Gott kommt uns nahe Heiliger Abend und Weihnachten zu Hause

Liebe Familien,

IMPRESSUM haben wir uns Nähe in diesem Jahr nicht so oft Herausgegeben von: gewünscht? Nähe zu unseren Eltern und Großeltern, zu Erzbischöfliches Generalvikariat Paderborn, Domplatz 3 Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen. 33098 Paderborn Was bedeutet „Gott kommt uns nahe“ in einer Zeit, in der Nähe zueinander ein kostbares Gut geworden ist? Verantwortlich für den Inhalt: Wie kann Gott uns nahekommen und wann? Hat die Prälat Thomas Dornseifer, Leiter des Bereichs Pastorale Dienste räumliche Distanz zu anderen Menschen Platz gemacht Redaktion: für Nähe zu Gott, oder war es eine „gottverlassene Ein- Katrin Holthaus, Ute Herrmann-Lange, samkeit“? Indra Wanke, Monika Winzenick Familien, die mit Homeoffice, Homeschooling, Kinder- Quellennachweis Bilder: betreuung und manchmal auch noch in Quarantäne auf S. 1 Titelbild/Rückseite: © Thoom, wenigen Quadratmetern leben mussten, hatten gelegent- shutterstock lich zu viel Nähe in ihrem Alltag. S. 3 © PixelDarkroom, shutterstock Nähe und Distanz – eine oft bedachte Herausforderung in S. 5 © Anneka, shutterstock S. 6 Lieder: Ihr Kinderlein, kommet, diesem Jahr 2020. 248 / Stille Nacht, heilige An Weihnachten wählt Gott eine Form der Nähe, der sich Nacht, Gotteslob 249 die wenigsten Menschen entziehen können. Er schenkt S. 7 © Maisei Raman, shutterstock uns seinen Sohn als Baby in Windeln. Es ist bemerkens- S. 8/9 © Beto Gomez, shutterstock S. 10 © udra11, shutterstock wert, wie ruhig und fasziniert sich viele Menschen, egal S. 11 © Shaiith, shutterstock ob Alt oder Jung, in der Nähe eines (schlafenden) Babys S. 12 © bzzup, shutterstock verhalten. Der Anblick einer Mutter, eines Vaters mit Baby S. 12 Lied: Stern über Betlehem, T. u. M.: lässt uns innehalten, ruhig werden. Alfred Hans Zoller, Copyright Gustav Bosse Verlag, Kassel, Gotteslob 261 Wir sind unmittelbar berührt, können die Nähe, die Ver- S. 13 © Benne Ochs/Kindermissionswerk bindung dieser Menschen spüren. S. 15 © ballero, shutterstock So nah möchte Gott uns sein. Diese Nähe schenkt uns S. 15 Lied: Seht, die gute Zeit ist nah, T.: Gott an Weihnachten. Wir dürfen sie annehmen und Friedrich Walz, Copyright Erlanger Verlag für Mission und Ökumene, Erlangen genießen. Sie kann uns tragen durch ein Leben, in dem wir Texte: uns nach Nähe sehnen. S. 2/3 Katrin Holthaus S. 7 Monika Winzenick Gott kommt uns nahe S. 10/11 Geschichte: Masahiro Kasuya: Martin der Schuster. Nach einer Legende Er tut es immer wieder, nicht nur an Weihnachten. Er von Leo Tolstoi. Deutscher Text von Peter kommt uns nahe, wenn wir uns um andere Menschen Bloch. © Edition Wittig kümmern, ihnen unsere Nähe schenken. Er kommt uns S. 12/13 Indra Wanke nahe, wenn wir in unseren Familien zusammen spie- S. 14 Ute Herrmann-Lange S. 15 (Tischgebete) Katrin Holthaus len, lachen und lernen. Er kommt uns nahe, wenn wir Rückseite: Gedicht „Die gute Nachricht“, schwierige Situationen gemeinsam meistern. Er kommt Gisela Heitmann, Das Weihnachts- uns auch nahe, wenn wir auf etwas verzichten müssen. Selfie, Texte zur Weihnachtszeit Manchmal ist es ganz leicht und einfach, Gottes Nähe zu Layout: Elke Brosch Gesamtherstellung: spüren. An anderen Tagen sind wir gefordert und brau- Bonifatius GmbH, Druck • Buch • Verlag, chen vielleicht Hilfe, um zu spüren: Gottes Geschenk der Paderborn Nähe gilt ein Leben lang. Er ist immer bei uns. Paderborn, Advent 2020 Dass Sie alle Gottes Nähe spüren, das wünschen wir Ihnen an diesem Weihnachtsfest.

Ihre Weihnachtsheft-Redaktion

2 Vorschlag für eine Andacht in der Familie am Heiligen Abend

Wir sitzen gemeinsam um einen Tisch oder Vorbereitung vor dem Weihnachtsbaum. Wir zünden Kerzen Wir stellen unsere Krippe so, dass alle sie gut an und legen vielleicht auch Instrumente für sehen können, und betrachten sie genau. Wenn die Liedbegleitung bereit. Alle Texte und Lieder wir keine Krippe zu Hause haben, können wir auch für diese Andacht finden wir in diesem Heft. das Mittelbild S. 8/9 aufschlagen und anschauen. Wir verteilen die verschiedenen Texte, sodass alle, die möchten, etwas vorlesen können. Das Weihnachtsevangelium Je nach Alter der Kinder kann die entspre- Lied zu Beginn: Seht, die gute Zeit ist nah (S. 15) chende Form gewählt werden (S. 4/5). Eröffnung mit dem Kreuzzeichen. Das Kreuzzeichen verbindet Gott mit uns Lied Menschen (von oben nach unten) und die Men- Stille Nacht oder Ihr Kinderlein, kommet (S. 6) schen untereinander (von links nach rechts). Wir sprechen: „Im Namen des Vaters und des Impuls zur Bildbetrachtung Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“ Gedanken zum Mittelbild Gott kommt uns nahe (S. 7) Einstimmung So wie wir heute zusammensitzen, so tun dies Gebet gerade Menschen auf der ganzen Erde. Weltweit Guter Gott, an Weihnachten kommst du uns ganz treffen sich Menschen heute in ihren Familien, mit nahe. Du schenkst uns deinen Sohn als ein Baby Freunden, in Kirchen und vielleicht auch verbunden in Windeln. Lass uns in diesen Tagen deine Nähe über das Internet, um zu hören, wie Gottes Sohn besonders spüren. Segne uns dazu. Im Namen des zur Welt kam. Dieses 2000 Jahre alte Evangelium Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. verbindet an diesem Abend viele Menschen in allen Ländern und Sprachen. Auch wir wollen die Erzäh- Lied lung der Menschwerdung Gottes heute hören. Stern über Betlehem (S. 12)

3 Die Botschaft des Weihnachtsfestes

Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser der Retter geboren; er ist der Christus, Augustus den Befehl erließ, den ganzen der Herr. Und das soll euch als Zeichen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. Diese dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Aufzeichnung war die erste; damals war Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging Und plötzlich war bei dem Engel ein jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu großes himmlisches Heer, das Gott lassen. So zog auch Josef von der Stadt lobte und sprach: Ehre sei Gott in Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die der Höhe und Friede auf Erden den Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er Menschen seines Wohlgefallens. war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, Und es geschah, als die Engel von ihnen seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Lasst uns Es geschah, als sie dort waren, da nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sehen, das uns der Herr kundgetan hat! sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Win- So eilten sie hin und fanden Maria und deln und legte ihn in eine Krippe, weil Josef und das Kind, das in der Krippe in der Herberge kein Platz für sie war. lag. Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind In dieser Gegend lagerten Hirten auf frei- gesagt worden war. Und alle, die es em Feld und hielten Nachtwache bei ihrer hörten, staunten über das, was ihnen Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen von den Hirten erzählt wurde. und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel Maria aber bewahrte alle diese Worte sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, und erwog sie in ihrem Herzen. Die Hirten denn siehe, ich verkünde euch eine große kehrten zurück, rühmten Gott und priesen Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden ihn für alles, was sie gehört und gesehen soll: Heute ist euch in der Stadt Davids hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas 2,1-20

Jesus wird geboren

Maria und Josef wohnen in Nazaret. Josef ist Zimmermann. Und Maria ist seine Braut. Tipp! Jetzt aber machen sie sich auf. Sie gehen Wenn kleinere Kinder in hinaus nach Betlehem. Die Nacht ist dunkel. der Familie sind, kann das Und der Weg ist weit. Endlich sind Maria Weihnachtsevangelium und Josef da. Sie sind müde. Sie klopfen an auch in einer einfachen alle Türen. Doch keiner will sie haben. In ­Fassung erzählt oder Betlehem ist kein Platz. Sie finden nur einen vorgelesen werden: Stall. Da müssen sie schlafen. Und in der Nacht bekommt Maria ihr Kind. Sie wickelt es und legt es in eine Futterkrippe. Und

4 Ochs und Esel gucken zu. Ganz in der Nähe sind „Kommt! Kommt schnell! Wir gehen nach Bet- Hirten. Sie bleiben draußen bei ihren Schafen lehem. Wir wollen sehen, was da ist.“ Und sie und passen auf im Dunkeln. Da kommt ein laufen schnell und suchen den Stall und finden Engel. Die Hirten erschrecken. Der Engel sagt: Maria und Josef und das Kind in der Krippe. Die „Habt keine Angst, freut euch! Ein helles Licht Hirten sind ­glück­lich. Und überall erzählen sie: ist in die dunkle Nacht gekommen. Heute ist „Denkt euch, wir haben den Heiland ge­sehen. der ­Heiland geboren. Er will euch retten. Und so Er liegt in einer Krippe in einem Stall.“ Dann wird es sein: Ihr findet ein Kind. Es liegt in der gehen sie wieder zu ihren Schafen zurück. Krippe in einem Stall.“ Und auf einmal sind da viele Engel. Sie singen in der dunklen Nacht das Lied: „Gott ist die Ehre im Himmel. Und Frieden Aus: Rost/Machalke: Jesus kommt auf die Welt. Agen- auf der Erde. Gott hat alle lieb.“ Dann sind die tur des Rauhen Hauses / Echter Verlag, Hamburg, Engel nicht mehr da. Und die Hirten sagen: Würzburg 1986; mit Druck­erlaubnis der Autoren­

5 h 4 4 œœœœ œ œ œ œœ Lobtœ Gott, ihr Chri-sten al - le gleich, in 2 Er kommt aus sei - nes a - ters Schoß und 3 ent --äu ßert sich all sei - ner Gwalt,wird

œ œ œœ ˙ Œœ œœ sei - nem höch-sten Thron, der heut schließt 2 wird ein Kind - lein klein; er liegt dort G ESä NGE 338 3339 nied - rig und ge - ring und nimmtWEIHNACHTENan

246 2 247 2 ˙ œ œ ˙ œ ˙ ˙ w . œ œ œ œ œ œ œ ö Als ich bei mei. - nen Scha - fen wacht, auf sein Him --mel reichœ und schenkt œunsœ seiœ - nenœ ein En-gel mir die Bot-schaft bracht. 2 e - lend, nackt und bloß in ei - nem Krip-pe - 3 ei - nes Knechts Ge - stalt, der Schö - pfer al - ler / / Ó ˙ ˙. œ w ˙. œ w / Kv Des bin ich froh, bin ich froh, ˙ œ œ œ Sohn,˙ und schenkt uns seiœ - nenœ Sohn.˙. / / 2 lein, in ei - nem Krip - pe - lein, ˙ ˙ w ˙ ˙ w 3 Ding, der Schö - pfer al - ler Ding. froh, froh, froh, froh, froh, froh! 4 Heut schließt er wieder auf die Tür / zum schönen Para- ˙ deis; / der Kerub steht nicht mehr dafür. / Gott sei Lob, Ehr . œ œ ˙ ˙ ˙ w . und Preis, / Gott sei Lob, Ehr und Preis. Be - ne - di - ca - mus Do - mi˙# - no! T: Nikolaus Herman um 1560, M: Nikolaus Herman um 1554

2 Er sprach: „Der Heiland Jesus Christ / zu Betlehem gebo- ren ist!“ Kv 2 j j j 248 3 „Das Kindlein liegt in einem Stall / und will die Welt 4 j j j j Ihrœ Kinœ - der-œ lein,œ komœ - met,œ oœ komœ - met dochœ (ö) erlösen all.“ Kv œ Ihr Kinderlein, zur Krip - pe her kom - met in Bet - le- hems 4 Als ich zum Stalle trat hinein, / in Windeln lag das Kin- delein. Kv kommet . j j 5 Das Kind zu mir die äuglein wandt, / mein Herz gab ich ‰ . j j j j j all,œ œ œ œ œ œ œ œ und seht,œ wasœ inœ die - ser hoch-hei - li - gen in seine Hand. Kv Stall T: Köln 1621, M: Würzburg 1622, Ü: Lasset uns preisen den Herrn! j j j œ j j Text: Christoph von Schmid œ ‰ œ œ œ œ œ j œ œ j ‰ h [1798] 1811, Musik: Johann Nacht der a - ter im Himmel fürœ reu-de unsœ macht.œ 4 G E S äAbraham N GE Peter Schulz 1794 340 341 WEIHNACHTEN 247 4 œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ 2 Da liegt es, das Kindlein, auf Heu und auf Stroh, / Maria (ö) Lobt Gott, ihr Chri-sten 248al - le 4 Ogleich, betet:in Du liebes, du göttliches2.und Da Josefliegt Kind, es,betrachten das / was Kindlein, leidest es froh. auf du Heu / Die und redlichen auf Stroh, Hirten / Maria knien und Josef 2 Er kommt aus sei - nes a - ters Schoß und alles für unsere Sünd! / Ach hier betrach in der tenKrippe es froh. schon / Die Armut redlichen Hirten knien betend4 davor, / 250 3 ent --äu ßert sich all sei - ner Gwalt,wird betend davor, / hoch oben schwebt jubelnd der4 Engeleinœ œ œœœ œ. œ œ und Not, / am Kreuze dort gar Chor. hochnoch obenden bitteren schwebt Tod! jubelnd der Engelein Chor. 1 En - gel auf den Fel - dernJ sin - gen,œ ö und im Wi --der hall er - klin -gen 5 So nimm unsre Herzen zum Opfer denn hin, / wir geben œ œ œ ˙Œœ œ œ 3.3 OO beugt beugt wie wie die die Hirten Hirten anbetend anbetend die die Knie. Knie. / Erhebet / Erhebet die Hände die œ sie gerne mit fröhlichem Sinn; Händeund / ach danket und mache danket wie sie sie heiligwie. / Stimmt sie. und / Stimmtfreudig, ihrfreudig, Kinder ihr – wer Kinder sollt sich– sei - nem höch-sten Thron, der seligheut wieschließt deins / und mach sie auf ewig mit deinem nur . 2 wird ein Kind - lein klein; er liegt dort wernicht sollt freun? sich –,nicht / stimmt freun? freudig –, / zumstimmt Jubel freudig der Engel zumœœ mit Jubel ein. œœœ œ. œ ˙ . T: Christoph von Schmid [1798] 1811, M: Johann Abraham Peter Schulz 1794 œ 3 nied - rig und ge - ring und nimmt an der Engel mit ein. stim - men an ein himm - lischJ Lied, auch die Ber - ge auch - zend mit.

œ œ œ / œ œ œ œ 249œ œ œ œœ6 r œ auf sein Him --mel reich und schenkt uns sei8 - nen j j j . ˙œ œ œ œ œ œ ˙œ œ œ œ 2 e - lend, nackt und bloß in öei - nem Krip-peœ. - œ œ œ . œ œ Glo-- ri˙ a, œ œ ˙Glo--œ ri a, œ œ œ 13 Stil- le Nacht,œ. hei-- li ge Nacht!œ. Kv ˙ œ 3 ei - nes Knechts Ge - stalt, der Schö - pfer al - ler Stille Nacht,Glo ----- / / / œ œ j . j œ J œ. œ œ œ œ œ œ œ œ heilige˙œ Nachtœ œ . œ œ ˙ œ œ 1 Al - les schlft, ein-samJ wacht. nur das trau-te hoch- ˙ œ œ œ œ œ œ . œ j œ œ œ Sohn,˙ und schenkt uns seiœœ- nen Sohn.˙. Glo-- ri a,˙ œ Glo-- riœ ˙ a œ œ 2 Hir - ten erst kund--ge macht, durch der En - gel 2 lein, in ei - nem Krip - pe - lein, ---ri- a in e-- cel sis 3 Got- tes Sohn, o wie lacht Lieb aus dei - nem 3 Ding, der Schö - pfer al - ler Ding. 1 2 / j r j j j . œ œ œ œ œ œ. œ œ ˙œ ˙ ˙ œ . ˙œ ˙ ˙ œ ˙ . Œ 1 hei . - li - ge aar.œ. Hol --der Kna be im De- o, De - o. 2 Hal - le - lu - a tönt es laut von 3 gött - li-chen und, da uns schlgt die 2 Sagt mir, Hirten, wem die Freude, / wem das Lied der Engel gilt. / Kommt ein König, dass die Weite / so von / Jubel ist erfüllt? Kv j r j œ œ œ. œ j œ J œ 3 Christ, der retter, stieg hernieder, / der sein Volk von 1 loœ .- cki-genœ Haar,œ schlaf inJ himm - liR-scher . Schuld befreit, / und der Engel Dankeslieder / künden uns 2 fern und nah: Christ, der ret - ter, ist 3 ret - ten-de Stund, Christ, in dei- ner Ge - die Gnadenzeit. Kv

/ 4 Hirten, nun verlasst die Herden, / stimmt ins Lob der œ. œ. œ. j j r ‰ Engel ein, / dass die Lüfte tönend werden / von dem Klan- œ œ œ . œ œj ge der Schalmein. Kv 1 ruh, schlaf in himm- li-scher ruh!œ. œ Text: Josef Franz Mohr [1816] 1838/ 5 Lasst nach Betlehem uns ziehen, / das ihn birgt im armen 2 da! Christ, der ret - ter ist da! Johann Hinrich Wichern 1844 3 burt, Christ, in dei - ner Ge - burt! Musik: FranzStall, Xaver Gruber/ lasst [1818] uns betend vor ihm knieen, / singen ihm mit 1838/JohannFreudenschall. Hinrich Wichern 1844 Kv T: Josef Franz Mohr [1816] 1838/Johann Hinrich Wichern 1844, M: Franz Xaver Gruber [1818] 1838/Johann T: „Les anges dans nos campagnes“, Frankreich 18. Jh., Ü: Maria Luise Thurmair 1954, M: Frankreich 18. Jh., Hinrich Wichern 1844 6 S: Theophil Rothenberg 1983 Ausmalbild Kirchenfenster

Du kannst das Bild groß kopieren und dann ­ausmalen.

Gedanken zum Mittelbild (S. 8/9)

Wie sehr haben wir uns in diesem Jahr nach Wir können uns vorstellen, dass wir selbst der Nähe von Menschen gesehnt. Nach Oma auch an der Krippe stehen. Wo möchte ich und Opa, nach Freundinnen und Freunden, in diesem Bild sein? Ganz nah beim Got- nach den Mitschülerinnen und Mitschülern … teskind oder lieber etwas weiter weg? „Gott nahe zu sein, ist gut für mich“ (Ps 78,28), Und welche Menschen gibt es, die ich in die so steht es in den Gebeten der Bibel, die Nähe der Krippe stellen möchte, weil sie die Psalmen genannt werden. An Weihnachten besondere Nähe Gottes erfahren sollen? feiern wir, dass Gott uns nahekommt. Er Jemanden, der krank oder einsam ist oder will nicht in fernen Welten sein, sondern der um einen lieben Menschen trauert. als Mensch unter Menschen leben. Er liebt Vielleicht die Großeltern, die allein sind, uns Menschen. In einem kleinen Kind, das Mama, Papa, einen guten Freund oder eine auf die Liebe und Hilfe seiner Eltern ange- Freundin. Wir können den Namen in das wiesen ist, will Gott uns ganz nahe sein. Bild schreiben, ein Bild hineinmalen oder ein Auf unserem Mittelbild sehen wir Jesus, Foto in das Mittelbild kleben. Wer die Nähe das Kind in der Krippe, mit Maria und Gottes spürt, ist nicht allein. Gott tröstet und Josef, seinen Eltern. begleitet uns, er will uns immer nahe sein.

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Aktion Friedenslicht aus Betlehem

Ein Licht aus Betlehem soll als Botschafter des Friedens durch die Länder reisen und die Geburt Jesu verkünden. Das ist die Grundidee der Aktion „Friedenslicht aus Betlehem“, die vor vielen Jahren als Initia- rinnen und Pfadfinder. Vielerorts brennt tive in Österreich begann. In diesem Jahr in den Kirchen an den Weihnachtstagen steht die Aktion, die bereits zum das Friedenslicht an der Krippe. Wenn 27. Mal durchgeführt wird, unter dem Sie diese besuchen, nehmen Sie sich eine Motto „Frieden überwindet Grenzen“. In kleine Laterne mit, dann können Sie eine den Wochen vor Weihnachten wird das eigene Kerze am Friedenslicht entzün- Licht in der Geburtsgrotte in Betlehem den und es mit nach Hause nehmen. durch ein österreichisches Kind entzündet undG ES nachä NGE Wien gebracht. Von dort aus Wer noch mehr350 wissen will, 351 ErSCHEINUNG DES H E rrN wird dieh Flamme des Friedenslichtes in schaut auf die SeiteIa fast alle europäischen Länder gesendet. www.friedenslicht.de, auf die Sei- 4 260 Die Pfadfinder- und Pfadfinderinnenver- te der Deutschen Pfadfinderschaft 4 œ œ œ œ œ œ. œ œ 262 œ œ œ œ œ ˙ œ œ Seht ihr un- sern Stern dortJ ste - henœ bände inWer den dedeutschen licht, eœ Diözesen ru sa treffen lem, Hal St. Georg le lu˙ www.dpsg.de a,˙ oder auf die jeweils die Regelungen über die Verteilung jeweiligen regionalen Seiten der DPSG Hoff-nung auf ein neu - es Le - ben vor Ort. Wenn Sie nähere Informationen in den Bistümern und Erzbistümern. habenŒ möchten, wenden Sie sich˙ deshalbœ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œ. œ ˙ . bitte andeinœ Ihr LichtPfarramt œ ist œ unsoder œ erschienen, œIhre Pfadfinde- Halle luœ a.˙ hel - les Licht in dunk - lerJ Nacht? hat er in die Welt ge-bracht. T: nach Jes 60,1.2, M: EGB 1975 Stern über œ . ˙œ œ œ œ œ œ ˙œ œ œ œ „Glo-- ri˙ a, œ œ ˙Glo--œ ri a, œ œ œ / Kv Betlehem ˙ œ 261 4 j „Glo ----- 4 j j j j j j / ö œ j Sternœ üœ - ber Betœ -leœ-hem, zeigœ uns denœ Weg,œ ˙ œ œ 3. Stern über Betlehem, 2 Stern ü - ber Bet-le-hem, nun bleibst du stehn ˙œ œ œ . œ œ wir sind am˙ Ziel,œ œ œ œ œ œ. œj œ œ œ Glo-- ri a,˙ œ Glo-- riœ ˙ a œ œ / denn dieser arme--- Stall ri- a in e-- cel sis j j j j j j œ ˙ birgt doch so viel! 2 œ œ œ j Du hast uns hergeführt, führœ uns zur Krip-peœ hin,œ zeig,œ woœ sieœsteht, J 2 und lässt uns al - le das Wun-der hier sehn, wir danken dir.˙œ ˙ . ˙œ ˙ Œ Stern über Betlehem,De- o,˙ œ De ˙- œ o.“˙. / wir bleiben hier! œ œ œ j j j j 2 Menschen ohne Haus und Habe / atmen plötzlich wieder œ œ œ œ œ œ auf, / denn ein Kind ist uns geboren, / Welten ändern ihren leuch - teJ duJ unsJ voJ -ran, bis wir dort sind,œ ˙ 4. Stern über Betlehem, 2 das da ge-schehen,was nie--mand ge dacht, kehrn wirLauf. zurück, / Gloria in excelsis Deo. steht doch3 Weil dein wir heller neues Leben suchen, / darum folgen wir dem Schein Stern,in unserm / sammeln Blick, Gaben, singen Lieder / für die Menschen, j j j j j j j und wasfür uns den froh Herrn. gemacht, / Gloria in excelsis Deo. œ œ œ j teilen wir aus. Sternœ ü - ber Bet - leœ -hem,œ führœ unsœ zumœ Kind!œ ˙ T: (*1935), M: Frankreich 18. Jh., S: Theophil Rothenberg 1983, Ü: Ehre sei Gott in der Höhe! 2 Stern ü - ber Bet - le-hem, in die-ser Nacht. Stern über Betlehem, schein auch zu Haus. Ia T.3 u.Stern M.: Alfred über Hans Betlehem, Zoller, © Gustav wir sindBosse amVerlag, Ziel, Kassel / denn dieser arme h Stall birgt doch so viel! / Du hast uns hergeführt, wir danken ˙ 263 10dir, / Stern über Betlehem, wir bleiben hier! œ œ œ œ ˙ Œ ˙ œ œ Seht, un-ser Kö-nig kommt; erœ bringt seinem 4 Stern über Betlehem, kehrn wir zurück, / steht noch dein heller Schein in unserm Blick, / und was uns froh gemacht, teilen wir aus, / Stern über Betlehem, schein auch zu Haus. œ œ ˙ ˙ T: nach Ps 29,10.11, M: Josef Seuffert (*1926) T u. M: Alfred Hans Zoller 1963 olk den rie - den. Aktion Dreikönigssingen – Segen bringen – Segen sein

Jahr für Jahr ziehen rund um den Jahreswechsel Tausende Kinder und Jugendliche als Königinnen und Könige verkleidet durch die Straßen in Dörfern und Städten und bringen den Segen in die Häuser. Sie singen ein Lied und sam- meln Spenden für Kinderhilfsprojekte in über 100 Ländern. An die Haustüren schreiben sie 20*C+M+B+21. Diese Buch- staben stehen für den Wunsch Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus. Sie sind eingebettet in die Jahreszahl des neuen Jahres. Die drei Kreuze bringen den Segen zum Ausdruck: Die Bewohnerin- nen und Bewohner der Häuser und Wohnungen werden gesegnet im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Ihren Ursprung hat die Aktion in der Geschichte aus dem Matthäusevange- lium: Drei Weise aus dem Morgenland entdecken am Himmel einen Stern und erkennen in ihm ein Zeichen: In Judäa ist ein neuer König geboren. Sie lassen sich von dem Stern führen und gelangen so nach Betlehem. Dort bringen sie dem neugeborenen Jesus ihre Gaben. Reporter Willi Weitzel ist jedes Jahr unterwegs für die Sternsinger und stellt in einem Film das Beispielland der Aktion vor, in diesem Jahr ist es die Ukraine. Der Film kann über die Internetseite www. sternsinger.de geschaut werden. Dort finden Sie auch viele weitere Informatio- nen zur Sternsingeraktion und eine Seite für Kinder. Nähere Informationen zur Aktion bei Ihnen vor Ort erhalten Sie in Ihrem Pfarramt.

11 Was wir an den Weihnachtstagen tun können …

Ein Besuch an der Krippe ‘‘ Wir zeichnen uns gegenseitig ein in unserer Kirche oder den Kirchen Kreuz auf die Stirn und segnen uns in der Nachbarschaft mit den Worten: Es ist schön, mit allen, die zusammen „Gott segne dich“ oder „Jesus Weihnachten feiern, an einem der hat dich lieb“ oder „Gott Weihnachtstage einen Spaziergang sei dir immer nahe“ … zu machen zur Kirche im Ort: Ein ‘‘ Wir verabschieden uns vom Got- Besuch an der Krippe lässt die teskind und machen das Kreuz- Bedeutung des Weihnachtsfestes zeichen: spürbar werden: Gott kommt uns Im Namen des Vaters und des Soh- nahe – und wir wollen ihm nahe sein! nes und des Heiligen Geistes. Amen. ‘‘ Wir begrüßen das Gotteskind und ‘‘ Bevor wir die Kirche verlassen, machen das Kreuzzeichen: machen wir ein Selfie von uns Im Namen des Vaters und an der Krippe, das wir an alle des Sohnes und des Hei- unsere Freundinnen, Freunde und ligen Geistes. Amen. Verwandten mit einem Weih- ‘‘ Wir schauen uns die Krippe an nachtsgruß verschicken können. und sagen, was wir entdecken. ‘‘ Wir erzählen uns, wie Jesus Besuch auf dem Friedhof geboren wurde und was danach Wer an den Weihnachtstagen das geschah, oder lesen noch Grab lieber Verstorbener auf dem einmal das Weihnachtsevan- Friedhof besucht, kann einen Weih- gelium (im Heft auf S. 4/5). nachtsgruß mitnehmen, denn auch ‘‘ Wir singen gemeinsam „Ihr die Verstorbenen sind Gott ganz nahe. Kinderlein, kommet“ – so viele Strophen, wie wir auswendig kön- ‘‘ Wir kommen zum Grab nen! (Siehe auch im Heft auf S. 6.) und werden still. ‘‘ Wir entzünden unsere mitge- ‘‘ Wir denken an die oder brachte Kerze (in einer Laterne den Verstorbenen und oder einem Glas) am Friedenslicht erzählen von ihr/ihm. aus Betlehem, das sicher an ‘‘ Wir entzünden eine Kerze und der Krippe steht, oder zünden legen einen Tannenzweig oder einfach so eine Kerze an. (Sie- einen Stern auf das Grab. he auch im Heft auf S. 12.) ‘‘ Wir beten: ‘‘ Wir beten, jede und jeder von uns, „Guter Gott, zu Weihnachten leise oder laut: kommst du uns ganz nahe. „Guter Gott, ich bitte dich für …“ Auch unsere liebe Verstorbene/ ‘‘ Wir danken Gott: unser lieber Verstorbener … ist „Guter Gott, wir danken dir, dass dir ganz nahe, sie/er ist bei dir du uns nahe und auf die Welt geborgen. Segne sie/ihn und gekommen bist. Du bist immer bei uns: Im Namen des Vaters und uns und behütest uns. Wir wollen des Sohnes und des Heiligen dir immer nahe sein. Amen.“ Geistes. Amen.” (Dabei machen wir ein Kreuzzeichen.)

12 h 4 4 œœœœ œ œ œ œœ 1 Lobtœ Gott, ihr Christen al le gleich, in 2 Er kommt aus sei nes a ters Scho und 3 ent äu ert sich all sei ner Gwalt,wird

œ œ œœ ˙ Œœ œœ 1 sei nem höchsten hron, der heut schliet 2 wird ein Kind lein klein er liegt dort G ESä NGE 338 3339 nied rig und ge ring und nimmtWEIHNACHTENan

246 2 247 2 ˙ œ œ ˙ œ ˙ ˙ w . œ œ œ œ œ œ œ ö Als ich bei mei. - nen Scha - en wacht, 1 auf sein Him mel reichœ und schenkt œunsœ seiœ nenœ ein En-gel mir die Bot-schat bracht. 2 e lend, nackt und blo in ei nem Krippe 3 ei nes Knechts Ge stalt, der Schö pfer al ler / / Ó ˙ ˙. œ w ˙. œ w / Kv Des bin ich roh, bin ich roh, ˙ œ œ œ 1 Sohn,˙ und schenkt uns seiœ nenœ Sohn.˙ / / 2 lein, in ei nem Krip pe lein, ˙ ˙ w ˙ ˙ w 3 Ding, der Schö pfer al ler Ding. roh, roh, roh, roh, roh, roh! Seht, die gute ‰ j j j j j 2. Kommt, ihr Menschen, groß œ Zeitœ ist œnahœj œj œ œ œ œ œ œ und klein, / Kranke und Gesun- . ˙ œ œ . de, / Arme, Reiche lädt er ein, / . Be - ne - di - ca˙ - mus˙ Do˙ - mi˙# - no!w . j freut euch auf die Stunde. œ œ 2 Er sprach: „Der Heiland Jesus Christ / zu Betlehem gebo- 3. Christus kommt in unsere ren ist!“ Kv 6 Zeit, / Heiland ist sein Name. / j j j j Macht euch alle freudig bereit, / 3 „Das Kindlein liegt in einem Stall / und will die Welt 8 j œ œ œ œ. œ œ œ lobet seinen Namen. erlösen all.“ Kv Seht, dieœ gu - te Zeit ist nah: Kommt und ist für al - le da, 4 Als ich zum Stalle trat hinein, / in Windeln lag das Kin- 4. Tageshell wird dun- delein. Kv œ j j . kelste Nacht, / alle Welt 5 Das Kind zu mir die äuglein wandt, / mein Herz gab ich œ œ œ œ. œ. . soll singen: / „Frieden hat Gott kommt auf die Er - de. uns Christus gebracht!“, / in seine Hand. Kv kommt, dass Frie - de wer - de. T: Köln 1621, M: Würzburg 1622, Ü: Lasset uns preisen den Herrn! lasst die Herzen klingen.

j j 5. Gottes Sohn steigt zu uns h j j œ j j œ . œ œ œ œ œ œ. herab, / Christen freut euch 247 4 œ Kommt, dass Frie - de wer - de. seiner! / Lobt ihn, der das Leben 4 œ œ œ œ œ œ œ œ uns gab, / heilig ist nur einer. (ö) 1 Lobtœ Gott, ihr Christen al le gleich, in 2 Er kommt aus sei nes a ters Scho und 3 ent äu ert sich all sei ner Gwalt,wird Text: Friedrich Walz u. Musik: aus Mähren | Rechte: Erlanger Verlag für Mission und Ökumene, Erlangen œ ‰ œj j j j j j ‰ œ œ œ œ ˙Œœ œ œ œ œ œ œ œ œ œ œj 1 sei nem höchsten hron, der heut schliet 2 wird ein Kind lein klein er liegt dort 3 nied rig und ge ring und nimmt an Tischgebete an den Weihnachtstagen

œ œ œ œ œ œ œ Vor dem Essen Nach dem Essen 1 auf sein Him mel reichœ und schenkt œunsœ seiœœ nen Guter Gott, gemeinsam sitzen wir am Guter Gott, danke für unsere Gemeinschaft und 2 e lend, nackt und blo in ei nem Krippe Tisch und wollen essen. Segne du unsere unser Essen. Wir danken dir für unsere Familien 3 ei nes Knechts Ge stalt, der Schö pfer al ler Gemeinschaft. Segne du unsere Speisen und deine Nähe. Lass auch uns an diesem Weih-

/ und alle Menschen, die für uns sorgen. nachtsfest die Nähe lieber Menschen spüren. Amen. Amen. ˙ œ œ œ 1 Sohn,˙ und schenkt uns seiœœ nen Sohn.˙. 2 lein, in ei nem Krip pe lein, 3 Ding, der Schö pfer al ler Ding.

13 Die gute Nachricht

„Fürchtet Euch nicht“, sprach ein Engellicht zu den Hirten im Feld und zu der ganzen Welt.

„Fürchtet Euch nicht“, auch zu uns er spricht zu den Menschen im Land und zu denen am Rand.

„Fürchtet Euch nicht“, welch’ andere Sicht für die Sorgen der Zeit und für die Ewigkeit.

„Fürchtet Euch nicht“, spricht das Engelslicht stets zu jedem jetzt hier und gewiss auch zu mir.

Gisela Heitmann