Fachplan Küstenschutz

Bisheriger Küstenschutz

Dämme

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ...... 1 Abbildungsverzeichnis ...... 1 Tabellenverzeichnis ...... 1 Bahndamm - ...... 2 Mehr Infos ...... 2 Landfestmachung der Insel ...... 3

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Höhe des Bahndammes Morsum-Westerland LKN-SH gem. Angaben der DB Netz AG (23.11.2010) ...... 2

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Dammverlauf (Entwurfslinie) ...... 3

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Dämme sind wallartige Aufschüttungen, die in erster geringer werdende Bedeutung des Schiffsverkehrs und Linie nicht zur Abwehr von Hochwasser errichtet worden die Schädigung der Austernfischerei genannt, indem die sind. Im Jahre 1927 wurde der Hindenburgdamm zum südlich des Dammes liegenden Austernbänke nicht mehr Betrieb freigegeben. Dieser Damm begrenzt die von List aus erreicht werden konnten. Überflutung der Nössehalbinsel von Norden her. Durch den 1936/37 errichteten Nössedeich entstand der Zusammen mit dem Dammbau sollte das Wiedingharder Nössekoog. 2007 wurde die Außenböschung des Vorland eingedeicht werden, aus dem der Wiedingharder Bahndammes zwischen Morsum und Keitum verstärkt. Neue Koog entstand. Der Anwachs vor dieser Stelle wurde später so groß, dass bereits 1954/55 die Vorlandfläche südlich des Hindenburgdammes, der Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog, eingedeicht werden Bahndamm Morsum-Keitum konnte. Der nördliche Anwachs führte 1981/82 zur Bedeichung des Rickelsbüller Kooges, welches das Risiko der Überschwemmung der Tonderner Marsch verringerte. Durch den Arbeitskräftemangel im Ersten Weltkrieg wurden die im Sommer 1914 begonnenen Arbeiten wieder eingestellt. Nachdem 1921/22 der Neue Wiedingharder Koog bedeicht und die Bahnstrecke von Niebüll bis zum Seedeich bei Klanxbüll fertig gestellt worden war, erfolgte im Frühjahr 1923 die Fortsetzung des eigentlichen Dammbaus, der am 1. Juni 1927 dem Bahnverkehr übergeben und zu Ehren des damaligen Reichspräsidenten „Hindenburgdamm“ genannt wurde. Heute halten die Abb. 1: Höhe des Bahndammes Morsum-Westerland LKN-SH Anwachstendenzen beiderseits des Hindenburgdammes gem. Angaben der DB Netz AG (23.11.2010) noch an. Man kann gespannt darauf warten, bis der Streifen beiderseits des Hindenburgdammes Im Jahre 1927 wurde der Hindenburgdamm zum Betrieb Vorlandcharakter bekommt. Allerdings müsste die freigegeben. Dieser Damm begrenzt die Überflutung der , die für die Unterhaltung zuständig ist, Nössehalbinsel von Norden her. Durch den 1936/37 die Vorlandarbeiten verstärken, wenn das Anwachsen errichteten Nössedeich entstand der Nössekoog. 2007 gefördert werden sollte. wurde die Außenböschung des Bahndammes zwischen Morsum und Keitum verstärkt. Auf der Insel Sylt selbst verbesserte sich der Hochwasserschutz der Osterdörfer und Westerlands. Da Der Gedanke einer Landfestmachung der Insel Sylt der Nössedeich erst 1936/37 gebaut wurde, konnten wurde seit Mitte des 19. Jahrhunderts wiederholt Sturmfluten bis dahin weiterhin von Süden her Teile der geäußert. Bevor der Eingriff in die bestehenden Nössehalbinsel überfluten. Um die Gefahr einer Strömungsverhältnisse des Wattenmeeres erfolgen Überflutung des Nössekooges von Norden her infolge sollte, wollte man die Erfahrungen mit den Dämmen zu eines Dammbruches zu bannen, hat der den Halligen und nach Nordstrand auswerten. Durch den Landschaftszweckverband Sylt im Jahre 2007 eine Dammbau sollten die Verkehrsverhältnisse verbessert Verstärkung der Außenböschung des Bahndammes von werden und eine verstärkte Aufschlickung zu beiden Morsum nach Keitum mit Asphaltmastixschotter Seiten des Dammes stattfinden. durchgeführt, wobei zugleich ein asphaltierter Treibselabfuhrweg gebaut worden ist. Durch Anlass für die erneuten konkreten Planungen für den Beimengung einer Grassaat wird erwartet, dass sich die Bau eines Dammes war der Wunsch nach einer Außenböschung begrünt. Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, da die Schiffsverbindung Hoyer- im Winter und bei Mehr Infos Ostwind häufig unterbrochen war. Weiterhin wurde die Der Hindenburgdamm wurde 1927 für den Bahnverkehr erwartete verstärkte Landgewinnung als vorteilhaft freigegeben. Auf dem Festland entstand ein Bahndamm, bewertet, insbesondere wenn durch Lahnungs- und der den Anwachs des heutigen Friedrich-Wilhelm-Lübke- Grüpparbeiten nachgeholfen werden würde. 1910 Kooges und Rickelsbüller Kooges förderte. Zu beiden begann das damalige Wasserbauamt mit den Seiten des Dammes besteht auch heute noch eine notwendigen Vorerhebungen. Als Nachteile wurden die Tendenz zum Anwachs. Im Wattbereich zwischen dem

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Festland und der Insel Sylt wurde der Wasseraustausch Die eigentliche Dammlänge betrug danach 10,775 km zwischen dem Hörnumer Tidebecken und dem Lister mit einer gleichmäßig ansteigenden Kronenhöhe zum Tidebecken unterbunden. Beidseitig des Dammes kam Festland (von NN+5,94 m bis NN+6,44 m). Die es in der Folgezeit zu Anwächsen, die durch Böschungsseiten des Damms sollten beidseitig wie bei Vorlandarbeiten der Deutschen Bahn gefördert werden. einem Seedeich (inkl. Steindecken) ausgebildet werden. Auf Sylt wurde zwischen Morsum und Keitum ein Bahndamm geschaffen, der die Überflutung des Der Ausführungsquerschnitt ist in der nebenstehenden Nössekooges verringerte. Abbildung zu sehen. Als Bauzeit wurden drei Jahren und als Baukosten 4,66 Mill. M., inkl. Entschädigungen für Landfestmachung der Insel beeinträchtigte Austernfischer, Sylter Kleinbahn und der Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts fanden erste Hamburg-Amerika-Linie, veranschlagt. Durch die Überlegungen statt, die Insel Sylt mit dem Festland zu Kriegsjahre verzögerte sich der Bau des Damms weiter verbinden. Die Ziele einer Landfestmachung waren zum und so konnte erst im Frühjahr 1923 von der einen die Verkehrsverhältnisse zu verbessern und zum Festlandsseite damit begonnen werden. Zu diesem anderen versprach man sich von einem Dammbau eine Zeitpunkt bestanden schon der neue Deichabschnitt am verstärkte Verschlickung der Dammseiten und somit Wiedingharder Koog am Festland sowie die neue Landgewinnung. Bahnstrecke von Niebüll bis zum neuen Seedeich. Ab 1925 wurde der Dammbau auch von der Inselseite Tab. 1: Dammverlauf (Entwurfslinie) vorangetrieben. Im Frühjahr 1927 war der Dammbau abgeschlossen und mit Eröffnung der neuen Bahnlinie Entwurf Dammverlauf (Entwurfslinie) Jahr Niebüll-Westerland (01.06.1927) wurde der Damm auf von den Namen "Hindenburgdamm" getauft. C.P. Morsum-Kliff bis Rodenäs 1867 Hansen 1927 folgte auf beiden Seiten des Dammes der Bau von etwa Wasserscheide zwischen Spundwandbuhnen mit beidseitiger Steinschüttung. Im L. Meyn gleiche Listertief und Vortrapptief Bereich des Festlandes erfolgte kurze Zeit (ca. 1930) Zeit später zusätzlich der Bau von Lahnungen, da sich in

diesem Bereich bereits ein guter Anwachs abzeichnete. Der unmittelbare Schutz der nordfriesischen Insel hatte in der Folgezeit Vorrang und so wurde eine Nähere Ausführungen zu Planung und Entstehung der Landfestmachung erst wieder mit Beginn der 20. Hindenburgdamms finden sich im MÜLLER (1938) und Jahrhunderts diesmal auf Initiative der Insel- und zur Bauausführung in PFEIFFER et. al. (1928). Festlandbewohner, die mit einer einzigen tideabhängigen Verkehrsverbindung, der Fährlinie Hoyer-Munkmarsch, zunehmend unzufriedener waren, angestrebt. Es folgten abermals unzählige Überlegungen, Entwurfsskizzen und Absprachen. Während dieser Zeit wurden auch folgenden Punkte festgelegt (MÜLLER 1938, S. 282):

• Anerkennung des wirtschaftlichen Werts des Gesamtplans und der Beschluss der Durchführung aus Staatsmitteln • Ausführung des Dammbaus und der Eindeichung durch die Wasserbauverwaltung • Kostenaufteilung durch die Eisenbahnverwaltung (Bahnverbindung & Dammbau) und die Domänenverwaltung (Eindeichung)

Die Grundlage des späteren Dammbaus bildete der "Entwurf betr. Bau eines hochwasserfreien Dammes vom Festland nach der Insel Sylt" vom 08.01.1914 durch das Waserbauamt. Er beabsichtigte einen Dammbau mit gleichzeitiger Eindeichung des Wiedingharder Vorlandes.

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