Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds Jahresbericht
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DEUTSCH-TSCHECHISCHER ZUKUNFTSFONDS JAHRESBERICHT 2006 DEUTSCH-TSCHECHISCHER ZUKUNFTSFONDS JAHRESBERICHT 2006 INHALT 05 DER DEUTSCH-TSCHECHISCHE ZUKUNFTSFONDS 06 TÄTIGKEITSBERICHTE 06 Der Verwaltungsrat 08 Der Wirtschaftsprüfungsausschuss 09 Das Sekretariat 09 Projektarbeit 09 Das Büro für die Opfer des Nationalsozialismus 12 FÖRDERTÄTIGKEIT 12 Das Projekt Deutsch-Tschechisches Gesprächsforum 13 Das Projekt der humanitären Hilfe für die Opfer nationalsozialistischer Gewalt 13 Geförderte Projektbereiche 13 Bauprojekte 14 Bildung und Schule 15 Jugend 16 Dialogveranstaltungen 3 16 Kultur 18 Ökologie 18 Soziale Projekte und Minderheiten 19 Publikationen (verschiedene Medien) und Wissenschaft 20 Stipendienprogramm des Zukunftsfonds 20 Stipendien DBU 75 FINANZBERICHT 75 Spruch des Auditors 76 Jahresrechnungsabschluss 76 Bilanz 77 Gewinn- und Verlustrechnung 79 ORGANISATIONSSTRUKTUR 79 Die Organe des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds 79 Der Verwaltungsrat 80 Der Wirtschaftsprüfungsausschuss 81 Das Sekretariat 83 Der Beirat des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums 85 Adressenverzeichnis DER DEUTSCH-TSCHECHISCHE ZUKUNFTSFONDS Das Jahr 2006 war bereits das neunte Jahr, in dem der zu schaffen. Das Projekt soll es ermöglichen, denjenigen Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds durch seine Tätigkeit Personen finanzielle Hilfe zu gesundheitlichen und sozialen zur besseren Verständigung und Zusammenarbeit tsche- Ausgaben leisten zu können, die während des Zweiten Welt- chischer und deutscher Öffentlichkeit beitragen konnte. Die kriegs ein besonders schweres Schicksal erlitten haben. Zielsetzung des Zukunftsfonds basiert auf der Deutsch- Die Tätigkeit des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds Tschechischen Erklärung und wird auf zwei Ebenen verwirk- war im Jahre 2006 häufiges Gesprächsthema bei den Zu- licht – zum einen durch die Unterstützung partnerschaftlicher sammenkünften führender deutscher und tschechischer Po- Projekte in den unterschiedlichsten Bereichen und zum an- litiker. Sie bestätigten bei diesen Anlässen ihren Willen, das deren durch die Milderung von Folgen nazistischer Gewalt. Jahr 2006 nicht das vorletzte Jahr der Aktivitäten des Fonds Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen sein zu lassen. Aufgrund der bisherigen positiven Ergebnisse Tschechen und Deutschen wird im Rahmen von gemeinsa- des Fonds einigten sich die Regierungen beider Länder dar- men Projekten weiter entwickelt. Dies belegt die große An- auf, seine Tätigkeit weiter zu führen und zu finanzieren. zahl der im Jahre 2006 eingegangenen Anträge. Ihre Zahl Dieser Jahresbericht zeugt davon, dass sowohl die 505 und Zusammensetzung ähnelten den vergangenen zwei tschechische als auch die deutsche Öffentlichkeit diese Jahren, gegenüber dem letzten Jahr ist die Summe der vor- Entscheidung mit großer Freude begrüßen wird. gelegten und bewilligten Projekte jedoch leicht gestiegen. Auch 2006 bildeten Schul-, Jugend- sowie unterschiedlich- ANZAHL DER VORGELEGTEN UND BEWILLIGTEN ste Kulturprojekte die oberste Priorität in der Förderung des PROJEKTE IN DEN JAHREN 1998–2006 MIT SUMMEN Zukunftsfonds. Jahr vorgelegt bewilligt Summe in € Auch das aus den Mitteln des Zukunftsfonds finanzierte 1998 110 91 2 276 467 Projekt der humanitären Hilfe für die Opfer der NS-Gewalt 1999 432 333 3 620 971 2000 489 360 3 884 281 wurde im neunten Jahr fortgesetzt. Alle Zahlungen an die 2001 593 487 3 469 529 Opfer der Sklaven- und Zwangsarbeit hingegen, die aus 2002 624 470 2 397 856 den Mitteln der Bundesstiftung „Erinnerung, Verantwor- 2003 637 498 3 437 065 tung und Zukunft“ beglichen wurden, waren zum Ende des 2004 770 578 2 711 855 Jahres 2006 erfolgreich beendet worden. Gemeinsam mit 2005 648 509 2 666 710 der Bundesstiftung gelang es dem Fonds, dem Projekt der 2006 703 514 2 586 009 „Gesundheits- und Sozialpflege“ gute Startbedingungen 1998–2006 5 006 3 840 27 050 743 TÄTIGKEITSBERICHTE TÄTIGKEITSBERICHTE Verwaltungsrat Das Jahr 2006 stand für den Verwaltungsrat im Zeichen Prag abgehalten, wo Fondsvertreter vom neuen Außenmi- von Veränderungen. Bei der ersten Sitzung traf sich der nister, Alexandr Vondra, empfangen wurden. Verwaltungsrat in neuer Besetzung. Somit konnten die Gerade die Dezembersitzung des Verwaltungsrates bisherigen Mitglieder Frau Kristina Larischová, Prof. Otto spielte im Hinblick auf die weitere Tätigkeit des Zukunfts- Pick, Heinz-Peter Haustein, Michael Kretschmer und Pavel fonds eine Schlüsselrolle. Zuerst gab Minister Alexandr Smetana neu unter sich begrüßen. Zum Vorsitzenden für Vondra die Einigung beider Regierungen bezüglich der das Jahr 2006 wurde Albrecht Schläger, zu seinem Stell- Fortführung und weiteren Finanzierung des Zukunftsfonds vertreter Prof. Otto Pick gewählt. Im Rahmen der letzten bekannt, danach wurde der Verwaltungsrat über die Vor- Sitzung im Dezember 2006 verabschiedeten sich die stellungen und Empfehlungen des Auswärtigen Amtes Mitglieder des Verwalzungsrates von dem langjährigen und des Außenministeriums der Tschechischen Republik Geschäftsführer des Sekretariats Herbert Werner. Sie er- im Hinblick auf die weitere Tätigkeit des Fonds informiert. nannten Herrn Konrad Scharinger zu seinem ehrenamtli- Die Förderung sollte auch weiterhin den Bereichen des Kul- 066 chen Nachfolger. tur- und Jugendaustausches sowie dem Sprachunterricht Bei allen vier Sitzungen (5./6. April, 3./4. Juli, 4./5. Ok- zugute kommen. Eingeschränkt werden sollten hingegen tober und 6./7. Dezember) widmete sich der Verwaltungs- die Zuwendungen im Projektbereich der Denkmalrenovie- rat seinen weiteren, im Statut festgelegten Aufgaben. Wie rungen. gewohnt lag der Schwerpunkt der Tätigkeit des Verwal- Mit der Verwaltung der Finanzmittel des Zukunftsfonds tungsrates darin, über die Unterstützung von Projekten zur befasste sich der Verwaltungsrat bei drei seinen Sitzun- Annäherung und Verständigung zwischen Deutschen und gen. Diese Intensität ergab sich vor allem aufgrund der Tschechen zu entscheiden. Großes Interesse widmete er Entwicklung in der österreichischen BAWAG-Bank, deren auch der Frage des weiteren Bestehens des Fonds, inten- tschechische Tochtergesellschaft eine der Anlagen des siv beschäftigte sich der Verwaltungsrat mit der Verwaltung Zukunftsfonds verwaltete. Der Verwaltungsrat reagierte auf der Finanzmittel und weiteren Investitionsstrategien. Auf die problematische Lage der BAWAG-Bank, indem er eine dem Tagungsprogramm stand üblicherweise auch das The- Beendigung der Zusammenarbeit mit ihrer Tochtergesell- ma der Zahlungen an die Opfer von Sklaven- und Zwangs- schaft in der Tschechischen Republik beschloss und für die arbeit. Die Herbstsitzung des Verwaltungsrates fand in dadurch frei gewordenen Finanzmittel eine neue Finanz- Amberg statt, die anderen Sitzungen wurden auf Einladung strategie festlegte. des Tschechischen Außenministeriums im Černín-Palais in Im Jahre 2006 schloss der Zukunftsfonds als Part- nerorganisation der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung Bei der Sitzung im Juli änderte der Verwaltungsrat die und Zukunft“ die Zahlungen an ehemalige Sklaven- und Zahl und die Höhe der Studienstipendien. Ab 2006 wurde Zwangsarbeiter aus den Mitteln der Bundesstiftung ab. Der die monatliche Rate des Stipendiums für das Studium im Verwaltungsrat stellte erfreut fest, dass der Abschluss der Nachbarland auf 650 € erhöht, wobei gleichzeitig die Ge- Zahlungen ohne Komplikationen verlaufen war und sprach samtzahl der zu vergebenen Stipendien auf zwölf reduziert dem Büro für NS-Opfer seinen Dank für den reibungslo- wurde. Bei der Dezembersitzung richtete der Verwaltungs- sen Ablauf aller damit zusammenhängenden Aufgaben rat sein Augenmerk auf eine der größten Kulturveranstal- aus. Im weiteren beschäftigte sich der Verwaltungsrat mit tungen, die der Zukunftsfonds unterstützt. Zu einem Ge- dem Projekt der „Gesundheits- und Sozialpflege“, in des- spräch über die Fortführung und weitere Ausrichtung des sen Rahmen diejenigen Finanzmittel verteilt werden, die Prager Theaterfestivals deutscher Sprache wurden seine von berechtigten Zahlungsadressaten nicht in Empfang Organisatoren eingeladen, die den Vertretern des Fonds genommen wurden. ihre Zukunftspläne vorstellten. Ihr Ziel ist es, die hohe An der Dezembersitzung des Verwaltungsrates nahm künstlerische Qualität und Originalität des Festivals zu auch die tschechische Vorsitzende des Deutsch-Tsche- erhalten und gleichzeitig den Zuschauerkreis insbesonde- chischen Gesprächforums, Doc. Barbara Köpplová, teil re um Studenten und Zuschauer außerhalb von Prag zu und informierte die Vertreter des Fonds über die Tätigkeit erweitern. des Forums im Jahre 2006 sowie über den Abschluss des Im Rahmen seiner letzten Sitzung im Jahre 2006 be- 707 langjährigen, vom Fonds unterstützten Rechtsnormenpro- willigte der Verwaltungsrat ebenfalls die Förderung einer jektes. Reihe von deutsch-tschechischen Projekten, die im Rah- Im Einklang mit dem Beschluss aus dem Jahre 2005, men des Deutsch-Tschechischen Kulturfrühlings 2007 prä- mit dem die Höhe der Stiftungsmittel für Renovierungs- sentiert wurden. projekte eingeschränkt wurde, befasste sich der Verwal- VERWALTUNGSRATSSITZUNGEN 2006: ANZAHL tungsrat mit der Beurteilung solcher Bauprojekte lediglich DER BEWILLIGTEN PROJEKTE UND BEWILLIGTE SUMMEN bei zwei seiner Sitzungen. Das Jahr 2006 stellte in diesem Datum der Sitzung Projektanzahl Summe in € Sinn einen Übergangszeitraum dar – denn für das Jahr 6. 4. 2006 148 591 980 2007 wurde nur noch eine einzige Abgabefrist für Anträge 3. 7. 2006 160 904 869 festgesetzt und die hierfür reservierte Gesamtsumme wird 5. 10. 2006 104 449 578 bei der Dezembersitzung