Gemeinde Moosinning Landkreis

Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan

Begründung mit Umweltbericht

19.03.2013

Gemeinde Moosinning Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan

ARGE

Flächennutzugsplan, Leitbildentwicklung PV - Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München Körperschaft des öffentlichen Rechts Herr Beck Arnulfstraße 60 80335 München (089) 539802 -62 [email protected]

Landschaftsplan, Umweltbericht, Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung PSU - Prof. Schaller UmweltConsult GmbH Herr Dr. Gnädinger, Frau Steil Leopoldstrasse 208 D- 80804 München (089) 36040 320 [email protected], mailto:[email protected]

München/Freising 19.03.2013

INHALT

TEIL A VORBEMERKUNGEN 5 0 VORBEMERKUNG ...... 5 1 BISHERIGER FLÄCHENNUTZUNGSPLAN ...... 6 2 ANLASS UND ABLAUF DER PLANUNG ...... 7

TEIL B PLANUNGSGRUNDLAGEN 9 1 LAGE UND STRUKTUR ...... 9 2 NATURRÄUMLICHE GLIEDERUNG ...... 9 3 HISTORISCHE ENTWICKLUNG ...... 11 4 SIEDLUNGSSTRUKTUR- UND ENTWICKLUNG ...... 12 5 NUTZUNGEN UND NUTZUNGSVERTEILUNG ...... 14 6 VERKEHR ...... 18 7 ARBEITSPLÄTZE UND PENDLER ...... 19 8 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG ...... 21 9 BAURECHTSERHEBUNG ...... 24

TEIL C PLANUNGSVORGABEN UND –ZIELE 27 1 ZIELE DER LANDES- UND REGIONALPLANUNG ...... 27 2 LEITBILDPROZESS ...... 30

TEIL D FLÄCHENNUTZUNGSPLANUNG 36 1 ALLGEMEINE ENTWICKLUNGSZIELE ...... 36 2 SIEDLUNGSENTWICKLUNG - UMWIDMUNGEN, AUSWEISUNGEN, ANPASSUNGEN .. 37 3 FLÄCHENBILANZ ...... 45 4 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG ...... 46 5 BAUFLÄCHEN ...... 48 6 GEMEINBEDARF ...... 48 7 SONDERGEBIETSAUSWEISUNGEN ...... 49 8 VERKEHR ...... 49 9 GRÜNFLÄCHEN – SPORT UND FREIZEIT ...... 50 10 VERSORGUNGSFLÄCHEN / ABGRABUNGEN / INFRASTRUKTUR ...... 51 11 BAU- UND BODENDENKMÄLER ...... 52 12 IMMISSIONSSCHUTZ ...... 54

TEIL E UMWELTBERICHT 56 1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans ...... 56 2 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes und ihrer Berücksichtigung ...... 59 3 Bestandsaufnahme und Bewertung der Umweltauswirkungen einschließlich der Prognose bei Durchführung der Planung ...... 60 Schutzgut Boden ...... 60 Schutzgut Klima und Luft ...... 66 Schutzgut Wasser ...... 67 Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 3

Schutzgut Landschaftsbild ...... 69 Schutzgut Mensch ...... 70 Schutzgut Kultur- und Sachgüter ...... 72 4 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung .. 72 5 Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Auswirkungen .. 72 Standortpässe für sensible Gebiete der Siedlungserweiterung 75 Ausgleichsbedarf ...... 91 5 Maßnahmen zur Überwachung (Monitoring) ...... 95 6 Allgemein verständliche Zusammenfassung ...... 95

TEIL F ZUSAMMENFASSENDE ERKLÄRUNG 97

TEIL G ANHANG 99 1 NUTZUNGSVERTEILUNG ...... 99 2 BAURECHTSERHEBUNG ...... 99 3 FLÄCHENNUTZUNSPLAN MIT INTEGRIERTEM LANDSCHAFTPLAN ...... 99 4 STANDORTPÄSSE NEUAUSWEISUNG WA-FLÄCHEN ...... 99 5 ARTENSCHUTZRECHTLICHE VORPRÜFUNG ...... 99 6 SPEZIELLE ARTENSCHUTZRECHTLICHE PRÜFUNG REIHERWEG / VIERERGRABEN, AMSELWEG ...... 99

Abbildungsverzeichnis Abb.: Historische Karten ...... 11 Abb.: Einwohnerverteilung ...... 13 Abb.: Verteilung der Kinderspielplätze ...... 17 Abb.: innerörtliches Verkehrssystem ...... 19 Abb.: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte SVB ...... 20 Abb.: Beschäftigte nach W.zweigen ...... 20 Abb.: Arbeitsplatzbesatz ...... 20 Abb.: Bevölkerungsentwicklung ...... 21 Abb.: Bevölkerungsentwicklung 2 ...... 22 Abb.: Wanderungssaldo/Geburtensaldo ...... 22 Abb.: Bevölkerung nach Altersgruppen; Gemeindedaten PV ...... 22 Abb. Wohnungsfertigstellungen ...... 23 Abb.: Wohnungsbestand ...... 23 Abb.: Wohnfläche / EW ...... 24 Abb.: Wohnungsbelegung ...... 24 Abb.: Flächen mit Neufestsetzungen des FNP im Bereich Eichenried (Rot = Wohnbauflächen, Orange = Mischgebiet/Dorfgebiet, Lila = Gemeinbedarf, Grün = Grünflächen)...... 57 Abb.: Flächen mit Neufestsetzungen des FNP im Bereich Moosinning (Rot = Wohnbauflächen, Orange = Mischgebiet/Dorfgebiet, Lila = Gemeinbedarf, Grün = Grünflächen...... 58

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TEIL A VORBEMERKUNGEN

0 VORBEMERKUNG

Verfahrenstand Die Gemeinde Moosinning verfügt über einen rechtswirksamen FNP aus dem Jahr 1982. Der Beschluss zur Neuaufstellung wurde vom Gemeinderat Moosinning im September 2008 gefasst. Im Jahr 2009 erfolgte nach einer Aufnahme des Bestandes eine umfangreiche Bürgerbeteiligung in Form einer Bürgerwerkstatt, Klausurtagungen und Arbeitskreissitzungen. Der Vorentwurf in der Fassung vom 23.03.2010 war im April 2010 im frühzeitigen Beteiligungsverfahren der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange. Der Entwurf in der Fassung vom 12.07.2011 war im Herbst 2011 in der öffentlichen Auslegung nach den §§ 3 und 4 Abs. 2 BauGB. Im Sommer 2012 erfolgte die erneute Auslegung nach § 4a Abs. 3 BauGB. Dabei wurde im Wesentlichen der neu geplante Gewerbestandort westlich des Isarkanals, der im Rahmen der öffentlichen Auslegung in den Flächennutzungsplan aufgenommen wurde, aus der „Flächennutzugsplanung entnommen“ (weiße Flächen; § 5 Abs. 1 Satz 2 BauGB). Die Fläche wird als „von der Flächennutzungsplanung ausgenommene Fläche“ dargestellt, um eine Weiterführung der Planung für ein neues Gewerbegebiet westlich Isarkanals in einem eigenständigen Bauleitplanverfahren zu verdeutlichen. Damit soll eine weitere Verzögerung bei der Planaufstellung verhindert werden und gleichzeitig die Planungsabsicht aufrechterhalten werden. Der Feststellungsbeschluss durch den Gemeinderat Moosinning erfolgte am 18.09.2012.

Vorbereitende und begleitende Planungen, Gutachten und Untersuchungen Digitalisierung Nach der Einholung aktueller Bestandsangaben und Planungsabsichten wurde der FNP aus dem Jahr 1982 digitalisiert. Die Übertragung in ein Geoinformationssystem hat, aufgrund einer überwiegend parzellenscharfen Darstellung, vielfache kleinere Änderungen im Bestand zur Folge.

Landschaftsplan Mit der Neuaufstellung des im Jahr 1976 von der Grünplan GmbH, Freising, aufgestellten LPs, wurde das Büro Prof. Schaller Umweltconsult GmbH, München/Freising, beauftragt. Neben den nachrichtlich übernommenen Schutzgebieten, werden die wesentlichen Aussagen zu den Themen Wasser, Ausgleichsflächen, Biotopverbund, Ortsrandeingrünung und Durchgrünung der Feldflur aus dem LP in den FNP übernommen.

Umweltbericht / spezielle artenschutzrechtliche Prüfung Der gemäß § 2a Nr. 2 BauGB aufzustellende Umweltbericht und die saP gemäß § 42 BNatSchG für den Bereich Reiherweg/Vierergraben/Amselweg werden ebenfalls durch das Büro Prof. Schaller Umweltconsult GmbH, München/Freising erarbeitet.

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Darstellungsmethodik Der FNP stellt die beabsichtigte Bodennutzung für das gesamte Gemeindegebiet in den Grundzügen dar. Der Zeithorizont beträgt im Regelfall 10 bis 15 Jahre. Die als Grundlage für die Flächenausweisung durchgeführten Prognosen der zukünftigen Einwohnerzahl reichen bis zum Jahr 2020. Die planerischen Zielsetzungen in Bezug auf die Flächenausweisungen und Leitvorstellungen reichen weit über dieses Datum hinaus. Um den Aspekt der Darstellung der Grundzüge zu betonen, wird, im Gegensatz zum rechtwirksamen FNP, bis auf Mischgebiete MI und Dorfgebiete MD, auf die Darstellung von Baugebieten gemäß § 1 Abs. 2 BauNVO verzichtet. Ebenfalls wird in allen Bauflächen und Baugebieten auf die Darstellung einer Baudichte verzichtet. Damit wird der Entwicklungsspielraum für Bebauungspläne erweitert.

1 BISHERIGER FLÄCHENNUTZUNGSPLAN

Die Gemeinde Moosinning verfügt über einen in der Fassung vom 30.06.1982 am 07.01.1983 vom Landratsamt Erding genehmigten FNP. Der FNP hat bis zum Jahr 2008 insgesamt 10 Änderungsverfahren durchlaufen. Einige Planvorhaben der Gemeinde wurden dabei nicht weitergeführt oder wurden von der Genehmigung ausgenommen. Ein Gesamtplan mit Darstellung aller rechtswirksam gewordenen Änderungen fehlt. - 1. FNP-Änderung Streichung einer Kiesabbau-Vorbehaltsfläche sowie Baugebiets-Neuausweisungen in Moosinning und Eichenried; rechtwirksam i.d.F. vom 09.09.1986 - 2. FNP-Änderung Neuausweisung des Golfplatzes Eichenried ; einzelne Baugebiets- Neuausweisungen in Moosinning / Eichenried; rechtwirksam i.d.F. vom 18.06.1991 - 3. FNP-Änderung; Neuausweisung von Sportplätzen; Baugebiets-Neuausweisungen in Eichenried rechtswirksam i.d.F. vom 10.05.1994 - 4. FNP-Änderung; Flughafen-Tangente-Ost; Golfanlage Eichenried; Bauflächen-Neuausweisungen in Moosinning, Eichenried, Waldstraße und Eching rechtswirksam i.d.F. vom 27.05.2003 - 5. FNP-Änderung Landhandel-Sondergebiet rechtswirksam i.d.F. vom 23.05.2000 - 6. FNP-Änderung Sondergebiet Zengermoos rechtswirksam i.d.F. vom 23.09.2000

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- 7. FNP-Änderung Neuausweisung einer Kindergarten-Fläche rechtswirksam i.d.F. vom 25.10.2004 - 8. FNP-Änderung Umwidmung des Baugebiets `Untere Point` von MD in WA in Moosinning; rechtwirksam i.d.F. 01.03.2005 - 9. FNP-Änderung Umwidmung des Neubaugebietes Birkenstraße in Eichenried; nicht rechtswirksam - 10. FNP-Änderung Vier nicht genehmigte Flächen der 4. FNP-Änderung nicht rechtswirksam - 11. FNP-Änderung Umwidmung des ehem. Feuerwehrstandortes in Eichenried nicht rechtswirksam - 12. FNP-Änderung Erweiterung Golfplatz in Eichenried im Verfahren; noch nicht rechtwirksam

2 ANLASS UND ABLAUF DER PLANUNG

Durch die Laufzeit von über 25 Jahren bildet der genehmigte FNP aufgrund der baulichen Entwicklung und den Änderungen der entsprechenden Gesetzesgrundlagen, die beabsichtigte städtebauliche Entwicklung nicht mehr ab. Vor dem Hintergrund einer transparenten Gestaltung und Formulierung kommunaler Ziele für die Ortsentwicklung hat sich die Gemeinde im Jahr 2008 daher entschieden, den FNP neu aufzustellen. Im Rahmen der Neuaufstellung sollen dabei die langfristigen Ziele für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung neu formuliert werden, insbesondere mit Blick auf die anhaltenden Veränderungsprozesse im Einzugsbereich des Flughafens München. Mit Schreiben vom 18.09.2008 hat die Gemeinde Moosinning die Geschäftsstelle des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum München mit der Ausarbeitung des neuen FNPs beauftragt. Mit der Ausarbeitung des in den FNP zu integrierenden LPs wurde das PSU – Prof. Schaller Umweltconsult GmbH, Freising/München beauftragt. Ab Dezember 2008 begannen die Arbeiten am neuen Flächennutzungs- und LP mit der Digitalisierung der rechtswirksamen Planzeichnung inklusive aller aufgezählten rechtswirksamen Änderungen. Da die neuen digitalen Flurkarten und die alten amtlichen Katasterblätter stark divergieren, wurden in diesem Arbeitsschritt Anpassungen nötig. Parallel dazu erfolgten im Rahmen der Bestandserhebung die Einholung aktueller Bestandsangaben und Planungsabsichten bei den Trägern öffentlicher Belange. Im

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April 2009 wurde der Sachstandsbericht zum FNP und LP dem Gemeinderat Moosinning zur Erörterung vorgelegt. Der Abschlussbericht der Bestandsaufnahme bildete die Grundlage für eine 2- tägige Klausurtagung des Gemeinderates am 15. und 16. Mai 2009. Neben der Vorstellung des Abschlussberichtes erarbeitet der Gemeinderat eine Stärken- Schwäche-Analyse und befasste sich mit verschiedenen Themen der Ortsentwicklung, als Grundlage für einen Leitbildprozess für die Gemeinde Moosinning. Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme wurden Ende Mai in einer Ausstellung im Rathaus Moosinning der Bevölkerung als Vorinformation für die Bürgerwerkstatt präsentiert. Diese fand am 20. Juli 2009 in der Grundschule Moosinning statt. Dabei konnte die interessierte Bevölkerung der Gemeinde Moosinning ebenfalls eine Stärken-Schwäche-Analyse erarbeiten und verschiedene Themen diskutieren. Als Ergebnis der Bürgerwerkstatt bildeten sich insgesamt 7 Arbeitskreise unter Leitung von Gemeinderatsmitgliedern. In der Zeit von Ende Juli bis Ende Oktober 2009 wurden zu den Themen Gewerbe, Siedlung, Kultur und Vereine, Soziales, Natur und Landschaft/Energie, Nahversorgung, Freizeit und Naherholung Einzelvorschläge erarbeitet. Die Ergebnisse von Klausurtagung, Bürgerwerkstatt und aus den Arbeitskreisen wurden auf einer zweiten Klausurtagung des Gemeinderates am 24.10.2009 zusammengetragen und bilden die Grundlage für den neuen FNP und LP. Auf allen Veranstaltungen wurden nicht nur Themen, Ideen, Vorschläge entwickelt, sondern nach dem Motto „Erste Ideen auf den Plan gebracht“ auch anhand von großformatigen Plänen konkrete Planungsvorschläge aufgezeichnet. Im Dezember 2009 begann die Ausarbeitung eines zusammenfassenden und diskussionsfähigen FNP-Vorentwurfs, der auf der Sitzung am 12.01.2010 vom Gemeinderat beschlossen wurde. Nach dem Scoping-Termin Ende Januar 2010 auf dem der Vorentwurf ausgewählten Trägern öffentlicher Belange vorgestellt wurde, fand im Mitte Februar eine weitere Klausurtagung des Gemeinderates statt. Der Vorentwurf wurde aufgrund der Stellungnahmen überarbeitet. Die Einleitung der formellen Bürgerbeteiligung startete Ende März 2010.

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TEIL B PLANUNGSGRUNDLAGEN

1 LAGE UND STRUKTUR

Die Gemeinde Moosinning liegt im Westen des Landkreises Erding. Die Entfernung zur Kreisstadt Erding beträgt ca. 6 km, zur Landeshauptstadt München ca. 25 km. Die Gemeinde Moosinning setzt sich zusammen aus den Hauptorten Moosinning und Eichenried, aus den Ortsteilen Eching, Stammham, Kempfing, Zengermoos, Riexing sowie den Weilern Schnabelmoos, Eder am Holz, Sollnberg und Burgholz. Das vergleichsweise große Gemeindegebiet von ca. 40 qkm erstreckt sich von dem leicht hügeligen Altmoränengebiet im Osten bis weit in den Flachbereich des Erdinger Mooses im Westen. Die Gemeinde hat zum 21.07.2011 5.644 Einwohner und ist damit viertgrößte Gemeinde im Landkreis Erding. Die Gemeinde Moosinning grenzt im Norden an die Gemeinden Hallbergmoos (Lkr. Freising) und ; im Osten an die Stadt Erding und die Gemeinde Wörth; im Süden an die Gemeinden und und im Westen an die Gemeinde Ismaning (Lkr. München). Naturräumlich gehört die Gemeinde Moosinning im Westen zur Münchner Schotterebene mit dem Erdinger Moos und im Osten zum Hügelland der Altmoränen. Die potenziell natürliche Vegetation ist aufgrund der starken landwirtschaftlichen Nutzung auf wenige Flächen beschränkt und entspricht im Westen (Erdinger Moos) Weiden-, Birkenwälder und im Osten (Hügelland) hauptsächlich aus Laubwaldresten (Erlen, Eschen, Eichen). Die Topographie der Gemeinde Moosinning reicht von 466 m üNN im Schnabelmoos bis ca. 516 m üNN in Riexing. Exponierte Erhebung ist der Adelberg mit ca. 500 m üNN. Die Gemeinde ist in Teilen noch landwirtschaftlich strukturiert. Durch die Einflüsse im Spannungsfeld der nahen Landeshauptstadt München und insbesondere des Flughafens München befindet sich die Gemeinde dahingehend in einem starken Wandel.

2 NATURRÄUMLICHE GLIEDERUNG

Das Gemeindegebiet lässt sich in drei naturräumliche Untereinheiten gliedern (von Ost nach West): Im Osten die Altmoräne, daran angrenzend die Niederterrasse und im Westen die Niedermoor- und Almgebiete. In dieser Reihenfolge wird nun das Gemeindegebiet kurz beschrieben. Altmoräne Die Hügel der Altmoräne sind von Lößlehmen bedeckt und werden bevorzugt ackerbaulich genutzt. Die Schläge sind meist großflächig und die Flur ist nur selten durch Gehölzstrukturen oder Raine gegliedert. Lediglich im äußersten Osten finden sich Waldflächen, das Burgholz, überwiegend mit Fichtenforsten und teils mit Feuchtwäldern bestockt. Der Wald liegt in einem Wasserschutzgebiet. Im Bereich der Altmoräne kommen naturnahe Flächen oder auch Fließgewässer kaum vor. Im Osten kreuzt der Mittlere-Isar-Kanal das Gemeindegebiet. Als technisches Bauwerk ist dieser kaum für die Naherholung geeignet. Die parallel zum Kanal verlaufende

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Flughafentangente Ost (FTO) stellt eine zusätzliche Belastung vor allem für Stammham und Kempfing dar. Die Achsen des Kanals und der FTO führen für die Ausbreitung von Tieren und Pflanzen sowie für Erholungssuchende zu Trenneffekten. Innerörtliche Grünländer könnten durch eine sinnvolle Umnutzung zu öffentlichen Grünflächen für die Bürger nutzbar gemacht werden.

Niederterrasse Die Topographie der Niederterrasse ist weitgehend eben. Die Bodennutzung ist großflächig von Ackerbau bestimmt, daneben auch von Kiesabbau. Der Teilraum wird von mehreren Überlandleitungen gequert, die das Landschaftsbild stark beeinträchtigen. Die westliche Siedlungsrandzone ist insgesamt von einem kleinräumlichen Wechsel an hohen und geringen Qualitäten gekennzeichnet. Grünlandflächen entlang der bieten zusammen mit Gräben und gewässerbegleitenden Erlensäumen, ein qualitativ hochwertiges Landschaftsbild. Das westlich liegende Sport- und Freizeitgelände weist Angebote für vielerlei Sportarten und Freizeitmöglichkeiten auf, könnte in seiner Gestaltung allerdings noch aufgewertet werden. Problematisch sind die Kiesabbaugebiete. Die entstandenen Weiher weisen kaum Nutzungsmöglichkeiten oder Naturschutzpotenziale auf. Der Landschaftsraum zwischen Moosinning und Eichenried ist stark ackerbaulich genutzt. Die Böden bestehen überwiegend aus Lößlehmen, sind teilweise aber bereits anmoorig mit Almschichten. Die Topografie ist bereichsweise leicht gewellt. Die Weite der Landschaft ist für die Niederterrasse charakteristisch, dennoch fehlen strukturierende Gehölze. Für Flora und Fauna sind in dieser Zone nahezu keine Lebensräume vorhanden.

Niedermoor- und Almgebiete Um den Ort Eichenried sind Niedermoorböden der Grund für die typisch mosaikartige Landschaftsstruktur, die durch einen fein strukturierten Wechsel von Grünland, Äckern, Gehölzbändern und Waldgebieten gekennzeichnet ist. In diese Streifenstruktur gliedern sich auch die Siedlungsgebiete von Eichenried ein. Im Norden von Eichenried befindet sich das sehr strukturreiche, mosaikartig von Sekundärwäldern (darunter auch sehr wertvollen Bruchwäldern), und Feuchtgrünland geprägte Notzinger Moos. In seiner Ausdehnung auffallend ist der Zengermooswald, der auf der Fläche eines Torfabbaugebiets (aus dem frühen 20. Jhd.) entstanden ist und mit der Moorbirke als Hauptbaumart (Sekundärwald) ein sehr prägnantes Waldbild ergibt. Auch die Kempfinger Loh ist eine Besonderheit im Gemeindegebiet. Die Zugänglichkeit für Erholungssuchende ist begrenzt und auch aus forstlicher Sicht ist der Laubwald optimierbar. Das älteste Naturschutzgebiet Bayerns, ein Quellmoor an der Gfällach, befindet sich südlich von Eichenried an der Gemeindegrenze. Es weist auf mageren Feuchtwiesen mit lockeren Gehölzgruppen eine sehr hohe Artenvielfalt auf und ist in gutem Pflegezustand. Der 110 ha große Golfplatz prägt das Bild südwestlich von Eichenried. Er ist jedoch weitgehend von Gehölzriegeln und Waldbeständen umgeben und somit von der umgebenden Landschaft weitgehend abgeriegelt. Eine westliche Erweiterung des Golfplatzes mit einer Größe von 30 ha wurde kürzlich abgeschlossen.

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3 HISTORISCHE ENTWICKLUNG

Die Endung –ing im Ortsnamen zeigt den bajuwarischen Ursprung der Gemeinde Moosinning. Der Name Moos-Inning deutet ebenfalls auf die natürliche Lage im Moos „diesseits des Isarstromes, Breit von Ismanning nach Moos-Inning und in der schiefen Länge von Aschehim vorbey bis nach Moosburg“. Die erste urkundliche Erwähnung ist datiert auf 1031. Moos-inning wurde nach 1031 eine bedeutende Propstei des Regensburger Klosters und erhielt 1332 von Kaiser Ludwig dem Bayer einen eigenen Schutzbrief. Die Besiedlung setzte in der Altmoräne entlang der Kirchenstraße in Moosinning ein. Früh wurden bereits die Ortsteile Eching, Kempfing, Stammham und Burgholz urkundlich erwähnt. Die Besiedelung des Erdinger Mooses erfolgt im 18. Jahrhundert. Das Gut Zengermoos wurde Mitte des 19. Jahrhunderts vom Münchner Kaufmann J.N. Zenger gegründet. Im Jahr 1896 wurde zum Transport des Torfgutes eine Torfbahn nach Ismaning errichtet, mit der Folge der Besiedelung dieser Bereiche und der Gründung von Zengermoos und Moosinninger Moos, das 1922 in Eichenried umbenannt wurde. 1930 erfolgte der Bau des Mittleren Isarkanals. Nach der Entscheidung den neuen Flughafen nicht in Moosinning sondern nördlich von Hallbergmoos zu errichten, entschied man sich die abgesiedelte Ortschaft Franzheim in das städtische Gut Zengermoos überzusiedeln (Franzheimer Ring).

16. Jhr. aus Bayerische Staatsbibliothek 1809 aus „950 Jahre Moosinning“

1827 aus Bayerische Staatsbibliothek 1930 aus „Bilder aus vergangenen Zeiten“ Abb.: Historische Karten

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4 SIEDLUNGSSTRUKTUR- UND ENTWICKLUNG

Die Siedlungsentwicklung der Gemeinde Moosinning setzte auf der Hangkante ein und entwickelte sich in Richtung Nordwesten ins flache Moos hinein. Der Bereich um die Pfarrkirche an der Kirchenstraße stellt den historischen Ortskern dar. Hier dominieren noch heute große giebelständige landwirtschaftliche Hofstellen die städtebauliche Struktur. Die weitere Entwicklung folgte der Dorf- und der Sonnenstraße, später auch der Erdinger Straße und Birkenallee. In diesen Bereichen wurde in den letzten Jahren die Landwirtschaft zurückgedrängt und eine vielfältige Mischung aus Wohnen, Arbeiten und Geschäften ist entstanden. Die weitere Entwicklung folgte zunächst nur entlang der Hauptstraßenzüge. Erst ab den 1980er Jahren setzte eine Entwicklung in die Tiefe ein und die unmittelbaren Übergänge in die freie Landschaft, als auch die innen liegenden Freiräume wurden weniger erfahrbar. In den 80er Jahren wurde im Zuge des Ausbaus der B 388 der Straßenraum umfassend umgestaltet und einzelne Bereiche, wie z.B. die Ortseingänge und der Bereich zwischen Rathaus und Pestkapelle, akzentuiert. Wurde Moosinning ursprünglich als Haufendorf gegründet, ist das Erscheinungsbild heute eher mit einem Straßendorf vergleichbar. Entlang der Erdinger Straße (B388) hat sich ein lineares Zentrum entwickelt, das im Schnittpunkt mit der Neuchinger- / Freisinger Straße noch am ehesten den Eindruck einer Ortsmitte vermittelt. Auffallend an der Struktur von Moosinning ist auch der große innen liegende Freiraum entlang des Bleichbachs, der sich von Süden nach Norden durch den zentralen Bereich von Moosinning erstreckt. Innerhalb des Ortsteils Eichenried zeigt sich die Struktur eines Straßendorfes noch deutlicher, wo sich entlang der Münchner- bzw. Hauptstraße (B 388) eine vitale Nutzungsmischung entwickelt hat. Von diesem linearen Zentrum ausgehend, entwickelten sich insbesondere in den 60er Jahren entlang der historischen Moosstraßen Siedlungsfinger nach Norden und Süden. Diese Struktur wurde ca. ab den 80er Jahren von einer die Siedlungsfinger verbindenden Entwicklung überlagert, die bis heute anhält. In den letzten Jahren konnte durch die Ansiedlung von verschiedensten Gemeinbedarfseinrichtungen im Bereich der Münchner- und Schulstraße innerhalb der dispersen Siedlungsstruktur von Eichenried ein Nutzungsschwerpunkt ausgebildet werden. Neben den Hauptorten Moosinning und Eichenried wird die Siedlungsstruktur ergänzt durch die Nebenorte und Weiler Stammham, Kempfing, Eching, Riexing, Sollnberg, Eder am Holz, Burgholz, Zengermoos und Schnabelmoos. Diese sind überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Durch die Entwicklungsprozesse der Landwirtschaft haben sich in jüngster Vergangenheit in diesen Weilern vielfältige gewerbliche Nutzungen angesiedelt und mit insgesamt circa 500 Einwohnern ein nicht unerheblicher Bevölkerungsanteil innerhalb der Gemeinde Moosinning angesiedelt.

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Einwohnerverteilung: Die gemeindliche Einwohnerstatistik (Melderegister) zählt zum aktuellen Zeitpunkt (21.07.2011) 5.644 Einwohner, die sich wie folgt verteilen:

Moosinning 2.959 Eichenried 2.321 Eching 173 Kempfing 50 Stammham 49 Riexing 26 Schnabelmoos 23 Zum Schlossloh 17 Freieneck 9 Eder am Holz 7 Burgholz 5 Sollnberg 5 Gesamt 5.644

Damit leben etwas mehr als 93 % der Einwohner der Gemeinde Moosinning in den Hauptorten Moosinning (52 %) und Eichenried (41 %). Die restlichen ca. 7 % verteilen sich auf die umliegenden Weiler, wovon nur der Weiler Eching eine nicht rein landwirtschaftliche Prägung aufweist. Vergleicht man die Einwohnerverteilung in den letzten 5 Jahren, so fällt auf, dass der Anteil von Hauptorten zu Nebenorten nahezu gleich bleibt. Das heißt der Anstieg der Einwohner in der Gemeinde Moosinning vollzieht sich gleichermaßen in den Nebenorten wie in den Hauptorten.

Abb.: Einwohnerverteilung

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5 NUTZUNGEN UND NUTZUNGSVERTEILUNG

Wohnen Der Schwerpunkt der Wohnnutzung liegt in den Hauptorten Moosinning und Eichenried. Von den Nebenorten und Weilern weist nur Eching einen eigenständigen Wohnschwerpunkt auf, wohingegen in den übrigen Nebenorten die Wohnnutzung im Wesentlichen mit der landwirtschaftlichen Nutzung verbunden ist. Beide Hauptorte zeichnen sich durch eine teilweise disperse Wohnbauentwicklung aus, was im Wesentlichen im historischen Siedlungsmuster im Moos seinen Ursprung hat und teilweise lange Wege zu den Versorgungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen zur Folge hat. Die jüngste Wohnbauentwicklung in Eichenried zeichnet sich durch Nachverdichtungen im Bestand aus und durch die Bautätigkeit zwischen den Siedlungsfingern im Norden der B 388. In Moosinning ist ebenfalls eine starke Wohnbauentwicklung im Bestand zu verfolgen und darüber hinaus in den neuen Wohnbaugebieten im Süden an der Neuchinger Straße und im Norden parallel zur Erdinger Straße.

Gewerbe/Handel/Dienstleistungen Die gewerblichen Nutzungen konzentrieren sich am Hauptort Moosinning im Gewerbegebiet „Am Bleichbach“. Das Gewerbegebiet gliedert sich in drei Abschnitte, die ab den frühen 80er Jahren sukzessive in Richtung Norden ausgebaut wurden. Neben Firmen des verarbeitenden Gewerbes befinden sich dort im Wesentlichen größere Handwerksbetriebe und Handelseinrichtungen. Obgleich ein Flächenpotenzial vorhanden wäre, sind in jüngster Vergangenheit keine Neuansiedlungen erfolgt, was mit den äußerst ungünstigen Bodenverhältnissen erklärt wird. Daneben sind in den Ortslagen von Eichenried und Moosinning verstreut gewerbliche und vor allem handwerkliche Nutzungen anzutreffen. Meist tragen diese Betriebe zu einer verträglichen und vitalen Nutzungsmischung bei. In Eichenried entlang dem Erlenweg und in Moosinning westlich der Neuchinger Straße sind im Einzelnen Fremdnutzungen vorhanden, die Nutzungskonflikte hervorrufen und die Wohnbaulandentwicklung bremsen. Eine nicht unerhebliche Anzahl an gewerblichen Nutzungen hat sich darüber hinaus in jüngster Vergangenheit in den Außenbereichen entwickelt. Neben einzelnen privilegierten Vorhaben, wie Gärtnereien, Kiesabbau etc. sind diese insbesondere durch die Entwicklungsprozesse in der Landwirtschaft entstanden.

Landwirtschaft Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist in der Gemeinde Moosinning vergleichsweise hoch. In 2008 gab es in Moosinning rund 50 landwirtschaftliche Betriebe. Neben dem landwirtschaftlichen Sondergebiet Zengermoos, in das die abgesiedelten Betriebe auf der Fläche des Flughafen München angesiedelt wurden, befinden sich eine Vielzahl von Einzel- und Einödhöfen, die inmitten der von ihnen bewirtschafteten Flächen liegen. Darüber hinaus sind die Weiler Kempfing, Stammham, Riexing, Sollnberg, Eder am Holz, Schnabelmoos fast ausschließlich der landwirtschaftlichen Nutzung vorbehalten. In Eichenried befinden sich nur noch

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wenige landwirtschaftliche Betriebe in der Ortslage (z.B. Birkenstraße), die emissionstechnische Nutzungskonflikte hervorrufen können. Im Ortsteil Moosinning hingegen prägen landwirtschaftliche Betriebe teilweise nachhaltig das Ortsbild, wie zum Beispiel in der Birkenallee oder in der Keimzelle des Ortes, entlang der Kirchenstraße. Bei den landwirtschaftlichen Betrieben mit Viehhaltung in der Ortslage sind bei zukünftigen Nutzungsänderungen bzw. Neuausweisungen die emissionstechnischen Nutzungskonflikte zu beachten (vgl. Karte – Gebäudenutzung im EG – Legendenpunkt („Emissionen“).

Freizeit Der Ortsteil Moosinning verfügt in der Fichtenstraße über ein großzügiges Freizeit- und Erholungsgelände mit Tennisplätzen, Sportplätzen, Anlagen für die Leichtathletik, Badeseen, Bolzplätzen, Skaterbahn und Eisstockbahnen. Für Veranstaltungen steht an der Grund- und Teilhauptschule eine Turnhalle zur Verfügung. Ein weiterer Sportplatz befindet sich südlich der Dorfstraße. Im Ortsteil Eichenried wurden in den vergangenen Jahren die Sporteinrichtungen zügig ausgebaut. So wurde an der Schulstraße ein Sportgelände mit zwei Sportplätzen errichtet. An der Grundschule, ebenfalls in der Schulstraße, befindet sich eine Turnhalle. Die Gemeinde Moosinning ist überregional bekannt durch den Standort des Golfclubs München Eichenried e.V. Die 27-Loch-Anlage mit einer Größe von rund 110 ha war mehrfach Austragungsstätte von überregionalen Meisterschaften. Der regionalplanerischen Prämisse, nach der „Golfplätze als landschaftliche Golfplätze, bei denen die genutzten Flächen möglichst nur die Hälfte der Gesamtfläche ausmachen, errichtet werden sollen, sowie die Zugänglichkeit gewährleistet sein soll“, wird entsprochen und die Anlage trägt damit wesentlich zur Anreicherung des Landschaftsbildes bei. Eine Motocrossbahn in der Birkenstraße dient in Eichenried als Trainingsstätte für den in den 70er Jahren überregional bekannten Motorsportclub-Echenried e.V. Mit dem Neubau des Feuerwehrhauses in Eichenried an der Ecke Münchner Str. / Lohweg erhält die Gemeinde Moosinning gleichzeitig einen neuen Bürgersaal, mit Jugendraum und Räume für den Schützenverein.

Einzelhandel/Versorgung/Dienstleistungen Die Gemeinde Moosinning hat mit einer Verkaufsfläche von 1.175 qm eine Verkaufsflächenausstattung von rund 0,23 qm pro Einwohner und spiegelt damit zunächst die zentralrötliche Bedeutung als Kleinzentrum wieder (Dr. Acoccella, Junker&Kruse: Regionales Einzelhandelskonzept; Dortmund/Lörrach 2005). Beim Blick auf die Bindungsquote und beim Vergleich mit anderen Gemeinden der gleichen Größenordnung wird aber deutlich, dass Moosinning eine eher unterdurchschnittliche Versorgung mit Gütern des kurzfristigen als auch mit Gütern des mittelfristigen Bedarfs aufweist. Bei einer rechnerischen Kaufkraft von rund 28,3 Mio. € wurde in 2005 eine durchschnittliche Bindungsquote von 42% im Bedarfsbereich Nahrungs- und Genussmittel, 30% im kurzfristigen Bedarfsbereich

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und insgesamt nur eine Bindungsquote von 16 % ermittelt. Die Gemeinde Isen mit ebenfalls rund 5.000 Einwohner kommt auf eine Verkaufsflächenausstattung von 0,65qm/EW und eine Bindungsquote von 57%; ebenso wie etwa die Gemeinde St. Wolfgang mit einer Verkaufsflächenausstattung von 0,46 qm / EW und einer Bindungsquote von 30%. Ein Erklärungsgrund für diese unterdurchschnittlichen Versorgungswerte ist sicher die wenig kompakte Einwohnerverteilung und die nahe gelegenen und gut erreichbaren Einkaufsmöglichkeiten der Kreisstadt Erding, die eine große Konkurrenz für die örtliche Nahversorgung darstellen. Beim Blick auf die Verteilung wird weiter deutlich, dass von den 1.175 qm allein rund 650 qm auf einen Lebensmittelmarkt in teilintegrierter Lage im Norden der Gemeinde Moosinning fällt. Die weiteren „Geschäftsbereiche“ mit einigen kleinteiligen Ladeneinheiten und Dienstleistungsbetrieben liegen in Moosinning an der Durchgangsstraße (Erdinger Straße) und vereinzelt im Dreieck Sonnen- und Dorfstraße. Im Ortsteil Eichenried konzentriert sich das Einzelhandelsangebot ebenfalls an der Durchgangsstraße (Münchner- / Hauptstraße). Auch hier handelt es sich überwiegend um kleinteilige Fachgeschäfte zwischen Wohn- und Dienstleistungsnutzungen. Die wohnortnahe Versorgung mit den Gütern des täglichen Bedarfs zeigt für den Ortsteil Moosinning, dass fußläufig nur die nördlichen und zentralen Wohngebiete gut erschlossen sind (Radius 600m).

Soziale Infrastruktur Kindergärten und Kinderkrippen Im Gemeindebereich existieren insgesamt vier Einrichtungen für die Kinderbetreuung. Je zwei Einrichtungen in Moosinning und Eichenried. Im Ortsteil Eichenried befinden sich die Einrichtungen in unmittelbarer Nachbarschaft zu weiteren sozialen Infrastruktureinrichtungen und sind gut auch fußläufig zu erreichen. Im Ortsteil Moosinning befinden sich südlich der Dorfstraße eine Einrichtung zentral und fußläufig gut erreichbar, und eine Einrichtung am Fasanenweg. Die Kinderzahlen sind im Vergleich zu den letzten beiden Jahren leicht rückläufig (2007/08 211 Plätze). Entsprechende Kapazitäten zur Aufnahme von zusätzlichen Plätzen sind vorhanden.

Name Art Anzahl der Plätze Am Fehlbach AWO-Kindergarten 69 mit Hort St. Emmeran Kindergarten 62 mit Kinderkrippe geplant St. Joseph Kindergarten 60 Buntstiftbande Kinderkrippe 6 197 (2008)

Grund- und weiterführende Schulen Die Gemeinde Moosinning verfügt über eine Grundschule mit Gebäuden im Ortsteil Moosinning und Eichenried. Alle weiterführenden Schulen stehen in der Nachbargemeinde Finsing und der Kreisstadt Erding zur Verfügung. Die Schülerzahlen sind in den letzten 5 Jahren mit insgesamt ca. 261 nahezu konstant

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geblieben. Nur im Jahr 2006 gab es eine leichte Erhöhung. Entsprechende Kapazitäten zur Aufnahme von zusätzlichen Schülern sind vorhanden. Die Schulgebäude liegen jeweils zentral in Moosinning im alten Ortskern an der Kirchenstraße und in Eichenried an der Münchner Straße.

Name Art Anzahl der Schüler Moosinning Grundschule 261

Seniorenbetreuung Im Gemeindebereich der Gemeinde Moosinning befinden sich derzeit keine Einrichtungen für die Seniorenbetreuung wie z.B. Betreutes Wohnen, Altenheim oder Pflegeheim. Die nächsten Einrichtungen befinden sich in einer Entfernung von ca. 8 km in Erding, in ca. 8 km in Hallbergmoos und in ca. 15 km Entfernung in Markt Schwaben. Obgleich die Gemeinde Moosinning ein vergleichsweise günstiges Billeter-Maß aufweist (s.u.) stellt die Versorgung mit Einrichtungen für die Altenbetreuung für die Gemeinde Moosinning ggf. ein zukünftiges Aufgabenfeld der Daseinsfürsorge dar.

Kinderspiel- und Bolzplätze Im Gemeindegebiet befinden sich rund 14 Kinderspiel- und Bolzplätze. Davon rund 7 in Moosinning, 4 in Eichenried und jeweils 1 in Zengermoos, Eching und Stammham. Die Spielplätze entstanden im Wesentlichen im Zuge von der Ausweisung von neuen Baugebieten und decken diese in Anzahl und Erreichbarkeit gut ab (300 Einzugsradius). Lediglich der Osten von Eichenried erscheint, was die fußläufige Erreichbarkeit anbelangt, unterversorgt. Die Lage der Bolzplätze innerhalb der Wohngebiete im Ortsteil Moosinning haben bislang nicht zu emissionstechnischen Nutzungskonflikten geführt.

Abb.: Verteilung der Kinderspielplätze

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6 VERKEHR

ÖPNV Die Gemeinde Moosinning liegt zwischen den großen Erschließungsachsen des schienengebundenen öffentlichen Nahverkehrs nach Freising und Erding und ist damit nur untergeordnet an das überörtliche Nahverkehrsnetz angebunden. Die Gemeinde wird im Wesentlichen durch drei Buslinien mit öffentlichen Nahverkehr versorgt: durch die Buslinie 531 in West-Ost-Richtung von Ismaning nach Erding und durch die Buslinie 507 in Nord-Südrichtung von Markt Schwaben zum Flughafen München; mit jeweils Anschlüssen an das S-Bahn-Netz. Zusätzlich verkehrt die Buslinie 568 von Markt Schwaben über den Ortsteil Moosinning nach Erding.

Individualverkehr Die Gemeinde Moosinning wird überörtlich durch die Bundesstraße B 388 erschlossen. Diese stellt die überörtliche Verbindung von der Landeshauptstadt München nach Nordosten in Richtung Erding und (Vils) sicher (blauer Balken). Die B 388 durchquert dabei das gesamte Gemeindegebiet von West nach Ost als Durchgangsstraße. Mit täglichen Fahrzeugzahlen von über 12.000 im Jahr 2005 werden die an der Straße anliegenden Siedlungsbereiche stark mit Lärm und Abgasen belastet. Zusätzlich wird die Gemeinde überörtlich durch die neu gebaute „Flughafentangente Ost“ St 2580 tangiert, die in Nord-Süd-Richtung die überörtlichen Verkehre zwischen der A 94 und der A 92 aufnehmen soll. Im Jahr 2005 wurde hier eine Belastung von täglich 5.700 Fahrzeugen ermittelt. Untergeordnet wird die Gemeinde in Nord-Süd-Richtung durch die Kreisstraße ED 5 zwischen im Süden und im Norden erschlossen. Die an der ED 5 anliegenden Siedlungsbereiche im Ortsteil Moosinning werden mit weiteren rund 3.900 Fahrzeugen pro Tag in 2005 belastetet.

Das gemeindliche Straßennetz (vgl. Abb. rote Linien) ist im Ortsteil Eichenried insofern einfach strukturiert, als dass von der Durchgangsstraße B 388 stichförmige Gemeindestraßen ins Moos abzweigen mit nur wenigen Querverbindungen. Im Ortsteil Moosinning ist demgegenüber ein ringförmiges Straßennetz ablesbar. Die in alle Himmelsrichtungen abgehenden übergeordneten Straßenverbindungen werden durch einen Straßenring bestehend aus Erdinger-, Dorf- und Neuchinger Straße, miteinander verbunden. Die Gemeinde Moosinning verfügt über ein gut ausgebautes Radwegenetz, das insbesondere entlang der B 388 die einzelnen Ortsteile miteinander verbindet. Neben eigenständigen Radwegen dienen gut ausgebaute Feldwege der Naherholung, die im Ortsteil Moosinning einen äußeren Ring bilden (Schnabelmoos, Fasanenweg, Urtelweg, Kirchen-, Neuchinger Straße). Übergeordnet durchquert von Erding nach Ismaning der „Sempt-Isen-Radweg“ die Gemeinde. Zusätzlich steht in Nord-Süd-Richtung ein übergeordneter Radweg durch das Finsinger Moos nach Hallbergmoos zur Verfügung. Die beiden Radwege

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werden durch den in West-Ost-Richtung verlaufenden Radweg zwischen Zengerwald und Schnabelmoos miteinander verbunden (vgl. Abb. gelbe Linien).

Die starke Verkehrsbelastung durch die B 388 von über 12.000 Fahrzeugen pro Tag ist Anlass für die Planung einer Ortsumgehungsstraße für die Gemeinde Moosinning. Im künftigen FNP soll eine mit der Obersten Baubehörde abgestimmte Trasse verbindlich als Zielaussage aufgenommen werden. Im Focus steht nunmehr die „Lange Nordumfahrung“, die nach dem Zengermoos vom jetzigen Verlauf der B 388 in Richtung Norden abzweigt und erst wieder nach dem Ortsteil Kempfing auf den bisherigen Trassenverlauf einmündet.

Abb.: innerörtliches Verkehrssystem

7 ARBEITSPLÄTZE UND PENDLER

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze, die erfahrungsgemäß etwa 70% der gesamten vorhandenen Arbeitsplätze ausmacht, ist in den letzten zehn Jahren von 425 auf ca. 590 im Jahr 2007 gestiegen. Die Arbeitsplätze verteilten sich wie folgt auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche: rund 2% aller Beschäftigten arbeiteten in der Land- und Forstwirtschaft, rund 28% im Handel, Gastgewerbe und Verkehr, rund 46% im produzierenden Gewerbe und rund 24% der Beschäftigten waren im Bereich der sonstigen Dienstleistungen tätig. Während der Bereich Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei fast stabil blieb, stieg der Bereich produzierendes Gewerbe um fast 6 %. Der Anteil im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr stieg ebenfalls um ca. 3%, während der Anteil im Bereich

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Übrige Dienstleistungen um fast 9% zurückging. Dies verdeutlicht die zunehmende Bedeutung des Bereichs produzierendes Gewerbe.

Abb.: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte SVB Der Arbeitsplatzbesatz zeigt an, wie viele in der Gemeinde wohnhafte Erwerbstätige (ohne Freiberufler und Beamte) sich statistisch einen in der Gemeinde befindlichen Arbeitsplatz „teilen“. Weit vom Ausgleichsmaß 1,0 abweichende Werte erzeugen immer Zwangsmobilität durch Pendeln, unabhängig davon, ob die Struktur der Arbeitsplätze und Erwerbstätigen zusammenpassen. In der Gemeinde Moosinning entwickelte sich dieser Wert im Betrachtungszeitraum 1997 bis 2007 leicht positiv von rund 3,8 auf rund 3,3. Dennoch stehen den 1.955 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten der Gemeinde Moosinning 419 Einpendler und 1.784 Auspendler gegenüber. Nur rund 29% der Arbeitsplätze vor Ort wurden durch Ortsansässige besetzt. Die restlichen 71% pendeln in eine andere Gemeinde aus. 31% pendeln in die Landeshauptstadt München, 52% der Einpendler kamen aus dem Landkreis Erding. Insgesamt ist die Entwicklung der Arbeitsplatzzahlen positiv, dennoch bleibt die Gemeinde Moosinning, der zentralörtlichen Bedeutung entsprechend, eine Auspendlergemeinde.

Abb.: Arbeitsplatzbesatz

Abb.: Beschäftigte nach W.zweigen

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8 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG

Bevölkerungsentwicklung1 Die Gemeinde Moosinning verzeichnete in den Jahren 1997 – 2007 ein Bevölkerungswachstum von 22% und damit ein jährliches Wachstum von 2%. Absolut ergibt sich eine Entwicklung innerhalb der Dekade von 4.357 Einwohnern im Jahr 1997 auf 5.316 Einwohner im Jahr 2007. Im Vergleich zu den übrigen Landkreisgemeinden gehört Moosinning damit zu denjenigen Gemeinden mit einem starken Wachstum. Der Landkreis Erding insgesamt wuchs um ca. knapp 15%. In den Jahren 2004 – 2007 schwächte sich das Wachstum der Gemeinde auf jährlich rund 0,7 % ab. Innerhalb der Laufzeit des rechtswirksamen FNPs wuchs die Gemeinde von rund 3.488 im Jahr 1985 auf 5.316 im Jahr 2007 um 34 %. Die Entwicklungen der Jahre 1997-2007 setzen sich zusammen aus der einerseits positiven natürlichen Bevölkerungsentwicklung von absolut 330 Personen und einem ebenfalls positiven Wanderungssaldo von 756. Im Durchschnitt standen 56,7 Geburten 26,7 Sterbefälle und 344,5 Zuzügen 275,8 Fortzüge gegenüber. Beim Blick auf die Bevölkerungsbewegung (Wanderungssaldo, Geburtensaldo) wird aber deutlich, dass diese Entwicklung langfristig abnehmend ist.

Abb.: Bevölkerungsentwicklung

1 Die Bestandsaufnahme wurde in der Zeit 2008/2009 durchgeführt. Grundlage für die Bevölkerungsentwicklung in Kapitel Teil D Flächennutzungsplan sind amtliche Zahlen des Stat. Landesamts vom 31.12.2010 (vgl. S. 46 ff)

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Abb.: Bevölkerungsentwicklung 2

Abb.: Wanderungssaldo/Geburtensaldo

Altersstruktur der Gemeinde

Abb.: Bevölkerung nach Altersgruppen; Gemeindedaten PV

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Der Anteil der Bevölkerungsgruppe im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren beträgt in 2007 etwa 66%. Der Anteil ist gegenüber dem Jahr 1997 von 70% leicht rückläufig. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren lag 2007 bei etwa 18%. Dieser Wert ist im Betrachtungszeitraum 1997 bis 2007 erfreulicherweise nahezu konstant geblieben. Nur in den letzten 4 Jahren von 2004 bis 2007 ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Die Menschen im Alter von 65 Jahren und darüber machten in 2007 einen Anteil von ca. 14% aus. Damit ist dieser Wert gegenüber 1997 um ca. 3,2% gestiegen. Aus diesen Daten lässt sich das so genannte Billeter-Maß berechnen. Der Quotient ist ein Maß zur vergleichenden Beschreibung der demographischen Alterung und gibt Aufschluss über das Verhältnis von jungen zu alten Menschen in der Gemeinde und setzt außerdem die potenziell reproduktive „Elterngeneration“ zu Kindern und Großeltern ins Verhältnis. Negative Werte treten bei dieser Maßzahl immer dann auf, wenn der Anteil der über 50-jährigen größer ist als der der Kinder unter 14 Jahren. In den westeuropäischen Ländern treten nur noch negative Werte auf, da der Anteil der älteren Bevölkerung durch eine niedrige Geburtenrate und eine hohe Lebenserwartung den der Jungen überwiegt. Je negativer der Wert, umso unausgeglichener ist die Altersstruktur. Das Billeter-Maß weist für die Gemeinde Moosinning im Jahr 2005 eine Maßzahl von –0,23 aus und liegt damit innerhalb der Region 14 noch in einem günstigen Bereich.

Wohnsiedlungsentwicklung Ein wichtiger Indikator für die Bevölkerungsentwicklung ist die der Wohnsiedlungsentwicklung, also z.B. die Anzahl der Wohngebäude. Diese erhöhte sich in der Gemeinde Moosinning von 1997 bis 2007 um 358 auf insgesamt 1.399. Dies entspricht einem Zuwachs von 34%. Die Anzahl der Wohnungen in Wohngebäuden erhöhte sich im selben Zeitraum von 1.517 auf 2.031 um 514. Dies entspricht einem Wachstum von ebenfalls rund 34%. Dazu passend ist die Zahl der Größe der Wohngebäude nach Anzahl der Wohnungen, nach der rund 75% der Wohngebäude mit 1 Wohnung, rund 20% der Wohngebäude mit 2 Wohnungen und nur 5% der Wohngebäude mit 3 und mehr Wohnungen aufweisen. Die Wohnungsfertigstellungen im Betrachtungszeitraum 1997 bis 2007 betrugen jährlich ca. 53,8 Wohnungen, wobei diese Zahl in den beiden letzten Jahren mit 33 und 39 rückläufig ist.

Abb. Wohnungsfertigstellungen Abb.: Wohnungsbestand

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Der allgemeine Trend zu einem größeren Flächenbedarf pro Person lässt sich auch in der Gemeinde Moosinning nachvollziehen. Dies drückt sich zum einen in der sinkenden Wohnbelegung von 2,85 1997 auf etwa 2,6 Einwohner pro Wohnung im Jahr 2007 aus. Zum anderen auch in der Wohnfläche je Einwohner, die im selben Zeitraum von ca. 39 qm auf 44,5 qm je Einwohner netto angestiegen ist. Generell ist bei zunehmendem Durchschnittsalter der Bevölkerung auch von einem steigenden Wohnraumbedarf auszugehen, da gerade bei der älteren Bevölkerung oft nur noch ein bis zwei Personen in einem Haushalt anzutreffen sind und meist weiterhin so lange wie möglich das eigene, eigentlich für 4 - 5 Personen errichtete Einfamilienhaus weiter bewohnt wird. Die durchschnittliche Wohnfläche je Wohnung in Wohngebäuden mit drei und mehr Wohnungen lag im Jahr 2007 bei ca. 82 qm. In Wohngebäuden mit zwei Wohnungen lag sie bei 100 qm, in Wohngebäuden mit einer Wohnung bei 142 qm. Damit wird deutlich, dass der hohe Wohnflächenverbrauch insbesondere durch die Einfamilienhäuser hervorgerufen wird.

Abb.: Wohnfläche / EW Abb.: Wohnungsbelegung

9 BAURECHTSERHEBUNG

Für die Ermittlung der Baulücken bzw. Feststellung des gegenwärtigen Baurechts wurden im Herbst 2008 alle unbebauten Flächen- und Verdichtungspotenziale in Bebauungsplangebieten sowie im unbeplanten Innenbereich (§ 34 BauGB) sowie darüber hinaus gehende Flächenpotenziale im rechtswirksamen FNP ermittelt. Dabei wurde zwischen Wohn-, Misch-, und Gewerbeflächen unterschieden. Flächen mit bereits vorhandenem Baurecht, die folglich unmittelbar bebaut werden können, befinden sich in Bebauungsplangebieten und im unbeplanten Innenbereich. Davon unterschieden sind diejenigen Flächen, die zwar im FNP bereits als Bauflächen ausgewiesen sind, aber noch als Rohbauland zu beurteilen sind. Um diese Flächen zu aktivieren ist die Aufstellung eines Bebauungsplanes erforderlich. Die Ergebnisse der Baurechtserhebung dienen allein der Grundlagenermittlung im Rahmen der FNPung und können eine z.B. bei einem Bauantrag im Einzelfall erforderliche konkrete baurechtliche Prüfung nicht ersetzen. Auch beinhalten sie keine Wertung über die städtebauliche Sinnhaftigkeit der Bebauung oder die Flächenverfügbarkeit im Einzelfall.

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Potenzialflächen mit Baurecht (gem. § 30 und § 34 BauGB) In der Gemeinde Moosinning bestehen unbebaute mit Baurecht belegte Grundstücks- und Verdichtungsflächen innerhalb rechtsverbindlicher Bebauungsplangebiete sowie dem unbeplanten Innenbereich von insgesamt 13,6 ha. Diese verteilen sich in etwa gleichermaßen auf noch unbebaute Grundstücke in Bebauungsplangebieten sowie auf den übrigen Siedlungsbestand. Eine Konzentration an Verdichtungspotenzialen ist in der Ortsmitte Moosinnings, v.a. nördlich der Erdinger Straße zu verzeichnen.

Die vorhandenen Flächenpotenziale mit Baurecht verteilen sich insgesamt wie folgt auf die Ortsteile:

Moosinning (mit OT Eching): Fläche Wohnen 4,0 ha Mischnutzung 2,4 ha Gewerbe 1,2 ha Eichenried: Fläche Wohnen 2,5 ha Mischnutzung 3,5 ha Gewerbe 0 ha

Potenzialflächen ohne Baurecht (laufende BP-Verfahren und FNP-Flächen) Im derzeit gültigen FNP der Gemeinde Moosinning stehen insgesamt 22,9 ha Rohbauland als Reservefläche für eine zukünftige Entwicklung zur Verfügung. Auf 2,7 ha dieser Flächen wurden bereits Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Diese Plangebiete mit laufenden Bebauungsplanverfahren finden sich in Moosinning (Nr. 43 GE) sowie Eichenried (Nr. 37: W und M).

Moosinning (mit OT Eching): Fläche Gewerbe 1,4 ha Eichenried: Fläche Wohnen und Mischnutzung 1,3 ha

Bei den übrigen Potenzialflächen im FNP, für die noch keine Konkretisierung durch Bebauungsplanentwicklungen erfolgte, handelt es sich überwiegend um Wohn- und Gewerbeflächen. Diese Potenzialflächen ohne Baurecht verteilen sich wie folgt auf die Ortsteile: Moosinning (mit OT Eching): Fläche Wohnen 9,2 ha Mischnutzung 0,2 ha Gewerbe 8,3 ha Eichenried: Fläche Wohnen 4,8 ha Mischnutzung 0 ha Gewerbe 0 ha Öffentliche Einrichtungen 0,4

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Zuwachspotenziale Bei voller Ausschöpfung des vorhandenen Baurechts, d.h. bei Bebauung aller in Bebauungsplänen ausgewiesenen Baugrundstücke und Schließung aller Baulücken im unbeplanten Innenbereich kann die Gemeinde Moosinning von 5.316 Einwohnern rechnerisch um 756 Personen auf 6.072 Einwohner anwachsen und 124 gewerbliche Arbeitsplätze hinzugewinnen. Diese mit Baurecht belegten Zuwachsflächen sind generell zu berücksichtigen, stehen jedoch im Laufe eines FNP-Neuaufstellungsverfahrens nicht mehr zur Disposition. Anders verhält es sich mit den FNP-Potenzialen. Bei erfolgreichem Abschluss der laufenden Bebauungsplanverfahren und Umsetzung der im FNP vorhandenen Flächenreserven könnte die Gemeinde Moosinning theoretisch um weitere 1005 Personen wachsen und etwa 244 gewerbliche Arbeitsplätze hinzu gewinnen.

Zusammen zeigt sich folgendes Einwohner- und Arbeitsplatzpotenzial: Ausschöpfung vorhandenes Baurecht 756 EW / 124 AP FNP-Reserven und Abschluss BP-Verfahren 1.005 EW / 244 AP Summe 1.761 EW / 368 AP

Der gemäß bestehendem Baurecht bzw. nach Baurechts-Schaffung in den FNP- Ausweisungen mögliche bauliche Zuwachs wird allerdings erfahrungsgemäß nicht voll ausgeschöpft und führt im Übrigen nicht unbedingt zu einem entsprechend hohen Einwohner- bzw. Arbeitsplatz-Zuwachs. Vielmehr ist aufgrund des stetigen Mehrbedarfs an Wohnfläche pro Einwohner (1997: 39 qm; 2007: 44,5 qm) und aufgrund des steigenden gewerblichen Flächenbedarfs bei gleichzeitig rückläufigen Arbeitsplätzen nur eingeschränkt mit personellen Zuwächsen zu rechnen. Darüber hinaus ist erfahrungsgemäß die Steuerungsmöglichkeit für die Gemeinde aufgrund der ggf. fehlenden Flächenverfügbarkeit nicht gegeben. Schließlich sind die vorhandenen Potenziale in den Bestandsgebieten keine zusammenhängenden Flächen und der Zuschnitt der Grundstücke ermöglicht meist nur geringere Zuwächse an Wohneinheiten, als die rechnerische Zusammenfassung zu einer idealen Baupotenzialfläche. Schließlich basiert der potenziell mögliche Einwohnerzuwachs von 1.761 Personen auf dem im Rahmen der Baurechtserhebung ermittelten Netto- und Rohbaulandfläche. Das heißt, dieser Bevölkerungszuwachs ist ein rechnerischer Wert, der nur erreicht wird, wenn die o.g. Rechenansätze auch eintreten. Nicht berücksichtigt werden beispielsweise Anzahl und Zuschnitt der Grundstücke, was in der Konsequenz zu geringeren Dichten führen kann. (Rechenansatz: GFZ Wohnen 0,4; Wohnfläche pro Einwohner 50qm; NBL/BBl 80%; Mischnutzung 50% wohnen/50% arbeiten; GFZ Gewerbe 0,6; Geschossfläche/Arbeitsplatz 200qm)

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TEIL C PLANUNGSVORGABEN UND –ZIELE

1 ZIELE DER LANDES- UND REGIONALPLANUNG

Im LEP 2006 wird die Gemeinde Moosinning in Bezug auf die Raumstruktur in den „Stadt- und Umlandbereich des Verdichtungsraumes München“ eingruppiert. Für diese Raumkategorie gelten die im LEP 2006 formulierten folgenden Ziele und Grundsätze: - Sicherung und Schaffung einer umweltverträglichen, flächensparenden Mischung von Wohn- und Arbeitsstätten sowie Versorgungseinrichtungen. Bestehende Raumnutzungskonflikte, insbesondere die erheblichen gegenseitigen Beeinträchtigungen von Wohn-, Gewerbe-, Erholungs- und Verkehrsfunktionen sollen abgebaut und neue verhindert werden (Z 3.2.1). - Erhaltung und strukturelle Verbesserung von Arbeitsplätzen im produzierenden Gewerbe. Bevorzugte qualitative wirtschaftliche Entwicklung (G 3.2.2). - Verbesserung der Verkehrsverhältnisse durch Planungen und Maßnahmen zur Verkehrsvermeidung und Verkehrsberuhigung (Z 3.2.3). - Enge Abstimmung zwischen den Gebietskörperschaften bei der siedlungsmäßigen und infrastrukturellen Entwicklung, insbesondere durch interkommunale Kooperationen. Eine ausgeglichene Bevölkerungs- und Altersstruktur zur Auslastung der Infrastruktureinrichtungen ist anzustreben. Die Gemeinde Moosinning ist dem Mittelbereich Erding zugeordnet. Die zentralen Orte dieser Einstufung haben die Aufgabe, die Bevölkerung der ihnen zugeordneten Mittelbereiche mit Gütern und Dienstleistungen des gehobenen Bedarfs zu versorgen. Mit München liegt das nächste gelegene Oberzentrum nur rund 25 km und Freising als mögliches Oberzentrum nur rund 15 km entfernt. Den Oberzentren kommt in Bezug auf die Raumstruktur die Aufgabe zu oberzentrale Einrichtungen mit überregionaler Bedeutung bereitzustellen. Die Gemeinde Moosinning liegt, aufgrund einer fehlenden Verkehrsinfrastruktur, abseits der im LEP festgelegten Entwicklungsachsen, entlang der einer über die zentralörtliche Bedeutung hinausgehende Siedlungsentwicklung zulässig sein soll. Im Sinne einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung sind die Belange Ökologie, Ökonomie sowie des Sozialwesens und der Kultur miteinander vernetzt sowie bei Entscheidungen zur Raumnutzung gleichrangig gestellt und ihre Wechselwirkungen zu beachten. Bei Konflikten zwischen Raumnutzungsansprüchen und ökologischer Belastbarkeit räumt das LEP in Ziel 2.1 den ökologischen Belangen Vorrang ein, wenn langfristige Beeinträchtigungen der natürlichen Lebensgrundlagen drohen.

Der Regionalplan München übernimmt die raumstrukturelle Gliederung und Einstufung der zentralen Orte des LEP. Zusätzlich werden auf dieser Ebene die entsprechenden Nahbereiche der jeweiligen zentralen Orte ausgewiesen. Moosinning ist hier als Kleinzentrum für den Mittelbereich Erding ausgewiesen. Kleinzentren sollen die Bevölkerung ihrer Nahbereiche mit Gütern und Dienstleistungen des Grundbedarfs versorgen.

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Natur und Landschaft Im „Kapitel 1 Natur und Landschaft“ des Regionalplans ist die Region in Landschaftsräume gegliedert. Die Gemeinde Moosinning liegt im Landschaftsraum Erdinger Moos und Viehlassmoos mit dem landschaftlichen Vorbehaltsgebiet Erdinger Moos, Zengermooswald und nördliches Ismaninger Niedermoor. Für das landschaftliche Vorbehaltsgebiet Zengermooswald wird u.a. die Erhaltung des Niedermoores mit seinen Quellmoorresten, Pfeifengraswiesen, Gehölzgruppen und Hecken, Erhaltung sämtlicher Wälder und die Wiederbelebung ausgeräumter Fluren durch Pflanzung naturnaher Gehölze formuliert. Den landschaftlichen Vorbehaltsgebieten fällt vorrangig die Aufgabe zu, die ökologische Stabilität in der Region nachhaltig zu sichern und die schnelle Regeneration der durch die verschiedensten Nutzungsansprüche belasteten Kulturlandschaft zu ermöglichen. Der Landschaftsraum Erdinger Moos soll schwerpunktmäßig als Ausgleichsfläche für den Flughafen entwickelt werden und ist naturnah zu erhalten. Im Gemeindegebiet befinden sich weiter die festgesetzten Naturschutzgebiete Gfällach und Zengermoos.

Siedlungswesen Das Kapitel im Regionalplan B II Siedlungswesen enthält u.a. Ziele und Grundsätze zur aus regionalplanerischer Sicht angestrebten Siedlungsentwicklung und Siedlungs- und Freiraumstruktur. Dabei soll beispielsweise die Wohnsiedlungsentwicklung einer Gemeinde die Deckung des Bedarfes ihrer Bevölkerung sowie einer nicht unverhältnismäßigen Bevölkerungszuwanderung umfassen (Z 2.1) und die Entwicklung neuer Siedlungseinheiten an einen ÖPNV- Anschluss gebunden sein (Z 3.1). Hangkanten, Steilhänge, Waldränder, Feucht- und Überschwemmungsgebiete sollen in der Regel von Bebauung freigehalten werden. (Z 4.1.5). Die Siedlungsentwicklung soll durch ein überörtliches, vernetztes Konzept zur Freiraumsicherung und –entwicklung geordnet und gegliedert werden. Dabei sollen regionale Grünzüge zur Gliederung der Siedlungsräume, Verbesserung des Bioklimas und der Erholungsvorsorge dienen. Die regionalen Grünzüge sollen nicht geschmälert und nicht durch größere Infrastrukturmaßnahmen unterbrochen werden. Als regionaler Grünzug ist im Gemeindegebiet der Grüngürtel Flughafen München / Erdinger Moos / Aschheimer Speichersee / Grüngürtel München-Nordost (11) festgelegt. Die Wohnsiedlungstätigkeit soll auf eine bedarfsgerechte, jährliche Bereitstellung von Wohnraum abgestimmt sein und wohnungsnahe Versorgungseinrichtungen geschaffen werden. Bei der Ausweisung und Bebauung größerer Gewerbe- und Industriegebiete sollen auch gemeindeübergreifende Lösungen angestrebt werden (G 5.1ff). Flughafenumland: der wirtschaftliche Belebungseffekt des Flughafens München soll grundsätzlich für sein Umland wirksam werden, mit Schwerpunkt im Landkreis Erding. Neben dem möglichen Oberzentrum Freising und dem Mittelzentrum Erding

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 28

wird zur Entwicklung der Bevölkerung und Arbeitsplätze im Einzugsbereich des Flughafens die Gemeinde Moosinning genannt (G 2.3)

Freizeit und Erholung Das vorhandene Freizeit- und Erholungsangebot soll nachhaltig gesichert und weiterentwickelt werden (G 1.1). Rad- und Wanderwege sollen gesichert und ausgebaut werden. Golfplätze sollen als landschaftliche Golfplätze, bei denen die genutzten Flächen möglichst nur die Hälfte der Gesamtfläche ausmachen, errichtet werden, sowie die Zugänglichkeit gewährleistet sein (Z 4.1.1).

Wirtschaft und Dienstleistungen Im Stadt- und Umlandbereich sollen Überlastungen vermieden werden (Z 2.1.2). Zur Förderung von Existenzgründern sollen Handwerker-, Gewerbehöfe und Gründerzentren geschaffen werden. Dem Flächenbedarf bestehender Betriebe ist Rechnung zu tragen (Z 2.2.5). In allen Gemeinden soll eine verbrauchernahe Grundversorgung im Einzelhandel zur Deckung des kurzfristigen, täglichen Bedarfs sichergestellt werden, insbesondere in städtebaulich integrierten Lagen soll innerhalb der Nahbereiche der Kleinzentren, u.a. Moosinning, die Deckung des Grundbedarfs sichergestellt werden. Zur Sicherung der Versorgung mit preiswerten mineralischen Bodenschätzen aus heimischen Rohstoffvorkommen werden im Regionalplan u.a. für die Gemeinde Moosinning die Vorbehaltsgebiete für Kies und Sand Nr. 46 und 47 festgelegt („Der Gewinnung oberflächennaher Bodenschätze kommt besonderes Gewicht zu“).

Verkehr und Nachrichtenwesen: Zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in den Siedlungsbereichen sollen Ortszentren und Wohngebiete, insbesondere durch den Bau von Ortsumgehungen entlastet werden. Dies gilt z.B. vordringlich im Verlauf überregional bedeutsamer, hochbelasteter Streckenabschnitte von Bundesstraßen wie der B 388 neu im Bereich Hallbergmoos (Z 3.2.6).

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2 LEITBILDPROZESS

Die Ergebnisse des im Kapitel Teil A 2 beschriebenen Prozesses der Leitbildentwicklung bilden die Grundlage für die Ziele des FNPs mit integriertem LP. Die nicht planungsrelevanten Ergebnisse, Ideen, Vorschläge werden in einem gesondert geführten Leitbildprozess von der Gemeinde Moosinning weitergeführt.

Thema: Nahversorgung/Ortsmitte Sicherung und Ausbau der wohnortnahen Grundversorgung! Förderung des gesellschaftlichen Miteinanders (Jung und Alt, Neu- und Altbürger) durch Schaffung öffentlicher Treffpunkte!

Die Gemeinde legt trotz der unmittelbaren Nachbarschaft zur rasant wachsenden Stadt Erding großen Wert auf die Nahversorgung vor Ort. Das breite Angebot an Dienstleistungen und Versorgungsgütern des täglichen Bedarfs soll erhalten und bestmöglich ausgebaut werden. Das ausgewogene Verhältnis zwischen kleinen und großen Anbietern soll erhalten bleiben. Durch attraktive Ortsmitten sollen lebendige Begegnungsorte geschaffen werden, an denen Jung und Alt zusammenkommen, sich treffen und die dörfliche Gemeinschaft zwischen Neu- und Altbürgern gepflegt wird. Hierzu zählt auch die ansprechende Gestaltung der öffentlichen Einrichtungen und Anlagen.

ZIELE Ärztliche Versorgung in Eichenried schaffen Grundversorgung sichern und ausbauen Treffpunkte/ Ortsmitten schaffen, um die Kultur des Miteinanders zu fördern und zu stärken

MAßNAHMEN Gespräche mit Ärzten wegen einer möglichen Filiale in Eichenried führen Fahrservice für ältere Menschen erhalten und ausbauen Einzelhandel: Entwicklung der Stadt Erding im Auge behalten; Vorsorge treffen; bestmöglichen Standort für Supermarkt ausweisen Infoveranstaltung Dorfladen Eichenried Orte der Begegnung schaffen: z.B. durch Aufstellen eines Riesenschachs, von Bänken und Tischen etc.

Thema: Soziales Schaffung von Netzwerken und Wegweisern für alle Generationen durch Förderung des ehrenamtlichen Engagements!

Jeder soll sich bei uns in der Gemeinde wohl fühlen, egal ob Jung oder Alt, Rentner oder Berufstätiger, Neu- oder Altbürger. Dazu muss jeder für sich persönlich die Möglichkeit haben, sein Leben nach den eigenen Wünschen zu gestalten und in den verschiedenen Lebenslagen, in Beruf und Freizeit, die größtmöglichen Freiheiten haben. Bei allen individuellen Freiheiten zählt jedoch Gemeinsamkeit. Das Zusammenleben ist durch Rücksicht aufeinander und gegenseitige Toleranz geprägt. Ehrenamtliches Engagement ist

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dabei eine tragende Säule des gemeindlichen und gesellschaftlichen Lebens.

ZIELE Wir-Gefühl stärken Ehrenamtliches Engagement steigern, Leistung honorieren Interkommunale Zusammenarbeit Integration Neubürger Ausbau der Kinderbetreuung: Krippe, verlängerte Mittagsbetreuung, Ferienbetreuung, Netzwerk Senioren für Senioren Selbständige Lebens- und Haushaltsführung in gewohnter Umgebung

MAßNAHMEN Mehrgenerationenhaus Zentrale Beratungsstelle für Jung und Alt (Netzwerk) Regelmäßiger Runder Tisch zu verschiedenen Themen (Eintritt!) Projekttage für Jung und Alt Lesepaten (Senioren in Schulen) Hausaufgabenbetreuung in Eichenried Bedarfsanalyse Betreutes Wohnen/ Älter werden in der Gemeinde: Fragebogen

Thema: Energie/ Natur/ Landschaft Stärkung des Bewusstseins für Natur, Umwelt und Energie!

Unsere Gemeinde verfügt über ein umfangreiches Angebot an Naturschutzgebieten, Biotopen und sonstigen ökologisch wertvollen Flächen sowie über ein ausgedehntes Netz an Bachläufen. Dies soll erhalten werden und nach Möglichkeiten gesucht werden, Verbünde herzustellen und betreffende Flächen miteinander zu vernetzen. Gezielte Zugänglichkeiten sollen bei den Bürgern das Verständnis für Natur und Umwelt fördern. Das Thema Energie (Energieversorgung und –einsparung) gewinnt mit Blick auf die knapper werdenden Ressourcen, die steigenden Energiepreise und die Klimaerwärmung für die Gemeinde aber auch für jeden einzelnen Bürger immer mehr an Bedeutung. Projekte zur Erzeugung erneuerbarer Energien sollen grundsätzlich unterstützt werden und nach Umsetzungsmöglichkeiten im eigenen Bereich überprüft werden. Wir wollen den nachfolgenden Generationen die natürliche Umwelt erhalten und dadurch Lebensqualität sichern. Dies beinhaltet auch ein Ressourcen schonendes Handeln in allen Lebensfeldern und das Ausschöpfen regenerativer Energiepotenziale.

ZIELE Erhalt und Weiterentwicklung des Naturbestandes (keine Ausweitung) Landschaftsverbrauch gering halten Ortsbegrünung verbessern Vernetzung Natur-/Naherholungsräume Anhalten der Bevölkerung, dass soweit möglich zur Verbesserung der Ortsbegrünung Bäume und Sträucher gepflanzt werden Informationsverbesserung Natur und Umwelt Erneuerbare Energien fördern (nicht um jeden Preis)

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 31

Energieeinsparung: Bewusstsein stärken Erstellung eines „Wegweisers“ zum Erhalt von Informationen

MAßNAHMEN Pflanzerische Gestaltung gemeindeeigener Grundstücke Renaturierung Kiesabbau Renaturierung Bachläufe: Erwerb von Ökoausgleichsflächen Waldlehrpfad erweitern als Naturerlebnispfad Anlage eines Barfußweges Anlage eines Mustertorfstiches Vogelpate Aufstellung von Bienen- und Insektenhotel Nutzgärten: Prüfung Umsetzung (langfristig) Machbarkeitsstudie „Erneuerbare Energien“ Infoangebote „Energie“ beibehalten, Energieberater Wiederholung Energietag Überprüfung der Energiebilanz der öffentlichen Einrichtungen und Anlagen: Verbrauch reduzieren Investitionen in moderne Heizungsanlagen, Gebäudedämmung etc. Straßenbeleuchtung auf Energieeinsparung überprüfen Prüfung von Fördermöglichkeiten aus dem Bayerischen Naturschutzfonds Verbesserung der Information und Aufklärung, evtl. durch Gartenbauvereine über Bepflanzung mit heimischen Gehölzen (über geeignete Arten, Größe, Verträglichkeit etc.) Naturschutzgebiete/Biotope/wertvolle Ökoflächen in der Gemeinde Ursachen für Verbreitung von problematischen Pflanzen (beispielsweise Ambrosia oder Springkraut), deren Wirkung auf Mensch und Natur und die Möglichkeiten zur Bekämpfung die Anzeichen, Wirkung und Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten wie Feuerbrand Verhalten in der Natur Gewässerschutz

Thema: Kultur und Vereine Förderung von Brauchtum, Kultur und Vereinen!

Mit rund 40 aktiven Vereinen bietet die Gemeinde ein abwechslungsreiches und umfangreiches Angebot an Freizeit- und Kulturmöglichkeiten. Wir unterstützen und fördern den verstärkten Zusammenhalt aller Kulturschaffenden sowie der Sportaktiven. Gemeinsame Feste und Veranstaltungen sollen die Attraktivität des gesellschaftlichen und bunten Lebens in der Gemeinde erhöhen.

ZIELE Feste und Veranstaltungen ausbauen Vereinsübergreifende Veranstaltungen Interkulturelle Veranstaltungen Integration anderer Kulturen Brauchtumspflege Geschichte und Kultur der Gemeinde präsentieren; Vereinsleben präsentieren und fördern

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 32

MAßNAHMEN Dorffest ausbauen Ausstellungen Nutzungskonzept Bürgersaal Torfwiese beschaffen Waldlehrpfad ausbauen Kalender Gemeindebilderbuch

Thema: Freizeit/Naherholung Natur und Landschaft erlebbar und zugänglich machen!

Unser Leben ist eingebettet in eine grüne, intakte Umwelt. Wir wollen das Umweltbewusstsein stärken, indem wir unsere Naturlandschaften in einem verträglichen Umfang für die Bürgerinnen und Bürger zugänglich machen. Wir wollen das Rad- und Wanderwegenetz entsprechend ausbauen und Erholungsorte der Ruhe schaffen. Die Lebensqualität wird bei uns durch ein überdurchschnittliches Angebot an Freizeit-, Sport- und Bademöglichkeiten erhöht.

ZIELE Aufenthaltsräume schaffen Spielplätze und zentrale Treffpunkte schaffen und ausbauen Angebote für Senioren erweitern

MAßNAHMEN Beschilderung und Ausweisung Wegenetz (Rad, Wandern, Inline): Konzept Wegeverbindung Ausweisung Wald „Kempfinger Lohe“ als Naherholungsgebiet: Gesamtkonzept Waldlehrpfad ausbauen Parkbänke aufstellen Ausbau, Erweiterung, Nutzungskonzept Freizeitgelände und der anderen Sportgelände Broschüre Freizeitgelände Bedarfserhebung bei Jugendlichen Nachnutzungskonzept Wasserturm

Thema: Gewerbliche Entwicklung Schaffung einer ausgewogenen und leistungsfähigen Wirtschaftsstruktur!

Unsere Gemeinde weist im Wachstumsdreieck Stadt Erding – Flughafen – Stadt München einen ausgesprochenen Standortvorteil auf. Gewerbe ist für unsere Gemeinde wichtig, um Ausbildungs- und Arbeitsplätze vor Ort bieten zu können. Die Gewerbesteuer hat großen Anteil daran, dass wir weiterhin Einrichtungen und Dienstleistungsangebote sicherstellen und ausbauen können. Deshalb wollen wir Existenzgründer unterstützen und im landwirtschaftlichen Bereich Nachfolgenutzungen von nicht mehr genutzten Gebäuden zur Nutzung von Kleingewerbe/ Handwerker zulassen. Mit dem Ausbau des Gewerbegebietes wollen wir eine ausgewogene und leistungsfähige Wirtschaftsstruktur (Industrie, Gewerbe,

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 33

Handel, Dienstleistung) schaffen. Dabei fördern und entwickeln wir ortsverträgliche (ethische, sozial- und umweltverträgliche) Ansiedlungen.

ZIELE Neues Gewerbegebiet in attraktiver Lage (Verkehrsanbindung) schaffen Orts- und umweltverträgliche Ansiedlung Ausbildungs- und Arbeitsplätze schaffen Firmengründer unterstützen Standortmarketing Grundstücksbevorratung

MAßNAHMEN Bestehendes Gewerbegebiet erhalten und erweitern (Abstand zur Wohnbebauung) Betriebswohnungen im Gewerbegebiet zulassen Unterstützung bei Firmengründungen: Planungs- und Genehmigungsverfahren Kostenlose Vermittlung von Geschäftsräumen im Mitteilungsblatt Nachnutzungen im Außenbereich im Einzelfall prüfen Nachfolgenutzung landwirtschaftlicher Gebäude Zusammenarbeit mir AIRfolgsregion Präsentation bei Golfturnier

Thema: Siedlungsentwicklung Schaffung und Erhaltung von kompakten, aber aufgelockerten Siedlungsstrukturen für Eichenried und Moosinning unter dem Aspekt der bedarfsgerechten und aktiven Siedlungserweiterung!

Das Flair, die Geschichte und unser kulturelles Erbe sowie der Reiz der umliegenden Landschaft haben eine zentrale Bedeutung für unser Wohlergehen in der Gemeinde. Wir bauen darauf auf und nutzen aktiv die bestehenden Möglichkeiten für eine fortschrittliche Entwicklung. Die Gemeinde Moosinning steht in Zukunft für eine visionäre, konzeptionelle und ganzheitliche städtebauliche Entwicklung. Die Wachstumsregion beinhaltet ein positives Wachsen der Bevölkerung, im verträglichen Umfang über das organische Maß hinaus.

ZIELE Innenbereich vor Außenbereich Zersiedelung vermeiden Neuausweisung von Baugebieten (bedarfsgerecht) Einflussnahme auf innerörtliche Gestaltung Innerörtliche Grünflächen erhalten Bebauungspläne nicht überregulieren: schlanke Bebauungspläne Einbindung privater Erschließungsträger soweit wie möglich Zusammenwachsen Moosinning und Eichenried über Gemeinbedarfseinrichtungen Erwerb von Flächen für Ökokonto Umgehung von Blockierung der Grundstückseigentümer bei Flächenausweisung Verkehrssicherheit

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 34

MAßNAHMEN Eichenried aus Grüngürtel nehmen Trasse der Umgehungsstraße im FNP verankern Großflächige Photovoltaikanlage entwickeln (Flickenteppich vermeiden) ÖPNV- Anbindung verbessern Überarbeitung Einheimischenmodell (Anpassung an Rechtsprechung) Überprüfung der Kleingartenanlagen

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 35

TEIL D FLÄCHENNUTZUNGSPLANUNG

1 ALLGEMEINE ENTWICKLUNGSZIELE

Vor dem Hintergrund der überörtlichen Leitvorstellungen wurden die allgemeinen Entwicklungsziele des FNPs mit integriertem LP wie folgt zusammengefasst: - Die zukünftige Siedlungsentwicklung soll sich auf die beiden Hauptorte Eichenried und Moosinning zu gleichen Teilen konzentrieren und der bestehende Siedlungscharakter in Bezug auf die Bauformen erhalten werden. - Die Siedlungsstruktur soll dabei in kompakten und durchgrünten Siedlungsformen entwickelt werden, die eine Zersiedlung vermeiden. - Die bauliche Entwicklung im Außenbereich soll begrenzt und gleichzeitig die Umstrukturierung der landwirtschaftlichen Anwesen im Sinne dieses Leitbildes unterstützt werden. - Zur Entwicklung von brachliegenden Grundstücken sollen aktiv Maßnahmen zur Baurechtschaffung ergriffen werden. Ein erster Schritt zur Umsetzung dieses Ziels ist die zeitnahe Überarbeitung des bestehenden Einheimischenmodels. - Die Bevölkerungsentwicklung soll sich an den bisherigen Steigerungszahlen von 2% pro Jahr orientieren. Für die Umsetzung dieser Wachstumsziele wird aufgrund einer fehlenden Entwicklungsdynamik auf bestehenden Flächen die Ausweisung zusätzlicher Siedlungsflächen notwendig. - Um die Wirtschaftskraft zu stärken soll unter Nutzung der Standortfaktoren „günstige Verkehrsanbindung und Flughafennähe“ das bestehende Gewerbegebiet aktiviert und insbesondere ein neues Gewerbegebiet entwickelt werden. Die Flächenpotenziale auf landwirtschaftlichen Anwesen sind zu prüfen. - Die bedarfsgerechte Ausstattung mit Gemeinbedarfseinrichtungen sowie die Stärkung sozialer und kultureller Einrichtungen sind sicherzustellen. Dabei sollen interkommunale Maßnahmen geprüft und ein stärkeres Zusammenwachsen der Ortsteile Eichenried und Moosinning, z.B. durch die Entwicklung des Freizeitgeländes gefördert werden. - Die Attraktivität der Siedlungsstrukturen ist durch qualitativ hochwertige Freiräume zu sichern und der Übergang zur Landschaft durch die Verbesserung der Ortsränder zu gestalten. - Das Landschaftsbild soll erhalten und die Erholungseignung gestärkt werden. Dazu sind ein geeignetes Fuß- und Radwegenetz und Aufenthaltsräume zu entwickeln und Siedlungsränder zugänglich zu gestalten. - Die Flächeninanspruchnahme, insbesondere im Außenbereich soll auf ein Minimum begrenzt werden. Dabei soll auf die Vermeidung einer Zersiedlung hingewirkt werden und eine klare Abgrenzung der Siedlungseinheiten gegeneinander sichtbar bleiben.

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 36

- Identitätsbildende Landschaftsstrukturen und –elemente sollen erhalten und das Landschaftsbild gemäß den naturräumlichen Gliederungseinheiten gestaltet werden. - Für die wohnortnahe Erholung und Vernetzung der Siedlungseinheiten und des Landschaftsraumes ist das Wegenetz, Erholungsangebote und Erholungsqualität auszubauen. - Innerörtliche Freiräume sind zu stärken und siedlungsbezogene und landschaftliche Freiräume zu verknüpfen. Dabei soll die Struktur der Fließgewässer im Sinn des Gewässer- und Naturschutzes verbessert werden. - Die Landwirtschaftliche Nutzung als maßgebliche Nutzungsart im Gemeindegebiet soll gesichert und erhalten werden. Dabei sollen wertvolle Biotopflächen gesichert, ergänzt und vernetzt werden. Eine weitere Entwässerung von nicht-ackerfähigem Boden ist zu vermeiden. - Um eine bedarfsgerechte Entwicklung auch im Ortsteil Eichenried zu ermöglichen ist auf die Reduzierung des im Regionalplan verankerten Grünzugs hinzuwirken.

2 SIEDLUNGSENTWICKLUNG - UMWIDMUNGEN, AUSWEISUNGEN, ANPASSUNGEN

Zur besseren räumlichen Übersicht werden im Folgenden die wesentlichen Umwidmungen, Ausweisungen und Anpassungen im neuen FNP mit integriertem LP anhand von 5 Planausschnitten beschrieben. Aufgrund der Digitalisierung des FNPs können durch die teilweise parzellenscharfe Übertragung Anpassungen im Bestand notwendig werden. Da diese durch die Digitalisierung auftretenden vielen kleinen Änderungen das ganze Gemeindegebiet betreffen, erfolgt an dieser Stelle nur der Hinweis darauf.

Planausschnitt 1 Zengermoos: Die Änderungen im Planausschnitt 1 Zengermoos betreffen zunächst die Darstellung der Trasse der Ortsumgehungsstraße B 388 neu. Diese schwenkt auf Höhe des Zengermooses in Richtung Norden aus und verläuft südlich des Zengerwaldes in Richtung Osten. Im südlichen Planausschnitt wurde die im Rahmen der 17. FNP-Änderung beschlossene Erweiterung des Golfplatzes Eichenried übernommen. Aufgrund von fehlenden landwirtschaftlichen und sonstigen gewerblichen Nutzungen wurden die Siedlungsflächen im Bereich Waldstraße von der Darstellung als Dorfgebiet in eine Wohnbaufläche W geändert. Um eine bandartige Siedlungsentwicklung entlang der B 388 zu verhindern, werden die bestehenden Nutzungen entlang der Münchner- und Schönstraße nicht in den FNP als Bauflächen aufgenommen. Sie genießen Bestandschutz. Eine wesentliche Änderung erfahren die Bestandsflächen im Ortsteil Zengermoos. Diese werden zukünftig als Dorfgebiet MD dargestellt, um eine Nutzungsanreicherung zu ermöglichen und die Mischung von Wohnen und Arbeiten zu bewahren. Es erfolgt keine zusätzliche Ausweisung von Bauflächen.

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 37

1 Zengermoos Bestand/Planung

Bestand

Planung

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 38

Planausschnitt 2 Eichenried: Die Siedlungsentwicklung soll auf die beiden Ortsteile Eichenried und Moosinning zu gleichen Teilen konzentriert werden. Ziel ist es, kompakte und durchgrünte Siedlungsstrukturen zu erhalten. Für den Ortsteil Eichenried bedeutet dies die netzartige Struktur mit weit in die Landschaft reichenden Siedlungsfingern durch die Schaffung von Querverbindungen zu überlagern. Im neuen FNP werden vor diesem Hintergrund Siedlungserweiterungen entlang von Reiherweg, zwischen Viergraben und Amselweg und entlang von Erlenweg und Gfällachstraße geschaffen, die den bestehenden fragmentierten Siedlungsrand im Norden und Osten sinnvoll arrondieren und eine kompakte Siedlungsentwicklung ermöglichen. Dabei werden im Wesentlichen die bestehenden Erschließungen genutzt und neue Wege- und Grünverbindungen geschaffen. Im Bestand werden die Bereiche entlang der Münchner- und Hauptstraße (B 388) aufgrund der bestehenden Nutzungsverteilung von Dorfgebiet (MD) in ein Mischgebiet (MI) umgewidmet. Als Dorfgebiet bleiben Flächen mit angrenzenden Landwirtschaftlichen Betrieben an der Eicherloher Straße und an der Birkenstraße bestehen. Entlang der Birkenstraße wird schließlich die mögliche Besiedelung einheitlich von Norden bis Süden auf ca. 50m begrenzt und damit dem Bestand angepasst. Die Darstellung entspricht dabei dem Geltungsbereich des Bebauungsplans Birkenstraße Nordteil, bei dem auf die Entwicklungsmöglichkeiten der bestehenden landwirtschaftlichen Betriebe Rücksicht genommen wurde. Die neu entstandenen Gemeinbedarfseinrichtungen Wertstoffhof und Feuerwehrhaus wurden als Gemeinbedarfsflächen in den FNP übernommen.

2 Eichenried Bestand/Planung

Bestand

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 39

Planung

Planausschnitt 3 Moosinning-West: Für den Planausschnitt Moosinning-West soll in den kommenden Jahren das bestehende Sport- und Freizeitgelände langfristig ausgebaut werden, die Siedlungssplitter im Bereich Einfang- und Fichtenstraße gestärkt und damit ein klarer Ortseingang definiert werden. Dazu sollen entlang von bestehenden Erschließungs- und Gemeinbedarfseinrichtungen (Fasanenweg, Einfang-, Fichtenstraße) Siedlungserweiterungen entwickelt werden, die sich um einen möglichen, neuen Standort für Lebensmitteleinzelhandel westlich der Einfangstraße gruppieren, der als Sondergebiet Einzelhandel dargestellt wird. Dieser soll möglichst verkehrsgünstig zwischen den Ortsteilen Eichenried und Moosinning in den kommenden Jahren entwickelt werden. Auf die Herausnahme des Vorranggebietes Nr. 47 und Vorbehaltsgebietes Nr. 46a für den Abbau von Kies und Sand aus dem Regionalplan zwischen Eichenried und Moosinning soll hingewirkt werden. Der Landschaftsraum entlang der Dorfen soll langfristig parkartig ausgebaut werden und ist als Suchraum für Ausgleichsflächen im Flächennutzungsplan dargestellt. Im Norden sollen die bestehenden Kiesabbaugewässer langfristig zu einer naturnahen Weiherlandschaft, die auch zur wohnungsnahen Naherholung genutzt werden kann, ausgebaut werden. Östlich des Landschaftsraumes der Dorfen soll vor dem Hintergrund der Zielsetzung einer kompakten Siedlungsstruktur der Bereich nördlich der Ismaninger- und Erdinger Straße um die Untere Point entwickelt werden, um auch dort den fragmentierten Siedlungsrand sinnvoll zu arrondieren. Dazu soll im Westen auf Höhe der Straße Zur Alm ein Siedlungsbogen entwickelt werden, der langfristig bis zur Nelkenstraße im Osten reicht und der durch bestehende und neu zu schaffende Grünstrukturen gegliedert wird und Zugänge zur Landschaft sicherstellt. Entlang der Ismaninger Straße werden bestehende Dorfgebiete

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 40

aufgrund fehlender landwirtschaftlicher Betriebe in Mischgebiet umgewidmet und Richtung Westen erweitert.

3 Moosinning-West Bestand/Planung

Bestand

Planung

Planausschnitt 4 Moosinning:

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 41

Im Ortsteil Moosinning werden im Wesentlichen im Siedlungsbestand Umwidmungen vorgenommen und der zentrale Grünanger ausgebaut. So werden die Flächen um das zentrale Erschließungsdreieck Erdinger-, Dorf- und Neuchinger Straße von Dorfgebiet in Mischgebiet (MI) aufgrund der tatsächlich vorhandenen Nutzungszusammensetzung umgewidmet. Die Dorfgebiete werden auf noch bestehenden landwirtschaftlichen Anwesen im Bereich des Altortes (Kirchenstraße), der Birkenallee und Freisinger Straße konzentriert. Dabei entfällt an zentraler Stelle gegenüber dem Rathaus der Gemeinbedarfsstandort aufgrund eines fehlenden Bedarfs. Im zentralen Bereich soll die Umsetzung des aus dem Jahr 1994 stammenden Konzepts (Flur Werkstatt / Auweck + Koetter) einer zentralen Angerweise entlang des unterirdisch verlaufenden Bleichbaches ermöglicht werden. Die parkartig zu gestaltende Fläche soll langfristig als zentrale innerörtliche Grünfläche Wegeverbindungen und Naherholungsnutzungen aufnehmen. Langfristig soll eine Verbindung in Richtung Norden zum Platzbereich an der Pestkapelle verfolgt werden. Die einzige Siedlungserweiterung erfolgt im Bereich des Adelberges, wo entlang der bestehenden Adelbergstraße hochwertige Wohnlagen am Hang entwickelt werden sollen. Die eigentliche Kuppe des weithin sichtbaren Adelberges wird freigehalten. Ebenso sollen die Flächen südlich und westlich der Dorfstraße als „grüne Sonnenterrasse“ für wohnortnahe Erholungsflächen von Bebauung freigehalten werden.

4 Moosinning Bestand/Planung

Bestand

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 42

Planung

Planausschnitt 5 Moosinning-Ost – Gewerbeflächen Die zukünftige gewerbliche Entwicklung in Moosinning war im Rahmen des Leitbildprozesses eine zentrale Fragestellung. Als Ergebnis sollten im künftigen FNP die Flächen westlich des Isarkanals in einer Größenordnung von rund 13 ha als gewerbliche Bauflächen entwickelt werden. Ziel bleibt es, die Entwicklungsimpulse des Flughafens München aufzunehmen und vor diesem Hintergrund an der verkehrsgünstigsten Lage am Schnittpunkt von B 388 alt / B 388 neu und FTO Ost gewerbliche Flächen zu entwickeln. Da die Planung aufgrund einer fehlenden Anbindung an bestehende Siedlungsflächen nicht LEP-konform war und dadurch die Planaufstellung verzögert wurde, werden die geplanten neunen Gewerbegebietsflächen am Isarkanal künftig als „aus der Flächennutzungsplanung entnommen Fläche“ mit einer Ziff. A auf weißem Grund dargestellt. Damit wird verdeutlicht, dass die Planungsabsicht weiterhin aufrechterhalten wird, aber diese in einem eigenständigen Verfahren weiterverfolgt werden soll, um weitere Verzögerungen bei der Planaufstellung zu verhindern. Die im rechtwirksamen Flächennutzungsplan dargestellte gewerbliche Entwicklung „Am Bleichbach“ bleibt aus diesem Grund zunächst erhalten. Die Siedlungsentwicklung in den Nebenorten Eching, Kempfing, Stammham Riexing soll auf eine Bestandsentwicklung begrenzt und den Belangen der Landwirtschaft in besonderem Maße Rechnung getragen werden.

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 43

5 Moosinning-Ost – Gewerbliche Bauflächen Bestand/Planung

Bestand

Planung

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 44

3 FLÄCHENBILANZ

Bestand Planung Bezeichnung ha % ha %

Gemeindegebiet Moosinning 3.996,40 100 3.996,40 100

Frei- und Grünflächen 3.800,81 95 3793,02 95

Flächen für die Landwirtschaft 3.185,47 3.110,50

Waldflächen 406,97 406,35

Wasserflächen 33,79 63,52 (inkl. Kanal/exkl. Bachläufe)

Grünflächen 172,14 201,74 (inkl. Sport-, Golfflächen)

Ausgleichsflächen 8,48

Sukzessionsflächen 2,44 2,43

Siedlungsflächen 173,33 4 211,18

Wohnbauflächen 56,70 89,88 43

Mischgebiete 0,78 38,19 18

Dorfgebiete 86,48 40,56 19

Gewerbliche Bauflächen 16,52 16,52 8

Sondergebiete 4,88 1,81 1

Gemeinbedarfsflächen 5,59 6,21 3

Versorgungsflächen 1,10 1,15 1

Bahnflächen 1,98 1,98 1

Ausgenommene Flächen - 14,88 7

Erschließungsflächen 33,80 1 33,80

Überörtliche Straßen ohne B388 neu 18,90 18,90

Örtliche Straßen (ohne neue) 15,10 14,90

Neuausweisungen

Wohnbauflächen (W) 15,41

Dorf- und Mischgebiete (MD/Mi) 6,90

Gemeinbedarf 0,62

Sondergebiet 0,94

Summe Neuausweisung 23,87

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 45

4 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG

Die Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Moosinning war in der Dekade 1997 bis 2007 von einem starken Zuwachs geprägt, mit einem abgeschwächten aber stetigen Wachstum im Zeitraum 2004 – 2007. Aufgrund der Lage in der Metropolregion München und dem weiteren Flughafenumfeld ist von einer weiterhin günstigen Wachstumsprognose auszugehen (vgl. „Wegweiser demographischer Wandel“; Bertelmann Stiftung). Die aktuellen Zahlen im Betrachtungszeitraum 2007 – 2010 bestätigen nachhaltig diesen Trend mit einer Einwohnerzahl zum 31.12.2010 von 5.521 Einwohner. Im Vergleich zu ähnlich strukturierten Gemeinden verfügt die Gemeinde darüber hinaus über ein günstiges Billeter-Maß. Als Maß zur vergleichenden Beschreibung der demographischen Alterung gibt es Aufschluss über das Verhältnis von jungen zu alten Menschen in einer Gemeinde. Mit einem nur leicht negativen Maß (-0,23) ist neben den Wanderungsgewinnen auch mit einem Wachstum aus dem Geburtensaldo zu rechnen. Schließlich sind aufgrund der allgemeinen Wohnsiedlungsentwicklung mit fallenden Belegungszahlen pro Wohnungen und einer steigenden Wohnfläche pro Einwohner zusätzliche Flächenbedarfe einzuplanen. Im Rahmen der Bestandsanalyse im Frühjahr 2009 wurden verschiedene Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung aufgestellt. Im Rahmen der Leitbildentwicklung wurden die Szenarien „Weiter so...“ mit einem jährlichen Wachstum von leicht über 2%; „Landkreisprognose STALA 2020“ mit einem jährlichen Wachstum von 0,7%; „Bertelsmann“ mit einem jährlichen Wachstum von 1,2% und einem Szenario „organisch“ mit einem jährlichen Wachstum von 1% ausführlich diskutiert. Als Ergebnis wird von der Gemeinde Moosinning das Wachstumsziel einer jährlichen Steigerung der Bevölkerung von maximal ca. 2% formuliert. Damit orientiert sich die Gemeinde am bestehenden Wachstum. Als Zieleinwohnerzahl wird in Bezug auf den Zeitpunkt 31.12.2010 mit 5.521 Einwohnern, von einer Einwohnerzahl in 2023 von rund 7.140 Einwohnern ausgegangen. Die Gemeinde bekennt sich zu einem nachhaltigen Wachstum, das neben dem bedarfsgerechten Ausbau von Gemeinbedarfseinrichtungen für alle Altersgruppen, aktive Maßnahmen zur Baurechtschaffung beinhaltet. Für die Umsetzung dieser Wachstumsziele wird aufgrund einer fehlenden Entwicklungsdynamik auf bestehenden Flächen die Ausweisung zusätzlicher Siedlungsflächen notwendig. Die Gemeinde möchte damit ihren Handlungsspielraum unter Wahrung der formulierten Zielsetzungen für die künftige Siedlungsentwicklung nachhaltig erweitern und die im Regionalplan formulierten Wachstumsimpulse in der Flughafenregion nutzen (vgl. RP G 2.3). Im Rahmen der Baurechtserhebung wurde bei Ausschöpfung von vorhandenem Baurecht (Flächen nach §§ 30 und 34 BauGB) und Baurechtspotenzialen auf Leerbauflächen (FNP; Bebauungsplanverfahren) ein Zuwachspotenzial von 1.761 Einwohnern ermittelt. Aufgrund von fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten auf Flächen mit bestehendem Baurecht werden diese Zuwachspotenziale bei der Berechnung des Flächenbedarfs nicht weiter berücksichtigt. Als Flächenvorsorge für die im Rahmen des Leitbildprozesses formulierte Einwohnerzahl von 7.140 Einwohnern und damit ein Bevölkerungswachstum von

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 46

rund 1.619 Einwohner bis zum Jahr 2023, stehen folgende Flächenpotenziale zukünftig zur Verfügung:

Wohnbauland Leerbauflächen 11,1 ha Wohnbauland Neuausweisung 15,41 ha Einwohnerzuwachs 1.485 EW (NBL=70% BBL; GFZ 0,4; 50qm Wohnfläche pro Einwohner)

Mischgebiete Leerbauflächen 2,40 ha Mischgebiete Neuausweisung 6,90 ha Einwohnerzuwachs 260 EW (NBL=70% BBL; 50%G/50%W; GFZ 0,4; 50qm Wohnfläche pro Einwohner)

Bedarfssituation / Abwägung Wie bereits dargestellt, ist die Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Moosinning von einem anhaltenden starken Zuwachs geprägt (2011 5.520 –> 2012 5.600 EW). Auch unabhängige Organisationen, wie die Bertelsmann Stiftung prognostizieren für die Gemeinde Moosinning aufgrund der Lage im Umfeld des Flughafens München, ein überorganisches Wachstum. Dieses ist für die Gemeinde Moosinning durch die Lage im Flughafenumfeld grundsätzlich zulässig (vgl. Gemeinden im Flughafenumland RP 14 B II Z 2.2). Inhaltlich gleichlautende Aussagen werden vom Regionalen Planungsverband als auch vom Landratsamt Erding formuliert. Dieses Entwicklungspotenzial möchte die Gemeinde Moosinning nutzen, unter Wahrung einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung. Bei der getroffenen Flächenvorsorge werden die Potenziale nach den §§ 30 und 34 BauGB nicht zum Ansatz gebracht, da die Zugriffsmöglichkeiten für die Gemeinde nicht vorhanden sind. Beim Blick auf die Ergebnisse der Baurechtserhebung wird überdies deutlich, dass große, zusammenhängende Potentialflächen nicht vorhanden sind, die Potentialflächen in nach § 30 BauGB zu beurteilenden Flächen (Bebauungsplan) nur einen geringen Anteil haben und die nach § 34 BauGB zu beurteilenden Flächen (unbeplanter Innenbereich) überwiegend Nachverdichtungspotenziale auf untergenutzten Flächen sind, die nur schwer umsetzbar sind. Darüber hinaus ist die Baurechtserhebung in einem sich dynamisch entwickelnden Wohnungsmarkt eine Momentaufnahme, wie aktuelle Bauprojekte in der Josef-Gammel-Str., Untere Point, Münchner Straße, Am Vierergraben und Weidenstraße verdeutlichen. Schließlich wird betont, dass die Potenzialflächen mit Baurecht einen rechnerischen Wert darstellen, der auch angesichts einer pauschalierten Dichteannahme von einer GFZ von 0,4, im ländlichen Raum wohl im Durchschnitt nur schwer erreichbar ist. Die Potenzialflächen ohne Baurecht (Leerbauflächen) werden zu 100% zum Ansatz gebracht. Schließlich wird betont, dass die geplanten Neuausweisungen zum überwiegenden Teil (Eichenried) lang verfolgte Planungsabsichten sind, mit dem Ziel eine kompakte Siedlungsentwicklung zu ermöglichen. Die Berücksichtigung der Belange der Land-

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 47

und Forstwirtschaft floss unmittelbar durch sachkundige GR-Mitglieder, durch ein Bodengutachten des Landesamtes für Umweltschutz und durch die Einstellung des Kriteriums Bodenschutzfunktion im Umweltbericht, in die ausführlichen Bedarfs- und Eignungsprüfung ein.

5 BAUFLÄCHEN

Für die künftige Siedlungsentwicklung der Gemeinde Moosinning werden im FNP Bauflächen der Kategorien Wohnbauflächen „W“ gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 1 BauNVO; Mischgebiete „MI“ gemäß § 1 Abs. 2 Nr.6 BauNVO; Dorfgebiete „MD“ gemäß § 1 Abs. 2 Nr. 5 BauNVO und gewerbliche Bauflächen gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 3 BauNVO in einer Größenordnung von 190 ha dargestellt. Davon entfallen auf den Ortsteil Eichenried 73 ha und auf den Ortsteil Moosinning rund 117 ha. Damit wird die beabsichtigte Konzentration der Siedlungsentwicklung auf die beiden Hauptorte sichergestellt. In Bezug auf die gewerbliche Entwicklung wird auf den rechtswirksamen Stand zurückgegangen und die Flächen „Am Bleichbach“ in einer Größenordnung von rund 16,5 ha als „Gewerbliche Bauflächen „G“ gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 3 BauNVO dargestellt. Eine Neuausweisung von gewerblichen Flächen soll in einem eigenständigen Verfahren erfolgen. Um diese Planungsabsicht zu dokumentieren werden die geplanten Flächen „Am Isarkanal“ als „aus der Flächennutzungsplanung entnommene Fläche“ mit einer Ziff. A auf weißem Grund dargestellt Die Unterscheidung der Nutzungsdarstellungen in Bauflächen und Baugebiete erfolgt aufgrund der Zielsetzung möglichst flexibel Baurecht aus dem FNP ableiten zu können (z.B. W = WA / WR) und notwendige Konkretisierungen zur Vermeidung von Nutzungskonflikten sicher zu stellen (MD für Landwirtschaftliche Betriebe). Die Verortung der einzelnen Nutzungskategorien erfolgt ebenfalls um Nutzungskonflikte zu vermeiden. So werden Dorfgebiete überwiegend auf die Flächen mit tatsächlich vorhandenen landwirtschaftlichen Betrieben konzentriert (Birken-, Kirchstraße, Birkenallee und Zengermoos, Eching, Stammham, Kempfing, Riexing). Wesentliche Änderung hier ist die Ausweisung der Bauflächen im Zengermoos als Dorfgebiet, um eine Nutzungsanreicherung zu ermöglichen und die bestehende Mischung von Wohnen und Arbeiten zu bewahren. Mischgebiete werden vorwiegend entlang der übergeordneten Erschließungsstraßen dargestellt und gewerbliche Bauflächen für eigenständige Gewerbliche Flächen ausgewiesen. Zuschnitt, Lage und Umfang der Bauflächen insbesondere der Wohnbauflächen verfolgen insgesamt das Ziel langfristig kompakte und durchgrünte Siedlungsstrukturen zu erreichen. Dabei soll in Bezug auf die Bauformen und Baudichte der ländliche Charakter der Gemeinde Moosinning erhalten werden.

6 GEMEINBEDARF

Insgesamt werden im FNP der Gemeinde Moosinning 6,5 ha Gemeinbedarfsflächen ausgewiesen. Davon entfallen 2,85 ha auf den Ortsteil Eichenried, die sich im Wesentlichen auf den Bereich Schulstraße / Münchner Straße konzentrieren mit der Grundschule, dem Kindergarten, dem Friedhof, dem neuen Wertstoffhof und dem

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neuen Feuerwehrhaus, mit Bürgersaal, Jugendeinrichtung und Räumlichkeiten für den Schützenverein. Im Ortsteil Moosinning werden insgesamt 3,65 ha Gemeinbedarfsflächen ausgewiesen. Dort werden die öffentlichen Einrichtungen wie der Schulstandort in der Kirchenstraße, die beiden Kindergärten im Fasanenweg und der Dorfstraße und die Fläche für das Rathaus Moosinning im Zentrum als Gemeinbedarfsflächen ausgewiesen. Gegenüber dem Rathaus entfällt der bisher geplante Gemeinbedarfsstandort aufgrund eines fehlenden Bedarfs. Die Flächen sollen künftig als Dorfgebietsflächen MD entwickelt werden. An der Neuchinger Straße wird ein neuer Standort für die Feuerwehr Moosinning ausgewiesen. Nach Wegfall der Teilhauptschule sind ausreichend Flächen für den geplanten Bevölkerungszuwachs und damit ggf. steigende Schülerzahlen vorhanden. Im Sinne einer nachhaltigen Bereitstellung von Gemeinbedarfseinrichtungen werden derzeit die Grundschule Moosinning und das Rathaus energietechnisch erneuert. Als Symbol sind alle vorhandenen und geplanten Spielplätze im FNP dargestellt. Neue Spielplätze sind in allen neuen, größeren Siedlungserweiterungsgebieten geplant, mit dem Ziel eine fußläufige Erreichbarkeit und Versorgung innerhalb eines Radius von 300 m flächendeckend sicherzustellen. Die geplanten Spielplätze sind dabei nicht parzellenscharf verortet.

7 SONDERGEBIETSAUSWEISUNGEN

Im FNP werden Sondergebietsflächen für ein Sondergebiet „Landhandel“ im Schnabelmoos, ein Sondergebiet ein Sondergebiet „Freizeit und Erholung“ ebenfalls im Schnabelmoos und ein Sondergebiet „Einzelhandel“ in einer Größenordnung von 1,82 ha vorgehalten. Neu ausgewiesen werden dabei das SO „Freizeit und Erholung“ in einer Größenordnung von rund 0,4 ha, das der Unterbringung zweier Freizeitvereine (Country Gringos / Motorradclub) dienen soll und das SO „Einzelhandel“ in einer Größenordnung von 0,58 ha, das der Unterbringung des geplanten Einzelhandelstandortes dienen soll und dem Umfang des Vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. 47 (Sondergebiet kleinflächiger Einzelhandel) entspricht. Ziel ist es, die Versorgung des kurzfristigen Warenbedarfs sowohl für den Ortsteil Eichenried als auch den Ortsteil Moosinning sicher zu stellen und gleichzeitig dem geringen Versorgungsgrad entgegen zu wirken (vgl. Planungsgrundlagen S. 16 ff). Wesentliche Änderung gegenüber dem rechtswirksamen Flächennutzungsplan ist die Nutzungsänderung der bestehenden Bauflächen im Ortsteil Zengermoos, die zukünftig nicht mehr als Sondergebiete sondern als Dorfgebiete ausgewiesen werden.

8 VERKEHR

Im FNP werden für das Thema Verkehr die Darstellungen „übergeordnete Hauptverkehrstraßen“, „wichtige örtliche Straßen“, „Ruhender Verkehr“, „wichtige Fuß- und Radwegeverbindungen“, „Bahnanlagen“ sowie „Trasse Ortsumfahrung B 388 neu“ verwendet. Die übergeordneten Hauptverkehrsstraßen B 388, FTO Ost (St 2580), St 2082, Freisinger- (ED5), Neuchinger- (ED5) und Dorfstraße werden aus dem alten FNP übernommen. Dabei wird im Ortsteil Moosinning ein ringförmiges Straßennetz, im Ortsteil ein Eichenried ein lineares Straßennetz ausgebildet.

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 49

Dieses soll im Ortsteil Eichenried durch den Auf- und Ausbau von wichtigen Querverbindungen, als „wichtige innerörtliche Straßen“ überlagert und langfristig ein netzartiges Straßennetz entwickelt werden. Im Ortsteil Moosinning werden die örtlichen Straßen aus dem alten FNP übernommen und im Bereich Untere Point durch neue Straßen zwischen der Straße Zur Alm und Nelkenweg ergänzt. Als wichtige Fuß- und Radwegverbindungen werden die straßenbegleitenden Radwege entlang der B 388 und ED 5 aus dem alten FNP übernommen. Innerörtlich sind im Ortsteil Eichenried die Querverbindungen zwischen den historischen Moosstraßen Schulstraße und Am Vierergraben, Am Viergraben und Amselweg und zwischen Weidenstraße und Gfällachstraße für die innerörtliche Durchwegung von Bedeutung. Zusätzlich soll eine Wegeverbindung von der Münchner Straße (B 388) über den Kindergarten zum geplanten Bolzplatz entstehen. Im Ortsteil Moosinning sind die Anbindung des Sport- und Freizeitgeländes entlang der Fichtenstraße und die Durchwegung in Nord-Südrichtung durch den geplanten Dorfpark als wichtige Fuß- und Radwegeverbindung dargestellt. Die Gemeinde Moosinning wird nicht mit Einrichtungen des schienengebundenen öffentlichen Nahverkehrs versorgt. Die im FNP dargestellten Flächen für Bahnanlagen in einer Größenordnung von rund 2 ha tangieren das Gemeindegebiet im Südwesten und nehmen die S-Bahnverbindung nach Erding (S8) auf. Die geplante und mit der Obersten Baubehörde abgestimmte Ortsumfahrung der B388 neu wird neu in den FNP als „überörtliche Hauptverkehrsstraße geplant“ aufgenommen und stellt damit einen abwägungsrelevanten Belang bei Planungen im Außenbereich dar. Die Trasse wird bis zur endgültig festgelegten Trassierung als Planungskorridor mit einer Breite von 200 m durch nördliches Gemeindegebiet geführt.

9 GRÜNFLÄCHEN – SPORT UND FREIZEIT

Grünflächen werden in einer Größenordnung von 203 ha im FNP dargestellt. Davon entfallen über die Hälfte (137 ha) auf Flächen für Golfplätze in Moosinning. Weitere 21 ha entfallen auf Sport- und Freizeiteinrichtungen, wie die Sportplätze in Eichenried, an der Fichtenstraße und der Straße Zur Dorfen. Im Sport- und Freizeitgelände wird eine Erweiterungsfläche von rund 3,5 ha für den geplanten Ausbau des Sport- und Freizeitgelände neu aufgenommen. Rund 2 ha sind für einen neuen Friedhof jenseits des Isarkanals an der Straße Am Steinberg vorgesehen. Die geplante innerörtliche Fläche für einen Dorfpark im Ortsteil Moosinning nimmt zwischen Erdinger Straße im Norden und Baderweg im Süden eine Fläche von rund 1,75 ha ein und soll damit wesentlich erweitert werden. Neu in den FNP aufgenommen wird die Grünfläche mit der Zweckbindung „Freizeit und Erholung“ an der Birkenstraße in Eichenried in einer Größenordnung von 4,5 ha für den Motocross Verein Eichenried. Mit der Darstellung als Grünfläche soll sichergestellt werden, dass keine Bauflächen entstehen. Die übrigen Grünflächen verteilen sich auf die Ortsrandeingrünung, Grünzäsuren, Spiel- und Bolzplätze, oder Grünflächen entlang von Bachläufen wie dem Bleichbach (Birkenallee), Gfällach oder Sechsergraben. Die Darstellung verfolgt das Ziel, dass diese Flächen bei der Schaffung von Baurecht verbindlich gesichert werden können.

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10 VERSORGUNGSFLÄCHEN / ABGRABUNGEN / INFRASTRUKTUR

Als Versorgungsflächen sind im FNP rund 1,10 ha dargestellt. Neben dem Wasserturm auf dem Adelberg und einer Einrichtung der Post an der Neuchinger Straße wird der rund 1 ha große Erdbehälter zur Wasserversorgung in Riexing als Versorgungsfläche im FNP dargestellt. Gem. gültigem Regionalplan wird das Vorranggebiet Nr. 46 und die Vorbehaltsgebiete Nr. 47 und Nr. 46a für den Abbau von Kies und Sand als Flächen für die Rohstoffsicherung im FNP dargestellt. Es handelt sich um Flächen nördlich und südlich der B 388 westlich von Moosinning in einer Größenordnung von 145 ha. Die Gemeinde strebt dabei langfristig eine Herausnahme des Vorbehaltsgebietes Nr. 46 a aufgrund des dort verlaufenden Korridors der B388-neu an, sowie im Bereich südwestlich Moosinning die Herausnahme des Vorbehaltsgebietes Nr. 47 zwischen Moosinning und Eschenried aufgrund des Ausbaus von Sport- und Freizeitnutzungen in diesem Bereich.

Schutzbestimmung Höchstspannungsleitungen: - Die Leitungsschutzzonen beidseits der Leitungsachsen der im Flächennutzungsplan eingetragenen Höchstspannungsleitungen Neufinsing – Ingolstadt Ltg. Nr. B103 und Oberbachern – Neufinsing Ltg. Nr. B 108 betragen 40m. - Innerhalb der Leitungsschutzzonen ist nur eine beschränkte Bebauung möglich. Einschlägig sind die Vorschriften DIN EN 50341-1 / 03.2002 „Freileitungen über AC 45 kV“ und DIN VDE 0105-100 in dem die Mindestabstände zu den Leitereilen festgelegt sind. - Die Bestands- und Betriebssicherheit der Höchstspannungsfreileitungen muss jederzeit gewährleistet sein. Maßnahmen zur Sicherung, Erbneuerung, Verstärkung oder Umbau unter Beibehaltung der Schutzzonen muss jederzeit ungehindert möglich sein. Die gilt auch in geplanten und bestehenden Schutzgebieten jeder Art. - An Höchstspannungsleitungen können durch Wirkung des elektrischen Feldes bei bestimmten Witterungsverhältnissen Geräusche entstehen. Zur Vermeidung der Lärmbelästigung bitten wir bei der Bestimmung des Mindestabstands die Grenzwerte der „6. BImSCHV – TA Lärm – unbedingt einzuhalten. Diese Grenzwerte sollen auch bei der Erstellung von Flächennutzungsplänen berücksichtigt werden.

Löschwasserbedarf: - Bei der Änderung des Flächennutzungsplanes oder Löschwasserbedarf nach dem Ermittlungs- Richtwerteverfahren des früheren Bayerischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz festzustellen und ggf. durch den Ausbau der abhängigen Wasserversorgung entsprechend dem Erlass des Bayerischen Landesamtes für Wasserwirtschaft bzw. nach den Technischen Regeln des deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. und / oder der unabhängigen Wasserversorgung zu sichern.

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- Bei der Bebauung im Bereich der Hochspannungsfreileitungen ist die Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 06.02.1981 Nr. II B 10 – 9130 – 388 (MABL Nr. 4/1981 S. 90) in der jeweils gültigen Fassung zu beachten.

11 BAU- UND BODENDENKMÄLER

Liste der Bodendenkmäler

Bezeichnung Kurzbeschreibung D-1-7737-0175 Siedlung der Vorgeschichte und der Mönchshüfener Gruppe. D-1-7736-0009 Vermutlich vollständig verebnetes Grabhügelfeld der Vorgeschichte sowie Siedlungsspuren unbekannter Zeitstellung im Luftbild. D-1-7737-0117 Vermutlich Siedlung unbekannter Zeitstellung im Luftbild. D-1-7737-0029 Grabfunde der Glockenbecher-Kultur. D-1-7737-0030 Siedlung der späten Bronzezeit und der älteren Urnenfelderzeit Körpergräber des Frühmittelalters sowie Siedlungsspuren unbekannter Zeitstellung im Luftbild. D-1-7737-0028 Nahezu vollständig verebnete Wall-Graben-Anlage und in Resten obertägig erhaltene Wölbackerfluren unbekannter Zeitstellung. D-1-7737-0171 Siedlung der Vorgeschichte, der Mönchshüfener Gruppe, der Mittleren Bronzezeit, der Hallstattzeit, der Mittel- und Spätlätenzeit sowie - körpergräber und Brandgräber unbekannter Zeitstellung. D-1-7737-0188 Reihengräberfeld des Frühmittelalters. D-1-7737-0119 Siedlungsspuren unbekannter Zeitstellung im Luftbild. D-1-7737-0032 Siedlungsspuren unbekannter Zeitstellung im Luftbild. D-1-7737-0033 Siedlungsfunde der Vorgeschichte, der Latenzzeit, des Mittelalters und der Neuzeit sowie Siedlungsspuren unbekannter Zeitstellung im Luftbild. D-1-7737-0118 Siedlungsspuren unbekannter Zeitstellung im Luftbild. D-1-7736-0008 Siedlungsspuren unbekannter Zeitstellung im Luftbild. D-1-7737-0035 Brunnen unbekannter Zeitstellung, möglicherweise der römischen Kaiserzeit. D-1-7736-0150 Siedlungsspuren sowie Flurformen oder Grabenwerk unbekannter Zeitstellung im Luftbild. D-1-7737-0206 Untertägige mittelalterliche sowie frühneuzeitliche Vorgängerbauten der kath. Pfarrkirche von St. Emmeram von Moosinning. D-1-7737-0207 Untertägige mittelalterliche bis frühneuzeitliche Vorgängerbauten der bestehenden Pestkapelle St. Sebastian und Rochus von Moosinning. D-1-7737-0208 Untertägige mittelalterliche bis frühneuzeitliche Siedlungsteile von Moosinning. Ersterwähnung des Dorfes im Jahre 1031. D-1-7737-0209 Untertägige mittelalterliche bis frühneuzeitliche Siedlungsteile von Eching. Ersterwähnung des Dorfes im Jahre 1152. D-1-7737-0210 Untertägige mittelalterliche bis frühneuzeitliche Siedlungsteile von Stammham. Ersterwähnung des Dorfes im Jahre 1104 bis 1137. D-1-7737-0211 Untertägige mittelalterliche und frühneuzeitliche Vorgängerbauten der kath. Filialkirche St. Jakobus d. Ä. von Kempfing. D-1-7737-0212 Untertägige mittelalterliche bis frühneuzeitliche Siedlungsteile von Kempfing. Ersterwähnung des Dorfes im Jahre 1104 bis 1137. D-1-7737-0213 Untertägige mittelalterliche bis frühneuzeitliche Siedlungsteile von Burgholz sowie mittelalterliche bis frühneuzeitliche Vorgängerbauten der Hofkapelle von Burgholz. Ersterwähnung des Hofes im Jahre 1170. D-1-7737-0219 Kalkbrennöfen unbekannter Zeitstellung.

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Liste der Baudendenkmäler

Bezeichnung Kurzbeschreibung Moosinning Pfarrkirche St. Kath. Pfarrkirche um 1700, Frühwerk von Anton Kogler; Emmeran mit Ausstattung; Fl.Nr. 34

Kapelle Kath. Kapelle St. Sebastian und Rochus (im Unterdorf), 1. Hälfte des St Sebastian 18. Jh., Zentralbau; mit Ausstattung; Fl.Nr. 158

Burgholz Kapelle 1. Hälfte des 19. Jh.; mit Ausstattung ; Fl.Nr. 2314

Kempfing Filialkirche Kath. Filialkirche St. Jakobus d.Ä., romanisch (um 1200), barockisiert, St. Jakobus Turm frühgotisch; mit Ausstattung

Riexing Kapelle 18. / 19. Jh.; mit Ausstattung, Fl.Nr. 2077

Stammham Kapelle neuromanischer Zentralbau, Mitte 19. Jh.; mit Ausstattung; Fl.Nr. 2978

Zengermoos Franzheimer Grenzstein zwischen dem früheren Hochstift Freising und dem Kurfürstentum Baiern, aus Rotmarmor, datiert 1718; in der Nähe des Gasthauses Zengermoos; Fl.Nr. 3528

Für jede Art der Veränderungen an Baudenkmälern und im Nahbereich gelten die Bestimmungen des Art. 4 – 5 DSchG. Das bayerische Landesamt für Denkmalpflege ist bei allen: Planungs-., Anzeige-, Zustimmungs- spwie Erlaubnisfragen nach Art. 6 DSchG und bei allen baurechtlichen Genehmigungsverfahren, von den Baudenkmäler / Ensembles unmittelbar oder im Nahbereich betroffen sind, zu beteiligen. Zu Tage tretende Bodendenkmäler unterliegen der Meldepflicht nach Art. 8 des DSchG. Auf Verdachtsflächen selbst sind Bodeneingriffe jeder Art genehmigungspflichtig. Es gelten folgende Bestimmungen: A) Der Antragsteller hat im Bereich von Denkmalflächen eine Erlaubnis nach Art. 7 BayDSchG bei den Unteren Denkmalschutzbehörden einzuholen; B) Der Oberbodenabtrag für das Vorhaben ist im Einvernehmen und unter der fachlichen Aufsicht des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege im Bereich der geplanten Baufläche durchzuführen; C) Nach dem Ergebnis des Oberbodenabtrags hat der Antragsteller eine sachgerechte archäologische Ausgrabung im Einvernehmen und unter fachlichen Aufsicht des BLfD zur Sicherung und Dokumentation aller von der geplanten Maßnahme betroffenen Bodendenkmäler durchzuführen nach den Vorgaben zu archäologischen Ausgrabungen in Bayern (12/2005) und dem Leistungsverzeichnis des BLfD; D) Der Antragsteller hat alle Kosten der fachlichen Begleitung des Oberbodenabtrags und der Ausgrabungen zu tragen; E) Mit den bauseits erforderlichen Erdarbeiten darf erst begonnen werden, wenn die vorhandeneren Bodendenkmäler sachgerecht freigelegt, dokumentiert und geborgen wurden; F) Die Untere Denkmalschutzbehörde behält sich ausdrücklich vor, weitere Bestimmungen

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nachträglich aufzunehmen, zu ändern oder zu ergänzen sowie den Bescheid jederzeit zu widerrufen.

12 IMMISSIONSSCHUTZ

Im Rahmen der Neuaufstellung des FNPs wurde kein Immissionschutz-Gutachten durchgeführt. Der Belang Immissionsschutz ist bei der Neuausweisung, Umwidmung und Anpassung von Bauflächen unmittelbar eingeflossen. Vor diesem Hintergrund erfolgt die Unterscheidung der Nutzungsdarstellungen in Bauflächen und Baugebiete, um die notwendige Konkretisierung zur Vermeidung von Nutzungskonflikten sicher zu stellen (MD für Landwirtschaftliche Betriebe). Die Verortung der einzelnen Nutzungskategorien erfolgt ebenfalls um Nutzungskonflikte zu vermeiden. So werden Dorfgebiete auf die Flächen mit tatsächlich vorhandenen landwirtschaftlichen Betrieben konzentriert. Insbesondere in der Straße Untere Point, Birkenallee, Kirchstraße, Kurze Gasse und Birkenstraße erfolgt eine MD Darstellung, um die vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebe in ihrem Bestand zu sichern. Mischgebiete werden vorwiegend entlang der übergeordneten Erschließungsstraßen und in den zentralen Bereichen von Eichenried und Moosinning dargestellt. Lärmtechnischen Nutzungskonflikten durch den Verkehrslärm der B 388 können auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung durch passive und aktive Schallschutzmaßnahmen begegnet werden. Lärmtechnische Nutzungskonflikte durch Gewerbelärm bestanden insbesondere im Bereich Erlenweg im Ortsteil Eichenried. Hier wird der Bestand (z.B. Getränkemarkt, Lagerplatz) durch die Ausweisung eines Mischgebiets gesichert. Eine Wohnbauentwicklung nördlich des Erlenwegs wird langfristig verfolgt. Nutzungskonflikte durch Gewerbelärm durch den Gewerbebetrieb in der Weidenstraße (Fl.Nr. 1791/36; Elektrohandel, Natursteinlager) sind bislang nicht bekannt und aufgrund der ausschließlichen gewerblichen Nutzung tagsüber nicht zu vermuten. Lärmtechnische Nutzungskonflikte durch Sport- und Freizeitlärm sind im Bereich des Sport- und Freizeitgeländes Moosinning nicht zu vermuten, da keine Änderungen vorgenommen werden. Durch die Ausweisung von Wohnbauflächen am Reiherweg in Eichenried rückt Wohnbebauung an den Sportplatz Eichenried bis ca. 60 m heran. Lärmtechnische Maßnahmen sind auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung zu treffen. Im Einzelnen werden folgende Bereiche in Abstimmung mit der Unteren Immissionsschutzbehörde mit der Signatur für Maßnahmen für den Immissionsschutz gekennzeichnet: - Planausschnitt 2 Eichenried: nördlich der B 388, an der Grenze zwischen MI und W (Erlenweg) und an der Grenze zwischen Sportflächen, MI und W (Reiherweg)und M; im W gegenüber dem landwirtschaftlichen Betrieb (Birkenstraße – Hauptstraße); im W "Birkenstraße Nord" an der West- und Südgrenze und im W „östl. Gfällachstraße“ an der Südgrenze zur B 388. - Planausschnitt 3 Moosinning-West: an der Grenze zwischen SO "Einzelhandel" und W (vgl. Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 47).

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- Planausschnitt 4 Moosinning: an der Grenze zwischen MD und W im Bereich Untere Point; im W zwischen MD und W im Bereich Neuausweisung Adelberg.

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TEIL E UMWELTBERICHT

1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans

Im Zuge der Neuaufstellung des Flächennutzungsplan (FNP) werden angrenzend an die Siedlungsflächen von Moosinning und Eichenried Baugebiete für Wohnbau, Mischgebiete, Gemeinbedarfsflächen und Grünflächen ausgewiesen (s. Abb. und Abb.). Eine Erweiterung und Neugestaltung von Erholungs- und Spielflächen ist vorgesehen (Freizeitgelände, neuer Golfplatz, Abenteuerspielplatz in Eichenried, Grüne Ortsmitte Moosinning). Im Folgenden wird auch die Trasse der geplanten B 388 neu bewertet. Sie zweigt im Osten des Gemeindegebietes bei der Werdlfinger Brücke von der bestehenden B 388 nach Norden ab und schleift bei Zengermoos, an der westlichen Gemeindegebietsgrenze, wieder ein.

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Abb.: Flächen mit Neufestsetzungen des FNP im Bereich Eichenried (Rot = Wohnbauflächen, Orange = Mischgebiet/Dorfgebiet, Lila = Gemeinbedarf, Grün = Grünflächen).

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Abb.: Flächen mit Neufestsetzungen des FNP im Bereich Moosinning (Rot = Wohnbauflächen, Orange = Mischgebiet/Dorfgebiet, Lila = Gemeinbedarf, Grün = Grünflächen.

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2 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes und ihrer Berücksichtigung

Neben den allgemeinen gesetzlichen Grundlagen, wie dem Baugesetzbuch, den Naturschutzgesetzen, der Immissionsschutz-Gesetzgebung, der Waldgesetzgebung, der Abfall- und Wassergesetzgebung und dem Bundes-Bodenschutzgesetz sowie den lokal und regional bedeutsamen Biotopflächen mit Schutz nach dem § 30 BNatSchG (ehemals Art. 13d BayNatSchG), sind bei weiteren Planungen folgende Schutzgebiete zu berücksichtigen: - Naturschutzgebiete gem. § 23 BNatSchG (Zengermooswald, Gfällach-Quellmoor) - FFH-Gebiete gem. Natura 2000 (Gfällach-Quellmoor) - Landschaftsschutzgebiet gem. § 26 BNatSchG (Zengermooswald, Kempfinger Lohe, Eicherloh, Teilfläche Notzinger Weiher) - Naturdenkmal „Grünbacher Schwaige“ gem. § 28 BNatSchG (Biotop östlich Zengermooswald) - Geschützter Landschaftsbestandteil § 29 BNatSchG (Eschenallee Freieneck).

Zu beachten sind weiterhin die verschiedenen fachlichen Ziele aus dem Landesentwicklungsprogramm (LEP), dem Landesentwicklungskonzept (LEK) und dem Regionalplan in Bezug auf die bauliche, die land- und forstwirtschaftliche sowie auf die naturschutzfachliche und landschaftliche Entwicklung. Laut LEP sollen die Eigenständigkeit und die regionsspezifische Eigenart der ländlichen Teilräume bewahrt werden, eine ressourcenschonende Siedlungsentwicklung (Baulandreserven, Nachverdichtung) sowie eine Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe angestrebt werden. Der Regionalplan fordert für alle Gewässer die Güteklasse II sowie den Erhalt und den Schutz potentieller Überschwemmungsgebiete und Niedermoorgebiete. Ebenso soll die Land- und Forstwirtschaft gesichert werden. Flächenumnutzungen sollen möglichst umwelt- und landschaftsbildverträglich erfolgen. In den landschaftlichen Vorbehaltsgebieten muss die Bebauung den Bedürfnissen von Natur und Landschaft untergeordnet werden. Umweltfreundlichen und erneuerbaren Formen der Energieversorgung soll möglichst der Vorrang eingeräumt werden und sie sollen schonend in das Orts- und Landschaftsbild eingebunden werden. Die infrastrukturelle Erschließung der Erholungslandschaft soll weiterentwickelt und verbessert werden. Im Arten- und Biotopschutzprogramm wurde das Erdingermoos als bayernweiter Entwicklungsschwerpunkt ausgewiesen. Auch ein Waldfunktions- und Walderholungsplan sind für den Landkreis Erding vorhanden. Zusätzlich sind die Vorgaben des Moorentwicklungskonzepts, der Agrarstrukturellen Rahmenplanung sowie des Gewässerentwicklungsplanes zu berücksichtigen. In die Bewertung der Trasse B 388 neu flossen die Ergebnisse eines Projektes der Technischen Universität München ein (Umweltverträglichkeitsstudie zur Ortsumfahrung in der Gemeinde Moosinning, TUM 2010).

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3 Bestandsaufnahme und Bewertung der Umweltauswirkungen einschließlich der Prognose bei Durchführung der Planung

Schutzgut Boden

Bestandsbeschreibung und -bewertung

Die Bodenverhältnisse im Bearbeitungsgebiet müssen nach den drei ökologischen Raumeinheiten betrachtet werden: Die Altmoräne weist unterschiedliche Typen von Braunerden und Parabraunerden auf. Die Schutzwürdigkeit ist aufgrund ihres hohen Retentionsvermögens und der mittleren bis teils hohen Ertragsfähigkeit, laut LfU, als hoch bis sehr hoch einzustufen. Die Niederterrasse weist sehr humusreiche Pararendzina und Rendzina auf carbonatreichem Schotter auf. Diese gewähren eine sehr hohe Retentionsfähigkeit, was sich ausgleichend auf den Wasserhaushalt auswirkt, und Hochwässern entgegenwirkt. Die natürliche Ertragsfähigkeit des Bodens ist von mittlerer Güte. Die Schutzwürdigkeit ist ebenfalls als hoch bis sehr hoch einzustufen. Die Bereiche der Niedermoor- und Almgebiete sind stark grundwasserbeeinflusst und weisen Kalkanmoorgleye aus Flußmergel über carbonatreichem Schotter auf. Die natürliche Ertragsfähigkeit ist von geringer bis mittlerer Güte. Die Schutzwürdigkeit wurde hier überwiegend als hoch eingestuft. Die Trasse der B 388 neu führt bei Zengermoos, nördlich von Eichenried und bei Schnabelmoos über seltene Böden (Rendzina aus Kalktuff und Alm). Sie führt bei Zengermoos, nördlich von Eichenried und bei Schnabelmoos sowie zwischen Eching und Kempfing über Böden mit überwiegend sehr hoher Sorptionsfähigkeit für sorbierbare Stoffe auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Sie führt südlich entlang des NSG Zengermoos über Boden mit langfristig sehr hoher Pufferkapazität (mind. 300 molc/m²) gegenüber Säureeinträgen von Böden unter Wald. Des Weiteren verläuft sie durch Gebiete mit Boden mit hohem Rückhaltevermögen für nicht sorbierbare Stoffe (Nitrat), der eine Schutz-, Filter- und Pufferfunktion für das Grundwasser erfüllt. Folgende Bodentypen sind betroffen (von West nach Ost) (s. TUM 2010): - Rendzina aus Kalktuff und Alm - Kalkanmoorgley aus Alm über carbonatreichem Schotter, grundwassernah - Kalkniedermoor über carbonatreichem, kiesigem bis lehmigen Untergrund - Niedermoor und Übergangsmoor über carbonatreichem Untergrund mit weitem Korngrößenspektrum - Kalk-Anmoorgley aus Flussmergel über carbonatreichem Schotter, teilweise aus carbonathaltigen Tal- und Bachsedimenten. Es sind Böden mit hoher Schutzwürdigkeit sowie seltene Böden betroffen. Des Weiteren befinden sich im Umkreis der Trasse südlich von Zengermoos und der B 388 das Bodendenkmal D-1-7736-0008, sowie das Bodendenkmal D-1-7736-0119 südwestlich von Kempfing. Bei beiden Denkmälern handelt es sich um Siedlungen vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung (s. Themenkarte 4: Boden).

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Die von den Baugebieten betroffenen Böden werden in den folgenden Tabellen beschrieben.

Tabelle 1: Beschreibung der betroffenen Böden in Eichenried

Flächen-Nr.* Bodenart Sorptions- Ertragsfähigkeit (s. LEK; Stadtrandbewertung Moosinning - fähigkeit LfU 2009) Schutzwürdigkeit (LfU 2009) 21 sehr humusreiche Pararendzina aus gering gering hoch carbonatreichem Schotter, örtlich mit 22 flachem Flußmergel 23 25 keine Angabe gering mittel keine Bewertung 24 keine Angabe gering gering bis mittel keine Bewertung 26 keine Angabe gering keine Bewertung 27 angrenzend sehr humusreiche gering angrenzende Flächen keine direkte Bewertung. Angrenzende Pararendzina aus carbonatreichem gering Flächen: hoch Schotter 28 angrenzend Kalkanmoorgley aus Flußmergel über carbonatreichem Schotter 29 sehr humusreiche Pararendzina aus gering gering hoch carbonatreichem Schotter 30 gering 31 gering 32 gering 34 keine Angabe gering mittel keine Bewertung 35 keine Angabe gering keine Bewertung keine Bewertung 36 Kalkanmoorgley aus Flußmergel über gering gering hoch bis sehr hoch carbonatreichem Schotter, kleinräumig Kalkniedermoor über carbonatreichem, kiesigen bis lehmigen Untergrund

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Flächen-Nr.* Bodenart Sorptions- Ertragsfähigkeit (s. LEK; Stadtrandbewertung Moosinning - fähigkeit LfU 2009) Schutzwürdigkeit (LfU 2009)

37 Kalkanmoorgley aus Flußmergel über gering gering hoch bis sehr hoch carbonatreichem Schotter, kleinräumig Kalkniedermoor über carbonatreichem, kiesigen bis lehmigen Untergrund 38 Kalkanmoorgley aus Flußmergel über gering gering hoch carbonatreichem Schotter 39 Kalkanmoorgley aus Flußmergel über gering gering hoch carbonatreichem Schotter 40 Kalkanmoorgley aus Flußmergel über gering gering hoch carbonatreichem Schotter 41 Kalkanmoorgley aus Flußmergel über gering gering hoch carbonatreichem Schotter 42 keine Angabe gering mittel keine Bewertung 43 keine Angabe gering mittel keine Bewertung 44 Kalkanmoorgley aus Flußmergel über sehr gering gering hoch carbonatreichem Schotter 45 Kalkanmoorgley aus Flußmergel über sehr gering gering hoch bis sehr hoch carbonatreichem Schotter, kleinräumig Kalkniedermoor über carbonatreichem, kiesigen bis lehmigen Untergrund 46 Kalkanmoorgley aus Flußmergel über sehr gering gering hoch carbonatreichem Schotter 47 Kalkanmoorgley aus Flußmergel über sehr gering gering hoch carbonatreichem Schotter 48 Westteil: Niedermoor und Übergangsmoor sehr gering gering hoch bis sehr hoch über carbonatreichem bis carbonatfreiem Untergrund mit weitem Korngrößenspektrum Ostteil: Kalkanmoorgley aus Flußmergel

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Flächen-Nr.* Bodenart Sorptions- Ertragsfähigkeit (s. LEK; Stadtrandbewertung Moosinning - fähigkeit LfU 2009) Schutzwürdigkeit (LfU 2009) über carbonatreichem Schotter 49 Westteil: Niedermoor und Übergangsmoor sehr gering gering hoch bis sehr hoch über carbonatreichem bis carbonatfreiem Untergrund mit weitem Korngrößenspektrum Ostteil: Kalkanmoorgley aus Flußmergel über carbonatreichem Schotter 50 keine Angabe sehr gering hoch keine Bewertung 51 keine Angabe Säurepuffer- keine Bewertung keine Bewertung vermögen unter Wald: hoch 52 Rendzina aus Kalktuff (auf ca. 2,6 ha überwiegend hoch hoch keine Bewertung seltener Boden betroffen, entspricht bis hoch 0,13% der Fläche an seltenem Boden in diesem Gebiet) 55 keine Angabe gering mittel keine Bewertung * Flächen-Nr. s. Abb.

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Tabelle 2: Beschreibung der betroffenen Böden in Moosinning

Flächen-Nr.** Bodenart Sorptions- Ertragsfähigkeit (s. LEK; Stadtrandbewertung Moosinning - fähigkeit LfU 2009) Schutzwürdigkeit (LfU 2009) 2 Rendzina aus Kalktuff (seltener Boden) Sehr hoch mittel Keine Bewertung 3 teilweise Kalkgley aus Flußmergel oder mittel mittel Südteil und angrenzend hoch Alm über carbonatreichem Schotter 4 Braunerde aus lehmigem über schluffig- Sehr hoch mittel Teilweise hoch lehmigem bis tonig-lehmigem Molassematerial 5 Nordteil: Braunerde aus lehmigem über Sehr hoch mittel bis hoch Hoch bis sehr hoch schluffig-lehmigem bis tonig-lehmigem Molassematerial Südteil: Pararendzina aus carbonatreichem Löß 6 Keine Angabe mittel angrenzend: mittel Angrenzend: hoch 7 Kalkgley aus Flußmergel oder Alm über mittel mittel hoch carbonatreichem Schotter 8 Keine Angabe (seltener Boden im Südteil: mittel Keine Angabe Keine Bewertung Nordteil) Nordteil: sehr hoch 9 Rendzinen aus Kalktuff oder Alm (seltener Sehr hoch mittel Östlicher Bereich: sehr hoch Boden) 10 Rendzinen aus Kalktuff oder Alm (seltener Sehr hoch mittel Sehr hoch Boden) 11 Rendzinen aus Kalktuff oder Alm (seltener Sehr hoch mittel Sehr hoch Boden)

12 Östlich angrenzend Kolluvisol, örtlich Nordteil: sehr hoch Ostteil: hoch Angrenzend sehr hoch pseudovergleyt oder im tieferen Südteil: mittel Untergrund vergleyt aus lehmigen Abschwemmmassen sowie Pararendzina Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 64

Flächen-Nr.** Bodenart Sorptions- Ertragsfähigkeit (s. LEK; Stadtrandbewertung Moosinning - fähigkeit LfU 2009) Schutzwürdigkeit (LfU 2009) aus carbonatreichem Löß 13 Kalkgley aus Flumergel oder Alm über mittel mittel hoch carbonatreichem Schotter 14 Keine Angabe Mittel angrenzend: mittel Angrenzend hoch 15 Östlich angrenzend: Kalkanmoorgley aus mittel angrenzend: mittel Keine Bewertung Flußmergel oder Alm über carbonatreichem Schotter 16 Rendzinen aus Kalktuff oder Alm (kleiner Gering (östlicher mittel Sehr hoch Bereich im Westen: Sehr humusreiche Bereich: sehr hoch) Pararendzina aus carbonatreichem Schotter, örtlich mit flachem Flußmergel). Seltener Boden im östlichen Bereich. 17 Sehr humusreiche Pararendzina aus gering mittel hoch carbonatreichem Schotter, örtlich mit flachem Flußmergel 18 Keine Angabe gering Angrenzend: mittel Keine Bewertung 19 Keine Angabe Keine Bewertung Angrenzend: mittel Keine Bewertung 20 Keine Angabe (seltener Boden im Öst. Bereich: gering mittel Keine Bewertung westlichen Bereich) West. Bereich: sehr hoch 53 Rendzinen aus Kalktuff oder Alm (seltener Sehr hoch mittel Sehr hoch Boden) ** Flächen-Nr. s. Abb.

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Insgesamt ist die Schutzwürdigkeit der Flächen, die im Zuge der Stadtrandkartierung bewertet wurden, mit hoch bis sehr hoch eingestuft. Die Baugebiete mit den Nummern 3 -10 und 12 - 15 liegen gemäß LEK in einem Bereich mit regionalem Fundschwerpunkt von Bodendenkmälern.

Auswirkungen der Planung

Die durch die Baumaßnahmen notwendige Versiegelung führt zwangsweise zum vollständigen Verlust der natürlichen Bodenfunktionen. Sowohl bei der Trasse B 388 neu als auch bei den Baugebieten sind Böden mit hoher Schutzwürdigkeit betroffen. Die Auswirkungen der Versiegelung (anlagebedingte Auswirkungen) sind dauerhaft und nicht vermeidbar. Sie werden aufgrund des hohen Anteils an Böden mit sehr hoher Schutzwürdigkeit, aufgrund der Intensität der Auswirkungen (Verlust aller natürlichen Bodenfunktionen) und des relativ hohen räumlichen Umfangs als erhebliche Beeinträchtigungen gewertet. Zu weiteren Beeinträchtigungen kann es durch betriebsbedingte Schadstoffeinträge sowie durch Bodenverdichtung (bau- und anlagebedingt) kommen.

Schutzgut Klima und Luft

Bestandsbeschreibung und -bewertung

Das Untersuchungsgebiet weist ein warmgemäßigtes, immerfeuchtes Klima auf. Die jährlichen Niederschlagsmengen liegen bei 750 – 850 mm, wobei ein Großteil der Niederschläge – bedingt durch die oft heftigen Gewitterregen – auf das Sommerhalbjahr entfällt. Die Münchner Ebene zählt zu den strahlungs- bzw. sonnenbegünstigten Lagen im Landkreis. In der ebenen Beckenlage ist sogar eine um bis zu 100 Stunden längere Sonnenscheindauer im Vergleich zur angrenzenden Altmoränenlandschaft und zu Teilen des Tertiärhügellandes zu verzeichnen. Auch die Vegetationsperiode dauert durchschnittlich 220 – 230 Tage, etwa 10 Tage länger als im höher gelegenen Isen-Sempt-Hügelland. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 7 – 7,5 ° Celsius. Die klimatischen Verhältnisse entsprechen dem Großklimabereich Süddeutschlands, der im Stau- und Einflussbereich der Alpen liegt. Die geplante Trasse verläuft durch Kaltluftentstehungsgebiet.

Auswirkungen der Planung

Die neu ausgewiesenen Wohngebiete können sich durch die damit verbundene Bodenversiegelung und die Gebäudefassaden negativ auf das Kleinklima auswirken. Durch die vorgesehene Eingrünung kann dieser Effekt etwas abgepuffert werden: Ein Ziel des Landschaftsplanes ist es, durch die Vernetzung von Ausgleichs- und Biotopflächen den Biotopverbund im Gemeindegebiet zu stärken. Die Beeinträchtigung durch die neu ausgewiesenen Siedlungsflächen sind bau- und anlagebedingt von geringer Erheblichkeit. Da nahezu alle unbebauten Flächen des Gemeindegebietes gemäß LEK als Kaltluftentstehungsgebiet eingestuft sind, ist durch die neue Versiegelung nicht mit erheblichen Beeinträchtigungen des

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Siedlungsklimas zu rechnen. Im Umkreis der Siedlungen bleiben große Offenlandflächen unbeeinträchtigt. Je nach Frequentierung der Straße kann es aber zu Belastungen der Luftqualität kommen.

Schutzgut Wasser

Bestandsbeschreibung und -bewertung

Das Gemeindegebiet wird von zahlreichen Fließgewässern durchzogen. Die natürlichen Bäche (Goldach, Gfällach, Gfängbach, Dorfen) sind größtenteils begradigt und wie die zahlreichen (Entwässerungs-) Gräben, sehr strukturarm. Aufgrund von Moorsackungen (durch Aushub) sind diese stark eingetieft und erreichen häufig bereits den Kieskörper, was zu einer verstärkten Entwässerung des Moorbodens führt. Einige dieser Gräben sind nur temporär wasserführend. Die geplante Trasse quert die Gewässer Vierergraben, Gfällach, Dorfen und Angergraben. Der Vierergraben ist unbelastet bis sehr gering belastet (Gewässergüte 0 - 1,5). Die Gfällach hat besondere naturschutzfachliche Bedeutung. Sie durchfließt zusammen mit dem Vierergraben das Erdingermoos von Süden nach Norden und ist gewässertypologisch den Bächen des Alpenvorlandes zuzuordnen (TUM 2010). Der südliche Quellbereich der Gfällach ist Naturschutz- und Natura 2000-Gebiet und bietet seltenen Arten Rückzugsraum. Die Geländestreifen entlang der Gfällach zeichnen sich durch eine hohe Dichte an Offenlandbiotopen und Kleinstrukturen aus. Ihr Wasser ist gering belastet (Gewässergüte 2 - 2,5). Die Dorfen ist ebenfalls gering belastet aber in ihrer Gewässerstruktur im Bereich der Querung bereits stark bis sehr stark verändert. Der Angergraben ist unbelastet bis sehr gering belastet. Gemäß der Studie der TUM (2010) wird die Grundwasserneubildungsfunktion im Gebiet als hoch eingestuft. Die Nitrat- und Benzolbelastungen lagen zum Zeitpunkt der Studie bezüglich der gesetzlichen Grenzwerte im Normalbereich. Es besteht keine Gefährdung des Grundwasserkörpers. Neben den Fließgewässern gibt es einige Baggerseen, deren Wasserqualität nicht erfasst wurde.

Auswirkungen der Planung

Bei den Neubaugebieten ist nicht mit erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser zu rechnen. Die geplante Trasse verläuft durch Gebiete mit Boden mit hohem Rückhaltevermögen für nicht sorbierbare Stoffe (Nitrat) und führt zur Versiegelung von Flächen, die Schutz-, Filter- und Pufferfunktion für das Grundwasser haben. Sie kreuzt die Gewässer Gfällach und Dorfen. Diese Gewässer sind gering belastet und haben die Gewässergüteklässe I - II. Durch den Bau und Betrieb der Straße kann es vor allem im Querungsbereich von Straße und Gewässer zu Verunreinigungen durch Schadstoffemissionen und -einträgen kommen. Im Querungsbereich müssen die Gewässer außerdem überbaut oder verrohrt werden, was zur Zerschneidung des Gewässerlebensraumes führt. Erhebliche Beeinträchtigungen sind nicht auszuschließen.

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 67

Schutzgut Tiere und Pflanzen

Bestandsbeschreibung und -bewertung

Für die neu ausgewiesenen Baugebiete werden meist ortsnahe, bisher landwirtschaftliche genutzte Flächen in Anspruch genommen. Lediglich in Eichenried sind auf zwei Flächen nördlich der B 388 Gehölzbestände betroffen. Für den Bau des neuen Feuerwehrhauses wurde in die Kempfinger Lohe eingegriffen (diese Baumaßnahme ist bereits durchgeführt und ausgeglichen). Um die Auswirkungen dieser Baumaßnahmen auf das Schutzgut Arten und Biotope abzuschätzen, wurde eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung erstellt, deren Ergebnis unten zusammengefasst ist und die auch als gesondertes Fachgutachten einsehbar ist. Insgesamt wird nicht in großflächige Schutzgebiete eingegriffen. Die geplante Trasse der B 388 neu führt aber im westlichen Bereich dicht am Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet Zengermoos vorbei. Auch das Naturdenkmal „Grünbacher Schwaige“ liegt in ihrem Umfeld. Sie verläuft südlich des Naturschutzgebietes Notzingermoos durch strukturreiches Gebiet, das gemäß Regionalplan als landschaftliches Vorbehaltsgebiet ausgewiesen ist. Des Weiteren verläuft sie im westlichen Bereich vollständig und im östlichen Bereich nördlich von Schnabelmoos durch zwei Schwerpunktgebiete des Arten- und Biotopschutzprogrammes (ABSP): Das Schwerpunktgebiet Erdinger Moos setzt sich aus mehreren Flächen zusammen, darunter Niedermoorkernbereiche und Niedermoorentwicklungsflächen mit hohem Entwicklungspotential, die langfristig einen ausgedehnten Pufferbereich um den Moorkern bilden sollen. Weiterhin umfasst das Schwerpunktgebiet größere Abbauflächen und Wiesenbrütergebiete (s. ABSP Erding, 4.1). Das Schwerpunktgebiet Dorfental umfasst den gesamten süd-nordverlaufenden Talraum der Dorfen am Ostrand des Erdinger Mooses ab dem Ausfluss aus dem Ismaninger Speichersee. Die Dorfen ist in diesem Gebiet das prägende Element. In diesen Bereichen sieht das ABSP u. a. vor, die Lebensgemeinschaften der Niedermoore und Feuchtwiesen des Erdinger Mooses zu erhalten und ihre Wiederausdehnung zu fördern. Insbesondere sollen die Biotopverbundkorridore zwischen den einzelnen Niedermoorkerngebieten und die Wiesenbrüterlebensräume unterstützt werden. Ferner sollen die Flusstäler aber auch Bäche, Gräben und Kleingewässer in ihrer Funktion als Verbundachsen gestärkt werden (u. a. Förderung einer naturnahen Auendynamik und die Wiederherstellung eines hohen Grundwasserspiegels). Entlang der Gewässer Gfällach und Dorfen sind nach § 30 BNatschG geschützte Biotope von der Trasse betroffen. Die Gewässer sind teilweise regional bedeutsame Biotopverbundlinien (z. B. Dorfen, s. Landschaftsplan). Es ist von einer hohen Artenvielfalt und einem hohen naturschutzfachlichen Wert im Gebiet auszugehen. Südlich des Zengermooses wurden beispielsweise im Rahmen der Artenschutzkartierung die Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar) und die Waldeidechse (Zootoca vivipara) nachgewiesen. Nördlich des Schnabelmooses gibt es innerhalb des Trassenkorridors einen Nachweis von Braunkehlchen (Saxicola rubetra).

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 68

Auswirkungen der Planung

Neubaugebiete: Um auszuschließen, dass durch die geplanten Vorhaben Verbotstatbestände nach § 44 BNatschG eintreten, wurde für jedes neu ausgewiesene Baugebiet eine spezielle artenschutzrechtliche Vorprüfung durchgeführt (Prof. Schaller UmweltConsult GmbH 2010) und dem Flächennutzungsplan beigelegt. Demnach sind durch die Neufestsetzung des FNP keine Verbotstatbestände erfüllt, durch die die ökologische Funktion von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang verhindert oder der „Erhaltungszustand der lokalen Population“ verschlechtert werden würde. Für die besonders sensiblen Flächen 45 und 49 (s. Abb., Fläche zw. Vierergraben und Amselweg sowie Fläche nördlich Reihergraben) wurde nochmals ein gesonderter artenschutzrechtlicher Fachbeitrag erstellt. Auch hier ist nach Durchführung der dort vorgeschlagenen Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen nicht mit Verstößen gegen die Verbote des § 44 (1) BNatSchG zu rechnen.

Trasse der B 388 neu: Für den Bau der Umgehungsstraße werden Flächen versiegelt, die als Nahrungs- und Fortpflanzungshabitat oder Ruheplatz für Tiere dann nicht mehr zur Verfügung stehen (z. B für Feldlerche, Mäusebussard). Außerdem kommt es durch die Straße zur Zerschneidung von Lebensräumen und durch den Betrieb zu einem Risiko für Tiere (z. B. durch Kollision). Gemäß dem Gutachten der TUM (2010) kommt es bereits zur Laichzeit südlich des Zengermooses zu Kollisionen mit Grasfröschen. Auch Vögel und Fledermäuse können davon betroffen sein. Wie oben bereits erwähnt, quert die geplante Trasse einige Gewässer, deren Durchgängigkeit dadurch beeinträchtigt werden kann. Vor allem südlich des Notzinger Mooses müssen für den Bau Gehölze gefällt werden. Erhebliche Raumwiderstände ergeben sich auch dadurch, dass die Trasse durch zwei Schwerpunktgebiete des Arten- und Biotopschutzprogrammes (ABSP) verläuft und den Zielen dieser Schwerpunktgebiete widerspricht.

Schutzgut Landschaftsbild

Bestandbeschreibung und -bewertung

Das Gemeindegebiet Moosinning ist durch die landwirtschaftliche Nutzung und somit durch weitläufige offene Ackerflächen geprägt. Durch den Niedermoorkomplex im Westen und die Grünstrukturen der Dörfer im Osten werden diese jedoch räumlich begrenzt. Die Dorfen bildet zusammen mit dem Gfängbach ein landschaftsprägendes Element, das zur Identität des Ortes beiträgt. Das Hügelland bietet durch seinen sanften Wechsel von Kuppen und Mulden und den dazwischen liegenden Wäldern und Weilern ein sehr ansprechendes Landschaftsbild. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang das landwirtschaftliche Vorbehaltsgebiet südlich des Notzinger Mooses, das durch einen Wechsel aus Acker, Grünland und Gehölzbeständen geprägt ist. Ebenfalls von Bedeutung für

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 69

Landschaftsbild und Naherholung ist der Zengermooswald nordwestlich von Eichenried. Auf diesem ehemaligen Torfabbaugebiet stockt auf 248 ha ein sekundärer Moorbirkenwald, in dem halbtrockene bis wechselfeuchte, offene und überschirmte Pflanzenbestände vorkommen. Neben Moorbirken sind Schwarzerlen, Weiden, Enzian-Pfeifengraswiesen und Kammgrasausbildungen zu finden (TUM 2010). In der Niederterrasse findet an mehreren Stellen Kiesabbau statt. Die dadurch entstehenden Seen werden teilweise zum Baden genutzt. Sie sind aber durch dichte Gehölzbestände abgeschirmt und wenig einsehbar. Die noch betriebenen Kiesgruben zwischen Eichenried und Moosinning tragen zusammen mit der Hochspannungsleitung zur visuellen und akustischen Vorbelastung in diesem Raum bei. Die bestehende B 388, die das Gemeindegebiet von West nach Ost durchläuft, bewirkt einen starken Zerschneidungseffekt.

Auswirkungen der Planung

Die neuen Bauflächen führen durch eine integrierte Ortsrandgestaltung insgesamt zu einer klareren Abgrenzung von Siedlung und Landschaft. Durch die geplante Flurdurchgrünung und die damit verbundene Strukturanreicherung wird ein vielfältiges Landschaftsbild erzeugt. Die neu ausgewiesenen Bauflächen haben während der Bauphase mittlere Auswirkungen auf das Landschaftsbild. Anlagebedingt stellen sie aufgrund der geplanten Eingrünung eine geringe Beeinträchtigung dar. Die Trasse verläuft entlang des Waldrandes des NSG Zengermooses, sowie streckenweise durch den Regionalen Grünzug und das landschaftliche Vorbehaltsgebiet (im westlichen Teil) (s. S. 35). Die Räume südlich des Notzinger Mooses sowie nördlich des Schnabelmooses sind reich strukturierte Gebiete mit einem regelmäßigen Wechsel aus Acker, Grünland und Gehölzbeständen. Sie haben daher einen hohen Wert für das Landschaftsbild und die Erholung. Die Trasse ist vom Aussichtspunkt Wasserturm aus zu überblicken. Erhebliche Beeinträchtigungen auf das Landschaftsbild sind deshalb zu erwarten.

Schutzgut Mensch

Bestandsbeschreibung und -bewertung

Durch die aufgrund des Flughafens stark zunehmende Frequentierung der B 388 ist die Verkehrsbelastung in den letzten Jahren stetig gewachsen, was sich negativ auf die Wohnqualität auswirkt. Bei einer täglichen Belastung von ca. 12 000 Fahrzeugen wird der gesetzliche Grenzwert in Gebieten bis 95 m Entfernung zur Straße überschritten (TUM 2010). Ein Faktor, der zu dieser Vorbelastung auf der B 388 beiträgt, ist die Erdinger Therme mit ca. 1,5 Mio. Besuchern pro Jahr. Aufgrund dessen ist die Umgehungsstraße B 388 neu in Planung und im Bedarfsplan für Bundesfernstraßen des Bundes verankert. An Erholungseinrichtungen nimmt der Golfplatz mit seiner 27-Loch Meisterschaftsanlage den größten Flächenanteil davon ein. Außerdem ist hier noch die Freizeitanlage westlich Moosinning, die Baggerseen und ein Netz von

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ausgewiesenen Wander- und Radwegen aufzuführen. Die Erholung in der Natur ist damit gewährleistet, könnte aber noch weiter ausgebaut werden. Durch die Nähe zu München, Freising, Erding und zum Flughafen sollten die Infrastruktureinrichtungen überörtlich betrachtet werden.

Auswirkungen der Planung Die Erholungsqualität des Ortes wird durch die Erweiterung des Freizeitgeländes und der naturnahen Umgestaltung der Kiesweiher positiv beeinflusst. Die zusätzlichen Spielplätze sorgen ebenfalls für eine Steigerung des Freizeitangebotes. Durch die neuen Bauflächen kann es während der Bauphase zu erheblichen Auswirkungen auf die Erholung kommen. Anlage- und betriebsbedingt sind nur geringe Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch zu erwarten. Die Errichtung der Spielplätze sowie die Erweiterung des Golfplatzes stellen keine nennenswerte Beeinträchtigung da, die Anlagen kommen dem Schutzgut Mensch zu Gute. Durch die geplante Umgehungsstraße werden die Ortschaften entlastet, die an der B 388 liegen. Es ist mit einer Verringerung der Verkehrsbelastung um 9 000 – 12 000 Fahrzeuge pro Tag zu rechnen (TUM 2010), was dazu führen wird, dass Belastungen durch Lärm, Schadstoffe, Erschütterung durch Schwertransporter und Zerschneidung in den Orten zurückgehen. Da der Verkehr jedoch auf die neue Straße verlagert wird, kann es in deren Umfeld zu Belastungen kommen: Während des Baus der Trasse ist teilweise mit erheblichen Lärm- und Staubbelastungen zu rechnen. Vor allem die drei Gehöfte östlich des Zengermooswaldes können davon betroffen sein, da sie unmittelbar in der Nähe der Trasse liegen. Durch den Transport von Baumaterial und Maschinen ist auch auf den benachbarten Straßen mit einer erhöhten Lärmbelastung zu rechnen, die auch die Erholungsfunktion beeinträchtigen kann. Durch den Betrieb der neuen Straße ist innerhalb einer Entfernung von 250 m von der geplanten Trasse mit erheblichen Lärmbelastungen zu rechnen (TUM 2010). Durch die Anlage und den Betrieb der Straße werden bestehende Wegebeziehungen und Siedlungsteile (z. B. bei Zengermoos und Bereich zwischen Kempfing und Stammham) zerschnitten, was zu einer Beeinträchtigung der Erholungsnutzung und des Wohnumfeldes führen kann. Beispielsweise befindet sich zwischen dem Zengermooswald und dem Schnabelmoos ein bedeutender Radweg, der den Radweg durch das Finsinger Moos nach Hallbergmoos mit dem überregional bedeutsamen „Isen-Sempt- Radweg“ verbindet. Im Bereich südlich des Notzinger Mooses verläuft die Trasse durch Kulturlandschaft mit hoher bis sehr hoher kulturhistorischer Bedeutung (s. LEK). Aus diesen Gründen können erhebliche Beeinträchtigungen nicht ausgeschlossen werden.

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

Bestandsbeschreibung und -bewertung

An kulturhistorischen Bauwerken lassen sich die Kirchen in Moosinning und Kempfing nennen, sowie der Wasserturm, der hohe Fernwirkung besitzt. Südöstlich von Moosinning befinden sich einige Bodendenkmäler.

Auswirkungen der Planung Möglicherweise sind Bodendenkmäler von den Baumaßnahmen betroffen (s. oben). Andere Kultur- und Sachgüter sind von den geplanten Baumaßnahmen nicht betroffen. Bau-, anlage- und betriebsbedingt sind keine Auswirkungen zu erwarten.

4 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung

Ohne Ausweisung neuer Baugebiete und bei Verzicht auf die Umgehungsstraße würde die derzeitige landwirtschaftliche Nutzung in diesen Bereichen erhalten bleiben. Vermutlich würde eine – auf Gemeindeebene – unstrukturierte Erweiterung der bestehenden Siedlungsflächen entstehen und damit zur fortschreitenden Zersiedelung der Landschaft beitragen. Die Qualität der Landschaftsstruktur würde dadurch beeinträchtigt werden. Ohne den Bau der Umgehungsstraße würde die Wohn- und Erholungsqualität der Ortsteile Eichenried und Moosinning durch eine stetig steigende Belastung der B 388 zunehmend gemindert werden.

5 Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich nachteiliger Auswirkungen

Nach § 1 a Abs. 3 BauGB, § 18 Abs. 1 BNatSchG wird die Struktur der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung in die Bauleitplanung transformiert. Eingriffe in den Naturhaushalt sind zu vermeiden, sofern das Planungsziel hierdurch nicht in Frage gestellt wird. Ist ein Eingriff unvermeidbar, ist vorrangig zu prüfen, ob der erforderliche Ausgleich oder Ersatz auch durch Maßnahmen zur Entsiegelung, durch Maßnahmen zur Wiedervernetzung von Lebensräumen oder durch Bewirtschaftungs- oder Pflegemaßnahmen, die der dauerhaften Aufwertung des Naturhaushalts oder des Landschaftsbilds dienen, erbracht werden kann. Hierfür ist unter anderem zu prüfen, ob erforderliche Kompensationsmaßnahmen im Baugebiet nachgewiesen werden können oder eine Aufwertung bereits bestehender ökologischer Flächen, ggf. unter Zuhilfenahme des Vertragsnaturschutzes oder durch sonstige geeignete Maßnahmen, beispielsweise durch dauerhafte Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen, die zu einer ökologischen Aufwertung des Landschaftsbildes oder des Naturhaushaltes führen, erreicht werden kann. Bei einer Inanspruchnahme von land- oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ist auf agrarstrukturelle Belange Rücksicht zu nehmen. Den Ansprüchen der land- oder forstwirtschaftlichen Bodennutzung ist im Rahmen der Konzeption von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen Rechnung zu tragen. Besonders geeignete Flächen sind nur im notwendigen Umfang in Anspruch zu nehmen.

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Vermeidung und Minderung

Schutzgut Klima/Luft: Baumpflanzungen, Dach- und Fassadenbegrünungen tragen zur Verbesserung des Kleinklimas bei.

Schutzgut Boden und Wasser: In Anbetracht des allgemein hohen Flächenverbrauches und der zu beachtenden naturschutzrechtlichen Bestimmungen ist ein sparsamer und schonender Umgang mit Grund und Boden zu gewährleisten, die Bereitstellung der im Einzelfall erforderlichen Ausgleichsflächen sollte daran orientiert werden. Durch einen möglichst hohen Anteil von wasserdurchlässigen Flächen im Baugebiet wird eine flächige Versickerung und Grundwasserneubildung innerhalb des Baugebiets erreicht. Zusätzlich verzögert eine Dachbegrünung den Abfluss und erhöht die Verdunstung. Es wird eine flächensparende Bauweise, der Verzicht auf nicht unbedingt notwendige Versiegelungen sowie eine Optimierung der Trassenführung empfohlen. Des Weiteren sind Schadstoffbelastungen von Boden und Wasser durch den fachgerechten Umgang mit wassergefährdeten Stoffen zu minimieren. Baustellenabwässer dürfen nicht ungefiltert in Oberflächengewässer gelangen. Straßenabwässer sind in Rückhalte-, Absetz- und Versickerungsmulden zu sammeln und zu filtern. Die Durchgängigkeit der Fließgewässer ist durch die entsprechende Bemessung und Gestaltung von Brücken und Durchlässen sicherzustellen. Die Verrohrung von Gewässern ist soweit möglich zu vermeiden. Insgesamt ist bei Baumaßnahmen auf Bodendenkmäler zu achten. Besonders hervorzuheben sind die Bodendenkmäler D-1-7736-0008 und D-1-7737-0119, die in der Nähe der Trasse liegen. Alle gesetzlichen Bestimmungen gem. DSchG Art.1, Abs. 1 und 2, Art. 7 und Art.8, Abs. 1 und 2 sind zu beachten. Eine Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde sowie das Einholen einer Erlaubnis haben zu erfolgen.

Schutzgut Tiere und Pflanzen: Gehölze sollten möglichst erhalten, Rodungen minimiert werden. Unvermeidbare Rodungen sollten außerhalb der Brutzeit stattfinden. Bei Rodungen von Bäumen sollten keine Höhlenbäume betroffen sein. Bäume müssen vor Rodung auf eventuell besetzte Fledermausquartiere untersucht werden. Baufelder sollten außerhalb der Brutzeit geräumt werden, damit eventuell brütenden Vogelarten nicht gestört werden. Da eine Vermeidung des Lebensraumverlustes auf den Eingriffsflächen jedoch nicht möglich ist, sollte versucht werden auf umliegenden Flächen ähnliche Biotope wiederherzustellen. Durch Verpflanzung der zu entfernenden Gehölze wird die Wiederherstellung eines Ersatzlebensraumes begünstigt. An Stellen, wo häufig Amphibienwanderungen stattfinden, sollten Amphibientunnel angelegt werden. Es wird außerdem empfohlen die neue Straße mit Bäumen und Sträuchern einzugrünen. Dadurch können auch Tiefflüge von Vögeln oder Fledermäusen über die Straße verhindert werden. Um Kollisionen mit Wild zu vermeiden, könnten Wildtierschutzzäune oder Reflektoren angebracht werden. Zu Gräben und Bächen

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sollte mit der Bebauung ein Pufferstreifen von mindestens 15 m (bei kleinen Gräben 5 m) eingehalten werden

Schutzgut Landschaftsbild: Bei einigen Gewässern sollen die Uferstreifen auf 10 m verbreitert und angrenzendes Grünland wo möglich extensiviert werden. Die neuen Siedlungsgebiete erhalten einen grünen Ortsrand, der zur landschaftlichen Einbindung beiträgt. Auch bei der Umgehungsstraße soll das Landschaftsbild durch eine großzügige Eingrünung geschützt werden. Desweiteren ist geplant landwirtschaftliche Flächen an geeigneten Stellen stärker zu durchgrünen und durch Vernetzung von Biotop und Ausgleichsflächen den Biotopverbund im Gemeindegebiet zu stärken. Besonderes Augenmerk soll auch auf den Biotopverbund entlang der Fließgewässer gelegt werden.

Schutzgut Mensch: Durch die geplante Umgehungsstraße wird der Ort von der hohen Frequentierung entlastet und somit eine Reduzierung der Lärmbelastung erreicht. Die Beeinträchtigungen, die durch die neue Trasse entstehen, sollen durch die Errichtung von Lärmschutzwällen oder Wänden, sowie durch die Pflanzung von Gehölzen vermindert werden. Ein möglichst homogener Verkehrsfluss mit verminderter Geschwindigkeit in der Nähe von Wohnungen und die Verwendung geräuschmindernder Straßenbeläge tragen zur Minderung der Lärmbelastung bei. Wander- und Radwege, die von der neuen Trasse zerschnitten werden, sind zu verlegen (TUM 2010). Durch Eingrünung können visuelle Effekte vermindert werden. Die Aufwertung vorhandener Fuß- und Radwege sowie die Anbindung und Gestaltung von ausreichend Aufenthaltsplätzen in der Flur erhöhen die Erholungsqualität. Zusätzlich trägt die Erweiterung des Sportangebotes zur Verbesserung des Erholungsangebotes bei.

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Standortpässe für sensible Gebiete der Siedlungserweiterung

Fläche 1: Am Reiherweg (= Fläche 49 in der Abb. 1)

1. Allgemeine Angaben

Gemeinde Moosinning, Ortsteil Eichenried: nördlich Reiherweg, zwischen Lage Schulstraße und Am Vierergraben Flächen- 12 850 m² größe - Intensivgrünland (westliche Hälfte) - private Nutzgärten und Lagerflächen mit dichten Gehölzen (Birke, Fichte, Esche, Kirsche, Bergahorn, Hainbuchen, Robinie) und teilweise altem Baumbestand (Stammdurchmesser > 50 cm) und Totholz. Teilweise wurden Bäume von den Eigentümern gefällt. Teilweise wurden Müll und Bestand Unrat abgelagert. - Amtlich kartiertes und nach § 30 BNatSchG (früher Art. 13d BayNatschG) geschützter Biotop (7736-0011-012: Torfstichgebiete südlich Zengermoos mit waldähnlichen Bestockungen). Gemäß Flachlandbiotopkartierung befinden sich dort Feuchtwald, feuchte/nasse Hochstaudenflur sowie Röhricht. - Landwirtschaftliches Vorbehaltsgebiet (gem. Regionalplan München)* Schutz- - Regionaler Grünzug (gem. Regionalplan München)** gebiete u. a. Restriktio- - Amtlich kartiertes und nach § 30 BNatSchG (früher Art. 13d BayNatschG) nen geschützter Biotop (7736-0011-012: „Torfstichgebiete südlich Zengermoos mit waldähnlichen Bestockungen“)

2. Naturschutzfachliche Bewertung Schutzgut Beschreibung Auswirkungen baubedingt anlage- betriebs-

bedingt bedingt Bestand: Die Fläche liegt im Emissionen Veränderung des Wohnumfeld und grenzt nördlich (Lärm, Staub) Wohnumfeldes durch Mensch an die bestehende Siedlung an. Überbauung einer Vorbelastungen: durch Grünfläche. verfallende Gartenhäuser, Erhebliche Holzverschläge, Pool, Müll und Beeinträchtigungen sind

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 75

Unrat, bestehende umgebende nicht zu erwarten. Bebauung. Bestand: Lage in einem Bereich Vorübergehende Veränderung des mit mittlerer landschaftlicher Beeinträchtigung Landschaftsbildes durch Eigenart und Strukturvielfalt. durch neue Wohnhäuser. Nach Lage im Anschluss an Baumaschinen Norden wird die bestehende Siedlung. Bebauung jedoch durch die festgesetzte Vorbelastungen: durch Grünfläche von der freien verfallende Gartenhäuser, Landschaft abgeschirmt. Holzverschläge, Pool, Müll und Unrat; Neophyten und Wird die im Norden standortfremde Arten (Goldrute, festgesetzte Grünfläche Land- Zierpflanzen, Fichte, Robinie, zu einem Gehölzbestand schaftsbild Trauerweide, Rosskastanie). mit heimischen, standortgerechten Arten entwickelt, widerspricht eine einzeilige Wohnbebauung nicht den Zielen des landschaftlichen Vorbehaltsgebietes oder denen des Regionalen Grünzuges. Erhebliche Beeinträchtigungen sind nicht zu erwarten. Bestand: Schutzwürdigkeit (LfU Geringe, Bebauung führt 2009: Stadtrandbewertung vorübergehende grundsätzlich zu einer Moosinning): sehr hoch (Ostteil), Belastung durch dauerhaften Versiegelung hoch (Westteil). die Bauarbeiten von Boden. Sorptionsfähigkeit für sorbierbare (Befahren, Stoffe auf landwirtschaftlich Ablagerung von Boden genutzten Flächen: überwiegend Baustoffen). sehr gering. Geotope, Bodendenkmäler oder seltene Böden sind nicht betroffen. Vorbelastungen: Keine Bestand: der Gehölzbestand mit Emissionen Verlust von Habitaten Bäumen und dichten Sträuchern (Lärm, Staub) durch Bebauung. Jedoch bietet Lebensraum für zahlreiche bleiben durch die Vogelarten (Amsel, Fitis, Kleiber, festgesetzte Grünfläche Kohlmeise, Blaumeise, nach Norden großflächig Zaunkönig, Mönchsgrasmücke, Habitate bestehen. Für Zilpzalp, Feldsperling, Kuckuck) viele der festgestellten und Säuger (potentiell: Igel, Vogelarten bieten auch Eichhörnchen, Fledermaus) die Hausgärten Arten und Vorbelastungen: Keine Lebensraum. Biotope Eingriff in ein geschütztes Biotop: Im Bereich des geschützten Biotopes ist teilweise kein Gehölzbestand mehr vorhanden (s. nachfolgende Abbildung). Der bestehende Bewuchs setzt sich aus folgenden Arten zusammen: Salix Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 76

alba tristis, Solidago canadensis, Betula pendula, Jungwuchs von Fraxinus excelsior, Corylus avellana, Durch die Bebauung gehen Habitate v. a. von Vögeln verloren. (s. saP) Erhebliche Beeinträchtigungen sind nicht auszuschließen.

Für die Realisierung der Planung wäre ein Eingriff in einen geschützten Biotop (§ 30 BNatSchG) notwendig (Gelbe Umrandung = Biotopfläche, rote Schraffur = Eingriffsbereich, grüne Schraffur = geplante Grünfläche). Bestand: Durch die geplante Grünfläche im Norden Grundwasser: besteht ein Puffer zum Bach von mindestens - Rückhaltevermögen des Bodens 20 m. Beeinträchtigungen des Gewässers für nicht sorbierbare Stoffe (z. B. können dadurch vermieden werden. Nitrat) hoch. Erhebliche Beeinträchtigungen von - Relative Oberflächengewässern und Grundwasser sind Wasser Grundwasserneubildung gering. nicht zu erwarten. Oberflächengewässer: - Ein Seitenarm des Vierergrabens verläuft im Norden von Osten nach Westen. Vorbelastungen: teilweise landwirtschaftliche Nutzung. Bestand: Das Plangebiet liegt Durch eine durchgrünte Wohnbebauung ist (wie nahezu das gesamte nicht mit einer erheblichen Beeinträchtigung Klima/Luft Gemeindegebiet) in einem des Klimas oder der Luftqualität des Ortes zu potentiellen Kaltluftsammelgebiet. rechnen. Vorbelastungen: bestehende Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 77

Siedlung Kultur und Bestand: Keine. Keine Beeinträchtigung. Sachgüter Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung

Die Flächen würden weiterhin als Kleingärten genutzt werden bzw. der Sukzession überlassen werden (Bewaldung) und Habitate für Tiere bieten. Allerdings können durch eine Nutzungsänderung (z. B. Baumfällung durch die Eigentümer) jederzeit Habitate verloren gehen.

Vermeidung / Minimierung / Ausgleich - Eingrünung der zukünftigen Bebauung. - Bodenversiegelung sollte durch die Verwendung wasserdurchlässiger Bodenbeläge (z. B. auf Parkflächen) minimiert werden. - Um den Eingriff zu minimieren wird auf Fläche 1 am Reiherweg eine ca. 20 - 30 m breite Grünfläche zum nach Norden ausgewiesen. Dadurch bleibt Lebensraum für Vögel erhalten (und ein Pufferstreifen zum Gewässer wird eingehalten). In diesem Bereich sollten die bestehenden Gehölzstrukturen größtenteils erhalten werden. Standortfremde Arten (z. B. Fichten, Zierpflanzen) sollten entfernt und durch heimische ersetzt oder die Fläche der Sukzession überlassen werden. - Rodungen sollten außerhalb der Brutzeit durchgeführt werden. - Durch eine ökologische Begleitung aller Rodungsarbeiten kann die Tötung von Tieren vermieden werden: Vor der Rodung sollten potentielle Quartierbäume (v. a. Spechtbäume auf Fläche zwei) oder Spaltenquartiere (Verschläge und Gartenhäuschen auf Fläche 1) auf Besatz untersucht werden. Dabei aufgefundene Tiere (< 5 Individuen) müssen geborgen werden. Bei Kolonien (> 5 Individuen) müssen die Rodungen eingestellt werden, bis die Fledermäuse das Quartier verlassen haben. Ggf. muss das Quartier erhalten werden (z. B. durch Anbringung an einen anderen Baum) oder durch Ersatzquartiere (Fledermauskästen) ersetzt werden. Als Rodungszeitraum eignet sich am besten die Monate Oktober und November. - Da teilweise wertvoller, alter Baumbestand gerodet werden muss, wird als Ausgleich empfohlen, die Anzahl der verloren gegangenen Bäume an geeigneter Stelle mit standortheimischen Bäumen auszugleichen. Gesamtbewertung Wenn die vorgeschlagenen Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt werden, ist nicht mir erheblichen Beeinträchtigungen der Schutzgüter zu rechnen.

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Fläche 2: Zwischen Vierergraben und Amselweg (= Fläche 45 in der Abb. 1)

1. Allgemeine Angaben

Lage Gemeinde Moosinning, Ortsteil Eichenried: zischen den Straßen Vierergraben und Amselweg. Flächen- 17 350 m² größe Bestand - ursprünglich mit teilweise stark lückigem Wald bestanden. Die westliche Hälfte ist inzwischen gerodet worden und liegt brach. Im östlichen Teil steht ein teilweise lückiger Mischwald (Weiden, Kiefern, Eschen, Spitzahorn, Fichten). Bestand mit verhältnismäßig viel Totholz. Zahlreiche Spechthöhlen sind vorhanden. - Im Norden befindet sich eine Ackerfläche. - Amtlich kartiertes und nach § 30 BNatSchG (früher Art. 13d BayNatschG) geschützter Biotop (7736-0011-012: Torfstichgebiete südlich Zengermoos mit waldähnlichen Bestockungen). Gemäß Flachlandbiotopkartierung befinden sich dort Feuchtwald, feuchte/nasse Hochstaudenflur sowie Röhricht. Schutz- - Landwirtschaftliches Vorbehaltsgebiet (gem. Regionalplan München)* gebiete u. a. - Regionaler Grünzug (gem. Regionalplan München)** Restriktio- - Der östliche Waldstreifen ist als Biotop kartiert (Biotop-Nr. 7736-0011-015: nen Torfstichgebiete südlich Zengermoos mit waldähnlichen Bestockungen). Gemäß Flachlandbiotopkartierung befinden sich dort Feuchtwald, feuchte/nasse Hochstaudenflur sowie Röhricht. Die Fläche ist nach § 30 BNatSchG (früher Art. 13d BayNatschG) geschützt.

2. Naturschutzfachliche Bewertung Schutzgut Bestandsbeschreibung Auswirkungen baubedingt anlage- betriebs- bedingt bedingt Mensch Bestand: Emissionen Veränderung des - Die Fläche liegt im (Lärm, Staub) Wohnumfeldes durch Wohnumfeld. Im Westen, Überbauung eines Osten und Süden besteht Waldstückes sowie einer bereits Wohnbebauung. landwirtschaftlichen Fläche. Erhebliche Beeinträchtigungen Vorbelastungen: sind nicht zu erwarten.

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 79

- Bestehende umgebende Bebauung. Land- Bestand: Vorüber- Veränderung des schaftsbild - Lage in einem Bereich mit gehende Landschaftsbildes durch neue mittlerer landschaftlicher Beeinträchti- Wohnhäuser. Nach Norden Eigenart und Strukturvielfalt. gung durch wird die Bebauung jedoch Bau- durch einen bereits Vorbelastung: maschinen bestehenden Gehölzstreifen - Lage im Anschluss an von der freien Landschaft bestehende Siedlung (Osten, abgeschirmt. Aufgrund der Westen, Süden). Vorbelastungen ist nicht mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen. Boden Bestand: Geringe, Bebauung führt grundsätzlich - Schutzwürdigkeit (LfU 2009: vorüber- zu einer dauerhaften Stadtrandbewertung gehende Versiegelung von Boden. Moosinning): hoch bis sehr Belastung hoch (geringer Flächenanteil). durch die Bauarbeiten - Sorptionsfähigkeit für (Befahren, sorbierbare Stoffe auf Ablagerung landwirtschaftlich genutzten von Flächen: überwiegend sehr Baustoffen). gering. - Geotope, Bodendenkmäler oder seltene Böden sind nicht betroffen. Vorbelastungen: Keine. Arten und Bestand: Emissionen Verlust von Habitaten durch Biotope - Westliche Hälfte wurde bereits (Lärm, Staub) Bebauung. Jedoch bleiben gerodet, liegt brach. durch die festgesetzte Grünfläche nach Süden - Östlicher Teil: teilweise großflächig Habitate bestehen lückiger Mischwald (Weiden, bzw. entstehen neu. Für viele Kiefern, Eschen, Spitzahorn) der festgestellten Vogelarten mit z. T. in engen Reihen bieten auch die Hausgärten gepflanzten Fichten. Lebensraum. Begrenzung teilw. durch mächtige Fichtenreihe. Viel Durch die Bebauung gehen liegendes und stehendes Habitate v. a. von Vögeln Totholz. Spechtbäume. verloren. (s. saP) - Der Gehölzbestand mit In das Geschützte Biotop wird Bäumen und dichten nicht eingegriffen. Sträuchern bietet Lebensraum für zahlreiche Vogelarten Erhebliche Beeinträchtigungen (Amsel, Fitis, Kleiber, sind nicht auszuschließen. Kohlmeise, Blaumeise,

Zaunkönig, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Feldsperling) und Säuger (potentiell: Igel, Eichhörnchen, Fledermaus). Die Fläche bildet mit den nördlich liegenden Gehölzbeständen und dem kleinen Weiher einen Biotopverbund. Vorbelastungen: - Rodungen der östlichen Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 80

Fläche, teilweise landwirtschaftliche Nutzung. Wasser Bestand: Erhebliche Beeinträchtigungen sind nicht zu Grundwasser: erwarten. - Rückhaltevermögen des Bodens für nicht sorbierbare Stoffe (z. B. Nitrat) mittel. - Relative Grundwasserneubildung gering. Oberflächengewässer: keine Vorbelastungen: Keine. Bestand: Durch die Überbauung eines ehemals. ca. 1,2 - Das Plangebiet liegt (wie ha großen Mischwaldes können Veränderungen nahezu das gesamte der Luftqualität im unmittelbaren Umfeld nicht Gemeindegebiet) in einem ausgeschlossen werden. potentiellen Kaltluftsammelgebiet. Klima/Luft - Dem ehemals ca. 1,2 ha großen Mischwald kommt eine relativ hohe Bedeutung für das Kleinklima zu. Vorbelastungen: - Bestehende Siedlung Kultur und Bestand: Keine. Keine Beeinträchtigung. Sachgüter Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung Die Fläche im Norden würde weiterhin landwirtschaftlich genutzt. Im südlichen Bereich würde die Sukzession voranschreiten und sich mit der Zeit wieder ein standortgerechter Wald entwickeln. Vermeidung / Minimierung / Ausgleich - Eingrünung der zukünftigen Bebauung. - Bodenversiegelung sollte durch die Verwendung wasserdurchlässiger Bodenbeläge (z. B. auf Parkflächen) minimiert werden. - Um durch die Bebauung nicht den Zielen des Landschaftlichen Vorbehaltsgebietes zu widersprechen, sollten erhaltenswerte Einzelbäume unter Schutz gestellt und in die Bebauung integriert werden. - Um den Eingriff zu minimieren wird auf Fläche 2 am Amselweg nach Süden eine Grünfläche ausgewiesen. Hier sollten standortheimische Gehölze gepflanzt werden. - Rodungen sollten außerhalb der Brutzeit durchgeführt werden. - Durch eine ökologische Begleitung aller Rodungsarbeiten kann die Tötung von Tieren vermieden werden: Vor der Rodung sollten potentielle Quartierbäume (v. a. Spechtbäume auf Fläche zwei) oder Spaltenquartiere (Verschläge und Gartenhäuschen auf Fläche 1) auf Besatz untersucht werden. Dabei aufgefundene Tiere (< 5 Individuen) müssen geborgen werden. Bei Kolonien (> 5 Individuen) müssen die Rodungen eingestellt werden, bis die Fledermäuse das Quartier verlassen haben. Ggf. muss das Quartier erhalten werden (z. B. durch Anbringung an einen anderen Baum) oder durch Ersatzquartiere (Fledermauskästen) ersetzt werden. Als Rodungszeitraum eignet sich am besten die Monate Oktober und November. - Da teilweise wertvoller, alter Baumbestand gerodet werden muss, wird als Ausgleich empfohlen, die Anzahl der verloren gegangenen Bäume an geeigneter Stelle mit standortheimischen Bäumen auszugleichen. Gesamtbewertung

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 81

Wenn die vorgeschlagenen Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt werden, ist nicht mir erheblichen Beeinträchtigungen der Schutzgüter zu rechnen.

Fläche 3: Nördlich Erlenweg (= Flächen 37- 40 in der Abb. 1)

1. Allgemeine Angaben

Lage Gemeinde Moosinning, Ortsteil Eichenried: am Erlenweg (südlich), zischen Weidenstraße (im Osten und Finkenstraße (im Westen). Flächen- 18 200 m² größe Bestand - Landwirtschaftliche Flächen: Grünland, Acker, Pferdekoppeln - Wohnbebauung Schutz- - Landwirtschaftliches Vorbehaltsgebiet (gem. Regionalplan München)* gebiete u. a. - Regionaler Grünzug (gem. Regionalplan München)** Restriktio- nen

2. Naturschutzfachliche Bewertung Schutzgut Bestandsbeschreibung Auswirkungen baubedingt anlage- betriebs- bedingt bedingt Mensch Bestand: Emissionen Veränderung des - Die Fläche liegt im Wohnumfeldes durch Wohnumfeld. Im Westen, Überbauung Osten und Süden besteht landwirtschaftlicher Flächen. bereits Wohnbebauung. Erhebliche Beeinträchtigungen sind nicht zu erwarten. Vorbelastung: - Südlich liegendes Gewerbegebiet. Land- Bestand: Vorüber- Veränderung des schaftsbild - Lage in einem Bereich mit gehende Landschaftsbildes durch neue mittlerer landschaftlicher Beeinträchti- Wohnhäuser. Aufgrund der gung durch Vorbelastungen ist nicht mit Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 82

Eigenart und Strukturvielfalt. Bau- erheblichen - Lage im Anschluss an maschinen Beeinträchtigungen zu bestehende Siedlung (Süden, rechnen. teilweise auch im Osten und Westen). Vorbelastung: - bestehende Bebauung, insbesondere das südlich liegende Gewerbegebiet. Boden Bestand: Geringe, Bebauung führt grundsätzlich - Schutzwürdigkeit (LfU 2009: vorüber- zu einer dauerhaften Stadtrandbewertung gehende Versiegelung von Boden, die Moosinning): hoch bis sehr Belastung auszugleichen ist. hoch (geringer Flächenanteil). durch die Bauarbeiten - Sorptionsfähigkeit für (Befahren, sorbierbare Stoffe auf Ablagerung landwirtschaftlich genutzten von Flächen: überwiegend gering. Baustoffen). - Geotope, Bodendenkmäler oder seltene Böden sind nicht betroffen. Vorbelastung: - landwirtschaftliche Nutzung (Acker, Grünland). Arten und Bestand: Emissionen Erhebliche Beeinträchtigungen Biotope - Die landwirtschaftlich (Lärm, Staub) sind nicht zu erwarten. genutzten Flächen haben keine herausragende Bedeutung für das Schutzgut. Vorbelastung: - Landwirtschaftliche Nutzung (Acker, Grünland) Wasser Bestand: Erhebliche Beeinträchtigungen sind nicht zu Grundwasser: erwarten. - Rückhaltevermögen des Bodens für nicht sorbierbare Stoffe (z. B. Nitrat) mittel. - Relative Grundwasserneubildung gering. Oberflächengewässer: - nicht betroffen. Vorbelastung: - landwirtschaftliche Nutzung (Acker, Grünland) Bestand: Durch eine durchgrünte Wohnbebauung ist nicht - Das Plangebiet liegt (wie mit einer Beeinträchtigung des Klimas oder der nahezu das gesamte Luftqualität des Ortes zu rechnen. Gemeindegebiet) in einem Klima/Luft potentiellen Kaltluftsammelgebiet. Vorbelastung: - Bestehende Bebauung.

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 83

Kultur und Bestand: Keine Beeinträchtigung. Sachgüter - Keine. Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung Die Flächen würden weiterhin landwirtschaftlich (Acker, Grünland) genutzt. Vermeidung / Minimierung / Ausgleich - Eingrünung und Durchgrünung der zukünftigen Bebauung. - Bodenversiegelung sollte durch die Verwendung wasserdurchlässiger Bodenbeläge (z. B. auf Parkflächen) minimiert werden.

Gesamtbewertung Werden die vorgeschlagenen Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen umgesetzt und der Eingriff in das Schutzgut Boden ausgeglichen, sind keine erheblichen Beeinträchtigungen der Schutzgüter zu erwarten. Schließt die künftige Bebauung mit der bestehenden ab, wird den Zielen des landschaftlichen Vorbehaltsgebietes nicht widersprochen.

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 84

Fläche 5: Östlich Gfällachstraße (= Fläche 29 in der Abb. 1)

1. Allgemeine Angaben

Lage Gemeinde Moosinning, Ortsteil Eichenried: östlich von Gfällachstraße und Gfällach, nördlich der Hauptstraße (B 388). Flächengröße 6 400 m² Bestand - Landwirtschaftliche Fläche - Im Osten grenzt die Gfällach mit ihrem Gehölzbestand an. Das Gewässer und die Gehölze sind teilweise nach § 30 BNatSchG geschützt: Biotop Nr. 7736-0023-001 „Gfällach – begradigter Bachlauf zwischen Eicherloh und Notzinger Moos“. Gemäß Flachlandbiotopkartierung befinden sich dort feuchte/nasse Hochstaudenflur, Verlandungsröhricht, Gewässerbegleit- gehölz sowie Unterwasser- und Schwimmblattvegetation. Schutz- - keine gebiete u. a. Restriktionen

2. Naturschutzfachliche Bewertung Schutzgut Bestandsbeschreibung Auswirkungen baubedingt anlage- betriebs- bedingt bedingt Mensch Bestand: Emissionen Veränderung des - Die Fläche liegt im Wohnumfeldes durch Wohnumfeld: Im Norden Überbauung grenzt die Siedlung an, im landwirtschaftlicher Flächen. Süden die B 388. Das Erhebliche Beeinträchtigungen Plangebiet ist jedoch von der sind nicht zu erwarten. Siedlung im Westen durch die Gfällach mit ihren begleitenden Gehölzen abgetrennt, die derzeit den Siedlungsrand bzw. die Siedlungseingrünung bildet.

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 85

Vorbelastung: - B 388 Land- Bestand: Vorüberge- Erhebliche Beeinträchtigungen schaftsbild - Lage in einem Bereich mit hende des Landschaftsbildes sind sehr hoher Eigenart und Beeinträchti- nicht auszuschließen. Strukturvielfalt: die Gfällach gung durch verbindet die relativ Bau- unzerschnittenen maschinen Landschaftsbereiche im Süden der B 388 mit den landwirtschaftlich geprägten Flächen Norden, die zum Notzinger Moos überleiten. Von Osten kommend ist Eichenried durch dieses Grüne Band abgeschlossen.s Vorbelastung: - B 388 Boden Bestand: Geringe, Bebauung führt grundsätzlich - Schutzwürdigkeit (LfU 2009: vorüber- zu einer dauerhaften Stadtrandbewertung gehende Versiegelung von Boden. Moosinning): hoch. Belastung durch die - Sorptionsfähigkeit für Bauarbeiten sorbierbare Stoffe auf (Befahren, landwirtschaftlich genutzten Ablagerung Flächen: überwiegend sehr von gering. Baustoffen). - Geotope, Bodendenkmäler oder seltene Böden sind nicht betroffen. Vorbelastung: - Landwirtschaftliche Nutzung (Acker). Arten und Bestand: Emissionen Durch die Festsetzung des Biotope - Die Ackerflächen haben (Lärm, Staub) 15 m breiten Pufferstreifens keine herausragende können erhebliche Bedeutung für das Beeinträchtigungen des Schutzgut. Die Gfällach Schutzgutes vermindert selbst hat jedoch Bedeutung werden. Er wird empfohlen, als Lebensraum für den gewässerbegleitenden Fischarten der Gehölzbestand im Bereich des Forellenregion Der Pufferstreifens zu verstärken. begleitende Gehölzbestand In jedem Fall ist einer bietet potentielles Nist- Entwicklung der Gfällach, wie Habitat für Brutvögel sowie sie im nördlich angrenzenden Nahrungshabitat und Siedlungsbereich zu sehen ist, Flugleitlinie für Fledermäuse. entgegenzuwirken. Vorbelastung: - Landwirtschaftliche Nutzung (Acker), der bachbegleitende Gehölzbestand der Gfällach ist an großen Abschnitten bereits entfernt worden. Wasser Bestand: Erhebliche Beeinträchtigungen des

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 86

Grundwasser: Grundwassers sind nicht zu erwarten. - Rückhaltevermögen des Durch den Pufferstreifen können Bodens für nicht sorbierbare Beeinträchtigungen der Gfällach weitestgehend Stoffe (z. B. Nitrat) mittel. vermieden werden. Es muss jedoch - Relative Grundwasser- sichergestellt werden, dass durch die neubildung hoch. Entwässerung der versiegelten Flächen des neuen Wohngebietes nicht in das Oberflächengewässer: Abflussgeschehen und den Stoffhaushalt der - Die Gfällach grenzt im Gfällach eingegriffen wird. Westen an das Plangebiet an. Vorbelastung: - Begradigung, der bachbegleitende Gehölzbestand ist an großen Abschnitten bereits entfernt worden. Bestand: Durch eine durchgrünte Wohnbebauung ist nicht - Das Plangebiet liegt (wie mit einer Beeinträchtigung des Klimas oder der nahezu das gesamte Luftqualität des Ortes zu rechnen. Klima/Luft Gemeindegebiet) in einem potentiellen Kaltluftsammelgebiet. Vorbelastung: B 388. Kultur und Bestand: Keine. Keine Beeinträchtigung. Sachgüter Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung Die Flächen würden weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Vermeidung / Minimierung / Ausgleich - Nach Westen ist ein 15 m breiter Pufferstreifen zur Gfällach vorgesehen. - Eingrünung und Durchgrünung der zukünftigen Bebauung. - Bodenversiegelung sollte durch die Verwendung wasserdurchlässiger Bodenbeläge (z. B. auf Parkflächen) minimiert werden. - Die Entwässerung des Gebietes müsste so gelöst werden, dass nicht in das Abflussgeschehen und den Stoffhaushalt der Gfällach eingegriffen wird. Gesamtbewertung Trotz Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen können Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes nicht ausgeschlossen werden.

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 87

Fläche 6: Östlich Fasanenweg (= Fläche 18 in der Abb. 1)

1. Allgemeine Angaben

Lage Gemeinde Moosinning: östlich des Fasanenwegs. Flächengröße 11 790 m² Bestand - Die Fläche wird als Acker genutzt. - Im Norden schließt hinter einem Erdwall eine kleine Materiallagerstätte an, im Süden ein Wertstoffhof, im Osten der Fasanenweg, im Westen der Fehlbach, der teilweise nach § 30 BNatSchG geschützt ist (s. u.). Schutz- - Amtlich kartiertes und teilweise nach § 30 BNatSchG (früher Art. 13d gebiete u. a. BayNatschG) geschützter Biotop (7736-0029-001: Dorfenlauf Restriktionen einschließlich Gfängbach, südlich Moosinning bis nördlich Schwaig) grenzt im Westen an. Gemäß Flachlandbiotopkartierung befinden sich dort feuchte/nasse Hochstaudenflur, Verlandungsröhricht, Gewässer- begleitgehölz sowie Unterwasser- und Schwimmblattvegetation.

2. Naturschutzfachliche Bewertung Schutzgut Bestandsbeschreibung Auswirkungen baubedingt anlage- betriebs- bedingt bedingt Mensch Bestand: Emissionen Veränderung der - Die Fläche liegt zwar im Erholungslandschaft durch Wohnumfeld, ist jedoch nicht Bebauung. Erhebliche in den Siedlungsbereich Beeinträchtigungen sind eingebunden. Sie liegt am aufgrund der Vorbelastungen Fernradweg „Sempt-Isen- nicht zu erwarten. Radweg“ der von Ismaning Beeinträchtigungen in nach Schwindegg führt. Verbindung mit dem Eingriff ins Landschaftsbild sind nicht Vorbelastung: auszuschließen. - Wertstoffhof im Süden, benachbarter Kiesabbau -

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 88

Land- Bestand: Vorüberge- Beeinträchtigungen des schaftsbild - Die Fläche liegt relativ hende Landschaftsbildes sind nicht exponiert in der Beeinträchti- auszuschließen, da die Fläche Erholungslandschaft und ist gung durch nicht im Siedlungsverbund liegt nicht in den Bau- sondern bandartig und relativ Siedlungsbereich maschinen weit in die Landschaft eingebunden. Sie liegt in vordringt. Aufgrund der einem Bereich mit geringer Vorbelastungen und der landschaftlicher Eigenart und geringen Strukturvielfalt des Strukturvielfalt Landschaftsausschnitts ist jedoch nicht mit erheblichen Vorbelastung: Auswirkungen zu rechnen. - Wertstoffhof im Süden, benachbarter Kiesabbau Boden Bestand: Geringe, Bebauung führt grundsätzlich - Schutzwürdigkeit (LfU 2009: vorüber- zu einer dauerhaften Stadtrandbewertung gehende Versiegelung von Boden, die Moosinning): k. A. Belastung auszugleichen ist. durch die - Sorptionsfähigkeit für Bauarbeiten sorbierbare Stoffe auf (Befahren, landwirtschaftlich genutzten Ablagerung Flächen: überwiegend sehr von gering. Baustoffen). - Geotope, Bodendenkmäler oder seltene Böden sind nicht betroffen. Vorbelastung: - Landwirtschaftliche Nutzung (Acker). Arten und Bestand: Emissionen Zum Fehlbach sollte ein Biotope - Die Ackerflächen haben (Lärm, Staub) mindestens 15 m breiter keine herausragende Pufferstreifen eingehalten Bedeutung für das werden. Er wird empfohlen, Schutzgut. Der Fehlbach den gewässerbegleitenden selbst hat jedoch Bedeutung Gehölzbestand im Bereich des als Lebensraum für Pufferstreifens zu verstärken. Fischarten der Äschenregion Wird eine solche Maßnahme Der begleitende durchgeführt, ist nicht mit Gehölzbestand bietet erheblichen potentielles Nist-Habitat für Beeinträchtigungen des Brutvögel sowie Schutzgutes zu rechnen. Nahrungshabitat und Flugleitlinie für Fledermäuse. Vorbelastung: - Landwirtschaftliche Nutzung (Acker). Wasser Bestand: Erhebliche Beeinträchtigungen des Grundwasser: Grundwassers sind nicht zu erwarten. - Rückhaltevermögen des Durch einen Pufferstreifen können Bodens für nicht sorbierbare Beeinträchtigungen des Fehlbaches Stoffe (z. B. Nitrat) mittel. weitestgehend vermieden werden. Es muss jedoch sichergestellt werden, dass durch die - Relative Grundwasser- Entwässerung der versiegelten Flächen des neubildung hoch. neuen Wohngebietes nicht in das Oberflächengewässer: Abflussgeschehen und den Stoffhaushalt des - Der Fehlbach grenzt im Fehlbaches eingegriffen wird. Osten an das Plangebiet an. Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 89

Vorbelastung: - Landwirtschaftliche Nutzung (Acker). Bestand: Durch eine durchgrünte Wohnbebauung ist nicht - Das Plangebiet liegt (wie mit einer Beeinträchtigung des Klimas oder der nahezu das gesamte Luftqualität des Ortes zu rechnen. Klima/Luft Gemeindegebiet) in einem potentiellen Kaltluftsammelgebiet. Vorbelastung: Keine. Kultur und Bestand: Keine. Keine Beeinträchtigung. Sachgüter Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung Die Flächen würden weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Vermeidung / Minimierung / Ausgleich - Nach Osten sollte ein 15 m breiter Pufferstreifen zum Fehlbach festgesetzt werden. - Eingrünung und Durchgrünung der zukünftigen Bebauung. - Bodenversiegelung sollte durch die Verwendung wasserdurchlässiger Bodenbeläge (z. B. auf Parkflächen) minimiert werden. - Die Entwässerung des Gebietes müsste so gelöst werden, dass nicht in das Abflussgeschehen und den Stoffhaushalt des Fehlbaches eingegriffen wird. Gesamtbewertung Trotz Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen können Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes nicht ausgeschlossen werden. * In Räumen mit ökologisch-landschaftsgestalterisch wertvollen Strukturelementen wurden im Regionalplan München landschaftliche Vorbehaltsgebiete ausgewiesen, in denen den Belangen des Naturschutzes und der Landschaftspflege besonderes Gewicht zukommt. In diesen Gebieten soll die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes gesichert oder wiederhergestellt, die Eigenart des Landschaftsbildes bewahrt und die Erholungseignung der Landschaft erhalten oder verbessert werden. Siedlungstätigkeit, Bebauung und bauliche Infrastrukturen sollen sich in den landschaftlichen Vorbehaltsgebieten nach den hier besonders bedeutsamen Belangen des Naturschutzes und der Landschaftspflege richten. Ziele des hier betroffenen Landschaftlichen Vorbehaltsgebietes „Erdinger Moos, Zengermooswald und nördliches Ismaninger Niedermoor“ sind die  Erhaltung des Niedermoores mit seinen Quellmoorresten, Pfeifengraswiesen, Gehölzgruppen und Hecken  Erhaltung und regelmäßige Pflege von Streuwiesen  Erhaltung sämtlicher Wälder, insbesondere des Zengermooswaldes und der Lohwaldreste mit ihrer reichen Krautflora  Wiederbelebung ausgeräumter Fluren durch Pflanzung naturnaher Gehölze.

** Dieser regionale Grünzug stellt einen großräumigen, landschafts- und klimaökologischen Ausgleichsraum (Kaltluftentstehungs- bzw. Frischluftproduktionsgebiet) für die umliegenden Siedlungen dar und entfaltet seine Wirkung bei Ost- /Nordost-Windlagen (austauscharme Hochdruckwetterlagen) auch im Bereich des Münchener Nordens. Die Funktion des regionalen Grünzugs steht den bereits bestehenden Siedlungseinheiten bzw. Ortsteilen innerhalb des regionalen Grünzugs (z. B. Schwaig, Moosinning) nicht entgegen. Eine funktionsgerechte Entwicklung dieser Orte bleibt gewährleistet. Im Abschnitt „Erdinger Moos/Grüngürtel Flughafen München" erfüllt der Grünzug folgende Funktionen:  Vernetzung von bestehenden und geplanten Natur- und Landschaftsschutzgebieten (230 ha Vernetzungsflächen) zu einem durchgehenden Grüngürtel im Süden und Osten des Flughafens (landschaftsökologische Ausgleichsmaßnahmen)  Festsetzung vereinzelter Restmoorflächen als Bannwaldgebiete sowie Darstellung im Waldfunktionsplan als Wald mit besonderer Bedeutung für den Klimaschutz  Siedlungsgliederung mit der Zweckbestimmung: räumliche Abgrenzung und Identität der Siedlungen sowie Ablesbarkeit der Landschaftsstruktur, insbesondere die Bereiche zwischen Freising und Flughafen München sowie südlich von Hallbergmoos  Erholungsvorsorge, insbesondere für den Ausstrahlungsbereich des möglichen Oberzentrums Freising und des Mittelzentrums Moosburg a. d. Isar (Rad- und Wanderwege, Badesee Freising-Ost etc.) (Quelle: Regionalplan München) Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 90

Ausgleichsbedarf

Unter Anwendung des Bayerischen Leitfadens zur naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung in der Bauleitplanung wurde der Bestand aufgenommen und bewertet und dem Eingriff gegenübergestellt. Es wurden die Baugebiete gemäß dem Differenzplan des Flächennutzungsplanes bilanziert.

Kompensation der gesamten Flächengröße Flächen- Flächen- größe Kompensations- Flächengröße Abb. 7 , S 13, Leitfaden Eingriffsregelung in der Nr. Bestand Neuausweisung (ha) faktor Kompensation (ha) Bauleitplanung Mischgebietsfl. / 2 Acker Dorfgebiet 0,40 0,6 0,240 Typ A / Kategorie I (oW) Wiese mit Mischgebietsfl. / 7 Gehölz Dorfgebiet 0,05 0,0 0,000 nicht bilanziert, da Innenbereich 10 Acker Wohnbauflächen 0,06 0,5 0,030 Typ B / Kategorie I (oW) 11 Acker Wohnbauflächen 1,77 0,5 0,885 Typ B / Kategorie I (oW) Mischgebietsfl. / 16 Acker Dorfgebiet 0,66 0,6 0,396 Typ A / Kategorie I (oW) Grünflächen inkl. 17 Acker Sport, Spielp. 0,08 0,0 0,000 Eingrünung auf Acker -> kein Kompensationsbedarf 18 Acker Wohnbauflächen 1,18 0,5 0,590 Typ B / Kategorie I (oW)

Grünflächen inkl. (Typ B / Kategorie II (uW)) -> Reduzierung des 19 Gehölze Sport, Spielp. 3,66 0,3 1,098 Kompensatiosfaktors da Bereiche erhalten werden Grünflächen inkl. 20 Acker Sport, Spielp. 3,43 0,0 0,000 kein Kompensationsbedarf, da Acker zu Grünfläche wird Mischgebietsfl. / 23 Acker Dorfgebiet 0,14 0,6 0,084 Typ A / Kategorie I (oW) Grünflächen inkl. kein Kompensationsbedarf, da 25 Motorcross Sport, Spielp. 3,96 0,0 0,000 keine Nutzungsänderung 29 Acker Wohnbauflächen 0,64 0,5 0,320 Typ B / Kategorie I (oW) Grünflächen inkl. 31 Acker am Bach Sport, Spielp. 0,31 0,0 0,000 Eingrünung auf Acker -> kein Kompensationsbedarf

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 91

Flächen- Bestand Neuausweisung Flächengröße Komp.Faktor Flächengröße (ha) Abb. 7 , S 13, Leitfaden Eingriffsregelung in der Nr. (ha) Kompensation Bauleitplanung

Grünflächen inkl. 32 Acker Sport, Spielp. 0,20 0,0 0,000 Eingrünung auf Acker -> kein Kompensationsbedarf Grünflächen inkl. 36 Acker Sport, Spielp. 0,33 0,0 0,000 Eingrünung auf Acker -> kein Kompensationsbedarf 37 Acker Wohnbauflächen 0,30 0,5 0,150 Typ B / Kategorie I (oW) 38 Acker Wohnbauflächen 0,28 0,5 0,140 Typ B / Kategorie I (oW) 40 Acker Wohnbauflächen 0,11 0,5 0,055 Typ B / Kategorie I (oW) Grünflächen inkl. 41 Acker Sport, Spielp. 0,39 0,0 0,000 kein Kompensationsbedarf, da Acker zu Grünfläche wird. 43 Ortsrand Wohnbauflächen 0,14 0,0 0,000 nicht bilanziert, da Innenbereich Ortsrand Grünflächen inkl. Festlegung: geringer Kompensa- 44 (abgeholzt) Sport, Spielp. 0,44 0,3 0,132 Tionsfaktor, da Grünfläche 49 Gehölze, Wiese Wohnbauflächen 1,29 0,5 0,645 Typ B / Kategorie II (uW) kein Kompensationsbedarf, da 50 Wertstoffhof Gemeinbedarf 0,22 0,0 0,000 keine Nutzungsänderung Gehölze 51 (Feuerwehrhaus) Gemeinbedarf 0,45 0,0 0,000 bereits kompensiert Grünflächen inkl. Wird bereits im Zuge des Bebauungsplanverfahrens 52 Golfplatz (Brache) Sport, Spielp. 23,62 0,2 4,720 ausgeglichen Wird bereits im Zuge des Bebauungsplanverfahrens 52 Ausgleichsflächen Golfplatz 7,03 1,0 7,030 ausgeglichen Mischgebietsfl. / 53 Brache Dorfgebiet 0,36 0,6 0,216 Typ A / Kategorie II (uW) Lage und Breite wird erst im Planfeststellungsverfahren/ Trasse B 388 neu 14,01 1,0 14,01 Bebauungsplan geklärt Gesamt 52,59 30,745 Kompensation von Teilflächen

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Flächengr. Flächengröße Abb. 7 , S 13, Leitfaden Flächen- Flächengröße Ausgleichs- Kompensations- Kompensation Eingriffsregelung Nr. Bestand Neuausweisung gesamt (ha) bedarf (ha) faktor (ha) in der Bauleitplanung Typ A / Kategorie I (oW = oberer Wert) Mischgebietsfl. / ( südlicher Teil, ca. 0,12 ha, ist 4 Pferdekoppel Dorfgebiet 0,35 0,16 0,6 0,096 Innenbereich) 5 Acker / bebaut Wohnbauflächen 1,97 1,50 0,5 0,750 Typ B / Kategorie I (oW) 9 Acker Wohnbauflächen 2,40 2,25 0,5 1,125 Typ B / Kategorie I (oW) bebaut / landw. Mischgebietsfl. / 13 Nutzung Dorfgebiet 0,16 0,06 0,0 0,000 nicht bilanziert, da Innenbereich 21 Acker Ortsrand Wohnbauflächen 0,13 0,06 0,5 0,030 Typ B / Kategorie I (oW) 22 Acker Ortsrand Wohnbauflächen 0,15 0,11 0,5 0,055 Typ B / Kategorie I (oW) Mischgebietsfl. / Typ B / Kategorie I (oW), nicht 26 Acker und Ortsrand Dorfgebiet 0,89 0,25 0,0 0,000 bilanziert -> wird Ortsrandeingrüngung Grünflächen inkl. 30 Acker und Ortsrand Sport, Spielp. 0,47 0,00 0,0 0,000 Grünfläche nicht bilanziert

34 Acker und Ortsrand Wohnbauflächen 1,31 0,88 0,5 0,440 Typ B / Kategorie I (oW) 39 Acker / bebaut Wohnbauflächen 1,13 0,71 0,5 0,355 Typ B / Kategorie I (oW) Mischgebietsfl. / 42 Acker / bebaut Dorfgebiet 1,43 0,48 0,0 0,000 nicht bilanziert, da Innenbereich Freiflächen, bebaut, 45 Acker Wohnbauflächen 1,99 1,79 0,5 0,895 Typ B / Kategorie II (uW = unterer Wert) Innenbereich oder Typ B / 46 bebaut, Freifläche Wohnbauflächen 0,07 0,05 0,0 0,000 Kategorie II (uW) Grünflächen 48 Gehölze, Wiese inkl.Sport, Spielp. 1,44 1,44 0,0 0,000 Ortseingrünung -> nicht bilanziert bebaut (kleiner Bereich Acker, Mischgebietsfl. / 55 Gehölze) Dorfgebiet 0,77 0,17 0,5 0,085 GESAMT 3,746

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 93

Kein Ausgleichsbedarf erforderlich Flächen- Flächengröße Flächengröße Nr. Bestand Neuausweisung (ha) Komp.Faktor Kompensation Mischgebietsfl. / 3 Ortsrand Dorfgebiet 0,43 - - Mischgebietsfl. / 6 bebaut Dorfgebiet 0,10 - - Mischgebietsfl. / 8 bebaut Dorfgebiet 0,74 - - Mischgebietsfl. / 12 Lagerplatz Dorfgebiet 0,42 - - Mischgebietsfl. / 14 bebaut Dorfgebiet 0,04 - - 15 bebaut Wohnbaufläche 0,08 - - Mischgebietsfl. / 24 bebaut Ortsrand Dorfgebiet 0,68 - - Mischgebietsfl. / 27 bebaut Ortsrand Dorfgebiet 0,35 - -

28 bebaut Ortsrand Wohnbauflächen 0,90 - - 35 bebaut Hof Wohnbauflächen 0,12 - - 47 bebaut Wohnbauflächen 0,29 - -

Insgesamt entsteht ein Ausgleichsbedarf von 34,49 ha.

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 94

5 Maßnahmen zur Überwachung (Monitoring)

Im Rahmen von nachfolgenden Genehmigungsverfahren und Bauvorhaben sind die artenschutzrechtlichen Belange grundsätzlich zu beachten und Veränderungen der Bestandssituation zu berücksichtigen. Auszuführende Maßnahmen sind entsprechend der Ziele und in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren.

6 Allgemein verständliche Zusammenfassung

Im neu aufgestellten Flächennutzungsplan der Gemeinde ist eine Baulandausweisung für eine Siedlungserweiterung vorgesehen. Weitere bauliche Maßnahmen entstehen durch die geplante Umgehungstrasse. Die Umsetzung des neu aufgestellten Flächennutzungsplans verursacht Eingriffe in Natur und Landschaft, die entsprechend ausgeglichen werden müssen. Hierfür werden im Landschaftsplan Suchräume für Ausgleichsflächen dargestellt. Die Auswirkungen auf die Schutzgüter werden im Folgenden zusammengefasst. Schutzgut Boden: Die Versiegelung führt zum Verlust der natürlichen Bodenfunktionen. Schutzgut Klima/Luft: Durch die Gebäudefassaden und die Bodenversiegelung des neu ausgewiesenen Baulandes kommt es zu einer Verschlechterung des Kleinklimas sowie zum Verlust der klimatisch relevanten Bodenfunktionen. Dies wird durch die geplante Eingrünung teilweise kompensiert. Schutzgut Wasser: Die Auswirkungen auf das Oberflächen- und Grundwasser sind bei den baulichen Maßnahmen als gering zu erachten. Nur bei der geplanten Umgehungsstraße sind die Fließgewässer der Gemeinde direkt betroffen. Sie müssen im Zuge des Baus verrohrt oder überbrückt werden. Schutzgut Tiere/Pflanzen: Durch die Bodenversiegelung gehen offene Flächen als Nahrungs-, Brut- und Rasthabitat verloren. Um den Bau der Umgehungsstraße zu ermöglichen, müssen einige Gehölze gerodet werden (vor allem südlich Notzinger Moos). Durch die Umgehungsstraße erhöht sich die Gefahr von Kollisionen für Tiere. Sie bewirkt eine Zerschneidung von Lebensräumen. Schutzgut Landschaftsbild: Durch die neu ausgewiesenen Siedlungsflächen und die damit vorgesehene integrierte Ortsrandgestaltung entsteht eine eindeutigere Trennung von Siedlung und Landschaft. Die geplante Strukturanreicherung gestaltet das Landschaftsbild zusätzlich und sorgt somit für eine größere Vielfalt. Die Trasse führt zu Zerschneidungseffekten und Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes. Schutzgut Mensch: Die geplante Trasse führt zu einer Reduktion der Lärmbelastung des Ortes und somit zu einer Steigerung der Erholungsqualität. Neue Belastungen können jedoch im Umfeld der Trasse entstehen. Der Ausbau der Freizeitanlage sowie der Neubau von Wohngebieten kommen dem Schutzgut Mensch zu Gute. Schutzgut Kultur- und Sachgüter: Bei den Baumaßnahmen ist auf das Vorkommen von Bodendenkmälern zu achten. Die nachstehenden Tabellen fassen die Ergebnisse bezogen auf die Auswirkungen auf die Schutzgüter getrennt nach Neubaugebieten und Trasse zusammen: Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 95

Schutzgut Auswirkungen der Grund der Beeinträchtigung Neubaugebiete

Klima/Luft geringe Beeinträchtigungen - möglich

Boden geringe bis mittlere Versiegelung Beeinträchtigungen möglich

Wasser geringe Beeinträchtigungen Versiegelung möglich

Tiere/Pflanzen mittlere Beeinträchtigungen Rodung von Gehölzen, möglich Flächenverbrauch

Landschaft mittlere Beeinträchtigungen Bebauung von Freiflächen möglich

Mensch (Lärm) mittlere Beeinträchtigungen baubedingt hohe Beeinträchtigungen möglich (zeitlich begrenzt) durch Emissionen möglich

Kultur- und keine Beeinträchtigungen - Sachgüter

Schutzgut Auswirkungen der Trasse Grund der Beeinträchtigung

Klima/Luft mittlere Beeinträchtigung möglich Emissionen

Boden erhebliche Beeinträchtigung Flächenverbrauch wahrscheinlich

Wasser erhebliche Beeinträchtigung Emissionen, Zerschneidung möglich

Tiere/Pflanzen erhebliche Beeinträchtigung Flächenverbrauch, Lebensraum- wahrscheinlich Zerschneidung, Emissionen

Landschaft erhebliche Beeinträchtigung Flächenverbrauch, Zerschneidung, möglich Gewässerveränderung, Lichtreflexe

Mensch Entlastung der Ortschaften aber an Emissionen, Zerschneidung anderer Stelle erhebliche Beeinträchtigungen möglich

Kultur- und keine - Sachgüter

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 96

TEIL F ZUSAMMENFASSENDE ERKLÄRUNG

Zusammenfassende Erklärung gemäß § 6 Abs. 5 BauGB

Die Zusammenfassende Erklärung muss nach § 6 Abs. 5 BauGB folgende Angaben enthalten:

- Die Art und Weise der Berücksichtigung der Umweltbelange und der Ergebnisse der Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung. - Die Gründe für die Wahl des Plans nach Abwägung mit den geprüften, in Betracht kommenden anderweitigen Planungsmöglichkeiten.

Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung In insgesamt drei Verfahrenschritten von Mitte 2010 bis Mitte 2012 erfolgte die formelle Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung, der eine umfangreiche informelle Beteiligung der Moosinninger Bevölkerung vorausging. Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung nach BauGB wurde eine strengere Bedarfsprüfung der neu dargestellten Siedlungsflächen und konkret die Flächen östl. Gfällachstraße und Fasanenweg kritisch hinterfragt. Von Seiten des Naturschutzes wurde eine detaillierte Ausarbeitung der Eingriffs- und Ausgleichsregelung und eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung für den Bereich Reiherweg / Vierergraben gefordert. Von Seiten des Immissionsschutzes wurde auf mögliche Nutzungskonflikte durch das Heranrücken von Wohnbebauung hingewiesen. Von der Wasserwirtschaft erfolgt der Hinweis zu einzelnen Flächen, dass diese sich außerhalb der Entwässerungsbietsgrenzen befinden. Die geforderten Unterlagen des Naturschutzes wurden zum zweiten Verfahrenschritt nachgeliefert. Die erneute Bedarfsprüfung ergab, dass dem starken Wachstum im Flughafenumfeld Rechnung getragen werden soll und sich die Gemeinde Moosinning dafür im Rahmen ihrer organischen Siedlungsentwicklung, ausreichend Flächenpotenziale vorhalten möchte. Die kritisch angesprochene Fläche östlich der Gfällachstraße wurde im Osten flächenmäßig reduziert. Die Ausweisung am Fasanenweg wurde beibehalten, da eine spornartige Entwicklung beim Blick auf die vielfältige Entwicklung im Umfeld der Fläche, nicht gesehen werden kann. Auf die Nutzungskonflikte durch die Landwirtschaft wurde durch eine entsprechende Trennung der Funktionen, entsprechende Nutzungsdarstellungen (MD) und der Hinweisfunktion durch die Darstellung von Lärmschutzmaßnahmen reagiert. Zum geplanten Gewerbestandort nördlich der bestehenden Flächen am Bleichbach ergab ein Behördentermin, dass dieser Standort aufgrund der hohen Vorleistungen durch die Verlegung einer übergeordneten Leitungstrasse und dem stellenweise schlechten Baugrund, nicht mehr weiter verfolgt werden kann. Im Rahmen der öffentlichen Auslegung erfolgte insbesondere eine detaillierte Stellungnahme zu den neuen Siedlungsflächen aus Sicht des Naturschutzes. Für den Bereich Reiherweg / Am Viergraben wurde eine vertiefende gutachterliche Bewertung gefordert. Vom Staatlichen Bauamt Freising wurde die Erstellung eines Verkehrsgutachtens für das geplante Gewerbegebiet westlich des Isarkanals gefordert. Aus entwässerungstechnischer Sicht wurde der neue Gewerbestandort kritisch hinterfragt. Im Anschluss an die öffentliche Auslegung wurde die saP für den Reiherweg ergänzt und es wurde deutlich, dass der neue Gewerbestandort westl. des Isarkanals auf deutliche Vorbehalte aus Sicht der Landesplanung stößt. Aufgrund der zeitlichen Verzögerungen hat sich die Gemeinde Moosinning entschieden die Flächen westl. des Isarkanals aus der „Flächennutzungsplanung zu entnehmen“ und das Verfahren für ein neues Gewerbegebiet in einem eigenständigen Verfahren weiterzuführen. Aus diesem Grund erfolgt im Sommer 2012 eine erneut und verkürzte Auslegung, in

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 97

der neben der Gewerbegebietsplanung redaktionelle Änderungen vollzogen wurden, wie z.B. die Ergänzung einzelner Signaturen für Lärmschutzmaßnahmen, die nachrichtliche Übernahme einer bereits genehmigten Kiesabbaufläche und die bereits zur öffentlichen Auslegung diskutierte Nutzungsänderung im Zentrum von Moosinning. Aufgrund der umfangreichen informellen Bürgerbeteiligung gingen nur wenige Stellungnahmen aus der Bevölkerung ein. Dabei konnte die Frage nach den Wachstumszielen und der Entwicklung am Vierergraben durch die oben dargestellten Maßnahmen abgewogen werden.

Umweltbelange Die Umweltbelange sind im umfangreichen Umweltbericht und für den Bereich Reiherweg / Vierergraben in einer speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung zusammengefasst. Für die Eingriffe in Natur und Landschaft wird ein Ausgleichsbedarf von rund 23 ha prognostiziert (exkl. Golfplatz). Hierfür werden im Flächennutzungsplan so genannte Suchräume für Ausgleichsflächen dargestellt. Die Liste der Bau- und Bodendenkmäler wurde aktualisiert und in Plan und Text dargestellt. Schwerpunkt der Bodendenkmäler liegt im Bereich des Hügellandes im Osten von Moosinning. Die Belange des Immissionsschutzes wurden im Rahmen der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung mit der Unteren Immissionsschutzbehörde erörtert und die oben dargestellten Maßnahmen getroffen. In Bezug auf den Klimaschutz erfolgten keine eigenständigen meteorologischen Untersuchungen. Die Freihaltung von Luftaustauschbahnen und die Verhinderung der Überhitzung von Siedlungsbereichen, sind in der weiteren Planung zu beachten. Weitere Informationen sind dem Landschaftsplan als eigenständigem Planwerk zu entnehmen. In Bezug auf den Energiesektor wird auf das landkreisweite Energiegutachten und auf das Klimaschutzkonzept der Gemeinden Oberding, Eitting und Moosinning verwiesen.

Planalternativen Die Siedlungsentwicklung der Gemeinde Moosinning wurde umfangreich in insgesamt drei Klausurtagungen mit dem Gemeinderat, zweier Bürgerwerkstätten und zahlreichen Arbeitskreissitzungen diskutiert. Die Ergebnisse sind im Leitbild auf der S. 31 ff zusammengefasst.

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 98

TEIL G ANHANG

1 NUTZUNGSVERTEILUNG

2 BAURECHTSERHEBUNG

3 FLÄCHENNUTZUNSPLAN MIT INTEGRIERTEM LANDSCHAFTPLAN

4 STANDORTPÄSSE NEUAUSWEISUNG WA-FLÄCHEN

5 ARTENSCHUTZRECHTLICHE VORPRÜFUNG

6 SPEZIELLE ARTENSCHUTZRECHTLICHE PRÜFUNG REIHERWEG / VIERERGRABEN, AMSELWEG

Gemeinde Moosinning – FNP mit integriertem LP 99