Märkischer Kreis Oberbergischer Kreis Ergänzendes Dokument zur Vorabbekanntmachung nach Art. 7 Abs. 2 Verordnung (EG) Nr. 1370/2007 und § 8a Abs. 2 Personenbeförderungs- gesetz

Der Märkische Kreis und der Oberbergische Kreis haben ihre Absicht, als zuständige Behör- den die Vergabe von Busnahverkehrsleistungen im Linienbündel „West“ in einem wettbe- werblichen Verfahren zu vergeben, bekannt gemacht. Die Linien sind Bestandteil des Linienbündelungskonzeptes des Märkischen Kreises, das im Rahmen des Nahverkehrsplans des Märkischen Kreises am 30.06.2016 beschlossen wurde. Zum Gegenstand der Vergabe gehören nachfolgend aufgeführte Linien, die als Festverkehr durchzuführen sind: Linien im Linienbündel “West“ Linie Linienweg Umfang in Fahrplankilometer (ca.)

55 Lüdenscheid - Halver - Wipperfürth 46.000

134 Lüdenscheid - Brügge - Halver - 430.000

Gesamt (ca.) 476.000

Dieses ergänzende Dokument enthält die „zusätzlichen Angaben im Rahmen der Vorabbe- kanntmachung nach Art. 7 Abs. 2 Verordnung (EG) Nr. 1370/2007 i.V.m. § 8a Abs. 2 Personen- beförderungsgesetz für das Linienbündel „West“. Auf die Ausführungen in der Vorabbe- kanntmachung insbesondere zur eigenwirtschaftlichen Genehmigungserteilung wird aus- drücklich verwiesen. Die nach dem beabsichtigten öffentlichen Dienstleistungsauftrag zu erstellen-den Verkehrs- leistungen auf den oben genannten Linien umfassen die Fahrpläne gemäß Anlage 1 . Das Bedienungsangebot muss je Verkehrstag mindestens die in der Anlage 1 aufgeführten Fahr- pläne umfassen. Betriebsbeginn für die Linien des Linienbündels West ist am 01.06.2020 mit einer Laufzeit von zehn Jahren bis zum 31.05.2030.

Spätere Angebotsänderungen

Das Verkehrsunternehmen muss insbesondere bei geändertem Bedarf im Schülerverkehr sein Verkehrsangebot eigenverantwortlich in Abstimmung mit den Schulträgern, den Schu- len und dem Märkischen Kreis sowie Oberbergischen Kreis nach Maßgabe der Vorgaben des Nahverkehrsplanes anpassen. Die Sicherstellung des Schülerverkehrs erfolgt durch eine unterjährig dreimal durchgeführte Anpassung an die veränderten Anforderungen des bedarfsorientiert ausgestalteten Schüler- verkehrs. Die Sicherstellung des Schülerverkehrs ist jederzeit zu gewährleisten!

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Diese Leistungsänderungen können auch zusätzliche Fahrten bzw. Verstärkerfahrten bein- halten. Erwartet wird die hierfür erforderliche Flexibilität des Verkehrsunternehmens bei der Fahrplangestaltung. Bei umfassenden Änderungen im Schienenverkehr können Veränderungen im Fahrplan er- forderlich werden, insbesondere hinsichtlich der Verknüpfung zum Busverkehr und damit in den Abfahrts- und Ankunftszeiten an den Verknüpfungspunkten (vgl. „Anschlüsse“). Desweiteren ist auch bei wiederkehrenden Sonderveranstaltungen, kurzfristigen Nachfrage- schwankungen, Störungen und umleitungs- oder baustellenbedingten Angebotsänderungen das Verkehrsangebot eigenverantwortlich anzupassen.

Anschlüsse

Die einzuhaltenden Anschlussverknüpfungen sind die in der nachfolgenden Tabelle aufge- führten Verknüpfungen. Es wird insbesondere auch bei kürzeren Umsteigezeiten auf die ge- forderte Anschlusssicherheit hingewiesen.

von Linie auf Linie Verknüpfungspunkt 134 S1 Lüdenscheid Sauerfeld oder Christuskirche 134 S2 Lüdenscheid Sauerfeld ZOB 134 54 Lüdenscheid Sauerfeld ZOB 134 RB 25 Oberbrügge Bahnhof

Duldung anderer Verkehre

Das Verkehrsunternehmen hat andere von den Kreisen bestellte oder befürwortete Verkehre (z.B. auch Sonderverkehre, Bürgerbusverkehre oder Nachtbusverkehre) im Linienbündel zu tolerieren. Das Verkehrsunternehmen verpflichtet sich, nicht gegen entsprechende Geneh- migungsanträge Einspruch einzulegen bzw. gegen solche Verkehre vorzugehen.

Qualität Fahrzeuge

Alle eingesetzten Fahrzeuge haben dem gültigen StVG, der StVO und StVZO (insbesondere § 35 StVZO), dem PBefG und der BOKraft sowie den Unfallverhütungsvorschriften für Omni- busse im Linienverkehr und der EU-Richtlinie 2001/85/EG vom 20.11.2001 zu entsprechen. Alle eingesetzten Fahrzeuge müssen sich stets in verkehrs- und betriebssicherem sowie ord- nungsgemäßem, fahrbereitem und sauberem und gepflegtem Zustand befinden und den jah- reszeitlichen Witterungsverhältnissen entsprechend ausgerüstet sein. Die vom Verkehrsunternehmen eingesetzten Fahrzeuge müssen die Verkehrsleistungen im Linienbündel uneingeschränkt befahren können. Die Fahrzeuge müssen hinsichtlich ihrer Motorisierung den Anforderungen des Einsatzgebietes entsprechen und die Fahrplanzeiten einhalten können. Ein ausreichendes Platzangebot ist sicherzustellen, entsprechende Mindestkapazitäten der einzusetzenden Fahrzeuge sind vorzusehen. Veränderungen der Fahrgastnachfrage sind vom Verkehrsunternehmen zu berücksichtigen und die Kapazitäten daran anzupassen (vgl. „spätere Angebotsänderungen“). Das Platzangebot ist so zu dimensionieren, dass für die zu

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erwartende Fahrgastmenge, v.a. im Schülerverkehr (ausgegebene Schülerfahrausweise), ausreichend Sitz- und Stehplätze bereitstehen. Der Einsatz von Fahrzeugen mit acht Fahr- gastsitzplätzen ist nur bei den in den Fahrplänen gemäß Anlage 1 mit „KB“ gekennzeichne- ten Fahrten gestattet, sofern dies für die zu erwartende Fahrgastmenge ausreicht. Der Ein- satz von Fahrzeugen mit weniger als acht Fahrgastsitzplätzen ist nicht zulässig. Die Qualitätsstandards für Fahrzeuge gelten grundsätzlich für alle im Linienbündel einge- setzten Fahrzeuge, so im Weiteren nicht explizit Ausnahmen formuliert werden. Für die Ein- haltung der Anforderungen ist das Verkehrsunternehmen zuständig. Für den Einsatz von Kleinbussen mit acht Fahrgastsitzplätzen gelten neben den gesetzlichen Regelungen (z.B. Gurtpflicht) die in der nachfolgenden Tabelle explizit auch für Kleinbusse genannten Anforderungen.

Kategorie Anforderung

Fahrzeugal- • Durchführung von mindestens 50 % der jährlichen Betriebsleistung eines Verkehrsun- ter und -typ ternehmens mit Fahrzeugen, die maximal 78 Monate alt sind (gilt auch für Kleinbusse) • Maximales Fahrzeugalter für alle im Regelbetrieb eingesetzten Fahrzeuge: 10 Jahre (für Reservefahrzeuge gilt eine Höchstgrenze von 14 Jahren für Solobusse sowie von 15 Jah- ren für Gelenkbusse) (gilt auch für Kleinbusse) • Einsatz von Fahrzeugen mit Niederflurtechnik auf allen Fahrten bzw. bei allen Fahrzeu- gen

Ein- und • Fahrzeuge sind mit mindestens 2 Türen auszustatten; für Busse ab 10 m Länge sind Ausstieg doppelbreite Türen (>1250 mm) erforderlich • kontrastreiche und taktil erfassbare Gestaltung des Einstiegsbereichs (besonders Anfor- derungstaster, Türöffnung, Einstiegskante, Haltegriffe und -stangen) • Absenkvorrichtung (Kneeling) zur Fahrzeugabsenkung an der Einstiegsseite, Absenk- barkeit der Einstiegskante um ca. 80 mm • Hublift oder fahrzeuggebundene Rampe für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste in aus- reichender Länge; Rufeinrichtung für die Hublift- / Rampennutzung innen und außen • Haltewunschtasten mit akustischer / optischer Bestätigung, die in der Regel von jedem Sitzplatz und den Rollstuhlstellflächen erreichbar sind

Nutzungs- • Haltestangen und/oder Haltegriffe gangseitig sicherheit • Fensterschutzstange im Bereich des Stehperrons • Befestigungsmöglichkeit für Rollstühle/Kinderwagen im Bereich des Stehperrons / der Sondernutzungsfläche • Absperrung des Raumes zwischen Fahrer und dem ersten Türflügel über Federpendel oder vergleichbare technische Lösungen • Innenraumbeleuchtung getrennt zuschaltbar für den vorderen und den hinteren Fahr- zeugbereich (Verhindern der Blendwirkung). • Der Türbereich ist bei geöffneten Türen zusätzlich auszuleuchten (z. B. Spots oder Tritt- stufenleuchten) • Das Verkehrsunternehmen garantiert die technische Schadensfreiheit der im Fahrgast- betrieb eingesetzten Fahrzeuge; Fahrzeuge mit nicht sicherheitsrelevanten Schäden dürfen max. 5 Tage im Betrieb bleiben; Fahrzeuge mit sicherheitsrelevanten Mängeln sind unverzüglich aus dem Betrieb zu nehmen (gilt auch für Kleinbusse)

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Kategorie Anforderung

Fahrgast- • Akustische Haltestellen- und Umsteigeansage (digitales Ansagegerät mit geräuschab- information hängiger Lautstärkeregulierung) im Fahr- zeug • Optische (elektronische) Haltestellenanzeige; elektronische Anzeige des Linienverlau- fes (Linienband) • Bordmikrofon für Ansagen • Akustische und optische Bestätigung des Haltewunsches an den Fahrgast und den Fah- rer

Fahrgast- • Linienbeschilderung außen: Frei programmierbar und alphanumerisch als elektroni- information sche Vollmatrixanzeige; den besonderen Belangen von sehbehinderten Fahrgästen am Fahr- muss Rechnung getragen werden, insbesondere bei Schriftgröße, Kontrast, Reflexions- zeug freiheit • Im Bereich hinter dem Fahrerarbeitsplatz oder an der Trennscheibe vor der ersten Sitz- reihe sind folgende Informationen anzubringen: Name des VU, „Im Auftrag ...“ (Zuord- nung zum Konzessionär), „Schlaue Nummer“ / Servicenummer, E-Mail / Homepage des Konzessionärs (gilt auch für Kleinbusse)

Fahrgast- • In den Gängen der Fahrzeuge dürfen sich keine Stufen oder Podeste befinden. komfort/ Barriere- • Mindestsitzabstand von 71 Zentimetern freier Bus • Mindestens eine ausgewiesene Sondernutzungsfläche bei Tür 2 für mindestens einen Rollstuhl bzw. Kinderwagen, Fahrräder oder Ähnliches, mit Klappsitzen und sicherheits- relevanten Prallplatten für Rollstuhlfahrer. Rückenstütze im Bereich des Stehperrons • kontrastreiche Gestaltung im Fahrzeuginnern (besonders Haltegriffe und -stangen, An- forderungstaster, Podeste, Sitzflächen) • Heizung und Klimaanlage (Luftkühlung) (gilt auch für Kleinbusse) • Ausgewiesene Sitzplätze für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, die mit leicht erkenn- baren Piktogrammen versehen sind • Alle Außenscheiben sind von Werbung frei zu halten. Ausnahmen: Beklebungen mit ÖPNV-produktbezogenen Informationen/Logos (gilt auch für Kleinbusse) • Rufeinrichtungen (Tasten) für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste außen an/bei Tür 2 sowie im Wageninneren im Bereich der Sondernutzungsfläche • Alle Tasten müssen sich farblich von ihrer Umgebung absetzen und deutlich erkennbar sein • Befestigungsmöglichkeit für Rollstühle/Rollatoren (z.B. Gurte) • Die Fahrradmitnahme im Bus ist im Märkischen Kreis grundsätzlich möglich. Sofern keine weiteren Transportmittel wie Rollstühle, Rollatoren oder Kinderwagen im Fahr- zeug sind, kann das Fahrrad auf der Sondernutzungsfläche abgestellt werden. Auf spe- ziell ausgewiesenen Linien sind Fahrradträger oder Fahrradanhänger mitzuführen. Diese Linien sowie die relevanten Zeiträume werden zwischen Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen abgestimmt.

Umwelt- • Angemessene Motorleistung zur Erfüllung der betrieblichen Vorgaben (abhängig von und Leis- der Topografie) tungsstan- dards (gilt • Mindestens Euro-VI-Norm auch für • Motorraumkapselung zur Dämpfung der Fahrgeräusche Kleinbusse)

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Kategorie Anforderung

Vertrieb • Vorhandensein eines Fahrkartenverkaufsgerätes mit ggf. weiteren Ausstattungselemen- und Kom- ten (z. B. Chipkartenlesegerät). Das Kassen- und Druckersystem muss in der Lage sein, munikation Fahrscheine des -- / Westfalen-Tarifs, des NRW-Tarifs und ggfs. der Tarife von Nachbarverkehrsverbünden bzw. -gemeinschaften auszustellen. (gilt auch für Kleinbusse) • Informationsmaterialien und Möglichkeiten zu deren Bereitstellung • Alle Fahrzeuge sind mit einer Informationstafel (Klapprahmen DIN A2), die hinter dem Fahrerplatz angebracht wird und ausschließlich zu ÖPNV Werbezwecken zu nutzen ist, auszustatten

Betriebs- • Die Fahrzeuge müssen über ein einheitliches digitales Funknetz verfügen; die Kommu- technik nikation mit einer während des gesamten Bedienungszeitraumes besetzten Leitstelle muss kreisweit gewährleistet sein. Für Bürgerbusse sowie Fahrzeuge, die für bedarfsge- steuerte Bedienungsformen eingesetzt werden, ist eine Kommunikation über Handy ausreichend. Möglichkeit der direkten Kommunikation von Fahrer zu Fahrer im Nahbe- reich sollte ermöglicht werden. (gilt auch für Kleinbusse) • Lautsprecheranlage im Innenraum mit Bordmikrofon (Ausführung als 2-Kanal-Anlage mit zusätzlichem Eingang für akustische Haltestellenansage)

Sauberkeit • Für die Reinigung der Fahrzeuge ist das Verkehrsunternehmen zuständig der Fahr- zeuge (gilt • Innerhalb der Fahrzeuge ist das Rauchen nicht gestattet auch für • Vor Dienstbeginn hat das Fahrzeug frei zu sein von: Innen: Müll, klebrigen und abfär- Kleinbusse) benden Rückständen, Schmierereien, Feuchtigkeit auf Böden und Scheiben; Außen: Verunreinigungen auf Scheiben, die die klare Durchsicht behindern • Vandalismusschäden im Fahrzeug sind innerhalb einer Woche zu beseitigen • Vandalismusschäden am Fahrzeugäußeren sind umgehend zu beseitigen • Es sind folgende Reinigungsintervalle mindestens einzuhalten: Grobreinigung nach je- dem Umlauf (mindestens Aufsammeln des herumliegenden Mülls); Kleine Innenreini- gung täglich (Müllbeseitigung, Fegen / Saugen des Bodens); Grundreinigung 1 mal pro Monat oder bei entsprechender Verschmutzung häufiger (Feuchtreinigung von Boden, Fenstern und Haltestangen, Absaugen der Polster); Grundreinigung der Polster halb- jährlich; Außenreinigung nach Bedarf; Außerordentliche Verschmutzungen sind umge- hend zu beseitigen

Anforderungen an ein Integrated Traffic Control System (ITCS)

Zur Erbringung des Gesamtfahrplans ist ein Integrated Traffic Control System (ITCS) zu ver- . Mit dem ITCS sind insbesondere folgende Bereiche zu steuern: Fahrzeuge und Leit- stelle, ggf. Lichtsignalanlagen (LSA) und Fahrgastinformationen. Dabei sind folgende Funkti- onen zu erfüllen: ¢ Informations- und Kommunikationsmöglichkeit zwischen Fahrzeug und Leitstelle, ¢ Datenkommunikation mit Nachweis des Fahrweges mit Übermittlung der Echtzeit- daten an die Leitstelle, ¢ Anschlusssicherungen und Störungsmeldungen, ¢ LSA-Beeinflussung der im Verkehrsgebiet mit ITCS ausgestatteten LSA mittels ¢ ITCS-Telegrammen,

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¢ Fahrgastinformation über Internet bzw. Fahrplan-App mit Echtzeitdaten, ¢ Integriertes Kassensystem zum Fahrscheinverkauf einschließlich Übermittlung der Verkaufsdaten an eine zentrale Stelle ¢ Statistikinformationen über erbrachte Fahrleistungen, ¢ Vorhalten einer eigenen Fahrplanauskunft oder Kooperation über Dritte. Jegliche Datenkommunikation im Rahmen des ITCS hat mit dem Ziel der schnellstmöglichen Datenauswertung und Kundeninformation ausschließlich über WLAN oder ein Mobilfunk- netz zu erfolgen.

Qualität Fahrpersonal

Die Mindestanforderungen an das Personal richten sich nach dem Nahverkehrsplan des Märkischen Kreises. Es ist demzufolge bzw. darüber hinaus sicherzustellen, dass das Perso- nal nachstehende Anforderungen erfüllt:

Qualitätsanforderungen an das Fahrpersonal

• Sicheres Beherrschen der deutschen Sprache • Kennen und Anwenden von Beförderungsbedingungen und Tarifbestimmungen. Auch über die tariflichen Übergangsgebiete und über Sonderangebote (z.B. Kombitickets) jederzeit rich- tig Auskunft geben können • Die rechtlichen Vorgaben (BOKraft, PBefG, StVO, StVZO) kennen und anwenden • Richtigen Fahrpreis für jede gewünschte Fahrtverbindung nennen und verkaufen können so- wie Fähigkeit zur Beratung des Fahrgastes hinsichtlich des für ihn passenden Tarifangebotes • Linienverlauf kennen (Namen und Reihenfolge der bedienten Haltestellen, sowie Kenntnis über sämtliche Verknüpfungspunkte) • Die Rampe für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sicher bedienen können • Sich kundenfreundlich und serviceorientiert verhalten • Über Ortskenntnisse im Bereich des Linienverlaufs verfügen (Kenntnis wichtiger öffentlicher Einrichtungen, wie z.B. Sportanlagen, öffentliche Verwaltung, Museen, Schulen), Auskünfte zu den Anschlussmöglichkeiten geben können. • Gepflegtes Äußeres • Mindestens jährliche Schulung der Fahrzeugführer durch das Verkehrsunternehmen. Inhalte der Schulung sind beispielsweise: • Umgang mit mobilitätseingeschränkten Fahrgästen und des Serviceperso- nals (Mobilitätsberatung) • korrektes Anfahren von (barrierefreien) Haltestellen etc. • freundlicher Umgang mit Fahrgästen und Kunden • Deeskalationstraining

Das Fahrpersonal, Prüfpersonal, Verkaufspersonal sowie jedwedes Servicepersonal der zum Einsatz kommenden Subunternehmer unterliegt grundsätzlich den gleichen Pflichten wie das eigene Personal des Verkehrsunternehmens.

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Vergütung

Den Beschäftigten (ohne Auszubildende) ist bei der Ausführung der Leistung wenigstens das in Nordrhein-Westfalen für diese Leistung in einem einschlägigen und repräsentativen mit einer tariffähigen Gewerkschaft vereinbarten Tarifvertrag vorgesehene Entgelt nach den ta- rifvertraglich festgelegten Modalitäten zu zahlen und Änderungen während der Ausfüh- rungszeit nachzuvollziehen. In Anlage 1 der „Repräsentative Tarifverträge Verordnung – RepTVVO“ sind die NRW geltenden repräsentativen Tarifverträge im Bereich des öffentli- chen Personenverkehrs auf der Straße gelistet. Diese kann unter dem folgenden Tarifregister eingesehen werden: http://www.tarifregister.nrw.de/tarifsystem/Tariftreue-_und_Vergabe- gesetz/index.php

Qualität Verkehrsdurchführung/Betrieb und Störfall- und Beschwerdemanagement

Das Verkehrsunternehmen hat die in der Leistungsbeschreibung dargestellte Betriebsleis- tung pünktlich unter Einhaltung des Fahrplanes (insbesondere Abfahrts-, Ankunftszeiten und Haltestellenabfolge) zu erbringen. Das Abfahren an einer Haltestelle mit Verfrühung ist untersagt. Das Verspätungsmanagement obliegt dem Verkehrsunternehmen. Durch die Vorhaltung ei- ner angemessenen Fahrzeugreserve wird sichergestellt, dass spätestens nach 60,0 Minuten im gesamten Bedienungsgebiet ein Ersatzfahrzeug gestellt werden kann, so dass Fahrgäste maximal 60,0 Minuten auf eine verspätete Fahrt warten müssen. Dies gilt auch, wenn die Verspätung bzw. der Fahrzeugausfall nicht vom Verkehrsunterneh- men zu vertreten ist. Bei extremen Verhältnissen wie Glatteis, unvorhergesehenem Winter- einbruch, Sturmböen, unvorhersehbaren gravierenden Verkehrsstaus, verspätungsrelevan- ten Tagesbaustellen usw. können mit den Aufgabenträgern Ausnahmeregelungen zu den Re- gelungen im Verspätungsmanagement abgestimmt werden. Die Fahrgäste sind unverzüglich mit aktuellen Informationen über Störungen und Ersatzver- kehre zu versorgen (im Bus, an Haltestellen, über Print- und Radiomedien, Internet etc.). Das Verkehrsunternehmen ist für das Umleitungsmanagement im Falle von Baustellen oder Veranstaltungen auf den Linienwegen zuständig. Sind aufgrund von Baustellen bzw. Veran- staltungen Änderungen am Fahrplan (Umlegung der Haltestelle, Änderungen der Abfahrts- und Ankunftszeiten) notwendig, ist das Verkehrsunternehmen verpflichtet, Baustellenfahr- pläne zu erstellen und an den Haltestellen auszuhängen, sofern der Normalfahrplan länger als 4 Wochen nicht gefahren werden kann. Dabei sind Anschlussbeziehungen und Schulan- fangszeiten weiterhin zu beachten. Die Baustellenfahrpläne sind mit den Kreisen abzustim- men. Ein Betriebsleiter nach BOKraft oder ein sonstiger verantwortlicher ständiger Ansprechpart- ner ist zu benennen. Eine Leitstelle (oder verantwortlicher Disponent) steht im ständigen Kontakt mit dem Fahrpersonal per Funk oder Mobiltelefon. Während der Betriebszeiten ist die Betriebsleitstelle lückenlos personell zu besetzen. Beispielhafte Aufgaben sind insbe- sondere die Verkehrslenkung unter Sicherstellung aller Anschlüsse, Unfallbetreuung, Be- treuung defekter Fahrzeuge, Verkehrsstörungen, Reaktionen im Notfallmanagement, Bedie- nung der Fahrgastinformationssysteme und Reisendenlenkung. Das Verkehrsunternehmen hat eine Servicestelle einzurichten und vorzuhalten, die während der Betriebszeiten zum Festnetztarif telefonisch, ggf. per SMS und per E-Mail erreichbar ist und als Ansprechstelle für betriebliche Belange und für Fahrgäste dient.

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Das Verkehrsunternehmen ist verantwortlich für die Aufnahme und die serviceorientierte Beantwortung von Beschwerden, Kritiken und Anregungen sowie deren Auswertung

Qualität Haltestellen

Das Verkehrsunternehmen ist verantwortlich für die Vorhaltung der Haltestelleninfrastruk- tur gemäß BOKraft. Änderungen der örtlichen Lage und des Ausbauzustandes bzw. die Neu- einrichtung erfolgen auf Anordnung der jeweils zuständigen Straßenverkehrsbehörde in Ab- stimmung mit dem Verkehrsunternehmen, der jeweils betroffenen Kommune und dem Auf- gabenträger. Mindeststandards zur Ausstattung der Haltestellen sind dem Nahverkehrsplan (Kap. 4.3.8, insbesondere Tabelle 28) zu entnehmen. Der Nahverkehrsplan des Märkischen Kreises ist unter http://www.maerkischer-kreis.de/buergerinfo/infoseiten/strassenverkehr/ nahver- kehrsplanung.php abrufbar. Je nach Funktion, Frequentierung und Platz werden gemäß Nahverkehrsplan verschiedene Anforderungen an die Ausstattungselemente der Haltestel- len gestellt. Die Umgestaltung der Haltestellen hinsichtlich der Aktualisierung des eigenen Namens und Kontaktdaten etc. des Verkehrsunternehmens vor Aufnahme des Betriebes ist verpflichtend.

Fahrgastzählungen

Das Verkehrsunternehmen hat Aussagen und Erfahrungen über Nutzungsverhalten, Umstei- ger und Fahrscheinverkäufe zur Verfügung zu stellen. Hierzu ist das Verkehrsunternehmen nach Aufforderung (insbesondere zu Verkehrszählungen durch das Fahrpersonal, sofern diese die ordnungsgemäße und sichere Betriebsdurchführung nicht beeinträchtigen) ver- pflichtet.

Vertriebsvorgaben

Es erfolgt der Verkauf mindestens des Bartarifs auch durch das Fahrpersonal in den Bussen. Hierzu sind die Fahrzeuge mit einem Fahrkartenverkaufsgerät (Fahrausweisdrucker) mit ggf. weiteren Ausstattungselementen (z. B. Chipkartenlesegerät) und Entwertern auszurüsten. Das Kassen- und Druckersystem muss in der Lage sein, Fahrscheine des Westfalentarifs, des NRW-Tarifs und in Grenzräumen zu Nachbarverkehrsverbünden/-gemeinschaften der Tarife der Nachbarverkehrsverbünde/-gemeinschaften auszustellen. Im Zuge der Einführung des WestfalenTarifs seit 01.08.2017 ist vorgegeben, ein Elektroni- sches Fahrgeldmanagement (EFM) einzuführen. Dieses beinhaltet die Implementierung ei- nes HandyTickets, die Ausgabe von OnlineTickets sowie die sukzessive Umstellung der vor- handenen Tarifprodukte auf elektronische Nutzermedien. Voraussetzung hierfür ist die Ein- führung eines einheitlichen Vertriebshintergrund- und Vertriebssystems für alle Vertriebs- und Verkaufsaktivitäten des Verkehrsunternehmens. Die Daten werden in einer umfangrei- chen Schnittstellendatei relationsbasiert zur Verfügung gestellt. Auf Grund vertraglicher Vereinbarungen mit den Nachbarverbünden sind auch deren Tarife zu integrieren (VRR-, VRS- und NRW-Tarif). Bei der Ausgabe von Tickets sind die strikten Vorgaben der jeweiligen Tarifverbünde und des NRW-Tarifs zwingend zu beachten. Ansprechpartner für Rückfragen sind die VRR GmbH, die VRS GmbH und das KompetenzCenter Marketing des Landes NRW.

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Zur Informationsvermittlung sind alle gängigen Medien zu nutzen (Printmedien, persönliche Auskunft, Telefon, Internet). Standards für Printmedien sind im Nahverkehrsplan des Märki- schen Kreises in Tabelle 32 festgehalten. Standards für Service (Information und Fahrschein- verkauf) in den Bussen sind in Tabelle 33 festgehalten und Standards für Information per Te- lefon und Internet sind in Tabelle 35 festgehalten (http://www.maerkischer-kreis.de/ buer- gerinfo/infoseiten/strassenverkehr/nahverkehrsplanung.php ).

Tarifanwendung

Das Verkehrsunternehmen hat bei der Erbringung der öffentlichen Personenverkehrsdienste auf den Linien im Linienbündel ausschließlich die gültigen Tarife des WestfalenTarifs, nebst den Übergangstarifen, den Tarifen der Nachbarverbünde VRR und VRS sowie den NRW-Ta- rif anzuwenden. Desweiteren sind im Bedienungsgebiet des Verkehrsunternehmens die Be- förderungsbedingungen der Westfalen-Tarif GmbH, des VRR, des VRS sowie des NRW-Ta- rifs zu beachten. Das Verkehrsunternehmen hat mit den betroffenen Verbünden die entsprechenden Verein- barungen zu treffen.

Anlagen

Anlage 1: Fahrpläne

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