1 09.01. Philipp Hildebrand gibt sein Amt als Präsident der Schweizerischen Nationalbank per sofort ab; 13.01. Havarie des Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia;

3 14.01. Beat Feuz gewinnt die Lauberhornabfahrt; 11.02. Whitney Houston wird in Los Angeles tot aufgefunden; 17.02. Das Musical «Alperose» wird in uraufgeführt; 17.02. Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff tritt wegen der Kreditaffäre zurück; 24.02. Der Stummfilm «The Artist» wird mit fünf Oscars ausgezeichnet;

4 5 28.02. Die Mieter der Berner Markthalle erhalten die Kündigung auf Mai 2013; 10.03. Der kanadische Skicrosser Nick Zoricic stirbt am Weltcup in Grindelwald; GESCHÄFTSBERICHT 2012

186. Geschäftsjahr der AEK BANK 1826 Genossenschaft Erstattet vom Verwaltungsrat an die Generalversammlung der Genossenschafter vom 16. März 2013

6 7 in Kürze

2012 2011 Veränderung CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000

Bilanzsumme 3‘082‘055 2‘895‘844 + 186‘211

Allgemeine gesetzliche Reserve 222‘598 214‘357 + 8‘241

Reserven für allgemeine Bankrisiken 99‘750 96‘750 + 3‘000

Kundenausleihungen 2‘710‘856 2‘569‘912 + 140‘944

Kundengelder 2‘297‘010 2‘110‘495 + 186‘515 15.04. Wacker gewinnt nach 2002 und 2006 zum dritten Mal den Schweizer Cup; 28.04. Der Uetendorfer Luca Hänni wird bei DSDS neuer «Superstar»; Eigene Mittel (nach Gewinnverwendung) 341‘727 330‘393 + 11‘334

Bruttogewinn 33‘583 32‘399 + 1‘184

Mitarbeitende 120 115 Vollzeitstellen 102.2 99.6 Auszubildende 9 9

Hauptsitz / 3601 Thun Niederlassungen 13 12 Nebenamtliche Niederlassungen 2 2

8 9 AEK BANK 1826

Verwaltungsrat Führung und Organisation

Präsident Dr. Hans-Ulrich Zurflüh1, Oberhofen Direktion Dr. Remo L. Häcki, Direktor Markus Gosteli, stv. Direktor Vizepräsident Hans Peter Lehnherr1, Architekt HTL, Wimmis Direktionsstab Nataly Jungclaus, Leiterin Qualität/IKS Manuel Meister, Leiter Informatik und Projekte 1,2 Mitglieder Elisabeth Glaus-Mischler , Notarin, Einigen Marion Zbinden, Leiterin Marketing und PR 1,2 Vincenz Oppliger , ehemaliger Gewerbelehrer, Merligen Barbara Müller, Personalmanagement Oskar , ehemals Fahrni-Weinmann, Thun (bis 10.03.2012) Marlene Jeangros, Direktionsassistenz Christian Sommer, ehemaliger Gemeindekassier, Oberhofen (bis 10.03.2012) Ulrich Rupp, eidg. dipl. Elektroinstallateur, Thun (bis 10.03.2012) Kundenbetreuung Niederlassungen Alex Marjanovic, Bereichsleiter Hanspeter Mühlethaler, eidg. dipl. Malermeister, Bruno Feller, stv. Bereichsleiter Dr. Martin Dumermuth, Direktor des BAKOM, Bern (ab 10.03.2012) Dr. Katrin Fuhrer, Mitglied Geschäftsleitung TOFWERK AG, Thun (ab 10.03.2012) Kommerz und Finanzierungen Markus Gosteli, Bereichsleiter Christoph Sigrist, Vorsitzender Geschäftsleitung Landi Thun-Uetendorf, Adrian Boss, stv. Bereichsleiter und Leiter Privatkunden (ab 10.03.2012) Vermögen, Anlagen und Vorsorge Raymond Lergier, Bereichsleiter Markus Schläppi, stv. Bereichsleiter 1) Mitglieder des Verwaltungsratsausschusses 2) Mitglieder des Ausschusses mit Audit-Funktion

Die Mitglieder des Verwaltungsrates der AEK BANK 1826 Genossenschaft gelten gemäss den Kontendienstleistungen Thomas Heiniger, Bereichsleiter Definitionen des FINMA-Rundschreibens 2008/24 als unabhängig. Reto Küpfer, stv. Bereichsleiter

Finanzen und Immobilien Patric Vaudan, Bereichsleiter Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers AG, Bern Susanne Lüthi, stv. Bereichsleiterin

Kader Esther Aeschlimann, Kommerz und Finanzierungen Pascal Alder, Kundenberater Vermögen, Anlagen und Vorsorge Christoph Ammann, Kommerz und Finanzierungen Alessandra Balmer, Niederlassungsleiterin Thun-Bälliz René Bänninger, Niederlassungsleiter Thun-Dürrenast Martin Berner, Vermögen, Anlagen und Vorsorge Erich Bruni, Leiter Risikomanagement/Administration

10 11 Michel Chamoun, Niederlassungsleiter Thun-Strättligen Franziska Dähler, Leiterin Immobilien und Logistik Marcel Eberhart, Niederlassungsleiter Uetendorf Max Egli, Niederlassungsleiter Spiez Hans Fankhauser, Kundenberater Thun-Bälliz Renato Gnocchi, Niederlassungsleiter Bern Zytglogge Heidi Graf, Leiterin Kontenservice Elias Gutscher, Kundenberater Bern Zytglogge Marianne Habegger, Kundenberaterin Thun-Bälliz Walter Kupferschmid, Niederlassungsleiter Steffisburg Cajetan Maeder, Leiter Firmenkunden Urs Moschen, Teamleiter Logistik Leo Pulver, Kundenbetreuer Thun-Bälliz 16.05. Nach langer Krebskrankheit stirbt die Fernsehlegende Kurt Felix; 19.06. Bundesrätin Widmer-Schlumpf stellt den Chef der Steuerverwaltung frei; Daniel Ramseier, Kundenbetreuer Steffisburg Barbara Reber-Kernen, Niederlassungsleiterin Oey Sascha Rey, Kundenberater Uetendorf Rebekka Saurer-Roesti, Kundenberaterin Hans-Peter Stucki, Niederlassungsleiter Hünibach Marcel Stübi, Niederlassungsleiter Wimmis Konrad Teuscher, Kundenberater Thun-Lauitor Christian Willi, Kundenberater Spiez Marina Wüthrich, Kundenberaterin Kommerz und Finanzierungen

Hauptsitz Hofstettenstrasse 2, 3601 Thun

Niederlassungen Thun-Lauitor, Thun-Bälliz, Thun-Dürrenast, Thun-Strättligen, Hünibach, Oberhofen, Sigriswil, Steffisburg, Uetendorf, Spiez, Wimmis, Oey, Bern Zytglogge

Nebenamtlich geführt Gunten: Gunten-Sigriswil Tourismus Heimberg: Tapezierergeschäft Berger, Bahnhofstrasse 6

12 13 VORWORT

Gute Witze finde ich etwas Wunderbares.

Leider gehöre ich zu den Menschen, die sich gute Witze nie merken – auch schlechte nicht. Deshalb werden Sie im ganzen Geschäftsbericht keine finden.

Aus Erfahrung.

Das ist schade für Ihr Lesevergnügen, doch wir sind einfach besser, wenn wir unseren Beruf als Bankiers ausüben, als wenn wir unsere Kundinnen und Kunden mit mehr oder weniger freiwilliger Komik unterhalten. Das gilt auch für unsere Private Banking Leistungen.

Eine sichere Bank ist eine langfristige Angelegenheit und erscheint auf den ersten Blick als etwas Langwei- liges. Hinter diesem Eindruck steht das beharrliche Streben nach Dauerhaftigkeit, das seit 1826 für uns in 01.07. Spanien wird erneut Fussball-Europameister; 05.07. Die EZB senkt den Leitzins auf 0.75 %; 01.08. Die Jungfraubahn feiert das 100-Jahr-Jubiläum; allen wirtschaftlichen Krisen ein Vorteil ist.

Paradoxerweise merke ich mir Aussagen gut, die ich irrtümlicherweise für Witze hielt:

«Die Regeln haben geändert: Unternehmen müssen keine Gewinne machen.» «Die Schweiz ist in der Krise.» «Der Kanton Bern spielt in der Champions League.»

2012 war für uns ein besonders erfreuliches Jahr. Auch deshalb, weil es der Höhepunkt einer Entwicklung war, die der Verwaltungsrat der AEK Bank per Ende 2002 eingeleitet hatte.

Nun – nach 186 Geschäftsjahren – waren 2009 bis 2012 unsere bisher erfolgreichsten Jahre in Bezug zum Kundenvolumen, zur Bilanzsumme und zum Bruttogewinn.

Nur dank unseren Kundinnen und Kunden war diese Entwicklung möglich. Und dank der Art und Weise, wie die AEK Bank sich als Kollektiv um die Bedürfnisse ihrer Kunden bemüht und kümmert.

Die Entscheidungen des Verwaltungsrates waren richtungsweisend für unseren Weg. Zum Beispiel 2004 mit dem Beschluss zum Austritt aus der RBA und der gleichzeitigen Gründung des Beschaffungsnetzwerks «Esprit». Unverzichtbare Energiequelle für diesen Weg sind unsere Mitarbeitenden mit ihrer Identifikation mit den Idealen der AEK BANK 1826 Genossenschaft (ohne Kapital).

14 15 Wie Sie vielleicht wissen, wurde das 1826 eingelegte Kapital unserer Bank 1889 den damaligen Anteilseig- Im Widerspruch zu unserem Wunsch stehen ungesunde Glaubenssätze wie: nern zurückgegeben. Unsere Gewinne bilden und stärken seither ausschliesslich das Eigenkapital sowie die gemeinnützigen Aktivitäten. «Die Regeln haben geändert: Unternehmen müssen keine Gewinne machen.» Im Jahr 2000 glaubten ausserordentlich viele an neue Realitäten. Das war in der Zeit der «Bibel der Internet Wirtschaft», des «The Industry Standard», ein Magazin aus San Francisco. 1998 gegründet, verkaufte es im Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen beteiligten Verwaltungsratsmitgliedern, Mitarbeiterinnen und Mit- Jahr 2000 mehr Anzeigen als jedes andere Heft in den USA und war im August 2001 bereits Geschichte, arbeitern ganz herzlich bedanken. bankrott. Gemeinsam mit dem ersten Internet-Hype, der ebenfalls 2001 zu Ende ging.

Der Dank gilt allen Mitarbeitenden der AEK Bank, der AEK Pensionskasse, der AEK Service AG, der AEK Terra An Unternehmen ohne Gewinne glaubte bald niemand mehr. (Leseempfehlung: «Starving to death on $200 AG (Terra Thun AG) sowie unseren Lieferanten- und Partnerunternehmen. Million: The Short, Absurd Life of The Industry Standard»).

Nur dank ihres Engagements für die AEK Bank entfalten sich die Wirkung unserer Marke, der Einsatz wir- Oft totgesagt, konnte sich zum Beispiel Amazon.com nicht nur über Wasser halten, sondern auch seine kungsvoller Technologie und unser lebhaftes Niederlassungskonzept weiter. Marketingfähigkeiten entwickeln, und sich dank etwas Gewinn etablieren.

Aus der uns eigenen Kraft entstehen immer zahlreichere gegenseitig wohltuende Kundenbeziehungen und Die Bewertung der Aktien mit einem Kurs-/Gewinnverhältnis von über 700 machte jedoch nur Sinn (wenn immer mehr Kundinnen und Kunden fällt es leicht, Empfehlungen für die AEK Bank auszusprechen. überhaupt), sollten weltweit zahlreiche andere Anbieter verschwinden, wie dies in der Musikindustrie bereits geschehen ist. Dies gäbe Raum für Preiserhöhungen und effiziente Vertriebsformen – so wohl die Strategie. Selbstverständlich hilft auch das Verhalten anderer Banken.

Seit einigen Jahren kursiert die «Idee» wieder, Unternehmen müssten keine Gewinne machen, und der Wir hoffen, dass unsere Kennzahlen weiterhin Vertrauen schaffen: Unser Kosten-/Ertragsverhältnis liegt seit «Zalandoeffekt» (www.zalando.com «shoes and fashion online», aber ohne Gewinn EUR 500 Millionen mehr als zehn Jahren um 40 % und unsere Eigenkapitalquote bei 11 % absolut, oder über 20 % relativ (Tier 1 inves­tiert) hat auch die Finanzbranche erfasst in Form verschiedener Geschäftsmodelle, die den Auftrag und 2 Ratio). Im Branchenvergleich sind diese Zahlen von hoher Qualität. haben, ausgestattet mit Kapital für fünf bis zehn Jahre, etablierte Banken zu bedrängen – ohne Gewinne (z.B. www.simple.com, www.fidor.de). Dank ihrer langfristig angelegten Entwicklung ist die AEK Bank kraftvolle Sparkasse, Hypothekar- und Privat- bank. Für Privatpersonen, Vereine, Stiftungen und Unternehmen. Im Marketing können etablierte Banken von neuen Modellen – wie auch von Amazon.com – etwas lernen. Ohne Zweifel. Für unseren Weg sind wir sehr dankbar und setzen alles daran, dass wir gesund bleiben, um ihn erfolgreich fortzusetzen. Die Ironie ist die, dass etablierte Banken diese Geschäftsmodelle mit zu tief kalkulierten Produkten versor- gen, ohne die es solche Modelle gar nicht geben könnte. Dies ist eine grobe Fehlentwicklung. 2026 möchten wir 200 Jahre AEK Bank feiern. Zusammen mit möglichst vielen Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Kalkulation und Preisbildung von Banken muss auf langfristigen Gewinn zum Ausbau des Eigenkapitals ausgelegt sein. Erst, wenn eine Bank mindestens die eigenen Risiken tragen kann, wird sie für Wirtschaft und Gesellschaft wirklich wertvoll. Darauf muss unseres Erachtens die Preis- und Zinskalkulation Rücksicht nehmen. Auch auf Kosten von kurzfristigem Wachstum.

16 17 Eine korrekte Kalkulation ist eine Frage der Verantwortung, da Unternehmen eine besondere Last für die Wenn Fakten fehlen, lässt sich mit der «Reputation der Schweiz» vieles begründen. Gesellschaft werden können, wenn sie sich verkalkulieren – nach oben oder nach unten. Scheinbar ohne es zu bemerken, gefährden wir aus Gründen falsch verstandener Reputation Werte wie Dis- Banken, die auf die Kalkulation von Risikokosten oder auf das korrekte Einrichten von Wertberichtigungen kretion und Privatsphäre oder gar die wichtigste Grundlage unserer funktionierenden direkten Demokratie: und Rückstellungen verzichten – wie das oft geschieht – lassen mit dem Köder des scheinbar günstigsten die Eigenständigkeit und Mündigkeit unserer Bürger und Einwohner. Angebotes Kundinnen und Kunden Risiken tragen, ohne dass sich diese deren bewusst sein können. Private materielle Sicherheit wird unverbindlich und imaginär. Der seichte Sumpf der politischen Korrektheit gefährdet nicht nur das Bankgeheimnis sondern auch unsere sach- und lösungsorientierte Politik- und Entscheidungskultur. Und die Kultur. Auch bei Finanzierungen ist das Eigenkapital einer Bank für Kunden eine wichtige Grösse bei der Wahl ihrer Bankbeziehung. Knappheit von Bankeigenkapital gefährdet die Kontinuität ihrer Hypothek. Sobald die Bank Zum Beispiel sei Ursula Andress in «Dr. No» als «Roney Hider» aus dem Wasser gestiegen (SRF.ch/Sen- zusätzlichen Risiken oder Anforderungen des Regulators ausgesetzt ist, kann sie sich zu Kündigungen ver- dungen/Glanz-und-Gloria, 4.11). «Honey Rider» heisst ihre Figur im James Bond Film wirklich. anlasst fühlen. Ideen wie «Matura für Krankenschwestern», «Prüfungen für werdende Eltern», «Numerus Clausus», «En- Verbindlichkeit und Flexibilität haben innerhalb knapper Kalkulation kaum Raum. ergieausweise» oder «Fett- und Zuckerwarnungen» sind Forderungen nach einer Form der Bevormundung, die oft zu leicht über den Verordnungsweg realisiert wird – wie zum Beispiel das Glühbirnenverbot. Ohne Nur, so werden sich langfristig Schweizer Marktanteile nicht kaufen lassen. Zu wichtig sind in der Schweiz demokratische Legitimation. die Qualität- und Servicekultur. Und zu transparent die Fakten. Auch wenn Transparenz Zeit braucht. Die Vorteile liegen bei kleineren Banken, die sich laufend weiter entwickeln. 2012 ist die Schweiz laut des Global Competitiveness Reports des World Economic Forums wieder das wettbewerbsfähigste Land der Welt. Das vierte Mal in Folge. Das Internet und die Möglichkeiten der Kommunikation- und Informationstechnologie stehen jedem Unter- nehmen weit offen – vor allem dank der «Phase des Versuchs und Irrtums» Ende der 90er-Jahre und dank Unser Arbeitsmarkt, die Innovation, Aus- und Weiterbildung, Technologie-Führerschaft und Geschäftskultur der etwas schmerzhaften Entwicklung der letzten zehn Jahre. stechen bei der Studie unserer Wettbewerbsfähigkeit als strukturelle Stärken heraus.

Im Internet geht es nicht mehr um den globalen Auftritt oder um Grösse, sondern um Transparenz, Unmittel- Alle getragen durch eigenständiges Denken – fern von Bevormundung oder staatlicher Planung. Unsere Ge- barkeit und Schnelligkeit. Wenn sie Komplexität reduziert, kann die Anwendung von Kommunikationstech- sellschaft und unsere Wirtschaft zeigen die Erfolgsfaktoren einer ausgewogenen Wirtschaftslandschaft mit nologie die Qualität von Kundenbeziehungen steigern. attraktiver Wissensgesellschaft.

Die Schweiz ist der ideale Nährboden dafür. Die Kombination dieser Erfolgsfaktoren scheint für viele Länder nicht kopierbar aufgrund der Kontinuität unserer Geschichte und unserer kulturellen Eigenschaften. Die Schweiz ist erfolgreich durch vieles, was im Rest der Welt als unüblich oder gar als unmöglich gilt. Und auch Humus für wirre Behauptungen: Dazu gehören nicht nur Abstimmungen über die Steuerbelastung oder über die Anzahl gesetzlich vorge- «Die Schweiz ist in der Krise.» schriebener Ferientage.

18 19 Sehr bedeutend sind die mehrsprachige Dialog- und Kompromissfähigkeit, die Durchlässigkeit der Bildungs­ Überteuerte Energie, eingeschränkte Mobilität und erschwerter Zugang zu Bildung schwächen die Entwick- angebote sowie unsere Art der Kombination von Natur und Infrastruktur, sichtbar geworden zum Beispiel lung einer Volkswirtschaft unmittelbar und generell – nicht nur im Falle der Schweiz. durch die Kraft des Wassers und spektakuläre Bahnstrecken. Mit saloppen Begründungen, dem Hinweis auf die Reputation, ergänzt durch die Nebenbemerkung, das sei Die Schönheit unseres Landes und der Charme der ausgeprägten vier Jahreszeiten bleiben in der Wettbe- durchaus üblich in Europa, nivellieren wir uns auf einen Durchschnitt, den wir gar nie ertragen könnten. werbsstudie zwar unerwähnt, aber machen uns zusätzlich attraktiv für einen abwechslungsreichen Touris- mus und für «gute Köpfe», was die internationale Presse immer wieder würdigt (z.B. Financial Times). Die Verantwortung, aus unseren grossartigen Voraussetzungen das Bestmögliche zu machen und gleichzeitig dazu Sorge zu tragen, liegt in unseren Genen und bei manchen mit Leidenschaft gar im Herzen. Die politische Qualität unseres Landes liegt im leichtfüssigen System und weniger in herausragenden Ei- genschaften Einzelner. Meines Erachtens ein gewolltes Anzeichen institutionalisierter Bescheidenheit und Machtbeschränkung. Und auch Leidenschaft schützt vor Irrtum nicht:

«Der Kanton Bern spielt in der Champions League.» Bei den institutionellen Einrichtungen sowie bei der Infrastruktur liegen wir auf den Plätzen sechs und fünf. Selbstverständlich macht schönes Wetter bessere Laune. Herbeireden können wir es nicht. Wir haben immer Verbesserungsmöglichkeiten. Wir wissen ja nie, wie es weiter geht. (Auch mit einer Inflations­rate um 0 % und einer Arbeitslosenquote um 3 %.) Auf jeden Fall hat der Kanton Bern ausgezeichnete Voraussetzungen, um sich langsam aus der unvorteil- haften Abhängigkeit anderer Kantone und der Ausschüttungspolitik der Nationalbank herauszuarbeiten: Ar- Für ein kleines, wirtschaftlich starkes Land mit stark gewachsener Bevölkerung ist es nur logisch, politisch beitsmarkt, Energiequellen, Mobilität, Bildungsmöglichkeiten, Wohnraum sowie die allgemeine Lebensqua- laufend Investitionen vorzusehen für eine steigende Nachfrage nach Energie, Mobilität und Bildung – Wohn- lität gehören meines Erachtens zum Besten in der Schweiz. raum entsteht aufgrund privater Initiative. Seine Unternehmenslandschaft (z.B. Metallverarbeitung, Maschinenbau, Uhrenindustrie und Bauwirtschaft), Seit 1980 ist unsere Bevölkerung um mehr als 25 % gewachsen, und der Energieverbrauch stieg «nur» um seine Kultur und die Beiträge seiner Einwohner – familiär, beruflich und privat – halten dem Vergleich mit der gut 22 %. Doch der Energieverbrauch verschob sich zugunsten von Elektrizität. Der Stromverbrauch nahm restlichen Schweiz bestens stand. um mehr als 70 % zu. Elektrizität deckt mehr als ein Viertel unseres Energiebedarfs ab – als Ausdruck un- serer kapitalintensiven Produktions- und Wissensgesellschaft. Da wäre es nur gerecht, wenn auch die private finanzielle Belastung zurück zum nationalen Durchschnitt fände. Das würde zum Beispiel den Familien und auch den Unternehmen im Kanton gut tun. Die Nachfrage Die hohe Verlässlichkeit einer günstigen Stromversorgung der Schweiz bildet eine der Grundlagen unseres nach Gütern und Dienstleistungen würde stärker auch innerhalb des Kantons. Erfolges. Dadurch, dass die öffentliche Hand über ihre Verhältnisse lebt, schadet sie dem Kanton. Es ist Teil der politischen Verantwortung, den Willen zu zeigen, die Risiken des scheinbar einfacheren Weges der künstlichen Verknappung und/oder Verteuerung gewissenhaft zu analysieren und transparent zu machen. Hier wird unsere eigene Verantwortung zum Tragen kommen, das Bestmögliche aus unseren Voraus­ Dies gilt nicht nur für das Thema Energie, sondern genauso für die Themen Mobilität und Bildung, die eben- setzungen im Kanton Bern zu machen und gleichzeitig dazu Sorge zu tragen. Früher oder später; doch falls in ihrer aktuellen Verfügbarkeit für die Schweiz Grundlagen ihres Erfolges bilden. lieber früher.

20 21 Eine zusätzliche Motivation neben seinen Stärken ist die Grösse und die Bedeutung des Kantons Bern für die Eine dem Kanton auch ohne Garantie nahe stehende Bank könnte sich mit einem grösseren zinslosen Dar- Schweiz. Die Wirkung eines finanziell gesunden Kantons Bern kann unser ganzes Land zusätzlich kräftigen. lehen auf unbestimmte Zeit beteiligen; legitimiert durch das ebenfalls «grössere zinslose Darlehen» des Kantons an die Bank seit dem Jahre 1992.

Die Analyse der aktuellen Realitäten und Abhängigkeiten wird nicht zu überraschend einfachen Lösungen Gut Ding will Weile haben. führen.

Es wird nicht überraschend sein, festzustellen, dass die Verwaltung eigentlich gute Arbeit leistet. Es wird 1’000 Jahre alt kann sie werden und steht dort, wo Johann Wolfgang von Goethe am Abend des 8. Oktober nicht überraschend sein, dass es keine Einsparungen gibt, die niemanden ein wenig schmerzen. Auch nicht 1779 vorbei spaziert war – vom Kirchhof, an die , zum See. Seit 1951 steht die weibliche Ginkgo Biloba überraschen wird, dass viel Geld mit Investitionen verloren geht. Nicht unbedingt dadurch, dass die falschen vor unserem Hauptsitz an der «Thuner Riviera». Investitionen gemacht werden. Aber dadurch, dass Investitionen wenig systematisch koordiniert, gelenkt und kontrolliert sind. Inspiriert vom Ginkgo im Schlosspark Heidelberg und von seiner Liebe zu Marianne von Willemer wurde Johann Wolfgang von Goethe mit seinem Gedicht «Ginkgo Biloba» zum Auslöser der hohen Wertschätzung Eine Tatsache ist, dass die Gemeindestruktur des Kantons kein Erfolgsfaktor ist und der innerkantonale des Ginkgo, des asiatischen Tempelbaumes, in der westlichen Welt: «Fühlst Du nicht an meinen Liedern, Finanzausgleich reformiert werden muss. Bereits bekannt ist, dass das Kantonsparlament wenige wirkungs- dass ich Eins und doppelt bin?» beeinflusst Goethe die Gefühle seiner Angebeteten zum Abschluss der volle Möglichkeiten zur Kostensenkung und -kontrolle hat. Ein je nach Perspektive ungewollter Effekt der Poesie. «Neuen Verwaltungsführung» (New Public Management), den es zu korrigieren gilt. Über die Wirkung seiner literarischen Werke gab sich Goethe überrascht: «So verwirrten sich meine Freunde Geradezu folgerichtig werden detaillierte Überlegungen anzustellen sein, welche Aufgaben der Kanton wie, daran, indem sie glaubten, man müsse die Poesie in Wirklichkeit verwandeln.» wenn überhaupt, wahrnehmen will. Wo kann er sich wann aus der Rolle eines Unternehmers verabschieden, dies auch einzelnen Gemeinden nahe legen und wo Gemeinden mehr Autonomie vermitteln – zugunsten von Geschwindigkeit? Meines Erachtens ist es besser darauf zu verzichten, Wirklichkeit in Poesie zu verwandeln.

Vielleicht sind entsprechende Analysen bereits im Gang. Werden aber Sparappelle erstickt, indem man sie Mit guten Wünschen für die Wirklichkeit auf den Winterdienst oder auf Schulbusse für Kinder lenkt, entsteht ein anderer Eindruck. Dr. Remo L. Häcki Der Kanton Bern braucht ein politisches Leistungsprogramm entlang der eigenen Möglichkeiten, das partei- und legislaturübergreifend verfolgt wird. Auch das Korsett eines Zeitrahmens mit Zwischenzielen ist unverzichtbar. Und wird dazu dienen, Erfolge mit den Verantwortlichen zu feiern, bevor diese pensio- niert sind.

Ein solches gemeinsames Programm wäre eine Motivation für alle Politiker und für alle Beteiligten. Und es würde eines Tages in den Kantonsfinanzen tatsächlich zu Sonnenschein führen.

22 23 DANK JAHRESBERICHT

Am meisten bedeuten uns die Wertschätzung und der Zuspruch unserer Kundinnen und Kunden. Die AEK BANK 1826 blickt mit grosser Zufriedenheit auf das Geschäftsjahr 2012 zurück. Das Geschäftser- gebnis und die Geschäftsentwicklung waren im Berichtsjahr erfreulich und bestätigen die Leistungsfähigkeit Unsere grösste Motivation sind ehrliche Reaktionen aus dem Kreise unserer Kundinnen und Kunden. Seien unseres Unternehmens. Die vergangenen vier Jahre waren die erfolgreichsten seit der Gründung. sie als Aufforderung, als Dank oder auch als kritische Rückmeldung gedacht. Es sind die persönlichen Ge- spräche, die unseren Beruf bereichern. Die Bilanzsumme erhöhte sich um CHF 186.2 Millionen bzw. 6.4 % auf CHF 3‘082.1 Millionen. Die Kunden- gelder konnten insgesamt um CHF 186.5 Millionen erhöht werden. Eine Zunahme um CHF 179.6 Millionen Das Besondere im Jahr 2012 waren die immer zahlreicher werdenden Empfehlungen, die uns zu neuen Ge- verzeichneten die Spareinlagen und die übrigen Verpflichtungen gegenüber Kunden. Ebenfalls erhöhten sich schäftsmöglichkeiten und zu neuen Kundenbeziehungen verhalfen. Empfehlungen freuen uns, weil sie ein die Kassenobligationen um CHF 6.9 Millionen. Auslaufende Festgelder wurden vermehrt verlängert, sodass diese auf dem Vorjahresniveau bei CHF 58.5 Millionen verharrten. Zeichen sind, dass die Menschen in unserem Umfeld uns gegenüber aufmerksam sind. Die Ausleihungen erfuhren einen erfreulichen Zuwachs um CHF 140.9 Millionen bzw. 5.5 % auf CHF 2‘710.9 Millionen. Einen besonderen Anteil daran haben die Genossenschafterinnen und Genossenschafter der AEK BANK 1826. Ihr Vertrauen, ihre Treue und ihre Offenheit bilden eine sprudelnde Quelle von Kraft und Energie. Sie Weitere Änderungen innerhalb der Bilanzpositionen ergaben sich durch die Erhöhung der Handelsbestände gehörten zu den allerersten, die unsere Ideale als Sparkasse, Hypothekar- und Privatbank umfassend nutzten. in Wertschriften um rund CHF 0.4 Millionen sowie die Senkung der Finanzanlagen in Wertschriften um CHF 26.6 Millionen. Die bilanzierten Wertberichtigungen und Rückstellungen von insgesamt CHF 183.2 Milli- Alle Erfolge sind nur dank den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AEK Bank möglich, die professionell onen (+ CHF 10.6 Millionen) entsprachen 5.9 % sämtlicher Aktiven und schützen vor allfälligen Wertvermin- und sympathisch Kundinnen und Kunden das wirkliche Gefühl vermitteln, willkommen und geschätzt zu sein. derungen, nach dem bewährten Vorsichtsprinzip der AEK BANK 1826. Auch ihnen gebührt besonderer Dank für das immer währende Mitdenken und Motivieren als Kollektiv. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft – unsere Hauptertragssäule – hat sich mit einem leichten Anstieg (+ 2.3 %) positiv entwickelt und damit unseren Bruttogewinn «direkt» gestärkt (+ 3.7 %).

24 25 Bilanz tiefer ausgefallen. Die bilanzierten Wertberichtigungen und Rückstellungen von insgesamt CHF 183.2 Millionen (+ CHF 10.6 Millionen) entsprechen 5.9 % sämtlicher Aktiven und schützen vor allfälligen Wertverminderungen. Liquiditätslage und Deckungserfordernisse Die durch das Eidg. Bankengesetz geforderten Liquiditäts- und Deckungsminima wurden während des Eigene Mittel ganzen Berichtsjahres immer wesentlich überschritten. Die Liquiditätssicherheit ist nebst den Flüssigen Mit- Die Reserven für allgemeine Bankrisiken, die allgemeine gesetzliche Reserve, das ergänzende Kapital und teln und Bankenguthaben auch durch den Wertschriftenbestand gewährleistet. die vorgeschlagene Gewinnverteilung erhöhten die Eigenen Mittel auf CHF 341.7 Millionen. Diese Mittel entsprechen 11.1 % der gesamten Passiven und stellen das Potenzial für die Finanzierung weiteren Wachs- Kreditgeschäft tums dar. Der hohe Eigenmittelbestand sowie die vorhandenen Wertberichtigungen und Rückstellungen Bei den Hypothekarforderungen konnte ein erfreulicher Zuwachs um CHF 111.9 Millionen auf neu CHF 2‘430.4 gewährleisten unverändert die Sicherheit der uns anvertrauten Gelder. Millionen verzeichnet werden. Aufgrund der Zinssituation wurden vor allem Festhypotheken abgeschlossen. Die Wertberichtigungen und Rückstellungen für Ausfallrisiken wurden insgesamt um CHF 10.5 Millionen ge- Ausserbilanzgeschäfte stärkt. Der Bestand beträgt CHF 171.9 Millionen oder 6.5 % der gesamten Kundenausleihungen – ein Aus- Die Eventualverpflichtungen in Form von Bank-, Werk-, Anzahlungs- und Erfüllungsgarantien haben um druck unserer vorsichtigen Geschäftspolitik. CHF 3.1 Millionen abgenommen. Bedingt durch die Zunahme der gewährten, aber noch nicht ausbezahlten Hypotheken und Darlehen haben die unwiderruflichen Zahlungsversprechen um CHF 3.8 Millionen auf CHF Handelstätigkeit / Finanzanlagen 67.5 Millionen zugenommen. Im Verlaufe des Jahres 2012 sind keine Treuhandgeschäfte getätigt worden. Das durchschnittlich investierte Kapital beim Handelsbestand in Wertschriften betrug CHF 0.3 Millionen. Die Finanzanlagen im Umfang von CHF 164.9 Millionen setzten sich zu 99.5 % aus festverzinslichen Wert- schriften zusammen. Die Quote der zum Wiederverkauf bestimmten Liegenschaften betrug 0.3 % bzw. Erfolgsrechnung CHF 0.5 Millionen der gesamten Finanzanlagen. Erfolg aus dem Zinsengeschäft Sonstige Aktiven Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft – unser Kerngeschäft – ist positiv verlaufen und um CHF 1.1 Millionen Insgesamt nahmen die Sonstigen Aktiven um CHF 1.2 Millionen ab. Die Abnahme war hauptsächlich mit den auf CHF 49.7 Millionen angestiegen. Mit einem Anteil von 91.6 % (Vorjahr 92.6 %) am Gesamtertrag ist das quartalsweisen Abschlagszahlungen der rückforderbaren Verrechnungssteuer auf den Erträgen der Finanz- Zinsengeschäft weiterhin die wichtigste Einnahmequelle der AEK BANK 1826. anlagen in Wertschriften zu erklären. Kommissionsgeschäft Passiven Der Ertrag im Wertschriften- und Anlagegeschäft, im Kredit- und im übrigen Dienstleistungsgeschäft konnte Die Kundengelder erhöhten sich im Berichtsjahr um CHF 186.5 Millionen auf CHF 2‘297.0 Millionen. insgesamt um knapp CHF 0.1 Millionen gesteigert werden. Der Kommissionsaufwand ist ebenfalls leicht Die Zunahme der Kassenobligationen belief sich auf CHF 6.9 Millionen. Die Festgelder verbleiben per Ende gestiegen und beträgt CHF 0.9 Millionen. Jahr 2012 auf demselben Niveau und betrugen CHF 58.5 Millionen. Aufgrund des Zuwachses an Kundengeldern konnten die Pfandbriefdarlehen im Jahr 2012 um CHF 16.2 Handelsgeschäft und übriger ordentlicher Erfolg Millionen auf CHF 253.5 Millionen gesenkt werden. Der Handelsbestand wurde wie in der Vergangenheit bewusst tief gehalten. Der Fokus blieb auf die länger- Die Abnahme der Sonstigen Passiven um CHF 1.2 Millionen ergab sich unter anderem durch die tieferen Ab- fristigen Finanzanlagen ausgerichtet. Der Erfolg aus dem Edelmetall- sowie dem Devisen- und Sortenhandel lieferungen der Verrechnungssteuer. Weiter ist auch der Ertrag aus vorzeitiger Veräusserung von Obligationen liegt bei CHF 1.3 Millionen und konnte im Vergleich zum Vorjahr um CHF 0.2 Millionen gesteigert werden.

26 27 Geschäftsaufwand Der Geschäftsaufwand hat im Vergleich zum Vorjahr um CHF 0.6 Millionen zugenommen. Die höheren Kos­ ten resultierten hauptsächlich aus dem Raum- und dem Werbeaufwand, was zu einem grossen Teil auf die neu eröffnete Niederlassung in Bern zurückzuführen ist.

Bruttogewinn Mit einem Bruttogewinn von CHF 33.6 Millionen konnte ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden. Dazu beigetragen hat vor allem der Erfolg aus dem Zinsengeschäft mit CHF 49.7 Millionen. Das Kosten-/ Ertragsverhältnis lag bei sehr tiefen 38.1 % (Vorjahr: 38.3 %).

Ausserordentlicher Erfolg Der ausserordentliche Ertrag enthält den Verkauf zweier Liegenschaften und Steuerrückvergütungen für die Jahre 2008 bis 2011 in der Höhe von CHF 1.7 Millionen. Im ausserordentlichen Aufwand sind gebildete 21.09. Der SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli wird als Leiter des Medizinhistorischen Museums entlassen; 28.09. Doris Leuthard präsentiert ein Atomausstiegsszenario; Reserven für allgemeine Bankrisiken enthalten.

Steuern Der Steueraufwand betrug total CHF 3.3 Millionen und konnte durch höhere Abschreibungen im Berichtsjahr gesenkt werden.

Jahresgewinn und Gewinnverwendung Der Jahresgewinn beläuft sich auf über CHF 9.2 Millionen und wird gemäss Vorschlag auf Seite 51 verwendet.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Zwischen dem Bilanzdatum und der Drucklegung sind keine Ereignisse mit negativem Einfluss auf die Ver- mögens-, Finanz- und Ertragslage eingetreten.

28 29 12.10. Die EU erhält den Friedensnobelpreis; 14.10. Die Panoramabrücke Sigriswil wird eingeweiht; 23.10. Weltpremiere des 23. James Bond Films in London; 30.10. Hurrikan «Sandy» verwüstet die US-Ostküste; 30.10. Die UBS gibt den Abbau von 10‘000 Stellen bekannt; 30.10. Die Young Boys trennen sich von CEO Ilja Kaenzig;

30 31 Revisionen Verwaltung Personelles

Die bankengesetzliche Prüfung wurde durch die PricewaterhouseCoopers AG und die interne Inspektion Der Verwaltungsrat nahm im abgelaufenen Geschäftsjahr folgende Beförderungen vor: durch die Bankenrevisions- und Treuhand AG durchgeführt. Die Befunde der statutarischen und obligationenrechtlichen Revisionen der Jahresrechnung 2012 sind im Alder Pascal zum Prokuristen per 1. Februar 2012 Anhang zum Geschäftsbericht 2012 auf den Seiten 30 und 31 wiedergegeben. Balmer Alessandra zur Handlungsbevollmächtigten per 1. Januar 2012 Generalversammlung 2012 Chamoun Michel zum Handlungsbevollmächtigten per 1. Januar 2012 Die Generalversammlung vom 10. März 2012 genehmigte den Bericht und die Rechnung des Geschäfts- jahres 2011 und stimmte der vorgeschlagenen Verteilung des Reingewinnes zu. Gnocchi Renato zum Prokuristen per 1. September 2012 Die Amtsdauer für die Verwaltungsratsmitglieder Dr. Hans-Ulrich Zurflüh, Hans Peter Lehnherr, Elisabeth Gutscher Elias zum Handlungsbevollmächtigten per 1. Oktober 2012 Glaus-Mischler, Hanspeter Mühlethaler und Vincenz Oppliger wurde für zwei Jahre erneuert. Kupferschmid Walter zum Prokuristen per 1. Juli 2012 Verwaltungsrat Lüthi Susanne zur Prokuristin per 1. Januar 2012 Die langjährigen Verwaltungsräte Oskar Fahrni, Christian Sommer und Ulrich Rupp traten auf die Generalver- Saurer-Roesti Rebekka zur Handlungsbevollmächtigten per 1. Januar 2012 sammlung 2012 von ihren Ämtern zurück. Zbinden Marion zur Handlungsbevollmächtigten per 1. Januar 2012 Oskar Fahrni wurde anlässlich der Generalversammlung im Jahr 1988 in den Verwaltungsrat gewählt. Seit 1990 war er zusätzlich im Verwaltungsratsausschuss tätig. Die Wahl von Christian Sommer in den Verwaltungsrat Heinz Gruber trat Ende Juni 2012 in den wohlverdienten Ruhestand. Er nahm seine Banktätigkeit am erfolgte an der Generalversammlung 1992. Im Jahr 1998 wurde Ulrich Rupp durch die Generalversammlung 1. April 1979 als Zweigstellenleiter am Hauptsitz auf und entwickelte sich nach erfolgreich bestandener in den Verwaltungsrat gewählt. Die drei Verwaltungsräte setzten sich sehr engagiert für die Belange der Bank Prüfung zum eidg. dipl. Bankbeamten stetig weiter. Als Handlungsbevollmächtigter übernahm er im No- ein und regten dank ihrer Vertrautheit mit den örtlichen und regionalen Verhältnissen sowie ihren vielseitigen vember 1981 die Leitung eines Teilbereichs Zahlungsverkehr. Im Jahr 1983 erfolgte seine Beförderung zum Interessen manche spannende Diskussion im Verwaltungsrat an. Prokuristen und in der Folge sein Wechsel in die Abteilung Hauptbuchhaltung, wo er auf den 1. April 1984 die Leitung Finanz- und Rechnungswesen übernahm. Im Jahr 1989 wurde Heinz Gruber zum Vizedirektor Wir danken Oskar Fahrni, Christian Sommer und Ulrich Rupp herzlich für die langjährige kollegiale Mitarbeit im befördert. Dank seinen umfassenden Bankfachkenntnissen konnte ihm im März 2007 die Funktion Com- Sinne der AEK BANK 1826. pliance und Risikokontrolle übertragen werden, die aufgrund neuer EBK-Vorschriften geschaffen wurde. Heinz Gruber hat sich während 33 Jahren stets mit grossem persönlichem Engagement für die Belange Als neue Verwaltungsräte für eine zweijährige Periode wurden Dr. Katrin Fuhrer, Dr. Martin Dumermuth sowie der Bank eingesetzt. Seine ruhige, souveräne Art wurde allseits sehr geschätzt. Die Geschäftsleitung dankt Christoph Sigrist durch die Generalversammlung 2012 gewählt. Heinz Gruber für seine wertvolle Unterstützung, seine stets fundierten Rückmeldungen und die konstruk- tive Zusammenarbeit herzlich.

32 33 Rolf Tettü trat Ende September 2012 in den Ruhestand. Seine Tätigkeit bei der AEK BANK 1826 nahm er am 1. März 1979 als Mitarbeiter Spareinlagen auf. Per 1. Januar 1987 wurde er zum Handlungsbevollmächtigten beför- dert und übernahm die Leitung der Abteilung Mutationszentrale. 1999 wurde ihm im Rahmen einer Neustrukturierung und Zusammenlegung der Abteilungen Mutationszentrale und Kontokorrent die Gesamtleitung übertragen. Im Oktober 2000 konnte Rolf Tettü die Funktion als Kundenbetreuer der Niederlassung Dürrenast übernehmen, wo er den bereits seit längerer Zeit gehegten Wunsch nach direktem Kundenkontakt umsetzen konnte. Nebst seinen Funktionen vertrat Rolf Tettü ab 1992 als Stiftungsrat die Interessen der Mitarbeitenden in der Pensionskasse der AEK Bank. Während 33 Jahren hat sich Rolf Tettü in seinen verschiedenen Funktionen mit grossem Engagement eingesetzt. Seine ruhige, hilfsbereite Art wurde von seinen Mitarbeitenden und Kunden sehr geschätzt. Die Geschäftsleitung dankt Rolf Tettü für seine Loyalität, sein stetes Engagement und die angenehme Zusammenarbeit herzlich.

Ende Oktober 2012 wurde Mario Rohrer nach 22 Jahren bei der AEK BANK 1826 pensioniert. Er hat seine Tätigkeit am 3. September 1990 als Kassier an unserem Hauptsitz mit Vertretung in den Niederlassungen aufgenommen. Per 03.11. Die geplante Fusion der Spar- und Leihkasse Münsingen mit der Bernerland Bank in Sumiswald scheitert; 07.11. Barack Obama schafft die Wiederwahl; 1. Januar 1993 wurde er zum Handlungsbevollmächtigten befördert und übernahm gleichzeitig die Leitung der dazumal neuen Niederlassung Frutigenstrasse in Thun (heute Niederlassung Dürrenast). Mit viel Herzblut und persönlichem En- gagement setzte er sich für die Belange «seiner» Niederlassung ein. Mario Rohrer verstand es, mit seiner beflissenen, dienstleistungsorientierten Persönlichkeit die Kunden allumfassend und über das Angebot der Bank hinaus zu betreuen. Seine hilfsbereite, lebendige Wesensart wurde allseits sehr geschätzt. Die Geschäftsleitung dankt Mario Rohrer für seine wertvolle Unterstützung und die stets angenehme Zusammenarbeit herzlich.

Wir wünschen Heinz Gruber, Rolf Tettü und Mario Rohrer für den neuen Lebensabschnitt alles Gute und freuen uns auf die weiteren Kontakte als Botschafter der AEK BANK 1826.

34 35 BETRIEBSORGANISATION

Kundenbetreuung und Niederlassungen Im Untergeschoss haben wir die Möglichkeit, mit einem hochmodernen Multimediasystem aktuelle Themen und spannendes Hintergrundwissen im angeregten Gespräch zu thematisieren. Im Jahr 2012 hatten wir das Privileg, zwei neue Niederlassungen zu eröffnen. Nach Sigriswil, Oey und Oberhofen folgten unsere Niederlassungen in Strättligen und Bern. Wir freuen uns über diese Eröffnungen. Dank unserem dichten Niederlassungsnetz finden unsere Kunden eine Service- und Dienstleistungsquali- Sie verdanken ihre Entstehung dem Vertrauen unserer Kunden in uns als Bank- und Finanzpartnerin sowie tät vor Ort in ihrer Nähe, was einer grossen Zeitersparnis und somit erhöhter Lebensqualität gleichkommt. den weiteren elf Niederlassungen und mehr als 40 Mitarbeitenden des Bereiches, die täglich ihr Bestes für Die Grundlage für erfolgreiche Geschäftsbeziehungen liegt im persönlichen Kundengespräch. Wir wollen unsere Kunden geben. zuhören, Bedürfnisse unserer Kunden verstehen und mit unseren Dienstleistungen und unserer Qualität überzeugen. Ganz im Sinne der Grundwerte des Schweizer Bankwesens. Denn wir wissen: Ohne Tradition Mit dem Einzug in den Neubau an der Schulstrasse ist unsere neue Niederlassung Strättligen an noch gibt es keine Moderne. zentralerer Lage präsent. Die Niederlassung, die am 5. November 2012 ihre Türen öffnete, soll ein wei- teres Beratungszentrum neben dem Hauptsitz am Lauitor und der Niederlassung im Bälliz darstellen. Sie Informatik und Projekte ist zudem für uns ein weiteres Beispiel des gekonnten Zusammenspiels von Tradition und Moderne. Als Minergie-Gebäude mit Solar- und Gründach, das in Thun das Erste seiner Art ist, trägt es zum sommer- Die Abteilung Informatik und die Stabsstelle Projekte wurden im ersten Quartal 2012 in eine Abteilung zu- lichen Hitzeschutz, Wasserrückhalt und lokaler Entlastung der Abwassersysteme sowie der Verbesserung sammengeführt. Die Informatik ist bei nahezu allen Projekten beteiligt, weshalb es sinnvoll ist, das Projekt- der Luftqualität bei. Rund um den neuen Niederlassungsleiter Michel Chamoun steht ein fünfköpfiges management auf Gesamtbankstufe dieser Abteilung anzugliedern. Team motivierter, fachkundiger Mitarbeiter täglich zur Verfügung. Zusätzlich zu den modernsten Schaltern ihrer Generation steht unseren Kunden eine grosszügige 24-h-Kundenzone mit Bancomaten, Einzahlauto- Schnell zeigte sich, dass dieser Schritt sinnvoll war. Bereits im Frühjahr konnte ein neues Intranet in Betrieb maten, Münz- und Notenwechselautomaten sowie Nachttresoren jederzeit, Tag und Nacht, zur Verfügung. genommen werden. Die fortschrittliche Technologie und die einfache Bedienung ermöglichen es den Mitar- Gerade für Unternehmen bieten wir damit eine einmalige umfangreiche Dienstleistungspalette an. Mit den beitenden, schneller und strukturierter auf wichtige Informationen zuzugreifen. warmen Erdtönen, klaren Linien und zurückhaltend modernem Design sowie den hellen Sitzungsräumen Auch die Projektleitung bzw. Mitarbeit für den neuen Internetauftritt war eine der zentralen Aufgaben im Jahr soll das Wohlgefühl der Kunden gefördert werden. 2012. In Zusammenarbeit mit einem kompetenten, lokalen Partner wird im Frühjahr 2013 die neu gestaltete, informative und attraktive Website online gehen. Nach der Eröffnung in Strättligen haben wir am 7. Dezember 2012 einen nächsten Höhepunkt erleben dürfen. Mit der neuen Niederlassung «Bern Zytglogge» durften wir die Verschmelzung von Tradition und Bei den Neu- und Umbauten ist die Abteilung Informatik und Projekte stets bestrebt, die neuen Niederlas- Moderne in einer einzigartigen örtlichen und bautechnischen Weise umsetzen. Im sanft renovierten und sungen mit den bestmöglichen technologischen Mitteln auszustatten, um unseren Kunden besseren und mit optischen Designtupfern akzentuierten altehrwürdigen Bau am Kornhausplatz 6 im Herzen von Bern, zeitnahen Service zu bieten sowie die Mitarbeitenden in ihren täglichen Arbeiten zu unterstützen. vis-à-vis dem Berner Wahrzeichen, dem Zytglogge-Turm, bieten wir unseren bestehenden Kunden aus Bern und interessierten Gleichgesinnten eine feine Alternative der Finanzpartnerschaft. Als Sparkasse, Hy- Die stetige Optimierung und Weiterentwicklung der technologischen Hilfsmittel sowie die Unterstützung der pothekar- und Privatbank. Im Parterre stehen unseren Kunden und Unternehmen zwei modernste Ein- und Mitarbeitenden bei Fragen oder Problemen werden immer prioritär behandelt. Auszahlautomaten sowie zwei Bancomaten von 05.00 Uhr bis 01.00 Uhr morgens zur Verfügung. Renato Des Weiteren sind wir laufend in Kontakt mit unseren Outsourcing-Partnern und koordinieren die daraus Gnocchi als Niederlassungsleiter empfängt in einem Zweierteam unsere Kunden auf drei weiteren Etagen resultierenden Projekte und Systemanpassungen. in familiärer, persönlicher Atmosphäre für einen ungezwungenen Gedankenaustausch. Im Jahr 2012 wurden auf dem Kernbankensystem zehn ordentliche Aktualisierungen nahezu störungsfrei einge- spielt. Die hohe Systemverfügbarkeit bestätigt, dass wir kompetente und zuverlässige Partner gewählt haben.

36 37 Kommerz und Finanzierungen Während des Jahres durften wir rund 1‘500 Kreditanfragen bearbeiten, dies nebst der Bearbeitung von peri- odischen Neuvorlagen aus dem breit diversifizierten Ausleihungsportefeuille sowie den jeweils fälligen Fest- Die permanent tiefen Zinsen prägten das Jahr 2012. Dies zeigt vorab die Entwicklung des Zinssatzes in der am hypotheken. Unser Abwicklungsteam hat diesen Mehraufwand durch eine hohe Produktivität und prozessori- meisten abgeschlossenen Laufzeit für Festhypotheken von fünf Jahren. War der Zins für diese Laufzeit Anfang entierte Abläufe bewältigt. Wir konnten zudem unser Projekt – Zusammenlegung der Abwicklung im Bereich 2012 bei 1.75 %, schlossen wir das Jahr bei 1.55 %. Diese hohe Stabilität auf äusserst tiefem Niveau konnten Firmen- und Privatkunden – zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden abschliessen. Dieses Zusammengehen er- wir über Jahre nicht verzeichnen. möglicht eine noch höhere Kompetenz der Mitarbeitenden in der Abwicklung. Ihr spezifisches Know-how in den verschiedenen Geschäftsarten konnte somit gesteigert werden. Mitarbeitende aus der Abwicklung sind Für den Schuldner führt dies zu einer gewissen Gelassenheit und der Möglichkeit, das Optimum in der di- unser künftiges Potenzial für eine nachhaltige und kompetente Kundenberatung. rekten und indirekten Amortisation auszunützen. Die eingesparten Franken für die Zinskosten können ideal als zusätzliche Rückzahlung und Rückstellung für künftige Investitionen genutzt werden. Das tiefe Zinsniveau Aus dem für unsere Bank gewohnten Vorsichtsprinzip wird das Ausleihungsportefeuille jeweils systema- führte sicher dazu, dass sich vermehrt Mieter nach einem geeigneten Eigenheim umgesehen haben. Im Kun- tisch und laufend analysiert. Dabei fliessen mögliche Risikoszenarien aus Branchen, Regionen und Ob- dengespräch achten wir darauf, dass der Kunde sich mit einem möglichen Budget seines Wohneigentums jekten in die Gesamtbeurteilung ein. Wir achten auch darauf, dass künftige Ereignisse und Entwicklungen vertraut machen kann. Ein Kostenbudget beinhaltet die Zinskosten (1. Hypothek 4.50 % und 2. Hypothek planbar bleiben und die Kunden und wir vor Überraschungen geschützt sind. Jährlich prüfen wir zusätzlich, 5.50 %), die Rückzahlung der 2. Hypothek auf 20 Jahre bzw. bis zur Pensionierung (unsere Empfehlung ist ob bei allfällig zu erwartenden Verlusten die entsprechenden Wertberichtigungen vorhanden sind. Bisher auch 1 % der Schuldsumme) sowie die Nebenkosten je nach Objekt zwischen 0.70 % und 1.00 % des Anla- war diese Kontrolle (Back-Testing) immer positiv. gewertes. Im Beratungsgespräch empfehlen wir, allfällige Vorbezüge aus der Pensionskasse bis spätestens zum Pensionierungszeitpunkt zurückzuführen. Dies kann durch entsprechend höhere Amortisationen erfol- gen oder durch die pauschale Rückzahlung des Vorbezugs. Vermögen, Anlagen und Vorsorge Die vom Bundesrat erlassenen Verschärfungen bei der Kreditvergabe haben sich nicht negativ auf die Kun- Im vergangenen Jahr durften wir wiederum viele neue Anlagekunden bei der AEK BANK 1826 begrüssen. denbedürfnisse in der Finanzierung ausgewirkt. Es gelang uns, in den Kundengesprächen auch die notwen- Wir blicken auf ein interessantes und von grossen Herausforderungen geprägtes Anlage- und Börsenjahr dige Transparenz für unsere Kunden zu schaffen, sodass ersichtlich wird, dass die Verschärfungen primär 2012 zurück. Für Privatanleger haben die Obligationen aufgrund der lang anhaltend tiefen Zinsen als Anlage­ die Bank betreffen und nicht die Finanzierungsstruktur und -wünsche des Kunden. Unsere Philosophie bei instrument an grosser Bedeutung verloren. Trotz der Wirtschafts- und Schuldenkrise in Europa, der fast den Ausleihungen war bereits bisher durch einen nachhaltigen und umfassenden Beratungsansatz geprägt. gescheiterten Budgetverhandlungen in den USA und der abgeschwächten Konjunktur in China entwickelte Wir begleiten einen Kunden ein Leben lang in seinen Finanzfragen und optimieren je nach Markt und Umfeld seine persönlichen Möglichkeiten. sich der Schweizer Aktienindex SMI positiv und erhöhte sich um 15 %.

Trotz der durchschnittlich tieferen Verzinsung – die Zinsmarge reduzierte sich von 1.71 % auf 1.66 % – konnte Unsere Finanzpublikationen, die unter www.aekbank.ch in der Rubrik «Märkte/Meinungen» eingesehen der Erfolg aus dem Zinsengeschäft auf CHF 49.7 Millionen (im Vorjahr CHF 48.6 Millionen) gesteigert werden. werden können, haben wir weiter ausgebaut und verfeinert. Unsere 14-tägliche Anlagepublikation FreiTag Die Steigerung ist primär auf das regionale Wachstum unseres Ausleihungsportefeuilles zurückzuführen. So informiert über die aktuellen Strategien, Meinungen, Fakten, Handelsempfehlungen und Hintergrundwissen. konnten die Ausleihungen um CHF 140.9 Millionen oder 5.5 % auf CHF 2’710.9 Millionen gesteigert werden. Die täglich aktualisierten AEK Leuchtturm (Wirtschaft), AEK Wellenreiter (Zinsen und Obligationen) und AEK Von der Volumenzunahme entfielen CHF 111 Millionen auf das Grundpfandgeschäft, das nach wie vor unsere Tour des Alpes (Aktien) ermöglichen dank umfassenden Fakten, Kennzahlen und Anlageideen eine einge- Hauptertragsquelle ist. hende Analyse des Marktes.

38 39 Neues Konzept zur Messung von Risikobereitschaft und Risikofähigkeit von Bankkunden AEK Vorsorge Einzigartig in der Schweizer Bankenbranche – mit dem neuen Konzept zur Messung von Risikobereitschaft Den optimalen Kompromiss aus Sicherheit und Rendite können wir unseren Kunden sowohl im Bereich der und Risikofähigkeit von Bankkunden – setzt die AEK BANK 1826 einen Meilenstein im Vermögens- und An- privaten Vorsorge Säule 3a wie auch bei der beruflichen Vorsorge BVG anbieten. Die Basis stellt dabei das lagegeschäft. Vorsorgekonto bei unserer Bank dar, auf welches das Kapital einbezahlt wird. Die Kunden profitieren damit von einer sicheren Vorsorge ohne Wertschwankungen. Gleichzeitig erhalten sie das bestmögliche Leistungsan- Im Zusammenhang mit der Finanz- und Schuldenkrise und der Weiterentwicklung der Dienstleistungen im gebot unserer Partner, die wir ausschliesslich nach dem Kriterium des «Klassenbesten» auswählen. Mit der Vermögens- und Anlagegeschäft hat die AEK BANK 1826 festgestellt, dass die angewandte Messung der Ergänzung der Lösungspalette im Bereich der beruflichen Vorsorge BVG können wir seit diesem Jahr unsere Risikobereitschaft und Risikofähigkeit von Bankkunden verschiedene Mängel aufweist. Sei es die beinahe Angebote noch bedürfnisorientierter präsentieren. Gerade dieser Umstand hat im Jahr 2012 zu einem starken gänzlich fehlende Integration der Erkenntnisse aus der Wissenschaft der Verhaltensökonomie (Behavioral Zuwachs geführt. Finance), die Dynamik der Kundenbedürfnisse und -präferenzen mit ihrer Abhängigkeit von der jeweiligen Neben der BVG- und der Säule 3a-Variante bieten wir auch Versicherungslösungen im Bereich der Säule 3b Stimmung und Situation an den Finanzmärkten oder die Tatsache, dass die Kundenberater nicht in jedem Fall an. Im Sinne der besten Wahl fragen wir schweizweit die Versicherungsgesellschaften zur Deckung der vor- die gesamte Vermögenssituation des Kunden kennen. Auch die augenfällig unterschiedliche Risikoauffas- handenen Versicherungswünsche in den Bereichen Risikoversicherungen (Absicherung der Lebensrisiken Tod sung von Frauen und Männern ist in das Projekt eingeflossen. und Invalidität), Sparversicherungen (mit regelmässigen Prämienzahlungen oder Einmaleinlagen) und Renten- Gerade mit der Integration der wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Verhaltensökonomie kann das zu- versicherungen (Leibrenten) an und können damit eine neutrale Versicherungsberatung versprechen. künftige Enttäuschungspotenzial stark gesenkt werden. Beispielsweise fliessen Entscheidungsanomalien Die Anlagespezialisten am Hauptsitz und in den Niederlassungen freuen sich, unsere Kunden weiterhin in in Bezug auf Wahrnehmung, Stimmung, Bewertung und Kontrolle in die Messungsmethode mit ein. Die allen Anlagefragen begleiten zu dürfen. Wir sprechen eine Sprache, die verstanden wird. Die transparente, effektive Kapitalinvestition erfolgt erst im zweiten Schritt, wobei den Kunden verschiedene qualitativ hoch- unabhängige und persönliche Beratungskompetenz soll auch im Jahr 2013 überzeugen. stehende Anlagelösungen im Baukastensystem zur Verfügung stehen. Mit der neuen Messmethode wird der Erkenntnis Rechnung getragen, dass in 80-90 % der Kundenein- schätzungen die Risikobereitschaft und nicht die Risikofähigkeit ausschlaggebend ist für die schlussendlich Kontendienstleistungen bevorzugte Anlagestrategie. Diese Erkenntnisse erlauben es der AEK BANK 1826, die Kompetenzvermutung bei den Anlagekunden zu unterstützen und weiter zu erhöhen. Im Zentrum des Bereichs Kontendienstleistungen steht die kunden- und lösungsorientierte Beratung im per- sönlichen wie auch im telefonischen Kundenkontakt. AEK Vermögensverwaltung Die Anlagestrategie der AEK Vermögensverwaltung gehörte über die letzten Jahre zu den erfolgreichsten Zahlungsverkehr / E-Banking im Schweizer Vergleich. Ein wiederum erfreulicher Leistungsausweis als Vermögensverwalterin im Jahr Unsere Dienstleistungen rund um den elektronischen Zahlungsverkehr mittels E-Banking wurden ausgebaut. 2012 bestätigt unseren Kunden die Philosophie des Verzichts auf rein bankprofitorientierte Produkte: Erstens Die Servicequalität und die Beratung konnten wir auf ein sehr hohes Niveau bringen. Unsere Kunden schätzen durch Verzicht auf teure, schwerfällige Produkte, dafür mit Fokus auf einfach handelbare, diversifizierte und den persönlichen Kontakt und die Flexibilität der Mitarbeitenden im Zahlungsverkehr und im E-Banking. Als kosteneffiziente Indexfonds. Zweitens Sicherheit durch das Hinterfragen branchenüblicher Argumente. Und Ergänzung zu den elektronischen Zahlungsmöglichkeiten profitieren unsere Kunden mittels E-Dokumenten drittens, am wichtigsten: Sicherheit für den Kunden durch bestmögliche Transparenz. Alle Ideen können von der raschen und portofreien Verfügbarkeit des Kontoauszugs im PDF-Format. Die Anzahl unserer AEK- über unsere 14-tägliche Kundenpublikation FreiTag mitverfolgt werden. Kombiniert mit dem neuen Konzept NET-Kunden nimmt stetig zu: Bereits 10‘530 Kunden nutzen unsere Plattform für die einfache, sichere und zur Messung von Risikobereitschaft und -fähigkeit, können wir unseren Anlagekunden ein innovatives und effiziente Abwicklung des Zahlungsverkehrs via SMS-Code mit Transaktionssignatur. zukunftsgerichtetes Anlageangebot unterbreiten.

40 41 Kontenservice Richtlinien entsprechend angepasst. Die Einhaltung der erlassenen Vorschriften wird periodisch überprüft. Innerhalb eines Jahres wurden sämtliche physischen Kundendossiers elektronisch eingelesen und archiviert. Rechtsrisiken in eigener Angelegenheit oder im Zusammenhang mit Kundenbeziehungen lassen wir von Diese Archivierung ermöglicht es uns, unsere Kunden noch effizienter zu bedienen, und sie unterstützt zu- externen Fachberatern betreuen. Im vergangenen Jahr konnten wir alle entsprechenden Anforderungen an dem die bereichsübergreifende Zusammenarbeit. die AEK BANK 1826 koordinieren und umsetzen. Die AEK Maestro-Karte ist bei unseren Kunden ein sehr beliebtes Zahlungsmittel. Im Jahr 2005 waren es 5‘000 und per Dezember 2012 bereits 17‘000 Karten, die von unseren Kunden täglich eingesetzt werden. Infolge Pensionierung des bisherigen Stelleninhabers wurde die Stelle im Verlaufe des Berichtsjahres neu Ein weiterer Zuwachs ist bei den Mietkautionen zu verzeichnen. Verwaltungen und Privatpersonen nutzen besetzt. Die Kontinuität ist dadurch gewährleistet und alle entsprechenden Anforderungen an die AEK BANK unser Mietdepot-Sparkonto rege und schätzen den einfachen Eröffnungsprozess sowie die dazugehörenden 1826 konnten lückenlos koordiniert und umgesetzt werden. Dienstleistungen. Für die Steuerabkommen mit Grossbritannien und Österreich hat sich der Kontenservice das notwendige Wis- sen erarbeitet. Die Umsetzung sowie die daraus resultierenden Berechnungen sind in vollem Gange. Finanzen und Immobilien

Kundeninformations-Center Rechnungswesen Den Schwerpunkt legt das Kundeninformations-Center in die persönliche telefonische Kundenberatung. Un- Die neuen, strengeren Eigenmittelanforderungen, auf die sich die Chefs der Notenbanken und Aufsichts- sere Kunden schätzen die professionelle und sympathische Entgegennahme der Anrufe sowie die direkte behörden von 27 Ländern geeinigt haben (Basel III), befanden sich in der Schweiz bis am 16. Januar 2012 Erledigung ihrer Fragen und Anliegen. Damit wir den zunehmenden Kundenbedürfnissen gerecht werden, bei der FINMA und beim Eidgenössischen Finanzdepartement in der Anhörungsphase. Die Genehmigung führen wir regelmässig Schulungen innerhalb des Bereichs durch und können dadurch unseren Kunden ein über die Änderungen der Bankenverordnung und der Eigenmittelverordnung wurde im September 2012 gutes und sicheres Gefühl vermitteln. durch den National- und Ständerat erteilt. Die neuen Regeln beginnen Anfang 2013 zu greifen, die letzten Übergangsfristen laufen Ende 2018 ab. Diesen neuen Regelungen sehen wir gelassen entgegen, da wir die Compliance strengeren Vorschriften bereits heute deutlich übertreffen. Die zunehmenden regulatorischen Vorschriften konnten wir termingerecht umsetzen und die Revisionsstelle hat die korrekte Einhaltung bestätigt. Durch die regelmässige Durchführung von Ausbildungssequenzen und Per 1. Januar 2013 ist die Übergangsfrist für die Ablösung der bisher verwendeten Mehrwertsteuer-Nummer das Erstellen von Arbeitsbeschreibungen können wir den Kundenberatern die Zusammenarbeit mit unseren durch die Unternehmens-Identifikations-Nummer (UID) abgelaufen. Die dafür notwendigen Anpassungen Kunden erleichtern. sind im Berichtsjahr erfolgt. Die einmalige Unterschrift auf dem neu eingeführten Basisvertrag vereinfacht die Abwicklung bei den Konto­ eröffnungen. Durch das Wachstum der Bank fallen mehr Rechnungen an, die effizienter bearbeitet werden sollen. Dazu haben im Berichtsjahr mit verschiedenen Firmen Besprechungen für die Einführung eines elektronischen Kreditorenprogramms stattgefunden. Sobald die Problematik der Schnittstellen zu den bereits vorhan- Qualität / IKS denen Buchhaltungs- und Archivierungssystemen gelöst ist, kann mit der Umsetzung des Projekts begon- nen werden. Die unabhängige Fachstelle für Compliance und Risikokontrolle stellt sicher, dass die Geschäftstätigkeit der AEK BANK 1826 im Einklang mit den geltenden regulatorischen Vorgaben und den Sorgfaltspflichten eines Immobilien Finanzintermediärs steht. Die Anforderungen und Entwicklungen seitens der Aufsichtsbehörde, des Gesetz- Das Geschäftsjahr 2012 war geprägt von intensiven Projekten und umfassenden Investitionen. gebers oder anderer Organisationen werden laufend verfolgt und die internen Reglemente, Weisungen und Seit dem 5. November 2012 empfangen die Mitarbeitenden der Niederlassung in Thun-Strättligen ihre Kunden

42 43 in den grosszügigen, kundenfreundlichen Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Neubaus an der Schulstrasse­ Weiter war die AEK BANK 1826 wiederum an den Gewerbeausstellungen OHA, Neuland sowie an der 21. Die offizielle Eröffnung mit den Behörden, Nachbarn und der Bevölkerung hat am 7. bzw. 10. November GWA Diemtigtal mit einem eigenen Stand präsent. Neu hat die Niederlassung Oberhofen am Sommermärit 2012 stattgefunden. Oberhofen die AEK Bank mit einem Stand vertreten. Am Suppentag im Bälliz (nationaler Spendenanlass der Schweizer Tafel) konnte mit Unterstützung vieler prominenter Suppenschöpfer ein neuer Spendenrekord Mit der neuen Niederlassung Bern Zytglogge hat die AEK BANK 1826 einen Meilenstein realisiert und ihr erzielt werden. Auch in diesem Jahr hat die AEK Bank am Seniorenmärit auf dem Thuner Rathausplatz viele Niederlassungsnetz entscheidend erweitert. Bei den Umbauarbeiten sind die historischen Werte des Gebäu- Besucher mit den Dienstleistungen und Produkten überzeugen können. Am Thuner Stadtlauf wurden der des berücksichtigt und in das Raumgestaltungskonzept aufgenommen worden. Den Kunden stehen vier frei- sympathische Auftritt und vor allem das Minigolf-Spiel sehr geschätzt. stehende Geldautomaten für Ein- und Auszahlungen zur Verfügung. Im Vordergrund steht die ganzheitliche, persönliche Kundenberatung in den historischen Räumlichkeiten der Obergeschosse. Mittels Vergabungen und Sponsoring sind auch in diesem Jahr über 300 verschiedene grössere und kleinere Vereine, Organisationen und Projekte in der Region unterstützt worden. Weiter wurden im Berichtsjahr die Liegenschaften «Landhaus» und «Astraspitz» in Steffisburg dazugekauft. Deren genaue Nutzung befindet sich noch in der Konzeptphase. Zusammen mit internen und externen Partnern wurde intensiv an Projekten wie der neuen Website oder der neuen Image-Inseratekampagne gearbeitet. Die Umsetzung dieser Neuerungen im Jahr 2013 soll dazu Logistik beitragen, die Marke AEK BANK 1826 in der Region weiter zu verankern und noch bekannter zu machen. Die Logistik ist verantwortlich für die Sicherheit, Technik und Wartung sowie für den Unterhalt der Bankge- bäude, den Postdienst und die Bewirtschaftung externer Bancomaten. In Zukunft werden weitere externe Bancomaten hinzukommen. Nach erfolgreichen Gesprächen konnten Personalmanagement zwei neue Standorte für Geldausgabeautomaten definiert werden. Die entsprechenden Baugesuche wurden eingereicht und werden zurzeit durch die Behörden geprüft. Im Berichtsjahr haben wir zum dritten Mal eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt, die wertvolle Hinweise Der Bancomat am Lindenweg 2A wird auch nach dem Umzug der Niederlassung Thun-Strättligen weiter für die Weiterentwicklung der AEK Bank lieferte. Am Swiss Arbeitgeber Award wurden anschliessend von betrieben und durch die Logistik betreut. 96 teilnehmenden Firmen die besten 30 Arbeitgeber ausgezeichnet. Die AEK BANK 1826 belegte dabei den erfreulichen 21. Rang und erhielt ein Zertifikat als überdurchschnittlich gute Arbeitgeberin; dies aufgrund der Beurteilung der Mitarbeitenden. Trotz sehr guter Beurteilung wurden Massnahmen zur weiteren Entwick- Marketing und PR lung auf ein noch höheres Niveau definiert, die nun laufend umgesetzt werden.

Auch im vergangenen Jahr wurden verschiedene Kundenanlässe durchgeführt. Insbesondere die November- Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfüllen in einem anspruchsvollen Umfeld wichtige Aufgaben. Wir gespräche mit dem berührenden Vortrag von Dr. Christian Wenk (Arzt, Rollstuhlfahrer, Pianist) und der musi- investieren deshalb zielgerichtet in ihre fachlichen und kommunikativen Kompetenzen und fördern ihre per- kalischen Umrahmung durch das Slokar Quartet waren einer der Höhepunkte. Ebenfalls auf grosses Interesse sönliche Weiterbildung. Zu diesem Zweck wurde im Berichtsjahr unter der Leitung von unserem Ausbil- stiess die Eröffnung der neu gebauten Niederlassung Strättligen. Mehr als 1‘000 Besucher nahmen am Tag der dungsverantwortlichen ein umfassendes Konzept der AEK Ausbildungsakademie erarbeitet. Dieses trägt offenen Türe teil, besichtigten dabei die hellen und grosszügigen Bankräumlichkeiten, liessen sich die neusten nebst den Ausbildungsstandards der Schweizerischen Bankiervereinigung insbesondere der bankinternen Geräte ihrer Art erklären und gönnten sich einen Imbiss. An unseren weiteren Anlässen wie dem Samichlous-­ Weiterbildung Rechnung. Das Angebot im Jahr 2012 beinhaltete neben laufenden Kommunikations- und Anlass im Schadaupark, der Kino-Matinée des James Bond Films «Skyfall» und den Mittagsgesprächen, an Vertriebsschulungen den Start der jährlich wiederkehrenden Ausbildungsmodule der einzelnen Fachbereiche denen Kunden in unserem Hauptsitz bekocht werden, konnten Gross und Klein begeistert werden. der Bank, Workshops zu Fach- und Führungsthemen sowie Sprachkurse.

44 45 20.11. Der FC Thun entlässt Trainer Bernard Challandes; 25.11. Das Thuner Stimmvolk sagt Ja zum Parking Schlossberg; 01.12. Die letzte «Benissimo»-Sendung; 12.12. In Deutschland wird das Steuerabkommen mit der Schweiz beerdigt; 13.12. Der Ständerat beschliesst ein Verbot von Wegwerf-Plastiksäcken.

46 47 BILANZ 31. Dezember 2012

Aktiven 2012 2011 Passiven 2012 2011 CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000

Flüssige Mittel 110‘297 75‘968 Verpflichtungen gegenüber Banken 8‘569 11‘597 Forderungen aus Geldmarktpapieren 1 0 Verpflichtungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform 1‘589‘559 1‘475‘948 Forderungen gegenüber Banken 44‘967 28‘259 Übrige Verpflichtungen gegenüber Kunden 591‘530 525‘495 Forderungen gegenüber Kunden 280‘483 251‘411 Kassenobligationen 115‘921 109‘052 Hypothekarforderungen 2‘430‘373 2‘318‘501 Anleihen und Pfandbriefdarlehen 253‘500 269‘700 Handelsbestände in Wertschriften und Edelmetallen 616 218 Rechnungsabgrenzungen 4‘260 6‘054 Finanzanlagen 164‘852 191‘407 Sonstige Passiven 3‘952 5‘176 Beteiligungen 10‘092 0 Wertberichtigungen und Rückstellungen 183‘173 172‘563 Sachanlagen 36‘150 24‘210 Reserven für allgemeine Bankrisiken 99‘750 96‘750 Rechnungsabgrenzungen 3‘777 4‘240 Allgemeine gesetzliche Reserve 222‘598 214‘357 Sonstige Aktiven 447 1‘630 Jahresgewinn 9‘243 9‘152

Total Aktiven 3‘082‘055 2‘895‘844 Total Passiven 3‘082‘055 2‘895‘844

Total nachrangige Forderungen 9‘603 6‘555 Total nachrangige Verpflichtungen 0 0 Total Forderungen gegenüber Konzerngesellschaften und Total Verpflichtungen gegenüber Konzerngesellschaften und qualifiziert Beteiligten 30‘262 26‘670 qualifiziert Beteiligten 87 370

Ausserbilanzgeschäfte

Eventualverpflichtungen 12‘729 15‘842 Unwiderrufliche Zusagen 86‘325 82‘250 Einzahlungs- und Nachschussverpflichtungen 5‘286 3‘304 Derivative Finanzinstrumente - positive Wiederbeschaffungswerte 41 13 - negative Wiederbeschaffungswerte 36 12 - Kontraktvolumen 3‘627 609 Treuhandgeschäfte 0 0

48 49 ErfolGsrechnung 2012

Ertrag und Aufwand aus dem ordentlichen Bankgeschäft 2012 2011 Jahresgewinn 2012 2011 CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000

Erfolg aus dem Zinsengeschäft Bruttogewinn 33‘583 32‘399 Zins- und Diskontertrag 64‘387 65‘548 Abschreibungen auf dem Anlagevermögen -7‘244 -5‘389 Zins- und Dividendenertrag aus Handelsbeständen 7 10 Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste -12‘597 -11‘602 Zins- und Dividendenertrag aus Finanzanlagen 4‘121 4‘534 Zwischenergebnis 13‘742 15‘408 Zinsaufwand -18‘814 -21‘499 Ausserordentlicher Ertrag 1‘757 342 Subtotal Erfolg Zinsengeschäft 49‘701 48‘593 Ausserordentlicher Aufwand -3‘000 -3‘000 Steuern -3‘256 -3‘598 Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft Kommissionsertrag Kreditgeschäft 344 304 Jahresgewinn 9‘243 9‘152 Kommissionsertrag Wertschriften- und Anlagegeschäft 1‘511 1‘484 Kommissionsertrag übriges Dienstleistungsgeschäft 1‘482 1‘466

Kommissionsaufwand -936 -895 Gewinnverwendung Subtotal Erfolg Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 2‘401 2‘359

Jahresgewinn 9‘243 9‘152 Erfolg aus dem Handelsgeschäft 1‘203 764

Übriger ordentlicher Erfolg Verzinsung der Reserven / Zuweisung an allgemeine gesetzliche Reserve -7‘400 -7‘300 Erfolg aus Veräusserung von Finanzanlagen 0 0 Zuweisung an allgemeine gesetzliche Reserve -500 -500 Beteiligungsertrag 348 147 Zuweisung an Pensionskasse -500 -500 Liegenschaftenerfolg 549 517 Anderer ordentlicher Ertrag 74 112 Zur Verfügung der Generalversammlung 843 852 Anderer ordentlicher Aufwand 0 -20 Subtotal übriger ordentlicher Erfolg 971 756 Verwendung gemäss Antrag des Verwaltungsrates:

Geschäftsaufwand Vergabungen an gemeinnützige Institutionen -350 -350 Personalaufwand -12‘852 -12‘474 Zuweisung an den Spezialfonds für Anlässe/Jubiläen Dritter -50 -50 Sachaufwand -7‘841 -7‘599 Zuweisung an den Hilfsfonds für Not leidende Schuldner -10 -10 Subtotal Geschäftsaufwand -20‘693 -20‘073 Zuweisung an allgemeine gesetzliche Reserve -433 -442

Bruttogewinn 33‘583 32‘399 Gewinnvortrag 0 0

50 51 Mittelflussrechnung 2012

2012 2011 2012 2011 Mittelherkunft Mittelverwendung Mittelherkunft Mittelverwendung Mittelherkunft Mittelverwendung Mittelherkunft Mittelverwendung CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000 CHF 1’000

Jahresergebnis 9‘243 9‘152 Verpflichtungen gegenüber Banken über 90 Tage 3‘569 0 Abschreibungen auf Anlagevermögen 7‘244 5‘389 Forderungen gegenüber Banken über 90 Tage 10‘000 0 Wertberichtigungen und Rückstellungen 13‘076 11‘944 Forderungen aus Geldmarktpapieren 1 10 Veränderungen Reserven für allgemeine Bankrisiken 3‘000 3‘000 Interbankgeschäft 6‘432 10 Aktive Rechnungsabgrenzungen 463 139 Passive Rechnungsabgrenzungen 1‘795 315 Spar- und Anlagegelder 113‘611 56‘920 Ausschüttungen aus dem Jahresgewinn des Vorjahres 910 710 Kassenobligationen 6‘869 14‘617 Übrige Kundenverpflichtungen 66‘035 55‘524 Mittelfluss aus operativem Ergebnis Hypothekarforderungen 112‘343 109‘568 (Innenfinanzierung) 30‘321 28‘951 Forderungen gegenüber Kunden 31‘022 45‘957 Kundengeschäft 43‘150 57‘698

Anleihen und Pfandbriefdarlehen 16‘200 40‘800 Beteiligungen 4‘935 0 Handelsbestände in Wertschriften und Edelmetallen 398 1‘121 Sachanlagen 17‘202 6‘855 Finanzanlagen 19‘416 25‘550 Kapitalmarktgeschäft 2‘818 67‘471 Mittelfluss aus Anlagevermögen 22‘137 6‘855 Sonstige Aktiven 1‘183 202 Sonstige Passiven 1‘224 629 Übrige Bilanzpositionen 41 427

Mittelfluss aus dem Bankengeschäft 39‘495 10‘210

Flüssige Mittel 34‘329 45‘093 Forderungen gegenüber Banken bis 90 Tage 6‘753 11‘230 Verpflichtungen gegenüber Banken bis 90 Tage 6‘597 1‘557

Total Liquidität 47‘679 32‘306

Total Mittelherkunft / Mittelverwendung 69‘816 69‘816 39‘161 39‘161

52 53 Neue Niederlassung Strättligen

Die zunehmend engen Platzverhältnisse und zu wenig Tageslicht erforderten ein Überdenken der Nieder- lassung Strättligenplatz am Lindenweg. Dank glücklicher Umstände konnte nun im vergangenen Jahr ein Neubau an der Schulstrasse – in unmittelbarer Nähe der bisherigen Niederlassung – realisiert werden.

Das neue Minergie-Gebäude hat als erstes Gebäude in der Stadt Thun eine Kombination aus Solar- und Grün- dach. Dieses bietet unter anderem die Vorteile eines sommerlichen Hitzeschutzes, eines Wasserrückhaltes, der die lokalen Abwassersysteme entlastet, sowie der Verbesserung der Luftqualität.

Die neuen, geräumigen Schalter- und Büroräumlichkeiten bieten mehr Licht und eine bessere Infrastruktur. Parkiermöglichkeiten direkt vor dem Haus erlauben unseren Kunden, unsere Dienstleistungen auf kürzestem Weg zu erreichen.

Neu kann in Strättligen von einer 24-h-Kundenzone profitiert werden. Diese ermöglicht es, unabhängig von Schalteröffnungszeiten, an den Bancomaten Bargeld in CHF und EUR zu beziehen, Noten oder Münzen ein- zuzahlen sowie die automatische Kundentresoranlage zu bedienen. Die eingebauten Geräte sind die neusten ihrer Art und wurden zum Teil erstmals in der Schweiz eingebaut.

Nebst den Bankräumlichkeiten konnten alle fünf Wohnungen vermietet bzw. die Attikawohnung verkauft werden. Die Gelateria Brüderli hat ihren Betrieb im Dezember 2012 eröffnet.

Herr Michel Chamoun, Niederlassungsleiter, und sein Team freuen sich, unsere Kunden in der einladenden Schalterhalle und den hellen Besprechungszimmern zu beraten und sie so nicht nur auf der fachlichen, son- dern auch auf der Wohlfühlebene abholen zu können.

54 55 Reto Steiner – Kristallgärten Kunst und Bau AEK BANK 1826, Niederlassung Thun-Strättligen

Der Bildhauer Reto Steiner (*1978, lebt und arbeitet in Frutigen) schafft seit einigen Jahren plastische Werke, die die Grenze zwischen gewachsener «Natur» und geschaffener «Kultur» ausloten. Es geht ihm nie um die Abbildung von Realität, sondern um die Frage nach der individuellen Wahrnehmung ebendieser. So sind seine Werke zwar von der Natur inspiriert und zelebrieren deren Schönheiten, sie sind aber doppel­ bödige Interpretationen, ja sogar willkürliche Neuschöpfungen davon.

Für seine Arbeiten in der Niederlassung der AEK BANK 1826 an der Schulstrasse in Thun entwickelte er die Kristallarbeiten weiter und brachte sie mittels Beton in einen grösseren Kontext ein. In der öffentlichen Kundenzone hat er eine «Wand» geschaffen, aus der Kristallnester wachsen. Aus einem Stück gegossen, fügt sich die Komposition harmonisch-zurückhaltend in den Raum ein. Man wird als BetrachterIn unver- mittelt zu EntdeckerInnen faszinierender Kristallstrukturen, Ruhepunkte im hektischen Berufsalltag. Aus dieser Kundenzone heraus hat man einen freien Blick in den Garten des Neubaus. Reto Steiner umman- telte dort einen Lüftungsschacht der Einstellhalle und nutzte ihn als Sockel für eine Plastik im Aussenraum. Wirken die Kristallgebilde im Innenraum fein und fast zerbrechlich, so wächst die Plastik draussen als Mi- niaturlandschaft förmlich über ihren Sockel hinaus. Der Kristallgarten wird im Laufe der Zeit von Pflanzen besiedelt werden und sich den Jahreszeiten entsprechend verändern. Dies ist auch die Idee des Künstlers, der damit das Werden und Vergehen thematisieren möchte.

Ausgangsmaterial für die Plastiken waren Kristalle, die aus der berühmten Kluft am Planggenstock stam- men. Reto Steiner hat sie mit Silikon abgegossen und diese Güsse frei interpretierend in Gips neu zusam- mengefügt. Die vielfältig entstandenen Formen scheinen sich beim Betrachten wegen der wechselnden Lichtverhältnisse und des Schattenspiels ständig zu verändern und evozieren so das Gefühl, sie wüchsen organisch weiter.

Kristalle sind langsam, aber stetig gewachsene Gebilde der Natur. Sie symbolisieren eine natürliche Per- fektion in filigraner und doch sehr solider Art. Sie passen so wunderbar zur AEK BANK 1826, der Bank, die nicht das schnelle Wachstum, sondern die ständige, qualitative Weiterentwicklung sucht.

Bernhard Bischoff, November 2012

Reto Steiner: o.T., 2012 (Bank) Reto Steiner: o.T., 2012 (Garten)

56 57 100 Jahre Verkehrsbetriebe STI AG gestern – heute – morgen

Vor hundert Jahren – also im Jahr 1913 – stand die Welt kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Die Physiker Charles Fabry und Henri Buisson entdeckten die Ozonschicht, in der «New York World» erschien erstmals ein Kreuz- worträtsel und Kopenhagen erhielt sein Wahrzeichen, die «Kleine Meerjungfrau». Mädchen wurden mit Vor- liebe auf die Namen Gertrud, Marta oder Erna getauft, Jungen auf Karl, Hans oder Walter. Im Berner Ober- land wurde mit dem Lötschbergtunnel eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen eröffnet. Und in Thun verkehrte die erste Strassenbahn der «Elektrischen Bahn Steffisburg-Thun-Jnterlaken» (alte Schreibweise von Interlaken).

In den letzten hundert Jahren hat sich viel verändert. Aber noch immer prägen die Busse der Verkehrsbetrie- be STI AG das Stadtbild in Thun, nutzen doch täglich tausende Personen dieses Verkehrsmittel, um sicher und pünktlich zur Arbeit, zur Schule oder zum Rendezvous zu gelangen, und lassen sich Touristen am schö- nen Thunerseeufer entlangchauffieren.

Die STI hat in der Region Thunersee – wortwörtlich – viel bewegt. Sie ist eine zuverlässige Leistungserbrin- gerin, eine attraktive Arbeitgeberin und ein solides, finanziell gesundes Unternehmen, das einige Parallelen zur AEK BANK 1826 aufweist. Beides sind regional sehr gut verankerte Unternehmen, die ihre Tätigkeit in den Dienst ihrer Kunden stellen, vergleichbare Werte pflegen und wirtschaftlich operieren wollen, jedoch den Gewinn nicht über alles stellen.

Nichts ist so in Bewegung wie der öffentliche Verkehr. Die Ansprüche der Kunden werden immer umfang- reicher, sind aber seit 100 Jahren ähnlich: neue Linien, mehr Kurse, kürzere Fahrzeiten, komfortable Busse. Diese Wünsche erfüllen, gar überbieten zu können, ist seit jeher oberstes Bedürfnis der STI. Ein Schritt in die Zukunft wurde mit der Vorstellung der neuen Busse Ende November 2012 bereits gegangen. Weitere Schritte, wie die Einführung eines neuen Leitsystems, der Ausbau des Reiseangebots von STI Reisen, die Suche nach einem neuen Hauptsitz mit Garagierungshallen und Werkstattplätzen, werden folgen.

Wir gratulieren der Verkehrsbetriebe STI AG herzlich zu ihrem Jubiläum und freuen uns, dass wir dieses sym- pathische, innovative und engagierte Unternehmen in unserem Geschäftsbericht 2012 porträtieren dürfen.

58 59 Gestern

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Tourismus am Thunersee immer wichtiger. Um die aufstrebenden Ferienorte auf dem Landweg zu erschliessen, starteten innovative Hoteliers 1905 einen Versuchsbetrieb mit einem Autobus. Dieses Abenteuer musste aber zwei Monate später bereits wieder beendet werden – was auch daran gelegen haben dürfte, dass die Fahrgäste das Vehikel öfter mit eigener Muskelkraft einen Hang hinaufschieben mussten.

Schliesslich kam die Idee auf, Thun und Interlaken mittels einer Strassenbahn zu verbinden. Hierzu wurde im Jahr 1911 für den Bau und Betrieb der geplanten Bahn die «Elektrische Bahn Steffisburg-Thun-Jnterlaken» gegründet. Die Finanzierung war schwierig, das Geld knapp. Daher musste die Kommandit AG John E. Brüst- lein & Co. aus Zürich die gesamte Bahn mit allen Gebäuden sowie Triebfahrzeugen und Wagen für lediglich pauschal CHF 3.02 Millionen bauen bzw. liefern. Am 10. Oktober 1913 konnte die Strecke Steffisburg-Thun- Oberhofen eingeweiht werden; zu Weihnachten dann auch der Abschnitt Oberhofen-Beatenbucht. Das letz- te Stück bis Interlaken war erst ab Juli 1914 in Betrieb.

Häufige Reparaturen der Gleise (eine Folge der billigen Bauausführung der Bahn), Nachforderungen der Baufirma und der Erste Weltkrieg bescherten der Bahn von Anfang an finanzielle Probleme. Trotz der Schwie- rigkeiten und des nicht gerade freundlichen Übernamens «S.T.J. = Sou Tummi Irichtig», wurde die Bahn rege genutzt, sodass im Jahr 1942 erstmals mehr als eine Million Reisende befördert wurden. Die grösste Freude am gelben Tram hatten wohl die Kinder, die das STI-Personal mit eingeseiften Schienen und anderen Streichen auf Trab hielten.

Am 19. August 1952 wurde die Strassenbahn auf der Strecke Thun-Interlaken vom – laut Presse «schnel- leren, bequemeren und vor allem modernen» – Trolleybus abgelöst. Die letzten 3.3 Kilometer Tramlinie zwi- schen Thun und Steffisburg wurden sechs Jahre später auf Autobus umgestellt.

Während 30 Jahren verkehrten auf der Seelinie die beliebten Trolleybusse. Mit zunehmendem Strassen- verkehr wurden aber die Nachteile – langsame Kurvenfahrt, keine gegenseitigen Überholmöglichkeiten der Trolleys, störungsanfällige Oberleitung – sicht- und spürbar. So übernahmen die neuen Autobusse im Jahr 1982 definitiv die Personentransporte auf der Seelinie.

60 61 Heute

Nach 75 Betriebsjahren beschäftigte die STI 70 Mitarbeitende, beförderte jährlich nahezu 2.5 Millionen Per- sonen und legte dabei mit 30 Fahrzeugen über 900´000 km zurück. Verschiedene Fusionen mit anderen Bus­unternehmen wie Autoverkehr Gunten-Sigriswil oder Städtische Autobusbetriebe Thun brachten dem Unternehmen immer mehr Linien und damit eine stetig grössere Verantwortung für das öffentliche Busnetz in der Stadt und der Region Thun.

Um zusätzliche Einnahmen zu erzielen, wurden die Busse im Jahr 1984 erstmals mit Werbung versehen. Seit dem Jahr 2011 ist der Bus Nr. 120 als «AEK BANK 1826 Bus» unterwegs und bringt unsere Kunden zu vielen unserer Niederlassungen (das Liniennetz der STI und das Niederlassungsnetz der AEK Bank stimmen weitgehend überein).

Die Zahlen, mit denen die Verkehrsbetriebe STI AG heute aufwarten kann, sind sehr eindrücklich: 76 moderne Kursbusse (alle mit Niederflur-Einstieg) haben im Jahr 2012 15.5 Millionen Fahrgäste befördert. Mit 29 Linien (inkl. sieben Moonliner-Linien) werden heute 372 Haltestellen bedient. Im Jahr werden unglaubliche 4.89 Millionen Kilometer zurückgelegt. Die STI ist inzwischen Arbeitgeberin von 300 Mitarbeitenden, die nicht nur im öffentlichen Verkehr im Einsatz stehen, sondern auch Carreisen sowie Extrafahrten durchführen und in der Werkstatt für Unterhaltsarbeiten an Bussen und Lastwagen zuständig sind.

Dass die STI einen wichtigen Beitrag an die Beruhigung und Entlastung der Verkehrssituation leistet, zeigt das Beispiel auf Seite 59. Sind im Individualverkehr 74 Personenwagen für den Transport von 86 Personen unterwegs, genügt im öffentlichen Verkehr ein einziger Gelenkbus.

Die Gratwanderung zwischen dem gewünschten Angebot und den Kosten ist aber nach wie vor ein steter Wegbegleiter. «Grosse Würfe drohen an den nötigen finanziellen Mitteln zu scheitern, die der Kanton und der Bund für den öffentlichen Verkehr zur Verfügung stellen können. Und doch mit der nötigen Unterstüt- zung der politischen Behörden und einer guten Portion Hartnäckigkeit gelingt es immer wieder, wichtige Marchsteine zu setzen», ist Thomas Wegmann, Direktor der Verkehrsbetriebe STI AG, stolz über die vielen Verbesserungen, die oft nicht sehr spektakulär wirken, aber hinter den Kulissen viel zu einem optimalen Betrieb beitragen.

62 63 Morgen

Die Verkehrsbetriebe STI AG musste sich seit ihrer Gründung immer wieder verschiedensten Herausforde- rungen stellen – seien dies finanzielle Schwierigkeiten, Materialprobleme oder gesellschaftliche Verände- rungen. Dies wird auch in Zukunft nicht anders sein.

Das Thema Finanzierung des öffentlichen Verkehrs war bzw. ist nicht nur in der Vergangenheit und heute aktuell, sondern wird es auch weiter bleiben. Von den Sparmassnahmen des Kantons Bern ist natürlich auch der öffentliche Verkehr und damit die Verkehrsbetriebe STI AG betroffen. Die Entwicklung der notwendigen zusätzlichen öV-Angebote wird einen gesteigerten Platzbedarf zur Folge haben, weshalb die Verkehrsbetrie- be STI AG Pläne für einen neuen, grösseren Hauptsitz mit Werkstatt entwickelt.

Gemäss Gesamtverkehrsmodell des Kantons Bern wird der Verkehr in der Agglomeration Thun bis zum Jahr 2030 um 65 % zunehmen. Angesichts des heute bereits massiven Verkehrsaufkommens ist klar, dass für die Bewältigung des prognostizierten Verkehrszuwachses gezielte Kapazitätssteigerungen der öV-Struktur notwendig sein werden. Insbesondere in der Stadt und der Agglomeration, wo die Räume eng sind und die Strassen nicht beliebig ausgebaut werden können, sind innovative Ideen gefragt. Die STI AG prüft für die Zukunft beispielsweise den Einsatz von grösseren und längeren Fahrzeugen.

Der Verkehr der Zukunft soll aber nicht nur der gesteigerten Nachfrage gerecht werden, er soll auch die Umwelt in möglichst geringem Ausmass belasten. Die Fahrzeuge der STI erfüllen bezüglich der Abgasvor- schriften bereits heute hohe Standards. Trotzdem werden alternative Antriebstechniken zu Dieselmotoren wie beispielsweise Hybrid geprüft. Die ersten Tests zeigten aber, dass ein Gelenkhybridbus auf dem Stre- ckennetz der STI nur bedingt ökologischer und zudem heute noch unwirtschaftlicher ist.

Die Einführung eines neuen Betriebleitsystems ist eine weitere Komfortverbesserung sowohl für die Mitarbei- tenden wie auch für die Reisenden, die die STI in den nächsten Monaten umsetzen wird. Dank diesem Sys- tem ist der Einsatzleiter in der Lage, die über 50 Busse durch den Feierabendverkehr mit Baustellen und Staus zu lotsen. Zudem können die Fahrgäste im Bus und an den Haltestellen rasch und aktuell informiert werden.

64 65 Interview «Gestern»

Hans Gerber, über 40 Jahre tätig bei den Verkehrsbetrieben STI AG als Fahrdienstangestellter (Chauffeur), seit 3.5 Jahren pensioniert, wohnt in Steffisburg

Welches ist Ihre schönste Erinnerung an die Zeit als Chauffeur bei der STI? Die Zeit mit den Trolleybussen ist mir schon sehr in Erinnerung geblieben. Vielleicht war es einfach die ganze Zeit früher. Es hatte viel weniger Fahrgäste, viele davon kannte man noch mit Namen, so entstand ein per- sönliches Verhältnis.

Welches waren die Herausforderungen in Ihrer Zeit bei der STI? Lange hatten wir noch keine Funkgeräte, geschweige denn Handys, und es gab nur die Diensttelefone an den Stationen. Wenn wir unterwegs einen Vorfall hatten, beispielsweise mit dem Trolleybus und den Fahrlei- tungen, dauerte es sehr lange, bis ein Ersatzwagen für die Fahrgäste zur Stelle war. Besonders kritisch war es bei den Baustellen, da nur etwa vier Meter von der Fahrbahn abgewichen werden konnte. So mussten die Chauffeure zur Weiterfahrt die Stromabnehmer oftmals auf die andere Strassenseite wechseln. Speziell zu dieser Zeit war auch, dass an jedem Bus ein Gepäckanhänger zum Transport von Rei- segepäck oder Postsendungen mitgeführt wurde.

Was waren die grössten Unterschiede, wenn Sie diese mit der heutigen Zeit vergleichen? Der Bahnhofvorstand hat am Bahnhof Thun noch persönlich das Handzeichen gegeben, wann wir losfahren durften. Im Gegensatz zu früher müssen die Chauffeure heute die Billette auch nicht mehr lochen oder aus einem Mäppli mit zig farbigen Billetten die richtigen Werte zusammen stellen, damit die Taxierung stimmt.

Welche Gefühle haben Sie heute, wenn Sie mit der STI unterwegs sind? Ich interessiere mich nach wie vor dafür, wie sich die STI weiterentwickelt. Auch kann ich es heute richtig geniessen, mit dem Bus in die Stadt zu fahren. Gerade die neusten Veränderungen mit den neuen Bussen und dem neuen Auftritt der STI finde ich sehr gelungen.

Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft der STI? Die STI ist meiner Ansicht nach auf dem richtigen Weg. Sie hält mit dem Fortschritt mit und soll diesen Kurs unbedingt beibehalten.

Wie stellen Sie sich den öffentlichen Verkehr in 100 Jahren vor? Ich denke nicht, dass sich allzu viel verändern wird. Die Busse können vielleicht auf den Hauptlinien im 5-Minuten-Takt fahren, zudem werden sie sicher noch moderner, länger und komfortabler sein.

66 67 Interview «Heute»

Thomas Wegmann, Direktor Verkehrsbetriebe STI AG seit 2009, wohnt in Unterseen

Welches ist Ihre schönste Erinnerung an die STI? Ende der 60er-Jahre sind wir ab und zu «en famille» mit unserem Peugeot 404 von Interlaken dem rechten Thunerseeufer entlang nach Thun gefahren, um beispielsweise bei Kleider Frey Hosen zu kaufen. Schon damals haben mich die Trolleybusse mit Anhänger der STI fasziniert.

Welches sind die Herausforderungen bei der STI? Zusammen mit 300 Mitarbeitenden das immer noch steigende Mobilitätsbedürfnis unserer Fahrgäste be- friedigen zu können und dafür zu sorgen, dass die täglich über 40‘000 Fahrgäste auf den rund 2’000 Fahr- planfahrten bei zunehmend anspruchsvolleren Strassenverhältnissen und Verkehrssituationen pünktlich und sicher an ihr Fahrziel kommen.

Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft der STI? Ich wünsche mir ein Unternehmen, das weiterhin offen für Neues ist, sich entwickelt, attraktive Arbeits- plätze anbieten kann sowie prosperiert und auch die zweiten 100 Jahre das führende Personentransport- unternehmen auf der Strasse im Grossraum Thun ist.

Wie stellen Sie sich den öffentlichen Verkehr in 100 Jahren vor? Ich stelle mir vor, dass das gesamte gesellschaftliche Leben und damit auch der öffentliche Verkehr noch technischer wird. Die erste U-Bahn ohne Fahrer in Nürnberg war 2008 eine kleine Sensation; heute ist sie in São Paulo ebenso im Einsatz wie in Paris. Vielleicht sitzen unsere Fahrdienstmitarbeitenden in 100 Jahren in einem Kommandoraum und steuern mehrere Busse mittels Joystick.

Was erwartet die Bevölkerung für das Jubiläumsjahr der STI? Als bodenständiges Unternehmen wollen wir uns kein pompöses Jubiläumsfest leisten. Gleichwohl wollen wir ein paar Akzente setzen. Einen ersten Höhepunkt haben wir mit der Präsentation der Busse im neuen Erscheinungsbild Ende 2012 gesetzt. Für die Bevölkerung interessant sind bestimmt auch die beiden Tage der offenen Tür vom 15. und 16. Juni 2013.

Können Sie uns einige Anekdoten nennen? Kürzlich sagte mir unsere ältere Tochter: «Du hast schon einen coolen Job.» Dem gibt es nichts beizufügen – es stimmt.

68 69 Interview «Morgen»

Luisa Habegger, 10 Jahre alt, geht in die 5. Klasse der MSO Oberhofen, wohnt in

Welches ist deine schönste Erinnerung an die STI? Wir nehmen jeweils den Bus zum Bahnhof, wenn wir ins Brigerbad wollen oder nach Interlaken in einen meiner Lieblingsläden, das «Claires». Deshalb fahre ich gerne mit dem Bus.

Was hast du schon für Geschichten während der Busfahrt erlebt? Einmal kam eine Frau mit einem Zwillingswagen in den Bus. Im Wagen waren aber zwei kleine Hunde und keine Babys. Die Frau hat dann allen erzählt, so könne sie eben Geld sparen, da sie dann im Zug für die Hunde im Wagen nicht zu bezahlen hätte.

Welches sind die Herausforderungen bei der STI? Ich denke, dass es immer zu viele Leute in den Bussen hat und einige davon sind komisch oder unfreundlich. Das ist sicher für die Chauffeure nicht einfach. Oder wenn jemandem unterwegs schlecht wird und er dann nicht mehr rechtzeitig aussteigen kann. Wahrscheinlich ist es auch schwierig, immer pünktlich anzukommen und keine Unfälle zu haben. Für die Chauffeure ist es auch gefährlich, wenn ein Velo einfach so aus dem Nichts auftaucht oder ein Fussgänger auf die Strasse läuft, ohne zu schauen.

Was müssten die Busse haben, damit sie für dich noch besser wären? Ein WC und ein Selecta-Automat im Bus wären manchmal schon praktisch. Zudem sollten die Polster schö- nere Muster haben und die Sitze müsste man selber einstellen können. Mir gefallen aber die neuen Busse schon sehr gut. Vor allem finde ich toll, dass jetzt Bildschirme da sind, auf denen man viele nützliche Sachen und lustige Werbespots sehen kann.

Wie stellst du dir den öffentlichen Verkehr in 100 Jahren vor? Die Autos fahren nach wie vor auf der Strasse. Die Busse können aber dann in der Luft fliegen. So gibt es weniger Unfälle mit Velos und Autos. Alle Fahrzeuge fahren in Zukunft mit Wasser und Dampf. Das ist besser für die Umwelt. An der Grösse der Busse wird sich nicht viel ändern, einfach die Farbe wird dann Grün-Gelb sein. Das finde ich schöner.

Was wünschst du der STI für die Zukunft? Dass sie doppelt so viele Fahrgäste hat – vor allem nette Leute.

70 71 Anekdoten

Fritz Stoller, Fahrdienstleiter bei der STI seit über 30 Jahren

Sanft oder unsanft? Die Chauffeure mussten jeweils den Müttern mit den Kinderwagen helfen, als es die Niederflurbusse noch nicht gegeben hat. Eine ältere Dame hat im Jux dann eines Tages im Gwatt gemeint, diesen Service hätte sie auch gerne mal, worauf der Chauffeur die perplexe Frau just hochgehoben und auf einen Sitz getragen hat. Mit einem Schmunzeln meinte er: «Das war die sanfte Methode.» Wochen später war dieselbe Frau im Begriff, in den Bus zu steigen, und unterhielt sich dabei mit einer Passantin. Der Chauffeur schlich sich leise an, zwickte die Frau ins Bein und bellte wie ein Hund. Mit einem Riesen-Schreckenssatz war die Frau in den Bus gesprungen. «Das, liebe Frau, war die unsanfte Methode.»

Welche Sprache sprechen Sie? Bei einem Kontrollgang fielen den Kontrolleuren zwei junge Männer auf, die sich in einer sehr seltsamen Sprache unterhielten. Auch nach mehrmaligem Auffordern verstanden die beiden Männer nicht, dass sie ein gültiges Ticket vorweisen mussten. Den Kontrolleuren war es ein Rätsel, in welchem Teil der Erde eine so seltsame Sprache gesprochen wird. Bei der Station S+W verliessen die Männer heftig diskutierend den Bus. Den Kontrolleuren schien das Verhalten dann doch sehr auffällig und sie stiegen ebenfalls aus. Der eine Kontrolleur zeigte auf einen der Männer und sagte zu seinem Kollegen: «Du, der hat ja seinen Hosenstall weit offen.» Der Beschuldigte zögerte keine Sekunde und machte sich sofort daran, seine Hose zu schliessen. Die Diskussion über das Bussgeld wurde dann in Berndeutsch weitergeführt…

Kann ich mein Geld nach dem Tod mitnehmen? Ein kleines, lustiges Männchen, das gerne böse Witze auf Kosten der «Reichen» gemacht hatte, fuhr eines Tages mit dem Bus zum Schorenfriedhof raus. Dort fand zur selben Zeit eine grosse Beerdigung mit sehr vie- len – offenbar gut betuchten – Menschen statt. Der Mann meinte zum Chauffeur, er solle bitte drei Minuten auf ihn warten, bevor er weiterfuhr. Er wolle nur kurz etwas überprüfen. Zum Erstaunen des Chauffeurs steu- erte der Mann die Abdankungshalle an und kam kurze Zeit später wieder zum Bus zurück. Als der Chauffeur den Mann fragte, was er denn jetzt dort drinnen so schnell gewollt hatte, meinte dieser: «Ich wollte schauen, ob dieser reiche Pinkel sein Geld mit im Sarg hatte. Aber da er keinen Rappen mitgenommen hat, brauche ich mein Geld jetzt auch lieber selber!»

72 73 Titelbild: Bachalpsee, Grindelwald First Seite 04: Blausee, Kandertal Seite 05: Ringgoldswil, Berner Alpen, Jungfrau Seite 08: Oberhalb , Blick in Richtung Thun Seite 13: Beatenberg, Waldbrand oberhalb Thunersee Seite 14: Bern und die Aare Seite 30: Arni, Blick auf die Berner Alpen Seite 31: Lauenensee, Lauenen Seite 35: Sigriswil, Thunersee und Niesen Seite 46: Arni, Blick gegen Süden Seite 47: Grindelwald, First, Eiger

Der Rohstoff des hier verwendeten Papiers wurde aus kontrollierter Wald­bewirtschaftung hergestellt und unterliegt der FSC-Zertifizierung.

Impressum Inhalt: AEK BANK 1826 Genossenschaft Sonderthema: Marion Zbinden, Iris Meichtry, in Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben STI AG Konzept & Design: Peter Gärtl, www.nordland.ag Fotos: Marcus Gyger (Landschaftsbilder), Patric Spahni (Reto Steiner, Niederlassung Strättligen), STI (Sonderbericht STI) Druck: Gerber Druck AG, Steffisburg

74 AEK BANK 1826 Hofstettenstrasse 2 · Postfach · CH-3601 Thun Tel. 033 227 31 00 · Fax 033 227 32 00 [email protected] · www.aekbank.ch

Thun (Lauitor · Bälliz · Dürrenast · Strättligen) · Hünibach · Oberhofen · Sigriswil · Steffisburg · Uetendorf · Spiez · Wimmis · Oey Gunten · Heimberg · Bern Zytglogge

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