Seite 34 Geschäftsbericht 2013 – Energieagentur --Kreis GmbH

Energieagentur Main-Tauber-Kreis GmbH

Laut Gesellschaftsvertrag ist die Unterstützung der Energieeinspa- rung und der Energieeffizienz so- wie auch die Förderung des Einsat- zes regenerativer Energien der Ge- genstand der Energieagentur Main- Tauber-Kreis GmbH. Diesem Auf- trag konnte auch im Jahr 2013 wieder umfangreich Rechnung ge- tragen werden. Diverse Aktionen und Projekte wurden erfolgreich durchgeführt und weitere Initiati- Schüler im Gespräch mit Landrat Reinhard Frank und Bürgermeister Christian Kremer: ven für die Zukunft vorbereitet. Am 7. März 2013 fiel in der Grund-, Haupt- und Werkrealschule in Boxberg der Start- schuss zum Projekt „Standby-Unterricht in Schulen“. Die Aufgaben der Energieagentur Main-Tauber-Kreis sind in erster Linie Gemeinsam mit einer speziell ausgebil- tromobilität zugesprochen. Die Ener- die Förderung und Unterstützung der deten Lehrkraft wurden nach dem offi- gieagentur hat sich dieses Themas an- Themen Energieeinsparung, Energie- ziellen Startschuss am 7. März in Box- genommen und das Potenzial im Kreis effizienz und Erneuerbare Energien im berg in sieben Schulen im Kreis insge- untersucht. Hierzu wurde insbesonde- Main-Tauber-Kreis. Kern ist die Bera- samt 19 Klassen und Gruppen in je- re die Fahrzeugnutzung von Dienst- tung und Unterstützung von Bürgern, weils zwei Doppelstunden fortgebildet. leistern mobiler Pflegestationen und Unternehmen und Kommunen bei pri- von Anbietern von „Essen auf Rä- vaten Projekten oder öffentlichen Ak- Inhalt des unterrichtsbegleitenden An- dern“, aber auch die Verbreitung von tionen und Initiativen. Die Agentur ist gebots sind Entstehung, Transport und Zweitwägen mit ebenfalls kurzen tag- ein hundertprozentiges Tochterunter- Verbrauch von elektrischem Strom so- weisen Fahrstrecken abgefragt und nehmen des Landkreises. Sie fungiert wie die Vorzüge der regenerativen untersucht. Ebenfalls wurde die Fahr- als Regionalbüro der Bioenergieregion Stromerzeugung und aktive Stromein- zeugflotte des Landratsamtes mit ein- H-O-T GmbH, eines Zusammenschlus- sparmaßnahmen in Schule, Haushalt bezogen. Die Ergebnisse, die ein sehr ses der drei Landkreise Hohenlohe, und Freizeit. Nach Abschluss der Un- hohes Potenzial insbesondere für den Neckar- und Main-Tauber. terrichtseinheiten und positiver Reso- ländlichen Raum ergaben, wurden in nanz durch Lehrer und Beteiligte wur- einer eigenen Studie einschließlich 1. Standby-Projekt in Schulen de zum Ende des Jahres der Antrag für Daten zu neuesten Entwicklungen auf 2014 für nunmehr 40 Klassen gestellt dem Gebiet der Elektromobilität zu- Nachdem die Fördermittelzusage Ende und die Durchführung mit jetzt zwei sammengefasst und an interessierte 2012 eingegangen war, konnte das Lehrbeauftragten vorbereitet. Die För- Personen und Entscheider weiterge- Projekt „Standby-Unterricht in Schu- derzusage liegt bereits vor, sodass die leitet. len“, das in Zusammenarbeit mit dem Aktion 2014 fortgeführt werden kann. Ministerium für Umwelt, Klima und En- 3. Grüne stromerzeugende Heizung ergiewirtschaft sowie der Landesbank 2. Elektromobilität Main-Tauber-Kreis -Württemberg umgesetzt wird, im März in die erste Durchführungs- Besonderes Entwicklungspotenzial in Kraftwärmekopplung wird heute nicht phase im Main-Tauber-Kreis starten. der Zukunft wird der Nutzung der Elek- mehr nur in großen Anlagen einge- Geschäftsbericht 2013 – Energieagentur Main-Tauber-Kreis GmbH Seite 35 setzt, sondern ist mittlerweile auch in bei der Ausstellung der Stadtwerke gen des hohen Anteils regenerativer kleineren Wohneinheiten möglich. Der Wertheim in Reicholzheim und auch bei Energieerzeugung und einer homoge- Energieeffizienz wird mit dieser Tech- der Ausstellung des Stadtwerks Tau- nen Verteilung den Main-Tauber-Kreis nik, bei der aus einem Energieträger berfranken auf dem Gelände des neu- neben dem Kreis Nordfriesland als ge- sowohl Wärme als auch Strom gewon- en Naturwärmekraftwerks in Bad Mer- eignete Region für eine Studie mit dem nen wird, ein großes Potenzial zuge- gentheim teilgenommen wurde. Diver- Titel „Kumulative Wirkung des Ausbaus sprochen. se Informationsveranstaltungen zu En- Erneuerbarer Energien auf Natur und ergieeinsparung, energetischer Ge- Landschaft“ definiert. Mit der Aktion „Grüne stromerzeugen- bäudesanierung und Nahwärmenet- de Heizung Main-Tauber-Kreis“, für die zen wurden ebenfalls mitgestaltet. Ins- Nach Rücksprache mit Landrat Frank Landrat Frank die Schirmherrschaft besondere wird hier auf die hausinter- und den beteiligten Fachämtern und übernommen hat, wurde dieses The- ne Fortbildungsveranstaltung im Land- Vorstellung der Grundlagen und Zie- ma mit einer Handwerkerveranstaltung ratsamt mit dem Thema „Energetische le der Studie im Landratsamt konn- und drei Vortragsveranstaltungen in Gebäudesanierung“ im Februar hin- te die Unterstützung der Studie durch Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim gewiesen. Darüber hinaus wurden Ex- die Kreisverwaltung zugesagt werden. und Wertheim den Bürgern näherge- kursionen und Informationsfahrten mit Die Energieagentur fungiert als Ver- bracht. Die weit über den Erwartungen interessierten Gruppierungen zum Bei- bindungsgelenk zwischen ZALF und gelegenen Besucherzahlen haben ver- spiel in das „gläserne Bioenergiedorf“ den beteiligten Fachbehörden und hat deutlicht, dass das Thema von großem Siebeneich durchgeführt. eine Vielzahl an Daten und Adressen Interesse ist und ein hoher Informati- aus dem eigenen Netzwerk für die Un- onsbedarf besteht. 5. Studie des Leibnitz-Instituts tersuchungen der Wissenschaftler vor für Agrarlandschaftsforschung Ort zur Verfügung gestellt. Die Ergeb- Gemeinsam mit der Volksbank Main- nisse der Studie werden im Spätsom- Tauber eG, den Stadtwerken aus Bad Auf Bestreben von Wissenschaftlern mer 2014 erwartet. Mergentheim und Wertheim, zwei Her- und unter Vermittlung des Regional- stellerfirmen sowie diversen Heizungs- verbandsdirektors Klaus Mandel wurde 6. Initialberatung installationsfirmen aus dem Kreis die Energieagentur im Sommer zwecks konnte die Initiative im Laufe des Jah- der Durchführung einer Studie ange- Die in Verbindung mit 20 Energiebera- res mit weiteren Aktionen beworben fragt: Das Leibnitz-Zentrum für Agrar- tern aus dem Main-Tauber-Kreis einmal werden. Die Erstellung von spezifi- landschaftsforschung (ZALF) hatte we- monatlich stattfindende Energiebera- schem Informationsmaterial sowie die Einrichtung einer projektbezogenen Homepage unter www.gruene-heizung- mtk.de haben die Aktion abgerundet.

4. Auftritte bei Ausstellungen und Informationsveranstaltungen

Der mobile Informationsstand der En- ergieagentur ermöglicht Auftritte zu unterschiedlichsten Themen und An- lässen. Schwerpunkt war im Jahr 2013 unter anderem der Energietag Baden- Gut besucht waren die Veranstaltungen auf Initiative bzw. unter Mitwirkung der Ener- Württemberg im September, zu dem gieagentur Main-Tauber-Kreis. Seite 36 Geschäftsbericht 2013 – Energieagentur Main-Tauber-Kreis GmbH tung in neun Städten und Gemeinden des Kreises konnte auch im Jahr 2013 kostenlos für alle interessierten Bürger des Kreises fortgeführt werden.

Auf Veranlassung des Wirtschaftsmi- nisteriums als Träger der Verbraucher- zentrale und des Umweltministeriums als Unterstützer der regionalen Ener- gieagenturen wurde den regionalen Eines der Highlights beim „5. Taubertäler Klimaschutzforum“ war der Informationst- Energieagenturen in Baden-Württem- ruck „Expedition N – Nachhaltigkeit für Baden-Württemberg“, in dem diverse Klassen berg nahegelegt, die Energieberatung der ansässigen Schulen ein Praktikum durchführen konnten. von Verbraucherzentrale und jeweili- ger Energieagentur in den Kreisen zu- formationstruck „Expedition N – Nach- O-T) im Main-Tauber-Kreis wahr. Ge- künftig zusammenzuführen. Deshalb haltigkeit für Baden-Württemberg“ der meinsam mit der H-O-T-Geschäftsstel- wurde im Jahr 2013 an Informations- Stiftung Baden-Württemberg vor Ort in le in Buchen wurde an Regionaltref- veranstaltungen und einer zweitägigen Tauberbischofsheim und konnte durch fen und Strategiemeetings teilgenom- Fortbildung teilgenommen, um ab dem interessierte Klassen der ansässigen men. Bei Informationsveranstaltun- Jahr 2014 die regionale Vertretung Schulen für Informationsrundgänge gen zu Nahwärmenetzen und regene- der Verbraucherzentrale-Energiebera- oder zweistündige Praktikumsversu- rativer Wärmeversorgung wurde eben- tung wahrnehmen zu können. Mit die- che gebucht werden. Am 17. Oktober so mitgewirkt wie an Informationsfahr- ser neuen Zusatzausrichtung wird es fand das Klimaschutzforum seinen Hö- ten und Exkursionen sowie auch an möglich, weitere aufeinander aufbau- hepunkt mit einer nachmittäglichen In- gemeinsamen Besuchen bei Bürger- ende und für die Bürger des Kreises formationsveranstaltung zur zinslosen meistern, Entscheidungsträgern und kostenlose bzw. kostengünstige finanziellen Förderung für Wohnungs- Akteuren des Kreises. Im Vordergrund Dienstleistungen anzubieten, die in der eigentümergemeinschaften bei ener- standen in den meisten Fällen die Po- Beratung weit über das bisherige An- getischen Sanierungen und bei der tenzialbetrachtung bezüglich erneu- gebot hinausgehen. Abendveranstaltung mit Vorträgen von erbarer Wärmeversorgung und durch Prof. Dr. Andreas Löschel („Stand der HOT zu beauftragende Potenzialstu- 7. Taubertäler Klimaschutzforum Energiewende in Deutschland“), Dipl.- dien und Machbarkeitsstudien. Als Ing. Anja Starick (Vorstellung der ZALF- Beispiel seien die Machbarkeitsstu- Als einer der Jahreshöhepunkte durf- Studie) und Ministerialdirektor Helm- dien für eine Erneuerbare Wärmever- te 2013 das mittlerweile „5. Taubertä- fried Meinel vom Umweltministerium sorgung des Schulbauernhofes Pfit- ler Klimaschutzforum“ angesehen wer- („Energiewende ist Klimaschutz – Zie- zingen oder die Untersuchungen zu den. Mit Unterstützung der Sparkas- le der Landesregierung“). einem Nahwärmenetz im Bereich Rat- se Tauberfranken, der Bürgerenergie- haus, Stadthalle und Schule in Küls- genossenschaft Tauberfranken sowie 8. Bioenergie-Region Hohenlohe- heim genannt. der Buchhandlung „Schwarz auf Weiß“ Odenwald-Tauber (H-O-T) konnte wieder ein interessantes Pro- Die im Rahmen der zweiten Förderpha- gramm mit kurzweiligen Fachvorträ- Auch in der mittlerweile angelaufenen se hinzugekommene „Partnerregion“ gen und einem zusätzlichen Rahmen- zweiten Förderphase nimmt die Ener- Metropolregion Rhein-Neckar wurde programm organisiert werden. In ei- gieagentur Main-Tauber-Kreis die re- im Zusammenhang mit Fortbildungen nem zeitlichen Rahmen von drei Tagen gionale Vertretung der Bioenergie-Re- und aktiver Mitwirkung in Form von war in diesem Zusammenhang der In- gion Hohenlohe-Odenwald-Tauber (H- Vorträgen und Referaten unterstützt.