Virgo, Mitteilungsblatt des Entomologischen Vereins Mecklenburg, 12. Jahrgang, Heft 1: Deutschmann, U. (2009): Die Kleinschmetterlinge Mecklenburg-Vorpommerns, Teil 10, (Rundstirnmotten, Wippmotten): 35, Schwerin

Die Kleinschmetterlinge Mecklenburg-Vorpommerns, Teil 10, Glyphipterigidae (Rundstirnmotten, Wippmotten)

UWE DEUTSCHMANN Die Rundstirnmotten oder Wippmotten Art ist ein Neufund für Mecklenburg- (Glyphipterigidae) kommen weltweit mit ca. 400 Vorpommern. Arten vor. Aus Europa sind bis jetzt 20 Arten 1592: Glyphipteryx forsterella bekannt, von denen in Mitteleuropa 11 Arten Die Art wird überall nur vereinzelt gefunden. vorkommen. Das Hauptverbreitungsgebiet dieser Nachweise gibt es aus Schwerin, Liessow bei Familie sind die Tropen. Von den bisher 8 Cambs, , Plate bei Schwerin und Dorf bekannten Arten dieser Familie aus Deutschland Mecklenburg bei . sind vom Autor in Mecklenburg von 1984 bis 1594: Glyphipteryx simpliciella 2008 bisher 5 Arten nachgewiesen worden. Die kleinen Falter wurden in Mecklenburg auf Weitere Nachweise dieser Familie aus Ruderalflächen zum Teil in Massen am Tage Mecklenburg-Vorpommern sind dem Autor nicht nachgewiesen. Eine Aufzählung der einzelnen bekannt. Die Falter erreichen eine Flügelspannweite Nachweise erübrigt sich. von 7 bis 16 Millimetern und haben einen schlanken und langgestreckten Körper. Bis auf O. In der nachfolgenden Tabelle hat der Autor eine sparganella weisen die Arten metallisch glänzende Checkliste der Glyphipteriidae aller in Deutschland Flügel oder metallische Muster auf den Flügeln auf. nachgewiesenen Arten dieser Familie Die tagaktiven Falter bewegen ihre Flügel in zusammengestellt. Die Daten sind aus der Ruhestellung charakteristisch auf und ab, Checkliste der Schmetterlinge Deutschlands in der weswegen sie auch Wippmotten genannt werden. ENTOMOFAUNA GERMANICA übernommen. Die Raupen dieser Familie leben als Minierer in Die Nummerierung und Nomenklatur folgt dieser Blättern und jungen Trieben oder in Grassamen. Liste. Die Jahreszahl deutet auf die letzte Bei manchen Arten fressen die älteren Raupen nicht Fundmeldung der Art in Mecklenburg durch den minierend sondern auf den Blättern. Das Autor. Nahrungsspektrum der Rundstirnmotten umfasst insbesondere Gräser (Cyperaceae) und Binsengewächse (Juncaceae). Die Verpuppung Nr. Art findet entweder in ihrer Mine, zwischen Blättern Orthotelia sparganella 2008 oder in einem Gespinst am Erdboden statt. 1576 (Thunberg, 1788) thrasonella 2008 1576: Orthotelia sparganella 1580 (Scopoli, 1763) Die Falter wurden in Mecklenburg vom Autor in Glyphipterix bergstraesserella - verschiedenen Fundorten nachgewiesen, so in der 1581 (Fabricius, 1781) Umgebung von Schwerin, Buchholz, Fährdorf Glyphipterix equitella 1999 (Insel ), bei Wismar, am 1587 (Scopoli, 1763) Riedensee bei Kühlungsborn, Jasnitz bei Glyphipterix haworthana 2008 Ludwigslust und im Warnowtal bei Gädebehn. 1591 (Stephens, 1834) 1580: Glyphipterix thrasonella Glyphipterix forsterella 2008 Diese Art kommt in Mecklenburg lokal auf 1592 (Fabricius, 1781) Feuchtwiesen vor. Nachweise gibt es im Warnowtal Glyphipterix simpliciella 2008 bei Karnin, Bobitz, Wanzeberg bei Malliß, 1594 (Stephens, 1834) Ventschow, Rubow, Banzkow, am Glyphipterix schoenicolella - Schaalsee, bei , Pinnow bei 1595 Boyd, 1859 Schwerin, in der Umgebung Schwerins sowie im Schlossgarten Ludwigslust. Zeichenerklärung: 1587: Glyphipterix equitella +Fundmeldungen liegen aus der Zeit von 1900 bis Bisher ist die Art in Mecklenburg nur von einem 1980 vor Fundort bekannt. Der Autor fing ein Männchen am -Fundmeldungen liegen aus dem Zeitraum nach 26.05.1999 auf einer Ruderalfläche in Ventschow. 1981 vor. Sicher ist die Art weiter verbreitet und nur nicht erkannt worden, da am gleichen Fundort G. Anschrift des Verfassers: Uwe Deutschmann, simpliciella in Massen vorkam. G. equitella ist ein 19067 Buchholz, Feldstr.5 Neufund für Mecklenburg-Vorpommern. e-mail: [email protected] 1591: Glyphipterix haworthana Diese tyrphobionte Art wurde erstmalig in Westmecklenburg im Juni 2008 am Tage auf dem Schwingrasen des Großen Moorsees im Grambower Moor bei Schwerin nachgewiesen. Die 35