäude zurücktreten. (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 14 Abs. 1 BauNVO, § 23 Abs. 5 BauNVO)."

Festsetzung Nr. 2: "Die Höhe des fertigen Erdgeschoßfußbodens (HEF) der Gebäude auf den an die örtlichen Verkehrsflächen angrenzenden Grundstücke sind auf die geplanten Straßenhöhen zu beziehen und dürfen maximal 1,00 m über der geradlinig interpolierten geplanten Straßenhöhe vor der Mitte des geplanten Gebäudes liegen (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 9 Abs. 2 BauGB, § 9 Abs. 4 BauGB i.V.m. § 89 BbgBO)."

Festsetzung Nr. 4: "Die Mindesttraufhöhen (TH min.) der Gebäude sind auf die geplanten Straßenhöhen zu beziehen. Sie müssen mindestens 2,00 m über der geradlinig interpolier- ten geplanten Straßenhöhe vor der Mitte des geplanten Gebäudes liegen (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 9 Abs. 2 BauGB, § 9 Abs. 4 BauGB i.V.m. § 89 BbgBO)."

Festsetzung Nr. 5: "Die maximalen Firsthöhen (FH max.) sind bei Einzelhäusern auf die ge- planten Straßenhöhen zu beziehen. Sie dürfen maximal 9,50 m über der geradlinig interpo- lierten geplanten Straßenhöhe vor der Mitte des geplanten Gebäudes liegen (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 9 Abs. 2 BauGB, § 9 Abs. 4 BauGB i.V.m. § 89 BbgBO)."

Festsetzung Nr. 7: "Die maximalen Traufhöhen (TH max.) sind auf die geplanten Straßen- höhen zu beziehen. Sie dürfen maximal 4,50 m über der geradlinig interpolierten geplanten Straßenhöhe vor der Mitte des geplanten Gebäudes liegen (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 9 Abs. 2 BauGB, § 9 Abs. 4 BauGB i.V.m. § 89 BbgBO)."

Festsetzung Nr. 8: "Dächer von Hauptgebäuden sind als symmetrische Satteldächer aus- zubilden. Die Neigung muß mindestens 18 Grad betragen. Walm- und Krüppelwalmdächer sind zulässig (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB, § 9 Abs. 4 BauGB i.V.m. § 89 BbgBO)."

Festsetzung Nr. 13: "Nebenanlagen sind auch außerhalb der überbaubaren Grundstücks- fläche zulässig (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB i.V.m. § 14 BauNVO und § 89 BbgBO)."

Festsetzung Nr. 14: "Eine Überschreitung der Höchstgrenze der GRZ durch Nebenanlagen ist bis zu 50 % zulässig (§ 9 Abs 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 19 Abs. 4 Satz 3 BauNVO)."

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Festsetzungen auf Grundlage der Brandenburgischen Bauordnung (BbgBO) (§ 9 Abs. 4 BauGB i.V.m. § 89 BbgBO) Festsetzung Nr. 15: "Traufen- und Ortgangüberstand müssen mindestens 20 cm betragen."

Festsetzung Nr. 16: "Die Ausstattung der Dachhaut mit großflächigen, metallenen, hoch- glänzenden (mit Blendwirkung verbundene) Eindeckungsmaterialien, Wellbetonplatten, Holzschindeln und Kunststofffolien, weißen Ziegel- oder Betondachsteinen ist nicht zuläs- sig."

Festsetzung Nr. 17: "Der minimale Abstand zwischen Ortgang und Gaube muß mindestens 1,00 m betragen. Gauben dürfen nicht firstgleich abschließen."

Festsetzung Nr. 19: "Sonnenkollektoren sowie Photovoltaikanlagen sind zulässig. Sonnen- kollektoren müssen auf gleicher Höhe der Dachfläche liegen und müssen den gleichen Nei- gungswinkel wie die Dachfläche haben."

Festsetzung Nr. 20: "Für die Fassade sind nicht zulässig: geflammte, metallene, fluoreszie- rende, glänzende und glasierte Materialien, Fliesen oder Kunststoffverblendungen. Voll- ständig verlattete oder vollständig verschalte Fassaden sind ebenfalls nicht zulässig."

Festsetzung Nr. 21: "Aus mit Blockhausprofilen erstellte Wohngebäude sind nicht zulässig."

Feststetzung Nr. 22: "Fassaden von Haupt- und Wohngebäuden müssen zur Straßenseite mit Öffnungen versehen sein."

Festsetzung Nr. 23: "Innerhalb eines Geschosses müssen die Stürze aller Fensteröffnun- gen auf einer Höhe liegen. Fenster müssen bei mehrgeschossigen Gebäuden ablesbare Vertikalachsen ausbilden."

Festsetzung Nr. 25: "Standplätze für bewegliche Abfall- oder Wertstoffbehälter sind so zu gestalten, dass sie von der Straßenseite nicht einsehbar sind."

Festsetzung Nr. 26: "Werbeanlagen sind nur im Erdgeschoß zulässig. Zur Hausfassade parallel montierte Werbenanlagen können aus einzeln gesetzten Buchstaben, gemalten Schriftzügen oder auf Schildern angebrachtem Schriftzug bestehen. Die maximale Schrift- höhe beträgt 0,40 m. Die Beleuchtung der Werbeanlage erfolgt indirekt von hinten oder von der Seite in weißem oder gelbem Licht. Floureszierende und reflektierende Farben sowie bewegtes oder wechselndes Licht sind unzulässig. Leucht- oder Signalfarben (z.B. RAL Farben 1026, 2005, 2007, 3024, 2026) sind nicht zulässig."

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Grünordnerische Festsetzungen

Festsetzung Nr. 29: "Die Baugrundstücke sind mit mindestens 1 Laubbaum je 300 qm zu bepflanzen (§ 1a Abs. 3 BauGB i. V. m. § 9 Abs. 1 Nr.25a BauGB)."

10. Verkehrsflächen

Die Anbindung des Plangebietes an das regionale und überregionale Verkehrsnetz erfolgt über die L 40. In östlicher Richtung führt diese innerhalb der Ortslage Deutsch Wusterhau- sen an die B 179, die die Anbindung an die A 10 herstellt und in westlicher Richtung an die A 13 Anschlußstelle Ragow. Von der L 40 zweigt innerhalb der Ortslage Deutsch Wuster- hausen die Hoherlehmer Straße ab, die die Ortslage Diepensee anbindet. Die Hoherlehmer Straße erschließt zudem die Baugrundstücke des Geltungsbereiches der 1. Änderung.

11. Ver- und Entsorgung

Das Gebiet der 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepensee" ist voll- umfänglich erschlossen. Die Stadt Königs Wusterhausen geht davon aus, dass die Heran- führung der Medien an die im Bebauungsplan vorgesehenen ergänzenden Baugrundstücke im Rahmen des Vollzuges des Bebauungsplanes mit den einzelnen Medienträgern für Strom, Erdgas, Trinkwasser, Abwasser, Regenwasser, Löschwasser etc. abgestimmt und durchgeführt werden kann.

Strom

Im Rahmen der Beteiligung der Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange teilte die E.DIS Netz GmbH mit Schreiben vom 03.02.2020 mit, dass sich "im Plangebiet (...) Lei- tungen und Anlagen der E.DIS Netz GmbH (befinden).

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Sollten Umverlegungs- bzw. Leitungsänderungsmaßnah- men (LÄM) von diesen An- lagen erforderlich werden, erbittet die E.DIS Netz GmbH einen rechtzeitigen Antrag, aus welchem die Baugrenzen ersichtlich sind. Auf dieser Grundlage wird die E.DIS Netz GmbH dem Antragsteller ein Angebot für die Umverlegung- bzw. Leitungsschutzmaßnahmen der Anlagen unterbreiten."

Abb. 18: Bestandsplan E.DIS Netz GmbH (Stand: 06.04.2020)

Gas und Telekommunikation

Im Rahmen der Beteiligung der Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange teilte die EWE Netz GmbH mit Schreiben vom 11.02.2020 mit, dass sich "im Plangebiet bzw. in unmittelbarer Nähe (...) Versorgungsleitungen und/oder Anlagen der EWE Netz GmbH (be- finden). Diese Leitungen und Anlagen sind in ihren Trassen (Lage) und Standorten (Be- stand) grundsätzlich zu erhalten und dürfen weder beschädigt, überbaut, überpflanzt oder anderweitig gefährdet werden. Die EWE Netz GmbH bittet um Sicherstellung, dass diese Leitungen und Anlagen durch das Vorhaben weder technisch noch rechtlich beeinträchtigt werden."

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Abb. 19: Gas - Bestandsplan EWE Netz GmbH (Stand: 07.04.2020)

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Abb. 20: Telekommunikation - Bestandsplan EWE Netz GmbH (Stand: 07.04.2020)

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Trink- und Schmutzwasser

Im Rahmen der Beteiligung der Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange teilte der Märkische Abwasser- und Wasserzweckverband (MAWV) mit Schreiben vom 11.03.2020 mit, dass "aus (seiner) Sicht (...) keine grundsätzlichen Einwände oder Beden- ken bestehen. Unmittelbar angrenzend befinden sich innerhalb des Straßenbaukörpers der Hoherlehmer Straße zentrale öffentliche Anlagen der Trinkwasser- und Schmutzwasserent- sorgung."

Abb. 21: Bestandsplan MAWV (Stand: 11.03.2020)

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Regenwasser

Das nicht genutzte Regenwasser von den Dachflächen wird gemäß den Anforderungen des brandenburgischen Wassergesetzes auf den Grundstücken versickert. Das auf den Verkehrsflächen auftretende Regenwasser wird ebenfalls vor Ort versickert. In den ver- kehrsberuhigten Straßenflächen wird das Regenwasser in Mulden gefasst und, sofern not- wendig, in nachgeschalteten Rigolen-Systemen versickert.

Löschwasser

Die Löschwasserversorgung ist aus Sicht der Stadt Königs Wusterhausen gesichert.

Im Rahmen der Beteiligung der Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange teilte der Märkische Abwasser- und Wasserzweckverband (MAWV) mit Schreiben vom 11.03.2020 mit, dass "Aufgabenträger des örtlichen Brandschutzes nach dem Gesetz zur Neuordnung des Brand- und Katastrophenschutzrechts im Land Brandenburg vom 24.05.2004 sowie der Verwaltungsvorschrift des Ministeriums des Innern zum Brandenbur- gischen Brand- und Katastrophenschutzgesetz vom 30.11.2005 (...) die amtsfreien Ge- meinden, die Ämter und die kreisfreien Städte (sind), die eine angemessene Löschwasser- versorgung zu gewährleisten haben.

Darüber hinaus können Eigentümer und Besitzer von Grundstücken von o.g. Aufgabenträ- gern verpflichtet werden, für die Bereitstellung von ausreichendem Löschwasser über den Grundschutz hinaus, Sonderlöschmittel und andere notwendige Materialien (auf eigene Ko- sten) bereit zu stellen.

Das öffentliche Wasserversorgungsnetz dient primär der Trinkwasserversorgung als Aufga- be der Daseinsvorsorge. Eine Verpflichtung des Wasserversorgungsunternehmens zur Löschwasservorhaltung besteht grundsätzlich nicht.

Für das o.g. Bebauungsplangebiet kann über den Grundschutz hinaus, kein Lösch-wasser aus den angrenzend vorhandenen zentralen öffentlichen Trinkwasseranlagen bereitsge- stellt werden bzw. keine entsprechenden Kapazitäten vorgehalten werden."

Abfall

Die Abfallbeseitigung, insbesondere Hausmüll, erfolgt entsprechend der Abfallsatzung des Südbrandenburgischen Abfallzweckverbandes. Stellplätze für Müllbehälter sind auf den Grundstücken auszuweisen und so einzurichten, dass sie vom öffentlichen Raum aus nicht einsehbar sind.

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12. Schutzgebiete

Naturschutzgebiete (NSG) Naturschutzgebiete liegen weder im Untersuchungsgebiet noch in dessen unmittelbarer Nähe.

Landschaftsschutzgebiet (LSG) Das dem Plangebiet nahegelegene LSG "Notteniederung" wird durch das Vorhaben nicht beeinträchtigt.

Nationalparke Das Untersuchungsgebiet ist nicht Teil eines Nationalparkes.

Biosphärenreservate, Landschaftsschutzgebiete Westlich des Untersuchungsgebietes liegt das festgesetzte LSG "Notte-Niederung", das die Rieselfelder, Flächen südlich der Siedlungskante von Deutsch Wusterhausen u.a. ein- schließt.

Gesetzlich geschützte Biotope Geschützte Biotope (§ 30 BNatSchG bzw. §§ 17 und 18 BbgNatSchAG) im Untersu- chungsgebiet sind - die Lindenallee entlang der Hoherlehmer Straße (Schutz aufgrund § 17 BbgNatSchAG),

Wasserschutzgebiete Das Plangebiet ist nicht Bestandteil eines Wasserschutzgebietes.

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13. Faunistische Untersuchungen und Artenschutzfachbeitrag (AFB) inkl. Belange des Umweltschutzes gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB

Das Gutachten zum Artenschutz des Büro Stadt Land Brehm, Königs Wusterhausen mit Stand: 05.11.2019 kommt zusammenfassend zu folgendem Ergebnis:

"Mit dem vorgestelltem Vorhaben sind potenziell Eingriffe in Lebensräume von Arten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie sowie europäischer Vogelarten verbunden.

Im vorliegenden Fachbeitrag wurde eine Beurteilung vorgenommen, inwieweit durch das Vorhaben die Verbotstatbestände des § 44 BNatSchG erfüllt werden.

Die Überprüfung hat ergeben, dass die Eingriffe keine nachweisbaren Veränderungen des Ist-Zustandes des Lebensraumes der Habitate aller Tierarten auslösen. Die Voraussetzun- gen zur langfristig gesicherten Erhaltung der Populationen der Arten im Untersuchungsge- biet bleiben erfüllt, da der Lebensraum und die Nahrungsbedingungen für alle Arten beste- hen bleiben.

Unter der Voraussetzung, dass die (...) genannten Vermeidungsmaßnahmen umgesetzt werden, sind im Geltungsbereich des Vorhabens derzeit keine Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 des BNatSchG erfüllt, weder für Arten des Anhangs IV der FFH- Richtlinie noch für Vogelarten gem. Art. 1 der Vogelschutzrichtlinie. Eine Gefährdung von lokalen Populationen der potenziell vorkommenden Arten des Anhangs IV der FFH-Richtli- nie sowie der europäischen Vogelarten ist durch die Realisierung des Vorhabens nicht zu erwarten. Ein Erfordernis zur Zulassung einer Ausnahme nach § 45 (7) BNatSchG ist der- zeit nicht gegeben.

Maßnahmen für europarechtlich geschützte Arten Maßnahmen zur Vermeidung

Folgende Vorkehrungen zur Vermeidung sind im Rahmen der jeweiligen Zulassungsverfah- ren durchzuführen, um Gefährdungen von Tier- und Pflanzenarten des Anhangs IV der FFHRichtlinie und von europäischen Vogelarten zu vermeiden oder zu mindern.

Bauzeitenbeschränkung • Die Baufeldräumung mit Beseitigung von als Brutstandort geeigneten Vegetationsstruk- turen erfolgt ausschließlich außerhalb der Brut- und Aufzuchtzeiten mitteleuropäischer Brutvogelarten (1. März – 30. September) im Zeitraum zwischen dem 1. Oktober und 28./29. Februar. • Die Beseitigung von Gebäuden hat nur außerhalb der Reproduktionsphase von Fleder- mäusen (April – August) zu erfolgen.

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Kontrolle auf Lebensstätten • Durch Vorabkontrollen wird festgestellt, ob es überhaupt zu einem Verlust von Gebäu- dequartieren bzw. geschützter Niststätten kommt. • Werden Fledermäuse in Winterquartieren festgestellt, sind diese im Einvernehmen mit der Naturschutzbehörde in andere Winterquartiere umzusetzen oder ein Abriss erfolgt erst nach Aufgabe der Quartierfunktion mit dem Ausfliegen sämtlicher Tiere. Gegebe- nenfalls sind bei einem Vorkommen weitere Erhaltungsmaßnahmen durchzuführen.

Populationsstützende Artenhilfsmaßnahmen • Ergibt die Kontrolle auf Lebensstätten einen positiven Befund (s.o.), sind zusätzlich zu den Sicherungsmaßnahmen für die betreffende Art Ersatzquartiere bzw. künstliche Nist- hilfen (die im Idealfall bereits in der nachfolgenden Brutperiode zur Verfügung stehen) im Verhältnis 1:2 in den Neubauten bzw. an den Gehölzen der Umgebung zu realisie- ren, sodass der Verlust von Fortpflanzungs- und Ruhestätten vermieden wird.

Sicherung der Maßnahmen Die formalrechtliche Absicherung der Maßnahmen hat durch eine Festsetzung im Bebau- ungsplan oder vertragliche Regelungen zu erfolgen.

Maßnahmen zum Funktionsausgleich Maßnahmen zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktion von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen i. S. v. § 44 Abs. 5 BNatSchG) sind nicht erforderlich.

Ausnahmeprüfung

Da für Tier- und Pflanzenarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie sowie europäischer Vo- gelarten nach Art. 1 der Vogelschutzrichtlinie keine Verbotstatbestände gemäß § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG erfüllt sind, ist die Darlegung der naturschutzfachlichen Voraus- setzungen für eine Ausnahme nach § 45 Abs. 7 BNatSchG derzeit nicht erforderlich.

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Überprüfung der Belange des Umweltschutzes gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB

Schutzgüter Umweltauswirkungen Erheblichkeit

Tiere, Pflanzen - Verlust / Störung von Lebensräumen durch Flächen- gering und biologische inanspruchnahme bzw. Benachbarung möglich Vielfalt - Anlage- und betriebsbedingte Störung von faunistischen Lebensräumen (auch in benachbarten Flächen) möglich

Schutzgebiete - Keine Beeinträchtigung von Natura 2000- oder anderen gering und Artenschutz naturschutzrechtlichen Schutzgebieten zu erwarten - Betroffenheit von Fortpflanzungs- und Ruhestätten von Fledermäusen sowie von Vogelarten möglich - Artenschutzrechtliche Konflikte können voraussichtlich durch Vermeidungsmaßnahmen (u.a. Brutzeitregelung) abgewendet werden

Fläche und - Versiegelung / Inanspruchnahme von Fläche und gering Boden unversiegelten Böden, wobei keine schutzwürdigen Böden in Anspruch genommen werden - Die Inanspruchnahme kann durch landschaftspflegerische Maßnahmen / Gestaltung bzw. die Freihaltung von Grün- und Gartenflächen reduziert bzw. ausgeglichen werden

Wasser - Voraussichtlich keine maßgebliche Funktionsbeeinträch- gering tigung von Grund- und Oberflächenwasser zu erwarten - Keine Schutzgebiete betroffen

Luft / Klima - Kein maßgeblicher Verlust von klimatisch bedeutsamen gering Flächen: klimawirksame Freiflächen von nachrangiger Bedeutung - Veränderung des Kleinklimas im bebauten Umfeld möglich jedoch planerisch vermeidbar / optimierbar - Zusätzliche Emissionen durch erweiterte verkehrliche Erschließung möglich

Landschaft - Zusätzliche Flächeninanspruchnahme in einem Umfeld, gering das bereits durch die angrenzende Bebauung und Verkehrswege arrondiert wird und überprägt wird - Keine negative Auswirkung auf einen unbelasteten Naturraum - Bestehende Vorbelastung durch die vorhandene Bebauung sowie durch Nutzung als Pferdekoppel - Beeinträchtigung eines vergleichsweise intakten Landschaftsraums im Anschluss an vorhandene Bebauung im Außenbereich

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Schutzgüter Umweltauswirkungen Erheblichkeit

Mensch und - Erweiterung der vorhandenen Wohnnutzung im Umfeld gering Gesundheit, voraussichtlich ohne maßgebliche Störwirkungen Bevölkerung - baubedingte Beeinträchtigungen durch Benachbarung zur vorhandenen Bebauung im Umfeld nicht auszuschließen jedoch vermeidbar bzw. planerisch optimierbar - Weitere lufthygienische Belastung durch den zusätzlichen Straßenverkehr in geringem Umfang möglich

Kultur- und - Keine Beeinträchtigung denkmalrechtlicher Belange, gering sonstige bedeutsamer Kulturlandschaftsbereiche oder sonstiger Sachgüter Sachgüter derzeit ersichtlich

Das Gutachten ist in der Anlage vollumfänglich abgedruckt.

14. Immissionsschutz 14.1 Schall

Schon im Jahr 2001 wurde durch das Büro UBV Dr. Christian Vees, Stahnsdorf mit Stand: 02.02.2001 eine "Schalltechnische Beurteilung für den Bebauungsplan 01/99 "Umsiedlung Diepensee" in Königs Wusterhausen" erstellt, das für das Baugebiet 21 des Bebauungspla- nes keine unzulässigen Belastungen konstatierte.

An dieser Situation hat sich aus Sicht der Stadt Königs Wusterhausen nichts grundlegen- des geändert. Deshalb wurde für die 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsied- lung Diepensee" auf die Erarbeitung eines Schallgutachtens verzichtet.

14.2 Geruchsimmissionen

Das Büro sfi - Sachverständige für Immissionsschutz GmbH, Berlin hat mit Stand: 30.10.2019 ein Gutachten zur Beurteilung der Geruchsimmissionen durch die vorhandene und künftige Geruchsbelastung durch die Pferdehaltung erstellt. Es kommt zu folgendem zusammengefassten Ergebnis: "Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Königs Wusterhausen hat am 02.05.2016 die Aufstellung der 1. Änderung des Bebauungsplan 01/99 "Umsiedlung Diepensee" in 15711 Königs Wusterhausen, Ortsteil Deutsch Wusterhausen beschlossen. Am 27.02.2018 erfolg- te die Änderung des Aufstellungsbeschlusses. Der zu ändernde Bereich des insgesamt

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27,7 ha großen B-Plangebietes "Umsiedlung Diepensee" umfasst eine Fläche von ca. 2,6 ha und ist am nordwestlichen Bereich des B-Plangebietes gelegen. Der zu ändernde Be- reich ist als Kleinsiedlungsgebiet ausgewiesen. Landwirtschaftliche und gärtnerische Nut- zung sind zulässig.

Neben der Wohnnutzung an der Hoherlehmer Straße findet im westlichen bis nördlichen Bereich des Kleinsiedlungsgebietes Pferdehaltung in Ställen, Offenställen und Weiden bzw. Ausläufen statt. Im Planverfahren sollen nun weitere Fläche für Wohnbebauung ge- schaffen werden, in dem das vorhandene Baugebiet nach Norden verlängert wird. In dem Zuge sollen auch die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für die Zulässigkeit von Pferdehaltung in Ställe und Ausläufen / Weiden auf ausgewiesenen Flächen westlich der bestehenden und geplanten Wohnnutzung geschaffen werden.

Ziel der Planung ist es demnach, zum einen die bestehende gemischte Struktur aus Wohn- nutzungen und Pferdehaltung langfristig zu sichern und zum anderen weitere Wohnbauflä- che auszuweisen. Unverändert zum rechtskräftigen B-Plan soll der Bereich westlich der Hoherlehmer Straße als Kleinsiedlungsgebiet ausgewiesen werden.

Im vorliegenden Gutachten werden dieser Festsetzung folgend die Geruchsemissionen durch die Pferdehaltungen innerhalb des Kleinsiedlungsgebietes des B-Plans betrachtet.

Es wurden die Emissionsströme der geruchsrelevanten Einrichtungen der genehmigten und möglichen Haltungseinrichtungen für Pferde abgeleitet und die Emissionsverhältnisse definiert. Als meteorologische Datenbasis für die Ausbreitungsrechnung wurde die Ausbrei- tungsklassenzeitreihe Lindenberg 2009 verwendet.

Auf Grundlage der Emissionsdaten sowie der vorstehend genannten Ausbreitungsklassen- statistik wurde die Geruchsimmissionsprognosen mit dem Ausbreitungsmodell AUSTAL2000 in der aktuellen Version durchgeführt.

Für das Szenario 1, in dem der Bestandsstall mit Dunglege sowie zusätzliche neue Ställe und Dunglegen im äußersten westlichen Bereich des Geltungsbereiches berücksichtigt wurden, wurde festgestellt, dass der gemäß GIRL für Wohn- und Mischgebiete zulässige Immissionsrichtwert von 0,10 relativen Geruchsstundenhäufigkeiten eingehalten bzw. über- wiegend unterschritten wird. Ausnahme bildet das Grundstück Hoherlehmerstraße 35. An diesem Grundstück wird der o.g. genehmigte Bestandsstall mit Dungelege betrieben. Die dort prognostizierten Geruchsstundenhäufigkeiten mit max. 0,22 in einem kleinen Bereich an der Baugrenze sind dort auf Grund des Bestandsschutzes des Stalles mit Dungelege zu dulden.

Für das Szenario 2, in dem ausschließlich neue Ställe und Dunglegen im äußersten westli- chen Bereich des Geltungsbereiches berücksichtigt wurden und der Bestandstall mit Dunglege nicht mehr betrachtet wird, wurde festgestellt, dass der gemäß GIRL für Wohn-

Thomas Jansen • Ortsplanung Seite 39 Bebauungsplan6.1. Änderung unddes Nr."ehem."Alt BebauungsplanesErgänzung 5und "Photovoltaik Minolgelände" Jung" Bebauungsplan in der GT01/99 Stadt derHorst" "Umsiedlung StadtKyritz "Alt der Perlebergund Gemeinde Jung" Diepensee" in Heiligengrabe der Stadt Kyritz in der Stadt Königs Wusterhausen und Mischgebiete zulässige Immissionsrichtwert von 0,10 relativen Geruchsstundenhäufig- keiten unterschritten wird.

Mittels der Ergebnisse der Ausbreitungsrechnungen dieses Gutachtens und Abstimmungen mit der Stadt Königs Wusterhausen sowie dem Stadtplanungsbüro Thomas Jansen Ortsplanung werden folgende Festsetzungen in der 1. Änderung des B-Planes "Umsied- lung Diepensee" vorgeschlagen (vgl. dazu Plankarte zur 1. Änderung Bebauungsplan):

1. Freisitze und Terrassen sind im Kleinsiedlungsgebiet (WS) außerhalb der überbauba- ren Grundstücksfläche sowie in der privaten Grünfläche mit der Zweckbestimmung Gar- ten mit dem Kennbuchstaben A nicht zulässig. 2. In der privaten Grünfläche - Pferdeauslauf mit dem Kennbuchstaben B sind Pferdekop- peln und Pferdeausläufe zulässig. 3. Innerhalb der Fläche mit der besonderen Zweckbestimmung - Stall mit dem Kennbuch- staben C sind Pferdeställe inkl. Lager für Heu, Stroh und Material für 6 Pferde oder 9 Ponys zulässig; zugehörige Dunglagen sind in der Fläche mit der besonderen Zweck- bestimmung Stall mit dem Kennbuchstaben C nur westlich der im Bebauungsplan ge- kennzeichneten Linie a - a' bis zu einer Größe von ca. 7 m x 5 m zulässig. Dunglegen müssen dabei untereinander einen Abstand von mindestens 20 m einhalten. Zulässig ist darüber hinaus die Haltung von 6 Pferden in Unterständen. 4. In der Fläche mit der besonderen Zweckbestimmung - Stall mit dem Kennbuchtstaben D sind Pferdeställe bis zu einer Größe von ca. 15 m x 8 m für 5 Pferde oder 7 Ponys zulässig; zugehörige Dunglagen sind in der Fläche mit der besonderen Zweckbestim- mung - Stall mit dem Kennbuchstaben D nur nördlich der im Bebauungsplan gekenn- zeichneten Linie b - b' bis zu einer Größe von ca. 5 m x 3 m zulässig. Sowohl die in Satz 1 dieser Festsetzung benannten Pferdeställe als auch die zugehörigen Dunglegen sind nur zulässig, wenn der vorhandene und bauordnungsrechtlich genehmigte Pferde- stall auf den Flurstücken 766 und 767, Flur 1, Gemarkung Diepensee mit der zugehöri- gen Dunglege auf dem Flurstück 786, Flur 1, Gemarkung Diepensee zurück gebaut oder stillgelegt wird. 5. Anlagen für die Pferdehaltung, wie Ställe, Dunglegen und Pferdeausläufe sind im Klein- siedlungsgebiet (WS) und in den privaten Grünflächen - Gärten mit dem Kennbuchsta- ben A nicht zulässig 6. Anlage für die Pferdehaltung, wie Ställe, Dunglegen und Pferdeausläufe sind in der privaten Grünfläche - Pferdeauslauf mit dem Kennbuchstaben B nicht zulässig.

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Abb. 18: Darstellung der empfohlenen Festsetzungen (Quelle: sfI - Sachverständige für Immissionsschutz GmbH, Berlin, Stand: 30.10.2019)

Das Gutachten ist in der Anlage vollumfänglich abgedruckt.

Erläuterung zur abweichenden Festsetzung: Dem Festsetzungsvorschlag aus Pkt. 3, die Haltung von 6 zusätzlichen Pferde bzw. 9 Po- nys in Unterständen zuzulassen, wurde im Bebauungsplan im Sinne einer wohnverträgli- chen Pferdehaltung und aus Gründen des Tierwohls nicht gefolgt.

Dies ist begründet im Planungswillen der Stadt Königs Wusterhausen, die gleichzeitig Ei- gentümerin der Fläche ist. Damit werden die Emissionskontingente zwar nicht ausge- schöpft, aber durch die geringere Anzahl an Pferden wirkt diese Einschränkung konfliktmin- dernd, zumal der derzeitige Pächter die Anzahl der Pferde in Ställen / Unterständen nicht reduzieren muss.

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15. Baumschutzsatzung

Im Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepensee" ist die wirksame Baumschutzsatzung der Stadt Königs Wusterhausen mit Stand: 01.01.2016 zu beachten. Dies betrifft u.a. auch den Kronenschutzbereich der Bäume (= Kronentraufe +1,5 m z.B. von baulichen Anlagen an der Hoherlehmer Straße oder beim Bau von Stallanlagen).

16. Stellplatzsatzung

Im Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepensee" ist die Stellplatzsatzung der Stadt Königs Wusterhausen mit Stand: 06.12.2004 anzuwen- den.

17. Altlasten / Munitionsbelastung

Altlasten

Für das Bebauungsplangebiet 01/99 "Umsiedlung Diepensee" der Stadt Königs Wuster- hausen liegen derzeit keine Erkenntnisse über mögliche Kontaminationen vor. Die Flächen wurden in früheren Jahren überwiegend landwirtschaftlich genutzt, so dass nach dem Kenntnisstand der Stadt Königs Wusterhausen keine Altlasten zu erwarten sind.

Südlich des Bebauungsplangebietes (Gesamtgeltungsbereich) liegt eine ehemalige Depo- niefläche, die auch im rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 04/92 "Südlich Birkenweg" als Altlastenfläche gekennzeichnet ist.

Für die ehemalige Deponie "Weinberg", außerhalb des Geltungsbereiches des Ursprungs- bebauungsplanes wurde die Sicherung und Rekultivierung des Deponiekörpers zu Beginn der 2000er Jahre vorgenommen.

Werden bei den Bauarbeiten kontaminierte Bereiche/Bodenverunreinigungen angeschnit- ten (erkennbar z.B. durch Unterschiede im Aussehen, Geruch oder anderen Beschaffen- heiten gegenüber dem Normalzustand), sind die Arbeiten unverzüglich einzustellen und das Umweltamt des Landkreises Dahme-Spreewald zu informieren. Die belasteten Berei- che sind zwischenzeitlich so zu sichern, dass eine Ausbreitung der Kontamination verhin- dert wird. Die weitere Vorgehensweise ist mit dem Umweltamt abzustimmen. Die Anzeige- pflicht ergibt sich aus § 31 Abs. 1 Brandenburgisches Abfall- und Bodenschutzgesetz (BbgAbfBodG).

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Munitionsbelastung

Der Staatliche Munitionsbergungsdienst teilte im Rahmen der Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange zum Ursprungsbebauungsplan mit, dass eine konkrete Kampfmittelbelastung für das Plangebiet nicht bekannt ist.

Bei konkreten Bauvorhaben ist bei Notwendigkeit eine Munitionsfreigabebescheinigung beizubringen. Darüber entscheidet die für das Baugenehmigungsverfahren zuständige Be- hörde auf der Grundlage einer vom Kampfmittelbeseitigungsdienst erarbeiteten Kampfmit- telverdachtsflächenkarte.

Sollten dennoch bei künftigen Erdarbeiten Kampfmittel gefunden werden, wird darauf hin- gewiesen, dass es nach § 3 Absatz 1 Nr. 1 der Ordnungsbehördlichen Verordnung zur Ver- hütung von Schäden durch Kampfmittel (Kampfmittelverordnung für das Land Brandenburg - KampfmV) vom 23.11.1998, veröffenlicht im Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg Teil II Nr. 30 vom 14.12.1998 verboten ist, entdeckte Kampfmittel zu berühren und deren Lage zu verändern. Man ist verpflichtet diese Fundstelle gemäß § 2 der genann- ten Verordnung unverzüglich der nächsten örtlichen Ordnungsbehörde oder der Polizei an- zuzeigen.

18. Belange des Denkmalschutzes

Im Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplans sind keine Denkmale bekannt und keine Baudenkmale nach dem Brandenburgischen Denkmalschutzgesetz (BbgDSchG) vorhanden.

Im Rahmen der Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange zum Ursprungsbebauungsplan teilte das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum mit, dass im Bereich des Plangebietes zwei Bodendenk- male im Sinne des Denkmalschutzgesetzes des Landes Brandenburg registriert sind. Dies sind: • Deutsch Wusterhausen 11 - Fundplatz der Steinzeit und der Ur- und Frühgeschichte • Deutsch Wusterhausen 13 - Siedlung des Mittelalters.

Diese Fundstellen befinden sich außerhalb des Geltungsbereiches der 1. Änderung des Bebauungsplanes 01/99 "Umsiedlung Diepensee" der Stadt Königs Wusterhausen.

Da jedoch mit dem Vorhandensein von bisher unentdeckten Bodendenkmalen zu rechnen ist, sind die Festlegungen im Gesetz über den Schutz und die Pflege der Denkmale im Land Brandenburg (BbgDSchG) vom 24.05.2004 (GVBl. I, S. 215) zu beachten.

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Sollten bei Erdarbeiten Bodendenkmale, wie Steinsetzungen, Mauerwerk, Erdverfärbun- gen, Holzpfähle oder -bohlen, Tonscherben, Metallsachen, Münzen, Knochen u.ä. entdeckt werden, sind diese unverzüglich dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischem Landesmuseum, Abt. Bodendenkmalpflege und der Unteren Denk- malschutzbehörde des Landkreises anzuzeigen (§ 11 Abs. 1 und Abs. 2 BbgDSchG).

Die entdeckten Bodendenkmale und die Entdeckungsstätte sind bis zum Ablauf einer Wo- che nach der Anzeige in unverändertem Zustand zu erhalten und in geeigneter Weise vor Gefahren für die Erhaltung des Fundes zu schützen (§ 11 Abs. 3 BbgDSchG). Funde sind nach dem BbgDSchG ablieferungspflichtig (§ 11 Abs. 4 BbgDSchG, § 12 BbgDSchG).

19. Durchführung

Im Bebauungsplangebiet sind keine bodenordnerischen Maßnahmen erforderlich, die eine Umlegung nach §§ 45 ff BauGB erforderlich machen.

20. Flächenbilanz

1. Änderung des Bebauungsplanes wirksame Festsetzung geänderte Festsetzung

Kleinsiedlungsgebiet (WS) - Baugebiet 21 10.039,9 qm 39,1 % 14.570,1 qm 56,7 %

Fläche mit besonderem Nutzungszweck 0,0 qm 0,0 % 1.339,4 qm 5,2 % Stall - Kennbuchstabe C 0,0 qm 0,0 % 943,7 qm 3,7 % Stall - Kennbuchstabe D 0,0 qm 0,0 % 395,7 qm 1,5 %

Grünflächen 0,0 qm 0,0 % 9.783,1 qm 38,1 % Kennbuchstabe A - Gärten 0,0 qm 0,0 % 5.146,5 qm 20,0 % Kennbuchstabe B - Pferdeauslauf 0,0 qm 0,0 % 4.636,6 qm 18,0 %

Landwirtschaftliche Nutzfläche 15.652,7 qm 60,9 % 0,0 qm 0,0 %

Gesamt 25.692,6 qm 100,0 % 25.692,6 qm 100,0 %

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Hinweis zu Normen:

Die in der 1. Änderung des Bebauungsplanes, seiner Begründung und beigefügten Anla- gen, sonstige zum Bebauungsplan erstellten Texte angegebenen Normen (z.B. DIN-Nor- men) oder technische Anleitungen etc. können in der Verwaltung der planaufstellenden Kommune jederzeit während der Dienststunden eingesehen werden. Die entsprechenden DIN-Normen können kostenpfichtig beim Beuth Verlag, 10772 Berlin, bezogen werden.

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