Rheinland-Pfalz , 20.11.2006 Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Postfach 2 25, 55462 Simmern Rheinhessen-Nahe-Hunsrück Schloßplatz 10, 55469 Simmern Abteilung Landentwicklung und Bodenordnung Telefon: 06761/9402-45 Flurbereinigungs- und Siedlungsbehörde Telefax: 06761/9402/75 Beschleunigtes Zusammenlegungsverfahren Dörth- Az.: 61095-H.A. 2.3 E-Mail: [email protected] Internet: www.dlr.rlp.de

Zusammenlegungsbeschluss

I. Anordnung 1. Anordnung der beschleunigten Zusammenlegung (§ 91 Flurbereinigungsgesetz (FlurbG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 16.03.1976 (BGBl. I S. 546), zuletzt geändert durch Gesetz vom 12.08.2005 (BGBl. I S. 2354) Hiermit wird für die nachstehend näher bezeichneten Gemarkungen Dörth und Hungen- roth und Teile der Gemarkungen Lamscheid, Leiningen und Karbach das beschleunigte Zusammenlegungsverfahren Dörth-Hungenroth angeordnet, um Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur zu ermöglichen und durchzuführen.

2. Feststellung des Zusammenlegungsgebietes Das Zusammenlegungsgebiet, dem die nachstehend aufgeführten Flurstücke unterlie- gen, wird hiermit festgestellt. Gemarkung Dörth Flur 3 die Flurst.-Nrn. 51 bis 53, 55 bis 74, 75/1, 75/2, 76 bis 79, 80/6, 85/1, 87/1, 88/3, 89 bis 100, 101/1, 101/2, 101/3, 101/4, 102/1, 102/2, 103 bis 118, 119/1, 119/4, 120/4, 121/5, 122/4, 123 bis 127, 128/1, 128/2, 129 bis 140, 141/4, 142/3, 143/3, 143/4, 143/5, 144/1, 144/2, 146 bis 154, 155/2, 155/4, 155/6, 155/7, 156/20, 156/21, 156/24, 174/9, 175/4, 176/2, 177/6, 178/3, 179/2,180/4, 181, 182/3, 183/3, 183/4, 184/1, 185 bis 191.

Flur 4 die Flurst.-Nrn. 6, 7, 8/1, 8/2, 9 bis 32, 34/1, 34/2, 35 bis 47, 50, 51, 52, 54 bis 64, 65/1, 65/2, 66 bis 108, 109/1, 109/2, 110/1, 110/2, 111/1, 111/2, 112 bis 117, 118/1, 118/2, 119/1, 119/2, 120/1, 120/2, 121/1, 121/2, 122 bis 129, 130/1, 130/2, 130/3, 131 bis 134, 135/1, 135/2, 136 bis 171,172/2,172/4, 172/5, 172/6, 173 bis 176, 178 bis 180, 181/1, 181/2, 182 bis 185, 187 bis 189, 190/1, 190/2, 191 bis 195, 196/1, 196/2, 197/1, 197/2, 198, 199, 200/1, 201, 202/1, 203 bis 212, 213/1, 213/2, 214, 215/1, 215/2, 216 bis 224.

Flur 5 die Flurst.-Nrn. 19, 20, 21/2, 23/1, 39/1, 39/21, 40, 41 bis 43, 44/12, 44/14, 44/16, 48 bis 50, 51/1, 128/3, 178/1, 179/6, 196/1, 196/2, 196/3, 197/1, 197/2, 198, 200/4, 205, 206 und 212/1.

Flur 7 die Flurst.-Nrn. 9/49, 15/12 und 16.

Flur 8 die Flurst.-Nrn. 1, 2/1, 2/2, 2/3, 3 bis 64, 66 bis 71, 72/1, 72/2, 73 bis 75, 80, 81/1, 81/2, 82 bis 95, 96/1 und 96/3.

Gemarkung Hungenroth Flur 3 die Flurst.-Nrn. 1 bis 22, 23/1, 23/2, 24/1, 24/2, 25/1, 25/2, 26/1, 26/2, 27/1, 27/2, 28/1, 28/2, 29 bis 52, 53/1, 53/2, 53/4, 54/1, 55 bis 68, 71 bis 80, 82/1, 83 bis 98, 99/1, 100, 101/1, 101/2, 102/1,102/3, 103 bis 106.

Flur 4 die Flurst.-Nrn. 4, 5/1, 6/1, 7/1, 8 bis 36, 37/1, 37/2, 38/1, 38/2, 39/1, 39/2, 40, 41/1, 41/2, 42/1, 42/2, 43/1, 43/2, 44/1, 44/2, 45/1, 45/2, 46, 47/1, 47/2, 48 bis 52, 53/1, 53/2, 54 bis 62, 63/1, 64, 65, 66/1, 67 bis 72, 73/1, 73/2, 74/1, 74/2, 75, 76/1, 76/2, 77 bis 82, 86, 87 und 101.

Flur 5 die Flurst.-Nrn. 8 bis 38, 39/1, 39/2, 40 bis 56 und 58.

Flur 7 die Flurst.-Nrn. 13/1, 13/2, 14/1, 14/2, 15/1, 15/2, 16 bis 29, 30/1, 30/2, 31, 33, 34, 36, 37/2, 39/2, 41/3, 41/4, 46/3, 47/2, 48, 49/2, 54 bis 60, 61/2, 62/2 und 63/3.

Flur 8 die Flurst.-Nrn. ganz

Flur 9 die Flurst.-Nrn. 1/6, 1/7, 1/9, 2, 3, 4/2, 4/3, 5/2, 6/2, 6/3,6/4, 6/5, 6/7, 6/8, 7/2, 7/3, 7/4, 8/2, 8/3, 9/1, 9/2, 9/3, 10, 11/3, 12/2, 13, 22/2, 22/3, 23/2, 23/3, 24/2, 24/3, 25/2, 25/3, 25/4, 26/2, 26/3, 26/4, 26/5, 27/2, 27/3, 28/2, 29/2, 29/3, 29/4, 29/6, 29/7, 29/8, 29/12, 29/14, 29/15, 29/16, 29/20, 30, 31, 32/2, 32/3, 33/1, 33/2, 34 bis 41, 42/2, 42/5, 42/6, 42/8, 43, 44/2, 45, 46/1, 49/2, 49/5, 50/2, 50/3, 50/4, 51/2, 51/3, 51/4, 52/2, 52/3, 52/4, 55/2, 56/2, 57 bis 65, 66/1, 66/2, 67/2 und 67/3.

Flur 10 die Flurst.-Nrn. 1/1, 1/3, 1/4, 1/5, 1/6, 1/7, 1/8, 1/9, 1/10, 4/2, 4/3, 5/1, 5/2, 6, 7, 8/2, 9/3, 10/2, 11/4, 11/6, 12/2, 14/2, 14/4, 15/2, 17/2, 17/4, 17/5, 18/2, 33 bis 60, 61/1, 61/3, 61/4, 61/5,62 bis 66, 68 bis 74, 75/2, 75/3, 80/2, 80/3, 80/4, 80/7, 80/10, 81/1, 81/2, 83/5, 83/6, 84/1, 84/4, 85/2, 86/2, 87/2, 90/3, 90/7, 90/9, 90/10, 92/2, 92/4, 92/5, 93/2, 93/4, 96/1, 97 bis 103, 104/1, 105, 106, 107/4, 107/5, 107/7, 108, 109/1, 109/2, 110/2, 110/4, 110/5, 111/2, 112/1, 112/3, 112/4, 112/5, 112/7, 112/8, 113/2, 114/2, 114/5, 115/2, 116/3, 116/4, 116/6, 117/3, 117/4, 118/4, 119/2, 119/3, 120/2, 120/4, 120/5, 120/9, 122, 123/1, 124/2, 124/3, 125/1, 126/1, 126/2, 127/1, 127/2, 128/1, 128/2, 129/1, 129/2, 129/3, 130/1, 130/2, 131, 132, 133/1, 133/2, 133/3, 133/4, 133/5, 133/6, 134/1, 134/2 und 135/1.

Flur 11 die Flurst.-Nrn. 2/1, 2/2, 2/3 und 24/2.

Gemarkung Karbach

Flur 16 die Flurst.-Nrn. 45, 46/1, 46/2, 46/3, 47/1, 47/2, 48/1, 48/2, 49/1, 49/2, 49/3, 50/2, 50/3, 50/4, 51/2, 51/3, 51/4 und 70/1.

Gemarkung Lamscheid

Flur 3 die Flurst.-Nrn. 43 bis 56, 155/2, 155/7, 156, 157/1, 165/6, 180 und 181/1.

Flur 5 die Flurst.-Nrn. 50 bis 63, 102 bis 105, 107 bis 109 und 127.

Gemarkung Leiningen

Flur 2 die Flurst.-Nrn. 26 bis 31, 32/3, 32/4, 67 und 68.

Gemarkung

Flur 7 die Flurst.-Nrn. 165, 179/1, 492 bis 498.

3. Teilnehmergemeinschaft Die Eigentümer sowie die den Eigentümern gleichstehenden Erbbauberechtigten der zum Zusammenlegungsgebiet gehörenden Grundstücke (Teilnehmer) bilden die Teilneh- mergemeinschaft. Die Teilnehmergemeinschaft entsteht mit diesem Zusammenlegungs- beschluss. Die Teilnehmergemeinschaft führt den Namen: “Teilnehmergemeinschaft der beschleunigten Zusammenlegung Dörth-Hungenroth” Die Teilnehmergemeinschaft ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts (§ 16 FlurbG). Ihr Sitz ist in dem Wohnort des noch zu wählenden Vorsitzenden des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaft.

4. Zeitweilige Einschränkungen der Grundstücksnutzung Ungeachtet anderer gesetzlicher Bestimmungen gelten von der Bekanntgabe des Zu- sammenlegungsbeschlusses bis zur Unanfechtbarkeit des Zusammenlegungsplanes die folgenden Einschränkungen: 4.1 In der Nutzungsart der Grundstücke dürfen ohne Zustimmung der Flurbereini- gungsbehörde nur Änderungen vorgenommen werden, wenn sie zum ordnungs- gemäßen Wirtschaftsbetrieb gehören. 4.2 Bauwerke, Brunnen, Gräben, Einfriedungen, Hangterrassen und ähnliche Anlagen dürfen nur mit Zustimmung der Flurbereinigungsbehörde errichtet, hergestellt, wesentlich verändert oder beseitigt werden. 4.3 Baumgruppen, einzelne Bäume, Feld- und Ufergehölze, , Obstbäume und Beerensträucher dürfen nur in Ausnahmefällen, so weit landeskulturelle Belange, insbesondere des Naturschutzes und der Landschaftspflege, nicht beeinträchtigt werden, mit Zustimmung der Flurbereinigungsbehörde beseitigt werden. 4.4 Holzeinschläge, die den Rahmen einer ordnungsgemäßen Bewirtschaftung über- steigen, bedürfen der Zustimmung der Flurbereinigungsbehörde. Die Zustimmung darf nur im Einvernehmen mit der Forstaufsichtsbehörde erteilt werden.

II. Anordnung der sofortigen Vollziehung Die sofortige Vollziehung dieses Verwaltungsaktes (Nr. I, 1 bis 4) nach § 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 der Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) in der Fassung der Bekanntma- chung vom 19.03.1991 (BGBl I S. 686), zuletzt geändert durch Gesetz vom 22.08.2005 (BGBl. I S. 2482), wird angeordnet mit der Folge, dass Rechtsbehelfe gegen ihn keine aufschiebende Wirkung haben.

III. Hinweise: 1. Ordnungswidrigkeiten Sind entgegen den Vorschriften zu Nrn. I 4.1 und I 4.2 Änderungen vorgenommen oder Anlagen hergestellt oder beseitigt worden, so können sie im beschleunigten Zusammen- legungsverfahren unberücksichtigt bleiben. Die Flurbereinigungsbehörde kann den frühe- ren Zustand nach § 137 FlurbG wieder herstellen lassen, wenn dies der beschleunigten Zusammenlegung dienlich ist. Sind Eingriffe entgegen den Vorschriften zu Nr. I 4.3 vorgenommen worden, so muss die Flurbereinigungsbehörde Ersatzpflanzungen anordnen. Sind Holzeinschläge entgegen der Vorschrift zu Nr. I 4.4 vorgenommen worden, so kann die Flurbereinigungsbehörde anordnen, dass derjenige, der das Holz gefällt hat, die ab- geholzte und verlichtete Fläche nach den Weisungen der Forstaufsichtsbehörde wieder ordnungsgemäß in Bestand zu bringen hat. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften zu Nrn. I 4.2 bis I 4.4 sind Ordnungswidrig- keiten, die mit Geldbußen geahndet werden können.

2. Betretungsrecht Die Beauftragten der Flurbereinigungsbehörde sind berechtigt, zur Vorbereitung und zur Durchführung der beschleunigten Zusammenlegung Grundstücke zu betreten und die nach ihrem Ermessen erforderlichen Arbeiten auf ihnen vorzunehmen.

3. Anmeldung unbekannter Rechte Innerhalb von drei Monaten ab der öffentlichen Bekanntmachung dieses Beschlusses sind Rechte, die aus dem Grundbuch nicht ersichtlich sind, aber zur Beteiligung am be- schleunigten Zusammenlegungsverfahren berechtigen, bei der Flurbereinigungsbehörde, dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück Abteilung Landentwicklung und Bodenordnung Dienstsitz Simmern Schloßplatz 10, 55469 Simmern Postfach 2 25, 55462 Simmern anzumelden. Werden Rechte erst nach Ablauf dieser Frist angemeldet, so kann die Flurbereini- gungsbehörde die bisherigen Verhandlungen und Festsetzungen gelten lassen.

Der Inhaber eines vorgenannten Rechts muss die Wirkung eines vor der Anmeldung ein- getretenen Fristablaufs ebenso gegen sich gelten lassen, wie der Beteiligte, demge- genüber diese Frist durch Bekanntgabe des Verwaltungsaktes (Zusammenlegungsbe- schlusses) zuerst in Lauf gesetzt worden ist.

4. Auslegung des Beschlusses mit Gründen und Übersichtskarte Je ein Abdruck dieses Zusammenlegungsbeschlusses mit Gründen und je eine Über- sichtskarte liegen einen Monat lang nach der Bekanntgabe zur Einsichtnahme für die Be- teiligten aus bei der: Verbandsgemeindeverwaltung, Rathausstraße 1, 56281 , Ortsgemeinde Dörth, Herrn Ortsbürgermeister Hermann-Josef Beres -, Birken- straße 6, 56281 Dörth

Ortsgemeinde Hungenroth, Herrn Ortsbürgermeister Alfons Gewehr, Südhang 10, 56281 Hungenroth

Ortsgemeinde Karbach, Herrn Ortsbürgermeister Kurt Kleemann, Höhenstraße 3, 56281 Karbach

Ortsgemeinde Leiningen-Lamscheid, Herrn Ortsbürgermeister Werner Boos, Wiesenstraße 14, 56291 Leiningen und bei der

Ortsgemeinde Utzenhain, Herrn Ortsbürgermeister Manfred Zuck, Hauptstraße 5a, 56291 Utzenhain.

Die Grenzen des Zusammenlegungsgebietes ist nachrichtlich in einer Gebietskarte im Maßstab 1 : 4.000 dargestellt.

Außerdem können diese Unterlagen beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Dienstsitz Simmern, Schlossplatz 10, 55469 Sim- mern, Zimmer-Nr. 16, während der Dienststunden eingesehen werden.

Begründung:

1. Sachverhalt: In das beschleunigte Zusammenlegungsverfahren Dörth-Hungenroth werden - die landwirtschaftlichen Flächen der Gemarkung Dörth - die landwirtschaftlichen Flächen der Gemarkung Hungenroth - sowie kleinere Teilbereiche der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen der Gemar- kungen Lamscheid (rd.10 ha), Leiningen (rd. 1,3 ha) und Karbach (rd. 0,5 ha) einbezo- gen. Das Zusammenlegungsgebiet hat eine Fläche von 355 ha.

Der Bereich des Verfahrensgebietes wurde im Rahmen einer projektbezogenen Untersu- chung (PU) untersucht. Dabei wird für das vorgenannte Gebiet ein beschleunigtes Zu- sammenlegungsverfahren vorgeschlagen. Die landwirtschaftliche Berufsvertretung befürwortet ein beschleunigtes Zusammenle- gungsverfahren. Auch die Verbandsgemeinde Emmelshausen und die Ortsgemeinden Dörth und Hungen- roth stehen einem Verfahren zustimmend gegenüber. Der Ortsgemeinderat Dörth hat im Mai 2002 die Durchführung eines beschleunigten Zusammenlegungsverfahrens bean- tragt. Die zuständige Landesplanungsbehörde und die übrigen zu beteiligenden Behörden und Organisationen wurden gehört.

Die am beschleunigten Zusammenlegungsverfahren voraussichtlich beteiligten Grund- stückseigentümer wurden in einer Aufklärungsversammlung am 14.11.2006 in Hungen- roth über das geplante beschleunigte Zusammenlegungsverfahren einschließlich der entstehenden Kosten informiert und angehört.

2. Gründe 2.1 Formelle Gründe Dieser Beschluss wird gemäß § 3 Abs. 1 FlurbG vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Abteilung Landentwicklung und Bodenord- nung, Dienstsitz Schlossplatz 10, 55469 Simmern als zuständige Flurbereinigungsbe- hörde erlassen. Rechtsgrundlage für den Beschluss sind §§ 91 und § 93 Abs. 2 in Verbindung mit § 6 Abs. 1, § 86 Abs. 2 Nr. 1 und § 92 Abs. 2 des Flurbereinigungsgesetzes (FlurbG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 16. März 1976 (BGBl. I S. 546), zuletzt geändert durch Gesetz vom 12.08.2005 (BGBl. I S. 2354). Die formellen Voraussetzungen für die Durchführung eines beschleunigten Zusam- menlegungsverfahrens nach § 91 FlurbG • Antrag der landwirtschaftlichen Berufsvertretung, • Durchführung einer projektbezogenen Untersuchung, • Anhörung der zu beteiligenden Behörden und Stellen und • Aufklärung der voraussichtlich beteiligten Teilnehmer des Verfahrens sind erfüllt.

2.2 Materielle Gründe Das beschleunigte Zusammenlegungsverfahren wird gem. §§ 91 ff. FlurbG angeordnet mit dem Ziel, Maßnahmen der Landentwicklung, insbesondere Maßnahmen zur Ver- besserung der Agrarstruktur, des Naturschutzes und der Landespflege, der naturnahen Entwicklung von Gewässern und der Gestaltung des Landschaftsbildes zu ermöglichen oder auszuführen. Bei der agrarstrukturellen Entwicklungsplanung wurden agrarstruktu- relle Mängel festgestellt, die die Durchführung eines beschleunigten Zusammenlegungs- verfahrens erfordern. Es wurde beispielsweise festgestellt, dass die bestehende Flurverfassung (landwirt- schaftliche und nichtlandwirtschaftliche Flächen) im Untersuchungsgebiet mit einer durchschnittlichen Besitzstücksgröße von 1,69 ha (Schwankung zwischen 0,3 ha und 2,9 ha) und Schlaglängen von durchschnittlich 170 m nicht den heutigen Anforderungen ei- nes rationellen Arbeits- und Maschineneinsatzes genügt. Die vorhandene Flurverfassung führt zu überhöhten Bewirtschaftungskosten. Eine Stabilisierung der landwirtschaftlichen Betriebe wird nur möglich sein, wenn die Kos- ten der Außenwirtschaft nachhaltig gesenkt werden. Durch die Verbesserung des Wege- netzes und die Zusammenlegung der Grundstücke sollen Wirtschaftsstücke (unter Be- rücksichtigung von Pachtflächen) von möglichst 5 ha Größe und einer Schlaglänge von ca. 500 bis 600 m Länge entstehen. Es ist erwiesen, dass sich hierdurch die Kosten der Außenwirtschaft um bis zu 30 % reduzieren lassen. Bei der Neugestaltung der Grundstücke werden die bestehenden Pachtverhältnisse be- achtet. Zusätzlich wird die Bildung noch größerer Bewirtschaftungseinheiten durch lang- fristige Pachtverträge mit öffentlichen Mitteln aus dem Landtausch- und Pachtförde- rungsprogramm gefördert. Neben der einmaligen Prämie und der teilweisen Übernahme von Beitragsleistungen haben die Verpächter den Vorteil, dass die langfristige Bewirt- schaftung ihrer Grundstücke gesichert ist und damit der Wert des Grundbesitzes erhalten bleibt. Der schnell fortschreitende Strukturwandel in der Landwirtschaft und die Zunahme um- weltschonender extensiver Bewirtschaftungsweisen erfordern eine bessere Arrondierung der Wirtschaftsflächen der landwirtschaftlichen Betriebe. Die Anlage eines neuen Wege- und Gewässernetzes, größere wasserwirtschaftliche und vermessungstechnische Arbeiten sind nicht erforderlich. Das vorhandene Hauptwirt- schaftswegenetz ist nach Wegfall einiger dieser Wege ausreichend. Die örtliche Lage und Erschließungsfunktion dieser Wege ist zufriedenstellend und daher bei der Wege- konzeption anzuhalten. Neben der Verbesserung der Agrarstruktur sollen mit Hilfe bodenordnerischer Maßnah- men das Programm der Landesregierung „ökologisch standortgerechte Landnutzung, Renaturierung von Bachauen und Schaffung natürlicher Retentionsräume zum Hoch- wasserschutz im Einzugsgebiet der Nahe“ (Naheprogramm) unter Berücksichtigung des vorliegenden Flächennutzungsplanes mit integriertem Landschaftsplan ermöglicht bzw. bodenordnerisch unterstützt werden. Eine Verbesserung des Landschaftsbildes und der Erholungseignung, die Ausweisung von Gewässerrandstreifen im Rahmen des Nahepro- gramms und die Umsetzung der Vorgaben der “Planung vernetzter Biotopsysteme” las- sen sich durch eine ländliche Bodenordnung im Rahmen eines modernen Flächenma- nagements unmittelbar umsetzen. Der Zustand des Liegenschaftskatasters lässt eine Neuordnung des festgestellten Zu- sammenlegungsgebietes durch eine noch stärkere Zusammenlegung und Bildung grö- ßerer Bewirtschaftungseinheiten ohne Neuvermessung zu. Insgesamt kommt die projektbezogene Untersuchung (PU) zu dem Ergebnis, dass die Verbesserung der Agrarstruktur und durch die angestrebten Ziele eine nachhaltige Siche- rung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes sowie eine reibungslose Verbindung des Bodenordnungsverfahrens mit der allgemeinen Entwicklung des Raumes am zweckmäßigsten mit der Durchführung eines beschleunigten Zusammenle- gungsverfahrens erreicht werden. Deshalb wurde die Entscheidung zugunsten dieser Verfahrensart nach dem Flurbereinigungsgesetz getroffen. Damit sind die Voraussetzungen für die Anordnung des Zusammenlegungsverfahrens gemäß §§ 91 bis 93 FlurbG erfüllt.

Die sofortige Vollziehung dieses Beschlusses liegt im überwiegenden Interesse der Be- teiligten. Es liegt insbesondere in ihrem Interesse, dass mit der Durchführung des be- schleunigten Zusammenlegungsverfahrens sofort begonnen wird, damit die Verfahrens- beteiligten möglichst rasch in den Besitz der neuen Grundstücke eingewiesen werden und die angestrebten betriebswirtschaftlichen Vorteile möglichst bald eintreten. Demge- genüber könnte durch die aufschiebende Wirkung möglicher Rechtsbehelfe eine erhebli- che Verfahrensverzögerung eintreten, mit der Folge, dass die neuen Grundstücke erst ein oder zwei Jahre später als vorgesehen bewirtschaftet werden können. Die sofortige Vollziehung liegt auch im öffentlichen Interesse. Die Maßnahmen zur Ver- besserung der Agrarstruktur und die damit investierten öffentlichen Mittel tragen ganz wesentlich zur Stabilisierung der landwirtschaftlichen Betriebe und damit zur Erhaltung der Kulturlandschaft bei. Im Hinblick auf den raschen Strukturwandel in der Landwirt- schaft ist es erforderlich, dass die mit der Zusammenlegung angestrebten Ziele möglichst schnell verwirklicht werden.

Rechtsbehelfsbelehrung Gegen diese Anordnung kann innerhalb eines Monats ab dem ersten Tag der öffentli- chen Bekanntmachung Widerspruch erhoben werden. Der Widerspruch ist bei dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe-Hunsrück Abteilung Landentwicklung und Bodenordnung Flurbereinigungs- und Siedlungsbehörde Dienstsitz Simmern Schlossplatz 10, 55469 Simmern, Postfach 2 25, 55462 Simmern oder

Rüdesheimer Straße 60-68, 55545 Bad Kreuznach schriftlich oder zur Niederschrift einzulegen. Der Widerspruch kann auch bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Obere Flurbereinigungsbehörde Willy-Brandt-Platz 3, 54290 Trier Postfach 13 20, 54203 Trier schriftlich oder zur Niederschrift erhoben werden.

Bei schriftlicher Einlegung des Widerspruches ist die Widerspruchsfrist nur gewahrt, wenn der Widerspruch noch vor dem Ablauf der Frist bei einer der o.g. Behörden einge- gangen ist.

Im Auftrag gez. Frowein (Abteilungsleiter)