Abfallbilanz 2002
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Abfallbilanz 2002 Siedlungsabfälle Herausgeber: Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein Hamburger Chaussee 25 24220 Flintbek Tel.: 0 43 47 / 704-0 www.lanu-sh.de AnsprechpartnerInnen: Dr. Heiko Gömpel, Tel.: 0 43 47 / 704-641 Karen Leuow, Tel.: 0 43 47 / 704-646 Titelfotos (Fotoautor): Oben: Brecher, Kies- und Mörtelwerk Wittenborn Heino Teegen (LANU) Mitte: Deponie Niemark (Entsorgungsbetriebe Lübeck) Unten: Altfahrzeugdemontagebetrieb, Fa. Milon, Lensahn (LANU) Rechts: Müllheizkraftwerk Neustadt (Zweckverband Ostholstein) Fotos: S. 8: Abfallwirtschaftsstation Stormarn (LANU) S. 16: Holzaufbereitungsanlage, Fa. Brockmann Recycling GmbH, Nützen (LANU) S. 24: Brecher, Kies- und Mörtelwerk Wittenborn Heino Teegen (LANU) S. 38: Deponie Ahrenshöft (Ingenieurbüro Birkhahn + Nolte ) S. 43: Müllverbrennungsanlage Stapelfeld (MVA Stapelfeld GmbH) S. 61: Kompostierungsanlage Norderstedt, K + E Kompost und Erden GmbH (LANU) Layout und Druck: Brandt Offset, Gleschendorf März 2004 ISBN: 3-923339-94-1 Diese Broschüre wurde auf Recyclingpapier hergestellt. Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der schleswig- holsteinischen Landesregierung heraus- gegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Personen, die Wahlwerbung oder Wahlhilfe betreiben, im Wahl- kampf zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Auch ohne zeit- lichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Partei- nahme der Landesregierung zu Gunsten einzelner Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden. Die Landesregierung im Internet: www.landesregierung.schleswig-holstein.de 2 Inhalt Einleitung .................................................................................................................................................. 5 Die wichtigsten Daten auf einen Blick ................................................................................. 6 Rahmenbedingungen und Entwicklung der Abfallmengen in Schleswig-Holstein ........................................................................... 8 Allgemeine Eckdaten ........................................................................................................................................ 9 Strukturen der öffentlich-rechtlichen Abfallentsorgung ..................................................................................... 11 Entwicklung des Bruttoabfallaufkommens aus Haushalten und des Wertstoffaufkommens seit 1992 ........... 12 Siedlungsabfallaufkommen in Schleswig-Holstein .................................................... 16 Wertstoffsammlung .......................................................................................................................... 24 Papier und Pappe ............................................................................................................................................... 25 Glas .................................................................................................................................................................... 26 Leichtverpackungen .......................................................................................................................................... 28 Bio- und Grünabfälle .......................................................................................................................................... 31 Sonstige getrennt erfasste Wertstoffe .............................................................................................................. 35 Restabfallaufkommen ..................................................................................................................... 38 Entsorgungswege und –anlagen im Bereich des Siedlungsabfalls ................. 43 Verwertung ........................................................................................................................................................ 44 Thermische Behandlung .................................................................................................................................... 54 Ablagerung ........................................................................................................................................................ 56 Abkürzungen .......................................................................................................................................... 58 Glossar ....................................................................................................................................................... 59 Bilanzierte Abfallarten ...................................................................................................................... 60 Abfallmengendarstellung der Kreise und kreisfreien Städte ............................................................................................................................... 61 3 4 Einleitung Mit dieser Broschüre setzt das Landesamt für tionen mit der Situation im Jahr 2001 lassen Natur und Umwelt des Landes Schleswig- sich kurzfristige Entwicklungen darstellen. Holstein die Reihe der vom Ministerium für Auch langfristige Trends seit Anbeginn der Umwelt, Natur und Forsten (MUNF – jetzt ersten Abfallbilanzauswertungen im Jahr 1992 Ministerium für Umwelt, Naturschutz und werden aufgezeigt. Diese sind allerdings nur Landwirtschaft (MUNL)) begonnenen Veröf- bedingt aussagekräftig, da die Erhebungs- fentlichungen über die Siedlungsabfallbilanzen systematik über die Jahre immer wieder fort. Zum sechsten Mal wird somit eine um- Veränderungen erfahren hat. Die mit der Ab- fassende und detaillierte Übersicht über die fallbilanz 1999 eingeführte Umstellung bei der abfallwirtschaftliche Situation in den Kreisen Datenerhebung ermöglicht die Verfolgung der und kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins entsorgten Abfallmengen bis in die jeweilige gegeben. Entsorgungsanlage und trägt so zu höherer Die Abfallbilanz für das Jahr 2002 vermittelt Transparenz zwischen den Daten der öffent- sowohl den öffentlich-rechtlichen Entsor- lich-rechtlichen Entsorgungsträger und den gungsträgern als auch interessierten Bür- von ihnen belieferten Entsorgungsanlagen bei. gerinnen und Bürgern einen Überblick über Aufkommen und Verbleib der wichtigsten Die Abfallbilanz 2002 spiegelt die mit In- Abfallarten in ihren Kommunen. Das um- Kraft-Treten des Kreislaufwirtschafts- und fangreiche Datenmaterial erlaubt Vergleiche Abfallgesetzes im Jahr 1996 beabsichtigte zwischen den 15 Gebietskörperschaften, zeigt und verstärkt auftretende Privatisierung in der Trends auf und kann zum Nachdenken über die Abfallwirtschaft wider: Zunehmend werden abfallwirtschaftliche Situation im Lande anre- von den öffentlich-rechtlichen Entsorgungs- gen. Außerdem dienen die Daten als wichtige trägern Aufgaben der Abfallwirtschaft privaten Entscheidungshilfe für abfallwirtschaftliche Dritten übertragen. Immer mehr Abfallarten Maßnahmen. werden durch echte, aber vermutlich auch durch Scheinverwertungen dem öffentlichen Die Abfallbilanz 2002 richtet ihren Fokus auf Anschluss- und Benutzungszwang entzogen. das öffentlich-rechtlich entsorgte Abfallauf- Daraus ergibt sich mancher Unterschied im kommen in den Kreisen und kreisfreien Städ- Abfallaufkommen zwischen den einzelnen ten. Dazu zählen neben den Siedlungsabfällen Kreisen und Städten. auch ein Teil der Bauabfälle und sonstige nicht von der gemeinsamen Entsorgung mit Sied- Insgesamt fällt die Abfallbilanz 2002 positiv lungsabfällen ausgeschlossene Abfallarten, aus. Nachdem der von 1992 bis 2000 zu beob- die beispielsweise in Gewerbe- und Industrie- achtende Trend einer stetig wachsenden Men- betrieben anfallen. Auch Verpackungsabfälle ge an getrennt erfassten Wertstoffen in 2001 (Verkaufsverpackungen), die über das Duale leicht rückläufig war, stieg diese Menge in System erfasst werden, sind in der Bilanz ent- 2002 wieder leicht an. Während bei Grünabfall, halten. Leichtverpackungen, Bioabfall und sonstigen Die Bilanz dokumentiert für die Kreise Dithmar- Wertstoffen weitere Zuwächse auftraten, gin- schen, Herzogtum Lauenburg, Nordfriesland gen die getrennt erfassten Mengen bei Papier und Pinneberg sowie neuerdings für die Kreise und Pappe sowie Glas zurück. Gleichzeitig ist Rendsburg-Eckernförde und Stormarn auch der über die „Graue Tonne“ erfasste Haus- die Abfallmengen zur Beseitigung aus anderen und Geschäftsmüll auch weiterhin rückläufig. Herkunftsbereichen als Haushaltungen, für die Nachdem das Siedlungsabfallaufkommen die Entsorgungspflicht nach Paragraph 16 Ab- zwischen 1997 und 1999 anstieg und im Ver- satz 2 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallge- gleich der Jahre 2000 und 2001 abnahm, ist setzes (KrW-/AbfG) vom Kreis auf die dortige gegenüber 2002 wieder ein leichter Zuwachs Abfallwirtschaftsgesellschaft übertragen wor- zu verzeichnen. Dazu tragen vor allem die Bau- den ist. Da die Übertragung dieser Pflichten abfälle bei, während der hausmüllähnliche Ge- befristet ist und die Abfallbilanz eine Vergleich- werbeabfall sein Rekordtief von 2001 seit der barkeit der Mengen über einen langen Zeit- Erhebung von 1992 beibehält. Die Abfallbilanz raum anstrebt, sind diese Abfallmengen auch 2002 macht deutlich, dass sich Schleswig-Hol- weiterhin Gegenstand der Betrachtung. stein auf dem richtigen Kurs einer Ressourcen Durch den Vergleich der einzelnen Abfallfrak- schonenden Abfallwirtschaft befindet. 5 Die wichtigsten Daten auf einen Blick Die Abfallbilanz 2002 gibt einen Überblick