Jahrbuch 2017
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Jahrbuch 2017 3 Inhalt 5 Editorial Ein Wort in eigener Sache 6 Interview Harald Krüger und Karin Bischoff: Klares Bekenntnis zum Quartier 7 Spenden und Sponsoring Von Herzen: Danke! 11 Soziale Dienste Persönlich, kompetent und aktiv 22 Kinder, Jugend und Familie Mit Begeisterung und Fürsorge 30 Hospiz Bewegt wie das Leben 34 Rettungsdienst und Krankenbeförderung Rund um die Uhr im Einsatz 38 Ambulante Pflege Eine wertvolle Arbeit: Wer pflegt, tut Gutes 42 Interne Dienste Personalentwicklung auf der Agenda 46 Hausnotruf Sicherheit für Zuhause oder auch unterwegs 48 RK Servicegesellschaft mbH Für uns im Einsatz 51 Ehrenamt Ehrenamt im Wandel 56 Erste Hilfe Im Notfall wissen, was zu tun ist 57 Blutspende Leben schenken durch Blutspenden 58 Internationales Partner über Grenzen hinweg 60 Öffentlichkeitsarbeit und Presse Neuigkeiten und Nachrichten für die Öffentlichkeit 62 Zukunftsprojekte 64 Bilanz und Verlauf 65 Organigramm 66 Impressum »Unser Anspruch bleibt, den Menschen im Mittelpunkt zu behalten. Das gelingt uns immer wieder – dank der ehren- und hauptamtlichen Helferinnen und Helfer unseres DRK Harburg.« 5 Editorial Ein Wort in eigener Sache Es ist nicht nur eine schöne, sondern auch eine wahre Der Fachkräfteman- Geschichte: Das Ehrenamt im DRK Harburg lebt, gel in nahezu allen wächst, blüht und gedeiht. Dabei zeigt sich eindeutig, Bereichen, insbeson- dass der Aufwuchs entlang spannender Aufgaben er- dere auch in den so- folgt. Das haben wir bei der Flüchtlingshilfe erfahren zialen Berufen, trifft und erleben es jetzt wieder im Hospiz und in der Ob- uns zunehmend. In dachlosenhilfe. Bei uns trifft glücklicherweise nicht zu, den kommenden Jah- was oft behauptet wird: dass ehrenamtliche Helferin- ren gilt es, innovative nen und Helfer immer schwerer zu motivieren sind. Ob Konzepte zu realisieren, um Fachkräfte zu halten und sich Menschen für andere einsetzen, ist vielmehr eine um Interessierte für uns zu gewinnen. Damit steht und Frage des persönlichen Vorbildes und eben sinnvoller fällt Qualität und Quantität unserer Angebote. Aufgaben. Vieles im Jahr 2017 ist gut, auch hervorragend gelun- Mir imponiert die Verlässlichkeit der vielen ehrenamtli- gen. Weniges ging weniger gut vonstatten. Auch das chen Helfer – legendär im Kriseninterventionsteam mit gehört zur Wahrheit, Arbeit ist implizit auch fehlerbe- 365 Tagen, 24 Stunden in Rufbereitschaft. Beachtlich haftet. Fehlerkultur bedeutet für uns, das zu wissen, auch im Hospiz, wo sich die Hauptamtlichen ebenfalls zuzulassen und daraus zu lernen. auch am Wochenende oder anderen Terminen wäh- rend des gesamten Jahres auf die ehrenamtlichen Un- Unser Anspruch bleibt, den Menschen im Mittelpunkt terstützer verlassen können. Um nicht missverstanden zu behalten. Das gelingt uns immer wieder – dank der zu werden: Dies sind nur einige Beispiele für hervor- ehren- und hauptamtlichen Helferinnen und Helfer un- ragende Verlässlichkeit im Ehrenamt. Allen Menschen seres DRK Harburg. im Ehrenamt des DRK Harburg, die diese Verlässlich- keit und dieses Engagement leben, danke ich sehr. Um neue Aufgabenfelder für das Ehrenamt sorge ich mich nicht, die Arbeit liegt buchstäblich auf der Straße Lothar Bergmann – nicht wahr, liebe DRK-ler im Harburg-Huus? Präsident Nach Rückbau und Schließung vieler Erstaufnahmen Hamburg, im September 2018 im Jahr 2017 engagieren sich viele Ehrenamtliche nun an anderen Stellen. Auch ist es mit einer erheblichen Kraftanstrengung gelungen, viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hauptamt beim DRK weiter zu beschäfti- gen. Es ist schön zu wissen, dass viele gern beim DRK Harburg geblieben sind und dass unser Team Personal diesen Prozess hochprofessionell begleitet hat. 6 Interview Klares Bekenntnis zum Quartier DRK-Vorstand Harald Krüger und Karin Bischoff, stellvertretender Vorstand, mit einem Blick auf das Jahr 2017 ten somit die Aufgabe, für die Teams möglichst neue Positionen und Aufgaben zu finden. Zum anderen galt es, in diesem Bereich neue Projekte aufzubauen, um die Menschen von der Akuthilfe hin zum Aufbau eines selbstständig geführten Lebens zu begleiten. In die- sem Zusammenhang kritisieren wir, dass entgegen der Ankündigungen des Hamburger Senates, Hilfsor- ganisationen auch als Träger von Folgeunterkünften Hand drauf! Zimmerer-Geselle Jan-Carsten Meyer (v. li.), DRK- zu berücksichtigen, nun die Vergabepraxis anders um- Präsident Lothar Bergmann, Karin Bischoff (stellvertretender gesetzt wird. Nebenbei verstößt das auch gegen den DRK-Vorstand) und Harald Krüger (DRK-Vorstand), Architekt Thomas Vollbehr beim Richtfest Bürgervertrag. Das Potenzial und die Erfahrung der Hilfsorganisationen werden seitens der Stadt nicht be- rücksichtigt. Unsere Folgeunterkunft Am Röhricht, die Ein Meilenstein in der Geschichte des Kreisver- sich 2017 sehr gut entwickelte und für die Bewohner bandes war im Jahr 2017 das Richtfest für den zu einem Zuhause geworden ist, zeigt die Kompetenz Neubau, der Anfang 2018 bezogen werden konnte. des Harburger Roten Kreuzes auf diesem Gebiet. Sie Ein Headoffice als Investition in die Zukunft? wird aber wohl eine der wenigen Folgeunterkünfte blei- Harald Krüger: Dieses Gebäude ist das Ergebnis un- ben, die von einer Hilfsorganisation betrieben wird. seres personellen und wirtschaftlichen Wachstums Karin Bischoff: Was sich für uns immer stärker bei- und eine zentral gelegene Anlaufstelle für unsere An- spielsweise im Bereich Kindertagesstätten wie auch im gebote. Wir wachsen nun auch in unserer täglichen Bereich Pflege abzeichnet, ist der Mangel an Fachkräf- Arbeit mehr zusammen, weil hier unter einem Dach ten. Dies ist ein bundesweiter Trend, kein DRK-eige- verschiedene Abteilungen in modernen Arbeits- und nes Problem. Umso mehr müssen wir herausstellen, Therapierräumen zu finden sind. An unserem traditio- was uns von Mitanbietern und anderen Trägern unter- nellen Standort einen Neubau zu realisieren, ist auch scheidet. Wir unternehmen einiges, um geeignete Be- ein klares Bekenntnis und zeigt unsere Verbundenheit werber auf uns aufmerksam zu machen: Wir setzen mit unserem Quartier. Werbemaßnahmen um, zeigen uns auf Ausbildungs- Karin Bischoff: Erfreulicherweise konnten Zeit- und messen und bieten als Arbeitgeber auch verschiedene Budgetplan des Baus korrekt umgesetzt werden. En- Pluspunkte wie Kita-Platz, flexible Arbeitszeiten oder de Juni 2017 war der Rohbau einschließlich Dachkon- Zuschuss zur betrieblichen Altersvorsorge. Für dieses struktion fertiggestellt. Der Innenausbau folgte zügig Engagement haben wir 2016 und 2017 eine Auszeich- und war ja zum Glück nicht vom Wetter abhängig. Auf nung beim Wettbewerb ›Hamburgs beste Arbeitgeber‹ 2.100 Quadratmetern Nutzfläche sind in dem vierge- erhalten. (Siehe auch S. 42) schossigen Gebäude nun neben der Verwaltung auch Harald Krüger: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbei- die Sozialstation mit der ambulanten Pflege, das In- ter sind für uns enorm wichtig! Diejenigen in der Ge- terdisziplinäre Frühförderzentrum (IFF), eine Thera- schäftsstelle wie auch in den einzelnen Einrichtungen piepraxis und das Jugendrotkreuz untergebracht. von Neuenfelde bis Langenbek, von St. Pauli bis Fin- kenwerder. Der Kreisverband ist immer nur so gut wie Was war aus Ihrer Sicht 2017 weiterhin wichtig? seine Teams und wie jeder Einzelne. Bei allen möchten Harald Krüger: Wir haben über das Jahr drei Erst- wir uns auf diesem Weg herzlich für ihr Engagement, aufnahmen für Asylsuchende geschlossen und hat- ihren Einsatz und ihre Motivation bedanken! 7 Ein besonderes Charity-Projekt war im Mai 2017 die Konzertreise des preisgekrönten Harburger Chores Gospel Train zugunsten des Lettischen Roten Kreuzes. Das Foto entstand beim Auftritt in Riga. Von Herzen: Danke! Es ist beeindruckend, mit welchen kreativen Aktionen darf, so ist 2017 mit der Tagesaufenthalts- und Über- und wohlwollenden Gesten unsere Unterstützer ak- nachtungsstätte für Obdachlose ein weiteres großes tiv werden, um die spendenfinanzierten Projekte des Projekt hinzugekommen. Für die Einrichtung mit dem Harburger Roten Kreuzes zu ermöglichen. Allen, die Namen Harburg-Huus, realisiert in 2018, werden In- dazu beitragen, dass wir Nothilfe leisten, Perspektiven vestitionskosten von rund 300.000 Euro erwartet. 2017 eröffnen und Leid lindern können, danken wir an dieser wurden bereits erste Aktivitäten angeschoben, um das Stelle von Herzen. Ohne die aktive und umfangrei- Projekt bekannt zu machen und das Bewusstsein für che Mithilfe aus der Bevölkerung wären viele unserer den erforderlichen Spendenbedarf zu wecken. Erste Projekte so nicht möglich. Unterstützer, die sich mit großzügigen Sach- und Geld- spenden zu dem Vorhaben bekannten, konnten gefun- Der größte Teil der Spender engagierte sich 2017 für den werden. Rund 150.000 Euro wurden in 2017 für das Hospiz für Hamburgs Süden. Im Freundeskreis das Harburg-Huus gespendet, eine besonders große des Hospizes unterstützen 372 Personen mit einer Spende von mehr als 100.000 Euro kam vom Hambur- regelmäßigen Spende zwischen 10 und 200 Euro im ger Spendenparlament. Weitere 25.000 Euro ergaben Monat (Vorjahr: 350). Bei 84 Bestattungen wurde um sich aus Großspenden zu feierlichen Anlässen und Kondolenzspenden zugunsten des Hospizes gebeten rund 10.000 Euro erbrachte ein Spendenaufruf an die (Vorjahr: 58), 42 feierliche Anlässe wurden für einen Mitglieder des Kreisverbandes. Spendenaufruf genutzt und 20 Unternehmen enga- gierten sich für die Einrichtung. Einige Unterstützer und Aktionen zugunsten des Har- burger Roten Kreuzes aus dem Berichtsjahr wollen wir War bislang das Hospiz mit rund 200.000 Euro pro im Folgenden