University of Cincinnati
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UNIVERSITY OF CINCINNATI Date:___________________January 25, 2008 I, _________________________________________________________,Laura Terézia Vas hereby submit this work as part of the requirements for the degree of: Doctorate of Philosophy (Ph.D.) in: German Studies It is entitled: Orbis pictus: Intermedialität zwischen Berliner Stadtmalerei und literarischer Stadterfahrung dargestellt anhand der Werke von E.T.A. Hoffmann und Wilhelm Raabe This work and its defense approved by: Chair: _______________________________Dr. Katharina Gerstenberger _______________________________Dr. Sara Friedrichsmeyer _______________________________Dr. Richard E. Schade _______________________________ _______________________________ Orbis pictus: Intermedialität zwischen Berliner Stadtmalerei und literarischer Stadterfahrung dargestellt anhand der Werke von E.T.A. Hoffmann und Wilhelm Raabe A thesis submitted to the Division of Research and Advanced Studies of the University of Cincinnati In partial fulfillment of the requirements for the degree of DOCTORATE OF PHILOSOPHY (Ph.D.) in the Department of German Studies of the College of Arts and Sciences 2008 by Laura Terézia Vas BA in German and History, University of Szeged, 1999 MA in German, University of Cincinnati, 2001 MS in Architecture, University of Cincinnati, 2007 Committee Chair: Dr. Katharina Gerstenberger Committee Members: Dr. Sara Friedrichsmeyer Dr. Richard E. Schade Abstract Orbis Pictus: Intertextuality between Visual Arts and Literature in 19th-century Berlin Texts in Works of ETA Hoffmann and Wilhelm Raabe This dissertation explores the relationship between the visual and textual Berlin representations of E.T.A. Hoffmann and Wilhelm Raabe and architectural and city paintings among others by Karl Friedrich Schinkel, Eduard Gaertner and Adolph Menzel. Besides interart comparison the dissertation uses non-fictional aesthetic writings, socio- historical analyses and contemporary concepts of urban planning in the analyses of canonical Berlin texts. As city texts often bear an explicit or implicit affinity to the art of painting, concepts and techniques such as the elevated view, window view and the bird’s eye view in text and images are compared in Berlin texts and paintings. The dissertation argues that the innovative visual and textual representations of the civic spaces of Berlin served as frame for transforming the Berliners’ relationship to their urban environment and raised a new urban consciousness. The dissertation argues that early city texts and city paintings reflect similarly upon a new significance of seeing and a changing urban perception. The introduction is devoted to methodological questions as it explores the necessity of an interdisciplinary approach, the terminology for the concept intermediality and the interconnectedness of the representation of the urban environment in literature and in the visual arts. The first chapter analyses eight Berlin-texts by E.T.A. Hoffmann and discusses the label “Berlinische Geschichte” in a wide cultural context with the aid of Hoffmann’s Berlin drawings and of contemporary Berlin paintings. The second chapter is devoted the Hoffmann’s Des Vetters Eckfenster (1822), which is compared to two architectural paintings of the Gendarmenmarkt from 1822 and to the curtain design of the Schauspielhaus by Karl Friedrich Schinkel. The similarity of the representations manifests itself in extraordinary perspectives and reveals how the Gendarmenmarkt contributed to the emergence of a new civic space and a new urban consciousness, whose most important feature is the democratization of previously privileged vantages on the canvas as much as in literature. The third chapter interprets Wilhelm Raabe’s Die Chronik der Sperlingsgasse in context of Eduard Gaertner’s paintings and discusses the differences and similarities in the two media in regard to the concept of the elevated view above the city. Raabe mobilizes many images from the reservoir of Biedermeier Berlin paintings, however fills them with new political contents after the failed March Revolution. The fourth chapter analyses three Berlin novels by Raabe (Ein Frühling, Die Leute aus dem Walde, Ihre Wege, Sterne und Schicksale and Die Akten des Vogelsanges) and focuses on topics such as the description of the new Berlin neighborhoods versus the Altstadt (especially the vicinity of the university) and industrialization in the novels as well as in contemporary city paintings. Keywords: the city in art and literature, Berlin, E.T.A. Hoffmann, Wilhelm Raabe, intermediality, 19th century German city literature iii Kurzfassung Diese Dissertation zeigt an Berlin-Texten von E.T.A. Hoffmann und Wilhelm Raabe, dass Grenzüberschreitungen zwischen den bildenden Künsten und der Literatur in den literarischen und malerischen Repräsentationen von Berlin im 19. Jahrhundert häufig zu finden sind. Die Berlin-Werke zweier Autoren werden in einem breiten kulturwissenschaftlichen Kontext untersucht, um zu zeigen, dass die Großstadt eine Entwicklung von neuen Repräsentationstechniken und innovative literarische Verfahren fördert. Dieses Phänomen kommt in den besprochenen Texten unter anderem durch eine erhöhte Wechselbeziehung von Literatur und Malerei zu Tage. Eine intensivierte Intermedialität zwischen Literatur und der zeitgenössischen Berlin Malerei erscheint zum Beispiel in panoramengleichen Strukturen, in der innovativen Anwendung der Vogelschau und des Fensterblickes, sowie in der literarischen Mobilisierung von Repräsentationstechniken der zeitgenössischen Veduten- und Stadtmalerei. Das Ziel ist eine materielle Ausweitung des Gegenstandsbereichs der Literaturwissenschaft, indem die Stadt- und Baugeschichte Berlins, biographische Angaben der beiden Schriftsteller, außerliterarische Stadttexte, Zeichnungen der beiden Doppelbegabungen und Berliner Stadtgemälde in die stofflich orientierte Analyse der Primärtexte einbezogen werden. Die Analyse der literarischen Texte aus dieser Perspektive enthüllt, wie Werke der Literatur mit anderen Diskursen der Zeit in dialogischer Beziehung stehen und die tradierten literarischen und malerischen Wahrnehmungsmuster sich in der Auseinandersetzung mit dem neuen Sujet -- der wachsenden Großstadt -- auflösen. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit Hoffmanns früheren Berliner Texten und versucht die Kategorie „Berlinische/Berliner Geschichte“ als großstadtliterarische Form zu konzeptualisieren. Das Kapitel hat das Ziel, neben der Formung und Analyse eines neuen Korpus von „Berlinischen Geschichten,“ eine thematische und strukturelle Klassifizierung dieser „Gattung“ vorzunehmen. Die Berlin-Schilderungen von acht Erzählungen Hoffmanns werden in einem breiteren Kontext untersucht und mit den Berliner Zeichnungen des Doppeltalents verglichen. Wenn diese Werke aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive untersucht werden, kommt es zu Tage, dass Hoffmanns Berlin-Beschreibungen aus einer „bildlosen“ Zeit, aus einer Übergangsphase in der Berliner Stadtmalerei stammen. Weiters wird die Analyse auch enthüllen, wie Hoffmanns frühe Berlinische Geschichten als Kritik der damaligen aufklärerischen Stadtplanung gelesen werden können. Schließlich wird gezeigt, dass die diversen malerischen und dichterischen Stadtbilder Hoffmanns mit den ästhetischen Ansichten des Künstlers korrespondieren. Das zweite Kapitel ist den malerischen und literarischen Repräsentationen des Gendarmenmarktes, der als ein kondensiertes Modell der modernen Großstadt angesehen wird, gewidmet. Der Gendarmenmarkt übte auf die Erzähltechnik und Thematik von E.T.A. Hoffmanns letzter Erzählung, Des Vetters Eckfenster (1822) einen markanten Einfluss aus. Einerseits erzeugt der Ort intensive Bildlichkeit, andererseits sind die Verhaltensweisen der Charaktere auf dem Markt und vor dem Theater Komponenten der Großstadtmentalität, die in theoretischen Werken von Georg Simmel und anderen Soziologen und Großstadtforschern über 80 Jahre später beschrieben wurden. In der iv Analyse wird die Stadtwahrnehmung in Des Vetters Eckfenster in einem breiten Kontext im Vergleich mit drei malerischen Repräsentationen des Gendarmenmarktes aus dem Jahre 1822 (von Carl Georg Adolf Hasenpflug, Carl Georg Enslen und Eduard Gaertner) behandelt. Abschließend wird Karl Friedrich Schinkels Baukunstphilosophie und sein Bühnenbildentwurf aus dem Jahre1822 mit der literarischen Repräsentation dieses neuen urbanen Raumes in Hoffmanns letzter Erzählung kontextualisiert. Die Entdeckung des komplexen Stadtraums und seine Veränderungen im Moment der Entstehung von Hoffmanns letzter Erzählung zeugen davon, dass bestimmte soziale, wahrnehmungsästhetische Phänomene sowohl in der Architektur und malerischen Repräsentationen des Platzes, als auch in der literarischen Schilderung des Ortes anwesend sind. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit repräsentativen Werken des Berliner Architekturmalers Eduard Gaertner, die in der zweiten Hälfte des Kapitels thematisch und strukturell mit der Großstadtdarstellung Raabes verglichen werden. In der Chronik findet sich nämlich mehrmals eine Imitation bzw. eine Inszenierung der biedermeierlichen Berliner Architekturmalerei, zu der auch die Werke Eduard Gaertners zu zählen sind. Eine Intermedialität entsteht zwischen dem Maler Gaertner und dem Schriftsteller Raabe auf mehreren Ebenen, die anhand der Analyse ihrer Repräsentationstechniken und der symbolischen Anwendung der öffentlichen und verborgenen Lokalitäten von Berlin erläutert wird. Raabe mobilisiert ein den Berlinern bereits bekanntes bildliches Reservoir in seinem