FLÄCHENNUTZUNGSPLAN DECKBLATT NR. 11 MARKT LANDKREIS

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Flächennutzungsplan Deckblatt Nr. 11 Ausweisung eines Gewerbegebietes zwischen Sattling und Neßlbach

Bearbeitung:

ARCHITEKTURSCHMIEDE Marienbergstraße 6 94261 Kirchdorf i. Wald Telefon 09928/9400-0 Dipl. Ing. Univ. Georg Oswald, Architekt und Stadtplaner Dipl. Geogr. Univ. Christian Winkler Willi Gabriel, Techn. Mitarbeiter

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INHALTSANGABE 1. Zielsetzung

− Zielsetzung der Gemeinde Seite 4 − Nachfrage nach Gewerbeflächen Seite 4

2. Beschreibung der Rahmenbedingungen

− Lage in der Region Seite 5 − Naturräumliche Gegebenheiten Seite 7 − Naturschutz, Schutzzonen Seite 9 − Überschwemmungsflächen, Poldergebiete Seite 11 − Trinkwasserschutzgebiet Seite 12 − Verkehrsnetz Seite 13 − Flächennutzungsplan Seite 16

3. Alternative Standorte

− Standort 1: Seite 17 − Standort 2: Seite 17 − Standort 3: Seite 18 − Standort 3: Seite 18 − Zusammenfassung: Seite 19

4. Begründung zum ausgewählten Standort

− Planungsanlass Seite 20 − beteiligte Grundstücke Seite 20 − Topografie, Landnutzung Seite 21 − Anbindung an das Verkehrsnetz Seite 21 − Erschließung, Infrastruktur, Verkehrsanbindung Seite 22 − Bodendenkmalpflege Seite 22 − Planungskonzept Seite 23 − Folgeplanungen Seite 23

5. Plandarstellung

− Luftbild Seite 24 − derzeitiger Flächennutzungsplan Seite 25 − Flächennutzungsplan Deckblatt Nr. 11 Seite 26

6. Verfahren Seite 27

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1. Zielsetzung Zielsetzung der Gemeinde Der Markt Winzer ist bemüht, die Entwicklungsziele für den allgemei- nen ländlichen Raum entsprechend dem Landesentwicklungsprogramm umzusetzen. Insbesondere soll eine eigenständige Lebens- und Arbeitsstruktur gesi- chert werden. Deshalb will die Gemeinde vor allem im sekundären aber auch teritären Bereich Arbeitsplätze im Gemeindegebiet halten und wenn möglich sogar ausbauen. Dadurch erhofft man sich auch, dass die Bevölkerungsentwicklung möglichst stabil bleibt und der all- gemeine Rückgang so gering wie möglich gehalten werden kann. Die Suche nach geeigneten Gewerbeflächen gestaltet sich im Marktgemein- degebiet als äußerst schwierig. Durch die geografische Lage des Gemeindegebietes am nördlichen Do- nauufer und an den Hangkanten des Bayerischen Waldes ist es schwie- rig, geeignete Flächen zu finden. Zum Einen gibt es die Überschwem- mungsgebiete entlang der Donau, zum Anderen sind einige Land- schaftsschutzgebiete an den Hangkanten vorhanden. Das Angebot an Flächen ist deshalb von Haus aus eingeschränkt. Des Weiteren müssen geeignete Flächen auch erwerbbar sein, was zusätzliche Einschränkun- gen mit sich bringt.

Nachfrage nach Gewerbeflächen Mittlerweile ist die Nachfrage nach Gewerbeflächen ziemlich groß, sodass der Markt Winzer dringenden Handlungsbedarf sieht, neue Gewerbeflächen auszuweisen. Insbesondere sind viele Anfragen von Firmen aus dem Gemeindegebiet da, sodass die Gefahr von Ab- wanderung der Firmen besteht, falls keine Grundstücke verfügbar sind. Konkret gibt es Anfragen für einen Flächenbedarf von ca. 30.000 m². Dabei sind auch Anfragen für größere Grundstücke (12.000 m²) vorhanden. Des Weiteren gibt es Nachfrage für Grund- stücke ab 2.000 m² bis 5.000 m².

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2. Beschreibung der Rahmenbedingungen

Lage in der Region Das Gemeindegebiet des Marktes Winzer liegt in Niederbayern in der Planungsregion 12 (Donau-Wald) südöstlich von Deggendorf im vorde- ren Bayerischen Wald. Das Gemeindegebiet grenzt direkt an den Stadt- und Umlandbereich des Oberzentrums Deggendorf/Plattling im allge- meinen ländlichen Raum. Außerdem liegt der Markt Winzer in der Nähe einer Entwicklungsachse von überregionaler Bedeutung (Passau—Deggendorf/Plattling-Straubing- Regensburg), zwischen Deggendorf/Plattling und Passau.

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Der Ort besitzt aus raumordnerischer Sicht keine zentralörtliche Funkti- on und ist vom Unterzentrum etwa 5 km, vom möglichen Mittelzentrum ca. 6 km (DB-Anschluss) entfernt und an den Doppelstandort Oberzentrum Deggendorf/Plattling über gut ausgebaute überregionale Bundes- und Staatsstraßen angebunden. Die überregio- nale Entwicklungsachse Regensburg-Passau tangiert die Gemeinde ge- nauso wie die Main-Donau-Wasserstraße.

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Naturräumliche Gegebenheiten

Der Markt Winzer liegt im Übergangsbereich der Südwest-„Ecke“ der Hügellandschaft des Naturraums „Passauer Abteiwald und Neuburger Wald“ (Nr. 408 der naturräumlichen Haupteinheit Oberpfälzer und Bayerischer Wald). Im westlichen Bereich gehört es zum Naturraum „Lallinger Winkel“ (Nr. 407) und im südlichen Bereich ist es der „Do- nauniederung zwischen Regensburg und Vilshofen“ (Nr. 640) zuzuord- nen.

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Den geologischen Untergrund bildet der kristalline Gebirgsstock mit Graniten und Gneisen. Das Urgesteinmassiv ist v. a. zum Donautal hin von erdgeschichtlich jüngeren Schichten überdeckt. Dieses sind eiszeitli- che Hoch- und Niederterrassenschotter, die wiederum kleinräumlich von jüngeren Talsanden und Schwemmlös überlagert sind. Abhängig vom Untergrund, dem Relief und dem Kleinklima haben sich unterschiedliche Böden gebildet, so Braunerdeböden mit durchschnittli- cher Fruchtbarkeit im Naturraum 408 östlich von Sattling, im Dungau braune Aue-Böden und unter Grundwassereinfluss auch Gleyböden.

Klimatisch liegt Winzer im abgeschwächten kontinentalen Klimabereich mit einer Durchschnitts-Jahrestemperatur von 7°C und einem Jahresnie- derschlag von ca. 800 mm.

Die potenzielle natürliche Vegetation schwankt kleinräumlich stark und würde für die Ortslage von Sattling (außerhalb des Überflutungsberei- ches) einen Hainsimsen-Buchenwald bzw. einen Eichen-Hainbuchen be- deuten.

Die Landschaft um Winzer wird relativ intensiv landwirtschaftlich ge- nutzt. Aufgrund der Mechanisierung und Intensivierung der Landwirt- schaft haben sich aus den ehemaligen Grünlandstandorten ackerbaulich genutzt Flächen entwickelt, dies insbesondere in den Polderflächen hin- ter dem Donaudamm, der eine Überflutung weitgehend eindämmt.

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Naturschutz, Schutzzonen

Das Planungsgebiet befindet sich im Naturpark „Bayerischer Wald“, der bis an die Donau reicht. Die sich aus der Donaunebene erhebenden Hänge und die direkt an die Donau anschließenden Auenlandschaften stellen Teile des Landschaftsschutzgebietes „Bayerischer Wald“ dar. Die Donau selbst und Teile der angrenzenden Auen sind aus natur- schutzfachlicher Sicht dem „Natura 2000 Gebiet“ zugeordnet, indem Flächen nach dem Fauna-Flora-Habitat und der Vogelschutz-Richtlinie zugeordnet sind.

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Über das gesamte Gemeindegebiet verteilt befinden sich kartierte Bio- tope, wobei die flächenhaften Biotope sich hauptsächlich in den Berei- chen der Donauauen und in den höheren Lagen des Passauer Abteilan- des (hier: diverse Kerbtäler etc.) befinden. Die das Gemeindegebiet vernetzenden Elemente stellen linienhafte Biotope dar.

Entlang der kleineren Fließ- und Stillgewässer befinden sich linienhaft und saumartig kartierte (Feucht-)Biotope. Dies gilt auch teilweise für das Straßenbegleitgrün.

Zusätzlich gibt es noch zahlreiche flächige und netzartige Biotope der unterschiedlichsten Lebensgemeinschaften wie artenreiche extensive Mähwiesen und Sandmagerrasen, artenreicher, brachliegender Halbtro- ckenrasen, Feldgehölze unterschiedlichster Ausprägungen, Auwaldsäu- me, sonstige Gehölzsäume, Schilfröhricht-Säume und Hochstaudenbe- stände.

Im Gebiet des Marktes Winzer liegen auch Flächen unterschiedlicher Größenordnung, die als Ausgleichs- und Ersatzflächen im Rahmen des Ökokontos dienen.

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Überschwemmungsflächen, Poldergebiete

Der Bereich westlich und südlich von Winzer zählt bis zur Staatsstraße St 2125 als Überschwemmungsgebiet. Diese Flächen sind als Polderflä- chen ausgewiesen. Für eine Bebauung scheiden diese Flächen weitge- hend aus.

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Trinkwasserschutzgebiet

Der Bereich südlich von Flintsbach in südlicher Richtung bis ca. zum Altarm der Donau stellt die Nord-Süd-Ausdehnung, in westlicher Rich- tung bis nach Gries die West-Ost-Ausdehnung des Trinkwasserschutz- gebietes Winzer dar. Unter Ausschluss der Bebauung reicht das Gebiet bis zur Staatsstraße St 2322 in nördlicher Richtung bis etwa zur Höhen- linie von 400 m ü. NN. der ersten Höhenzüge des Passauer Abteiland — Südteil. Es hat eine Größe von 332.210,86 m 2 .

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Verkehrsnetz

An das Fernstraßennetz wird das Gemeindegebiet über die Staats- straßen St 2125 und St 2115 angebunden, die die direkte Verbin- dung zur A 3 Regensburg - Passau darstellt. Hier führt über die A92 auch eine direkte Verbindung nach München, bzw. die B533 Rich- tung Freyung/Grafenau in den Bayerischen Wald. Eine weitere Verbindung stellt die Staatsstraße St 2322 dar.

Nachfolgende Karte zeigt die Verkehrsbelastungen auf den einzel- nen Straßen

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Die Bundesautobahn A 3 hat im Bereich Winzer, dessen Gebiet nördlich tangiert ist, einen durchschnittlichen täglichen Verkehr von 47.130 KFZ, wobei 34.621 PKW, 12.509 Fahrzeuge im Gü- terverkehr und 9.698 Fahrzeuge im Schwerverkehr gezählt wur- den.

Die Staatsstraße St 2115, im westlichen Bereich gelegen hat einen durchschnittlichen täglichen Verkehr von 10.441 KFZ, wobei 9.092 PKW, 1.349 Fahrzeuge im Güterverkehr und 979 Fahrzeu- ge im Schwerverkehr gezählt wurden.

Die Staatsstraße St 2125 hat einen durchschnittlichen täglichen Verkehr von 3.709 KFZ. Hiervon entfallen 3.299 auf PKW, 410 Fahrzeuge auf Güterverkehr und 377 Fahrzeuge auf Schwerver- kehr.

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Die Staatsstraße St 2326 hat einen durchschnittlichen täglichen Verkehr von 1.171 KFZ. Hiervon entfallen 984 auf PKW, 187 Fahrzeuge auf Güterverkehr und 163 Fahrzeuge auf Schwerver- kehr.

Die Kreisstraße DEG 6 weist einen durchschnittlichen täglichen Verkehr von 1.228 KFZ auf, wobei 1.151 PKW, 77 Fahrzeuge im Güterverkehr und 69 Fahrzeuge im Schwerverkehr gezählt wur- den.

Die Kreisstraße DEG 26 im weist einen durchschnittlichen tägli- chen Verkehr von 348 KFZ zwischen auf, wobei 331 PKW, 17 Fahrzeuge im Güterverkehr und 20 Fahrzeuge im Schwerverkehr gezählt wurden.

Ein direkter Anschluss an das Schienennetz ist nicht gegeben. Die nächsten Bahnhöfe liegen in Vilshofen und Deggendorf bzw. in Plattling als größter Bahnhof der Region.

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Flächennutzungsplan In der Marktgemeinde Winzer gibt es einen Flächennutzungsplan mit Landschaftsplan aus dem Jahre 1992. Bearbeitet wurde der Flä- chennutzungsplan vom Ingenieurbüro Kritschel in Landshut, der Landschaftsplan vom Planungsbüro Grebe in Nürnberg. In diesem Flächennutzungsplan sind die beiden Siedlungsschwerpunkte Winzer und Neßlbach ablesbar, wo im Wesentlichen die Wohnbautätigkei- ten der letzten Jahre statt fanden. Entlang der Staatsstraße St 2125 reihen sich die Ortschaften Flintsbach, Mitterdorf und Sattling an- schließend an Winzer auf bis nach Neßlbach, dem letzten Sied- lungsschwerpunkt am Ende des Marktgemeindegebietes zu Hofkir- chen (Landkreis Passau). Größere Gewerbeflächenausweisungen gibt es nur am Hauptort Winzer im Nordwesten der Ortschaft an der Staatsstraße St 2125 und am südöstlichen Ortsende südwestlich der St 2125. Dieses Gebiet ist im Südwesten von der Donau be- grenzt. Die Fläche ist vollkommen mit Betrieben belegt. Die Fläche am nordwestlichen Ortseingang ist zum größeren Teil belegt, der Bereich direkt an der St 2125 ist bereits für einen Investor reser- viert. Außerdem liegt die Fläche zurzeit im Polderbereich. Somit gibt es im Marktgemeindegebiet Winzer momentan keine ver- fügbaren Gewerbeflächen mehr. Deshalb ist die Gemeinde auf der Suche nach einem geeigneten neuen Standort, um die Anfragen von ansiedlungswilligen Gewerbetreibenden befriedigen zu können.

Flächennutzungsplan des Marktes Winzer

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3. Alternative Standorte Die Suche nach Gewerbeflächen im Marktgemeindegebiet Winzer gestaltet sich sehr schwierig, da durch übergeordnete Planungen sehr viele Flächen nicht bebaubar sind. Insbesondere ist die gesamte Gemeindefläche von Winzer bis Neßlbach zwischen Donau und südwestlich der Staatsstraße St. 2125 im ausgewiesenen Polderge- biet und somit derzeit von jeglicher Bebauung ausgeschlossen. Schon allein deshalb kommen nur Flächen in Frage, die nordöstlich der Staatsstraße St. 2125 liegen. Hier wiederum liegt zwischen Flintsbach und Mitterdorf ein Wasserschutzgebiet, sodass nur noch drei Standorte in die engere Wahl kommen. Dies ist der Bereich Loh, südösltich von Winzer, der Bereich zwischen Mitterdorf und Sattling und der Bereich zwischen Sattling und Neßlbach. Alle Gebiete sind an das überregionale Verkehrsnetz über die St. 2125 und die Auto- bahnzufahrt bei Mitterdorf relativ gut angebunden.

Standort 1 (Bereich Loh) Der Standort zwischen Winzer und Loh ist topografisch nicht für die Ansiedlung eines großen Gewerbegebietes geeignet. Die Grundstü- cke sind nicht erwerbbar.

Standort 2 (Bereich Loh - Flintsbach, nördlich der Staatsstraße) Ähnlich schwierig stellen sich die Flächen zwischen Loh und Flints- bach nördlich der Staatsstraße dar. Es wären zu umfangreiche Erd- bewegungen notwendig, um für die vorgesehenen Gewerbetriebe entsprechend ebene Flächen herzustellen. Die Grundstücke sind au- ßerdem nicht erwerbbar.

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Standort 3 (Bereich Mitterdorf - Sattling): Prinzipiell ist dieses Gebiet zur Bebauung mit Gewerbebetrieben ge- eignet. Die Verkehrsanbindung kann direkt über die St. 2125 erfol- gen, die Topografie lässt die Terrassierung relativ ebener Flächen zu. Allerdings ist südöstlich der Ortschaft Mittich ein flächiges Hochwasserausweichgerinne im Rahmen der Dorferneuerung ge- schaffen worden, um Überflutungen im Ort Mitterdorf entlang des Baches zu vermeiden. Das Gebiet liegt im Naturpark „Bayerischer Wald“. Die Grundstücke können leider nicht erworben werden. Dar- um ist diese Fläche auszuklammern.

Standort 4 (Bereich Sattling- Neßlbach): Auch dieses Gebiet ist prinzipiell zur Ausweisung für ein Gewerbe- gebiet geeignet. Die Verkehrsanbindung kann direkt über die St. 2125 erfolgen, die Topografie lässt ebenfalls die Terrassierung rela- tiv ebener Flächen zu. Das Gebiet liegt, wie alle übrigen Flächen, im Naturpark „Bayerischer Wald“. Andere Schutzzonen sind hier nicht ausgewiesen. Die Grundstücke sind aus Richtung Neßlbach her er- werbbar. Die Grundstücke, die an Sattling angrenzen (Fl. Nr. 648 und 101) können momentan nicht erworben werden. Bei Bedarf könnte zu einem späteren Zeitpunkt auf diesen Grundstücken eine Erweiterung statt finden.

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Zusammenfassung Nach Betrachtung der 4 alternativen Standorte ist festzustellen, dass der Standort zwischen Loh und Winzer und westlich von Loh und nördlich der Staatsstraße aus topografischer Sicht für ein Gewerbe- gebiet eigentlich nicht geeignet ist, weil die Erdbewegungen für die Terrassierung zu umfangreich wären und die Einfügung in die Land- schaft damit kaum mehr gewährleistet wäre. Außerdem wäre der Ortseingang von Winzer durch die beidseitige Ausdehnung von Ge- werben deutlich gestört. Der Standort zwischen Loh und Flintsbach, nördlich der Staatsstraße ist auch aus topographischer Sicht für ein großes Gewerbegebiet nicht geeignet. Auch hier wären die Erdbewegungen zu umfang- reich. Die Standorte zwischen Mitterdorf und Sattling sowie zwischen Satt- ling und Neßlbach sind in etwa gleichwertig einzustufen. Da aber im Bereich zwischen Mitterdorf und Sattling die Grundstücke nicht erwerbbar sind, scheidet diese Fläche aus. Deshalb soll der Standort zwischen Sattling und Neßlbach als Gewerbegebiet entwickelt wer- den. Außerdem bildet dann die Zusammenführung der Siedlungsorte Satt- ling und Neßlbach letztendlich den zweitgrößten Siedlungsschwer- punkt neben dem Hauptort Winzer im Marktgemeindegebiet.

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4. Begründung zum ausgewählten Standort

Planungsanlass Der Markt Winzer verfügt derzeit über keine gewerblichen Bauflächen mehr. Anfragen von ansiedlungswilligen Firmen bzw. expandierenden Betrieben können derzeit nicht befriedigt werden. Vielmehr besteht die Gefahr, dass ortsansässige Betriebe das Gemeindegebiet verlassen müssen, da derzeit keine Bauflächen angeboten werden können. Des- halb ist dringender Handlungsbedarf zur Ausweisung eines Gewerbe- gebietes gegeben, um das vorhandene Arbeitsplatzangebot im Ge- meindegebiet zu sichern oder noch ausbauen zu können. Die neu auszuweisende Fläche liegt nördlich der Staatsstraße St 2125 zwischen den Orten Sattling und Neßlbach. Um für ein Gewerbegebiet Baurecht zu erhalten, hat der Markt Winzer beschlossen den Flächennutzungsplan mit Deckblatt Nr. 11 zu ändern um hier ein Gewerbegebiet auszuweisen, damit dann ein Bebauungs- plan aufgestellt werden kann.

Beteiligte Grundstücke Das Plangebiet liegt nordwestlich von Neßlbach, die beteiligten- Grundstücke liegen alle in der Gemarkung Neßlbach. Die Ausweisung des Gewerbegebietes (GE) umfasst die Grundstücke der Fl.Nr. 99, Fl.Nr. 100, Fl.Nr. 102, Fl.Nr. 103, Fl.Nr. 104, Fl.Nr. 105, Fl.Nr. 106, Fl.Nr. 107, Fl.Nr. 108, Fl.Nr. 120 und eine Teilfläche der Fl.Nr. 117 und hat eine Fläche von ca. 7,1ha. Das Gewerbegebiet wird bis zur Ortschaft Sattling als Erweiterungsflä- che GE dargestellt und umfasst die Fl.Nr. 641/1, Fl.Nr. 648, Fl.Nr. 101 und eine Teilfläche der Fl.Nr. 641 und hat eine Größe von ca. 4,3ha. Die Grundstücke der Fl.Nr. 599TF, Fl.Nr. 601, Fl.Nr. 601/1, Fl.Nr. 601/2, Fl.Nr. 602/1, südlich der ST2125, werden als noch als Misch- gebiet (MI) aufgenommen. Die Änderung umfasst etwa 0,8ha. Das Plangebiet wird begrenzt im Nordwesten vom Ortsrand von Satt- ling.

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Im Nordosten von einem Mischwald (Weinberg). Im Südosten grenzt das Gebiet mit einem gewissen Abstand an die Ortschaft Neßlbach an, wobei in ca. 40 m Entfernung als erste Einrichtung sich der Friedhof befindet, in ca. 70 m Entfernung beginnt die Bebauung von Neßlbach. Im Südwesten wird das Plangebiet von der Staatsstraße St 2125 be- grenzt. Auf dem gegenüberliegenden Straßenrand befinden sich Acker- flächen.

Topografie, Landnutzung Bei dem Plangebiet handelt es sich um einen Südwesthang der in Hangrichtung eine Neigung im Südwesten von durchschnittlich 6 % und im Nordosten von durchschnittlich 10 % aufweist. Dabei steigt das Gelände auf eine Tiefe von ca. 150 m im Südwesten und 100 m im Nordosten ab der Staatsstraße flach an. Hier beträgt die Neigung ca. 4 — 5 %. Die Ausmaße der auszuweisenden Fläche betragen in Nordost- Südwest Richtung parallel zur Staatsstraße gut 300 m, in Nordwest- Südost Richtung ca. 270 m und im Osten in gleicher Rich- tung ca. 150 m. Die Fläche wird intensiv landwirtschaftlich als Acker- fläche genutzt. Im Nordosten grenzt an das Gebiet ein Mischwald an.

Anbindung an Verkehrsnetz Die Anbindung der inneren Erschließungsstraße an das überörtliche Verkehrsnetz soll an die St 2125 in etwa mittig zwischen den Orten Sattling und Neßlbach erfolgen. Dazu ist der Bau einer Linksabbiege- spur erforderlich. Ausreichende Sichtverhältnisse sind gegeben. Ob eine Geschwindigkeitsbegrenzung notwendig ist, ist vom Baulastträ- ger und den Verkehrsbehörden vorzugeben.

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Erschließung, Infrastruktur, Verkehrsanbindung Für die innere Erschließung wird eine Stichstraße abzweigend von der St. 2125 vorgeschlagen, die an den Enden mit großen Umkeh- ren versehen werden soll. Die Wasserversorgung kann über das öf- fentliche Wasserleitungsnetz der Gemeinde erfolgen. Die Abwässer können in den Schmutzwasserkanal abgeleitet werden. Für das Oberflächenwasser soll möglichst die Versickerung auf den jeweili- gen Grundstücken angestrebt werden. Innerhalb des Baugebietes müssen die Ver- und Entsorgungsleitungen errichtet werden. Die Ka- belsparten sollen in einem Mehrzweckstreifen entlang der Erschlie- ßungsstraße angelegt werden.

Bodendenkmalpflege Im Bereich des geplanten Gewerbegebietes sind derzeit keine Bo- dendenkmäler bekannt. Allerdings gibt es unmittelbar südwestlich davon Belege (Lesefunde) für eine Siedlung der Chamer Gruppe und Gräber der mittleren Bronzezeit (Denkmalnummer D-2-7344-0108). Die Ausdehnung der Bodendenkmäler kann sich über das zur Be- bauung vorgesehene Gelände erstrecken. Auf Grund der dort festzu- stellenden siedlungsgünstigen Lage kann dies mit hoher Wahrschein- lichkeit angenommen werden. Um Klarheit über die bodendenkmal- pflegerische Situation zu erhalten, sind im Bereich der Bauparzellen bauvorgreifende Sondagen zwingend erforderlich. Gegebenfalls sind anschließend weitere Grabungsmaßnahmen zur Dokumentation eventuell vorhandener Bodendenkmäler durchzuführen. Auch hierfür ist eine denkmalrechtliche Erlaubnis zu beantragen. Generell hat der Bauherr bzw. die bauausführenden Firmen Gegenstände, die bei Erdarbeiten zu Tage treten, wie z.B. Knochen-, Metall-, Keramik- oder Versteinerungsfunde, dem Landesamt für Denkmalpflege oder dem Landratsamt zu melden.

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Planungskonzept Das Planungskonzept wird detailliert im Bebauungsplan erarbeitet. Das Konzept soll eine möglichst hohe Flexibilität bei den Grundstückparzel- lierungen ermöglichen und eine gute Eingrünung und Durchgrünung des Planungsgebietes beinhalten. Die Durchgrünungsmaßnahmen können entlang der Böschungen zwischen den Flächenterrassierungen erfolgen. Das Gebiet zwischen dem neuen GE und dem Ortsteil Sattling wird als Entwicklungsfläche GE dargestellt. Südlich der Straße wird die mittler- weile verdichtete Streubebauung als MI dargestellt.

Folgeplanungen • Für das im Flächennutzungsplan mit Deckblatt Nr. 11 neu ausgewie- sene Gewerbegebiet wird im Parallelverfahren ein verbindlicher qua- lifizierter Bebauungsplan aufgestellt. • Zeitgleich wird ein Grünordnungsplan aufgestellt, der auch Inhalt der verbindlichen Bauleitplanung ist. • Für notwendige Ausgleichsflächen, die außerhalb des Geltungsberei- ches liegen wird ein Ausgleichsflächenplan mit Festsetzung der vor- gesehenen Ausgleichsmaßnahmen erstellt. • Für das Gebiet wird ein Umweltbericht erarbeitet und eine Flächen- bilanzierung mit den notwendigen Ausgleichsflächen erarbeitet und die Lage der Ausgleichsflächen verbindlich dargestellt. • Nach Rechtskraft des Bebauungs- und Grünordnungsplanes wird die Erschließungsplanung durchgeführt und bei dem Anschluss an die St. 2125 eine Linksabbiegespur eingeplant.

FLÄCHENNUTZUNGSPLAN: Deckblatt Nr. 11 BL. MARKT: Winzer NR. 24 LANDKREIS: Deggendorf

5. Plandarstellung Luftbild - Bereich Sattling-Neßlbach

FLÄCHENNUTZUNGSPLAN: Deckblatt Nr. 11 BL. MARKT: Winzer NR. 25 LANDKREIS: Deggendorf

Derzeitiger Flächennutzungsplan Bereich Sattling-Neßlbach - M 1:5.000

FLÄCHENNUTZUNGSPLAN: Deckblatt Nr. 11 BL. MARKT: Winzer NR. 26 LANDKREIS: Deggendorf

Flächennutzungsplan Deckblatt Nr. 11 Bereich Sattling-Neßlbach - M 1:5.000