Dritte Start- Und Landebahn Für MUC – Ein Muss!
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Dritte Start- und Landebahn für MUC – ein Muss! IHK Studie, April 2015 Voraus für die Wirtschaft 2 | Eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur ist Grundlage für die Mobilität von Menschen und Gütern, für die Versorgung aller Wirtschafts- und Lebensbereiche. Sie ist somit einer der wichtigsten Standortfaktoren im globalen Wettbewerb und exis- tenziell für das Funktionieren unserer exportorientierten Wirtschaft. Dies gilt in ganz besonderem Maße für einen Flughafen wie den Münchener Flughafen „Franz Josef Strauß“. Volkswirtschaftlich betrachtet ist der Flughafen München deutlich mehr als ein Element der Infrastruktur. Er hat sich seit seiner Inbetriebnahme 1992 kontinuierlich zu einem wichtigen europäischen Luftverkehrsdrehkreuz entwickelt. „MUC“ bietet aufgrund der Drehkreuzfunktion insbesondere international tätigen Unternehmen ein breites Spektrum an weltweiten Nonstop-Verbindungen, auf die diese Unternehmen angewiesen sind. In den wichtigen Bereichen wie Tourismus, Kongress- und Messever- kehr sowie Luftfrachtverkehr trägt der Flughafen damit wesentlich zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit Münchens, Bayerns und Deutschlands bei. Optimale Auslandsanbindungen und viele direkte Interkontinentalverbindungen lassen München und Oberbayern in der „ersten Liga“ in der weltweiten Vernetzung der wich- tigsten Wirtschaftszentren spielen. Wohlstand, Prosperität, geringe Arbeitslosigkeit Peter Driessen, und hohe Lebensqualität sind die Folge dieser Anbindung für München, Oberbayern Hauptgeschäftsführer, IHK für München und Oberbayern und darüber hinaus für ganz Bayern. Wer argumentiert, der Ausbau sei überflüssig, verkennt die geostrategische Lage. Das Wachstum der Weltwirtschaft verlagert sich immer stärker nach Asien, Osteuropa und Südamerika. Bayerns Wirtschaft und Tou- rismus braucht in München einen leistungsfähigen Flughafen, um von diesem Boom zu profitieren und nicht den Anschluss zu verlieren. Mit der zunehmenden Globalisie- rung bzw. Internationalisierung der Wirtschaftsprozesse wächst die Bedeutung dieser Gateway-Funktion. Der Flughafen München wirkt aber auch und gerade als stabilisierender Faktor und Wachstumsgeber für die Region und generiert zahlreiche positive Effekte am Standort. Das Projekt „Dritte Start- und Landebahn“ befindet sich seit vielen Jahren in der Planung, der Zeitpunkt der tatsächlichen Realisierung ist aktuell noch offen. Daher ist der Flughafen München im Bereich der luftseitigen Kapazität auf den Status beschränkt, den er seit seiner Eröffnung hat. Bereits heute sind die beiden Start- und Landebahnen mit durchschnittlich gut 1.000 Bewegungen pro Tag hoch ausgelastet. Dies gilt vor allem für Tageszeiten, die für die Wirtschaft als Nutzer (Geschäftsreiseluftverkehr/ Luftfracht) von Bedeutung sind. Die IHK für München und Oberbayern hat in dieser Studie untersuchen lassen, welche Auswirkungen bei einem Ausbau des Münchener Flughafens für den Wirtschafts- standort Oberbayern zu erwarten sind und welche Folgen ein Verzicht auf dieses Projekt hätte. | 3 In der Studie wird herausgearbeitet, wie wichtig der Luftverkehr für die Wirtschaft in der Region München und Oberbayern ist. Durch eine Vielzahl von Unternehmensge- sprächen wird in zwei Szenarien (Ausbau und Nichtausbau des Flughafens München) aufgezeigt, in welchem globalen Netz die Unternehmen agieren und wie der Flughafen München in dieses Netz integriert ist. Ebenso beleuchtet die Studie die volkswirt- schaftliche Bedeutung des Flughafens München für das Flughafenumland und für Deutschland. Dabei werden auch kontroverse Themen, wie Fluglärm und Entwicklung der Flugbewegungen, nicht ausgeblendet. Die Frage einer dritten Start- und Landebahn ist mehr als die nach der reinen Zahl an aktuellen Flugbewegungen oder Passagieren. Es geht in erster Linie um mittel- und langfristige Entscheidungen, die heute getroffen werden müssen, damit der Flughafen München zukunftsfähig aufgestellt ist und seine Rolle als Wirtschaftsfaktor für die Region und als internationales Drehkreuz auch in Zukunft ausfüllen kann. Sollte bis zum Jahr 2025 am Flughafen München keine Kapazitätserweiterung durch eine dritte Start- und Landebahn erfolgen, werden weite Teile der bayerischen Wirt- schaft schlechtere Rahmenbedingungen für ihr Marktwachstum haben. Bayern wird sich im Wettbewerb der deutschen und europäischen Wirtschaftsregionen nachhaltig verschlechtern. Für die IHK für München und Oberbayern ist die Notwendigkeit des Flughafenausbaus zwingend. Basis hierfür sind unser gesetzlicher Auftrag, das Gesamtinteresse der Wirtschaft Oberbayerns zu vertreten, sowie die klaren Beschlüsse von IHK-Verkehrs- ausschuss, Präsidium, Vollversammlung und unserer 14 IHK-Gremiumsausschüsse nach einem intensivem Abstimmungs- und Abwägungsprozess, bei dem auch die Contra-Argumente sorgfältig geprüft wurden. Es ist zu respektieren, wenn Bürger die dritte Startbahn ablehnen. Fluglärm ist ein Problem. Deshalb ist eine Planfeststellung, ein offener Dialog mit den Betroffenen, sind Entschädigungspflichten für besonders betroffene Anwohner und vieles mehr in diesem Prozess wichtig. Aber: Beim Gesamtblick auf alle durch den Flughafenausbau zu erwartenden Auswir- kungen zeigt sich nach Auffassung der IHK, dass die positiven Effekte weit über das direkte Umland und die Flughafenregion hinausstrahlen und allen zu Gute kommen. Deshalb ist die dritte Start- und Landebahn jetzt ein Muss für München, für Oberbay- ern und auch für Bayern! Peter Driessen 4 | Inhaltsverzeichnis 0 Management Summary 6 1 Einleitung 10 1.1 Zielstellung der Studie 10 1.2 Methodisches Vorgehen 11 2 Profil des Flughafens München 13 2.1 Funktion und Stellung des Flughafens München in Deutschland und Europa 13 2.2 Verkehrsangebot (Destinationen und Frequenzen) 16 2.3 Bedeutung der Luftfracht 18 2.4 Geschäftsreiseflugverkehr (Allgemeine Luftfahrt) 20 2.5 Drehkreuzfunktion 22 2.6 Landseitige Erreichbarkeit 24 2.7 Ausblick 25 2.7.1 Engpassfreie Verkehrsprognoseszenarien 25 2.7.2 Engpass-Verkehrsprognoseszenario („Prognosenullfall“) 27 3 Flughafen München als Wirtschaftsmotor 29 3.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 30 3.1.1 Räumliche Eingrenzung 30 3.1.2 Wirtschaftsentwicklung 33 3.1.3 Wirtschaftsstruktur 35 3.2 Metaanalyse regionalökonomischer Effekte des Flughafens München 36 3.2.1 Definition und Abgrenzung regionalwirtschaftlicher Effekte 36 3.2.2 Beschäftigte am Flughafen München 37 3.2.3 Direkte, indirekte und induzierte Effekte 39 3.2.4 Katalytische Effekte 43 | 5 3.3 Regionalökonomische Grundlagen für die Studienszenarien Ausbau/Nicht-Ausbau 46 3.3.1 Direkte Beschäftigungsintensität 46 3.3.2 Direkte Wertschöpfungsintensität 47 3.3.3 Beschäftigungs- und Wertschöpfungsmultiplikatoren 48 4 Folgewirkungen zum Ausbau/Nicht-Ausbau Flughafen München 49 4.1 Szenario „Erhalt des Status Quo“ 49 4.1.1 Quantitative Auswirkungen 49 4.1.2 Qualitative Auswirkungen 52 4.1.2.1 Tourismus 53 4.1.2.2 Geschäftsreiseflugverkehr 55 4.1.2.3 Kongress- und Messeverkehr 58 4.1.2.4 Luftfrachtverkehr 59 4.2 Folgewirkungen im Szenario „Ausbau des Flughafens“ 61 4.2.1 Quantitative Auswirkungen 61 4.2.2 Qualitative Auswirkungen 65 4.2.2.1 Tourismus 65 4.2.2.2 Geschäftsreiseflugverkehr 66 4.2.2.3 Kongress- und Messeverkehr 67 4.2.2.4 Luftfrachtverkehr 68 5 Exkurs: Verbesserung landseitige Erreichbarkeit Flughafen München 71 6 Exkurs: Fluglärm 73 7 Fazit 75 8 Verzeichnisse 76 6 | 0 Management Summary Der Flughafen München ist ein wichtiges europäisches Luftverkehrsdrehkreuz. Er bietet nicht zuletzt aufgrund der Drehkreuz- funktion insbesondere international tätigen Unternehmen ein breites Spektrum an weltweiten Nonstop-Verbindungen. Diese Unternehmen sind auf eine dementsprechend hohe Verbindungs- und Vernetzungsqualität angewiesen, bspw. um globale Produk- tionsstandorte oder zeitkritische Ersatzteillogistikketten aufrechtzuerhalten. In der vorliegenden Studie wird herausgearbeitet, wie wichtig der Luftverkehr am Standort München für die Wirtschaft in der Region München und Oberbayern ist. Durch eine Vielzahl von Unternehmensgesprächen wird in zwei Szenarien (ohne und mit Bau der dritten Start- und Landebahn) aufgezeigt, in welchem globalen Netz die Unternehmen agieren und wie der Flughafen München in dieses Netz integriert ist. Ferner wird die volkswirtschaftliche Bedeutung des Flughafens München quantitativ für die Flughafen- region und Deutschland dargestellt. Flughafenprofil und Ausblick Der Flughafen München ist im Passagierluftverkehr der zweitgrößte deutsche und siebtgrößte europäische Flughafen. Er wurde in den letzten Jahren durch die Lufthansa und die Star Alliance-Partnerfluggesellschaften zu einem sehr bedeutenden Drehkreuzflug- hafen ausgebaut. Der Anteil Umsteiger an der Gesamtanzahl ankommender und abfliegender Fluggäste beträgt inzwischen 39 %. Die Auslastung der beiden vorhandenen Start- und Landebahnen ist bereits heute in Spitzenzeiten sehr hoch, so dass Zusatznach- frage nach Start- und Landezeitfenstern nicht befriedigt werden kann. In den „engpassfreien“ Verkehrsprognoseszenarien, die den Bau einer dritten Start- und Landebahn inkludieren, soll die Anzahl der Starts und Landungen im sogenannten Basis-Prognose- szenario auf 590.000 Starts und Landungen im Jahr 2025 ansteigen. Im „Prognosenullfall“, der keine dritte Start- und Landebahn vorsieht, wird hingegen von einer Anzahl von 480.000 Flugbewegungen ausgegangen, so dass mehr als 100.000 Flugbewegungen nicht realisiert werden könnten, wenn die dritte Start- und Landebahn nicht gebaut werden würde. Flughafen München als Wirtschaftsmotor Der Flughafen München hat als Infrastruktureinrichtung