Gesund Gepflegt
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HERBST 2020 AUSGABE 9 gesund DAS MAGAZIN DES LANDKREISES WÜRZBURG gepflegt OKTOBER 2016 AUSGABE 1 Interview mit Thomas Eberth Im Alter gut leben Längst noch kein „altes Eisen“ „Wir machen mobil“ Stresstest Corona Das möchte der neu gewählte Das Seniorenpolitische Gesamt- In Kürnach werden neue Das MKO-Physioteam hilft, die So meistert der Verwaltungsleiter Landrat in seinem Amt bewirken konzept wird neu aufgelegt Angebote für Senioren gestrickt Lebensqualität zu erhöhen Michael Pfab die Pandemie Landratsamt Beratung Gemeindeporträt Gesundheit Pflege und Wohnen Vorwort Vorneweg Liebe Leserinnen, liebe Leser, Inhalt um für Sie dieses Vorwort zu verfassen, habe ich Doch was wirkt in der Selbsthilfe? Ich glaube mir die letzten Tage erlaubt, die Menschen in mei- – nein, ich weiß es aus eigener, persönlicher Er- Landratsamt nem direkten Umfeld mit der Frage zu quälen: fahrung – es ist Folgendes: Man schenkt sich ge- Kleiner Piks, große Wirkung ������������������ Seite 3 „Was verbinden Sie mit dem Begriff Gesundheit?“ genseitig ein „besonderes Verständnis“, nämlich Gute Pflege braucht Zeit und Herz �������� Seite 4 Sie können sich vorstellen, dass die Palette der ein Verständnis, das aus der eigenen Kenntnis der Die Gesundheitsregionplus �������������������� Seite 12 Antworten sehr breit war. Angefangen von „Ge- Krankheit bzw. des Problems und der damit ver- sund bleiben, gesund leben, Sport treiben, Immun- bundenen Einschränkungen oder Fragestellungen Gemeindeporträt system stärken“, bis hin zu „Krankheit, Genesung, erwächst. Dieses „andere Verständnis“ ist und In Kürnach werden neue Angebote für medizinische Versorgung“ etc. bleibt ein wesentlicher Heilfaktor und eine Quelle jung gebliebene Senioren gestrickt �������� Seite 6 Zu meiner vollkommenen Überraschung ist je- für weitere Entwicklungen. doch ein Begriff überhaupt nicht gefallen: „die Der Publizist und Journalist Roger Willem- Pflege und Wohnen Selbsthilfe“! Zugegeben – als Sozialreferentin bin sen hat einmal gesagt: „Ich glaube, jedes Leben Herausforderung Corona ����������������������� Seite 8 ich an dem Thema sicherlich viel näher dran als so wird dadurch besser, dass man es auch für andere „Wo Menschen zusammen sind, manch anderer. lebt!“ Und genau das tun die zahlreichen Enga- da menschelt es“ ���������������������������������� Seite 9 Aber ich möchte Ihnen meine Überraschung gierten in der Selbsthilfe jeden Tag auf das Neue, In der Krise nicht allein ������������������������ Seite 10 auch gerne erklären: Die Selbsthilfe ist seit vielen zum Teil trotz eigener Einschränkungen aufgrund Jahren ein unverzichtbarer Teil unseres Gesund- von Krankheit. Ihnen allen gilt mein aufrichtiger Beratung heitswesens. Neben der ambulanten und der sta- Dank! Im Alter gut leben, auch in Zukunft ����� Seite 13 tionären Versorgung sowie dem öffentlichen Ge- Info-Post für Senioren ������������������������� Seite 14 sundheitsdienst wird sie zurecht als dessen „vierte Herzlichst So selbständig wie möglich leben �������� Seite 15 Säule“ bezeichnet. Ihre Die gemeinschaftliche Selbsthilfe hat erwiesener- Gesundheit maßen einen positiven gesundheitlichen Effekt auf Chefarztwechsel in der die Mitglieder in den Gruppen. Der Austausch von Viszeralchirurgie ���������������������������������� Seite 16 Informationen und der Austausch über die eigene „Wir machen mobil“ �������������������������� Seite 18 Erkrankung, sowie die positive emotionale Zuwen- Dr. Hülya Düber Die Main-Klinik ist Lehrkrankenhaus ���� Seite 19 dung in der Gruppe ergeben eine beachtliche und Leiterin des Jugend-, Familien- und Sozialreferats Termine ���������������������������������������������� Seite 20 messbare Verbesserung der Lebensqualität. der Stadt Würzburg 2 gesund + gepflegt 2 gesund + gepflegt Landratsamt Dr. Cornelia Welscher, Ärztin am Gesund- heitsamt Stadt und Landkreis Würzburg, empfiehlt auch in Zeiten von Corona, dringend Impfungen vorzunehmen. Kleiner Piks, große Wirkung Impfen kann Leben retten Egal in welchem Lebensbereich, das beherrschende Aus Sicht der Medizinerin stellt Corona keinen gesetz verabschiedet. Demnach müssen Kinder bei Thema im Jahr 2020 lautet Corona. Nach Aussagen Grund dar, sich nicht impfen zu lassen. Ganz im Eintritt in eine Kita oder Schule nachweisen, dass von Wissenschaftlern und Politikern gibt es zurzeit Gegenteil: „Die Risikogruppen für Influenza und sie gegen Masern geimpft oder aufgrund der über- nur ein Mittel, das dauerhaft etwas daran ändern Corona ähneln sich sehr stark. Eine Grippeimpfung standenen Krankheit immun sind. Gleiches gilt für könnte: ein Corona-Impfstoff. Auf der ganzen Welt verhindert mit großer Wahrscheinlichkeit, dass man Mitarbeiter in Gemeinschaftseinrichtungen wie wird daran geforscht und getestet. Aber auch unab- beides gleichzeitig bekommen kann.“ Kitas und Schulen sowie für medizinisches Personal. hängig davon sollte man sich mit der Impfthematik Wer sich verweigert, dem drohen Geldbußen oder auseinandersetzen, empfiehlt Dr. Cornelia Welscher, Gefährliche Masern Tätigkeitsverbote. „Wir hoffen allerdings, dass sich Ärztin am Gesundheitsamt Stadt und Landkreis alle umfänglich beraten und folglich auch impfen Würzburg. Ähnlich wie bei der Grippe werden auch die ge- lassen“, so die Ärztin. sundheitlichen Risiken von Masern viel zu häufig Impfgegner bemängeln beispielsweise, dass die Schutz vor der Grippewelle unterschätzt. Die Viren sind hoch ansteckend und Masernimpfung nur als Kombinationsimpfstoff können sogar zum Tode führen. Da für manche (Mumps-Masern-Röteln bzw. Mumps-Masern-Rö- Wie von der Ständigen Impfkommission empfoh- Personen aus medizinischen Gründen (krankheits- teln-Varizellen) zur Verfügung steht. „Anders als len, rät Dr. Cornelia Welscher ebenfalls bestimm- bedingte oder angeborene Abwehrschwäche) eine von diesen behauptet, gibt es keine wissenschaftli- ten Personengruppen zu einer Influenza-Impfung: Impfung zu gefährlich wäre, sind diese auf den Ge- chen Beweise dafür, dass Kombinationsimpfstoffe „Bei Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranken meinschafts- oder Herdenschutz durch ihre geimpf- die Wahrscheinlichkeit für Impfschäden erhöhen“, oder Schwangeren besteht ein erhöhtes Risiko für ten Mitmenschen angewiesen. „Leider hat man in erklärt Dr. Cornelia Welscher. Der Vorteil solcher schwerwiegende Folgen einer Grippe. Daher sollten Deutschland bei den Masern die sogenannte Her- Impfstoffe liegt laut der Medizinerin jedoch auf diese sich bestenfalls schon im Oktober oder No- denimmunität noch nicht erreicht. Dazu müssten der Hand: „Einzelimpfungen bedeuten auch mehr vember impfen lassen.“ Allerdings kann sich eine 95 Prozent der Bevölkerung gegen die Krankheit Injektionen und damit auch mehr Arztbesuche. Be- Impfung auch noch im Laufe des Winters lohnen, geschützt sein“, so Dr. Cornelia Welscher. Deshalb sonders kleinen Kindern möchte man dies lieber er- da die Grippewelle häufig erst später auftritt. wurde am 1. März dieses Jahres das Masernschutz- sparen.“ gesund + gepflegt 3 Landratsamt Gute Pflege braucht Zeit und Herz Ein menschlicher, würdevoller Umgang steht für den neu gewählten Landrat Thomas Eberth im Vordergrund Herr Eberth, herzlichen Glückwunsch zur Wahl Hygienekraft über Pflegerinnen und Pfleger bis hin Pflege erfordert Mitgefühl. Gleichzeitig ist der und Vereidigung als Landrat des Landkreises zu Ärztinnen und Ärzten, die mit ganzem Einsatz professionelle Pflegebereich wohl eine der Würzburg. Was gefällt Ihnen bisher am besten an ans Werk gehen. Das erfüllt mich mit Stolz. Die Kri- größten Planwirtschaften in unserem Lande. Wie Ihrem neuen Amt? se hat aber auch gezeigt, dass die einzelnen Einrich- gelingt dem Landkreis der Spagat zwischen wirt- Mit den unterschiedlichsten Menschen und The- tungen noch mehr zusammenwachsen müssen, um schaftlichen Notwendigkeiten und menschlich men in Berührung zu kommen und mich und unsere noch schlagkräftiger zu werden. würdevoller Betreuung? Heimat weiter entwickeln zu dürfen. Dafür braucht Eine gute Pflege braucht neben einer soliden Finan- man Entscheidungsfreude, ein allzeit offenes Ohr Gustav Heinemann sagte einmal: „Eine Gesell- zierung vor allem zwei Dinge: Zeit und Herz. Man und, öfter als gedacht, starke Nerven [lacht]. Es ist schaft ist so viel wert, wie sie ihre alten Men- kann die Frage stellen, ob die Starrheit des Systems nämlich schon eine Herausforderung, alles zu ver- schen behandelt.“ Welchen Stellenwert lassen Sie diese Prämissen fördert, aber diese Diskussion liegt stehen, was passiert, da das Amt sehr vielfältig ist. den Themen Gesundheit und Pflege zukommen? außerhalb meiner Zuständigkeit. Ich stehe einer Be- Ich tue aber mein Bestes, um auf alle Dinge richtig Auch ohne mein Zutun: Unsere Einrichtungen tun hörde vor, die qua ihrer Zuständigkeit loben darf und zu reagieren, damit ich den Landkreis weiter voran- sehr viel Gutes – und das vor dem Hintergrund einer schimpfen muss. Wir haben die Aufgabe zu überprü- bringen kann. sich wandelnden Gesellschaft. Die Babyboomer-Ge- fen, ob alles passt, von der Dokumentation über die neration, also die Menschen, die nach dem Zweiten Pflegestandards bis hin zu Hygienekonzepten. Und wir Mit der Coronakrise wurden Sie gleich zu Beginn Weltkrieg geboren wurden, erreichen nun ein Alter, können belegen: Unsere Einrichtungen leisten hervor- Ihrer Amtszeit vor ein Problem gestellt, das jeden in dem sie vermehrt Hilfe und Pflege benötigen. Die ragende Arbeit im menschlich würdevollen Umgang von uns, insbesondere ältere Menschen, betrifft. Zahl der Pflegefälle wird also steigen. Zudem wer- – trotz der vorgegebenen, finanziell engen Spielräume.