Narzissmus Und Homoerotik in Den Erzählenden Texten Von Jung Wien“
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DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit „Narzissmus und Homoerotik in den erzählenden Texten von Jung Wien“ Verfasserin Annemarie Parz angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag.phil.) Wien, im März 2013 Studienkennzahl lt. Studienblatt: ................... A 332 Studienrichtung lt. Studienblatt: .................... Deutsche Philologie Betreuer: ....................................................... Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Wynfrid Kriegleder Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung .............................................................................................................. 5 2. Jung Wien und die österreichische Dekadenzliteratur .................................... 7 2. 1. Die historische Situation in Wien um 1900 ................................................................ 7 2. 2. Jung Wien ..................................................................................................................... 9 2. 3. Wiener Spätdécadence .............................................................................................. 12 2. 3. 1. Hermann Bahr als Wegbereiter der Dekadenz in der deutsch-österreichischen Literatur ........................................................................................................................... 12 2. 3. 2. Décadence versus Dekadenz, Décadents und die Dekadenten (nach Roger Bauer) ......................................................................................................... 13 2. 3. 3. Etymologische Herkunft des Begriffs und Bedeutung für die Literaten .......... 15 2. 3. 4. Dekadenzliteratur als Nervenkunst und Kritik ...................................................... 15 3. Narzissmus und dekadente Homoerotik ......................................................... 17 3. 1. Erotismus als ästhetisches Konzept der Dekadenzliteratur .................................. 17 3. 2. Narziss und Décadent – Versuch einer Charakterisierung .................................... 20 3. 3. Homoerotik versus Homosexualität – wo liegt der Unterschied? ......................... 23 4. Homoerotik und Narzissmus in ausgewählten Texten von Jung Wien ........ 25 4. 1. Vorbemerkung zu den biographischen Elementen in den Texten ........................ 25 4. 2. „Der Garten der Erkenntnis“ - ein explizit homoerotischer Text als Ausnahme? ................................................................................................................. 27 4. 2. 1. Der Text ............................................................................................................... 27 4. 2. 2. Zum Inhalt ............................................................................................................ 28 4. 2. 3. Fokus auf eine Männerwelt und Ausnahmen ...................................................... 28 4. 2. 4. Der Eros der Ferne .............................................................................................. 31 4. 2. 5. Das „Andere“ - ein Synonym für Homoerotik ....................................................... 34 4. 3. Chiffrierte Homoerotik in der „Reitergeschichte“ und dem „Märchen der 672. Nacht“ ............................................................................................................................... 35 4. 3. 1. „Märchen der 672. Nacht“ .................................................................................... 35 4. 3. 1. 1. Der Text .................................................................................................. 35 4. 3. 1. 2. Zum Inhalt .............................................................................................. 36 4. 3. 1. 3. Symbole und Verwendung von Chiffren der Homoerotik ....................... 36 4. 3. 1. 4. Dienerschaft, Treibhaus und Pferd ......................................................... 38 4. 3. 2. „Reitergeschichte“ ............................................................................................... 41 4. 3. 2. 1. Der Text .................................................................................................. 41 4. 3. 2. 2. Zum Inhalt .............................................................................................. 41 4. 3. 2. 3. Soldatenmilieu und Machtphantasien .................................................... 42 4. 4. Psychoanalyse als Erklärungsmodell für Homoerotik in „Der Andere – Aus dem Tagebuch eines Hinterbliebenen“ .................................................................................... 45 4. 4. 1. Der Text ............................................................................................................... 45 4. 4. 2. Zum Inhalt ............................................................................................................ 46 4. 4. 3. Die Projektion auf den Anderen bei Arthur Schnitzler ......................................... 46 4. 4. 4. Psychoanalyse und Inversion .............................................................................. 49 4. 5. Narzissmus und Sexualität in „Die gute Schule - Seelenstände“ und „Mit der Nase“ ............................................................................................................................... 50 4. 5. 1. „Die gute Schule – Seelenstände“ ....................................................................... 50 4. 5. 1. 1. Der Text .................................................................................................. 50 4. 5. 1. 2. Zum Inhalt .............................................................................................. 51 4. 5. 1. 3. Der Narziss und die Liebe in „Die gute Schule - Seelenstände“ ............ 52 4. 5. 1. 4. Selbstliebe als Ausdruck von Homoerotik bei Hermann Bahr? .............. 53 4. 5. 2. „Mit der Nase“ ...................................................................................................... 56 4. 5. 2. 1. Der Text .................................................................................................. 56 4. 5. 2. 2. Zum Inhalt .............................................................................................. 56 4. 5. 2. 3. Lesbische Liebe als Variation dekadenter Homoerotik .......................... 57 5. Zusammenfassung ............................................................................................ 61 6. Literatur .............................................................................................................. 65 7. Anhang ................................................................................................................ 71 7. 1. Schlusswort ................................................................................................................ 71 7. 2. Abstract ....................................................................................................................... 72 7. 3. Curriculum Vitae ......................................................................................................... 73 1. Einleitung Am Anfang steht die Ausgangsfrage: was ist oder gibt es eine österreichische Dekadenzliteratur, wie hängt diese Frage mit der literaturhistorischen Positionierung von Jung Wien zusammen und wie ist die Vorstellung von einer spezifisch dekadenten Erotik beziehungsweise Homoerotik im Speziellen darin einzuordnen? Es gibt sehr viele umfangreiche Untersuchungen zur Literatur der Jahrhundertwende, die sich mit der Lebenseinstellung der sogenannten „fröhlichen Apokalypse“ auseinandersetzten und versuchten, die zahlreichen dekadenten Merkmale einer hedonistischen Lebensweise, die analog zur Realität in den fiktionalen Texten ihren Niederschlag fand, aufzuschlüsseln und zu kategorisieren. Besonders sind dabei die Arbeiten von Erwin Koppen „Dekadenter Wagnerismus“ (1973) und Wolfdietrich Rasch „Die literarische Décadence um 1900“ (1986) zu nennen, die sich beide mit der inhaltlichen Analyse dekadenter Motive in Primärtexten auseinandersetzten. Arbeiten neueren Datums, wie verschiedene Dissertationen oder Dieter Kafitz mit „Décadence in Deutschland“ (2004), nehmen meistens auf diese prestigeträchtigen Arbeiten Bezug und versuchen, die Forschungen zu den Motiven zu konkretisieren und den Dekadenzdiskurs auch auf formale Fragen und Sprachartistik zu erweitern. Roger Bauer geht in seinem Hauptwerk „Die schöne Décadence“ (2001) hauptsächlich auf die philosophischen Grundlagen der Dekadenz ein, forscht nach Erklärungen für die komplexe und keineswegs widerspruchsfreie Geschichte der Begriffsverwendung und versucht, die zahlreichen Meinungen, die es zur Dekadenz gibt, neu zu ordnen. Aufgrund der umfangreichen Sekundärliteratur ist es notwendig, das Forschungsgebiet möglichst klein zu halten und einzugrenzen. Geht man daher zunächst von dem Themenkomplex der dekadenten Erotik aus, ist aber schnell festzustellen, dass es sich dabei um ein ebenso umfangreiches Gebiet wie die Dekadenzliteratur selbst handelt und sich leicht mehrere Forschungsthemen daraus akquirieren ließen. Betrachtet man die verschiedenen Varianten von Sexualität, die während der Jahrhundertwende zur literarischen Mode wurden, fällt aber auf, dass dahingehende Untersuchungen zu Frauenfiguren wie der Femme fatale oder fragile, Analysen des Dandy und Flaneurs, allgemeine Ästhetizismusforschungen zum dekadenten Lebensstil etc. gegenüber spezielleren Motivanalysen deutlich überwiegen. Literarische Sonderfälle wie Sadomasochismus, um die Jahrhundertwende noch Flagellatismus genannt, Inzest, ödipale Liebe oder Homoerotik, um nur eine kleine Auswahl zu nennen, wurden, obwohl sie allesamt